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Angespannt verfolgte Garodyn das Hologramm, auf dem 3 blaue Symbole auf parallelen Kursen dahinrasten. Ihre Ziele waren drei rote Symbole, die sich langsam hintereinander her bewegten.
Seltsam, dachte er, 3 Frachter ohne Eskorte. Warum bieten uns die Menschen so eine Chance? Hoffentlich laufen wir nicht in eine Falle...
Die schnellen, schlanken Enterschiffe der Eldar lösten ihre Dreierformation auf und nahmen Kurs auf ihre jeweilligen Ziele.
Das Hologramm veränderte sich und zeigte nun das Zielschiff. Die kantige Form und die hellgraue Farbe des imperialen Frachters war das genaue Gegenteil der weichen, farbenfrohen Silhouette des Eldarraumschiffes, das durch die schwarze Kälte des Raums auf sein Ziel zujagte.
Garodyn zog die Gurte seines Sitzes enger und überprüfte nochmal die Shurikenpistole, die ihm schon so lange gute Dienste leistete. Er steckte sie wieder in das Holster und setzte seinen Helm auf. Dann verschränkte er seine Arme, hörte dem Bordfunk zu und wartete auf den Aufprall:
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Die kleine, achtköpfige Gruppe Ranger teilte sich den Innenraum der schlanken Enterfähre mit zwei Gardistentrupps. Jede dieser Einheiten hatte sehr eigene Arten sich auf den Kampf vorzubereiten, so wie sich ihre Kampfweisen selbst unterschieden. Waren die Gardisten in der strengen Hierarchie ihrer Trupps organisiert, in der es einen klar definierten Anführer und exakt zugeordnete Spezialistenpositionen gab, so existierte eine solche Struktur bei den Rangern nur sehr rudimentär. Ein jeder von ihnen war ein individualistischer Einzelgänger und nur sehr bedingt teamfähig. Dennoch war man im Stillen übereingekommenen Ashant die Leitung zu überantworten. Nicht nur war es nötig das jemand die Aktion koordinierte, Ashant genoss auch ein hohen Ansehen unter den anderen Rastlosen. Musste man ihn in Relation zu den meisten anderen Eldar auch noch als jung bezeichnen, so ging doch die Legende das er nicht nur einen Druchii getötet hatte. Einige behaupteten sogar zu wissen das er ihre Ohren in dem Lederbeutel, an seinem Gürtel aufbewahrte. Sprach man ihn darauf an, lächelte er nur.
Nun klang seine melodische Stimme in den Helmen der anderen Ranger wieder.
Gefährten, ich wisst selbst das dieses Terrain nicht unseren Vorzügen entspricht, die wir den Tod über weite Entfernungen bringen. Dennoch bat man explizit um unsere Dienste. Unsere Brüder schlagen dem Fleisch des Feindes Wunden, wir aber sind mit vorrangieren Aufgaben betraut. Unser Ziel ist das Herz des Schiffes, wo alle zu erbeutenden Daten unser sind. Ich habe den Kristall bei mir, ebnet also den Weg.
Wie Cartog, der den Tempel der Gefallenen passierte, müssen wir sein. Seit auf der Hut Gefährten.
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Kaum merklich dockte das Schiff an dem auserkorenen Frachter an. Mit leisem Zischen wurde ein Einstieg gebohrt und die Eldar glitten, einem einstudierten Ballett gleich, ins Innere des klobigen Raumfahrzeugs.
Dieses war so wie seine Erbauer, plump und stinkend. Kaum ein Geräusch verursachend, verteilte sich die kleine Enterstreitmacht auf den Gitterlaufwegen, welche rings um einen der Laderäume führte. Etwa zehn Meter unter ihnen stapelten sich Kisten, Fässer und Container.
Doch viel Zeit zum Erkunden der Umgebung blieb nicht. Am Ende des gegenüberliegenden Hochweg öffnete sich eine Tür und schmutzige Gestalten brodelten heraus. Männer, mit Öl und Dreck beschmiert und viele mit freiem Oberkörper. Sie waren mit einem wilden Sammelsurium aus Waffen und Werkzeugen ausgerüstet und machten einen Heidenlärm in ihrer tierischen, bellenden Sprache.
