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Band von Bamarun
#1
Etwas geschieht, Herr!

Wenn das Madengezücht sterblicher Untergebener es wagte seine Konzentration zu stören, dann tat es dies für gewöhnlich aus gutem Grund. Selbst das war kein Garant für Überleben, denn seine Launen, so sehr er auch versuchte sie im Zaum zu halten um knappes Menschenmaterial zu schonen, verleiteten ihn des Öfteren zur Verschwendung.
Drücke dich klarer aus du Wurm. Ich hoffe du behelligst mich nicht wieder mit irgendwelchen Anmaßungen der sogenannten Flotte. Die sollen sich melden wenn ihnen klar ist wer das Sagen hat.
Nein Gebieter.
Erwiderte der Sprecher und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.
Ein Energieausschlag im Quarantänebereich.
Die Brücke der Schweigen war in ein stechendes Rot getaucht, was den Eindruck vermittelte, man befände sich im Inneren eines lebenden Organismus. Das eine Wand der Brücke von zuckender und pulsierender, biologischer Masse überwuchert war machte diese Wahrnehmung perfekt. Bei ihrer Flucht durch das Warp hatten einige der Schutzmaßnahmen sich als ungenügend herausgestellt und einen Teil der Brückenbesatzung sehr innig mit dem Schiff werden lassen. Die Funktionen hatte das kaum eingeschränkt, weswegen er Unde der Sinnende nicht als behebungswürdiges Problem angesehen hatte.
Dem blutigen Gesamtbild hatte er selbst seinen Pinselstrich hinzugefügt, als der sterbliche Kapitän der Schweigen ein für ihn ungesundes Maß an Eigeninitiative an den Tag gelegt hatte.
Alles war auseinander gefallen nach der Flucht und da er selbst nur mit zwei Brüdern auf diesem lächerlichen Hilfsfrachter zugegen war, hatte der Kapitän entschieden es wäre an der Zeit sich aus dem Würgegriff der alten Organisationsstrukturen zu befreien. Ein Fehler wie sich zeigte. Die Mannschaft stand nicht zur Gänze hinter ihm, sonst hätte es kritisch werden können. So verlor Unde einen seiner Brüder an einen Hinterhalt, bevor er persönlich den Kapitän zu seiner Entschlussfreude gratuliert und ihm den Kopf abgerissen hatte. Das dümmlich glotzende und langsam in Verwesung übergehende Haupt zierte nun seinen linken Schulterpanzer. Die verbleibenden Aufrührer hatte er in einem Akt der Gnade nicht exekutieren lassen. Jedenfalls nicht alle von ihnen.
Sie brauchten einem dem sie folgen konnten und er benötigte Menschenmasse. Warum nachtragend sein?
Unde erhob sich aus dem Kapitänsstuhl, der ächzend bekundete, dass er kaum dafür gemacht war das Gewicht einer Servorüstung zu halten. Mit einem Schritt war er bei der Konsole, welche den ungewöhnliches Energieausstieg vermeldet hatte.
Kam das schon einmal vor?
Nein Herr. Nicht in dieser Intensität und nicht mit dieser speziellen Ausprägung. Allerdings arbeiten nicht alle Messinstrumente mehr einwandfrei nach der letzten Eruption.
Der kahle Schädel Undes neigte sich herab, Mit malenden Kieferknochen musterte er die Anzeigen und sann nach.
Noch Freiwillige in der Zone?
Kein Kontakt mit dem letzten Trupp seit vier Stunden.
Noch eine Gruppe!
Ja Herr.

Knappe Befehle wurden in eine Sprechanlage gebellt und wenige Minuten später zeigte ein, von Störungen verzerrtes Kamerabild wie fünf zerlumpte Gestalten von Kriegern vorangetrieben wurden, die nicht weniger abgerissen wirkten, allerdings bewaffnet waren. Ein rostiges Schott wurde geöffnet und man stieß die Fünf hinein. Die Panzerluke wurde hastig hinter ihnen verschlossen. Unde stellte den Kapitänssessel noch einmal auf die Probe als er sich wieder in die Polster sinken ließ.
Er drückte einen Schalter auf der Armlehne und schlug mit der Faust darauf als keine Reaktion erfolgte. Seine Kraft hatte das Potenzial die Lehne zu zertrümmern doch er übte sich darin seinen Zorn zu dosieren. So konnte noch einmal Funktion durch Gewalt erzwungen werden,
Ein Großteil der Bildschirme zu seiner Linken blieb tot, doch einige funktionierten noch und leuchteten nun matt auf. Leider liefen nur mehr jene, die ihm wenig Einsichten in sein Studienobjekt gewährten. Immerhin sah er die Gruppe aus Probanden, wie sie stumm mit ihrem Schicksal haderten und sich dann durch die Flure auf machten.
Sie hatten keine sehr klaren Anweisungen. Eigentlich sollten sie nur den gesperrten Bereich durchwandern und am anderen Ende gegen den Auslass klopfen um entlassen zu werden. Das war bis jetzt nicht geschehen und Unde rechnete auch nicht damit das ihn diese Gruppe überraschte. Seine Ratten sollten das Labyrinth nicht durchlaufen, sondern lediglich eine Reaktion provozieren welche ihm neue Erkenntnisse lieferte, seine Instrumente mit neuen Daten fütterte.
Der närrische Kapitän hatte es loswerden wollen, weil er von Angst zerfressen gewesen war. Gewiss, es wäre dumm es unbesonnen zu gebrauchen, doch wenn er gewisse Dinge mit Klarheit wusste, würde er sich diese rohe Macht zu Eigen machen. Dann konnte die Führerschaft über das was von der Zufluchts- Flotte übrig war noch einmal ausgiebig diskutiert werden. Die Freiwilligengruppe verschwand aus dem Sichtbereich der funktionierenden Kameras.
Behalte die Anzeigen im Auge.
Ich will über jede Veränderung informiert werden.


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Von hier kommend


Sie hatten geübt, wie sie sich nach der Ankunft auf der anderen Seite verhalten sollten.
Ausschwärmen, sichern, kein klares Ziel bieten, angreifen und den Feind von Hunderten überzeugen wo nur ein Dutzend war.
Das Warp machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Susen brach zusammen, das Gewehr entglitt ihr und sie übergab sich röchelnd. Der gewaltige Thel war von einer feinen Eisschicht überzogen, die von seinem Körper abplatzte. Er schien verwirrt und ging ziellos in verschiedene Richtungen, hieb nach unsichtbaren Widersachern. Andere zeigten sich ähnlich desorientiert. Einige lachten krampfhaft, andere weinten oder starrten verstört ins Nichts, als hätten sie Unsägliches gesehen. Vermutlich hatten sie das auch.
Einzig Rondo fing sich schnell wieder und machte dem Rest der Einsatztruppe Beine.
Quälend langsam fanden die Getreuen des Naradas zu ihrer ursprünglichen Form zurück und besannen sich ihrer Aufgabe.
Wären sie in Mitten von Gegnern materialisiert, selbst der Schreck über ein plötzliches Auftauchen aus dem Nichts hätte sie nicht davor bewahrt niedergemacht zu werden. So war ihnen das Glück hold. Ihre Körper wurden dennoch auf die Probe gestellt. Die unnatürliche Reise durch eine andere Dimension war dabei gewiss der Löwenanteil, doch auch eine leicht veränderte, künstliche Schwerkraft und der Tausch von Chemie geschwängerter Wüstenluft mit abgestandener, aufbereitetem Sauerstoff ließen den Metabolismus nicht kalt.
Sie befanden sich in einem Korridor, den nur sporadisch funktionierende Beleuchtung in ein diffuses Licht tauchte.
Beide Enden des Ganges verliefen sich im Dunkel und in regelmäßigen Abständen gingen Türen nach links und rechts ab.
Es war dreckig, der Boden von Müll bedeckt, die Wände mit Schmierereien übersät. Verwunderlicher Weise ließ sich unter dem Dreck ein einstmals grüner Teppich erkennen und die Wandtäfelung amte Holz nach oder war es gar echt?
Einstmals musste all das etwas hergemacht haben. Gegner waren keine zu sehen.
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#2
Ein verrotteter Schrotthaufen, heruntergekommen. Alles in allem war es etwa so, wie Naradas es erwartet hatte. Ohne die waffenstarrenden Horden blutrünstiger Schlächter, welche darauf warteten sich auf sie zu stürzen. Dennoch war es kaum besser, die Männer und Ausrüstung verstopften den schlecht beleuchteten Gang, hier und da flackerten einzelne Lampen auf, begleitet vom Fluchen der Männer, wenn sich herausstellte, dass die Batterien die Reise nicht wirklich gut überstanden hatten. Die Männer und die mitgebrachte Ausrüstung waren alles andere als kampfbereit, doch er rechnete es allen hoch an, dass sie sich allesamt Mühe gaben das beste aus sich herauszuholen.

