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In einiger Entfernung...
#1
... Stille... nur unendliche Dunkelheit die drohte alles zu verschlucken. In der Ferne diverse kleine Körper im luftleerem Raum. Bläuliche Fäden bildeten die Ausläufer eines seltsamen Nebels, der seit jeher langsam durch die Zeit waberte, schon bereits vor jeglichem Leben, dass hier Einzug hielt und doch wieder verblasste. Dann strahlte plötzlich ein kleiner Punkt grell in das all umgebende Schwarz. Nur kurz verblieb er wie ein unscheinbarer Funken in einer tiefen Umnachtung, bevor sich daraus hektisch zuckende Risse zogen als wäre das Schwarz bloßes Papier, begleitet von einem krächzenden und kreischendem Geräusch als würden unzählige Nägel tiefe Kerben in einen Stein ziehen. Plötzlich verwirbelte sich die komplette Szenerie in einem unmenschlichem Heulen und wechselte in die wildesten und unheilvoll wirkenden Farben, ehe sich ein Tor in eine unbekannte Umgebung auftat, aggressive Schwälle drangen wie Flüssigkeiten nach draußen und wurden wieder hineingezogen um sich neu im allgemeinen und bedrohlichem Brei zu sammeln, ehe ein großes Objekt hinausgeschleudert wurde und wie von Geisteshand verlangsamt mit mäßiger Geschwindkeit seinen Flug fortsetzte. Hinter ihm verschloss sich die seltsame Anomalie schneller als sie entstanden war und nichts zeugte mehr von seiner einstigen und kurzen Existenz.
"Scans..." hallte die souverän und doch melodiös anmutende Stimme durch den unheilvollen Maskenhelm, der trotz den schlicht gehaltenen Verzierungen nichts an seiner Wirkung verfehlte. Dumpf schlugen seine beschlagenen Stiefel auf die Platten im Cockpit auf, als er näher an die stark verstrebten Scheiben und den Pilotensessel trat, die Aufmerksamkeit deutlich auf die schwadenähnlichen Ausläufer des seltsamen Nebels gerichtet, der ihr Schiff flankierte. "Passive Scans zeigen keine Anomalien, aktiver Scan ohne Ergebnisse... bis auf diese nebelartige Struktur zur rechten Flanke." Begleitet von einem leisen Summen steuerte die Kybernetik die mechanischen Finger des Piloten über die zentral positionierte Anzeige der Steuerelemente, die soeben getätigten Scans nochmals wiederholend, jeglichen Zweifel aus dem Weg räumend und somit seinen Herren zufriedenstellend. "Jegliche Wellen werden verschluckt..." "Oder durch dort enthaltene Partikel verstreut", ergänzte die Stimme unter dem Helm den maschinellen Koloss und warf einen Blick über dessen Schulter auf die Ergebnisse, die in zahlreichen kryptischen Zeichen über den Bildschirm tanzten. Als würde er der Technik nicht vertrauen, schenkte er seine Aufmerksamkeit direkt dem Nebel, betrachtete seine Struktur, versuchte ihn zu fühlen... eine kurze Zeit der Stille entstand...