Schon zuckten die ersten Schüsse...
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Garodyn fühlte die primitiven stählernen Planken unter seinen Füssen und atmete tief ein. Die abgestandene Luft roch nach Öl und Menschen. Der Gardistentrupp zu seiner linken hatte soeben das Feuer eröffnet und Welle auf Welle rasiermesserscharfer Shuriken prasselten auf die Chem-Pan-Sey ein, die zögerlich das Feuer aus verschiedensten Waffen erwiderten und sich unkoordiniert auf dem Gang verteilten.
Er sah einen über 2 Meter grossen Hünen in einem groben blauen Overall. Er war über und über mit Öl beschmiert und trug einen schweren Revolver, mit dem er gerade auf die Eindringlinge feuern wollte. Die kristallinen Sterne der Eldar trafen ihn in die Brust und schnitten mühelos durch den massigen Körper, bevor sie sich tief in die stählerne Wand bohrten. Der Mensch sank auf die Knie und kippte dann nach vorne über das Geländer. Mit einem dumpfen Schlag schlug er auf einem angerosteten Container auf und blieb reglos liegen.
Garodyns Chameolinmantel hatte schon längst das Grau der Bordwand angenommen und liess den Eldar mit der Umgebung verschmelzen. Es schien, als wär die kleine Gruppe Ranger bisher unentdeckt geblieben. Er zog seine Murehk aus dem Holster an seinem linken Oberschenkel und entsicherte sie mit einem leisen Klick. Die schlanke Shurikenpistole schien für die engen Gänge des Raumschiffs weit besser geeignet als das Gewehr auf seinem Rücken. Er wandte sich nach rechts, dem Bug des gewaltigen Schiffes zu. Irgendwo dort musste ihr Ziel liegen, die zentrale Datenbank des Schiffs. In einiger Entfernung sah er ein massives Schott, das musste der Weg sein!
Folgt mir Freunde, wir müssen durch dieses Schott, und das möglichst schnell! wandte er sich über Funk an seine Gruppe und ging zügig auf das Schott zu. Jetzt war Eile geboten, wollten sie von ihren Feinden nicht hier eingekesselt werden . . .
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Die erste Welle, wenn man dieses kopflose Drauflosstürmen denn so nennen wollte, verging. Sie wurde von den Eldar nicht niedergerungen oder besiegt, denn für diese Umschreibung hätte ein Kampf stattfinden müssen. Doch was sich da auf den beiden Laufstegen abspielte war mit einer Metzgerei zu vergleichen. Die fingernageldicken Scheibengeschosse reduzierten die Menschen zu Haufen geschnittenen Fleisches. Es gab nichteinmal Schreie oder gar so etwas wie wirkliche Gegenwehr, sah man von ein paar zufälligen Schüssen einmal ab. Ein weiterer, entschlossener Arbeiter kam aus der Luke gerannt, verlor einen Arm, sah vielleicht noch wie sie Bauch Gedärmschlingen erbrach und wurde dann enthauptet. Das alles in weniger als zwei Sekunden.
Doch die Gardisten behielten diese Feuerstellung nicht etwa bei, denn sie wussten nur zu gut das ständige Bewegung und die Verwirrung des Gegners effektiver waren als die Hybris eigener Stärke. Während sie also weiter zum angrenzenden Laderaum rannten liefen die Ranger, kaum mehr als Schemen, graue Gestalten vor grauen Wänden, weiter in Richtung Bug. Sie passierten einen Korridor, gesäumt von identischen Türöffnungen. Scheinbar Quartiere oder ähnliche. Eines der Schotts öffnete sich und eine Frau steckte den Kopf heraus, mehr verwundert und erbost als wirklich beunruhigt.
Ein gräulicher Schatten huschte an ihrem Gesichtsfeld vorbei, dann noch einer. Sie blinzelte irritiert, drehte den Kopf um diesen Erscheinungen nachzusehen, doch ihr Haupt neigte sich weiter als gewöhnlich...
Die Ranger hatten das Ende des Korridors erreicht, noch bevor Schädel und Leib auf dem Boden aufschlugen.