Positiv, einer ersten Schätzung zufolge, waren die meisten lebend angekommen, ohne fehlende oder gar überzählige Gliedmaßen. Zweiter Punkt, sie hatten eine ausreichende Luftversorgung, auf den ersten Blick ohne schädigende Substanzen. Genauere Analysen mussten aber noch abgewartet werden. Vorausgesetzt, die Techniker bekamen die Geräte irgendwann in den Griff. Naradas marschierte durch die ungeordneten Reihen seiner Krieger, hier und da half er den besonders vom Warp geschlagenen auf die Beine, platzierte sie auf Kisten, welche erst für die zweite oder dritte Phase benötigt wurden.

Formiert euch. Aktiviert die Aufklärungsdrohnen.

Aufklärung, Informationen waren das wertvollste Gut. Und aktuell besaß er deutlich zu wenig davon. Die Drohnen waren nichts anderes als laufende Aufnahmegeräte, einige besaßen schwache Kurzstreckensender. In einer Kette aufgestellt konnten sie ein Netz von entbehrlichen Spionen aufstellen.

Rondo, Thel. Eure Gruppen untersuchen die nahegelegenen Türen, sollte der Hauptteil der Armee Rasankurs nachrücken und ebenfalls hier landen, dann benötigen wir deutlich mehr Platz. Vasili?

Der einst schüchterne, stotternde Mechaniker ersparte sich eine mühsame Antwort, zähneknirschend setzte er sich in Bewegung. Vasilis Hände umklammerten ein flackerndes Datenpad, während er die hastig zur Seite geschobenen Kisten begutachtete. Susan. Die sonst so eiserne Frau sah aus wie der Tod, sie benötigte wahrscheinlich deutlich mehr Zeit.

Susan. Du übernimmst das Kommando über den Sicherungstrupp. Wenn die Bestandsaufnahme abgeschlossen ist, errichtet einen Kommandoposten und beginnt mit der Verteilung der gesammelten Daten der Drohnen. Falls wir ein Signal rein bekommen. Wir bleiben bei unserem Plan. Personelle Anpassungen waren zu erwarten. Finden wir erst einmal heraus wo wir stehen. Ich werde mit einem Dutzend Mann… den Drohnen folgen. Sende sobald sie bereit sind die Drohnen mit den Sprengladungen. Im schlimmsten Fall müssen sie unseren Rückzug decken.

Ein Dutzend Rasankuri in einem halbwegs kampftauglichen Zustand waren zu finden, es war aber Naradas Bauchgefühl überlassen, die Richtung zu wählen. In Marschgeschwindigkeit setzten sie sich in Bewegung, der ersten Welle an Aufklärungsdrohnen folgend. Nach dem vereinbarten Zeitfenster hatten sie 15 Minuten um in den dunklen Gang vorzurücken, dann mussten sie umkehren um Informationen auszutauschen.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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#3
Anfänglich gab es nur dadurch Abweichungen in der Umgebung, dass Beschädigungen und die Dichte von Müll und Unrat variierten. Die Türen zu beiden Seiten führten in Unterkünfte die für zwei Personen reichlich Platz boten, aber offenkundig von weitaus mehr bewohnt wurden waren. Naradas!
Zu aufwendig jeden einzelnen Raum zu durchsuchen. Bei den einzelnen Stichproben warten die Abkommandierten durch kniehohe Berge aus Essensverpackungen, verrottendem Decken und allen Formen jener Rückstände gestiefelt, die einen große Masse an Indivudien fabrizierte, die keinen Möglichkeit hatten ihren Müll zu entsorgen. Oder die keine Veranlassung darin sahen.
Verwunderlich erschien es nur, dass kein Ungeziefer hier Hof hielt. Keine Ratte, keine Schabe oder sonstiges Geschmeiß. Abgesehen auf die Geräusche des Erkundungstrupps und dem leisen Summen der Elektrizität in Wänden und Decke, gab es kein Anzeichen für Leben. Ein Geisterschiff! Naradas!
Sie selbst bewegten sich auf einem reinen Wohndeck, wie zu vermuten war. Keine bedienbaren Elemente, die über Türöffner hinaus gingen. Keinen Terminals, Bildschirme oder Kontrolleinrichtungen.
Dann endlich ein Wechsel in der Umgebung, zuerst gemeldet von den Drohnen. Sie erreichten eine geflieste Halle, deren Zentrum eine gleichfalls geflieste Grube darstellte. Ein schwärzer Schatten in einem dunklen Raum, denn hier war die Beleuchtung ganz ausgefallen. Die Lichtfinger ihrer Lampen betasteten die Finsternis. Rondo trat an den Rand und leuchtete in die Tiefe. Dann zischte er einen in Golga gebräuchlichen Fluch, der etwas mit den Sexualpraktiken alleinstehender Mütter zutun hatte. Der Blick nach unten offenbarte ein Schlachthaus. Leichen in diversen Stadien der Verwesung bedeckten verrenkt und verdreht den Boden.
Die Bewohner?Fragte er niemanden bestimmtes und fasste sein Gewehr unwillkürlich ein wenig fester.
Oder ihre Opfer! Bemerkte jemand anderes, der unter Maske und Schatten nicht auszumachen war.
Ja… vielleicht ein Ritual. Das ist doch ein Opfertisch da.
Der Strahl der Taschenlampe wanderte zu einem Steg, der durch einen Block beschwert über die Grube ragte.
Naradas unterband Spekulationen und fruchtloses Herumraten. Schluss jetzt. Vielleicht sind es die Bewohner, vielleicht ihre Verstorbenen, ihre Opfer oder ihre Vorratskammer. Wir wissen es nicht und werden es durch Vermutungen auch nicht herausfinden. Und das da er deutete mit der Taschenlampe auf das vermeintliche Utensil der Opferung, ist ein Sprungbrett. Weiter jetzt!
Naradas! Komm zu mir.
Dem großen gefliesten Raum schlossen sich weitere, gleichsam gekachelte Bereich an und dahinter lag eine Promenade von den Ausmaßen, dass ein Leman Russ bequem hätte hier paradieren können. Zu beiden Seiten zeigten sich große Fenster, aus denen das meiste Glas herausgebrochen war und die Blicke auf Räume dahinter gewährten. Die einstige Funktion war bestenfalls noch zu erahnen und auch hier türmte sich Schmutz aller Art. Was die sichernden Rasankuri mehr beunruhigte waren die Galerien, die sich dreifach über ihnen erhoben und in Stufen den Blick auf die jeweilig darunter liegende Ebene gestattete. Perfekt für jegliche Form von Hinterhalt. Man hätte nur schweren Müll von oben herunterwerfen müssen um effektiv Schaden anzurichten.
Deimos, ich will mit ein paar Jungs da hoch,
Rondo nickte zu einer verkleideten Treppe, die einen Aufstieg auf eine höhere Galerie gestattete,
und mal von oben in die Runde stielen.
Naradas nickte und mit knappen Handbewegungen wählte der bläuliche Mutant zwei Kämpfer aus, die sich geduckt und leise seinem Weg nach oben anschlossen. Ihnen blieben noch fünf Minuten, bevor sie zurück mussten um die abgemachte Frist einzuhalten. Zeit genug noch ein wenig vorzustoßen. Noch hatten sie keinen Hinweis auf den Aufbau des Schiffes gefunden, oder auch nur ein Fenster entdecket, welches ihnen Ausblick ins All gewährte und somit wenigstens die Verortung nach der Hülle gestattet hätte. Von oben ertönte ein Geräusch. Ein zweimaliges, kurzes Knacken, welches man für das Arbeiten von Metall hätte halten können. Kein ungewöhnliches Geräusch auf jeder Art von Schiff und doch wusste der Deimos, dass sich dort nicht Material dehnte oder zusammenzog, sondern einer seiner Getreuen Signal gab.
Alles ging in Deckung, hinter Müllbergen oder großen Kübeln, in denen die vertrockneten Reste von Pflanzen von einstigem Grün träumten. Über der Brüstung der zweiten Ebene erschien eine Hand, zeigte einen Richtung und fünf Finger. Dann eine unbestimmte wackelnde Geste. Fünf Mann voraus, Bewaffnung unbekannt.
Die Hand verschwand wieder.
Das wäre der Punkt gewesen, an dem schlechter trainierte Gruppen Waffen durchgeladen und Klingen gezogen hätten. Die Schar des Naradas hatte dies alles bereits in der Vorbereitung getan.
Sie schwärmten aus, Thel als brachialer Hammer seine eigene Gruppe bildend, die anderen zu zweit oder dritt Stellung beziehend. Deckung und Dunkelheit waren ihre Verbündeten. Augen und Mündungen starrten die fünf Gestalten an, die auf sie zu kamen.
Die bemühten sich um Verstohlenheit, hatten jedoch wenig Erfolg in diesem Streben, denn sie gingen mitten auf dem Gang. Drei Frauen und zwei Männer. Alle wirkten zerlumpt und schmutzig, ihre Kleidung kaum mehr als Fetzen. Eine Frau ging gebückt, von ihrem gewaltigen Buckel niedergedrückt, der in einen grotesk vergrößerten Arm mündete. Eine andere war kleinwüchsig, dabei aber so fett, dass sie sich mühte ihr eigenes Gewicht zu tragen zumal sie darüber hinaus noch einen alten Stützen musste, der eher einer vertrockneten Mumie denn einem Menschen glich. Der verbliebende Mann und die verbliebene Frau schienen die Stärksten der Gruppe zu sein, was freilich nicht viel heißen musste. Auch sie waren verhärmt und abgezehrt. Immerhin hatten sie aber noch genügend Lebenswillen in ihren Leibern, um sich zu bewaffnen. So trug die Frau einen rostige Eisenstange, der Mann eine Axt, wie man sie bei der Feuerbekämpfung gebrauchte.
Die Rasankuri lauerten.
Die übliche Vorgehensweise war ein Feuerüberfall. Ein Signal, etwa ein Ruf oder Schuss von Naradas und alle würden auf ein vorher ausgewähltes Ziel feuern. Dieser Schuss kam möglichst gleichzeitig, um nicht nur die anderen zu fällen, sondern es auch nachrückenden Feindkräften zu erschweren, anhand der Schussgeräusche zu entdecken, mit wie vielen Widersachern sie es zu tun hatten. Gewiss, dieser elende Haufen sah kaum nach einer ernstzunehmenden Bedrohung aus, aber die Kinder des Chaos allein nach ihrem Äußeren zu beurteilen wäre fahrlässiger Dummheit gleichgekommen.
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#4
Je länger er mit seinen Leuten das Wohndeck durchforstet hatte, desto stärker war ein einzelner Gedanke gewachsen: Hatte eine Fügung des Schicksals dazu geführt, das alle Sorgen des dunklen Fürsten verpufften, sie alle sicher und ohne Widerstand an Bord eines Schiffes strandeten, verlassen aber funktionstüchtig? Die Sache hätte unter Garantie einen Haken. Sei es, dass sie ein einzelnes verlassenes Schiff im All erreicht hatten, wahrscheinlich mit Lebenserhaltung aber ohne Antrieb, ein Pestschiff oder ein ähnliches Szenario. Die Leichengrube war seiner Meinung nach zu schmucklos, um eine Opferstätte zu sein, aber man konnte ja nie wissen. Einige von Magals Handlungen hatten in seinen Augen das Gefühl erweckt, das es zu einem großen Teil um die Show ging. In Rasankur bekam man schnell das Gefühl das die Horden von Alten und Verwirrten, Riten und Gesänge tatsächlich so etwas wie wirkliche Macht besaßen.

