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Band von Bamarun
#41
Ach tut ihr das? Der Angesprochene hob eine schlaffe Hand, die zu schwer von all dem daran blitzenden Geschmeide zu sein schien. Die Wachen hielten auf den Wink hin an und verharrten schweigend hinter ihrem Herren. Das sind dieser Tage so manche. Krieger, die von sich sagen würden sie wären gewaltig und bedeutend. Hexer und Geistseher, die sich für auserwählt halten. Von Dämonen Besessene, Berufene und Erhellte. Seine Stimme klang nicht so herablassend, wie es die Worte impliziert hätte. Nur träge und leihernd. Ermattet, müde, gelangweilt.
Sie alle wollen dem Träumer ihre Aufwartung machen. Wollen mit ihm schachern, ihn betrügen und bedrohen. Mit ihren entsetzlichen Waffen und Schiffen. Er schien mehr zu sich selbst zu sprechen als zu Naradas. Wie jemand, der Gedanken laut äußert, um den Faden nicht zu verlieren. Sie sind Kinder die mit Stöcken spielen. Sie glauben der fände gehör, der am lautesten krakeelt. Das ist alles so erdrückend belanglos. Er zog ein weißes Taschentuch mit Rüschenrand aus den Falten seiner Tunika. Es verströmte einen unangenehm schweren Blumenduft. Er hielt sich den Stoff vor die Nase und sog den Geruch geräuschvoll ein. Lieber Junge, mein Name ist Qoor Dramus und wenn es nach mir ginge, würde ich dir deinen Wunsch erfüllen. Allein schon weil du mich gefragt hast und damit das Eisenband des ewig Gleich zerrissen hast. Am Anfang musste man sie mit dem Stock vertreiben, weil sie alle zu ihm wollten. Jetzt, nachdem sie meinen begriffen zu haben, schauen sie dich an wie die Schafe und warten darauf von mir auserwählt zu werden. Er lächelte halb gequält, halb belustigt.

Eine verfahrene Situation. Oder eher noch heiter als verfahren. Wäre das Warptor nicht zusammengebrochen, dann würden wir hier jetzt wohl als Eroberer und nicht als Bittsteller auftreten können. Oder aber als zerschossene Leichen im Vakuum treiben. So ist es doch sehr viel interessanter. Deine Entscheidung, den Plan des sogenannten Drachens zu torpedieren hat uns vor sehr viel spaßigeren Aufgaben gestellt. Eine prächtige Ironie, dass er den als Mittler und Spion sendet, der für das ursprüngliche Scheitern seines Vorhabens verantwortlich ist.
Wir könnte dem fetten Mann ein Wunder zeigen, wenn es ihn schon nicht interessiert, dass wir deinen Körper wie Lehm formen können. Die verzehrte Frau, die jetzt ein Teil von uns ist, könnten wir ihm präsentieren. Dass allerdings würde ihm wenig gefallen, denke ich. Da es ihn umbringen würde. Alle Mal wäre es ein vortrefflicher Spaß.

Aber mein Herr gibt sehr klare Vorgaben, bezüglich der… Gäste, die er in seinen Räumlichkeiten empfängt. Das ihr seine Weisheit sucht und nicht schreiend Verhandlung, Ressourcen und Unterstützung verlangt, erbettelt oder erpressen wollt, das spricht für euch. Aber wie gesagt, meine Anweisungen sind konkret. So ich meiner Laune folgen möchte, muss ich doch wissen welchen Segen die Götter euch mitgaben. Was vermögt ihr, abseits davon, dass ihr gewiss begnadet im Umbringen und Quälen seid, wie sie es alle hier so voller Stolz von sich behaupten.
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#42
Er hatte ja beinahe schon geglaubt es würde ganz einfach werden. Dann war er in die unmittelbare Reichweite der chemischen Kampfstoffe geraten, die der gepuderte Geck wie eine durchsichtige Faust auf der Haut trug. Erstaunlich das man im Rahmen einer solchen Szenerie die Zeit und Ressourcen verschwenden konnte, um sich der Kunst der Parfümverschwendung zu widmen. Es war kaum ein Unterschied zu der Geruchsbelästigung, welche der in den Katakomben der auferstandenen Wüstenfestung verschollene Pestor mit sich gebracht hatte. Maximal die logistische Ausrichtung der Gerüche. Wie auch immer. Er hatte sich damals mit dem Status quo, sprich dem Gestank, arrangieren können. Konnte er jetzt wohl auch.

Die Frau präsentieren? Es würde ihn töten? Bei Gelegenheit sollten wir einmal über gewisse, für „unseren“ Körper nachteilige Begleiterscheinungen sprechen. Dir mag Zeit egal sein, aber ich habe noch einige Zeit kein Interesse daran mich zur Ruhe zu setzen. Und was den Plan des Drachen angeht. Er wollte hier einmarschieren, blind und wie sich hier zeigt mit unterlegenen Kräften, nur die Überraschung im Handgepäck. Möglicherweise wird sich die geringfügige Veränderung der Bedingungen ja als ein Segen erweisen.

Der Lakei des Träumers war gelangweilt, die Routine seines Daseins belastete seinen Geist, so wie die überzähligen Pfunde auf seinen Hüften. Was er sagte erweckte ganz und gar den Anschein als wäre eine erbärmliche Lethargie der Masse, die Aufrechterhaltung des Status Quo das grundsätzliche Problem.

Es freut und natürlich außerordentlich, dass ihr unsere vielfältigen Begabungen zu Töten, zu Morden, zu Foltern, die Energien des Warp zu entfesseln und die Macht der Maschinen zu lenken so überaus hoch einschätzt. Es wäre sicher leicht, eure Worte als Schmeichelei aufzufassen und sich darin zu sonnen. wie Recht ihr mit alledem habt.

Naradas warf einen Blick auf die mit dünnem Gold gepanzerte Ehrengarde des Rundgesichtigen. Vielleicht war da ein winziges, beifälliges Zucken der Mundwinkel zu erkennen, aber es konnte auch nur ein seltsames Zusammenspiel von Schatten und Stationslicht gewesen sein. Dann sprach er weiter. Er deutete unbestimmt in die wandernde Masse an Mensch und Kreatur, welche sich zu dem endlosen Wirbel aus Körpern geformt hatte.

Aber wir sind uns einig, meine rohe Kraft, mein Wissen, meine Begabung und mein Gefühl für die Kräfte des Warp, all das wird sicher von dutzenden, hunderten im unmittelbarer Nähe übertroffen.

Insgeheim fragte er sich ob das tatsächlich der Wahrheit entsprach. Sein Körper war sicher zu schwach, um es mit den für die ewige Schlacht präparierten und geformten Körpern der Marines, in sorgsam bearbeitetes, im Feuer jahrtausendealter, unermüdlich arbeitender Essen, seiner Schwäche beraubten Ceramit gehüllt, messen zu können. Sein Geist würde sicher ähnliches erfahren, wenn er jemals in die Verlegenheit käme, sich mit einem der geübten Hexer und Zauberer aneinander zu geraten. Aber er war ja nicht alleine. Die Kreatur mit welcher er verschmolz, hatte ihn vor dem Geist des Marine gewarnt, die Erfahrung mit der menschlichen Frau hatte ihm gezeigt, wie umsichtig und gleichzeitig rücksichtslos man die Beute verzehren musste. Er stand erst ganz am Anfang die breite Masse der geänderten Empfindungen und Wandlungen zu erfassen und zu Durchlaufen, welche ihn jetzt erfasst hatten. Sein neues Ich erfand sie beide Neu. Pestor hatte mit sich selbst geredet, einen gewisse Parallele bestand, darüber war sich Naradas im Klaren. Und Selbstgespräche wären an sich ein Problem gewesen. Hatte der Günstling von Pest und Seuche vielleicht letztendlich nicht nur mit sich selbst gesprochen? Oder besser gefragt. Hatte ihm jemand geantwortet?