Während einer der wortkargen Jäger sein Schwert mit einer ruckartigen Bewegung vom dünnen Fäden Bluts befreite, spähte ein weiterer um die erreichte Öffnung.
Dahinter offenbarte sich ein großer Raum, der sich über mehrere Decks zu erstrecken schien und einen unverkleideten Lastenaufzug in seiner Mitte beherbergte.
Vor diesem standen zwei nervös aussehende Soldaten. Zwar in die Uniformen der Armee gehüllt, doch augenscheinlich nicht das was man als elitär beschreiben konnte. Die Schutzwesten saßen nicht recht und das Herumhandtieren mit den Lasergewehren wirkte ungewohnt. Sie stellten kaum ein größeres Hindernis dar als die Arbeiter. Anders sah es da schon mit dem Ding aus das direkt vor dem Aufzug Stellung bezogen hatte. Es war eine jener geschändeten Menschmaschine, die sie Servitor nannten. Nur die Chem-Pan-Sey konnten ihrer eigenen Art etwas so Abscheuliches antun. Die Beine des Mannes waren verstärkt um ihm festen Stand zu gewährleisten. Dieser war auch nötig wenn er die beiden Zwillings-MGs abfeuerte, welche seine Arme ersetzten.
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Ashant, der Anführer der Gruppe, zögerte. Er wollte den Feind lieber umgehen als sich offen zum Kampf zu stellen. Aber es blieb keine Wahl. sie mussten den Aufzug erreichen um tiefer in den Bauch des Schiffes vorzudringen. Er spähte selbst noch einmal in den Raum. Es waren gute fünfzig oder sechzig Schritt bis zu den beiden Wachen, die Maschine und der Aufzug unmittelbar dahinter. Es musste heimlich passieren, wollten sie nicht im Feuer der Menschen niedergehalten werden.
Gefährten wandte er sich an seine Gruppe, es gibt keinen anderen Weg. Wir müssen den Aufzug erreichen. Ihr beide, dabei zeigte er auf Garodyn und den Ranger zu dessen Rechten, dringt heimlich in den Raum ein und geht nach links in Feuerposition. Du, er zeigte auf einen weiteren Ranger, folgst mir nach rechts. Die anderen schützen unseren Rücken. Ich Rufe euch wenn es vollbracht ist. Und jetzt los, unsere Zeit ist kostbar!
Garodyn nickte und nervös schlich er in den Raum. Diese Phase war die entscheidene für das ganze Manöver. Wenn es ihnen gelingen würde unentdeckt zu bleiben, waren die unaufmerksamen Chem-Pan-Sey schon bald Vergangenheit. Er warf einen kurzen Blick auf sie um sicher zu sein, das er noch unentdeckt war. Dann wandte er sich angewidert von dem Wesen ab, das halb Mensch und halb Maschine zu sein schien. Im Gegensatz zu den Menschen schien es nahezu regungslos, fast unbeteiligt. Der Eldar sah sich nach geeigneter Deckung um. Keine 5 Schritt weiter standen einige aufgestapelte Kisten und er entschied, dahinter in Position zu gehen. Die etwa einen Meter langen und halb so hohen Kisten waren zu unregelmäßigen Stapeln aufgetürmt, scheinbar waren sie in großer Eile verladen worden. Die dunkelgrüne Farbe war an vielen Stellen abgeblättert und entblöste das angerostete Metall. An den Seiten prangte ein gestanzter imperialer Adler und eine wohl mit Kreide geschriebene Nummer. Zufrieden mit seiner Stellungswahl steckte er seine Shurikenpistole weg und nahm langsam sein Gewehr von der Schulter. Seine Gefühle wichen nun der Routine unzähliger erfolgreicher Hinterhalte. Er fühlte das vertraute Gewicht seines Gewehrs in den Händen und mit unendlicher Langsamkeit schob er es zwischen zwei Kisten hindurch, mit dem menschlichen Auge kaum wahrzunehmen.
Es ist soweit! Garodyn, du nimmst den linken Chem-Pan-Sey, ich den rechten. Ihr anderen konzentriert euch auf den Servitor. Wartet auf mein Zeichen!
