01-20-2015, 11:57 PM
[CENTER]Die Heimatgarde [/CENTER]
[CENTER]Wie das Meer wollen wir sein!
Fließend wie Wasser, einzelne Tropfen, ungreifbar.
Grausam in unserem Zorn, zerstörerisch und schäumend.[/CENTER]
Geschichte: Wie bereits erwähnt sind Horning und seine Bewohner seit je her mit dem Meer gleichermaßen stark verbunden wie mit dem Festland. Grund hierfür ist die Geografie der Landes. Während das Hinterland reich an Wäldern, Agrarflächen und Bodenschätzen war, konzentrierte sich die Bevölkerung der Schwemme auf alles, was ihnen die See gab und abverlangte. Der föderale Charakter der Nation und die Individualität von Städten, Verbänden und Regionen, wirkte sich auch auf die militärische Organisation aus. In Konflikten standen sich stets Clans und Familien feindselig gegenüber, oder verteidigten ihre Heimat in losen Bünden. Jeder Mann war neben seiner Tätigkeit als Fischer, Bauer, Handwerker usw. auch gleichzeitig Krieger.
Frauen zog in alten Zeiten zwar nicht mit auf Raub- und Feldzüge, standen jedoch stets bereit, Haus und Hof gegen Angreifer zu verteidigen. Große, weibliche Kriegsmaiden, wie etwa Helga Surrdas, Elise Zweisprung oder Hanna Olson, die Jungfrau von Marschenwall, errangen beachtliche Siege und nahmen ihren Platz in Geschichte und Folklore ein. Noch heute werden diese Namen beschworen, wenn es gilt den Zusammenhalt der Horninger zu festigen.
Der Kampf zur See, in den berüchtigten Flachbooten, wurde dabei ebenso erbittert geführt, wie die gnadenlosen Blitzattacken zu Lande. Das Volk Hornings, war eines der wenigen, welchem es möglich war das Meer zu überqueren und Überfälle an anderen Küsten durchzuführen. Historische Aufzeichnungen zeigen dabei die Furcht, welche andere Nationen vor den unberechenbaren Wilden hatte, welche nach ihrer Auffassung direkt aus dem Meer geboren wurden um die Landbevölkerung zu terrorisieren.
Da es nicht zur Tradition dieser Menschen gehörte Aufzeichnungen zu machen, ist nur wenig über das Leben zur Zeit der Ketzerepochen bekannt. So gut wie alle Informationen stammen aus externen Quellen und es steht zu vermuten, dass das Bild dämonisiert und stark überzeichnet ist. Doch bedenkt man, dass diese Zeitspanne von Gewalt, Ketzerei und permanentem Blutvergießen geprägt war und das man dennoch mit Furcht von diesen Seeräubern sprach, so lässt dies einige Rückschlüsse zu.
Die Horninger gaben ihre heidnischen Legenden von Geister, Seeungeheuern und Göttern dabei in Geschichten und langen Balladen weiter. Es würde die Seiten dieses Dokumentes entweihen, würden diese ketzerischen Teufeleien hier wiedergegeben. Allein die gesungenen Schlachtberichte vermitteln einen Eindruck dieser düsteren Epoche, bevor das Licht des Imperiums die Schatten vertrieb. Aus der folgenden, exemplarischen Passage sind die ketzerisch, anrüchigeren Teile entfernt wurden und von der inquisitorischen Zensur freigegeben.
Die Ballade „Der Strand von blutig Grund“ schildert die Schlacht gegen ein anderes Volk und stellt damit eine der wenigen Zeiten dar, in denen die Bewohner Hornings einig beisammen standen.
Wer in dieser Schlacht der Gegner war und wer die handelnden Personen ist im Großen und Ganzen unklar. Da es sich dabei um Götzendiener gehandelt hat, sollte der Lese für sein diesbezügliches Unwissen dankbar sein.