"Wäre das nicht ein guter Platz um uns, also das Shuttle zu verstecken...", meldete sich plötzlich eine Stimme vom Boden her, dessen zugehöriger Körper zusammengekauert in einer dunklen Ecke saß, die von dem schummrig und zugleich warnend roten Lichtverhältnissen größtenteils verschont blieb. "...Meister?", schloss sie etwas zögerlich an die Worte an, ehe sich eine kleine und zierliche Gestalt raschelnd vom Boden erhob und ihre Augen erwartungsvoll auf den Mann hinter der Maske warf. "Vermutlich... doch lässt sich nur schwer abschätzen, ob auch die weitreichenden Scanner eines imperialen Kreuzers sich durch den Nebel zerstreuen lassen, Isiru. Und wenn doch... so ist es wahrscheinlich, dass bereits Andere dies ausnutzen... andere Kulte... die feigen Eldar oder ihre der Piraterie zugeneigten Brüder... mit Glück vielleicht auch nur einfache Piraten, aber dennoch stellen wir mit unserem kleinen, imperialen Standardshuttle ein nur zu einfaches und einladendes Opfer da." Die Gestalt mit dem Namen Isiru trat näher an die beiden Anderen heran und nun erhellte das gedämpfte Licht auch ihre weibliche und recht junge Identität. Der Mann mit der Maske drehte seinen Kopf leicht seitlich zu ihr, ohne seine Augen sehen zu können warf er ihr wahrscheinlich einen flüchtigen Blick zu, ehe er sich vom Cockpitfenster wegdrehte und sich ein paar wenige Schritte entfernte. "Jeder unüberlegte Schritt könnte von nun an unser letzter sein... wir befinden uns in unbekannten Gefilden, unsere Navigationsdaten schweigen sich über unsere momentane Postion aus und selbst wenn wir ein bestimmtes Sterngefilde oder einen Planeten in Sensorenreichweite bekommen sollten, so müssen wir selbst dann mit unzureichenden Information rechnen...." Ungläubisch blickte Isiru zwischen dem beschäftigten Koloss, der vor ihm ausbreitenden Schwärze und dem Mann mit der Maske hin und her. "Meister...", sie deutete mit einer offenen Geste der Hand auf die kleinen Objekte in der weiten Ferne, nicht mehr als nur kleine Punkte im weiten Nichts, "...wir könnten doch etwas näher an eines dieser Objekte heranfliegen und somit vielleicht unsere Position bestimmen, auch wenn nur eine geringe Chance besteht, dass wir daraus vollkommen schlau werden. Aber...", sie schüttelte den Kopf und trat etwas näher an den metallischen Koloss im Pilotensessel heran, stützte sich auf die Lehne und "fuchtelte" mit unbedeutenden Gesten über die Anzeige. In ihrer Stimme war deutlich der vorwurfsvolle Unterton zu erkennen. "...Raanont, was fliegst du uns auch mitten ins Nirvana?". Sichtlich unbeeindruckt checkte dieser weiter die Anzeigen und ließ sie auf eine Antwort seinerseits warten, während Priest sich mit langsamen Schritten weiter in den hinteren Teil des Shuttles entfernte. "Negativ, für den Fall eines Angriffs wurden in regelmäßigen Abständen neue Fluchtkoordinaten auf alle potentiellen Schiffe übertragen, die für eine Reise durch den Wirbel der Zuflucht geeigent waren. Diese Koordinaten sind allerdings nur ungefähre Orientierungspunkte, um unbeschadet durch den Warp zu gelangen. Die eigentliche Navigation führt der Navigator selbst im Warp aus. Selbst wenn ein weiteres Schiff der Flotte die identischen Koordinaten haben sollte, so kann eine geringe Navigationsänderung im Warp einen beliebig großen räumlichen Unterschied in der Realwelt ausmachen." Die Reaktion der jungen Frau war ein kurzes Seufzen, dann lies sie sich nach hinten über die Lehne in den Co-Pilotsessel fallen, sodass ihr Füße darüber hingen und ungeduldig baumelten. Sie legte ihren Kopf an die Lehne und wippte mit diesem hin und her, somit sanft auf das Polster schlagend. "Und wenn wir einfach nochmal springen, in den Warp... haben wir keine Koordinaten, deren Umgebung wir kennen?" Sie fasste an einen kleinen Hebel, seitlich an der Lehne und stützte ihr rechtes Bein auf der breiten Steuerkonsole ab. Die Justierung rastete aus und Isiru drückte sich mit ihrem Fuß ab, sodass sie sich immer wieder im Kreis drehte, während Ranoont eine Erklärung abgab. "Negativ, die