Garodyn legte an, eins mit seiner Waffe, und durchdas Zielfernrohr konnte er den Menschen genau erkennen. Er schien nervös zu sein und blickte ständig umher. Die Mütze saß schief und die scheinbar hastig übergeworfene Schutzweste war nicht richtig festgezogen. Das unförmige Lasergewehr hatte sicherlich auch schon bessere Zeiten gesehen, wie der sich lösende Lack bestätigte.
Garodyn richtete das Fadenkreuz mitten auf das Gesicht und die moderne Elektronik hellte das Bild leicht auf, um perfektes Schiessen zu ermöglichen. Die Symbole am unteren Rand zeigten eine Entfernung von genau 57,8 Metern und absolute Windstille. Letzteres nicht weiter verwunderlich in einem Raumschiff. Es waren herausragende Bedingungen, fast schon zu einfach.
Bereit! sagte er leise und auch seine Gefährten bestätigten kurz und knapp ihre Bereitschaft. Das warten schien ihm eine Ewigkeit, er atmete ruhig und gleichmäßig und sah, wie das Fadenkreuz mit leichtem auf und ab seinem Rhythmus folgte.
Feuer! befahl Ashant und in dem Sekundebruchteil, bevor der Schuss sich löste sah er den Namen des Menschen, "Schildner", in groben Imperialen Zeichen über dessen linker Brust. Der Kopf des Menschen schlug ruckartig zurück als das Geschoss durch seine Nasenwurzel in den Schädel eindrang und die Wache brach tödlich getroffen zusammen. Der Mann wusste nicht, was ihn soeben getroffen hatte, und er würde es auch nie erfahren. Seltsam, den Chem-Pan-Sey entgeht stehts, was genau vor ihren Augen geschieht. Wie konnten sie nur ein so großes Imperium erschaffen?
Immer noch durch das Zielfernrohr schauend wandte er den Blick nach rechts, auf der Suche nach dem Waffenservitor. Er war diesen Geschöpfen noch nie im Kampf begegnet, aber ihr Wille und die Fähigkeit schwerste Verwundungen zu überstehen war unter seinesgleichen bestens bekannt, genauso wie die immense Feuerkraft dieser widernatürlichen Kreaturen.
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Der zweite Wächter ließ sein Leben mit ebensolcher, gnädigen Präzision. Er schlug hart auf den Boden, seine Gesicht kaum mehr als ein gezacktes Loch. Einen Moment lang trommelten zuckende Füße noch im Takt ersterbender Reflexe, dann war dem, sich ausbreitenden, Blut die einzige Bewegung vorbehalten.
Ganz anders verhielt es sich mit dem Servitor. Ein Treffer riss die oberste Hälfte seines Schädels ab und entblößte eine Wirrwarr aus Kabeln. Durchtrennte Leistungen verspritzten irgendeine weißliche Flüssigkeit, die sich bei der Vermischung mit den Attributen der verbliebenen Menschlichkeit leicht rosa färbte. Weitere Schüsse sprengten Wunden in das gräuliche Fleisch, welche andre Wesen längst zu Fall gebracht hätten. Doch die Menschmaschine stampfte nur auf der Stelle um ihren Sichtwinkel zu verändern. Ein leichtes Rucken in den steifen Bewegungen war alles was auf die erlittenen Beschädigungen hindeutete. Ein Ranger wählte jene Stelle aus an der bei normalen Lebewesen der Herz zu sitzen pflegte. Doch das Geschoss stieß auf Stahl, nachdem es die darüber gespannte Haut hatte aufplatzen lassen. Bedachte man das es sich bei diesem Konstrukt vermutlich ebenso um zweite Wahl handelte wie bei den Soldaten, so ließ sich erahnen welch harte Gegner hochwertige Kampfservitoren darstellten.
Endlich hatte die Elektronik Bewegung aufgefangen und spulte die unausweichliche Programmierung ab. Einer der MG-Arme kam in die Waagerechte und richtete sich surrend aus. Doch noch ehe die primitiven Projektile ihr tödliches Werk verrichten konnten riss eine weiterer, wohl gesetzter oder glücklicher, Schuss die Waffe am Schultergelenk ab. Funken sprühend und undefinierbare Flüssigkeiten wurden im Intervall eines Puls herauspumpend, baumelte das schwere Gewehr an weniger Faser- und Kabelsträngen.