[CENTER][/CENTER]
Dieser Auszug aus dem, im Original natürlich wesentlich längeren, Heldenlied um Harlor Sturmsinger, zeigt dem Leser nicht nur die barbarische Brutalität dieser verdammenswerten Epoche, sondern lässt auch auf erste Andeutungen einer überlegten Kriegstaktik schließen. In einer Zeit, in der Kriegsführung nur auf dem Mut des Einzelnen beruhte und es so gut wie keinerlei Überlegungen gab, die über das plumpe Aufeinandertreffen von Heeren, egal welcher Größenordnung, hinausgingen, war die Taktik der frühen Horninger bemerkenswert. Natürlich sollte es Jahrhunderte und den Einzug der imperialen Zivilisation bedürfen, bis sich die Barbaren von einst über das Niveau von Wilden erhoben.
Bis zum Eintreffen der imperialen Rückeroberungsflotte liegen die Geschehnisse unter einem Nebel aus Legenden und verfälschender Überlieferung verborgen. Rückschlüsse, in wieweit sich die Taktiken der Horninger (zu jender Zeit noch als Windländer bekannt) verfeinerten, auf den Seekampf ausweiteten, oder gänzlich vergessen wurden, sind kaum möglich und bleiben nicht mehr als unfundierte Vermutungen.
Eins fällt jedoch auf: Das die anderen Völker so furchtsam von den Seeräubern sprechen lässt darauf schließen, dass schnelles Zuschlagen und Zurückziehen ein Teil der Taktik wurde. Andere Kriegervölker dürfte dies überfordert haben, da diese doch offene und oftmals ritualisierte Feldschlachten bevorzugten.
Es ist für Historiker natürlich schwierig Quellen zu Rate zu ziehen, die derartig verseucht vom Irrglauben und mit abweichlerischem Gedankengut durchsetzt sind. Bei allem Pflichtbewusstsein, muss auch immer der geistigen Gesundheit des Untersuchenden Rechnung getragen werden.
[Automatische Gesinnungsstütze: Gedanke des Tages/ Unwissenheit ist dem unnötigen, ungeprüften Wissen immer vorzuziehen.]
Richten wir unser Augenmerk nun auf die Zeit der Rückeroberung und die Rolle, welche Horning dabei spielte. Die Äquivalenz ist äußerst Bemerkenswert.
[Die Passage >Zeitspanne zwischen Rückeroberung und Krieg der Häuser< ist auf Beschluss des Ministeriums für Zensur und journalistische Reinheit nur für Personen mit dem Zugangscode MAGENTA verfügbar.
MfZujR Zensurbeauftragter Groschner (ID 77400923422101- J -009)
101 n.KdH]
Der Krieg der Häuser ging relativ spurlos an der Region vorbei, jedenfalls im Vergleich zu den Kämpfen auf Septinanus.
Horning war bemüht das eigene Territorium zu schützen und hatte wenig Expansionsinteresse. Als die Armeen des Imperiums mit der Rückeroberung Korons begannen, gab es nur eine nennenswerte Schlacht gegen die Imperialen, namentlich der Kampf vor dem Schwarzen Band. Hier hatte sich die Flotte Hornings versammelt, um sich den Imperialen, in falsch verstandenem Nationalstolz, entgegenzustellen. Auch wenn die Schiffe der Imperialen Armee um einiges moderner und sogar zahlenmäßig überlegen waren, brachte das nautische Können und das Wissen um die lokalen Gegebenheiten der Kapitäne Hornings, diesen den anfänglichen Sieg. Die Schlacht tobte zwei Tage und Nächte und dampfgetriebenen Schiffe der lokalen Kräfte versenkten unzählige imperiale Kreuzer und Schlachtschiffe. Entschieden wurde dieser Kampf jedoch am Verhandlungstisch, denn während das Donnern der Geschütze und die Explosionen getroffener Schiffe bis weit ins Landesinnere zu hören waren, wurde in dem kleinen Örtchen Surastal fieberhaft an einer friedlichen Lösung gearbeitet. Es war Inquisitor Bernado Quio, welchem es gelang den Rat zu überzeugen, dass sich ihr Widerstand gegen die Falschen richtete und sie sich und ihr Volk verdammen würden, lenkten sie nicht ein.
So kam es das Ruhe über den Wassern einkehrte und sich die ineinander verbissenen Flotten trennten ohne länger Feinde zu sein.