Naradas

Das war nicht der eigentliche Gedanke, welcher immer stärker wurde. Alle diese Szenarien hatte er im Vorfeld bereits durchgespielt. Es war müßig jede der Wahrscheinlichkeiten durchzuspielen. Die Zeit rannte. Vielleicht würde ein Blutvergießen seinen Verstand schärfen. Aus dem Hinterhalt blickte er auf den armseligen Haufen zerlumpter Gestalten. Die Bewaffnung war kaum eine Erwähnung wert. Auch war eine Axt eher nicht das, was er an Bord eines Raumschiffes erwartete. Möglich das die Überlebenden begonnen hatten das Raumschiffinventar zu zerlegen, um einige Bereiche des Schiffes zu erwärmen. Eine aus imperialer Sicht sicher lästerliche Energiesparmaßnahme. Der scheinbare Versuch der kleinen Maden, das sowieso verlassene Deck zu durchsuchen, erweckte beinahe Mitleid. Oder hatte man sie bereits entdeckt?

Naradas

Da war es wieder, das Flüstern, der drängende Gedanke. Und es war nicht sein eigener. Die allgemeine Spannung stieg. Ein munteres Knistern erfüllte Naradas, während er jede Faser seiner Rasankuri spürte, er konnte es fühlen, der Rausch der Macht über Leben und Tod. Es bestand kaum eine Wahl. Wenn der schmutzige Haufen bereits ein Voraustrupp war, dann konnte die Gefahr einer Kommunikation nach außen nicht erlaubt werden. Die mitgebrachten Störsender waren nicht in der Lage stärkere Signale zu blocken. Von einer psionischen Nachricht ganz abgesehen. Die erhobene Hand zögerte nur kurz, sollte er vielleicht doch versuchen, Gefangene zu machen?

Ich komme!

Verworfen. Während Naradas Hand fiel, glitt Gevatter Tod wie eine blutige Sense in die kümmerliche Ansammlung von Gestalten. Seine freie Hand umschloss den Griff des Klingenstabs fester als zuvor. Nur für den Fall. Der eisige Gedanke, sein eigener diesmal. Der Großhexer hatte von Hilfe, oder zumindest einem Kontakt, auf dieser Seite des überderischen Tores gesprochen. Wenn er Informationen bekommen konnte, dann sicher von dort.
Sichert die Stellung. Und gebt Laut!
Die kampferprobte Truppe reagierte schnell, einige Krieger sicherten weiter die Umgebung, Thel und einige der Nahkampfspezialisten näherten sich vorsichtig den Gefallenen, das rhythmische Klingen von Stahl auf Stahl deuteten auf den begonnenen Informationsaustausch mit dem Hauptquartier hin. Naradas war gespannt, ob man dort weitere Entdeckungen gemacht hatte. Das, und ob die Maschinenkanonen und deren Lafetten bereits einsatzbereit waren. In den langen Korridoren war ein Überraschungsangriff in großer Zahl geradezu unmöglich. Die Wirkung wäre verheerend, vor allem wenn die Masse der Besatzung aus solchen Schmeißfliegen bestand.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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#5
Grausamkeit konnte man der Schar Rasankuri nicht nachsagen, jedenfalls nicht an diesem Punkt.
Der Tod kam schnell und präzise zu ihnen.
Die Feuerwelle rollte verräterisch laut durch die Korridore und füllte alles mit dem eigentümlichen Geruch des Schmauchs. Die ahnungslose Gruppe fiel wie ein Mann. Einige sackten zusammen, andere wurden nach hinten geworfen oder kippten vorwärts, den Müll mit ihrem Blut tränkend. Ein einzelner Schrei entrang sich einer überraschten Kehle, doch eine nachfolgende Kugel schnitt ihn ab.
Komm zu mir Naradas! Ich will mich dir offenbaren.
Während ein Teil der Gruppe vorrückte, ein Teil nach hinten sicherte, sahen sich Rondo und Thel die Leichen an. Beide suchten nach ewas Interessantem. Der Mutant jedoch nach etwas das Vorteil für alle bedeutete, der Xeno nach etwas von eigenem Interesse. Der riese drehte die Leichen hin und her und bemerkte beiläufig zu seinem Kamderaden. Das Weibchen da ist trächtig. Er deutete auf die tote Bucklige. Sie lag auf dem Gesicht und schien die gewaltige Wulst auf Rücken und Schulter obszön zu präsentieren. Der Lumpen, der sie mehr schlecht als recht bedeckt hatte war heruntergerutscht und offenbarte, dass in der Deformation wortwörtlich mehr steckte als eine Ansammlung von Knorpel oder Fettgewebe. Etwas drückte von Innen gegen die runzlige Haut. Etwas mit zufielen Gliedmaßen und wie es schien einem Schwanz. Es war bemüht aus dem nun toten Fleischnest zu entkommen. Rondo zog seine Pistole aus dem Gürtel und feuerte auf das Etwas. Das Ding gab Ruhe und aus den Löchern sickerte ein grauer Gallert, der bestialisch nach verfaulten Eiern stank. Ronde machte sich weiter daran die Toten nach Informationen zu besuchen, wenn jetzt auch mit sehr viel spitzeren Fingern als vorher. Thel hatte sich von der Schießerei nur leidlich ablenken lassen. Er hatte den Alten als Ziel seiner Suche auserkoren und legte nun zufrieden grunzend und klickend die Pranke um das Haupt des Toten. Als würde er einen Fisch entgräten ruckte und zerrte er ein paar Mal an seiner Beute, es knirschte, riss und spritzte und mit einer finalen Drehung hatte er den Kopf vom Rest entfernt.
Den enthaupteten Leib warf er achtlos wieder zu Boden.
Das Alien hatte mit diesem Verhalten vor einiger Zeit angefangen und es schien kein ursprünglicher Aspekt seiner Kultur zu sein. Er sammelte Schädel, wie es die Diener des Khorne oder andere, vom Chaos berührte kultische Ausprägungen taten. Mit dem Unterschied jedoch, dass bisher noch niemand dahinter gestiegen war, nach welchen Aspekten er seine Trophäen wählte. Weder ging es ihm um schiere Masse, noch mussten es besiegte Gegner oder besonders mächtige Kämpfer sein. Er selber sprach nicht darüber und sein Verhalten war ein ums andere Mal Thema angeregter Spekulationen an den Kriegertafeln im Haus des Naradas gewesen. Favorisierter Tenor war die Ansicht, dass er sie einfach danach auswählte welche er besonders schön fand.
Such mich im Herzen der Hölle.
Das Chaos war eben keine bloße Religion, sondern ein direkter Einfluss auf Seele und Wesensart eines Jeden. Während der Xeno seine Sammlung erweiterte fand Rondo etwas brauchbares. In der Innentasche des Axtträgers fand er ein speckiges Heft. Seiten waren angerissen oder fehlten ganz. Er blätterte die Kladde flüchtig durch, stutzte dann und gab seinen Fund an Naradas weiter.
Der erhielt gerade Meldung. Die schwere Waffe war aufgebockt und bereit den Korridor voraus in ein Schlachthaus zu verwandeln so sie entfesselt wurde. Susan gab allerdings zu bedenken, dass weder ihr Munitionsvorrat, noch die Tatsache, dass man theoretisch auch durch Wände, Boden und Decke angegriffen werden konnte, die günstigste Ausgangslage für lange Feuerkämpfe schufen. Ansonsten war die Verbindung klar und deutlich, die Drohnen noch unterwegs. Sie kartografierten fleißig, doch noch waren sie auf nichts gestoßen, dass nach mehr als Quartieren und unbedeutenderen Funktionsräumen aussah. Kein Maschinendeck, kein Widerstand in irgendeiner Form.
Allerdings hatten sie Leichen gefunden.
Kein weiteres Massengrab, aber Körper in kleineren Gruppen. Meist fünf, manchmal einer mehr oder weniger. Ansonsten keine weiteren Vorkommnisse.
Nachdem der Statusbericht erfolgt war, widmete Naradas sich des Heftchens, welches ihm Rondo in die Hand gedrückt hatte.
Es war alt und mehrmals geflickt und geklebt wurden. Auf der Front zeigte es eine glückliche, imperiale Familie, die vor einem Sternenhimmel posierte. Die Zeit hatte die grinsenden Gesichter mit stockfleckigen Krebsgeschwüren überzogen. „Die Reise ihres Lebens“ stand in gelben Lettern über dem Bild. Eine Broschüre, augenscheinlich.
[CENTER]„Auf der Louis Splendor sind die Sterne zum greifen nah. Kommen Sie mit auf die Reise ihres Lebens und lernen Sie das Staunen neu. Luxus und Bequemlichkeit, in einer fantastischen Kombination mit atemberaubenden Naturschauspielen und der Exotik des Lemastari- Sektos.“[/CENTER]
So ging es weiter, auch wenn der untere Teil irgendwann einmal mit irgendetwas übergossen wurden und daher bis zur Unleserlichkeit verblasst war. Es folgte eine Lobeshymne auf die Küche an Bord und die Freundlichkeit des Personals. Die Annehmlichkeiten wurden ebenso beschrieben wie die drei Welten, die man als Zwischenziel ansteuerte. So weit so unwichtig. In der Mitte jedoch lag Gold versteckt. Eine Karte! Gewiss kein detaillierter Grundriss, aber doch immerhin ein ausführlicher Lageplan.
Das Schiff hatte die grobe Form eines umgedrehten Ruderbootes. Die Brücke lag am Bug, die technischen Abteilungen am Heck. Tatsächlich gab es vorn einen Fernmeldebereich, bei dem Passagiere Nachrichten senden und empfangen konnten und sogar die Dienste eines Astropathen niedriger Stufe in Anspruch nehmen konnten. Letzteres wohl eher ein Angebot für die bestbetuchtesten Reisenden.
Interessant war jedoch, dass die eingehenden Nachrichten nicht dort verarbeitet wurden, sondern nur an das Heck weitergeleitet wurden waren, wo die eigentliche Funkzentrale saß. Vermutlich war diese Einrichtung zu raumgreifend oder ihr Betrieb zu umfänglich gewesen, um sie den Gästen direkt vor die Nase zu setzen. Sie befand sich daher im Maschinenbereich im Heck, wo nur Crewmitglieder Zugang hatten. Dazwischen lagen die Quartiere verschiedenster Klassen. Die ursprüngliche Mehrfachbelegung der Kabinen, die sie bis jetzt gefunden hatten, deutete darauf hin, dass sie sich in der zweiten oder dritten Klasse befanden. Also relativ in der Mitte des Schiffes. Um den Bereich der Kabinen hatte irgendein Vorbesitzer einen roten Kreis gemalt und „In der Hölle ist noch Platz“ daneben geschrieben. Dieser Kreis umfasste etwa die Hälfte der vorhandenen Passagierkabinen.
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#6
Sie sind verschwunden Herr! Der Deckoffizier präzisierte seine Aussage sofort, noch ehe sein Herr ihn auf die Unzulänglichkeit seiner Äußerung hinweisen konnte. Auch wenn sein Name etwas anderes implizieren mochte, Unde der Sinnende, war alles andere als ein ruhiger Denker. Er hatte schon Untergebene getötet weil sie zu viele Worte um eine Sache machten. Oder zu wenige…
Die Freiwilligengruppe Herr. Sie müssten jetzt längst an Kamera 7 vorbeigekommen sein. Sind sie aber nicht. Sieben befindet sich im Planquadrat 2, Richtung Bug. Die letzte Erklärung war ein gefährliches Spiel. Belehrte er Unde über die Aufteilung und Kameraplatzierung der Quarantänezone riskierte er eine Strafe, musste sein Gebieter aber nachfragen, war es ebenso.
Gab es eine weitere Eruption?
Hat Es sie geholt?
Und saß auf dem Kapitänsstuhl zurückgelehnt, das Gesicht nur eine Zusammenballung aus schwarzen Schatten, umrahmt vom Rot der Brückenbeleuchtung.
Nein Herr! Seit dem letzten, großen Ausbruch gab es keine neuen Spitzen in der Messung. Allerdings eine kleine Konstante. Der Riese auf dem Kapitänssessel schwieg. Machte seinem Beinamen Ehre. Gut zwei Minuten vergingen, indem sein Hirn, dass zu erheblich mehr in das Lage war als der Denkapparat jedes gewöhnlichen Menschen. Ruf noch einem die Aufzeichnung des großen Impulses auf. Der Untergebene tat es und legte die Daten auf den gerissenen, aber noch funktionsfähigen Schirm in der Armlehne des Kommandosessels. Es folgte ein weiterer Moment des Schweigens, während Unde auf die Daten starrte. Dann verlangte er einige Konfigurierungen in den Messergebnissen. Er betrachtete den aufgenommen Ausbruch faktisch aus einem anderen, energetischen Blickwinkel. Nicht einfach nur eine Eruption, keine ungerichtete Entladung. Ob Induktion oder Deduktion ließ sich nicht sagen, dafür waren die hochgradig modifizierten Instrumente dieses Schrotthaufens nicht fein genug. Nichtsdestotrotz ergab sich ihm ein mögliches Bild, je länger er die Puzzleteile in seinem Kopf hin und her schob. Es hatte Energie abgesondert oder empfangen.
Hatte etwas gegeben…
oder etwas erhalten.
Konnte es sein das…?
Wie weit ist Planquadrat 2 vom Zentrum der Quarantäne entfernt?
Zwei Wohndecks, Gebieter!
Hatten wir schon einmal Verluste soweit am Rand?
Nein Herr!
Wieder langes Grübeln.
Wie ist der Status der ursprünglichen Fracht?
Der… der Fracht Herr?
Eine Schrecksekunde fehlenden Verstehens, fehlender Antwort.
Oh der Fracht ja! Ursprünglich etwa 2000, von denen 500 zur reinen Stammbesatzung zählten. Nach den Kämpfen des Rückzugs und internen Streitigkeiten um Kompetenzen und Verpflegung, etwa 800 kämpfende und zweihundert Besatzung und Kampfunfähige.