Fünfundsiebzig!
Ließ die Einheit mit schnarrender Elektrostimme vernehmen, ohne das zu erschließen gewesen wäre was dieser Ausspruch für eine Bedeutung hatte. Mittlerweile befand sich das Konstrukt in einem wahren Feuersturm aus Eldargeschossen. Keine Stelle seines Leibes schien noch unversehrt und endlich knickte es in einem der verstärkten Beinen ein. In dieser, sonderbar demütig wirkenden, Geste gelang es dem Servitor nun den anderen Arm in Anschlag zu bringen. Dieses Mal erfolgte kein Einschlag welcher das Vorhaben frühzeitig beendete. Mit ohrenbetäubendem Rattern legte die plumpe Waffe los. Nahm die Eldar zur Rechten des Eingangs unter Feuer und trieb sie zurück in ihre Deckung. Dann wanderte die Spur aus Querschlägern und aufspritzenden Metallfragmenten über das Zugangsschott zur rechten Seite...
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Volle Deckung! rief Garodyn seinem Gefährten zu und duckte sich tief hinter den Kistenstapel. Den Bruchteil einer Sekunde später pfiffen die Geschosse des Waffenservitors über ihn hinweg und prallten von der Stahlwand hinter ihm in alle Richtungen ab. Einige Kugeln mussten auch in die Kisten eingeschlagen sein, aber was auch immer ihr Inhalt war, sie schienen stand zu halten. Er sah zu seinen Gefährten auf der anderen Seite. Sie schienen unverletzt, wurden aber genauso wie er durch das massive Feuer niedergehalten. Es erstaunte ihn jedes Mal aufs neue wenn die Mon-Keigh trotz ihrer sehr beschränkten Möglichkeiten zwar primitive aber dennoch wirkungsvolle Schöpfungen erdachten. Besonders die Widerstandsfähigkeit dieser Kreatur war wirklich bemerkenswert. Da waren offensichtlich größere Kaliber nötig, um dieses Ziel von vorne zu zerstören.
Wo sind eigentlich die Laserlanzenplattformen der Gardisten, wenn man sie mal braucht? schweiften seine Gedanken ab.
Granate? rief ihm plötzlich jemand zu und er war wieder im hier und jetzt. Er sah sich um . . .
Was hältst du von einer Granate? fragte sein Nebenmann erneut. Er war einige Schritt weiter ebenfalls in Deckung gegangen und sah Garodyn jetzt an.
Nein, wir dürfen den Aufzug nicht beschädigen, es muss einen anderen Weg geben . . . rief dieser zurück, um den Lärm des Maschinengewehrfeuers zu übertönen. Er zog eine der Stahlkisten zu sich heran, und öffnete sie. Darin standen, sauber aufgereiht, metallene Zylinder von gut 15cm Durchmesser. Garodyn zog einen davon vorsichtig heraus. Das Objekt war gut 40cm hoch und an der Unterseite genauso flach wie an der Oberseite. Der Eldar winkte seinen Gefährten heran, der über den Boden kriechend näher kam.
Was hast du damit vor?
Ich? Garnichts, aber du! Wenn ich dir ein Zeichen gebe wirfst du es hinter den Servitor, aber er muss es sehen können, das ist wichtig. Hast du verstanden, Bruder?
Der Ranger nickte stumm und nahm den Zylinder an sich. Er wog schwer in der Hand, bestimmt an die 2 Kilogramm. Währendessen schob Garodyn ein neues Magazin in sein Jagdgewehr und machte sich bereit. Er gab seinem Waffenbruder ein Zeichen und dieser warf so gut er konnte in Richtung Aufzug.