Diese Schlacht erfüllt die Horninger noch heute mit einem gewissen Stolz, können sie doch von sich behaupten, sich mit der mächtigen imperialen Armee gemessen zu haben, ohne besiegt wurden zu sein.
Im Verlauf des Krieges unterstütze die Flotte die imperialen Kräfte auf allen Meeren und die Kapitäne standen den einstigen Gegner mit Rat und Tat zur Seite. Am berühmtesten wurde wohl der Umgehungsangriff auf Pelutr, dem heutigen Winterten, wobei die Unterseeboote aus Horning eine zentrale Rolle spielten.
Nach dem Krieg der Häuser und vor allem nach dem Anschluss an das Truztstädte- Konglomerat, wurde die Flotte erheblich abgewrackt und auf eine gut ausgebildete und technisch fundierte Kerntruppe zusammengestrichen. Offiziell begründete man dies mit der hergestellten Einheit des Planeten und der voraussichtlich, friedlichen Zukunft Korons. Inoffiziell war wohl auch der Kostenfaktor entscheidend. Der individualistische Charakter der Nation bringt einen hohen Selbstbeteiligungsanteil von Privatpersonen an der Armee mit sich. Nachdem man keine zwingende Notwendigkeit einer großen Flotte mehr als gegeben ansah, waren viele einflussreiche Geldgeber nicht länger bereit in dieses, Schekel verschlingende Loch zu investieren.
Damit war der Grundstein zur heutigen Struktur der Horninger Heimatgarde gelegt.
„Ein Schlachtschiff kostet uns Millionen in der Anschaffung. Ganz zu schweigen von den Summen die Wartung und Betrieb verlangen. Ich sehe die Zukunft unserer Verteidigung daher weniger auf dem Wasser, als an den Küsten unserer Heimat. Sollte ein Feind es wagen die Waffen gegen uns zu richten, so vertrauen wir auf den unbedingten Willen und den unerschütterlichen Mut unserer Bürger sowie auf die Stärke unserer Bündnispartner. Meine Familienpartei unterstützt daher den Antrag auf eine radikale Verkleinerung der Flotte.“
Walter Fredericson in der Debatte um den Flottenhaushalt
21 n.K.dH
Mentalität der Heimatgarde:
Die Männer und Frauen Hornings verstehen sich nicht wirklich als Angehörige einer Nation. Man ist ein Salzweiler, ein Reichenfangler, ein Auertaler oder ein Nordberger. Der Lokalpatriotismus ist dabei Segen und Fluch zugleich. Meist interessiert man sich wenig für die Belange der Nachbarstadt, steht höchstens in Konkurrenz zu ihr. Noch größer ist die Kluft zwischen den Bewohnern des Hinterlandes, jenseits der Bruchklippen und den Küstenbewohnern in der Schwämme. Sehen die einen ihre Landsleute als unzivilisierte Kleingeister an, schreiben diese ihren westlichen Mitbürgern Verweichlichung und Dekadenz zu.
„Sie sind einfach nicht so gebildet an der Küste. Dafür können sie ja nichts, damit sie mich nicht falsch verstehen. Die Regierung müsste hier eingreifen und mehr für die Bildung tun. Ich habe einige gute Freunde in der Schwemme. Aber sie sind in manchen Dingen schon sehr engstirnig. Und unter uns... ich dachte ja immer das ist nur sein ein Gerücht. Aber viele von da riechen wirklich etwas streng... also nach Fisch. Aber das drucken sie nicht, oder?“
Passentenbefragung in der Hauptstadt Horning
„Joar, beden övernesig san de all schon, da braven. Unsern Plunner afköpen, dat tunse wohl. Joar mit de Fischerhöker kanns de schon nen Schekel utfleddern. Aver wit dene ooge School un dene Universitätens da tunse sich schon bannig opplustern.
Klei mi am Mors, ich tu nix gegen die hebben, da sei ma de Gottkaiser vor. Wennse mich gewären loden und mein Tündel köpen, denn soll de ma maken.“
Heinar Franzen, Hochseefischer
Ein Umstand den Bewohner anderer Nationen, oder gar der Stadtnation Gohmor, nur schwerlich nachvollziehen können. Nun mag man meinen, dass solche Ansichten es einem Eroberer leicht machen würden, der sich nur separierten Verteidigern gegenüber sieht.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Sieht man sich einem gemeinsamen Aggressor gegenüber ist ein sofortiger Schulterschluss zu bemerken. Nach dem Motto: „Was meinem Nachbarn passiert, könnte danach auch mir passieren.“ Stehen die sonst so eigenständigen Städte, Dörfer und Gemeinden wie ein Mann zusammen. Ein Aspekt, der sich auch in der Organisation der Miliz niederschlägt.