Unter uns befinden sich viele mit mannigfaltigen Begabungen, zu viele als das man alle katalogisieren und aufzählen wollte. Doch uns hat das hergeführt, was wir nicht wissen. Wir sind auf der Suche und haben euch gefunden. Wir bringen auf unserer Suche den Ehrgeiz der Veränderung mit uns, die Leidenschaft die Kräfte auch einzusetzen, welche uns segnen, die Ketten zu sprengen welche uns zurückhalten. Wir haben bereits Gespinste von Raum und Zeit durchschritten um jetzt hier zu stehen, auf der Suche nach dem, was wir selbst über unsere Pfade nicht wissen.

Wenn du ansonsten noch ein wenig angeben willst, dann nur zu, aber lass uns und den Kerl in einem Stück. Vielleicht brauchen wir ja noch das ein oder andere davon.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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#43
Qoor lächelte. Du sprichst nicht wie einer der Gemeinen, die hier im Kielwasser der Marines herumwirbeln.
Hin und wieder hat man ja mal einen, der aus besseren Kreisen stammt und den Sud mit ein wenig Salz und Pfeffer würzt. Früher kamen viele solch elaborierter Gäste. Doch seit diese Flut des Frugalen über uns hereingeschwappt ist hat man solche weniger.
Und wenn, dann sind sie zwar mit Etikette versehen, aber fanatisiert und nur auf Machtgewinn bedacht.
Ihr habt es also geschafft, mein Junge. Ihr habt meine Aufmerksamkeit erregt. Gleichwohl verachte ich kaum etwas mehr, als wenn mir jemand die Zeit stielt. Was also kannst du mir offerieren, was ich meinem Herren vorzeigen kann?

Inzwischen hatten sich die anderen Mitglieder des Teams um Naradas gescharrt, als sie sahen, dass sich dort etwas anzubahnen schien. Neugierige gab es darüber hinaus, auch wenn das Ganze nicht so ungewöhnlich zu seien schien, dass sich dadurch eine Störung in der gewohnten Routine ergab.
Dann wollen wir sehen, was für mannigfaltige Talente das sind. Wen hast du da in deinem Gefolge, lieber Junge? Nacheinander traten nun die vor, die Naradas mitgebracht hatte.
Draugge, Susan und Bleicher interessierten ihn nicht wirklich. Seltsamerweise weckte auch der alte Rasim nicht die Aufmerksamkeit Qoors. Naradas umriss knapp die Befähigung des Beduine und er selbst sprach auch ein paar gebrochene Worte in Niedergotisch, um seine Begabung zu erläutern. Der voluminöse Mann hörte halbherzig zu und lächelte milde. Man sah ihm jedoch an, dass ihm nicht viel daran gelegen war, was Rasim ihm zu erklären versuchte.
Vermutlich hatten sie hier genug Experten und solche die sich dafür hielten, in der Kontaktaufnahme mit dem Warp, Göttern, Geistern und Dämonen. Als die Hoffnung hier einen Zugang zum Träumer zu finden bereits schwinden musste, fiel der Blick Qoors auf die Zwillinge Unna.
Man mochte meinen er fand Gefallen an deren exotischer Erscheinung der jungen Frauen. Groß, schlank und von fast schon unnatürlicher Blässe, die Gesichter umrahmt von glattem schwarzen Haar. Vielleicht sprach ihn dies tatsächlich an, aber wirklich aufkeimendes Interesse, ja fast Aufgeregtheit entwickelte er erst als die Sprache auf ihre Fähigkeiten kam.
Sie beschrieben ihre Art Dinge zu sehen damit, dass sie Maschinerien, besonders jene mechanische Natur erfühlen, vor ihrem inneren Auge regelrecht sehen konnte. Sie verstanden nicht was im Inneren vor sich ging, warum das eine mit dem anderen verbunden war. Wohl aber verstanden sie wenn etwas nicht mehr an seinem Platz war und ein Funktionieren damit verhinderte.
Über die Maßen fasziniert drückte Qoor einem seiner Lakaien ein paar Münzen in Hexagonalform in die Hand und schickte ihn ein Gerät, ein Spielzeug oder was auch immer zu holen. Am besten ein beschädigtes. Während der Diener davon eilte, befrage er Unna und Unna weiter.
Spielte die Größe eine Rollte? Könnten sie auch eine Fabrikanlage oder ein Raumschiff auf Fehler hin untersuchen? Nein, gaben sie ihm zur Antwort, die Größe spiele an sich keine Rolle. Es machte das Erfühlen nur zeitintensiver und etwas anstrengender. Auch waren größere Apparate oft von unzähligen kleineren Fehlern und Beschädigungen durchsetzt, die aber für gewöhnlich nicht ausreichten die gesamte Funktion zu zerstören. Er fragte einige weitere Dinge, wie sie das wahrnahmen, was sie wahrnahmen, ob es nur ging wenn beide zusammen waren und vieles mehr. Geduldig und ohne sichtbare Emotion beantworteten die beiden Frauen jede Frage ruhig und mit knappen, präzisen Worten.
Als der Diener wiederkam hatte er ein handtellergroßes Gerät dabei, mit einer kleinen Kurbel an der Seite. Eine Spieluhr.
Eine Unna nahm es in die Hand, schloss die Augen, befühlte und betastete es und übergab es dann an ihre Schwester, die das Gleiche tat. Nach kaum mehr als zwei Minuten gab sie das Gerät an den Diener zurück. Ganz ähnlich wie sie es schon bei dem Jungen und seinem Spielzeug getan hatten. Die Räder im Inneren sind rostig und voller Schmutz. Dadurch drehen sie sich nicht mehr.
Der Lakai öffnete den Apparat mit einem kleinen Klappmesser und tatsächlich war der Mechanismus stark korrodiert.[/B] Qoor klatschte freudig in die Hände.
Famos, ganz famos. Ich denke der Träumer könnte sich dafür tatsächlich interessieren.
Wohl an also. Wie sind die Verhältnisse in dieser Sache? Seid ihr von freiem Willen und wir Drei reden über einen Gegenwert zu euren Diensten oder seid ihr jemanden verpflichtet, Sklaven, Leibeigene, Blutgebundene und was es noch für Bezeichnungen für die selbe Sache gibt?
Sie erklärten ihm, dass sie kein Besitz seien, wohl aber Naradas als ihren Anführer betrachteten und sich seinem Urteil unterwerfen würden.

Wenn sie eine Rolle spielen, um ihre Mission zu erfüllen, uns in die Nähe dieses Träumenden zu bringen, so machen sie ihre Sache gut. Aber wir sollten nicht vergessen, dass wir nicht wirklich etwas über die beiden wissen. Sollte man ihnen hier ein Leben im goldenen Käfig anbieten, zögen sie dieses nicht dem Staub und der Härte einer Heimat vor, von der nicht einmal sicher ist ob sie sie wiedersehen? Dieser Schlüssel ist gut, aber er mag leicht im Schloss abbrechen.