Die Sensoren des Servitors erfassten das Objekt noch im Flug und der Oberkörper drehte sich zur Seite um das Maschinengewehr auszurichten. In diesem Moment kam Garodyn aus seiner Deckung und legte mit dem Gewehr auf die schwach gepanzerte Seite des Servitors an. Beide eröffneten gleichzeitig das Feuer. In weniger als einer Sekunde verliessen ein dutzend Vollmantelkugeln den schweren Lauf und jagten auf ihr Ziel zu. Vier trafen und durchschlugen es mit Leichtigkeit. Rote Flüssigkeit spritzte herum und bildete Pfützen auf dem dreckigen kalten Stahlboden. Währenddessen zog Garodyn einmal den Abzug durch. Das Präzisionsgeschoss des Eldar-Jagdgewehrs drang unterhalb der Schulter tief in das blasse Fleisch der Flanke ein und durchschlug Kabelbäume wie Organe. Das Konstrukt hielt in der Bewegung inne und sackte nach vorne auf das zweite Knie. Durch sein Zielfernrohr sah der Ranger, das ein Strom dunkelroter Flüssigkeit aus der Eintrittswunde lief und sich auf dem Boden mit verschiedenen anderen Flüssigkeiten vermischte, Das Fadenkreuz wanderte etwas tiefer und Garodyn zog den Abzug ein zweites Mal. Das Geschoss schlug knapp unterhalb des ersten ein und zerfetzte das verkümmerte Herz. Für einen Moment schien das blasse Gesicht zu Lächeln, dann kippte der Oberkörper nach vorne über und schlug mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf.
Guter Schuss! meldete sich Ashant zu Wort, und jetzt zum Aufzug. Wir müssen uns beeilen! Nachhut, ihr könnt aufschliessen.
Die kleine Gruppe setzte sich in Bewegung und erreichte kurz darauf den Aufzug.
Was war das eigentlich für ein Zylinder, Garodyn?
Mordianische Bohnen in Tomatensoße! antwortete Garodyn mit einem schmunzeln und legte den schwarzgelben Hebel um. Quietschend setzte sich der Aufzug in Bewegung . . .
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Die Fahrt mit dem Aufzug war natürlich riskant, denn trotz ihrer schützenden Mäntel waren die Ranger auf der Plattform ein leichtes Ziel. An Bord eines Schlachtschiffes hätte sich der Fahrstuhl auch sicher in eine Todesfalle verwandelt, beherbergten diese doch Elitesoldaten, welche nicht nur schnell auf sich ändernde Situationen reagieren konnten, sondern auch im Besonderen für den Kampf in Schiffen ausgebildet waren. Bei den Frachtern hingegen war die Inkompetenz ihrer Beschützer hingegen eine Größe die fest in die tödliche Gleichung eingefügt werden konnte.
Als der Zugang zu einer der oberen Ebenen sich öffnete, und die Läufe nichtmenschlicher Waffen daraus hervorlugten, erwartete die Eldar nicht etwa eine Stellung, die ihnen Vernichtung entgegen spuckte, oder auch nur ein einsamer Soldat der ihnen eine Granate entgegen rollte. Der Gang war leer, flackernd beleuchtet von schadhaften Neonröhren.
Sie eilten weiter, passierten Abzweigungen und Stahlgitterbrücken die über gefüllte Laderäume führten. Einmal mussten sie die Schatten, ihre alten Bündnispartner, in Anspruch nehmen um sich vor einer Horde, Einheit konnte man sie nicht nennen, Verteidiger zu verbergen. Der zusammengewürfelte Haufen aus Soldaten und Arbeitern stürmte an ihnen vorbei, einem Offizier folgend der mit einen Kettenschwert herumfuhrwerkte und sich vermutlich selbst zersägt haben würde bevor er auch nur das Kampfgebiet erreicht haben würde. Zwar hätten die Ranger es wohl mit dieser Schar aufnehmen können, doch sie waren keine Schlächter.
Die Menschen waren so freundlich gewesen den Weg zur Brücke auszuschildern und so wurde nicht einmal der ausgeprägte Orientierungssinn der Weltenwanderer beansprucht.