Hinzu kommt die beinahe sprichwörtliche Sturheit und der stoische Mut der Küstenbewohner. Männer wie Frauen der Schwämme sind von einem entbehrungsreichen Leben geprägt und ebenso wie sie gegen Wind und Wellen kämpfen, stellen sie sich gegen feindliche Eroberer. Dabei sind sie jedoch von pragmatischer Natur, was man auch mit mangelnder Opferbereitschaft gleichsetzen könnte. Sie kämpfen verbissen, solange eine Chance auf Sieg besteht, sei sie auch noch so gering. Erscheint die Lage aussichtslos, so ziehen sie sich zurück oder ergeben sich notfalls. Dies geschieht allerdings in der Zuversicht, zu anderer Zeit den Kampf fortsetzen zu können.
Desweiteren sagt man den Bewohnern der Schwämme eine gewisse Skrupellosigkeit und kriminelle Energie nach. Gerade von den Einwohnern des Hinterlandes kann man diese Äußerung des öfteren hören. Sie führen dies auf die Verwandtschaft mit Schmugglern, See- und Strandräubern zurück. Dies mag übertriebene, regionale Verunglimpfung sein. Letztlich beinhalten solche, fragwürdigen Tugenden jedoch Fähigkeiten, die einem Kämpfer nicht eben zum Nachteil gereichen.
Die Bewohner der Hauptstadt und des Hinterlandes sind indes stark vom Truzt- Lebensstil geprägt und weit weniger eigenbrötlerisch als die Dammstädtler. Dennoch sind auch sie sehr traditionell und stets bereit für ihre Werte und Errungenschaften einzustehen.
Notfalls mit der Waffe in der Hand.
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[CENTER]Wie das Meer wollen wir sein!
Fließend wie Wasser, einzelne Tropfen, ungreifbar.
Grausam in unserem Zorn, zerstörerisch und schäumend.[/CENTER]
Geschichte: Wie bereits erwähnt sind Horning und seine Bewohner seit je her mit dem Meer gleichermaßen stark verbunden wie mit dem Festland. Grund hierfür ist die Geografie der Landes. Während das Hinterland reich an Wäldern, Agrarflächen und Bodenschätzen war, konzentrierte sich die Bevölkerung der Schwemme auf alles, was ihnen die See gab und abverlangte. Der föderale Charakter der Nation und die Individualität von Städten, Verbänden und Regionen, wirkte sich auch auf die militärische Organisation aus. In Konflikten standen sich stets Clans und Familien feindselig gegenüber, oder verteidigten ihre Heimat in losen Bünden. Jeder Mann war neben seiner Tätigkeit als Fischer, Bauer, Handwerker usw. auch gleichzeitig Krieger.
Frauen zog in alten Zeiten zwar nicht mit auf Raub- und Feldzüge, standen jedoch stets bereit, Haus und Hof gegen Angreifer zu verteidigen. Große, weibliche Kriegsmaiden, wie etwa Helga Surrdas, Elise Zweisprung oder Hanna Olson, die Jungfrau von Marschenwall, errangen beachtliche Siege und nahmen ihren Platz in Geschichte und Folklore ein. Noch heute werden diese Namen beschworen, wenn es gilt den Zusammenhalt der Horninger zu festigen.
Der Kampf zur See, in den berüchtigten Flachbooten, wurde dabei ebenso erbittert geführt, wie die gnadenlosen Blitzattacken zu Lande. Das Volk Hornings, war eines der wenigen, welchem es möglich war das Meer zu überqueren und Überfälle an anderen Küsten durchzuführen. Historische Aufzeichnungen zeigen dabei die Furcht, welche andere Nationen vor den unberechenbaren Wilden hatte, welche nach ihrer Auffassung direkt aus dem Meer geboren wurden um die Landbevölkerung zu terrorisieren.