Ausstattung eines Schiffes dieser Größe mit einen Warpsprunggenerator ist mit derzeitigen Techologien nicht möglich.". Behäbig griff er nach seinen Worten zur Seite und hielt Isirus Sessel an der Rückenlehne fest. Bevor diese das bemerkte, versuchte sie sich nochmals mit ihrem Fuß abzustoßen, doch ließ sich der Sessel beim besten Willen nicht mehr drehen. "Die Warpreise, präziser gesagt der Eintritt in den Warp, war nur durch diesen Wirbel möglich. Selbst der Austrittszeitpunkt wurde allein durch die Koordinaten bestimmt, eine von uns nicht beinflussbare Variable. Von nun an steht nur noch der eigene Antrieb des Schiffes zur Verfügung." Mit ihren Fingern den Einrastmechanismus immer wieder prüfend, blickte sie schließlich zu dem Piloten hinüber und erkannte schnell den Grund des abrupten Stoppens. "Negativ... negativ... mit dieser Einstellung wirst du auch nicht alt!", nun den zweiten Fuß zur Hilfe nehmend versuchte sie einen finalen Versuch sich doch im Kreis zu drehen, doch der Arm der Maschine schien unüberwindbar. Fluchend sprang sie vom Sessel und erkannte ausnahmsweise selbst ihre ungestüme Art in ihren gerade gesagten Worten und auch den Unsinn darin. Sie wusste nicht wie alt Ranoont wirklich war, das wusste man eigentlich bei allen mechanischen Konstrukten nicht und erst recht beim Chaos zerfloss die Menschlichkeit nur zu oft in abstrußen Erscheinungsbildern. Gewiss war nur, dass er schon lange Zeit vor ihr zur Flotte stieß und sein Verhalten sogar ihr manchmal etwas Angst einjagte, immerhin hatte sie ihn in Aktion gesehen, als die Imperialen die Armageddon entehrten. In einem der vielen kleinen Auseinandersetzungen schleuderte er mit einer überraschenden Leichtigkeit einen Menschen gegen die Wand und brach einem Anderen mit einem Schlag seiner Rückhand dessen Genick. Und doch half das alles nichts, der Angriff auf die Flotte war zugegeben durchdacht und unterstützt durch die nie enden wollende Flut an feindlichen Soldaten war jeglicher Widerstand eine unscheinbare Herauszögerung eines unabwendbaren Schicksals. "Eine Idee was wir nun machen sollen?", fragte sie Raanont mit einem beschwichtigendem Tonfall und machte dabei kehrt, wieder ihren Blick aus dem Fenster werfend. "Wir müssen das Schiff wechseln", hierfür erntete er einen fragenden Blick von der Seite, als ob er diesen erahnt hatte fuhr er weiter in seiner sachlichen Haltung fort "Die imperialen Schiffe scannten zu einer Wahrscheinlichkeit von 98,4 Prozent jedes fliehende Schiff, zu 1,6 Prozent könnten ihre Scanner durch den umliegenden Wirbel gestört worden sein. Wir müssen davon ausgehen, dass man unsere Identität sofort erkennt, wenn wir einem militärischen Scan unterzogen werden." Isiru lehnte sich mit ihren Armen auf den Pilotensessel neben Raanont und legte ihr Kinn darauf ab, nur selten hatte sie nicht das letzte Wort, doch im Moment fiel ihr zu aktuellen Situation in der sie sich alle befanden nichts mehr ein. Das Schweigen währte nur kurz, denn der Hexer war inzwischen wieder vom hinteren Teil des Schiffes zurückgekehrt "In der Tat, das Imperium wird jedes fliehende Schiff erfasst und in die Datenbank gesuchter Schiffe gestellt haben. Wir sind Ketzer, Mutanten und Hexer, beschuldigt des Verrats, Blasphemie und diversen weiteren Tatbeständen in den Augen dieser blinden Narren, die sich nur zu gerne als Werkzeug missbrauchen lassen... Wir werden nicht erwarten können lebend gefangen zu werden. Wir müssen dieses Schiff verlassen, es wäre zu riskant. Wir werden hier an diesem Nebel verweilen, trotz aller möglichen Gefahren, die von ihm ausgehen können, doch könnte er sich als letzter Ausweg erweisen. Raanont, bringt das Schiff näher an die Ausläufer heran, wir müssen so weit wie möglich herein und ihn als Schild gegen Scans verwenden. Isiru, ihr geht zum Generator, auf Befehl hin werdet ihr diesen manuell deaktivieren." "Ja Meister...", erwiderte die junge Frau und entfernte sich aus dem Cockpit, während der Stahlkoloss das Schiff bereits in Richtung Nebel manövrierte.