Der Zugang zur Brücke war verschlossen. Eine einfach Maßnahme und eigentlich nur logisch. Die mannsdicken Feuerschutztore verriegelt und somit jeder Wächter überflüssig. Dennoch gab es Möglichkeiten um einzudringen. Da war das Lüftungssystem. Dieses versiegelte sich nur wenn wirklich Feuer erkannt wurde. In der Hast des unerwarteten Angriffs hatte man es wohl schlicht und einfach vergessen. Eine zweite Chance bot sich über das Deck, welches sich über der Brücke befand. Von dort aus konnte man auf eine der allgegenwärtigen Laufbrücken gelangen, welche zu Wartungszwecken über den Kommandostand führte. Jedoch war es unwahrscheinlich das man diesen Risikofaktor unbewacht ließ.
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Garodyn beschlich ein ungutes Gefühl. Der Kampf auf engem Raum war nicht gerade das Metier der Ranger. Hier konnten sie ihre überlegene Reichweite und Präzision nicht in die Waagschale werfen. Aber sie hatten keine Wahl, die Daten mussten gefunden und gesichert werden. Vorsichtig überprüfte er das dunkelrot lackierte Feuerschott. Der massive Stahl würde bestimmt einer Sprengung standhalten, von Granaten ganz zu schweigen.
Auch Ashant zögerte noch, ihm gefiel die Aussicht auf einen Sturmangriff genausowenig wie allen anderen Eldar. Da meldete sich Garodyn zu Wort:
Ashant sprach er den Führer der Gruppe an, lass mich einen Vorschlag machen. Ashant nickte.
Nimm du mit drei von uns den Weg über das Deck. Dort könnt ihr die Mon-Keigh in ein Feuergefecht verwickeln und ihre Aufmerksamkeit auf euch lenken. Wenn sie sich alle auf euch konzentrieren werden wir anderen durch den Lüftungsschacht eindringen und den Verteidigern in den Rücken fallen. So werden wir jeden Widerstand brechen können, bevor Verstärkung eintrifft.
Mit einem Ablenkungsmanöver als Vorbereitung fühlte sich Garodyn schon viel sicherer. Aus seiner Zeit als Sturmgardist wusste er das eine Kriegslist die Erfolgschance eines Angriffs deutlich erhöhen konnte. Und da sie gerademal zu acht waren, konnten sie jede Hilfe gebrauchen.
Ashant wog sorgfältig die Alternativen ab. Er trennte seine Gruppe nur ungern, besonders im unübersichtlichen Gängenetz eines unbekannten Schiffes, aber er verlies sich auf Garodyns Erfahrung im Sturmangriff. Der Plan war riskant, aber er konnte nicht riskieren das sie von den Verteidigern auf dem Deck aufgehalten wurden oder nicht schnell genug durch den Lüftungsschacht eindringen konnten. Als er sprach, strahlte er wieder die Ruhe und Zuversicht aus, die seine Gefährten von ihm kannten.
Garodyn hat Recht. Wir müssen uns trennen, aber nur um im richtigen Moment vereint zuzuschlagen. Wir werden seinem Vorschlag folgen. Seit wachsam Brüder, der Sieg ist nah aber so ist auch die Überheblichkeit! Viel Glück, Freunde! Mit diesen Worten wandte er sich um, und drei der Ranger folgten ihrem Anführer stumm. Die anderen versammelten sich um den Einstieg zum Lüftungsschacht. Sie trugen ihre Gewehre auf dem Rücken und zogen ihre Shurikenpistolen. Einer öffnete leise das Gitter, welches den Zugang zum Schacht versperrte und stellte es vorsichtig an die Wand. Das Warten schien ihnen eine Ewigkeit, als plötzlich die Stimme Ashants über Funk erklang:
Sie haben den Köder geschluckt, greift jetzt an! Er musste laut sprechen, um die Schüsse und menschlichen Schmerzensschreie zu übertönen, die die Umgebung erfüllten.
Ihr habts gehört. Folgt mir! Garodyn stieg als erster in den Lüftungsschacht, die anderen Eldar folgten. Er spürte einen sanften Luftzug in dem engen Gang. Es war kalt und er musste sich liegend nach vorne arbeiten. Der Weg schien endlos und Garodyn fragte sich, wie es wohl den anderen Rangern erginge. Da sah er einen Lichtschein. Die Sensoren seines Helmes hellten sein Sichtfeld auf und er konnte ein Gitter erkennen, das auf die Brücke zu führen schien. Vorsichtig näherte er sich dem Gitter und spähte hindurch . . .