800 Individuen, die das Wort Kämpfer kaum verdienten. Abschaum, der sich als erstes in jedes verfügbare Schiff gequetscht hatte, als die Zuflucht angegriffen wurde. Eine Welle dreckigen Fleisches, nicht mehr. Aber im Moment alles, was ihm zur Verfügung stand.
Diese und natürlich Bruder Moros.
Gib allem was eine Waffe halten kann Bescheid. Sie sind ab sofort in Bereitschaft versetzt. Sie sollen sich zur Verfügung halten. Kämpfe untereinander sind untersagt. Wer dieser Anweisung zuwiderhandelt wird sich vor mir zu verantworten haben. Persönlich und ohne die Gnade einer schnellen Auslöschung. Während man seinen Anweisungen hastig nachkam, setzte er den gehörnten Helm aufs Haupt, wo er sich mit der Rüstung verband und die kurze Dunkelheit vor seinen Augen mit flackernden Runen erfüllte, die ihm Ziele und Aufforderungen zum Töten auf die Netzhaut projizierten. Er öffnete einen Kanal zu dem letzten Überlebenden seiner ehemaligen Einheit. Bruder? Statisches Rauschen, dann ein Knurren.
Wir sind keine Brüder. Hör auf die Alten nachzuahmen, das wirkt lächerlich. Du warst es nie und wirst nie wie sie sein.
Was willst du!

Du musst die Menschen in die Quarantänezone führen.
Muss ich das?
Ein lauernder Unterton, der nur im ersten Moment leidlich belustigt klang.
Es ist von allergrößter Wichtigkeit.
Warum gehst du dann nicht?
Ich bin unabkömmlich, genau dort wo ich bin. Außerdem könnte es für uns bedeuten, dass Bewegung in unsere verfahrene Situation kommt
Und was erwartet mich und die Schar aus Verdammten in deiner kostbaren Quarantäne?
Ich habe den Verdacht, wir haben Eindringlinge an Bord…
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#7
Die Gewissheit das einem geheimen und unbeirrbaren Plan zu folgen, einer Sache deren Anfang und Ende sich in der unwägbaren Unendlichkeit der Zeit verlor eröffnete geradezu erschreckende Eindrücke von der schlichten Macht und Langlebigkeit des Wesens welches sie alle hierher gelockt hatte. Generell war er ein großer Befürworter der Offenbarung von Wahrheiten und Geheimnissen gleichermaßen, genauer gesagt, der Geheimnisse und Wahrheiten anderer. Mit seinen eigenen wiederum ging er alles andere als sorglos um. Manche hatte er in seinem verdrehten Verstand immer wieder neu verborgen, bis keines dieser Geheimnisse auch nur den Hauch einer Chance hatte, rein zufällig an die Oberfläche zu kommen, wieder andere, entblößende und gefährlichere hatte er so tief in seinem Geist vergraben, getarnt und mit Fäden der Selbsttäuschung verwoben, das er selbst nicht sicher sein konnte ob er de Details jemals zusammenbekommen würde. Eine nagende Gewissheit das sein jetziges und zukünftiges Selbst einen der tausend Pfade beschreiten würde, deren Fundament auf den unerwünschten Erfahrungen und geschlossenen Pakte der Vergangenheit ruhte, das hatte er kaum vergessen. Naradas war sich nicht sicher ob er im Wahrtraum, einer Vision oder in einem Fiebertraum den ihm bestimmten Weg an sich gerissen hatte, es war auch egal. Die zugegeben eher pragmatische Bereitschaft sein Handeln nach gewissen anderen und höheren Zielen auszurichten, nachdem seine persönliche Rache vollendet war, hatte sich mehr als gerechnet. Er hatte keinen Besitz, keine Freunde und Verbündeten, er war alleine gewesen, arm und machtlos, doch sein Verstand und sein Tatendrang waren von Wert, die Sache welcher er sein Leben zu weihen bereit war, ließ ihn über die Masse der Menschen hinauswachsen, vorausgesetzt er blieb lange genug am Leben. Am Leben zu bleiben hieß das Werk weiter zu fördern und genau das wollte er tun. Und hier im leeren Raum an Bord eines Schiffes, an diesem unbekannten Ort hatte etwas auf ihn gewartet. Im Stillen verfluchte er den Großhexer mit seinem Hokuspokus, seinen Opfern und Täuschungen, der Mistkerl barg einiges Wissen, altes und verfluchtet Wissen und Naradas selbst barg in seinen Geheimnissen eine Schuld dem meist tattrig wirkenden Hexer, eine Schuld welche er bisher noch nicht hatte begleichen können. Dennoch, er hatte sich immer wieder in Gefahr begeben, die Grenzen der Realität verschoben um Schritt für Schritt vom einfachen Soldaten seiner unbekannten Bestimmung entgegen zu streben. Wie konnte Magal an seiner Loyalität zweifelt. Naradas Grinste wölfisch. Vielleicht wurde es Zeit seine Wahrnehmung der Realität ein wenig stärker unter Druck zu setzen. Das Lächeln war kalt, hinterhältig und einige der Männer und Frauen in seinem unmittelbaren Gefolge schauten sich nervös an, packten ihre Waffen und Talismane fester, so als wüssten sie bereits was jetzt folgte.

Gut! Planänderung. Rondo? Platziert einige Sprengfallen in dem toten Fleisch falls einer zufällig auf die Idee kommt, nachzusehen was mit dem Lumpenpack hier passiert ist. Die Louis Splendor wird das erste Schiff im der Raumflotte Rasankurs, leider müssen wir erst das Ungeziefer loswerden. Bis die Kampftruppe eintrifft müssen wir ein wenig Vorbereitungen treffen und ihr könnte den Göttern dafür danken das wir nicht auf einer durchs All fliegenden Festung gelandet sind.

Auch wenn es sicher einige Veränderungen gegeben hatte, alles in allem war ein Luxusliner eben kein Schlachtschiff. De Türen und Wände waren sicher her und da verstärkt, doch ein entschlossener Vorstoß seiner Männer mit Sprengladungen und dem mitgebrachten Werkzeug sollte sie schnell und zügig durch das Schiff vorstoßen lassen. Wenn die Masse der Besatzung ähnlich schwach war wie der Haufen zerlumpter und halbverhungerter Leichen, dann sollte die Geschwindigkeit des Vorstoßes ausreichen um auch einer Einkesselung durch den Feind zu entgehen. Sicher, einige würden Sterben, Starben zu viele, dann würden sie Scheitern, aber falls sie zu lange zögerten, dann war das scheitern garantiert. Naradas hatte nur einen kurzen Blick gebraucht um die für ihre Route markanten Korridore und Kreuzungen zu verinnerlichen. Er entschied sich für den Weg mitten durch die Hölle, jenen düster klingenden Bereich auf der Karte, einerseits um das Wesen zu treffen welches auf jenem psionischen Weg nach ihm rief, aber auch um eine mögliche Furcht vor dem Ort an sich zu ihrem Vorteil zu nutzen. Er hatte wenn man so wollte grimmiges Vertrauen in die Geister und Wesen welche ihn hierher geführt hatten, dass es deren Zielen zuträglicher war, wenn er am Leben blieb, statt hier zu verenden. Alleine schon die Logik sprach dafür, warum sollte man Energie und Mühe aufwenden Mensch und Tier durch Raum und Zeit zu transportieren, wenn Beute und sei sie auch noch so schäbig bereits vor Ort war? In wenigen Augenblicken hatte sich der Haufen totes Fleisch in eine fiese Todesfalle verwandelt welche jeden in Fetzen reißen würde der sich den Leichen näherte.

Formiert euch! Rondo, deine Männer schützen die Techniktrupps, Thel, deckt die Seitengänge, wir versuchen Feuergefechte zu vermeiden. Wer zurückbleibt ist auf sich alleine gestellt. Jeder ohne die Farben und Abzeichen Rasankurs ist ein Feind, wir werden nicht verhandeln und keine Gefangenen machen bis wir unsere Aufgabe erfüllt haben.

Susan und den Technikertrupp abholen, die Feuerkontrolle an die Drohnen übergeben, dann in die „Hölle“ vorrücken. Sollten sie dort nicht Sterben, dann weiter zum Heck vorrücken. Der Drohnenschwarm würde langsamer sein, die Aufklärung wäre ungenügend und sie konnten nur hoffen das die Struktur der „Louis Splendor“ nicht allzu sehr manipuliert worden war. Naradas war sich sicher das die Fernmeldetechnik immer noch im Heck platziert war, mit Sprengladungen und den großen Trennschleifern sollten sie durch die inneren Wände dringen können, aber luftleere Korridore wären nur ein schwer lösbares Problem.

Während sie eilig und konzentriert an den Ausgangspunkt ihrer Erkundung zurückkehrten fragte er sich, wie viele Bereiche überhaupt bewohnbar waren. Eine Schätzung über die mögliche Zahl der Feinde war dabei eher nebensächlich. Doch der Fürst plante eine Armee einzuschleusen. Was würde passieren, wenn die heruntergekommene Karosse nicht alle Männer würde tagen und beherbergen können? Naradas hatte sicher nicht alles verstanden, was Magal über die Natur des Weges welchen er öffnete erzählt hatte, doch ein spontanes Öffnen um doch noch einmal ein wenig Verstärkung an Bord zu bringen stand außer Frage. Naradas selbst konnte es möglicherweise egal sein. Susan war sichtlich erfreut nicht mit den Kisten und Versorgungsgütern zurückzubleiben, in wenigen Minuten waren sie mit Mann und Maus auf dem Weg ins Herz der Hölle, ließen nur ausschwärmende Drohnen, schwere Waffen mit einfachem Autofeuermodus und einer provisorischen Freund-Feinderkennung zurück.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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#8
Sie stießen zügig und ungehindert vor.
Bereits während des Abzuges wurde der Pfad zwischen den Welten wieder aktiv und eine größere Gruppe Linienbrecher kam hindurch. Naradas Einsatzgruppe verließ den Ort des Geschehens, während die wuchtigen Krieger, im Großteil Khorne und anderen Göttern des Gemetzels verschrieben, mit den Nachwirkungen der Passage zu kämpfen hatten.
Es schien als wäre die, bei vielen dieser Glaubensgruppe ohnehin nicht sehr gefestigte, nervliche Stabilität einiger der Rasankuri in arge Mitleidenschaft gezogen wurden. Es mutete an, als wären interne Kämpfe ausgebrochen, welche die Anführer erst wieder unter Kontrolle bringen mussten.
Ob dem wirklich so war entzog sich den Kriegern des Naradas jedoch, denn sie waren bereits einige Gangbiegungen weiter, als zwei Schüsse, Schreie und das Klirren von Stahl auf Stahl hinter ihnen erklang.

So groß der Lärm der Ankommenden, so still das Areal vor ihnen.
Das gewohnte Bild setzte sich fort. Nichtssagende Gänge und Kabinen, angefüllt mit den Hinterlassenschaften jener, die hier dereinst gehaust hatten.
In einem der Gänge hing ein Leichnam von der Decke. Zumindest die obere Hälfte, denn der Körper war schon so stark in Verwesung übergegangen, dass Unterleib und Beine sich vom Rest gelöst hatten und als stinkende Masse auf dem Boden lagen. Die Person hatte sich mit ihrem Gürtel an einer Deckenpanelhalterung erhängt, wie es aussah. Oder jemand hatte nachgeholfen.
Der Bereich, der auf der Broschüre als „Hölle“ gekennzeichnet war, unterschied sich erst einmal nicht wirklich vom Rest des Schiffes. Allerdings stellten sie fest, dass die Türen hier verschlossen waren. An einem schweren Feuerschott scheiterten sie, selbst der unmenschlich starke Thel, der aus dem parallel verlaufenen Seitengang gerufen wurde, schaffte es nicht das Hindernis aus dem Weg zu räumen.
Eine Sprengung wäre eine Option gewesen, doch wusste man nicht, ob dahinter nicht luftleerer Raum lauerte und eine Explosion sie alle ins Nichts gesaugt hätte.
Daher bewegte man sich scharf nach Links, um vielleicht einen weiteren Durchgang zu finden. Die Treppenhäuser waren gleichsam verschlossen, allerdings waren die Schotts hier weit weniger massiv. Außerdem gab es unter der inaktiven Bedientafel eine Klappe für manuelle Überbrückung. Ein Handschrauber kreischte vier Mal auf, dann fielen die rostigen Schrauben und die Abdeckung zu Boden. Dahinter befand sich eine Art Kippschalter, welcher mit jeder pumpenden Bewegung die Tür ein Stück weit öffnete. Man musste auf die Götter vertrauen, dass diese gesperrt gewesen wären, so dahinter direkt das All gelegen hätte.
Dennoch ging ein allgemein erleichtertes Seufzen durch die Gruppe, als sich die Tür den ersten Fingerbreit öffnete, ohne dass Luft zu entweichen begann.
Waffen richteten sich pro forma auf die langsam anwachsende Öffnung. Was dahinter lag sorgte für allgemeines Stirnrunzeln. Das Licht schien ausgefallen zu sein, so dass absolute Dunkelheit die Herrschaft in diesem Bereich hatte. Als sich die Taschenlampen der Rasankuri in die Schwärze bohrten, brachen sie sich an etwas, das man wohl am ehesten noch als Dornengestrüpp bezeichnen konnte. Unter Einwirkung des Lichtes schimmerte es in Weiß und Gelb, mutete kristallin an, als wären Dornenbusch und Koralle eine abnorme Allianz eingegangen. Das sonderbare Gewächs nahm die gesamte Breite der Tür ein und soweit man sagen konnte auch den Korridor dahinter, auch wenn sich das Licht nach einigen Metern im dem Geflecht verfing, spiegelte, brach und kein tieferes Hineinspähen gestattete.
Was ist das nun wieder? Murrte jemand aus den hinteren Reihen. Da kommen die Drohnen nie durch! Warf jemand anderes ein.
Susan beugte sich vor und horchte. Es singt! Bemerkte sie fasziniert und als alle schwiegen und lauschten, konnte man in der Tat einen sacht, summenden und klingenden Ton hören, wie Kristall, das durch Mikroerschütterungen in Schwingung versetzt wurde. Gefesselt streckte die Scharfschützin den Finger aus, nur um ihn sogleich mit einem Ruck und einem saftigen Fluch zurückzuziehen.
Es hat mich gestochen!
Klar hat es dich gestochen, es sind Stacheln!
Bemerkte Rondo, der die ganze Erscheinung nur eines kurzen Blickes gewürdigt hatte und nun wieder sichernd in die Richtung blickte aus der sie gekommen waren.
Ich hatte es aber noch gar nicht berührt.
Es ist mir entgegengekommen.

Schwachsinn! Behalt deine Griffel einfach bei dir.

Doch es war keineswegs Schwachsinn. An einem der Dornen glänzte ein Blutstropfen und genau dieser Dorn wurde langsam aber unleugbar länger. Er schob sich Zentimeter für Zentimeter aus der geöffneten Tür heraus. Die Dornen ringsherum strebten ihrerseits auf die Perle aus Lebenssaft zu, als wollten sie sich auch daran laben.
Unbehaglich machten jene, die direkt vor der Tür standen einen Schritt zurück.
Die Korridore vor den einzelnen Decks verlaufen so. Thel beschrieb mit seinen Pranken ein T, als bitte er für die gesamte Aktion um eine Auszeit. So war es bei den anderen Bereichen, so wird es auch hier sein.
Ich prüfe einen anderen Zugang.
Er deutete auf zwei Kämpfer, die sich ohne weitere Erklärung anschlossen. Sie stapften von Dannen, wobei der gewaltige Nichtmensch sich leicht bücken musste, um in dem Nebengang nicht gegen die Decke zu stoßen.
Die restlichen Rasankuri bildeten einen Ring, der jede mögliche Richtung mit Mündungen bedrohte. Ob bewusst oder unbewusst achtete jeder darauf, der sonderbaren Struktur nicht zu nahe zu kommen. Der eine Dorn hatte seine Länge inzwischen verdoppelt und wuchs noch immer, auch wenn nun langsamer. Der Tropfen war verschwunden und die Spitze des kristallartigen Gewächs war von feinen, roten Äderchen durchzogen. Thel brauchte keine Fünf Minuten, bevor er zurückkehrte und vermeldete, dass es bei der Tür weiter hinten genauso aussah. Allen standen Fragen und Spekulationen in die Gesichter geschrieben, sofern diese nicht unter den grinsenden Masken verborgen lagen. Allein die strenge Disziplin und der Drill verhinderten, dass die Gruppe sich lautstark in eben jenen erging. Naradas hatte sich alles aus zweiter Reihe angesehen und auf das Ergebnis von Thels Untersuchung gewartet. Wenn die Stimme, die ihn bis hierher immer wieder lockend rief, etwas zu der ganzen Angelegenheit zu sagen hatte, so schwieg sie sich im Moment aus.
Als der Deimos nun vortrat um das ganze seinerseits näher zu betrachten, geschah die nächste Überraschung.
Die Dornen zogen sich vor ihm zurück. So als würde man das Wachsen von Eisblumen im Rücklauf beobachten. Schon war ein Durchgang in der ungefähren Silhouette seines Körpers entstanden.

Deimos! Rief Rondo alarmiert. Das ist ne Falle, wie ich klarer noch nie eine gesehen habe. Ich hoffe du denkst nicht daran da reinzustiefeln. Das Ding spießt dich auf wie Beißersushi. Du hast doch gesehen wie heiß es auf Blut ist.

Nein…
Das war Susan, die an ihrem gestochenen Finger saugte und einen verträumten Blick aufgesetzt hatte. Nein, es erkennt ihn. Er hat die Gunst. Der Erste auf der Mauer. Das ist das was Magal dir gesagt hat, nicht wahr? Als du bei ihm im Zelt warst. Was das hier ist mein ich. Du trägst den achtgezackten Stern des wahren Glaubens. Du musst gehen, dich hat es auserwählt.
Rondo schnaubte abschätzig und ungläubig über die frommen Reden der Frau, die sonst ihren Glauben an die Götter und ihre Ansichten nicht in die Welt hinausposaunte. Seinem abfälligen Ton fehlte jedoch die gewohnte Überzeugung.
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#9
Scheiße.

Das war so ziemlich der erste Gedanke welcher ihm kam, als das Nichts erbebte und lärmende Kämpfer in die erneut verwaisten Korridore des Luxusliners spie. Die Angriffswelle kam zu früh, gemessen an seinem bisherigen Fortschritt als auch nach seiner eigenen, überaus akribischen Zeiterfassung. Die lärmvermindernden, baulichen Maßnahmen schienen noch immer ihren Dienst zu tun, den nach einigen wenigen Minuten Marsch, war von den aufgeflammten Gefechten kaum mehr etwas wahrzunehmen. Stattdessen hatten sie sich unbehelligt durch ein fast menschenleeres, schaurig anmutendes und ganz und gar lebloses Gangsystem bis zu jenem noch bizarrer anmutenden Korridor zur „Hölle“.

Klar da der nächste Dämpfer nicht lange auf sich warten ließ. Das unwirkliche Gestrüpp mit den noch unheimlicheren Eigenschaften, blutdürstend und erfüllt von einer primitiv anmutenden animalischen Intelligenz wirkte in jeder Faser schrecklich, beklemmend und faszinierend. Naradas konnte die Männer und Frauen verstehen, welche die schweren Panzertore verbarrikadiert, jedes Schott und jede Tür versiegelt hatten. Die wenigen Zentimeter, welche die kristalline Struktur mit nur einem einzigen Tropfen Blut befeuert reichten völlig aus, um den eisigen Griff des Ungemachs in der Magengrube zu verspüren. Selbst die Verteidiger in ihrem kalten Killerinstinkt erweckten nicht annähernd diese Form von stillem Grauen. Die gnadenlose Hetze, Schatten und Klauen wahren eine klare, wahrnehmbare Bedrohung. Das leblose und dennoch offenkundig getriebene Etwas, ohne Augen, Finger, Mäuler, das bedrückende Fehlen all dieser üblichen Merkmale von Wahrnehmung und Sensorik traf den Kern einer instinktiven Angst. Und dennoch war Naradas sich mehr als bewusst, dass die Abwesenheit solcher klassischer Merkmale rein gar nichts bedeutete. Schon längst war er über das Normal hinweggegangen. Spätestens als sich der undurchdringliche Kristallgarten vor ihm zur Seite schob, wegschmolz und einen scheinbaren Pfad öffnete war auch die Vermutung einer innewohnenden Intelligenz in seinen Augen bestätigt. Er war sich nicht sicher ob man bei dem zurückweichenden Gewächs von einem belebten Objekt sprechen konnte, aber die Fähigkeit zu Atmen war kaum etwas, was Naradas als eine erforderliche Komponente für Leben ansah. Er verstand durchaus Rondo`s Bedenken, Susan`s aufkeimender Fanatismus irritierte ihn nicht minder, immerhin waren die Ränge seines engsten Kreises nach den Anforderungen einer fassbaren Leistungsorientierung, einer klaren Loyalität und der Fähigkeit sich den äußeren Umständen anzupassen aufgestiegen. Seiner Erfahrung nach, waren religiöse Fanatiker in erster Linie mehr oder weniger gutes Werkzeug als geeignete Denker, Taktiker oder Strategen. Ihre Zahl und Lebensdauer schwand in vielen Fällen rapide, falls sie es in Naradas Lager verschlug. Die wenigen Ausnahmen wiederum zeigten oft geradezu herausragende Qualitäten in vielerlei Disziplinen. Das sich gerade Susan so engagiert zeigte war rätselhaft. Vielleicht lag es an der hauchfeinen Verletzung, vielleicht waren bereits Sporen oder Toxine übertragen worden welche ihren Verstand vernebelten. Doch er hatte wahrscheinlich kaum eine Wahl. Angesichts der vorangeschrittenen Zeit und dem frühen, chaotischen Eintreffen der Vorhut der Hauptstreitmacht Rasankurs war Eile von Nöten. Es war offensichtlich, dass er keineswegs eine Chance haben würde, seiner Rasankuri oder gar den Techniktrupp unbeschadet durch das verästelte und tödliche Gewirr der Hölle zu bekommen. Nicht nur Rondo´s ernstzunehmende Bedenken legten nahe, dass ein nicht kleiner Anteil seiner Leute alles andere als begeistert wäre, näher an das Gewirr heranzukommen. Von Susan einmal abgesehen. Bedenken welche Naradas durchaus teilte. Einer knappen Schätzung würde der Lebenssaft eines einzelnen Kriegers genügen, um eine Ausdehnung um mehrere Fuß zu erlauben. Naradas mochte sich kaum ausmalen, wie wucherndes, blutsaugendes Kristalldickicht in den Reihen seiner Männer wütete, in einer unaufhaltsamen Kettenreaktion, wie eine wogende Sturmflut durch die Gänge und Korridore schoss. Und darin hatte Susan absolut recht. Er war gerufen worden, vor ihm hatte sich der Wall geöffnet, Magal hatte ihn ausgesucht und vorbereitet. Zu wessen Nutzen würde sich jetzt wohl zeigen müssen. Entschlossen nahm er die Drachenklaue von der Schulter und sicherte die Waffe. Sie wäre zu sperrig. Während er den weiten Mantel von den Schultern nahm ging ein leises Raunen durch den waffenstarrenden Ring aus Kämpfern. Das Rondo einen Kommentar abgeben wollte schien sehr deutlich, doch dann überlegte er es sich scheinbar doch noch anders und er schwieg, starrte misstrauisch in das dunkel. Eine helfende Hand nahm zwei Handgranaten samt Gurt entgegen, mit schnellen Griffen wurden sämtliche lose oder abstehende Teile seiner Panzerung noch einmal gesichert.