Dann hast du es also geschafft, mein Junge. wandte sich Qoor an Naradas. Das beweist doch wieder einmal, dass Einsatzfreude und Mut zur Aktion durchaus den Weg zum Ziel ebnen können. Ich könnte dir jetzt anbieten, dir die Loyalität dieser beiden erstaunlichen Mädchen abzuhandeln, aber da du so erpicht auf eine Audienz warst, gehe ich davon aus, dass eben diese dein Preis sein wird.
Es sein! Der Rest deiner Begleiter muss jedoch hierbleiben. Auch warne ich dich davor einen Attentatsversuch zu unternehmen. Das haben bereits einige versucht, als sie dachten dadurch die Station in ihre Gewalt zu bringen. Es sei dir gesagt, das es nicht gelang.
Wollen wir?
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#44
Aus besseren Kreisen. Tatsächlich entweder eine absolute Fehleinschätzung seiner Person,.Oder das sklavische Ungeziefer auf der Station, war von einem noch erbärmlichen Bodensatz der Menschheit geschöpft worden, als er es auch nur vermutet hatte. Das aber war letztlich nur eine Nebensache. Das man sich für die Zwillinge interessierte war für ihn in Ordnung. Sein Selbstwertgefühl wurde davon nicht angekratzt. Im Gegenteil. Jedes Interesse an ihm selbst und dem was er tat war ein Schritt in Richtung Leichenhalle. Nicht das es Dorator groß gekümmert hätte. Das elektrisierende Gefühl welches seine Haut überkam konnte Zustimmung als auch Widerspruch bedeuten, vielleicht aber auch nichts von beidem. Also ignorierte er es.

Er folgte Qoors Einladung reihte sich wortlos mit Unna in das protzige Gefolge ein. Seinen anderen Leuten Nickte er kurz zu. Diesen sollte klar sein was zu tun war. Die Augen offen halten, keinen unnötigen Ärger machen, Bericht erstatten und im Zweifel zum Sammelpunkt zurückkehren. Seine eigenen Gedanken drehten sich um die Frage nach der Wesenheit des Träumers. Die Begabung der Zwillinge legte nahe, dass es etwas zu reparieren gab. Jetzt wäre die Station, die riesige Chaosflotte an sich schon eine Baustelle, welche jeden Techniker zahlloser Systeme über Jahre beschäftigen würde. Aber wer konnte schon sagen ob sich der Blick des Träumers auf so profane Dinge wie Schiffe und Stationen richten konnte. Er bezweifelte das.

Keine Sorge Meister Dramus. Ich suche Wissen und Wege. Der Tod des Träumers wird mich wahrscheinlich nicht weiter bringen.

Die mangelnde Reaktion bestätigte den tiefen Glauben aller Beteiligter, dass der Träumer ganz und gar unangreifbar war. Im Allgemeinen etwas, was mit großer Wahrscheinlichkeit einem Irrglauben gleichkam. Aber es war durchaus glaubwürdig, dass Naradas aus der Rostnische und auch Deimos Naradas für den Träumer, keine nennenswerte Bedrohung darstellte. Schaudern erinnerte er sich an den zerschmetterten Körper der Marines auf der „Schweigen“. Und an die zermahlenen Opfer, welche der Sieg über die zeitlosen, jahrhundertealten Krieger gekostet hatte. In der Halle hatte er gleich mehrere der im ganzen Imperium als zumindest halbgöttlichen Kreaturen verehrten oder als Abscheulichkeiten aus den tiefsten Höllen gefürchteten Marines gesehen. Wenn diese am Träumer kein Interesse hatten, davon absahen ihn zu schlachten oder für irgendeine Lapalie zu massakrieren, dann war er einer von ihnen oder etwas gänzlich anderes, etwas noch erschreckenderes.

Gestatte mit doch die Frage. Der Träumer… Wer ist er für euch? Sicher ist er nicht nur euer Auftragsgeber, oder?

Der gemessene Gang durch die Korridore der Station war gesäumt mit zerlumpten und schmutzigen Gestalten. Beinahe erwartete von zahlreichen Bettlern um eine milde Gabe gebeten zu werden, aber vor dem Geswandten des Träumers wichen sie dann doch. Mal davon angesehen, dass hier wohl kaum einer auf eine Gabe hoffen konnte.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


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#45
Die Frage, von hinter ihm gestellt, bewegte Qoor zu einem sinnenden Lächeln. Dann winkte er Naradas zu sich, auf das er neben ihm gehe.
Weißt du mein Junge, ich war einst genau wie diese hier alle. Er machte eine unbestimmte Geste auf die ringsherum lagernden Mutanten und abgerissenen Menschen.
Essen, trinken, beischlafen und Reichtum mehren. Das bestimmte mein Leben. Ich war ein Händler des Imperiums. Reiste von Welt zu Welt, habe wunderschöne Dinge gesehen, wie auch unsäglich schreckliche. Habe Menschen in schier unendlichen Vielfalt kennengelernt. Gute Menschen, grausame, eitle, dumme, weise, schöne und hässliche. Aber habe ich sie wirklich erblickt? Nein! Mir galt es nur meinen eigenen Vorteil zu erlangen, meinen Profit zu mehren.
Sie passierten eine Panzertür, die sich speziell für sie öffnete und einen spärlich beleuchteten Korridor freigab. Hier gab es keine Flüchtlinge mehr und als sich der Durchgang wieder geschlossen hatte, umfing sie eine angenehme Stille. Nur die Worte Dramus und die Geräusche ihrer Schritte ersetzen den Lärm der überfüllten Bereiche der Station.
Das ich so in die Existenz geboren wurde wie ich es ward, war mit einer unsäglichen Wahrscheinlichkeit geschehen. Ich wurde damit beschenkt leben zu dürfen.
Und was tat ich damit? Was tun alle Menschen damit, sein sie Arbeiter, Krieger, Hexer, Hure, Heilige, Prophet, Ketzer oder König? Sie vergeuden es mit unnützen Dingen. Sie arbeiten, lassen sich knechten, knechten andere, kämpfen und sammeln glitzernde Kinkerlitzchen. Das Universum spielt zum Tanz auf und wir schruppen im Takt der Musik nur den Boden. Andere eifern für Götter und Heilige. Alles um sich selbst zu erhöhen, um einen Sinn zu finden. Dabei ist dieser gar nicht versteckt, sondern liegt offen da.
Diese Erkenntnis offenbarte mir der Träumer. Dafür verlangte er keine Gegenleistung, keinen Schwur und keinen Dienst. Was ich hier tue, tue ich aus freien Stücken und aus Dankbarkeit.
Die Eldar hätten die besseren Worte für das, was der Träumer ist. Unsere Zungen und Gedanken sind zu grob dafür.
Du hast gefragt was er für mich ist. Er ist ein Freund, ein Wegbereiter und ein Wegbegleiter. Er zeigt dir den Weg und so du magst, begleitet er dich ein Stück darauf. Er ist ein Gott, der nicht verlangt, dass man ihn so nennt oder verehrt und dem dieses Wort eigentlich auch nicht im mindesten gerecht wird.
Du wirst sehen mein Junge, du wirst sehen.