Da es nicht zur Tradition dieser Menschen gehörte Aufzeichnungen zu machen, ist nur wenig über das Leben zur Zeit der Ketzerepochen bekannt. So gut wie alle Informationen stammen aus externen Quellen und es steht zu vermuten, dass das Bild dämonisiert und stark überzeichnet ist. Doch bedenkt man, dass diese Zeitspanne von Gewalt, Ketzerei und permanentem Blutvergießen geprägt war und das man dennoch mit Furcht von diesen Seeräubern sprach, so lässt dies einige Rückschlüsse zu.
Die Horninger gaben ihre heidnischen Legenden von Geister, Seeungeheuern und Göttern dabei in Geschichten und langen Balladen weiter. Es würde die Seiten dieses Dokumentes entweihen, würden diese ketzerischen Teufeleien hier wiedergegeben. Allein die gesungenen Schlachtberichte vermitteln einen Eindruck dieser düsteren Epoche, bevor das Licht des Imperiums die Schatten vertrieb. Aus der folgenden, exemplarischen Passage sind die ketzerisch, anrüchigeren Teile entfernt wurden und von der inquisitorischen Zensur freigegeben.
Die Ballade „Der Strand von blutig Grund“ schildert die Schlacht gegen ein anderes Volk und stellt damit eine der wenigen Zeiten dar, in denen die Bewohner Hornings einig beisammen standen.
Wer in dieser Schlacht der Gegner war und wer die handelnden Personen ist im Großen und Ganzen unklar. Da es sich dabei um Götzendiener gehandelt hat, sollte der Lese für sein diesbezügliches Unwissen dankbar sein.
[CENTER][/CENTER]
Dieser Auszug aus dem, im Original natürlich wesentlich längeren, Heldenlied um Harlor Sturmsinger, zeigt dem Leser nicht nur die barbarische Brutalität dieser verdammenswerten Epoche, sondern lässt auch auf erste Andeutungen einer überlegten Kriegstaktik schließen. In einer Zeit, in der Kriegsführung nur auf dem Mut des Einzelnen beruhte und es so gut wie keinerlei Überlegungen gab, die über das plumpe Aufeinandertreffen von Heeren, egal welcher Größenordnung, hinausgingen, war die Taktik der frühen Horninger bemerkenswert. Natürlich sollte es Jahrhunderte und den Einzug der imperialen Zivilisation bedürfen, bis sich die Barbaren von einst über das Niveau von Wilden erhoben.
Bis zum Eintreffen der imperialen Rückeroberungsflotte liegen die Geschehnisse unter einem Nebel aus Legenden und verfälschender Überlieferung verborgen. Rückschlüsse, in wieweit sich die Taktiken der Horninger (zu jender Zeit noch als Windländer bekannt) verfeinerten, auf den Seekampf ausweiteten, oder gänzlich vergessen wurden, sind kaum möglich und bleiben nicht mehr als unfundierte Vermutungen.
Eins fällt jedoch auf: Das die anderen Völker so furchtsam von den Seeräubern sprechen lässt darauf schließen, dass schnelles Zuschlagen und Zurückziehen ein Teil der Taktik wurde. Andere Kriegervölker dürfte dies überfordert haben, da diese doch offene und oftmals ritualisierte Feldschlachten bevorzugten.
Es ist für Historiker natürlich schwierig Quellen zu Rate zu ziehen, die derartig verseucht vom Irrglauben und mit abweichlerischem Gedankengut durchsetzt sind. Bei allem Pflichtbewusstsein, muss auch immer der geistigen Gesundheit des Untersuchenden Rechnung getragen werden.
[Automatische Gesinnungsstütze: Gedanke des Tages/ Unwissenheit ist dem unnötigen, ungeprüften Wissen immer vorzuziehen.]
Richten wir unser Augenmerk nun auf die Zeit der Rückeroberung und die Rolle, welche Horning dabei spielte. Die Äquivalenz ist äußerst Bemerkenswert.
[Die Passage >Zeitspanne zwischen Rückeroberung und Krieg der Häuser< ist auf Beschluss des Ministeriums für Zensur und journalistische Reinheit nur für Personen mit dem Zugangscode MAGENTA verfügbar.