Keiner nähert sich. Wenn sich in den nächsten zehn Minuten nichts tut, dann umgeht ihr das Areal und wir treffen und auf der anderen Seite. An unserem Auftrag hat sich nichts geändert.

Falls er sich jemals wieder mit jemandem Treffen konnte und nicht nur eine ausgesaugte Hülle zurückblieb. Aber alles in allem schien das was hier vor sich ging zu spezifisch für eine Falle an deren Ende sein persönlicher Tod stand. Mittlerweile war er sich auch gewiss das es deutlich erbärmlichere Schicksale als den Tod an sich. Auch wenn er sich nicht wirklich vorstellen konnte das ihm jemand freiwillig folgen würde, er fühlte sich genötigt noch einmal sicherzustellen das ihm keiner folgte.

Keiner betritt den Tunnel, keine Spielereien. Rondo übernimmt das Kommando, solange bis ich zurück bin. Wir sehen uns auf der anderen Seite

Auf die ein oder andere Weise. Er wartete nicht, sondern trat die surrende Drohne auf der gepanzerten Schulter, in die frei geschmolzene Zone. Langsam und darauf bedacht nicht irgendwo anzuecken, einen herausragenden Ast anzustoßen, abzubrechen oder sich selbst daran aufzuspießen. Er war konzentriert, wenn es Worte oder Geräusche hinter ihm gab, dann hörte er nichts davon. Genauso wenig nahm er wahr, ob das kristalline Material sich in seinem Rücken wieder zu einem undurchdringlichen Wall verband. Es genügte ihm nach einigen Schritten vollkommen, dass er keineswegs sofort zerfleischt wurde und auch der Pfad nicht einfach endete. Tatsächlich schoben sich dicke Stränge mit scharfen Nadeln bewehrter Strukturen träge aus seinem Weg und prägten den Abdruck einer menschlichen Gestalt immer tiefer in das Dunkel. Längst schon hatte die Drohne kleine Lampen aktiviert, sodass man zumindest ein wenig mehr sehen konnte, wobei die Aussicht zunächst nicht sonderlich abwechslungsreich war. Innerlich wappnete sich Naradas mit der Übung jahrelanger Meditation und Geisteskontrolle, während der allgegenwärtige Singsang sein leises und vorsichtiges Vordringen ins Innere der Hölle begleitete.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab,  Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)


Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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#10
Leise klang und summte die Struktur um ihn her, während sie sich teilte und zurückzog.
Es klang noch immer wie hauchdünnes Glas, dass durch sachte Bewegung in Schwingung geriet und einen kaum hörbaren Ton erzeugte. Ein Ton der immer mehr an Musik gemahnte, je länger man ihn hörte, je Mehr Zeit er hatte sich zu entfalten, je tiefer man in das Nervensystem der Hölle eindrang.
Die Dornen schienen ihn gleichsam zu erzeugen, wie zurückzuwerfen und verzerren. Feierlich, ein Choral, der den Gang eines Geehrten begleitete. Als die Stimme wieder zu Naradas sprach, klang sie nur zum Teil in seinem Kopf. Sie schien ebenso in der summenden Musik zu schwimmen.
Ich sehe mich in dir! Du trägst einen Spiegel, der mich glauben lässt du bist wie ich.
Das Summen wurde zu einer höheren Tonart, schwoll fast zu einem Klirren an. Ein Lachen wie er begriff.
Alles ist Blendwerk und Täuschung auf dieser Seite. Dein Schutzamulett ist das geringste an Falschheit in dir. Aber ich kann dahinter blicken, wenn du mich einlässt.
Ich will dein Freund, dein Schlachtenbruder, dein Lehrer. Schüler, deine Geliebte und dein Vollstrecker sein.

Naradas passierte eine offene Seitentür, in der zu bewundern war, wie das Ergebnis aussah, so die Dornen mehr als nur einen Finger ankratzten. Eine Leiche, kaum mehr als ein Skelett, straff mit Haut bespannt. Die Stimme schien sich genötigt das Bild zu dokumentieren, wie jemand der sich nach ertappten Schabernack zu erklären versucht.
Viele sind berufen, Wenige sind auserkoren.
Die Dornen, die den Körper aufgespießt hatten leuchteten in blassem Rosa, wo sie in ihn eingedrungen waren.
Du aber bist der auf den ich gewartet habe. Viel zu lange schon durchstreife ich die Leere und fand nur fragile Weltbilder und ausgehüllte Ambitionen. Falscher Glaube, Furcht vor dem Unbekannten, Angst um die eigene, welke Seele.
Nachdem er einige Korridore durchschritten hatte, die sich nur durch den Befall des Geflechts von jenen unterschieden, die sie jenseits des überwucherten Decks gesehen hatte, ging einen Treppe hinab, an der ein verblasste Beschilderung den Weg zum Gepäckfrachtraum 2 auswies. Du aber bist leer gefegt ohne vernichtet zu sein. Du folgst einem Propheten ohne zu glauben.
Er gibt dir kleine Teile brüchiger Macht, dieser Herr eines Reiches, das längst nur noch Staub auf den Schuhen ist. Bedeutungslose Titel und flitternden Tand. Du folgst ihm, weil du nichts anderes hast dem du folgen kannst. Wir sind für einander bestimmt.
Ich kann dich leiten, ohne das du folgen musst. Unsere Schritte werden eins sein. Ich zeige dir Wunderdinge, ohne deinen Gehorsam zu verlangen. Wir sind eins, beugst du das Knie, so beuge ich es. Wir sind eins, wir werden eins sein.

Er hatte die Treppe passiert und betrat ein ausladendes Gewölbe. Hier funktionierten sogar noch einige Leuchtelemente. Die Dornen, die teilweise mannsdick in alle Richtungen ragten, zerteilten das trübe Licht ebenso wie die Kleineren, was einen gespenstischen Effekt aus Schatten und verstümmelter Helligkeit schuf.
Der gesamte Raum war von dem Geflecht ausgefüllt. In luftiger Höhe, unter der Decke, wie auch knapp über dem Boden hingen ausgesaugte Körper, gleich makaberen Früchten.
Die Musik war jetzt laut und schwang sich in ekstatische Höhen hinauf. Es war als stünde Naradas in einem Nervensystem, in einem gewaltigen Gehirn.
War das Wesen das Geflecht, oder war das Geflecht nur etwas, dass das Wesen zu erzeugen vermochte?
Es gab kein klar erkennbares Zentrum, keinen Nukleus.
Ich habe einen Pakt mit dem Hexer geschlossen.
Ich öffne die Brücke und er sendet mir Saat, die ich sieben kann. Ich wusste das gleich der Erste, der durch das Tor schreitet der Richtige sein wird. So macht sich die andere Seite seinen Spaß. Tausende sollen über den Steg laufen, einer genügt.
So du es wünschst, breche ich die Brücke ab.
Kein falscher Prophet mehr, keine Verpflichtungen und umnützte Titel.
Wir als Eins, ein Neubeginn als höheres Wesen. Denke es und ich werde deinem Wunsch entsprechen. Als Beweis meiner grenzenlosen Aufrichtigkeit, als Geschenk unserer Vereinigung.
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