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[CENTER]Es Beginnt 1.1 [/CENTER]
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<-- Magnus Rega - Auf dem Gelände[/CENTER]
Geduldige Jahre hatte Tiefensatellit N 775 in geistloser Vergessenheit darauf gewartet, dass ihn irgendein unvorhergesehenes, gravitätisches Ereignis aus seiner festgesetzten Position brächte. Das ihn ein durchs All rasendes Gesteinsbröckchen trifft, durchschlägt und seine internen Systeme zerfetzt, dass ein Sonnensturm die Elektronik lahm legte oder, und das war neben diesen möglichen, katastrophalen Ereignissen das weitaus wahrscheinlichere Szenario, dass er schlicht und einfach vergessen wurde.
Nichts von all dem trat ein.
Jedenfalls nicht heute.
Ein Signal durchkreuzte die Leere und fand sein Ziel in Form des Abnehmers, welcher sich an dem Ende des Geräts befand, was man als Unten hätte beschreiben können, wäre dieser Begrifflichkeit im All irgendeine Bedeutung zugekommen. Der Befehl war mit 300.000 Kilometern in der Sekunde knappe sechs Stunden unterwegs gewesen und erfüllte seine Funktion tadellos. Schlummernde System erwachten zum Leben, Kontrolllampen flackerten und schalteten von zittrigem Rot nach und nach zu Grün um. An der Außenhülle von N775, ungesehen im großen Meer des Nichts, glühte die knöcherne Augenhöhle, welche die rechte Seite des geheiligten Mecanicus Siegels darstellte, in einem satten und tiefen Grün. Gepanzerte Rollhüllen zogen sich von den geriffelten Segeln zurück, welche mit Kollektoren in der Form von Bienenwaben überzogen waren und die Strahlen der Fernen SORLON- Sonne auffingen. Im Gegensatz zu der Reise des Signals, bedurfte es nur einiger Minuten, bis die Hochleistungsspulen ihre Reserveren mit neuer Sonnenenergie erfrischt hatten. Es war nun genügten elektrischer Strom vorhanden, um den Pilot von N775 zu reaktivieren.
Der Satellit bot in seinem Kern einen kleinen Freiraum, der im Gegensatz zum Rest des Apparats stand, welcher gänzlich mit Technik gefüllt, keinen Zentimeter Platz verschwendete. Auch besagter Freiraum war in seiner Gänze kaum mehr als ein Meter in Höhe, Länge und Tiefe.
In seinem Zentrum ruhte ein mumifizierter Leichnam von der Größe eines Säuglings. Auf einigen Welten als Wipfelkobold bekannt, auf den meisten zivilisierten Planeten, so sich diese denn einer ausgeprägte Fauna rühmen konnten, jedoch eher Affe genannt.
Die Reste dieses Exemplars hatten ihr Leben vor unzähligen Jahren ausgehaucht, nach einer kurzen und schmerzhaften Existenz der Konditionierung. Jetzt blies die anlaufende Automatik Weihrauch ins Innere der Pseudograbkammer, um dem folgenden Vorgang die nötige, sakrale Würde zu verleihen. Im Anschluss wurde Strom durch den leblosen Körper des Äffchens gejagt. Die räudigen Reste des Fells vermischten den Geruch von angesenktem Haar und uraltem Staub mit dem des Weihrauchs. Die zugeführte Energie animierte die eingepflanzten Maschinenteile und Ozon webte sich als vierte Geruchskomponente in das bisschen Luft, welches die Kapsel enthielt.
Dürre, von Haut wie mit dünnem Pergament überzogene, Klauenfinger streckten sich in reanimierter Spastik, während das tote Hirn neben Elektrizität mit Substanzen gesättigt wurde, die es in ein stumpfsinniges Scheinleben zurück zerrten.
Die Kreatur regte sich nun völlig.
Ihre verkümmerten und kraftlosen Sehnen wurden von Äquivalenten aus Draht und Kupfer unterstützt, teilweise ersetzt. In dem Haupt des Wesens, kaum mehr denn ein skelettierter Schädel, hier und da von letzten Resten aus Haut und Fell kümmerlich bedeckt, klickten die Linsen, als sich die Iris darüber zusammenzog und die Signale der Umgebung an das schickten, was kundige Chirurgenhände aus dem Hirn des Tieres gemacht hatten. Auf einem kleinen Bildschirm flackerte eine Abfolge einfacher Symbole. Dreiecke, Kreise und Kreuze in schneller Reihung. Sie triggerten die Handlungen, die zu erlernen der einzige Sinn des kurzen Affenlebens gewesen war. Mechanisch betätigte das tote Tier Hebel und Drehschalter. Es veränderte die Positionen von Steckern auf einer Stecktafel.
Als Folge dessen wurde Beryllium dem Diergolsystem zugeführt und das Endprodukt dieser Reaktion in kurzen Impulsen durch die Steuerdüsen abgegeben. N775 drehte sich auf der Horizontalachse und nahm nach Erreichen der gewünschten Position wieder seine stabilisierende Rotation ein. Der Pilot initialisierte auf fernes Geheiß hin den Start der zentralen Sensorphalanx in der Spitze des Satelliten. Eine Ansammlung aus Antennengestängen und primärer Grund für die Existenz von N775.
Der Auftrag wurde erfüllt und der künstliche Himmelskörper begann Daten zu sammeln und einen permanenten Strom aus Informationen an den Ursprungsort des erhaltenen Aktivierungsbefehls zu übermitteln.
Der reanimierte Affe hatte seine Schuldigkeit getan und sank bereits zurück in den Totenschlaf.
Zuvor vollführte er jedoch eine Handlung, die unter den Wissenden des Adeptus für einige Kontroversen gesorgt hätte, wäre auch nur einer befähigt gewesen sie zu beobachten. An der Seite der Kapsel, gerade auf Kopfhöhe des Affen, gab es ein schmales Sichtfenster. Nicht etwa damit das Tier irgendetwas sehen konnte. Schließlich war es faktisch tot und benötigte auch in seinem erzwungen Unleben keinen optischen Input von außerhalb seines Grabes und seiner Wirkungsstätte. Die verglaste Öffnung hatte es einem Techniker erlaubt, vor dem Aussetzen des Satelliten noch einmal die korrekte Implementation der biologischen Steuereinheit zu überprüfen, ohne die Versiegelung brechen zu müssen. Mit dem erneuten Erglimmen seines Lebensfunkens hob der Affe seine Pfote und strich Staub und Ablagerungen von dem kleinen Sichtfenster fort.
Das halb mechanische Wesen justierte die Linsenaugen neu und starrte auf das, was sein gesamtes, nicht eben großes Sichtfeld einnahm. Weder wusste der Affe, dass dieses gewaltige Dinge noch vor wenigen Tagen nicht dagewesen war, noch das sein rüdes Wachrütteln aus dem Tod, dazu gedient hatte so viel wie möglich darüber an Informationen zu sammeln. Der Affe, zu einem Bauteil gemacht, vor unzähligen Jahrzehnten, verspürte lediglich ein urtümliches Gefühl, welches weder sein kurzes Leben in einem Labor des Mechanikus, noch seine Umwandlung zu einer biologischen Steuereinheit hatte ganz fort wischen können.
Ein Gefühl, dass in selbst ihn dieser Form der Herabwürdigung zu etwas machte, was ihn mit dem Mensch in Verwandtschaft setzte.
Pure, animalische Angst!
[CENTER]--> Zentraler Netzwerk- und Steuerknoten[/CENTER]
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von hier kommend
Der kantige GunCutter nahm sich schmucklos und düster aus, verglichen mit den meisten anderen Raumfahrzeugen im Orbit des Planeten. Natürlich gab es die Arbeitsbienen, die geschäftig und verdreckt zwischen den großen Schiffen pendelten. Sie verluden Fracht und Menschen.
Gleichwohl verschwammen sie zu unbedeutend, huschenden Lichtern, im Vergleich zu den Leviatanen, welche das Großereignis angelockt hatte. Hier und da gewaltige Kriegsraumschiffe, die Glorie des Imperiums. Kilometer lange, potenzierte Vernichtungskraft. Jede Waffenmündung ein Fanal für die Feinde des Gottkaisers, die Kathedralenaufbauten und Antennenkastelle mit Gold und Bronze verziert.
Um sie her lagerten glitzernde Zivilschiffe. Einige schlank wie Pfeile, andere rund und schwer von all den Kostbarkeiten, die man darin vermuten konnte.
Welch ein Anblick.
Welch eine Verschwendung an die Augen von Techpriestern, die für solche Herrlichkeit keinen Sinn hatten und bestenfalls Flugbahnen und Gewichtsklassen zum Zeitvertreib bestimmten.
Der Gun utter bahnte sich einen weiträumigen Weg durch die Masse. Anfragen und Sicherheitsprotokolle ließen die Schnarrenden Codes des Mechanicus verstummen. Reisende Diener des Mars behelligte man nicht, wenn man Ärger zu vermeiden gedachte.
Im Inneren des Schiffes befand sich neben Sindri,den beiden Piloten im Cockpit und einem Techniker, nur noch ein schlafender Wartungsservitor. Die Flugbahn führte um den Mond herum und danach in die Schwärze des luftleeren Mediums.
Der Flug würde zwei Tage dauern und man stellte dem Elektropriester eines der sechs Quartiere zur Verfügung.
Diese Quartiere als Spartanisch zu bezeichnen wäre bodenloser Übertreibung gleichgekommen. Es gab einen fest verschraubten Tisch und, einen kleinen Spint und einen Sessel, der sich gleichsam zur Liege umfunktionieren ließ. Nahrung wurde in Form von Nährstoffpulver zur Verfügung gestellt, ein Anschluss erlaubte das Aufladen von Strom benötigenden Elementen jedweder Art.
Davon abgesehen hatte man die Wahl zwischen Nieten an der Wand zählen, Decke anstarren und frieren, so es denn nach Zerstreuung gelüstete.
Hätte es zu den Kabinen Bullaugen gegeben, man hätte beim Vorbeiflug am Mond die Station bewundern können, auf der sich die astralen Teilstreitkräfte der PVS und des Orbitalschutzes aufhielten. Koron 3 wurde durch die imperiale Flotte ebenso geschützt, wie durch eine Armada nicht- warpfähiger Kriegsschiffe heimischer Herkunft. Waren diese nicht im System und im Ringschutz im Einsatz, wurden sie auf der Mondbasis ins Trockendock geholt.
Auf der Rückseite des Mondes gab es darüber hinaus eine weitere Einrichtung. Zumindest deuteten ältere Dokumente darauf hin. Dort war die Rede von einer Strafvollzugsanstalt für Schwerverbrecher, aber nicht wenige Unterlagen waren rigoros geschwärzt und mit dem Unheil behafteten Siegel der Inquisition abgestempelt. Der Mechanicus, der es von Natur auch nicht mochte etwas nicht zu wissen, hatte in der Vergangenheit Versuche unternommen Licht in dieses Dunkel zu bringen. Die drei entsandten Aufklärungsdrohnen, wie auch ein Erkundungsteam aus vier speziell augmentierten Skitarii, waren nicht zurückkehrt. Ein Geheimnis, dass vorläufig hinter ihnen zurückgelassen wurde, da sie eigene zu behüten und andere aufzudecken hatten.
Die A/302 war nicht versteckt. Kosmisch betrachtet war sie sogar im Vorgarten Gohmors festgemacht. Sie war vielmehr nah genug um keinen Verdacht zu erwecken und weit genug entfernt um den Schwarm, rings um den Planeten, vor der eigenen Neugier zu schützen.
Die Schiffe dieses Typs waren noch nicht lange im Dienst des Mechanicus, zumindest nicht, wenn man in den zeitlichen Maßstäben der Priesterschaft dachte. Erst zum Ende des letzten Krieges um Armageddon, als die Lage an dieser Front zusehends verzweifelt wurde, wurden die Falcion als ein Kompromiss in die Schlacht geworfen. Eine Kombination aus der Kobra-, und der Eroberer-Klasse. Für gewöhnlich, so das Schiff der Flotte überstellt wurde, bemannten Siebenundzwanzigtausend Männer und Frauen die Fregatte. An der zwei Kilometer langen A/302 waren Modifikationen und Automatisierungen vorgenommen wurden, die die Besatzung auf gerade einmal Zehntausend zusammenschrumpfen ließ.
Ein menschenleeres Schiff, wenn man so wollte. Das aber erfuhr Sindri erst nach der Ankunft.
Vorerst erblickten er einen düster daliegenden Klotz, der einmal im Rot des Mars gestrahlt haben mochte, jetzt aber rußig und geschwärzt aussah, als hätte man ein Stahlwerk ins All gesetzt. Der Adler, der für gewöhnlich den Bug dieser Klasse zierte, fehlte. Dafür prangte dort der Schädel des Adeptus in seinem gezahnten Heiligenschein. Auch weitere Abweichungen vom Standardschema gab es. Aufbauten und Erker, die an wahllos erscheinenden Stellen die Silhouette des Schiffes ins Unsymmetrische verzerrten.
Ihr Zubringerschiff wurde in einen Hangar geleitet. Wie auf den meisten Fahrzeugen des Mechanicus war man auf Energieeffizienz bedacht und verschwendete Strom nicht um Dinge auszuleuchten, die keiner Beleuchtung bedurften. Entsprechend düster wirkte das Innere der A/302. Nur das Licht von Elektro- und gewöhnlichen Talkkerzen schaffte eine Unterbrechung dieser Schwermut, wo die sonst so kalt wirkenden Brüder und Schwestern der gesegneten Maschinerie liebevolle Verehrung angedeihen ließen.
Hydraulische Greifer packten den GunCutter und Servitoren stemmten sich gegen Winden, die das Gefährt mit Ketten in eine stabile Position hievten. Statischer Dampf zischte aus Druckventierelen.
Im Hanger war geschäftiges Treiben und doch wirkten er durch die schiere Größe auf sonderbare Art leer und verlassen. Es gab hier noch einige andere Schiffe, die jedoch so spezialisierter Natur zu sein schienen, dass sie sich keinem allzu gängigen Schema zuordnen ließen.
Sindri wurde von einem Mann namens Ostfal empfangen, der sich knapp als der dritte Offizier des Schiffes vorstellte. Er teilte ihm mit, dass Kapitän Nikodemus momentan nicht gedenke ihn zu empfangen. Ihre Reise würde etwa zwei Woche dauern und keinen Warpsprung beinhalten.
Vielleicht konnte Sindri dem Schiffskommandanten seine Aufwartung machen, wenn sie ihrem Ziel näher kamen. Bis dahin durfte er einige Decks frei besuchen, wozu auch die Speicherbibliothek, der Trainingsbereich und die Erholungsebene zählte.
Kritische Decks, von Waffen-, über Fabrik, bis Maschinendeck waren ihm untersagt und versperrt. Dann bekam er noch die Nummer seiner Kabine genannt und den Weg dorthin grob beschrieben.
So wurde dann mehr oder weniger dort stehengelassen wo er stand.
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Die erste Zeit der Reise verbrachte Sindri damit Brokkr zu warten und seine eigenen internen Systeme und Datenbanken durchzugehen und zu sortieren. Dass er einen für viele sicherlich erhabenen Anblick draußen verpassen könnte kam ihm gar nicht in den Sinn zumal er wenn überhaupt ganz andere Aspekte des Schauspiels schätzen würde, solche die wiederrum die Imperialen entweder gar nicht erst bemerken oder für äußerst langweilig halten würden. Die verbliebene Dauer des Zweitageanflugs verbrachte er im energiesparenenden Ruhemodus und meditierte über die Gesamtsituation und seinen persönlichen Platz darin. Auch wenn er sich Logis Lerels Sache verschrieben hatte fühlte er sich seit den ersten Monaten seiner Ankunft auf Koron 3 wie ein aus der Maschine entferntes Rädchen das nun mal hierhin mal dorthin geschoben und kurzzeitig mal in diese mal in jene Lücke geschraubt wurde ehe es wieder demontiert wurde. Zwar war er häufig wechselnde Aufgaben durch den Dienst an seinem alten Mentor gewöhnt aber er hatte dort jederzeit seinen Platz im Großen Getriebe definieren können, jetzt war alles so voller unsicherer Variablen. Wieder einmal ging er seine Gedächtnis-Speicher durch und navigierte durch die Reihe der binären Platzhalter seiner Aufzeichnungslücken die einen durch ihre gewisse Ähnlichkeit tröstenden Effekt boten. Bei der digitalen Berührung eines von ihnen blinkte es plötzlich und verkündete Dekomprimierungsmöglichkeit. Verwundert führte er diese durch was den Platzhalter zu einem Datenfragment entpackte bei dem es sich um eine Mem-Aufzeichnung handelte die sich automatisch in den Rest seiner Speicher einsortierte. Er erinnerte sich nun an eine anstrengende mehrtägige Reise in einem alterschwachen Cargo-5-Transporter, ständige beruhigende Gebete an dessen Maschinengeist, wiederholtes Ausführen der Reparatur, der Analyse und der Rekalibrierung und doch andauerndem Energieverlust und fortschreitendem Geräteversagen, untermalt von häufigen lang haltenden Phasen von Funkrauschen.
Das alles in einem lichtlosen Gewirr aus steilwandigen Tälern und Canyons in dem die Kälte jegliche Fenster und Sichtlinsen mit Frost überzog. Die Aufzeichnung endete schließlich abrupt ohne dass sich sagen ließ ob die Reise zuende war oder nicht. Das Ganze warf Rätsel auf. Zeitlich lag es auf dem chronologischen Mittelpunkt seiner zweiunddreißig Jahre marsianischer Pilgerfahrt, drei komma eins fünf Wochen nachdem er seine Entscheidung getroffen hatte Lumine zu werden, nach diesem ominösen ersten Vier-Augen-Gespräch und war Teil einer der größeren Erinnerungslücken. So sehr er seine Aufzeichnungen auch durchsuchte konnte er nicht feststellen oder ableiten in welcher Region dieser Reiseabschnitt stattgefunden hatte weshalb anzunehmen war dass auch diese Informationen in einer der offenbar nur kodierten statt gelöschten Gedächtnisspeicher zu verorten war. Er selber hatte damals nicht die Fähigkeiten besessen seine Cranialen Schaltkreise so zu manipulieren was die Frage mitsich brachte wer und warum sich so an seinen Daten zu schaffen machen sollte. Hatte er auf seiner Pilgerfahrt Dinge erfahren von denen ein oder mehrere Magi oder eine der zahllosen Gruppierungen und Organisationen innerhalb des Mechanicus nicht wollten das jemand anderes sie wusste? Wenn ja, was löste ihre Dekodierung aus und warum grade jetzt nach all dieser Zeit? Oder könnte es seinen Ursprung noch weiter zurück in den Gründen der Gedächtnislöschung auf seiner Geburtsstätte, der Omiprophet, haben? Nichts worauf er die Antwort wusste und das verursachte Fehlermeldungen.
Ärgerlicherweise allzu organisch seufzend beendete er seine Überlegungen an dieser Stelle da sie sich im Anflug auf die A/302 befanden und machte sich auf zum Cockpit um einen Blick auf das fragliche Schiff zu werfen. Es enttäuschte nicht, ein solides, gut eingearbeitetes Stück der Handwerkskunst des Mechanicus. Auch die Düsternis des zugewiesenen Hangars war vertraut, ja schon heimelig. Auch wenn es nicht half seine Neugierde über die anderen Schiffe zu stillen während der Cutter in seine letzendliche Position gehievt wurde. Er und der Dritte Offizier Ostfral begrüßten sich auf fürs Mechanicus typische Art und dann wurde er im Grunde an Ort und Stelle stehengelassen was ihn dann doch etwas überraschte. Nach exakt drei Sekunden überwand er selbiges jedoch und steuerte den nächsten Hangarausgang an um sich schnurstracks in die Speicherbibliothek aufzumachen damit er sich die Dateien der hier ruhenden Spezialschiffe ansehen konnte. Natürlich hätte er sich auch alles Andere über das eigentliche Schiff in seine Datenbanken geladen aber leider besaß er dafür bei Weitem nicht die Speicherkapazität. Die je nach Länge halb oder auch vollständig unbeleuchteten Gänge jenseits des schweren Sicherheitsschotts waren abgesehen von dem ein oder anderen Wartungsservitor und Servoschädel leer und es dauerte eine ganze Weile bis er einem anderen Techpriester begegnete, man schlug das Zeichen des Zahnrads, neigte die Köpfe und passierte einander mit einem binären „Ave Deus Mechanicus.“ um seinen jeweiligen Vorhaben zu folgen. Mehrere Aufzugfahrten und drei dutzend Korridore später öffnete sich sein Weg in eine mittelgroße hohe, vorhallenähnliche Kreuzzug deren Baustrukturen akribisch nach dem Goldenen Schnitt gefertigt worden waren auf der die größte bisher gesehene Menge Leute unterwegs war. Zwei enorme Torflügel aus einem steinartigen Holz ihm direkt gegenüber hatten sich just in diesem Moment hinter jemandem geschlossen und zeigten so zur Gänze ein auf ihnen prangendes Bildnis das ausnahmweise nicht das übliche Schädel-und-Zahnrad-Symbol sondern das eines aufgeschlagenen Buches mit zwei darauf gekreuzten ausladenen Federkielen. Der Eingang zur Speicherbibliothek.Sich zielstrebig nähernd verfolgte er wie die beiden Flügel bei überschreiten einer gewissen Annäherungsgrenze automatisch aufzuschwingen begannen. Soweit es ihm noch emotional möglich war freute er sich darauf die hiesigen Datenspeicher durchzusehen und das ein oder andere Gespräch zu führen.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
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Die A/302 schob sich gemächlich durch den Raum.
Immer auf Diskretion bedacht.
“Auf Diskretion bedacht” Diesen Leitspruch hätte man im Inneren des Schiffes ebenso an die Wände schreiben können. Die Geheimniskrämerei des Adeptus, zurecht schon sprichwörtlich, machte Sindri die Recherche vor Ort nicht eben leicht.
Der Vermerk, -Zugriff verweigert. Wenden Sie sich an den Verwahrmeister der Datei- blinkte ihm bei derart vielen Anfragen entgegen, dass es jedes Mal einem kleinen Erfolgserlebnis gleich kam, wenn ihm die Verweigerung einmal keinen Strich durch die Rechnung machte.
Gut drei Viertel der bisher absolvierten Missionen der A/302 waren für Sindri als Außenstehenden nicht einsehbar. Es galt darüber hinaus zu vermuten, dass dies auch für einen Großteil der Crew galt.
Aus den unbedenklichen Dateien setzte sich für den Elektroprister jedoch nach und nach ein gewisses Bild zusammen. Die A/302 war ein Tiefenexplorationsschiff. Das war nichts Neues.
Es wurde vom Mars eingesetzt, wenn es galt weniger Aufsehen zu erregen als eine ganze Exploratorflotte, aber immer noch über genügend Potenzial zu verfügen, um auf Gefahren angemessen zu reagieren.
Diskrete Effizienz, wenn man so wollte.
Die zugänglichen Daten berichteten von der letzten Mission, in welcher eine Gravitationsanomalie untersucht wurden war. Es hatte den Anfangsverdacht gegeben, dass diese durch das Dazutun von Xenotechnologie verursacht wurden sei, was eine Untersuchung und Einschätzung eben dieser Technologie bedingt hätte. Allerdings hatte sich herausgestellt, dass die Aliens lediglich die Wellenabsonderung eines Neutronensterns ausbeuteten. Bei der Ankunft der A/302 kam es zu einem kurzen Gefecht mit der fremden Spezies, welches in der Vernichtung ihrer Schiffe und der letztlichen Flucht der Fremden endete. Ein beschädigtes Schiff war an Bord gebracht und untersucht wurden.
Bis auf eine bemerkenswerten Reinheit der strahlungsabweisenden Legierung der Außenhaut, war die Technologie enttäuschend. Atomkraftbasierend, eher primitiv. Auch die Stickstoff atmenden Angehörigen der Spezies waren wenig spektakulär.
Schiff, wie auch Kadaver der Xenos waren gelagert wurden. Katalogisierung und Routineanalysen würden nach der Rückkehr in den Heimathafen stattfinden. Davon abgesehen waren die anderen, freigegebenen Missionsdaten gewiss nicht uninteressant, allemal ein beachtlicher Beleg für die enorme Sensorenlesitung der A/302.
Wirklich spektakulär, wenn man sich solcher wenig aussagekräftigen Begrifflichkeiten bedienen wollte, waren sie hingegen nicht. In den Innereien des Schiffes gab, gab es einige, um nicht zu sagen eine Vielzahl, neuralgischer Bereiche, die er nicht betreten durfte.
Die Erinnerungen an seine Anfangszeit in Magnus Rega waren dabei ein recht passender Vergleich. Natürlich waren die zentralen Schiffssysteme tabu. Maschinenraum, positronisches Verarbeitungszentrum, Waffenphalanxen und so weiter.
Aber auch einen versiegelten Bereich der Datenbibliothek gab es, so wie Kühlkammern mit Sicherungssperren. Gerade letztere waren bei ihrem letzten Aufenthalt noch einmal überholt und mit Kühlmittel bestückt wurden. Die Ladekapazität dieser Kammern reichte aus, um einen kleinen Mond für ein Jahr mit Groxfleisch zu versorgen. Es stand aber wohl zu vermuten, dass dies weniger der Auftrag war.
Sindri kam mit einem Bruder ins Gespräch.
Das er sich mit ihm angefreundet hätte, wäre zu viel gewesen. Dazu war beider Naturell mit dem Konzept der Freundschaft, über den rein theoretischen Part hinaus, vertraut. Wohl aber begegneten sie sich in einiger Regelmäßigkeit, weil der Arbeitsweg diesen, noch sehr jungen Priester, sich mit der Routine des Passagiers überschnitt. Wie sich herausstellte, arbeitete er im Hangarbereich und konnte so einige Informationen über die dortigen Schiffe beisteuern, zu denen Sindri keine offiziellen Angaben gefunden hatte.
Es waren, neben den Jägern und Kanonenbooten, die für direkte Verteidigung der A/302 zuständig waren, hoch spezialisierte Schiffe, die auf das Bergen anderer Raumfahrzeuge ebenso ausgelegt waren, wie auf Bohrungen oder auf auf Materialschmelzen. Alles in Allem gewiss interessant, aber kaum etwas Überraschendes an Bord eines Explorators. Auch die Skitarii, an sich keine Truppe, die man mit Müßiggang oder Inkompetenz in Verbindung brachte, hatten hier noch einmal den Ruf besonders handverlesen zu sein und in der Durchführung jedweden Kampfauftrages ihres Gleichen zu suchen.
Das alles war bemerkenswert, aber für Sindri auf seiner Reise kaum mehr, als ein wenig Zerstreuung, neben den Aufgaben, die er sich selber zur Beschäftigung auferlegt hatte.
Eine Änderung daran trat erst ein, als er am zehnten Tag ihrer Reise zur Lagebesprechung des Kapitäns dazugeladen wurde.
Für diesen Zweck gab es einen eigenen Raum, dessen Mitte ein halbkugelförmiger Bildschirm einnahm, über welchen permanent Daten aller Art rasten. Um diesen gruppierten sich hufeinsenförmig die Offiziersränge und andere, entscheidende Brüder und Schwestern. Kapitän Tarox Ambrosius erhob sich über all dies in seinem Thron, welcher durch die Decke herabgelassen wurde und ihn zwar in Teilen physisch anwesend sein, ihn gleichzeitig jedoch nie die Kontrolle des Schiffes abgeben ließ. Ohnehin hatte sein Hiersein wohl eher symbolischen Charakter, denn auf dem Thron war, in einem Gewirr aus Kabeln und Leitungen, nur mit einiger Anstrengung ein verdorrter menschlicher Torso und ein dürrer rechter Arm zu sehen. Der Rest, selbst der Kopf, war ganz und gar auf dem Altar des Maschinendienstes geopfert wurden.
Das Haupt des Kapitäns war nur mehr eine große Kugel, die als Schnittstelle für neurale Verbindungen diente. Das seine Stimme von irgendwo aus diesem Gewirr hervordrang, konnte man vielleicht als nostalgische Marotte des alten Raumfahrers sehen.
Einem höheren Zweck als dies diente es kaum. Mit dieser Stimme unterstützte er auf verbalem Weg die Besprechung, die in großen Teilen durch Datenaustausch stattfand. Zwei Stunden gingen so dahin, in denen der Status des Schiffes abgeglichen, die kleineren Belange einer solchen Reise und eine peinlich genaue Analyse des vorgesehenen und bisher zurückgelegten Kurses vorgenommen wurde. Der Kapitän entließ schließlich etwa die Hälfte der Anwesenden zurück in ihre Arbeitsbereiche und bedeutete Sindri, denn man bis jetzt vollkommen ignoriert und auf einen abseits gelegenen Sitz abgeschoben hatte, sich dem ausgedünnten Kreis anzuschließen.
Bruder, begann der Kapitän des Schiffes ohne Umschweife, du bist an Bord der A/302 auf Wunsch Lerels, der sich jetzt einen Verwalter nennt und der ein alter Freund von mir ist.
Ich halte Freundschaften in Ehren, doch sie stehen nicht über meiner Pflichtung gegenüber dem Mars, meinem Schiff und seiner Besatzung. Lerel hat mich gebeten eine feststoffliche Anomalie zu untersuchen, die sich durch dieses System bewegt und vorher einen scheinbar willkürlichen Austritt aus dem Verwerfungsraum absolviert hat. Masse, ungefähre Flugbahn und so weiter ließ er mir übermitteln.
Das sind dürftige Daten, aber er verweißt auf den Umstand, dass der Adeptus auf Koron auf keine nennenswerten, raumfähigen Fahrzeuge zurückgreifen kann und die lokalen Kräfte nicht als vertrauenswürdig eingestuft werden.
Aus diesem Grund hat er gebeten, dass die A/302, mit mir als einem Kollegen und Freund als Kommandanten, die Exploration übernimmt. Er war über die Maßen an Diskretion interessiert.
Außerdem stellte er mir dich, Bruder Sindri, als Verbindungsmann und Experten zur Seite. E
in Experte worin, frage ich mich.
Du bist ein Elektroprister, über den bisher wenig Nennenswertes vermerkt ist.
Lerel aber erhebt dich in den Rang eines Expeditionsleiters, dem ich meine fähigsten Forscher und Kämpfer unterstellen soll.
Du wirst verstehen, Bruder Sindri, dass diese Forderungen eine alte Freundschaft auf eine harte Probe stellen.
Vielleicht kannst du also ein paar Details zu dem vor uns liegenden Abenteuer beisteuern. Viele Linsen und wenige Augen richteten sich auf ihn.
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Diese Geheimniskrämerei auf einem Explorationsschiff war für ihn weder neu noch überraschend aber sie erinnerte Sindri an einige Besuche diverser Archive auf dem Mars bei denen für seine damalige Zugangsstufe viele Dateien, Datenspeicher und Bibliotheken nicht abrufbar gewesen waren. Deshalb machte er sich nichts draus und freute sich umso mehr über die Daten auf die er Zugriff hatte wobei er sich sehr interessiert in die Informationen über die letzte Mission mit ihrer Xenosbegegnung vertiefte, das Bergungsgut befand sich natürlich verständlicherweise in einem der für ihn gesperrten Schiffsbereiche unter Quarantäne. Die Serie an Gesprächen die er mit einem der anderen jungen Priester nach einer Weile begann boten eine informative Zerstreuung der interessanten Art und die so nach und nach erhaltenen Daten über den Flugpark des Schiffes wurden jedes Mal in einer entsprechenden Datei seiner Mem-Speicher festgehalten. Die Lagebesprechung zu der er schließlich gerufen wurde war eine zusätzlichen Input liefernde Unterbrechung der Zerstreuung und kleinen Routine die er sich angeeignet hatte und geduldig und still im Abseits auf seinem Stuhl verharrend führte er eifrig Protokoll über das Geschehen soweit man ihn indirekt daran teilhaben ließ. Den anschließenden Kreis an verbleibenden Leuten höflich und korrekt grüßend setzte er sich zu ihnen und wurde dann von Ambrosius Worten doch überrascht und irritiert.
Auch wenn er nicht erwartete das Logis Lerel seinen alten Freund ins Vertrauen zog hatte er nicht damit gerechnet von ihm so im Regen stehen gelassen zu werden wie die Imperialen sagten. Sein Wissen über die ganze Angelegenheit war kaum größer als das des Kapitäns und der restlichen Anwesenden sodass er im Grunde nur wie ein gewöhnlicher imperialer Bürger die Schultern zucken und sagen konnte: „Was weiß ich, ich mach hier auch nur meinen Job und geh von A nach B.“ Und die Bezeichnung als Experte war von seinem Standpunkt aus eine blasphemische Sünde; Falschinformation. Das Einzige worin ihn Unerleuchtete Experte nennen würden war sein Wissen als Lumine und da stand er noch weit am Anfang. Auch seine kleine Exkursion in die koronische Ödnis war nicht erwähnenswert, für die Versammelten wäre das sowas wie Alltag. Ihm fiel nichts ein was er sagen konnte das seinen vorstehenden Bruder nicht wie ein Depp darstehen ließ und ihn womöglich eine Freundschaft kosten würde. Mit einem verständlichem, lästig organischem Zögern klinkte er sich in die Verbindung der Anwesenden ein und teilte die damals an der Antenne heruntergeladenen Daten mit ihnen um das von Lerel erhaltene Wissen zu bestätigen und mit ein paar kleinen Details wie der Reaktion des Affenservitoren zu erweitern.
Neben den fehlenden raumfähigen Fahrzeugen, über die Vertrauenswürdigkeit der hiesigen Imperialen vermag ich nicht zu urteilen, sind alle Brüder und Schwestern der Enklave auf Koron nicht nur in ihre jeweiligen Aufgabe sondern auch in die eigenen Vorbereitungen auf den Großen Rat und eine Reihe von für mich klassifizierten Projekten eingebunden die sich momentan in einer kritischen und oder finalen Phase des Fortschritts befinden.
Als jüngste Neuzuweisung in die hiesigen Ränke ist meine Involvierung in die Abläufe und Arbeiten PO 8872124/A1671220000045 K3’s noch gering genug das Bruder Logis Lerel es für vertretbar hielt mich zum Zwecke dieser Erkundungsmission abziehen zu können.
Die Bezeichnung als Experten lässt mich ebenfalls fragend zurück denn wie ihr selbst sagtet sind meine bisherigen Aufzeichnungen nur im geringen Maße nennenswert, vielleicht meinte er dies im Bezug auf eine gewisse Flexibilität denn mein Beitrag in der Großen Maschine seit meinem Eintreffen hier war von einem häufigen Wechsel der Aufgaben und vielen Reisen dominiert.
Auch wenn er Bruder Lerels Hauptwerk natürlich verschwieg war seine Aussage nicht unwahr denn es gab eine Fülle von Arbeiten und Pflichten für selbiges die ihm aufgrund fehlender Notwenigkeit und Möglichkeit noch nicht mitgeteilt worden waren und er war nun mal am wenigsten eingebunden. Der noch so unangenehm biologische Teil von ihm empfand seine Erklärung etwas als eine entschuldigende Ausflucht aber abseits dieser unvollständigen Wahrheit ließ sich nun mal nicht leugnen das er als Expeditionsleiter im Vergleich zu Anderen deutlich suboptimal war.
Name: Sindri
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Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
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Dann ist der Experte, den mir Lerel zugeteilt hat, jemand den er selber aussortierte. Ich muss sagen, dass ich mich über meinen alten Freund mehr und mehr zu wundern beginne. Dieses Explorationsschiff ist keine Kleinigkeit, kein Kahn, denn man für eine lapidare Grille anfordert. Inzwischen bin ich schmerzlich geneigt den Gerüchten zuzustimmen, die eine Wesensveränderung bei Lerel zu bemerken vermeinen. Der Kapitän schien schon mehr gesagt zu haben als er beabsichtigt hatte und verfiel in Schweigen. Ohnehin war es bemerkenswert, dass Tarox Ambrosius trotz seines erreichten Statutes in den Rängen des Mechanicus, so nah bei verbalen und lautmalerischen Umgangsformen verblieben war.
Im Moment schien dieser Punkt für ihn damit auch abgehakt und es ging nahtlos damit weiter, die alltäglichen Belange und kleinen Katastrophen eines funktionierenden Tiefenexplorators zu balancieren.
Im Protokoll der Zusammenkunft wurde Sindri dann lediglich mitgeteilt, dass er bei einer möglichen Außenmission und Erkundung des Phänomens eines von drei Teams aus Experten und Bewaffneten anleiten durfte. So schien Tarox der Bitte seines Freundes zu entsprechen, ohne dem Elektropriester eine nennenswerte Verantwortung zu übertragen. Immerhin konnte Sindri aus dem gleichen Protokoll entnehmen, dass er sich noch weitere sieben Tage gedulden musste, bis sie so nah an ihr Ziel herangekommen waren, dass sich erste Messungen vornehmen ließen.
Bis dahin hatte er Gelegenheit, sich mit seinem Team vertraut zu machen. Dieses bestand neben ihm aus zwei Genetoren namens Zol Belerhosis und Aukex Degira, deren Fachbereich xenologische Flora und Fauna darstellen. Außerdem Geologis Kol Gelentin und sechs Skitarii, unter dem taktischen Kommando eines gewissen Herror 41/2. Man ging nicht unweigerlich von einem Bedarf aus, aber es handelte sich um festgeschriebene Protokolle und die Skitarii nutzten jede Gelegenheit zu Übungen. Außerdem stand ihnen dann noch ein gewisser Pool an spezifizierten Servitoren zur Verfügung. Immer vorausgesetzt, es würde überhaupt zu einem Außeneinsatz kommen.
Es wurde Sindri gestattet, sich auf der Observationsbrücke einzufinden, als man sich dem Objekt auf eine adäquate Entfernung angenähert hatte. Im Gegensatz zur Kommandobrücke, konnten hier Wissenschaftler und Augurenteams ihrer Arbeit nachgehen, ohne der restlichen Besatzung bei der Steuerung des Schiffes im Wege zu sein.
Darüber hinaus war die Aussicht atemberaubend. Ein Aspekt, auf den man auf der A/302 ansonsten nicht viel Aufmerksamkeit legte. Die Observationsbrücke befand sich an der angenommen Unterseite des Schiffes, in einem Turm. Hohe Fensterbögen erlaubten einen Blick in die Leere des Alls, von der jeder hier Anwesende wusste, dass es eigentlich so etwas wie Leere dort draußen gar nicht gab. Unzulängliche Beschreibungen des Mediums All, erdacht von denen, die auf das beschränkt waren, was sie sehen, beziehungsweise nicht sehen konnten. Gleichwohl ließ sich nicht leugnen, dass man von der zentralen Plattform aus den Eindruck gewinnen konnte, man sei den Zwängen des gewaltigen Metallkastens entkommen, der dem Raumfahrer lebenserhaltender Schutz und beengender Käfig in einem war.
Alle Aufmerksamkeit galt hier und jetzt der Anomalie, die mit unbewaffnetem Auge noch nicht zu erkennen war.
Erst wenn sie weiter in das Trojan- System vordringen und der Strahlung der Sonne Sorlon ausgesetzt sein würde, würde sich daran etwas ändern. Dann würde der Gigant, der jetzt noch nahezu unsichtbar durch das All trieb, erwachen. Der Eispanzer würde beginnen in den gasförmigen zustand zu wechseln und dabei Staub und Gas mit sich reißen. Dies würde dann eine reflektierende Hülle bilden, die das Objekt aufleuchten lassen würde. Rissen dann die unsichtbaren Kräfte der Sonnenwinde an dieser strahlenden Kuppel und drückten sie vom Ausgangspunkt der Sonne weg, entstünde ein Schweif, genau wie bei jedem belanglosen Kometen. Spektakulär für einen leicht zu beeindruckenden Beobachter, würde es doch die Landung erheblich erschweren.
Die Besatzung der A/302 tat also gut daran vor diesem Punkt mir der Annäherung und etwaigen Landung zu beginnen. Im Laufe der nächsten Stunden wurden zwei Servitoren gestützte Sonden abgefeuert, um die ersten Langstreckenmessungen von Tiefensatellit N 775 mit genaueren Daten zu ergänzen und vielleicht dabei gleich den Verbleib des verschollenen Satelliten zu erkunden.
Nach weiteren Stunden kamen, zusammen mit diversen anderen Daten, auch erste Bilder herein. Nicht sonderlich spektakulär in der Erscheinungsform. Ein Steinbrocken von den Ausmaßen eines mittleren Mondes. Die schiere Größe, die durchaus beeindrucken konnte, war jedoch ohne Bezug, an dem ein Vergleich hätte angestellt werden können, zahnlos. Dem Beobachter zeigte sich ein länglicher, schmutzig wirkender Eisbrocken, vernarbt und von Kratern überzogen. In einigen dieser Kratern waberte nebelartige Substanzen, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Gase handelte, die durch die Vertiefungen vor dem Druck der Sonnenwinde geschützt, noch nicht ins All hinausgedrückt worden waren. Ob die ersten schwachen Strahlungspartikel der Sonne bereits ausgereicht hatten Material zu verdampfen oder ob dies durch eine innere Erwärmung geschah, ließ sich noch nicht benennen.
Eine wie auch immer geartete, geothermische Aktivität hätte diesen, ansonsten eher langweiligen Schnellball, interessanter gestaltet. Mit gerade einmal 8.000 Kilometern pro Stunde bewegte sich der Riese noch relativ langsam, nahm durch verschiedene, gravitätische Einflüsse jedoch bereits Fahrt auf. Das sich keine realitätsverzerrenden Anomalien mehr feststellen ließen, deutete entweder darauf hin, dass sich das Objekt schon sehr lange im Normalraum befand, oder das es gar kein warpreisendes Objekt war, sondern schlicht bisher unbemerkt durch den Tiefenraum wanderte.
So verstrichen weitere vier Stunden, in denen die Beobachter immerhin geschäftig ihren diversen Aufgaben nachkommen konnten.
Spektrometer ermittelten die mineralogische und chemische Zusammensetzung des Oberflächenmaterials. CO-Eis, Ammoniak, viel Staub und wenig Interessantes. Das änderte sich mit einem Schlag, als die Sonden etwas maßen, was aus der trögen Masse anderer Daten herausstach.
Metall.
Künstlich bearbeitetes Metall, um genau zu sein. Kurz nach dieser Erkenntnis, holten die optischen Auffanggeräte das auf die Bildschirme, was die Taster vorher schon angedeutet hatten. In einem besonders großen Krater, des langsam rotierenden Körpers lag ein Objekt. Es war von gräulicher Färbung und das was man sehen konnte, hatte die Form eines nach außen gewölbten Diskus. Gleichwohl lagen Teile davon unter dem Eis seines, vermutlich unfreiwilligen Landeplatzes verborgen.
“Landeplatz” wiederum implizierte, dass es sich um ein Raumgefährt handelte. Eine Hypothese, welche nicht auf Evidenz basierte und zu der sich daher keiner der Anwesenden verstieg.
Man musste mit dem Schiff näher herankommen, um spezifizieren zu können.
Allemal war ein kleiner Spaziergang für Sindri und sein Team soeben in der Wahrscheinlichkeit exponenziel gestiegen.
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Das Kennenlernen seines kleinen zeitweiligen Teams gestaltete sich durchaus ein wenig unangenehm denn während er Gesprächen und Diskussionen nicht abgeneigt war hatte Sindris Fachgebiet mit dem von Zol und Aukex denkbar wenige Verbindungspunkte und die allermeisten davon lagen im Expertisenbereich von internen Luminen-Rängen die er noch nicht erreicht hatte. Mit Kol hingegen gab es da schon mehr Überschneidungen die in führbaren Gesprächen mündeten. Nach Ablauf der letzten siebentägigen Reiseetappe fand er sich nach Erhalt der Freigabe pünktlich auf der Observationsbrücke ein um seine Mem-Speicher mit der Noosphäre zu verbinden damit er von Anfang an sämtliche erlangten Informationen und Daten des Objekts kopieren und abspeichern konnte. Im Grunde genommen, solange keine esoterischeren Sensoren und Messgeräte anschlugen und Anzeichen und Einflüsse des Warp zeigten, war dies eine reine Routineaktion wie sie nicht nur das Mechanicus sondern auch das Imperium über die ganze Galaxis hinweg stündlich vollführte. Ebenfalls von ihm aufgezeichnete Subroutinen der Schiffssysteme werteten unterdessen bereits aus was und wie viel der vorhandenen Materialien und Gase man für einige Teile des Alltagsbedarfs abbauen konnte bis das Objekt den Punkt im Sonnensystem erreichte an dem es zum Kometen werden würde. Mit der Entdeckung der Diskusform aus bearbeitetem Metall änderte sich dies. Prioritäten des Eisabbaus wurden für eine eventuelle Bergung angepasst und Anflugwinkel unter Einbezug der Rotationsrichtung und Geschwindigkeit des Körpers für optimale Observierung neu kalibriert. Auch wenn natürlich die Zuweisung und Freigabe für ein Shuttle fehlte begann er schon einmal in effizienter Vorrausplanung mit Herror 41/2 und seinen Techpriesterkollegen eine Auflistung zu machen wie die Sicherung der Forschungsstätte aussehen würde, welche Untersuchungen sowie eventuellen Probenentnahmen zuerst stattfinden würden also auch wer von ihnen zuerst an die Arbeit gehen würde und eine stetig nach den neuesten Daten aktualisierte Kalkulierung was und wie viele generelle und spezialisierte Servitoren ihr Team begleiten sollte.
Name: Sindri
Rasse: (Mensch)
Alter: Geboren vor 352 Jahren
Größe: 1,882 m
Aussehen: bleich und dürr, Gesichtsmaske, rote Gugel, schwarze Robe, zahlreiche Electoos, kristallines Potentia Coil
Fähigkeiten: schlechter Schütze, passabler Nahkämpfer, guter Techniker
Begleiter: Brokkr, ein Servoschädel
Zugehörigkeit: Adeptus Mechanicus
Ausrüstung: technische Ausrüstung, Beinschutz, Laserpistole
Kontostand: 2000 Schekel
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Die Entdeckung des ungewöhnlichen Fremdkörpers auf der Oberfläche des Kometen hatte bei den Techpriestern ein geneigtes Interesse geweckt. Es war keine Euphorie oder Aufregung, sondern eher eine gelassene Zur-Kenntnisnahme der außerordentlichen Unwahrscheinlichkeit eines solchen Fundes. Diese Entdeckung erforderte jedoch eine Anpassung des anstehenden Prozederes.
Da die Natur des Objekts unbekannt war und potenzielle Gefahren nicht ausgeschlossen werden konnten, hielt die A/302 einen Sicherheitsabstand von mehreren zehntausenden Kilometern ein. Im nächsten Schritt wurde aus der Ferne eine tiefgreifende Analyse durchgeführt, und schließlich wurde ein Servitorexplorationsteam geschickt. Die Aufgabe dieses Teams bestand darin, sich mit einem eigenen Kleintransporter dem Objekt zu nähern und provokative Maßnahmen zu ergreifen, um eine mögliche Bedrohung zu testen. Als kein Angriff erfolgte, wurden den Menschmaschinen schließlich die Landung und die direkte Annäherung befohlen.
Ein möglicher Angriff blieb aus, und daraufhin wurde ein Vorauskommando aus Skitarii entsandt, um die taktische Lage vor Ort zu bewerten.
Nachdem diese Einheit die Situation als vorläufig unbedenklich eingestuft hatte, erfolgte die Landung der drei Exploratorteams.
Die Kampfeinheiten des Mechanicus lieferten die ersten Bilder von dem mysteriösen Fund – körnige, leicht grünstichige Aufnahmen einer metallisch anmutenden Kuppel von gleichmäßiger Wölbung, ohne erkennbare Eingänge, Verzierungen oder Aufbauten.
Ein Abgleich mit der Datenbank der A/302 ergab 108 bekannte Spezies, die ähnliche architektonische Charakteristika aufwiesen. Von diesen waren 17 raumfahrende Völker, und 8 davon verfügten über Technologien, die Reisen außerhalb ihres eigenen Sonnensystems ermöglichten. Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass es sich um eine menschliche Installation handelte, doch dies würde zeitnah eruiert werden.
Zur Oberfläche des Kometen wurden ein Bohrschiff und ein Transporter eingesetzt. Dem Start ging ein ausführlicher Ritus voraus, der die Maschinerie neu segnete und um tadelloses Funktionieren bat. In geringerem Umfang wurden auch die beteiligten Techpriester gesalbt und unter den Schutz des Omnissiah gestellt.
Jedes Team hatte klare, definierte Aufgaben: Die Landezone musste gesichert werden, die Schiffe wurden verankert und stabilisiert, sowohl um ein unkontrolliertes Lösen von der Oberfläche zu verhindern als auch um Probeentnahmen und mögliche Bohrungen nicht zu verfälschen. Nach dieser Sicherungsphase würde eine eingehende Untersuchung des rätselhaften Objekts erfolgen.
Die Landezone lag in einem genauen Abstand von fünf Kilometern zu dem Objekt. Natürlich vorrangig aus Sicherheitstechnischen Überlegungen. Zwar hatten die bewaffneten Kräfte keine akute Gefährdung feststellen können, aber das hieß selbstredend nicht, dass es keine gab. Zweitens mussten alle Messungen und Probenentnahme ohne Einwirkung durch beeinflussenden Faktoren erfolgen, wozu das Objekt durchaus zählen konnte.
Um die Entfernung zu überbrücken, wurde ein bewehrtes Arbeitstier des Imperiums bemüht. Ein Rhino in der Farbe rostbraunem Metalls, rollte mit einer langsam aber unumstößlichen wirkenden Anmut aus dem Bauch des Transporters. Seine Ketten, mit dem Schädel des Mechanicus verziert, setzten beharrlich auf der eisigen Oberfläche des Kometen auf und stanzten den Besitzanspruch der Menschheit in den gefrorenen Staub. Auch die Priester traten ins Freie und schritten gemessen die Rampe herab.
Übergeordneter Leiter der Bodenteams war ein gewisser Drusha-Thaulk, der sie alle nicht nur durch seine Position, sondern auch durch seine Statur überragte. Sein menschlicher Oberkörper saß auf einem Gestell aus acht spinnengleichen Beinen, um die sich ein Kranz aus Armen und Spezialwerkzeugen drehte.
Sindri hatte in seiner Zeit auf der A/302 feststellen können, das die dortigen Brüder und Schwestern zusammengenommen alle recht verträgliche Zeitgenossen waren. Vermutlich nicht sonderlich schwer, verglich man sie mit den Priestern in Magnus Rega. Es mochte an ihrem aktiven Dienst liegen, der wenig Platz für Befindlichkeiten und die Entwicklung von überbordenden Marotten ließ. So war der Elektropriester zwar ein Fremdkörper in dem Komplex der Forscher und Wissenschaftler, doch niemand vergeudete Zeit und Energie damit, sich darüber zu echauffieren. Es wurde mit einem metaphorischen Schulterzucken abgetan und sich wieder der eigentlichen Aufgabe gewidmet. Die schultergestützten Scheinwerfer auf den Raumanzügen der Priester holten ein Gestöber aus sich lösenden Partikeln aus dem ewigen Schwarz. Was wie ein lautloses Schneetreiben aussah, waren hauptsächlich fortwirbelende Staubpartikel. Die Schatten der Priester wurden lang, als auch das Rhino und die Schiffe ihre Scheinwerfer einschalteten.
Dort wo auf der militärischen Variante des Fahrzeuges die Bolter gesessen hätten, war eine Plasmaschneidbrenner installiert. Sollte sich kein Eingang in die Kuppel finden lassen, würde man damit einen schaffen. Drusha-Thaulk teilte Team Eins und Zwei für die Entnahme der Proben und die Messungen am Landeplatz ein. Sie sollten mit der Bohrung auf eine Tiefe von erst einmal 200 Metern gehen und sehen, ob sich an der Zusammensetzung etwas änderte. Team Drei um Sindri herum, würde mit dem Fahrzeug zur Kuppel fahren und dort mit den Skitarii zusammentreffen. Sie sollten die rudimentären Daten, die die Kämpfer gesammelt hatten, erweitern und nach einer Funktion des Objekts suchen.
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Das Innere des Rhinos war von einem stetigen Wispern erfüllt, dann und wann ein lauteres Zirpen und Schnarren. Das Fahrzeug diente nicht nur dem Transport, sondern sein uralter Maschinengeist stellte auch ein Kontor für Kommunikation und Datenverarbeitung dar. Die Fahrt über die Oberfläche des Kometen ging relativ ruhig von Statten. Nur gelegentlich schüttelte eine tiefere Bodenwelle oder ein kleiner Krater die Insassen durch.
In hartes Licht getaucht, saßen die Techprister schweigend in den Sitzalkoven, während schwere Wolken aus Weihrauch zwischen ihren starren Gesichtern trieben. Gesprochen wurde nicht, jedenfalls nicht verbal.
Alle waren mit dem System des Panzers verbunden und bekamen den geplanten Einsatzablauf direkt auf Netzhäute und Speicher gespielt.
Die Skitarri schickten eine Situationsaktualisierung: Sie hatten das Objekt einmal umkreist und keinen Eingang oder auch nur eine Abweichung von der glatten Oberflächenstruktur entdecken können. Sie warteten jetzt am Rendezvouspunkt und nahmen die Priester dort in Empfang.
Sergant Herror 41/2 hatte es sich nicht nehmen lassen den Erkundungstrupp persönlich anzuführen und machte Sindri nun entsprechend Meldung. Der Krieger unterschied sich dadurch vor allem von seinen Kameraden, dass die Augementierung seines Gesichts, die sich langezogen und spitz zulaufend zeigte ihm die absonderliche Gestalt einer Mischung aus Hund und Vogel verlieh. Er und sein Trupp waren herausragend gut bewaffnet. Mit Hochleistungslasergewehren, Plasmawerfer und Melter. Selbst für den Nahkampf waren sie gerüstet. Was genau es hier Aug und Aug anzugehen geben könnte, blieb dabei im Nebel der Spekulation zurück. Keine unmittelbare Gefährdung festgestellt. Ich werde meine Krieger einen Überwachungsplanquatrat nach Standardschema UA 77 einnehmen lassen. Ich selbst und eine meiner Einheiten wird hier bei euch bleiben. Wenn ein Eindringen in die Struktur erfolgt, nehmen wir eine Rochade vor, verstärken den Trupp der vorausgeht und dünnen die Ringabsicherung proportional aus. Eine übliche Handlungsweise. Die mitgereisten Techpriester gingen daran die Außenhaut zu untersuchen. Natürlich konnte man nicht wild damit beginnen die Hülle des Objekts aufzuschneiden. Das mochte ungeahnte Folgen provozieren. Von chemischen Reaktionen zum Aktivieren von Abwehrmechanismen. Entsprechend begannen zwei der Priester damit, die Struktur zu untersuchen und final eine kleine Menge davon abzuschaben.
Im Inneren des Rhino konnte eine oberflächliche Analyse vorgenommen werden. Es handelte sich danach um eine hochgradig widerstandsfähige Proteinmatrix, die an einen organischen Charakter des Materials denken ließ. Viele raumfahrende, wie auch primitivere Spezies verließen sich auf natürlich oder manipuliert gewachsene Strukturen. Die Eldar waren von diesen Unzähligen vielleicht noch die prominentesten Vertreter.
Das Material schien eine Verbindung mit dem Mineral Goethit einzugehen. Diese Symbiose des Minerals war nicht über die Maßen außergewöhnlich, wenn künstlich hervorgerufen doch aber leidlich bemerkenswert. Die Goethit-Elemente waren in Form von Nanofasern in die Proteinmatrix eingelagert und schienen willentlich angeordnet, um die gegebene Festigkeit zusätzlich zu erhöhen. Nun hätten philosophisch angehauchte Geister hier vielleicht eine Metapher auf Wesen sehen können, die wie die Priesterschaft des Mars Metall mit Organischem verbanden.
Die vorrangige Erkenntnis für die Exploratoren war jedoch, dass man das Material sehr wahrscheinlich problemlos mit dem Plasmabohrer penetrieren konnte.
Genau das geschah dann auch. Während der Großteil des Teams einen Sicherheitsabstand einnahm, der verhindern sollte, das austretende Gase, Atmosphäre, Flüssigkeiten und so weiter Schaden anrichteten.
Die gleißende Miniatursonne am Ende des Arms begann mit ihrer Arbeit und brannte Zentimeter für Zentimeter eine Öffnung in das Material. Das dauerte etwa eine halbe Stunde. Dann hatte die Gerätschaft ihre Schuldigkeit getan. Der Aufsatz des Arms wurde gewechselt und eine Kralle mit variablen Greifwerkzeugen packte das lose Oval an den ausgeglühten Rändern und hob es heraus.
Kaum war das geschehen, schwebten drei Servoschädel ins Innere der Kuppel, als hätten sie es eilig, dem Ding seine Geheimnisse zu entreißen.
Eine unmittelbare Gefahr schien nicht zu bestehen. Gleichwohl war der Einstieg oberhalb eines sehr hohen Raums erfolgt und es würde notwendig werden sich abzuseilen. Während die Skitarii genau dies mit ihrer ganz persönlichen Kampfausrüstung taten, modifizierten die Priester den Arm des Rhinos ein drittes Mal. Eine belastbare Winde fand ihren Platz und ein faltbarer Metallkorb würde immer zwei der Priester sicher und zuverlässig herablassen.
Als Sindri sich ins Innere des Objekts begab, konnte er weit unter sich die Lampenlichter der Krieger ausmachen, die den Boden sicherten. Das eigene Licht der Schulterlampen reichte nicht aus, die andere Seite der Kammer zu erreichen. Es war, als würde man in die Tiefsee hinabsteigen. Ein Eindruck der dadurch gesteigert wurde, dass die Wand an ihrer Seite toten Korallen glich. Glatt, dann wieder rau und uneben, von willkürlich wirkenden Mustern durchsetzt. Das sie eine gewölbte Kuppel angebohrt hatte erschloss sich auch daraus, dass sich die Wand von ihnen Weg bewegte und zusehends in der Finsternis verschwand. Auch der Wechsel verschiedener Sichtmodi, brachte nicht viel mehr Erkenntnis. Das Wärmebild blieb einfarbig, bis auf die Skitarii unten. Lediglich der Photoelektronenvervielfacher konnte aus dem spärlich mitgebrachten Licht etwas mehr machen und holte einen wagen Schemen aus der Dunkelheit. Gigantisch in seinen Außmaßen und entfernt an eine, wenn auch nicht humanoide so doch, zumindest willentlich erschaffene Gestalt erinnernd. Das konnte freilich auch eine zufällige Formation in der Struktur der Umgebung sein. Das musste eine nähere Untersuchung offenbaren. Wie sich herausstellte war der Boden keine glatte Oberfläche sondern ein Geflecht aus Kammern und Gängen, mit bisher ungewissem Zweck. Gut möglich, dass alles dereinst mit Flüssigkeit gefüllt gewesen war. Allemal gab es in der näheren Umgebung nichts was an Maschinen oder anderweitig manipulierbare Elemente erinnerte. Es gab auch keine Spuren von den Nutzern der Einrichtung, wenn es sie denn gegeben hatte. Weder sterbliche Überreste, noch Möbel oder Gebrauchsgegenstände.
Das musste freilich nichts heißen. Wer wusste schon was dieser Bereich für eine Aufgabe gehabt hatte?
Nachdem alle, bis auf jenen Techpriester der im Rhino verblieben war, den Boden erreicht hatten, blickten sie Sindri an. Nun Bruder, knackte, Aukex Degiras Stimme im Helmfunk. Nachdem du die nominelle Führung des Trupps inne hast, obliegt es wohl dir das weitere Vorgehen anzuordnen.
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Als sich der zweite Rhino-Transporter über die Oberfläche des gewaltigen Kometen herantastete, nahm Hector Aruken die letzten Justierungen an seiner Ausrüstung vor. Prüfend glitten seine Augen die Versiegelungen des Raumanzuges und die Kontrollelemente, die Druck, Sauerstoff, Heizaggregat, Geigerzähler und Energielevel anzeigten. Alles im grünen Bereich, alles doppelt und dreifach geprüft. Gleiches galt für die kompakte Plasmawaffe, die an seiner Hüfte hing. Auch wenn der Landepunkt bereits gesichert und die Umgebung von den Skitarii abgeriegelt worden war, konnte bei einer solch unerwarteten Entdeckung wie dieser nie genug Vorsicht walten.
Der erfahrene Technoarchäologe war während des mehrtägigen Fluges eher für sich geblieben, ganz in die akribische Auswertung der gesammelten Forschungsdaten aus der koronischen Wüste vertieft gewesen. Auch wenn sie ihr eigentliches Ziel nicht erreicht hatten, hatten sie doch nicht wenige Städten entdeckt, die vor den koronischen Bürgerkrieg datiert werden mussten. Bei einigen stand zu vermuten, dass sie prä- imperial waren. Bei einigen stand sogar zu vermuten, dass sie prä-imperial waren - eine faszinierende Entdeckung, die Hectors Herz als Archäologe höher schlagen ließ. Dennoch war er nicht sonderlich glücklich darüber gewesen, nun für diese Mission abkommandiert worden zu sein. Technoarchäologie war seine Profession und die Untersuchung eines bloßen Kometen lag dagegen eher am Rande seiner Interessen. Außerdem hegte Hector einen gewissen Argwohn gegenüber Logis Lerel. Er befürchtete, nur ein Spielball in dessen internen Machtspielchen zu sein. Doch Lerel hatte ihn letztlich davon überzeugen können, dass an diesem Kometen womöglich mehr dran sein könnte, als es den Anschein hatte - und das noch bevor das mysteriöse, metallische Objekt auf seiner Oberfläche entdeckt worden war. Darüber galt es bei Gelegenheit nachzudenken. Da auch der schweigsame Elektropriester Sindri zugegen war und sogar eine leitende Position bei der Expedition bekleidete hatte ihn gelinde überrascht. Sie hatten ein paar Sätze gewechselt aber hatten darüber hinaus während des Fluges nicht sonderlich viel miteinander zu tun gehabt. Techpriester neigten nicht zu Freundschaften wie andere Menschen und sahen wenig Sinn in einer ineffizienten Interaktion, nur des sozialen Kontaktes wegen.
An der Untersuchngsstädte machten sie sich daran, den anderen Teams zu folgen. Drusha-Thaulk, der die Leitung und Überwachung der gesamten Mission am Boden inne hatte und vorerst außerhalb des Objekts verbleiben würde, wies sie ein. Er ermahnte sie noch einmal zu äußerster Vorsicht. Dann ließen sich die Forscher vorsichtig in den gewaltigen Innenraum der Kuppel ab. Hectors Blick wanderte über die rätselhafte, korallen-ähnliche Struktur an den Wänden, während seine Mechadendriten bereits damit begannen, erste Messungen und Scans durchzuführen. Gemeinsam mit seinen Kollegen Kol, Evora und Taran machte er sich daran, jede Anomalie und Auffälligkeit akribisch zu dokumentieren. Kol, war ein untersetzter Mann mit einem massiven Brustpanzer als Zentrum seiner Person. Der gesamte, restliche Mensch schien um dieses Zentrum herum konstruiert zu sein. Klobigen Greifwerkzeugen an seinen Unterarmen, war auf Materialanalyse und Probenentnahme spezialisiert. Seine kybernetischen Implantate erlaubten ihm, die chemische Zusammensetzung des jedweden Materials bis ins kleinste Detail zu erfassen. Evora, eine zierliche Frau mit einer Vielzahl von Sensoren und Scannern an ihrem Exoskelett, konzentrierte sich darauf, die ungewöhnlichen Energiesignaturen und elektromagnetischen Felder innerhalb der Kuppel zu kartografieren. Ihr analytischer Verstand und ihr mathematisches Geschick waren für die Entschlüsselung der komplexen Muster unerlässlich. Sie begegnete Brüdern und Schwestern, welche sich auf rein physische Phänomene verlegten und Strahlen und Felder vernachlässigten mit herablassender Geringschätzung auf die sie sich einiges eingebildete. Schließlich war da noch Taran. Der schmale, hochgewachsene Mann war ein Spezialist für antike Technologien und Xeno- Artefakte und kam Hectors Profession noch am nächsten. Seine langjährigen Studien in den Archiven des Mechanicus ermöglichten es ihm, selbst die kleinsten Details mit vergleichbaren Funden aus der Vergangenheit abzugleichen. Es war sein erster Feldeinsatz, abseits des Mars und angestrengt kämpfte er gegen er darum, nicht so nervös zu wirken wie er es war. Das die kleine Gruppe um Hector jetzt hereingeschickt wurde, zeigte einmal mehr die Denkweise des Adeptus auf. Die Wissenschaftler und Analysten um Sindri waren, wenn auch nicht entbehrlich, so doch weniger schmerzhafte Verluste, als es die Gruppe von Hector gewesen wäre. Nachdem nach dem Betreten der Kuppel keine unmittelbare Bedrohung über die ersten Exploratoren hergefallen war, konnte man das wertvolle Humankapital zum Einsatz bringen.
Auf dem Boden angekommen, fanden sie sich in einem Bereich. der als Ausgangsposition und Basislager diente. Ein Feldgenerator, der Flutlichter und drei Logikverabrieter ebenso mit Energie versorgte, wie eine Station, an welcher die Anzüge neu aufgeladen werden. Außerdem gab es zwei Zeltkuppeln, welche feinere Untersuchungstechnik und Funkausrüstung beherbergten. Eine dritte Kuppel diente bei Bedarf zur Regeneration der Techpriester. Dicke Kabelbündel wanderten in die Höhe und zum Einstieg. Sie waren die Lebensadern, welche die Teams untereinander verbanden.
Unsere Erkundungen haben einige Details zutage gefördert, auch wenn bisher keine herausragenden Erkenntnisse dabei sind, begann der Elektropriester. Das Innere der Kuppel ist von einem komplexen Netzwerk aus Kammern und Gängen durchzogen, das beinahe organisch zu wachsen scheint. Wir vermuten, dass dieser Bereich einst mit einer Flüssigkeit gefüllt gewesen sein könnte, auch wenn dafür noch keine konkreten Beweise vorliegen.
1,82 Quadratkilometer haben wir bereits abgesucht. Bisher keine Hinweise auf ehemalige Bewohner oder spezifische Nutzung. Auch Erkenntnisse darüber, wie Energie in dieser Anlage erzeugt und verteilt wurde, konnten wir bislang nicht gewinnen. Servorschädel dringen selbstständig vor und erstellen einen Karte des Gebiets. Der Komplex ist sehr ausladend und verzweigt. Die verschiedenen Teams haben sich aufgeteilt, um ihren jeweiligen Untersuchungen nachzugehen. Ich habe die Leitung meiner Gruppe Aukex übertragen, damit ich mich frei bewegen und mit den anderen Teamchefs koordinieren kann. Wir werden alle zehn Minuten Positionsmeldungen absetzen, um den Überblick zu behalten. Es liegt in deinem Ermessen Bruder, deine Leute einzusetzen. Die Frequenzen für den Funk übermittle ich dir.
Mit einem knappen Nicken wandte sich Sindri wieder ab, um sich seiner Aufgabe zu widmen. Hector sah ihm kurz nach, bevor er selbst zu seiner Gruppe zurückkehrte und sich erneut der systematischen Erkundung der Kuppelstruktur widmete. Je mehr Details sie sammelten, desto rätselhafter erschien dieses Artefakt aus längst vergangenen Zeiten.
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