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#2
Es war still im Shuttle. Isiru war noch immer hinten beim Generator und schien sich in irgendeiner Form die Zeit zu vertreiben, während Raanont und Priest in den gepolsterten Sesseln saßen und sowohl optisch als auch mit Hilfe der Instrumente die Umgebung beobachteten. In unregelmäßigen Abständen peitschte der Nebel einzelne Arme aus seiner Form hinaus, schlug dabei auch mit langsamen und schwerfälligen Bewegungen nach dem Shuttle, hüllte es temporär in bläuliche Partikel und forderte die Sensoren heraus. Innerlich war Priest etwas angespannt, zwar hatte Raanont sie so positioniert, dass sie durch die Fensterfront direkt in den Nebel blickten, doch ohne Sensoren fühlte er sich blind. Einzig der Gedanke daran, dass feindlich gestimmte Schiffe aus dem Nebel selbst auch nach Auge fliegen mussten beruhigte ihn etwas und gab ihnen die Chance bei möglichem Kontakt eventuell noch zu reagieren. Hatten sie allerdings leistungsfähigere Scanner, so könnten sie in aller Ruhe einen Hinterhalt planen und mit einem Blitzschlag alles entscheiden, die Bewaffnung dieses Shuttles war zudem lächerlich. "Passive Scans haben ein Schiff entdeckt, eine Eurus, eine Variante des Klasse G(9) Transportschiffes...", Raanont hatte sich mit dem Maschinengeist verbunden, ohne auch nur einen Finger zu rühren baute sich vor seinen Augen die Struktur des fremden Schiffes auf, begleitet von weiteren Informationen so weit die Maschinerie diese ermitteln konnte, "Entfernung 51,34 Meilen, wird bei gleichbleibendem Kurs und Geschwindigkeit unsere Position in 7,84 Minuten in einer Entfernung von 89,31 Meilen passieren." Vor den Beiden leerte sich der Hauptmonitor und zeichete eine grobe Karte mit dem Nebel, der eigenen Position und eine Linie mit dem voraussichtlichen Kurs des Transportschiffes. Würde es diese Fluglinie beibehalten, so würde es einen schönen Bogen um den Nebel vollführen. Zufall oder gebührender Sicherheitsabstand? "Es scheint wirklich ohne Eskorte unterwegs zu sein, zeigen die Scans keine weiteren Schiffe?" "Negativ...", antwortete Raanont ohne sich auch nur im Geringsten zu bewegen, sein Blick ging starr zur Frontscheibe hinaus, "der Maschinengeist kann weitere Schiffe in dessen Umgebung mit Sicherheit ausschließen." Priest nickte kurz, erhob sich dann vom Sessel und ging ein paar Schritte nach hinten. "Meinen Informationen nach verfügen Schiffe dieser Klasse in der Regel über keine große, beziehungsweise starke Bewaffnung..." "Korrekt, außer Freihändler oder Piraten...", bestätigte Raanont, "dann müsste es sich dabei um einen Kurzstreckentransport handeln, vermutlich ist also ein imperiumstreuer Planet in der Nähe." Natürlich war klar, dass dieses Schiff immernoch gefährlich genug für dieses kleine Shuttle war, dennoch erhoffte sich Priest Wahrheit aus seiner Vermutung. Zumindest war es ein imperiales Raumschiff, ohne vom Scanner erkannten Modifizierungen, dennoch galt jetzt mehr Vorsicht. Genauso gut konnte ein Kriegsschiff des Imperiums in der Nähe sein und ihr Schicksal wäre schnell besiegelt. "Weiter Stellung halten und beobachten, unterrichtet mich bei Neuigkeiten." Ohne weitere Informationen zu geben öffnete Priest die Türe des Cockpits und verschwand in den hinteren Teil des Schiffes Richtung Generator.