MfZujR Zensurbeauftragter Groschner (ID 77400923422101- J -009)
101 n.KdH]
Der Krieg der Häuser ging relativ spurlos an der Region vorbei, jedenfalls im Vergleich zu den Kämpfen auf Septinanus.
Horning war bemüht das eigene Territorium zu schützen und hatte wenig Expansionsinteresse. Als die Armeen des Imperiums mit der Rückeroberung Korons begannen, gab es nur eine nennenswerte Schlacht gegen die Imperialen, namentlich der Kampf vor dem Schwarzen Band. Hier hatte sich die Flotte Hornings versammelt, um sich den Imperialen, in falsch verstandenem Nationalstolz, entgegenzustellen. Auch wenn die Schiffe der Imperialen Armee um einiges moderner und sogar zahlenmäßig überlegen waren, brachte das nautische Können und das Wissen um die lokalen Gegebenheiten der Kapitäne Hornings, diesen den anfänglichen Sieg. Die Schlacht tobte zwei Tage und Nächte und dampfgetriebenen Schiffe der lokalen Kräfte versenkten unzählige imperiale Kreuzer und Schlachtschiffe. Entschieden wurde dieser Kampf jedoch am Verhandlungstisch, denn während das Donnern der Geschütze und die Explosionen getroffener Schiffe bis weit ins Landesinnere zu hören waren, wurde in dem kleinen Örtchen Surastal fieberhaft an einer friedlichen Lösung gearbeitet. Es war Inquisitor Bernado Quio, welchem es gelang den Rat zu überzeugen, dass sich ihr Widerstand gegen die Falschen richtete und sie sich und ihr Volk verdammen würden, lenkten sie nicht ein.
So kam es das Ruhe über den Wassern einkehrte und sich die ineinander verbissenen Flotten trennten ohne länger Feinde zu sein.
Diese Schlacht erfüllt die Horninger noch heute mit einem gewissen Stolz, können sie doch von sich behaupten, sich mit der mächtigen imperialen Armee gemessen zu haben, ohne besiegt wurden zu sein.
Im Verlauf des Krieges unterstütze die Flotte die imperialen Kräfte auf allen Meeren und die Kapitäne standen den einstigen Gegner mit Rat und Tat zur Seite. Am berühmtesten wurde wohl der Umgehungsangriff auf Pelutr, dem heutigen Winterten, wobei die Unterseeboote aus Horning eine zentrale Rolle spielten.
Nach dem Krieg der Häuser und vor allem nach dem Anschluss an das Truztstädte- Konglomerat, wurde die Flotte erheblich abgewrackt und auf eine gut ausgebildete und technisch fundierte Kerntruppe zusammengestrichen. Offiziell begründete man dies mit der hergestellten Einheit des Planeten und der voraussichtlich, friedlichen Zukunft Korons. Inoffiziell war wohl auch der Kostenfaktor entscheidend. Der individualistische Charakter der Nation bringt einen hohen Selbstbeteiligungsanteil von Privatpersonen an der Armee mit sich. Nachdem man keine zwingende Notwendigkeit einer großen Flotte mehr als gegeben ansah, waren viele einflussreiche Geldgeber nicht länger bereit in dieses, Schekel verschlingende Loch zu investieren.
Damit war der Grundstein zur heutigen Struktur der Horninger Heimatgarde gelegt.
„Ein Schlachtschiff kostet uns Millionen in der Anschaffung. Ganz zu schweigen von den Summen die Wartung und Betrieb verlangen. Ich sehe die Zukunft unserer Verteidigung daher weniger auf dem Wasser, als an den Küsten unserer Heimat. Sollte ein Feind es wagen die Waffen gegen uns zu richten, so vertrauen wir auf den unbedingten Willen und den unerschütterlichen Mut unserer Bürger sowie auf die Stärke unserer Bündnispartner. Meine Familienpartei unterstützt daher den Antrag auf eine radikale Verkleinerung der Flotte.“
Walter Fredericson in der Debatte um den Flottenhaushalt
21 n.K.dH
Mentalität der Heimatgarde:
Die Männer und Frauen Hornings verstehen sich nicht wirklich als Angehörige einer Nation. Man ist ein Salzweiler, ein Reichenfangler, ein Auertaler oder ein Nordberger. Der Lokalpatriotismus ist dabei Segen und Fluch zugleich. Meist interessiert man sich wenig für die Belange der Nachbarstadt, steht höchstens in Konkurrenz zu ihr. Noch größer ist die Kluft zwischen den Bewohnern des Hinterlandes, jenseits der Bruchklippen und den Küstenbewohnern in der Schwämme. Sehen die einen ihre Landsleute als unzivilisierte Kleingeister an, schreiben diese ihren westlichen Mitbürgern Verweichlichung und Dekadenz zu.