Sie erreichten einen Aufzug, der in seinem Ursprung mehr für Lasten und Güter gemacht zu sein schien als für Personen. Aber er erfüllte seinen Zweck. Es war schwer zu sagen wo genau in der Station sie jetzt waren. Es gab jedenfalls keine Fenster, die einen Blick auf das All gestattet hätten. Das Ganze war hier wenig spektakulär. Das jedoch änderte sich, als sie die eigentlichen Quartiere betraten.
Eine Schleuse gewährte den Zugang und dahinter wurde es spürbar wohnlicher. Noch immer erkennbar eine Raumstation, doch die Wände waren nicht länger nackter Stahl und Kunststoff, sondern mit hölzernen Paneelen verkleidet. Alles sehr anheimelnd.
Von dem Gang, welchem sie folgten, gingen verschiedene Türen ab, die in Wohnbereiche führen mochten. Ihre Entourage, löste sich auf, kaum dass sie durch die Tür waren.
Die Wachen und das Gefolge ging hier und da in andere Bereiche ab, so dass bald nur noch Qoor Dramus, Naradas und die Zwillinge zielstrebig ihren Weg verfolgten.
Auch wenn dies die direkten Unterkünfte zu sein schienen, war es sehr still. Eine weitere Schleuse öffnete und schloss sich hinter ihnen und nun machte die Umgebung noch einmal einen radikalen Wandel durch. Über ihnen spannte sich eine durchsichtige Kuppel.
Die sich drehenden, roten Plasmawolken und die ruhig da liegenden oder träge dahin treibenden Raumschiffe vermittelten den Eindruck in ein überdimensionales Aquarium zu starren, in dem bizarre Fische gehalten wurden.
Unter der Kuppel erstreckte sich ein Saal, in dessen Zentrum eine metallene Sphäre thronte. Diese Kugel sah grob und industriell aus. Wie etwas, dass aus einem Reaktor oder einer gewaltigen Maschine ausgebaut wurden war. Dicke grüne Rostschutzfarbe, drauf mit Schablonenbuchstaben das Wort “Kadath” gesprüht und dahinter eine Ordnungsnummer. An einigen stellen war diese Farbe abgeplatzt und Tränen aus oranger Oxidation verzierten das Rund.
Dieses sonderbar grobe Objekt passte nicht im Ansatz in die restliche Umgebung. Der Boden hier war aus schwarzem Spiegelglas und verlieh dem ganzen Raum eine sonderbare, zusätzliche Tiefe.
Es gab ein paar Möbel, Kommoden, einen großen Tisch und diverse Stühle. Alles aus weißem Holz und in barock verschnörkelter Eleganz gestaltet. Diese hellen Objekte standen selbst wie Sterne im Schwarz der Bodenfläche. Auf den Tischen warteten einige leichte Speisen, in der Hauptsache Früchte und Süßigkeiten aller Art. Auch dunkler Wein schimmerte in silbernen Karaffen. Von all diesem abgesehen stachen die verschiedensten Möglichkeiten der Entspannung ins Auge.
Einige leicht erhöhte, mit geblümten Stoff bespannte Liegeflächen, Sofas und Scheselongs. Diese wurden in der Tat auch benutzt, doch keinesfalls ausschließlich.
In prä-imperialer Zeit hatte es ein Märchen gegeben. Eines, dass in verschiedensten Variationen noch dieser Tage kursierte. Im Kern ging es dabei um eine junge Adlige, die sich auf die eine oder andere Art einen Fluch zuzog, meist indem sie sich an einem verhexten Objekt stach. Durch diesen schlief sie hunderte, in einigen Versionen sogar tausende von Standardjahren, ohne das ein Alterungsprozess stattfand. Endlich dann wurde sie von einem anderen Adligen durch einen Kuss erlöst. Zusätzlich zu ihr selber, verfiel auch ihr ganzer Hofstaat dem Zauber und schlief im Gehen und Stehen an Ort und Stelle ein.
Kannte man dieses Märchen, so waren die Assoziationen nicht zu leugnen. Zwar lag ein Großteil der Anwesenden auf Liegeflächen oder saß auf Sesseln und Stühlen, aber einige standen auch reglos da, das Kinn auf die Brust gesunken.
Alle schlummerten friedlich.
Das Gro trug ähnliche Kleidung wie Qoor, weitgeschnitten und prunkvoll. Ein paar darunter in gewöhnlichen Sachen. Männer und Frauen verschiedensten Alters, ein paar Mutanten und wie es aussah auch zwei Aliens. Eines menschenähnlich mit bläulich grauer Haut, mandelförmigen Augen und hufartigen Füßen. Dann noch etwas, das entfernt an eine große Krabbe gemahnte. Knorpelige Zusammenballungen, einem Pilzgewächs nicht unähnlich, welche zwischen sechs staksigen Beinen hing. Körperöffnung wie auch immer gearteter Natur waren nicht zu erkennen. Mit einem Ächzen ließ sich Qoor auf einen freien Lehnstuhl sinken und streifte die Schuhe mit den hochgebogenen Spitzen ab. Er gähnte ungeniert.
Da wären wir also junger… junger Freund. Er faltete die Hände über dem mächtigen Bauch und jegliche Spannung schien von ihm abzufallen. Bedient euch ruhig an Speise und Trank. Die Audienz wird euch sicher bald…
Tiefes und gleichmäßiges Atmen schnitt seinen Satz ab.
Er schief.
Zwei lange Minuten blieb es still. Nur dann und wann seufzte jemand im Schlaf oder murmelte etwas. Eine der Unnas ging zu dem Tisch und nahm sich eine gesprenkelte Frucht.
Wer seid ihr? Die Frage war geflüstert und zart wie der Schlag eines Mottenflügels. Er war von einem jungen Mädchen gestellt wurden, dass aus seinem Schlummer erwacht war und sich schlaftrunken auf die Ellenbogen stützte. Ach ich sehe... Die beiden Mädchen können Dinge reparieren, indem sie in sie hinein lauschen? Das ist ja spannend. Habe ich denn ein kaputtes Ding? Etwas was sie erlauschen könnten? Sie stellte diese Frage in den Raum hinein, während sie sich selbst schon wieder bettete, den Unterarm als Kissen verwendend. Noch bevor jemand eine Antwort geben konnte schlief sie bereits wieder mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Auf der anderen Seite des Saales streckte sich ein spindeldürrer Mann auf einer Liege und erhob sich. Seine Stimme klang, als würde er noch in fernen Träumen schwelgen. Eine ganze Station auf der sich kaputte Dinge sammeln wie tote Fliegen an einem Fliegenfänger. Aber hier in meinem kleinen Salon ist alles heil und in bester Ordnung. Ich werde etwas holen lassen, an dem sie es demonstrieren können. Er kam zu ihnen gestakst, räkelte sich dabei. Aber Qoour denkt du bist aus anderen Gründen. Was kann ich dir Gutes tun, Freund?
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#46
Das war schnell gekommen. Offenbar war keine Zeit zu warten, Erfrischungen und Speisen zu kosten. Zumindest nicht für ihn. Der flatterhafte Wechsel der Berührungen im Geist der Träumenden, ließ in seinem Inneren das kristalline Rieseln und Singen tausender singender Nadeln wieder hallen, wie eine Reaktion von Metallspäne auf elektromagnetische Felder richtete sich sein Inneres neu aus. Der miteinander verschmolzene Geist wand und verformte sich, bildete gleichermaßen ein Kokon aus rasiermesserscharfen Haken, Dornen, Klauen und Fängen, wie auch Spiegel, Irrwege, schillerndes Blendwerk um eine irrwitzige Illusion zu formen. Es hatte nicht einmal einen eigenen Antrieb erfordert, seinen Geist abzuschirmen.

Es wäre Wahnsinn, hätte er seien Verstand nicht gegen einen psionischen Angriff zu schützen gesucht. Doch das Geflecht aus Fantasie und Willenskraft sprengte den Rahmen dessen, was Naradas analytischer Verstand bisher hatte konstruieren können. Jetzt verband er sich aber nahtlos mit Dorator`s unmenschlicher Präsenz, mit dem was dieser Teil seiner selbst scheinbar mühelos einfließen lies. Brocken der Seele, welche sie beide verzehrt hatten verschleierten den Kern ihres Seins, drifteten wie die Leuchte eines Anglerfischs umher, umsäumt von den getarnten Kiefern gieriger, psionischer Tellereisen. Inmitten der Station der Chaosanhänger war der Warp stark aufgewühlt. Stärker als es in den Mauern Rasankurs der Fall gewesen war.