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Rotes Laserfeuer erhellte die Brücke und was diese Energiewaffen nicht an Lärm zu erbringen vermochten steuerten einige Handwaffen bei, mehrere Revolver um genau zu sein. Die Brückencrew leistete verbissenen Widerstand und das scheinbar mit wesentlich mehr Geschick als die einfachen Besatzungsmitglieder. Das Geschehen, welches sich in dem kurzen Zeitraum vor dem Eintreffen der Lüftungsschachtgruppe abgespielt hatte, ließ sich recht leicht zusammenreimen. Die beiden toten Wächter auf dem Laufweg über der Brücke sprachen eine deutliche Sprache und sangen ein Loblied auf der Ranger Fähigkeit den Feind zu überrumpeln. Dann jedoch hatten die Menschen mit ungewohnter Schnelle reagiert. Nicht schnell genug um Zweien das Leben zu erhalten, einer saß blutüberströmt in seinem Kontrollsessel, der andere lag mit dem Gesicht auf seiner Konsole, aber dennoch bemerkenswert. Wieviele dort Gegenwehr leisteten ließ sich schwer ausmachen. Doch es waren mindestens zwei Soldaten dabei. Sie steckten in schützender Armaplastkleidung und waren mit kurzen Versionen ihrer typischen Laserwaffen ausgerüstet. Aus geschickt gewählten Stellungen heraus feuerten sie auf den Laufweg und deckten ihn geradezu mit Rubinnadeln ein. Der Rest der Verteidiger gehörte offensichtlich zum Brückenpersonal. Offiziere deren Ehrenkodex zwar nicht mit dem eines Eldarkriegers gleichzusetzen war, eine infame Beleidigung solche Vergleiche auch nur zu denken, aber immerhin verlieh er ihnen einen possierlichen, Barbarenmut.
Einer der Männer wagte einen Stellungswechsel, was man ihm sogleich mit einem Shuriken entlohnte, welcher den Arm des Menschen tief aufschnitt. Er schrie, ließ sich jedoch nicht beirren und wechselte lediglich die Pistole von der linken in die rechte Hand.
Die Tatsache das etwa zwanzig Servitoren, unbeeindruckt von der tobenden Schießerei um sie her, an ihren Plätzen verharrten und stumpf ihrer Tätigkeit nachgingen, verlieh der ganzen Szenerie etwas unwirtliches.
Hinter einem zentral gelegenen Stuhl, der mehr an den Thron eines martialischen Königs erinnerte, beugte sich eine Frau hervor. Es musste sich um den Kapitän dieses Schiffes handeln, denn ihre Kleidung war aufwendig verziert und sie trug eine jener Waffen die so sinnbildlich für die Menschen standen. Einen dieser berüchtigten Bolter, in Pistolenvariante. Laut, ungenau, rücksichtslos und Brutalität als Tugend verstehend, genau wie ihre gesamte Rasse.
Die Frau brüllte etwas in kehliger Sprache und konnten die Eldar es auch nicht verstehen, so war die Wut die darin mitschwang doch unüberhörbar. Dann sprach die Waffe und ließ die Streben der Laufbrücke erbeben. Große, verdrehte Metallbrocken flogen nach allen Seiten, die Ranger um Ashant wichen in den Schatten des Zuganges zurück.
Garodyn! In der Stimme ihre vorübergehenden Anführers schwang keine Unruhe mit. Gebt Acht, diese Chem-Pan-Sey sind recht... entschlossen. Natast ist verletzt, er wird es aus eigener Kraft schaffen, doch sein Gewehr fehlt uns.
Bleiben noch Schwert und Pistole. Schaltete sich eine weitere Stimme ein, die von leichten Spuren Schmerzes moduliert war. Ashant lachte fröhlich, ein Laut der so gar nicht in diese kochende Hölle tödlichen Beschusses passen wollte.
Wir müssen sie nicht alle töten, meine Freunde. Es genügt wenn wir sie in den hinteren Teil treiben können. Ich muss lediglich an eine der Rechenbänke heran. Beschäftigt sie also. Ich werde mich nach unten begeben sobald ihr in den Kampf eingreift.
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