Isiru saß auf dem Boden und hatte die Spitzen ihres Hellebardenstabes zu beiden Seiten herausgefahren. Schleifen des Metalls war nicht nötig, die Waffe war bereits vom Einfluss des Chaos erfüllt. Kein gefangener Dämon oder besondere Kräfte, dennoch war es eine spezielle Anfertigung in Begleitung von spirituellen Zeremonien gewesen, das schloss sie zumindest aus den Eigenschaften der Waffe; ihre enorme Stabilität, als würden übernatürliche Kräfte jedes Atom zusammenhalten, diese Leichtigkeit, mit der diese zu führen war, gar ein Finger vermochte diese Waffe zu halten und doch verursachten gekonnte Angriffe mit ihr verheerenden Schaden bei ihren Opfern. Während Sie sie mit einer Hand vor sich hielt, fuhren die Finger der anderen Hand die schwungvollen Konturen der Klingen ab, genossen die Kälte und Glätte, dabei verspürte sie gar ein Kribbeln in der Bauchgegend als ihre Gelüste nach Blut sich wieder meldeten. Geräusche aus dem Korridor vor dem kleinen Schott des Generatorraumes unterbrachen sie beim Genießen dieses Moments und sie erhob sich vom Boden, dabei den Blick in Richtung der Geräusche wandt. Das Schott teilte sich mittig mit einem Zischen und verschwand zu beider Seiten in der Wand. "Meister...", begrüßte sie den Hexer mit gesenktem Blick, was sie nicht sah waren seine Augen, die unter der Maske zur Waffe wanderten. "Findet ihr noch Gefallen an ihr?" Isiru blickte hinab zu der Waffe in ihrer Hand und klappte mit der Bewegung eines Fingers die Klingen zurück in den Stab. "Ich schenkte sie euch als Beweis meiner Gunst, haltet sie in Ehren." Isiru nickte, ohne den Blick von der Waffe zu nehmen entgegnete sie ungewohnt ruhig und bedacht, keine Spur mehr von ihrem Temperament "Sie ist unbeschreiblich, nie dachte ich so viel für ein Stück Metall zu empfinden, doch dies... ist mehr, ist wunderbar, das Geschenk meines Meisters und ich fühle mich mit ihr... sehr... verbunden." Ihre Hand festigte sich um die Waffe, die nun den Anschein eines metallischen und unbedeutenden Stab erweckte. "Schon bald wird ihr Blutdurst gestillt werden, dem seid euch gewiss.", er streckte seine Hand zu ihr, genauer gesagt ihrer Hand mit der Waffe und sie musste kein Hellseher sein um zu wissen, was er wollte, "Dennoch solltet ihr lernen euer Temperament zu zügeln, spart es euch für den Kampf auf.", er wog den metallenen Stab etwas in einer Hand, lies ihn dann plötzlich zu voller Größe entfallten und die Klingen hinausschnappen. "In der Flotte kannte man euch durch meinen Namen, dies endet hier. Kein Einfluss, nur unsere Fähigkeiten werden unser Überleben sichern..." - leises metallisches Fauchen und die exotische Waffe war wieder nicht mehr als ein Stab - "doch sollten wir nur vorsichtig Gebrauch von diesen und unseren Waffen machen, zu verräterisch." Er reichte die Waffe zurück, plötzlich rauschten die Lautsprecher des Schiffes auf und gaben die elektronisch stark verzehrte Stimme des Piloten wieder. "Scans zeigen ein weiteres Schiff, unbekannter Typ." Die Lautsprecher knarzten nochmals auf, dann verstummten sie wieder.
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#3
"Captain, wir empfangen ein Notsignal." Die hochgewachsene Gestalt blickte kurz aus dem Fenster, senkte dann seinen Kopf zu den Anzeigen vor dem Piloten. Mit seinem breiten Kreuz konnte er sich getrost neben jedem Ogryn blicken lassen, selbst sein Gesicht war wie bei diesen Geschöpfen entstellt durch markante Narben, die jede für sich eine Geschichte erzählte und alle zusammen gar ein Buch über zahlreiche Abenteuer und Gefechte schreiben konnten. Er verschränkte mürrisch die muskelbepackten Arme vor der massigen Brust und sein Gesicht faltete sich störrisch zu einer Maske hässlichen Fleisches. "Ein Transporter, kleine Klasse... kleiner als unser Schiff", während er Bericht erstattete hatten die Scans bereits die Signatur des Schiffes erfasst und in der Datenbank alle detaillierten Informationen ermittelt, "imperiales Standardschema Alpha-b, zivil. Keine Energiequellen erkennbar außer dem Notsystem, es driftet am Rande des Nebels." Der Hühne blickte über die Schulter und wieder verzerrte seine Mimik das Gesicht zu unmenschlichen Zügen.
Im vorderem Bereich des Cockpits waren zwei massive Pilotensessel mit großzügigem Platz zwischen den geschwungenen Anzeigen untergebracht, dahinter stand ein leicht erhöhter Kommandoplatz, der mit unzähligen Überwachungsmonitoren nicht nur Überblick über die schiffsinternen Systeme bot, sondern auch zu schnellen Informationsauswertungen und entsprechenden Handlungen befähigte. Alleine das Cockpit verriet somit eine nicht-imperiale Bauweise, bekräftigt durch die geschwungene und doch solide Optik. In der Tat lies auch das Äußere keine Zweifel offen, denn verglichen mit aktuellen Schiffen des Imperiums oder den Xenos konnten sich keine, allerhöchstens angedeutete Paralleln finden. An wenigen Stellen hingegen ließen sich Elemente verschiedener Rassen wiederfinden, was sich wohl auf reparierte Beschädigungen zurückführen lies. Freihändler - so nennen sich Besitzer solcher Schiffe, deren Besitz vererbt, verkauft oder auf weniger legalen Wegen erworben wurden.
"Ich sehe es..." Eine befehlsgewohnte weibliche Stimme ertönte vom Kommandositz, durchbrach das leise Surren der Instrumente und das tiefe Schnaufen des Ogryns, der sich daraufhin auch wieder zu Wort meldete. "Ziemlich dumm sich mit solch einem Schiff dem Nebel zu nähern..." "Schnauze Puddinghirn, was habe ich dir über das Denken gesagt?", unterbrach sie ihn gebieterisch und legte ihre Hände auf die Lehnen. Der Ogryn schluckte und grunzte leise, schaute dabei beschämt zu Boden, "Selbst ein trampelnder und hirnverblödeter Krotox könnte die Falle erkennen!" Der Kommandositz drehte sich zur Seite und der weibliche Captain trat etwas weiter zur Frontscheibe vor. Was ihr an Schönheit fehlte wollte sie wahrscheinlich durch körperliche Fitness kompensieren, so der Anschein. Wie der menschliche Ogryn hatte auch sie an ihrem Körper zahlreiche Andenken von Verletzungen erhalten. Die beiden stellten auf dem Cockpit die markantesten Personen dar, die zwei Piloten auf den Sesseln hingegen waren das, was man unter gewohnten kriminellen Visagen verstand. "Larus, bring uns auf Reichweite der Fanghaken und halte die Umgebung im Auge. Gaze und Puddinghirn ab zur Schleuse und fertig machen zum Entern." Ihre gebellten Befehle wurden ohne Widerspruch ausgeführt. Einer der Piloten erhob sich und ging mit dem massigen Ogrynverschnitt in Richtung Schleuse. Im Vorbeigehen gaben beide ein "Aye Captain" von sich und machten sich dann daran so schnell wie möglich ihre Positionen zu beziehen. Das Mannsweib von Captain verharrte noch im Cockpit und überwachte die letzten Schiffsbewegungen, bis endlich zwei Fanghaken zum fremden Schiff schossen und sich in dessen Außenhaut verankerten und festkrallten. "Gar nicht mal so gut... Und nun zieh mir den Kahn erst einmal gute 20 Meilen weg von dem Nebel, ich will keine böse Überraschung erleben."

Zwei gleißende Punkte erschienen an der Luke des Frachters und schnitten unter dem Regen flüssigem Metalls halbkreisförmig die Kontur nach. Dann wurde es wieder dunkel und das Zischen verstummte. Krächzend öffnete sich ein kleiner Spalt und warf gedimmtes Rotlicht in das Schiffsinnere. Sofort spähte der Lauf einer Waffe ins Dunkel, begleitet von einem Lichtkegel der Konturen einer kurzen Leiter zeigte. Während sich ein weiterer Lauf dazugesellte war das herausgeschweißte Metall vollkommen zur Seite gezogen worden und es ließen sich die Umrisse dreier Gestalten erkennen. Die schmalste von ihnen rutschte die Leiter gekonnt hinab und landete mit wenigen Geräuschen auf dem Boden. Ruckartig zog sie das auf dem Rücken getragene Gewehr nach vorne und leuchtete damit den Gang zu beiden Seiten aus. Nach einen kurzem Handzeichen folgte eine weitere Gestalt und gesellte sich zur Ersten. Sofort machten beide Platz und deckten beide Richtungen ab, dann erschien die Letzte und breiteste Gestalt zwischen ihnen. Dessen Aufprall auf dem Boden war allerdins weitaus weniger gekonnt wie die Beiden zuvor, was ihr sofort eine Ohrfeige einbrachte. "Du verfressener...", die Stimme des Captain zischte noch ein paar Verwünschungen an die Adresse des Puddinghirns, spätestens jetzt wusste jeder von ihrer Anwesenheit hier. "Geh vor und sicher das Cockpit, Gaze und ich inspizieren den Frachtraum. Und versuch dich dabei nicht wie ein trampelnder Squiggofant zu bewegen!" Die Frau übernahm die Vorhut mit ihrer Pistole und einem langen Messer in der Rechten, Gaze zielte über ihre Schulter mit dem Lauf des Gewehrs und drehte sich hektisch immer wieder nach hinten um möglichen Gefahren aus der Richtung zu begegnen. Sie waren noch garnicht weit gekommen, da scharrte etwas hinter ihnen. Gaze richtete sofort den Lauf der Waffe, bereit abzudrücken, doch im nächsten Augenblick war der Lichtkegel seiner am Lauf angebrachten Lampe nur noch ein ein kleiner Punkt, ehe sein Sichtfeld gänzlich schwarz wurde und ihn etwas Schweres am ganzen Körper traf. Sofort zuckten rote Lichtblitze den Gang entlang, doch anstatt eine Person im Gang ausmachen zu können erkannte der Captain, dass einige Schritt voraus eine Bodenplatte fehlte, die nun Gaze unter sich begraben hatte. Er schien noch bei Bewusstsein zu sein, denn sein Kopf wiegte unter Schmerzen hin und her und seinen Lippen entwich ein gequältes Ächzen. Sie trat näher an ihn heran und kniete sich daneben, ohne den Gang vor sich aus den Augen zu verlieren. Jeder Versuch die Platte mit ihrer Rechten anzuheben blieb ohne Wirkung. Sie vermutete selbst das Puddinghirn würde damit so seine Schwieirgkeiten haben. "Gaze... Gaze!" Sie wirkte nicht verzweifelt, eher erzürnt, doch Gaze brabbelte nur unverständliches Zeug vor sich hin. "Ich schnapp mir die Schweine...", brachte sie unter zusammengebissenen Zähnen noch hervor, bevor sie ihr Messer wegsteckte und dafür das Lasergewehr aufnahm. Plötzlich erwachte an der Decke rotes Licht mit einigem Blinken zum Leben.

"Und da soll noch einer sagen ich bin doof..." Der kleine persönliche Erfolg, die Notbeleuchtung wieder anzuschalten, brachte ihn zum Schmunzeln und zufrieden schaute er aus dem Fenster des Cockpits und beobachtete für einen kurzen Moment den wallenden Nebel. Spiegelung sei Dank erkannte er im letzten Moment gerade noch, wie eine breite Gestalt hinter ihm zum Schlag ausholte und drehte sich über einen Fuß leicht nach hinten, beide Arme als Block in die Luft erhoben. Der Schlag war härter als erwartet und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, was ihn nach hinten auf die Steuerelemente torkeln lies. Dabei fiel ihm auch seine Pistole zu Boden, die irgendwo unter einen Pilotensessel rutschte. "Ha, war wohl nichts mit Anschleichen du Feigling! So leicht bekommst den guten alten Koor nicht ausgetrickst!" Während er sich mit einem hähmischen Lachen kampfbereit machte holte sein Gegenüber bereits zu einem weiteren Schlag aus, Koor konnte den Hieb auf die Nierengegend gerade so mit angewinkeltem Ellenbogen abschwächen, dennoch durchzuckte ihn ein stechender Schmerz an der Stelle und im Arm. Die Wucht lies ihn weiter über die Konsolen rutschen, er bekam sich gerade noch am Sessel zum Halten. "Ok, das war nicht nett...", erst jetzt registrierte er seinen Kontrahent, wie er selbst eine massige Gestalt, dennoch mehr Maschine als Mensch. Seine doch menschlich wirkenden Augen funkelten ihn kalt an auf seinem Vormarsch, "Endlich mal eine Herausforderung!" Mit einer schnellen Bewegung strafte Koor seiner anmutende Behäbigkeit Lügen und brachte sich mit zwei Schritten zur Seite aus der Reichweite, ehe er den Schwung in einen Kinnhaken investierte. Tatsächlich schien Ranoont kurz überrascht zu sein und hatte der Attacke nichts entgegen zu setzen. Unter der Wucht drehte es seinen Kopf zur Seite, dennoch blieb die Maschine stehen und griff als Konter nach dem Arm des Fleischbergs vor ihm und schleuderte ihn mühelos gegen die Wand. Völlig unvorbereitet klatschte Koor gegen die Wand und der Geschmack von Blut machte sich in seinem Mund breit. Grimmig wirbelte er herum und wollte der Maschine erneut mit einem Angriff begegnen, doch diese Griff bereits nach seinem Kopf und bekam ihn zwischen seinen Pranken zu fassen. Sofort verspürte Koor einen Druck auf seinem Schädel, der ihn erst knurren, dann aber schreien lies. Wie vom Wahnsinn getrieben trat und boxte er gegen das Ungetüm vor sich, schürfte sich dabei die Haut von den Fäusten und erzielte doch kaum Ergebnisse damit. Seine Sinne versagten, immer leiser hörte er sich schreien, trotz geöffneten Augen schwand sein Blickfeld in dunklen Schatten und sein Körper wurde schwer.
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