Naradas blickte sich in den edle ausgestatteten Raum um, suchte den Strippenzieher des trügerischen Schauspiels. Nach dem was er in den verlassenen Korridoren am Rande der Station erlebt hatte, wurde einmal mehr deutlich, dass der Träumer, was auch immer er war, oder vielleicht treffender, seine Gefolgsleute einen besondere Position einnahmen. Auch die Sicht auf den Träumer als ein Wesen, dessen Existenz die der Götter, welcher auch immer übertraf, war nicht zuletzt eine gewichtige Annahme. Er war lange nicht mehr Freund genannt worden. Auch eine gewichtige Annahme. Er konnte jetzt in diesem Moment noch nicht sagen, ob ihm das Recht sein konnte.

Ich bedaure es zu sagen, aber ich weiß es noch nicht. Qoour, er war sich im Bezug deiner Möglichkeiten aber äußerst sicher. Davon ausgehend das er kein Lügner ist und basierend auf dem was er selbst über seine eigenen Erfahrungen sagte, könnte ich Glück haben.

Naradas Mundwinkel zuckten geringfügig nach oben. Glück. Er verabscheute Leute, welche sich auf Glück verließen. Es bedeutet keinen Plan zu haben, die Dinge aus der Hand zu geben und sich treiben zu lassen. Sicher, das Konzept des Zufalls hatte eine klare Daseinsberechtigung, diesen in die selbstgewählten Wege und Handlungen einzuspinnen war ein grundlegendes Erfordernis. Und dennoch war er hier. Umgeben von einer unangenehmen Masse von todbringenden Geheimnissen.

Man sagte mir, ich könnte hier einen Weg gezeigt bekommen. Wahrscheinlich werde ich es bevorzugen, Informationen zu bekommen und meinen Weg selbst zu wählen, aber unglücklicherweise wird die Information die Wege bereits festlegen. Oder zumindest in Bahnen lenken, ganz wie Gleise einen Zug.

Naradas lies seinen Blick über die zahlreichen Leiber der Schlafenden wandern. Es waren sicher keine rohen Kämpfer, doch der Träumer war offensichtliche seit Jahren oder Jahrhunderten auf der Suche. Wenn die Zeit wirklich derart verzerrt wurde, auch deutlich länger. Niemand konnte auch nur erahnen, welche Gaben der man in einer derart langen Zeit sein eigen machen konnte. Aber war er der wahre Herr in seinem Haus? Spielten diese Dinge im Verstand des Träumers überhaupt eine Rolle?

Gefühlt haben die Station und die Flotte ein wenig zu lange gerostet, wenn du diese Andeutung erlaubst. Staub und Langeweile, Ideenlosigkeit und Starre haben Einzug gehalten oder werden es noch tun. Ganz so wie man es betrachtet. Daran habe ich keinerlei Interesse. Ein Teil von mir hat viel zu lange still gestanden und sehnt sich nach etwas… frischem. Ein anderer Teil… muss sich erst einmal selbst kennenlernen. Aber kann man jemandem dabei jemals wirklich helfen?
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
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Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


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#47
Oh das kann ich… das könnte ich. Wir alle hier sind Suchende, denen die Beschränkungen dieser einen Welt nicht genügen. Einige nennen mich hier einen Gott, andere einen Dämon. Beides bin ich vielleicht.
Aber eigentlich bin ich dir sehr viel Ähnlicher als denen, die du außerhalb meines Salons begegnet bist. Ich bin ein Suchender. Ich suche das Außergewöhnliche und nach mir selbst.
Eure Eben ist so erschreckend grimmig und düster. Jeder beantwortet alles nur mit Gewalt. So wie die da draußen.
Er machte einen schlaffen Deut in irgendeine RIchtung, die wohl alles jenseits dieser Räumlichkeiten umfasste. Man fragt sich, was mit demjenigen nicht stimmt, der alle hier erträumt hat. Weißt du, dass es Ebenen gibt, in denen diese furchtbaren, von Selbsthass und uralten Feindschaften zerrissenen Krieger da draußen nicht mehr sind als kleine Kunststofffiguren? Jungen im Stimmbruch und mit Hautproblemen schieben sie über Tischplatten und machen den Krach ihrer Waffen mit dem Mund nach? Er gluggste albern, als wäre diese absurde Vorstellung das Lustigste was er je gehört hatte. Dann setzte er sich an einen Tisch und streckte die Hand zaghaft nach einem Pokal aus. Testend, als sei er noch nicht sicher, ob der Rebensaft die Anstrengung des Handhebens wert sei. Dort ist alles nur Spiel… die Wahrheit dieser Seite ist dort nur diesem oder jenem in der Freiheit des Schlafes erschienen und hat sie… inspiriert. Wenn sie wüssten das… Die Hand, eben noch nach dem Kelch greifend sackte auf den polierten Tisch und der Mann bettete seinen Kopf auf dem lang ausgestreckten Oberarm. Tief und gleichmäßig gingen seine Atemzüge.
Hier ist alles bitterer Ernst. sagte eine kleinwüchsige Frau mittleren Alters und räkelte sich auf einem Diwan. Sie streckte und drehte die Arme und fuhr sich dann mit den Händen über den Körper, als müsse sie sich vergewissern, dass sie wirklich da war. Alles kämpft, alles frisst sich gegenseitig. Selbst über den schönen Orten hängt ein düsterer Schleier des Vergänglichen. Bittere Welten schaffen bittere Träume und so kann auch die nächste Existenzebene nur grausam und finster sein.
Manchmal, ja manchmal werden diese neuen Welten aber auch Zufluchtsorte des Paradiesischen.
Sie setzte sich auf und ließ die Beine baumeln.
Es lügt, Lies sich Dorator vernehmen.
Ein Träumer der neue Welten mit neuen Träumern darin schafft. Das hieße Unendlichkeit kreieren.
Das vermag kein Gott, keine Armee von Göttern.
Ich war da, am Anfang allen Seins. Da war nichts. Nur der Gedanke an mich selbst.
Wer hat diesen Gedanken gedacht?

Der wirre Dialog entspann sich in Naradas Kopf, in der Dauer eines Herzschlages, ausgetragen in der Kombination aus seiner eigenen imaginären Stimme und der des Dämons.
Ich selbst.
Aus Nichts kann nichts entstehen. Etwas anderes muss uns erdacht haben.
Die Singularität ist ein Kreis. Unendlichkeit ist Wiederholung. Und selbst wenn, wer hätte diesen Schöpfer erdacht?
Unendlichkeit! Das ist wahre Unendlichkeit.
Nein das ist die philosophische Beschränktheit eines Kindes, dass zu den Sternen aufsieht. Wir sind der Anfang und das Ende. Das hier kann gar nichts erschaffen. Es ist bestenfalls ein Dämon, dem es durch seine Jünger gelingt sich in die Fugen der Realität zu krallen. Es redet um zu verwirren.

Die Frau war aufgestanden und mit platschenden, nackten Füßen zu Naradas geschlendert. Sie trug eine einfache, um die Hüfte eng geschnürte Tunika und auf ihrem Kopf saß ein etwas zerdrückter Lorbeerkranz. Das ist erschreckend, aber auch faszinierend.
Ich mag es hier, auch wenn das morbide sein mag. Ich könnte einfach gehen, denn es ist belastend was gerade passiert. Aber wie gesagt, ich mag es hier.
Es ist wie ein liebgewonnener Garten, über dessen Rosen sich plötzlich gefräßige Schädlinge hermachen. Verlässt man deshalb alles? Doch wohl nur als letzte Konsequenz. Vorher versucht man das Ungeziefer zu beseitigen
Sie ging an Naradas und seinen Begleitern vorbei und durch die Tür, durch die sie alle gekommen waren. Abgelöst wurde sie von einem muskelbepackten Riesen. Jede Kriegergruppe der Rasankuri hätte sich über einen solchen Zuwachs gefreut. Er überragte den nicht eben kleinen Naradas um gut zwei Köpfe und hatte eine Brust, breit wie ein Fass. Rabenschwarzes Haar fiel ihm über die Schultern. Seine Stimme war laut und dröhnend und stand im krassen Gegensatz zu dem hellen Klingen der Kleinwüchsigen.
Auch erhob er sich aus dem Sessel, in welchem er geschlummert hatte und schien sofort hellwach.
Mein Haus auf dieser Ebene stand stets weit offen und jeder war mir willkommen, so er als Suchender und als Freund zu mir kam. Ungeheuer, Hexer, Dämonen, König oder Bettler, niemanden wies ich ab. Allen wollte ich die Herrlichkeit anderer Ebenen zeigen und von allen wollte ich lernen. Er schloss mit ausladender Armbewegung alle ein, die hier lagen und schliefen. Als dann die Horde kam und mich bat ihre Schiffe zu reparieren und sie zu versorgen, war ich dazu bereit. Aber sie brachten ihre kleinen Kriege, ihre Fehden und Streitereien mit. Sie bedrängten mich Partei für diesen oder jenen zu ergreifen, zu verraten und zu hintergehen.
Das tat ich noch mit einem Lächeln ab, denn natürlich kenne ich all dies aus unzähligen anderen Varianten. Ich kenne es aus Celephais, welches König Kuranes erträumte, aus New Crobuzon wo alles in Ausbeutung zueinander steht und herrliche Kunst geschaffen wird. Ich kenne es von den ungezählten Scheiben, in deren Mitte der dunkle Turm sich erhebt. Der Krieg ist stets die Antwort der kleinen Geister und doch scheinbar immer die, die jedem zuerst einfällt.
Ich kann keine Gedanken lesen und nicht in die Zukunft blicken. Aber ich habe tausend mal tausend Träume gesehen und weiß wie Dinge sich zu entwickeln pflegen.
So konnte ich nur lächeln, als mich diese Flüchtlinge zu bedrohen begannen. Wie aber wollen sie mich bedrohen? Wollen sie diese Körper hier töten, deren Besitzer in anderen Ebenen weilen und wenig Anlass haben ihren Hüllen hier nachzutrauern? Sie leihen sie mir freudig, auf das ich mit euch spreche. Zerstört man diese hier, gibt es ungezählte andere. Nicht alle auf dieser Station sind schon bereit den Schritt in die Welten zu wagen, deren Wegbereiter ich sein kann. Viele beginnen mit kleinen Ausflügen und kehren hierher zurück, in einen vertrauten Hafen.
Sie sind nicht meine Diener, sondern Freunde, die darauf warten sich weiter wagen zu können. Bis es soweit ist, arbeiten sie in den Docks, sind Bäcker, Händler, Handwerker und Waschfrauen.
Wie könnten die Marines solch Sehende bedrohen? Wie sie zwingen? Der Tod schreckt keinen von ihnen, denn sie wissen, dass sie mich auch jenseits dieser Welt finden können. Außerdem,
und jetzt lachte der riesenhafte Mann spitzbübisch wie ein kleiner Junge, wissen sie nicht wozu ich fähig bin.
Da sie von sich auf andere schließen, gehen sie vom Schlimmsten aus. Kann er die Station mit einem Befehl sprengen? Wenden sich ihre Bewohner geschlossen gegen eine geschwächte Armee aus halb Verhungerten? Wer würde nach einem solchen Kampf die Reparaturen an den Schiffen übernehmen? Über welche esoterischen Kräfte verfügt er überhaupt? Vielleicht könnte ich in diese Richtung sogar das eine oder andere anstellen. Aber das ist nicht mein Anliegen. Ich will diese Leute von meiner Station haben und kein Gemetzel unter ihnen und besonders nicht unter meinen Freunden, anrichten.
Der Stillstand von dem du sprichst ist also schon hier. Er kam mit diesen unwillkommenen Gästen und ist genauso unwillkommen.
Während der Riese noch sprach, kam die kleinwüchsige Frau zurück, einen Kasten von der Größe einer Hutschachtel in der Hand. Das Ganze schien aus Messing zu bestehen und im Inneren konnte man ein glänzendes Gestänge erkennen. Mit fasziniert leuchtenden Augen reichte sie die Apparatur an die Zwillinge, welche ihn sich gegenseitig übergaben und sich wissende Blicke zuwarfen. Dann lachten sie simultan.
Das ist nicht kaputt. sagten sie.
Wahrscheinlich weiß nur niemand mehr, dass man dieses hier nach links drehen muss bis es klickt. Es ist sehr alt. Die Unnas stellten das Objekt auf den Boden und nahmen die entsprechenden Einstellungen vor. Im inneren begann es zu klicken und zu surren. Dann entfalteten sich vier Messingbeine und die Vorrichtung stakste einen halben Meter über den Boden, drehte sich dann und machte noch ein paar Schritte, bevor es die Laufwerkzeuge wieder einklappte und still wurde. Die Frau klatschte begeistert in die Hände.
Wie wunderbar. Sagte der große Mann lächelnd, ohne den Vorgang mit eigenen Augen gesehen zu haben.
Nun kennst du meine Geschichte. Naja... sein Sandkörnchen davon. Ich brenne nun natürlich darauf die deine zu hören.
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#48
Wie lange ist er jetzt fort? Fragte der Drachen, ohne sich zu denen umzudrehen, die ihm Antwort würden geben können. Nicht das er es nicht selber wusste, aber er wollte seine Gedanken noch einmal von anderen bestätigt wissen.
Einen Tag Koronzeit, Herr.
Der Chaoskrieger richtete die schwarzen Sehschlitzes des Helmes auf die Raumstation, vor der sich geräuschlos einige Schiffe bewegten und das Stillleben aus angeschlagenen Raumfahrzeugen störten. Irgendwo dort war Naradas und sein Einsatzkommando. Ein Tag war nichts, wenn man bedachte, dass er zu jemanden durchdringen musste, der ihnen auf die eine oder andere Art helfen konnte. Vielleicht konnten sie sich diesen Zugang nicht erarbeiten. Naradas war gewieft und skrupellos. Aber er war eben auch nur ein Mensch und wenn es kein Weiterkommen gab, so gab es eben keines. Im schlimmsten Fall hatte er einen Astartes falsch angesehen und war nun klebriger Brei unter dem Stiefel einer Servorüstung.
Im günstigsten Fall brauchte er nur etwas länger und erreichte sein Ziel noch. So oder so, Kogan brauchte weitere Optionen. Um diese abzuwägen, hatte er seine Unterführer und Kommandanten auf die lädierten Reste der Brücke kommen lassen. Es erfüllte ihn mit grimmiger Genugtuung, jetzt da er sich umwandte, unter den Anwesenden Meroch zu erkennen. Der Mutant hatte einen weißen Verband um den tonnenförmigen Leib geschlungen und da wo sein Arm gewesen war, war jetzt nichts mehr. Sah man einmal von der Handbreit Stumpf ab, die das Kettenschwert des Marines zurückgelassen hatte. Der Sechsäugige stützte sich auf seinen Kriegshammer und sah selbst in diesem Jammerzustand gewaltig aus. Kogan hoffte, dass der oberste der Rasankuri genesen würde. Nicht nur weil seine schiere Kampfkraft beachtlich war, sondern auch und vor allem, weil sein Ableben ein enormer Knick in der Moral seiner rasankurischen Krieger bedeutet hätte. Meroch war eine Instanz. Jeder Rasankuri, der den Kelch nahm, empfing diesen von dem Mutanten. Schwer verwundet, aber aufrecht stehend, war er ein Symbol für den schieren Durchhaltewillen der Krieger der Stadt. Starb er, war dies ein Zeichen für die real existierende Gefahr eines Scheiterns.
Wir werden uns nach Alternativen zum Erfolg Naradas umsehen müssen. Seine Aussichten auf Gelingen waren nie sehr groß und doch hat er die Mission ohne das geringste Zögern angenommen. Dieses Beispiel sollte uns allen Inspiration und Mahnung sein. Wir sind Rasankur und wir zucken nicht vor der Gefahr zurück. Wir erkennen sie als die Chance auf Bewährung, die uns die Götter auflegen. Diese Schiffe dort. Kogan deutete auf drei Raumfahrzeuge am Rand der der Zusammenballung aus Chaosraumschiffen. Eines schien kaum mehr als eine ausgebrannte Hülle zu sein. Tot und bar jeglicher Energie. Das andere gemahnte an einen großen Tanker, mit runden Tanks, welche ihm ein plumpes und sehr militärisches Aussehen verliehen. Das Dritte Schiff gemahnte an eine Corvette. Vielleicht in der lang vergessenen Zeit, da es vom Stapel lief, eine Claymore- Klasse. Die hintere Sektion erinnerte entfernt daran. Wenn, dann war dies wirklich lange her und das Vehikel hatte in seinem Leben umfassende Veränderungen durchgemacht. Mittschiffs und auch die Front schienen gänzlich modifiziert worden zu sein. Es fehlte der typische Rumpf imperialer Schiffe. Stattessen war diese Saktion lang, relativ dünn und Flach. Unweigerlich stellte sich die Assoziation mit einer Klinge, mit einem Dolch ein. Auf dem Oberdeck dieses Dolches setzten sich Geschütze und Batterien aller Art wie eine Rostkruste fest. Die Waffen flogten keinem zu erkennenden Schema, bestenfalls dem, dass sie für Kurzstreckenkonfrontation ausgelegt waren. Ein Kämpfer. Allerdings einer, der harte Treffer hatte einstecken müssen und aus dem Rudel der anderen Räuber ausgeschlossen schien. Zahlenmäßig konnten wir unsere Verluste um ein vielfaches ausgleichen. Aber die neuen Rekruten haben weder die Ausbildung von Rasankuri und selbst Palta, noch tragen sie den Glanz unserer Heimat in ihren Seelen. Sie müssen ihren Wert noch beweisen. Dazu jedoch, werden sie Gelegenheit bekommen. Wir steuern diese drei Schiffe an. Vorsichtig, leise. Eines nach dem anderen. Ein kurzer Triebwerksschub, gerade genug um uns einen, wie zufällig wirkenden Drall in diese Richtung zu geben. Wir entern diese Schiffe und fügen Mannschaft und Material unserer Sache hinzu. Die Corvette wird unserer letztes Ziel werden. Es müssen Berechnungen und Überlegungen angestellt werden. Aber haltet euch bereit.
Wir handeln bald.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#49
Es war interessant. Die Gedanken und Einwände des Dämons seiner Verschmelzung, waren von einer feindseligen Defensivität die Naradas so nicht erwartet hatte. Die Gedanken selbst widersprachen der Wahrnehmung der Adepten des Mechanikus und damit auch seiner eigenen, erlernten Sicht auf die Welt. Natürlich konnte er kaum von sich behaupten die Ewigkeit und Muße gehabt zu haben, über derlei Dinge nachzudenken und ernsthaft zu Forschen. Dennoch, der rohe Schluss es könne sich bei der Unendlichkeit nur um eine folge von Wiederholungen handeln, prallte auf Naradas kühlen, analytischen Blick auf die Welt. Die Mathematik des Diesseits bewies, dass zumindest in seiner ihm sehr real erscheinenden Perspektive, Unendlichkeit gerade von der Abwesenheit von Wiederholungen genährt wurde. Nur durch die ständige Veränderung wurde der Fortgang in die Ewigkeit genährt. Und dennoch. War seine Welt aus reinen Zahlen, mahlenden Zahnrädern, kupfernen Kabelsträngen und knisternder Energie nicht aufgebrochen worden wie ein Ei? Von Außen wie von Innern die Barriere der Realität pulverisiert, verwoben worden um ihm eine neue Perspektive aufzutun? Eine Perspektive, welche nicht willkommen war. Ayris, ihr klares Bild flackerte in seinem Geist auf, mahnend in der einengenden Realität verhaftet, sie hatte ihn gewarnt, hatte ihn zurückhalten wollen, trotz ihrer eigenen neugierigen Schritte, hatte sie sich in ihrem tiefen Innern vor dem gefürchtet, was Naradas jetzt beschritt. Es war eine natürliche Furcht, ähnlich wie die Furcht des Wilden vor der Flamme, der elementaren Gewalt des Feuers. Aber war schon alleine dadurch erreicht worden, indem man diese Elementarangst überwunden, die Macht des Feuers gebändigt und unterworfen hatte? War es nicht nachvollziehbar, sogar logisch, die viel tiefere Furcht zu überwinden und die Realität, welche man kennt hinter sich zu lassen, sie zu überwinden? Und auch hier musste er dem Wesen offen zustimmen. Wovor sollte man sich hier fürchten, wenn man die Grenzen dieser Wirklichkeit nicht länger achtete? Gebote und Verbote aller Art begrenzten überall den Alltag, Horizont und den Geist von Mensch, Tier und Xeno. Die Anarchie eines niedergerissenen Reglements, entfesselte die zügellose Wut jahrtausendealter, urtümlicher Kraft. Falls es nicht einem neuen, ordnenden und damit bindenden Reglement unterworfen wurde. So wie das unbändige Sternenfeuer eines berstenden, überlasteten Plasmareaktors, dem die ungezügelte Energie eines Sterns entweichen würde, wenn nicht eine eherne Hand den expandierenden Gewalten Richtung und Form vorgeben konnte. Oder eben ein Wille.

Der Blick den Naradas auf den Warp werfen konnte, war zu zart wie das flüchtige Flatterrn von seidenem Tuch auf einem Panzer aus Ceramit, dennoch hatte er genügt, um die Größe dessen erahnen zu lassen was sich außerhalb seiner Eierschale befand. Dorator war wütend, eine stille Wut, ganz anders als der wellenschlagende Rausch, mit welchem er sich und auch Naradas in einen Kampf zog. War das alte Wesen vielleicht ein kleines stückweit, seiner eigenen Schläue erlegen und hatte sich bei all seiner Macht, selbst in Ketten gehüllt, bis es ihn, den Deimos Naradas benötigt hatte, seiner Perspektive einen neuen Blickwinkel zu geben? Oder offenbarte sich hier eine ganz andere, vielleicht unangenehmere Wahrheit. Wurde hier der Keim des Zweifels gelegt, der Zweifel ob nicht vielmehr der Träumer statt Dorator, die Anwesenheit des Drachen und der Krieger Rasankurs herbeigeführt hatte? War Dorator das Werkzeug einer dritten Macht gewesen? Hatte er sich manipulieren lassen? Benutzt zu werden war ein garstiges Gefühl, den Menschen durchaus vertraut. Der Traum, Legionen von Auserwählten, welche in den kraftlosen Patschehändchen kleingeistiger hin- und hergeschoben wurden? War in diesen Träumen nicht allzu oft ein Funken Wahrheit verborgen?

Meine eigene Geschichte...

Naradas blickte ausdruckslos auf den Riesen, dann an ihm vorbei, oder auch besser durch den Riesen hindurch. Es schien diesen nicht zu stören, denn Naradas sprach ja auch nicht wirklich zu ihm.

Sie ist sehr kurz. Erfüllt von all diesen Dingen, welche euch an dieser Gegenwart, diesem Traum so abzustoßen scheinen.
Naradas wanderte in wenige umher, betrachtete kurz ein ineinander, geschlungenes Paar in reinweiße Gewänder gehüllte Frauen. Wie alles hier schienen sie friedlich, erfüllt von einer tiefgehenden Glückseligkeit.

Ich stamme von zwischen den Sternen. Das wiederum klingt bombastischer als es ist. Die künstliche Schwerelosigkeit eines Schiffe, einer heruntergekommenen Rostlaube mit einer gewalttätigen, fantasielosen Gemeinschaft, das war der Ort meiner Geburt. Und wie ihr es wohl schon so oft beobachten konntet, es war der Weg der Strafe und Auslöschung, welchen ich zuerst wählte. Mein Handeln, mein Wille führte in die beabsichtigte Vernichtung des Schiffs, der Besatzung und damit auch zur Erweiterung meines Horizonts. Aber nicht zur Auslöschung.

Seine Herkunft hatte ihm noch immer einen Stempel aufgezwungen. Es war das Wissen um seine Bestimmung, den Pfad welchen zu gehen er gewählt hatte war in dieser aufgezehrten Vergangenheit begründet. Zumindest soweit es seine eigene Perspektive betraf.

Was wäre ich schon ohne diese zähe Wurzel. Der Zorn und die Wut sind vergangen, gewandelt. Der Weg den ich danach beschreiten durfte war ein anderer. Er brachte mir Titel ein, Ruhm unter den meinen, ein beschauliches Vermögen und Macht über Mensch und Maschine.

Er unterschlug die Kontakte, Namen all derer die er auf seinem Weg über Korons Staub getroffen und die meist trostlosen Orte welche er dort bereist hatte. Mehrfach erspürte Naradas in seinem Innern das Aufwallen der Präsenz Dorators, warnend, aber ohne wirklichen Nachdruck. Wenn der Reisebericht seines Lebens den Träumer langweilte, dann lies er es sich durch keinen seiner Schergen anmerken. Wenn Naradas seine Position änderte folgte man ihm. Nicht immer der Riese, ab und an blitzten milchige Augen zwischen den Liedern eines Schlafenden hervor, dann glitt eine Gestalt durch den feinen Dunst in der Luft. Den Messwerten der Drohne auf seiner Schulter nach enthielt der Neben keine Giftstoffe, geprüft hatte er es trotzdem.

Uns jetzt sind wir hier. Ich und mein erneuertes Selbst und noch mehr. Wenn ihr es gestattet, vielleicht sogar unterstützt, dann bringen wir die unerwünschten Gäste von hier weg, reinigen die Flure von den Unerwünschten und bringen die ruhende Flotte von hier fort.

Kein Wort war darüber gefallen, wie Naradas das anstellen wollte, aber seine Bereitschaft Änderungen zu bewirken waren ehrlich. Schließlich hatte er in nur wenigen Tagen viel Bewegung gebracht, die Krusten von Jahrzehnten, stumpfer Gewohnheit, langweiliger Sicherheit gepflügt und mit Herausforderungen, Gefahren und Neuem eingesät. Wer konnte schon sagen ob dieses Handeln für ihn reife Früchte tragen würde.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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#50
Wo du gehst folgt dir Schmerz und Zerstörung, mein Freund. Das kann ich sehen, ohne mit der Gabe der Prophetie beschenkt zu sein. Hattest du in deinem Leben ein Jahr, ein Tag, eine Stunde, in welcher du wahrhaft frei warst von alledem? In welcher du nicht hinter dich sehen musstest, ob ein Messer im Schatten lauert? Eine Stunde, in welcher du dich nicht beweisen musstest? Gegenüber Kameraden, Untergebenen, Herren und Göttern. Der Riese lachte in ehrlicher Erheiterung. Oder auch nur eine, in der dir nicht andere sagten wie alles besser zu tun sei?
Er wechselte das Thema, ohne auf eine Antwort auf seine rhetorischen Fragen zu warten. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich diese Ruhestörer wieder loswerden kann. Seufzte er und setzt sich auf den Rand eines Divans. Er schien über den Sachverhalt nachzusinnen und sank darüber bereits wieder in verheißungsvolle Träume hinab. Er übergab den Staffelstab des Wachseins an einen alten Mann, der sich räkelte, den Nacken mit den knotigen Händen massierte und dann sinnend über seinen Bart strich. Ich habe bereits einiges in die eine oder andere Richtung zumindest erwogen.
Gewiss, ich habe einige mächtige Gäste hier, die wohl bereit wären sich auf meine… oder inzwischen vielleicht auf unsere Seite zu schlagen. Nicht alle Schläfer sind hier. Es gibt andere Bereiche in denen auch andere Wesen schlummern. Die, die du hier siehst sind nur meine Abendgäste, wenn man so will.
Ich verabscheue jedwede Gewalt, wie gesagt. Sie ist primitiv und durch und durch unfein.
Nichts dessen sich Wesen höherer Ebenen rühmen sollten.
Dorators Meinung zu diesem Thema schwamm als unangenehm saurer Geschmack durch Naradas Mund und als missbilligender Gedanke durch seinen Geist.
Ich kann niemanden in meinen Schlaf zwingen, selbst wenn ich solch eine Vergewaltigung des Willens vornehmen wollte. Das freilich wissen die Astartes nicht und sie fürchten sich vor der Möglichkeit, genauso sehr wie vor der Explosion der ganzen Station oder dem Aufstand ihrer Bewohner. All ihre Stärke beruht auf ihren Körpern, ihren Rüstungen und Waffen. Ihre Geister aber sind starr und unbeweglich, wie festgerostete Getriebe. Sie haben Angst davor auf das reduziert zu werden, was sie ohne ihre Instrumente der Gewalt und des Todes sind. Sie fürchten sich dann aufzulösen. Gleichwohl kann man ihre Fähigkeit zur Vernichtung nicht ignorieren.
Bisher halten sie sich zurück. Vermutlich bis sie mehr über mich wissen. Ihre Spione sind allerorten.
Untereinander sind sie derweil so zersplittert, dass keiner den ersten Schritt wagt. Sie befürchten die eigene Gruppe dann so zu schwächen, dass sie Ihresgleichen ausgeliefert wären wie ein verletzter Wolf dem Rest des hungrigen Rudels.
Der Alte schüttelte lächelnd den Kopf. So viel Kraft und doch beherrscht von nichts anderem als Angst und Zorn. Es gibt tatsächlich einige schlaue Köpfe unter ihnen. Hexer und Veteranen, erfahren und gerissen. Tatsächlich dachte ich anfangs du könntest ein von diesen gesandter Spion sein, der Unwissen über mich tilgen und ihre Zurückhaltung zerstreuen soll. Möglich ist dies sicherlich auch jetzt noch, wo ich deine Geschichte in einigen Sätzen zusammengefasst gehört habe. Aber wie wenig wäre ich besser als sie, wenn mich dies mit Argwohn und Befürchtung erfüllen würde? Es wird sein wie es sein wird. Ich habe das Privileg nicht um meine Existenz bangen zu müssen, sondern im schlimmsten Fall nur um einen Ort, den ich liebgewonnen habe. In einem Kampf könnte ich die Leiber einiger Träumer aufbieten, die nichts mehr an diesem Ort hält. Außerdem die Kräfte einiger meiner Freunde und vielleicht das Heer der ewig Unterjochten, die mit den Marines als grausame Herren hier ankamen. Was aber nützt das? Sie würden am Ende doch alle zerschmettern oder die Station mit ihren Schiffen vernichten. Ich bin überzeugt, dass sie das ohnehin tun werden. Sobald sie die Docks nicht mehr brauchen oder sich unter ihnen ein Anführer herauskristallisiert.
Wenn dir, mein weit gereister neuer Freund, etwas einfällt oder dir andere Mittel zur Verfügung stehen, dass sei so gut und teile sie mir mit.
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