„Sie sind einfach nicht so gebildet an der Küste. Dafür können sie ja nichts, damit sie mich nicht falsch verstehen. Die Regierung müsste hier eingreifen und mehr für die Bildung tun. Ich habe einige gute Freunde in der Schwemme. Aber sie sind in manchen Dingen schon sehr engstirnig. Und unter uns... ich dachte ja immer das ist nur sein ein Gerücht. Aber viele von da riechen wirklich etwas streng... also nach Fisch. Aber das drucken sie nicht, oder?“
Passentenbefragung in der Hauptstadt Horning
„Joar, beden övernesig san de all schon, da braven. Unsern Plunner afköpen, dat tunse wohl. Joar mit de Fischerhöker kanns de schon nen Schekel utfleddern. Aver wit dene ooge School un dene Universitätens da tunse sich schon bannig opplustern.
Klei mi am Mors, ich tu nix gegen die hebben, da sei ma de Gottkaiser vor. Wennse mich gewären loden und mein Tündel köpen, denn soll de ma maken.“
Heinar Franzen, Hochseefischer
Ein Umstand den Bewohner anderer Nationen, oder gar der Stadtnation Gohmor, nur schwerlich nachvollziehen können. Nun mag man meinen, dass solche Ansichten es einem Eroberer leicht machen würden, der sich nur separierten Verteidigern gegenüber sieht.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Sieht man sich einem gemeinsamen Aggressor gegenüber ist ein sofortiger Schulterschluss zu bemerken. Nach dem Motto: „Was meinem Nachbarn passiert, könnte danach auch mir passieren.“ Stehen die sonst so eigenständigen Städte, Dörfer und Gemeinden wie ein Mann zusammen. Ein Aspekt, der sich auch in der Organisation der Miliz niederschlägt.
Hinzu kommt die beinahe sprichwörtliche Sturheit und der stoische Mut der Küstenbewohner. Männer wie Frauen der Schwämme sind von einem entbehrungsreichen Leben geprägt und ebenso wie sie gegen Wind und Wellen kämpfen, stellen sie sich gegen feindliche Eroberer. Dabei sind sie jedoch von pragmatischer Natur, was man auch mit mangelnder Opferbereitschaft gleichsetzen könnte. Sie kämpfen verbissen, solange eine Chance auf Sieg besteht, sei sie auch noch so gering. Erscheint die Lage aussichtslos, so ziehen sie sich zurück oder ergeben sich notfalls. Dies geschieht allerdings in der Zuversicht, zu anderer Zeit den Kampf fortsetzen zu können.
Desweiteren sagt man den Bewohnern der Schwämme eine gewisse Skrupellosigkeit und kriminelle Energie nach. Gerade von den Einwohnern des Hinterlandes kann man diese Äußerung des öfteren hören. Sie führen dies auf die Verwandtschaft mit Schmugglern, See- und Strandräubern zurück. Dies mag übertriebene, regionale Verunglimpfung sein. Letztlich beinhalten solche, fragwürdigen Tugenden jedoch Fähigkeiten, die einem Kämpfer nicht eben zum Nachteil gereichen.
Die Bewohner der Hauptstadt und des Hinterlandes sind indes stark vom Truzt- Lebensstil geprägt und weit weniger eigenbrötlerisch als die Dammstädtler. Dennoch sind auch sie sehr traditionell und stets bereit für ihre Werte und Errungenschaften einzustehen.
Notfalls mit der Waffe in der Hand.
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Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz