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Leben und sterben in Rasankur / Sitten und Gebräuche in der Götterstadt
#1
Kleidung bei Hofe

Eine natürlich gewachsene Gesellschaft bildet ganz eigene Verhaltensformen und Benimmregeln aus, die sich zur Konvention und zum guten Ton entwickeln. Rasankur stellt darin keine Ausnahme dar, auch wenn seine Bevölkerung aus Dienern und Anbetern finsterer Gottheiten besteht. Gerade am Hof des Schwarzen Drachen existieren klare Verhaltensmaßregeln und Umgangsformen, die beachtet werden sollten, gedenkt man Status und Wahrnehmung in diesen Kreisen zu gewinnen, beziehungsweise zu wahren.

Zwei zentrale Themen lassen sich in Rasankur immer wieder finden, sei es in der Geschichte, der Kunst oder den sozialen Normen. Diese sind Kampf und Sexualität, oder präziser ausgedrückt, Mordgier und Wollust. Teils als natürliche Folge der Chaosdienerschaft der Rasankurbewohner, teils als bewusste Verhöhnung von tabuisierten Aspekten der imperialen Kultur. Die Dame, die bei Hofe etwas gelten will, kleidet sich in Latexmoden, die ihre Atribute herausstellen, Nacktheit vorgaukeln ohne wirklich unbekleidet zu sein. Dabei spielen die körperlichen Gegebenheiten der Trägerin eine untergeordnete Rolle, es kommt weniger darauf an ob jemand füllig, schlank oder mit Mutationen gesegnet ist, als vielmehr um das genaue Austarieren dessen, was man zur Schau stellt. Dafür gibt es keinen wirklichen Leitfaden und es bedarf Raffinesse oder langer Erfahrung in dieser Gesellschaft, um das richtige Maß zu finden. Verhüllt das Kleidungsstück zu viel des Körpers, so wird die Trägerin als prüde und langweilig belächelt, jemand der nicht bereit ist sich seinen urwüchsigen Gelüsten hinzugeben, wie es den Göttern wohlgefällig wäre. Schlägt sie in das andere Extrem und offenbart zu viel der eigenen Reize, so betrachtet man sie als plump und übereifrig, als jemand der als mehr zu gelten trachtet als er ist.
Als wäre es nicht schwierig genug bei diesen Anforderungen richtig zu liegen, kommen noch Moden hinzu, die sich nach den mannigfaltigsten Faktoren richten können. So etwa ob Masken zum Ensemble getragen werden, ob gewisse Partien des Leibes unbekleidet bleiben oder durch Schmuck verschiedenster Art verziert werden. So war es eine Saison üblich, dass Damen sich mit künstlichen Phal­li versahen und so eine Androgynie erschufen, welche schlicht als erlesener Geschmack dieser Tage galt. Derartige Finessen können durchaus auch heute noch ihren Weg in die Garderobe finden, wenn man damit klar Bezug auf die vergangene Saison nehmen will, um etwa eine Haltung dieser Zeitspanne zu ehren.
Das richtige Kleiden als lustvolle Versuchung muss ungezwungen und beiläufig erscheinen, egal wie viel Aufwand es gekostet hat.
Dieser Aufwand stellt sich nicht nur durch die schiere Herausforderung der getragenen Garderobe ein, sondern allein schon durch den Umstand, dass Latex auf nackter Haut alles andere als die ideale Kleidungswahl in einer Wüstenregion darstellt. Bei dem Spiel mit der Lust ist es allerdings verpönt Körpergeruch zu entwickeln, was ein genaues Abstimmen zwischen Anlegen und Auftreten erfordert. Dem kommt entgegen, dass es sich bei dieser Kleidung um eine Form von Festgewänder handelt und entsprechende Festlichkeiten sich in Rasankur von altersher Nachts abspielen, wenn die Temperaturen erträglich werden. Tatsächlich hat sich um diese Art der extravaganten Bekleidung ein regelrechter Handwerkszweig entwickelt, der den Grundstoff der Latexmasse aus Gewächsen der Wüste gewinnt und dann kunstvoll verarbeitet. Selbstredend beziehen die Damen der Gesellschaft maßangefertigte Stücke, deren Herstellung und Anpassung entsprechende Zeit in Anspruch nimmt und alles andere als kostengünstig sind. Es hat sich etabliert, dass diese Form der Bekleidung der Frauenwelt vorbehalten ist, was allerdings kein unumstößliches Gesetz darstellt. Allein schon deswegen nicht, weil man unter der begünstigenden Segnung der Götter nicht immer einwandfrei feststellen kann, wo die Grenze zwischen Geschlechtern verläuft. So stört sich niemand daran, wenn auch Männer einen ähnlichen Aufzug wählen. Das ist unüblich, doch wenn der Entsprechende sich eloquent in seiner Wahl zeigt, dann wird ihm eher gesteigerte Bewunderung zuteil, als dass man über sein Ausscheren aus dem Gewohnten die Nase rümpfen wird. Überhaupt lässt sich benennen, dass diese Form des Körperkults zwar übersexualisiert ist aber eine Rollenverteilung, welche ein Geschlecht über das andere stellt, in Rasankur niemals ein Thema gewesen ist. Das mag weniger an einer generell höher entwickelten Toleranz liegen, als vielmehr daran, dass man Gefahr läuft jemanden seine stereotypen Ansichten aufzuzwingen, der von den Göttern mit tödlichen Gegenargumenten oder einer kurzen Geduldsspanne versehen wurde. Das eher Frauen zu dem beschrieben Kleidungsstil neigen liegt wohl auch daran, dass der Latex als Stoff für die Stücke durch die "Schlafende Göttin", die entrückte Gemahlin des schwarzen Drachens etabliert wurde und diese nun einmal weiblich war.
Trotzdem ist es kaum verwunderlich, dass der übliche Aufzug der Männer ebenso zuweilen von Frauen okkupiert wird. Die Herren, die sich im Schatten des Schwarzen Drachens aufhalten, tragen die Atribute des Mordes und der niedergeworfenen Feinde. Rüstungsteile und Trophäen werden stolz zur Schau gestellt. Dabei ist es Mode, dass die Rüstungen weniger dem Pragmatismus verhaftet sind, wie man es gewöhnlich im Feld vorfinden wird. Vielmehr sind Helmzier, Gesichtsmasken und Schulterstücke überstilisiert und geben eher eine Ahnung der Funktion an, als das sie wirklich für den Kampf gedacht sind. Besonders die Gesichtsmaske stellt eine künstlerische Weiterentwicklung der Un-Anbara der kämpfenden Rasankuri dar. Getragene Kunstwerke, die den Ruhm der Götter, des Schwarzen Drachens, der Stadt und natürlich auch der eigenen Taten verherrlichen.
Im Saal der tausend Völker wird niemand zu seiner Abendgarderobe eine Schusswaffe tragen. In den Kreisen einer hochgestellten Festivität sind erbeutete Nahkampfwaffen üblich, die nicht nur den Sieg über einen Feind anzeigen, sondern auch andeuten, dass man seinem Gegner auf Augenhöhe entgegengetreten ist. So wie natürlich auch weibliche Kriegerinnen die Trophäen ihrer bestandenen Schlachten ihren Garderoben hinzufügen, bleibt auch die Männerwelt nicht vom Thema der ausschweifenden Gier des Fleisches unberührt. Exponieren des Schambereichs oder überproportionierte Schamkapseln lassen sich an vielen Prunkharnischen finden und gehören zum gewohnten Bild.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#2
[CENTER]Staub
Der Hauch der Götter[/CENTER]

Die Wüste ist ein gesegneter Ort.
Vom Wahnsinn der Menschen erschaffen und von Geistern behaust. Den Göttern ein wohlgefälliger Platz, da die Natur ihrer Entstehung sie erheiterte. Ihr Atem streicht über das öde Land und wenn Mutter Nacht die Kälte bringt, die unter ihrem sternenstichigen Mantel wohnt, dann gefriert der Atem des Menschen, gleichsam dem der Götter. Dem Mensch wird dies sichtbar durch weiße Wolken, die sein Lebenshauch in die Nacht bläst und ihn frösteln machen. Auch der Atem der Götter steht erkennbar in der Luft.
Mit dem Geruch nassen Kupfers, jener des Schlachtenvaters,
süß wie Honig der des Sündenprinzen,
faulig und gärend, der Odem des Fieberbringers
und unbeschreiblich, niemals gleich, der des Seinswebers.
Wie der Atem des Menschen sich in feinen Tropfen niederschlägt, denn in seinem Inneren ist alles Sterbliche aus Wasser gemacht, so schlägt sich auch der Hauch der Götter nieder. Wo er herab rieselt, dort sprießt der Kristall auf den Steinen und reckt sich der Sonne entgegen. Wer fest im Glauben ist und wer den Segen seiner Ahnen hat, auf dass sie ihn vor den Geistern und Dämonen der Wüste schirmen, der mag diese Stellen nicht nur finden, sondern ist gar befähigt den Kristall von den Steinen zu kratzen.
Wird der Kristall gebrochen und gemahlen wie man die Ähren des Salzgrases mahlt, so wird der Staub gewonnen.
Staub ist gute und ist schlechte Medizin.
Die Götter schenkten ihren Atem den Schamanen und Sehern, dass sie tanzend einen Blick in die Welt jenseits des Schleiers werfen können. Doch auch andere finden Gefallen am Atem der Götter, denn er lässt die Sinne singen und bringt das Blut zum Kochen. Wir, die Kinder der Wüste, lassen unsere Schamanen vom Staub kosten und mit den Göttern reden. Doch was wir zu viel haben, geben wir gern an die Stadt des Schwarzen Drachens und gar an die Stadt der Kaiserkinder. Denn sie gieren nach dem Atem der Götter und sie bezahlen mit Gewehren und mit gutem Silber.
Uns wird das Herz nicht schwer über ihren Leichtsinn. Denn die Götter lachen jedes Mal, wenn sie einen Unbedarften mit Wahnsinn schlagen.

Harim Halam vom Clan der Buchatt



Entgegen der Neigung der Beduinen jeglichem Ding ihrer Kultur eine mystische und uralte Bedeutung zuzuweisen ist Staub keineswegs so alt, wie viele andere Aspekte aus dem Alltag und dem Brauchtum der Wüstenbewohner. Vielmehr ist es ein Erbe des großen Krieges, der das öde Land geschaffen und über den Großteil des nördlichen Kontinents ausgedehnt hat. In der Zeit des gegenseitigen Abschlachtens, war der Einsatz von chemischen, biologischen und atomaren Kriegsmitteln an der Tagesordnung und fast so weit verbreitet, wie die Benutzung von Gewehr und Klinge. Hinzu kamen andere Waffen. Etwa Wetterveränderung, orbitale Attacken und nicht wenige Quellen berichten auch von arkanen Kräften, welche die Diener der Götter ins Feld führten.
Das Resultat ist heute wie damals ein Land, welches nur den zähsten Individuen das Leben gestattet und welches nicht mehr gänzlich auf dieser Seite des Seins verhaftet zu sein scheint. Das Wetter und bisweilen gar die Gesetze der Physik schlagen in einigen Regionen sonderbare Kapriolen und wenn es von diesen Phänomenen nur wenige Berichte gibt, so ist dies weniger ihrer Seltenheit, als ihrer Tödlichkeit geschuldet.
Eines dieser besagten Phänomene ist der Umstand, dass sich an gewissen, nur den Beduinen bekannten Stellen, ein Niederschlag von ganz und gar eigentümlicher Natur ablagert. Es steht zu vermuten, dass es sich dabei um ebenen jenes Gemisch aus verschiedenen Kampfstoffen handelt, die im Großen Krieg angewandt wurden und die nach wie vor den verseuchen Boden durchtränken. Von erodierendem Wind aufgewirbelt und in der Luft gehalten, bindet sie der morgendliche Tau und lässt sie in kristalliner Form gerinnen.
Warum ein Solches nur an gewissen Punkten der Wüste geschieht ist ein Rätsel. Dort wo es passiert, zumeist an der, vor allzu argem Wetter geschützten, Seite von Felsen in einem begünstigenden Winkel oder aber in Höhlen, in denen sich der Wind fängt und die von den Einheimischen dementsprechend als Heulerfallen bezeichnet werden. Hier nun wachsen Kristalle. Im Durchschnitt nur wenige Millimeter groß und immer davon bedroht von einem gar zu starken Wind nicht im Gedeihen unterstützt, sondern fortgerissen zu werden. Die Höhlen sind manchmal bessere Gründe und Können verästelte Kristalle beherbergen, deren Größe und damit ihr Wert, beachtlich ausgeprägter sind als die gewöhnlichen Gebilde. Die Methoden des Abbaus und der Verarbeitung sind sowohl in Rasankur, als auch in imperialen Gefilden, gänzlich unbekannt.


Wer geht den Staub zu ernten, der muss die Götter fürchten und demütig ihren Schutz erflehen, denn es ist ihr Hauch, den er bekehrt.
Die in den Häusermeeren wissen es nicht und brauchen, ja dürfen es auch nicht wissen. Gohmor mag die Stadt des Feindes sein, Rasankur mag die Stadt der Gläubigen sein, wohl aber gibt es Dinge, die die Götter den Söhnen und Töchtern der Wüste und nur ihnen anvertraut haben. Denn sie wissen, dass die Großen, die vom Sieg schreien, vergehen. Sei es in Schande oder brennendem Triumpf.
Die Kinder der Wüste aber waren die ersten Menschen und sie werden die letzten sein, die Götter zu preisen wie es einst Namad von ihrem Berg aus tat.
Sei also nicht töricht und denke du sammelst gewöhnliche Dinge ein, wie du das Salzgras mit der Sichel schneidest oder den Schwefel mit der Hacke abschlägst. Den Kristall zu ernten heißt Dienst an den Überirdischen zutun und wie bei einem Gebet, musst du mit ganzem Geist dich dieser Tat verschreiben und jede Handlung so vollführen, als sei sie Teil eines Opferritus.
Denn genau das ist es.
Gürte dich mit langen Gewändern und lege dir dein Tuch um den Kopf und vor Mund und Nase. Den Teil vor deinem Gesicht aber tränke mit Wasser oder Essig, denn wenn du den Kristall vom Felsen schabst ist es als würdest du in vollen Zügen aus einem Häufchen Staub deine Lungen und deinen Verstand füllen. Begibst du dich zu den Felsen, so bringe ein Opfer dar, um die Wächter dieses Ortes milde zu stimmen. Dann begib dich gemessenen Schrittes zum Feld. Lass nicht Hast oder Gier dein Führer sein, denn zum einen verzeihen die Wächter nicht und zum anderen ist der Kristall brüchig. So du unbedacht bist, brichst du den Kristall und er erhebt sich in die Luft. Dann kann selbst dein feuchtes Tuch dich nicht schirmen. Kommt ein Wind, so verlasse den Ort, denn die Götter wollen dich nicht dort.
So du gedudelt wirst, setzte die Hippe am untersten Rand der wachsenden Kristalle an und beginne ihn behutsam abzuschaben. Was herabrieselt, fange in einem Tuch oder Beutel auf. Nie ernte das ganze Feld ab, wie klein es auch sein mag.
Gänzlich fern aber halte dich von den Höhlen, in denen der Kristall schimmert. Es sind Fallen für unvorsichtige Narren. Hungrige Wesen haben sie dort gedeihen lassen, Windgeister und Schlimmeres. Wer seinen Fuß in eine solche Höhle setzt, dem wird der Windgeist das Fleisch von den Knochen wehen und das verspritzte Blut wird die Kristalle düngen, auf das der nächste arme Tropf auf sie hereinfällt.
Die geernteten Kristalle werden im Bruchkästchen zerrieben und das Pulver dann ohne Sonneneinstrahlung getrocknet.

Jusuf Al Bagadun, genannt die knöchernde Hand, Schamane und Geistersprecher vom Clan der Buchatt



Die genaue Wirkweise von Staub ist unbekannt. Die Beduinen würden nicht im Traum daran denken den Atem der Götter irgendwelchen Untersuchungen zu unterziehen, auch fehlen ihnen dazu natürlich die technischen Mittel. In Rasankur wagt man es ebenfalls nicht, selbst wenn dort die nötigen Utensilien zur Verfügung stünden. Man erinnert sich wohl daran, dass es die Überheblichkeit war, das Funktionieren göttlichen Wirkens erkunden zu wollen, was das alte Rasankur auf der Höhe seiner Macht zu Fall brachte. In Gohmor wiederrum hat man kein Interesse als eingehender Erkundung. Dort wird Staub lediglich als weitere Modedroge gesehen, deren Einfluss nicht hochgenug ist um bereits eine größere Untersuchung zu rechtfertigen. Wenn überhaupt haben Rauschgifthändler versucht Staub zu analysieren und zu synthetisieren und sind dabei gescheitert. Für sie gibt es preiswertere Alternativen und das Pulver ist bestenfalls eine exotische Dreingabe, mit der wohlhabende Gastgeber ihre Freunde zu beeindrucken suchen.
Allein es erschein sonderlich, dass das Endprodukt eine mehr oder weniger konstante Wirkweise besitzt, was in Hinblick auf die Entstehungsart kaum der Fall sein dürfte. Hinzu kommt der Umstand, dass es überhaupt eine bewusstseinserweiternde Eigenschaft aufweist, handelt es sich doch letztlich um konzentrierte Kampfstoffe die, wenn auch Jahrhunderte alte Rückstände. Diese müssten allenfalls überaus tödlich sein.
Nun kann Staub bei einer Überdosis durchaus tödlich wirken, doch davon abgesehen ist es eine Substanz mit berechenbaren Eigenschaften. Man muss also davon ausgehen, dass dem Entstehen eine mystische Komponente innewohnt. Das allumfassende Morden schmiergelte die Membran der Realität weit genug ab, dass selbst weniger mächtige Hexer im Dienste der Gotteskrieger, auf die ungezügelte Macht des Warp zurückgreifen konnten. In Folge dessen brodelte diese außerweltliche Unstofflichkeit kaum gebändigt über das verwüstete Land, tränkte und durchdrang es. Rückstände, so liegt die Vermutung nahe, dieser Kontaminierung haben Auswirkungen auf die Kristalle und damit auch auf die Wirkung von Staub. Die gebundenen Chemikalien mögen als Träger dienen, doch die Natur der Visionen legt den Schluss nahe, dass das Warp den finalen Federstrich unter diese Komposition gesetzt hat.

In Nuancen ist die Wirkungsweise zwar jedes Mal einzigartig, dennoch lässt sich nach der Faustregel sagen:
Eine Priese Straub, auf die Speisen oder in ein Getränk gestreut, verändert nicht den Geschmack, intensiviert jedoch Aromen erheblich und kann selbst den fadesten Brei in ein kulinarisches Feuerwerk verwandeln. Konsumiert man das Pulver unverschnitten oder fügt es einem Lebensmittel in großer Menge bei, so ist die Wirkung halluzinogen. Der Rausch wird von einigen als wohltuend und beruhigend, von anderen als aufwühlend und extatisch beschrieben. Die Wirkung lässt sich dahingehend steuern, dass die Einbindung der Substanz in einen rituellen Rahmen und die Fokussierung auf einen bestimmten Zweck, den direkten Kontakt mit den Göttern gestattet. Zwar behaupten einige Kritiker, das es kaum mehr als Gehirngespinste seien, die einem die Substanz vorgaukelt und das der enthaltende Hauch des Warps allenfalls dämonische Besessenheit fördert. Andere hingegen schwören darauf einen direkten Zugang zu den Göttern zu besitzen, indem sie sich dem Staub hingeben.
Sei es wie es sei. Feststeht, dass die Substanz auf einer körperlicheren Ebene nicht suchterzeugend ist, es aber sehr wohl auf einer geistigen sein kann. Nicht der Leib verzehrt sich nach den Wundern, die einen das Pulver schauen lässt, sondern der Verstand. Ebenso unzweifelhaft ist der Umstand, dass eine Überdosis der Substanz zu einem unschönen Tod führen kann.
Der Benutzer stirbt nicht an einer Vergiftung, sondern an der Wirkung der Visionen. Diese treiben ihn in den Wahnsinn und endlich in den Selbstmord, Verdursten oder Verhungern durch vernachlässigte Nahrungsaufnahme oder in die Erlösung durch Dritte. Jene die noch zu einer Artikulation fähig waren, sprachen von Bildern des Grauens und höllischen Szenerien, die sich vor ihren Augen abspielten. Nicht wenige stachen sie die Augen aus, waren jedoch unfähig das einmal Erblickte auszulöschen. Ob ihnen der Tod die erflehte Erlösung war weiß kein Sterblicher zu sagen.

Staub konsumiert man nicht. Staub zu genießen ist eine Kunstform.
Es gibt Laien, Könner und Meister.
Ich selbst zähle mich zu den Könnern und bin bestrebt es auf die Stufe des Meisters zu schaffen. Freilich eine Einstufung, die ich mir erdreistete selbst festzulegen. Einen Laien erkennt man bereits daran, dass er von grauem und farbigem Staub spricht. Oder sollte ich sage faselt? Gewiss, der graue Staub ist die gebräuchlichste Form und gegen seine soliden Träume ist nichts einzuwenden. Ich pflege ihn in eine Paste aus Hautseglerfett einzuarbeiten und mich vor, gewissen, sehr intensiven Akten körperlicher Anstrengung damit einzureiben. Die gleiche Wirkung, die man bei Speisen findet ist dann auf andere Regionen als nur den Mund erweitert. Sehr erquicklich.
Die Bezeichnung „farbig“ ist hier Gleichmacherei zweier gänzlich verschiedener Ausprägungen. Die Farbe ist nur als Schimmer im Grau des Staubes zu sehen. Grün oder gelblich Braun.
Der grüne Staub dient jenen, die in Verbindung mit den Göttern treten vollen.
Nichts für mich.
Nicht aus Furcht, sondern aus Respekt.
Ich habe meine ganz eigene Art mit dem Prinzen zu kommunizieren und gedenke nicht so anmaßend zu sein, ihn persönlich mit meinen kleinlichen Belangen zu behelligen.
Der Gelbe bereitet die intensivsten Visionen und ich selbst konnte sowohl in weite Vergangenheiten blicken als auch in die Zukunft. Das es mehr als Blendwerk war erkannte ich unzweifelhaft dadurch, dass ich selbst an meine Zukunft handanlegen und sie zu verändern vermochte. Doch sei gewarnt, das Schicksal lässt sich ungern verbiegen und ist bestrebt in den vorherbestimmten Bahnen zu laufen. Es wird sich daher wehren, wenn du es zu ändern versuchst.
Auch waren die Traumbilder zwar klarer und voll Ahnungen und Andeutungen, die ein geschulter Genießer zu seinem Vorteil entschlüsseln mag. Wohl aber sind die Visionen der gelben Hexe auch scharfkantiger als die dumpfe Wonne des gewöhnlichen Grauen. Vergiss nicht, es ist destillierter Krieg und die Beduinen, so sie auch ungebildete Tölpel sein mögen, sagen nicht grundlos, dass Grau des Staubes stamme von den zerstoßenen Knochen der Milliarden, die ihr Leben ließen. Sehnst du dich also nach Erkenntnis, dann sei wach in deinem Schlaf und bleib bei klarem Verstand, während du dich dem Wahn ergibst. Ansonsten könnten sie dich in die Schlammgruben hinab zerren, in denen sie ihr eigener Wahnsinn begraben hat.

Mandias Haus der Schlange / Rasankur
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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