08-13-2010, 09:44 AM
Name: Cane
Vorname: Juliet Sara
Rekrutierungsidentifikation: C00652-990KopS
Regimentszugehörigkeit: 324. Seluran
Rekrutierungsdatum: 892.990.M41
Rang: Spezialist
Status: +++aktiv+++
Geburtstag: 582.974.M41
Geburtsort: Seluran VI; Kopian Secundus
Metamensch: Nein
Mutation: Nein
Geschlecht: weiblich
Größe: 152cm
Gewicht: 46kg
Augenfarbe: braun
Haarfarbe: rotbraun
Einheit: 3. Leichte Aufklärer
Funktion: Sentinelpilot
Kampfeinsätze: Panaallandung; siehe Querverweis Pa992.M41-00655
Gimurainiederschlagung; sie Querverweis Gi994.M41-00012
Auszeichnungen: Orden der Adlerklaue; Ordinarius Adler; Dreifacher Schädel
+++Verlegt nach Koron III; Eingliederung in PVS Verbände; Garnisonsstationierung Gohmor+++
„Aussehen….diese Blödmänner“ murmelte Juliett. Sie ärgerte sich noch immer über diese Schreibtischheinis aus dem Arsenal. Sie mochte vielleicht nicht ganz dem imperialen Gardemaß entsprechen, okay sie war die kleinste…das war sie schon immer irgendwie gewesen. Sie war auch nicht nur klein, sie war auch noch zierlich und dünn, ja schon fast mager. Dummerweise war ihr sie auch nicht das, was man von einer Veteranin erwartete, ihr etwas rundliches Gesicht, die großen rehbraunen Augen und die kleine Stupsnase, das alles ließ sie nicht gerade älter erscheinen. Ihr freundliches Gesicht wurde von einer rostbraunen Mähne gerahmt, die fast immer in losen Strähnen im Gesicht hing und in einem enorm langen Zopf endete. Sie verfluchte zum hunderttausendsten mal ihr Aussehen und dann auch gleich noch ihr Geschlecht mit. Sie hätte gerne mit Samuel, dem Mann vor ihr in der Reihe getauscht. Riesig wie er war, mit der beeindruckenden Narbe im Gesicht und einem Bizeps über den andere Männer sich als Oberschenkel gefreut hätten. Nein, sie seufze, klein Juliett war nun mal als fröhlicher, rothaariger Kobold zur Welt gekommen und es sah ganz so aus als sollte sich das nicht ändern. Trotzdem, sie ärgerte sich jedes Mal über die doofen Sprüche: „Hier auf Koron III schicken wir keine Kinder in den Krieg.“ Äffte sie den Gefreiten nach. „Bei dem Aussehen…“ Samuel musste lachen „Hey Kleine, lass dich doch von den Affen nicht ärgern.“ Sie grinste und trat ihm spielerisch vors Schienenbein. Na ja irgendwie konnte sie die beiden ja sogar verstehen, sie hatten vermutlich den langweiligsten Job der ganzen PVS.
Die Ausrüstung und Kleidung für Rekruten und eingegliederte IAler auszugeben war sicher nicht besonders Spannend. Wenn dann auch noch zu klein geratene Veteranen für Verzögerungen sorgten, weil man keine passende Ausgehuniform für sie fand, dann musste man sich eben solche Sprüche anhören. Nun aber hatte sie ihre Uniform, sie war erstaunt wie schön diese aussah, ja gerade zu prächtig. Das schöne kräftige Blau gefiel ihr, gerade weil es weniger martialisch wirkte als das Stahlgrau der Seluranischen Verbände. Die anderen Dinge die ausgegeben wurden waren mit dem üblichen Standart vergleichbar. Ihre Laserpistole hatte sie als persönliche Waffe eintragen lassen, nachdem zum Glück auch der hiesige Offizier, der die Waffenausgabe überwachte erkannt hatte das ihr mit der schweren Maschinenpistole die sonst für Fahrzeugbestzungen vorgesehen war nicht geholfen war. Kleinere Dehnungen des Reglements sind für Sentinelpiloten durchaus üblich. Zwar wird weder in der Imperialen Armee noch in irgendwelchen PVS Einheiten Eigeninitiative gefördert, doch Sentinelbesatzungen stellen hier eine Ausnahme dar, da sie oft allein weit vor der eigentlichen Streitmacht operieren müssen. Das sich dann ausgerechnet bei ihnen die Eigenbrötlerischsten versammeln dürfte wohl kaum einen verwundern. Wie die meisten Piloten verbringt Juliett den Großteil des Tages bei ihrer Maschine, eigentlich mehr in ihrer Maschine, oder in der Maschine eines anderen. Wie alle Maschinenbesatzungen, die ihre Zeit mit Wartungsarbeiten verbringt findet man sie meist in Overall oder Latzhose vor. In der Hand einen Werkzeugkasten, im Gesicht eine Ölspur und ein fröhliches lächeln.
Ihr Sentinel, ist wie man sich leicht denken kann ihr besonders ans Herz gewachsen. Es handelt sich hier um die Standartausführung des Seluranischen Dropsentinels. In seiner Form ist er dem der Elysianer ähnlich, allerdings handelt es sich um eine geschlossene Version, um das zusätzliche Gewicht auszugleichen musste man auf einen externen Gravschirm zurückgreifen, anstatt diesen integrieren zu können. Eine liebevoll gepflegte Maschinenkanone stellt die Hauptbewaffnung des Läufers, ein Schriftzug verrät ihren Namen: „Koboldgruß“ darüber hinaus verfügt er über eine Einmallafette mit der eine Sprengrakete verschossen werden kann. Tarnnetz, Nebelwerfer, Infrarotoptik und die Möglichkeit für eine sehr begrenzte Zeit die Wärmesignatur zu unterdrücken machen ihn zu einem idealen Aufklärer. Die Unterdrückung des Wärmeausstoßes hat allerdings sehr enge Grenzen, zum einen ist dies nur im Standbymodus möglich zum anderen wird es dann in der Fahrerkabine ungemütlich warm. Die üblichen Verdächtigen einer Aufklärungseinheit finden sich natürlich auch im Sentinel, wie Fernglas, Funk und Werkzeugset. Man kann sich sicher gut vorstellen, wie viel Platz dann noch in dem Läufer bleibt, wenn Proviant und Munition für den Einsatz dazu kommen.
Zu den Charaktereigenschaften eines Piloten sollte jedenfalls nicht Klaustrophobie gehören. Juliett hat dieses Problem jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil, sie mag es wenn es eng ist. Kopfüber in einem Motor zu hängen und zu schrauben das ist ihre Welt. Wenn sie dann lachend wieder ans Tageslicht kommt, verschmiert und mit zersaustem rotem Haar erklärt sich gleich woher ihr Spitzname „Kobold“ kommt. Sie ist weniger eigenbrötlerisch als die meisten Sentinelpiloten, sie mag Gesellschaft. Sie kann über fast alles und mit beinahe jedem lachen. Ihr lustiges äußeres zusammen mit ihrem verschmitzten Charakter haben sogar schon mal einem Kommissar ein Lächeln abgerungen. Unwichtigere Dienstvorschriften wie die über die maximale Länge des Haares sind ihr meist egal, zu ihrem Glück werden bei den Aufklärern solche „Verschrobenheiten“ toleriert. Ihr sonniges Gemüt scheint jedoch ab und an zu verfliegen, sie scheint dann geistesabwesend meist in Gedanken an die Schlacht im Solongetal und die furchtbaren Verluste.
Wenn sie sich ärgert, so ist dies meist von kurzer Dauer, was sie jedoch regelmäßig auf die Palme bringt, sind blöde Bemerkungen über ihre Größe.
Wer ihre Fähigkeiten jedoch respektiert, der darf sie auch ungestraft Kobold nennen. Sie wollte nie bloß das Regimentsmaskottchen sein, etwas was sie ebenfalls auf die Palme brachte. Die felsenfeste Behauptung einer Chimärenbesatzung, das sie ein echter Glücksbringer sei hatte ihr diese Ehre verschafft. Die Chimäre „Deus vult“ war vorher ein echtes Sorgenkind ihrer Besatzung gewesen. Es spricht jedoch für ihre Fähigkeiten als Mechanikerin, das sie auf diese Weise zum Maskottchen wurde. Tatsächlich interessiert sie sich für alles was Öl als Nahrungszusatz braucht, den Vorteil, den diese Fähigkeit für eine weitgehend autonom agierende Einheit bringt ist nicht von der Hand zu weisen. Ihr Verständnis für Maschinen halfen ihr sehr eine gute Pilotin zu werden. Schießen an sich kann sie ganz gut, allerdings nur, solange sie den Rückstoß der Waffe nicht mit ihrem Körper abfangen muss. Hierbei sind ihr insbesondere Granatwerfer ein Graus. In der Grundausbildung gehörte es leider dazu mit dem Granatwerfer zu schießen. Nach dem Schuss sah sie einen sich kaputt lachenden Ausbilder über ihr stehen der sie fragte ob sie oder die Granate weiter geflogen sei. Laserwaffen sind ihr da schon deutlich lieber und ohne Rückstoß ist an ihren Zielfähigkeiten auch nichts zu meckern. Noch schlimmer als Granatwerfer schießen war Nahkampf, sie kam nicht mal an ihre Gegner an, ihre Arme waren einfach zu kurz. Allerdings bewies sie auch hier die Fähigkeit alle zum lachen zu bringen, in dem sie versuchte die Schnürsenkel ihres Kontrahenten zusammenzubinden.
Ihr Lebenslauf war wirklich schon ein merkwürdiger, dachte sie und musste selber lächeln. Sie war auf Seluran geboren worden, ihr Vater besaß eine recht große Werkstadt in einem etwas heruntergekommenen Teil der Makropole. Sie hingegen besaß dafür drei ältere Brüder, was manchmal gut, aber meistens anstrengend war. Ihre Mutter war schon bald nach ihrer Geburt an einer Herzkrankheit gestorben und so wuchs sie unter Männern auf, denn in die Werkstatt verirrten sich nur äußerst selten Frauen. Die Versuche einer Tante sie zum Mädchen zu erziehen scheiterten schon allein daran kläglich, das es für ein kleines Kind in einer Werkstatt einfach viel mehr zu entdecken gab als bei einer Tante die Kleider nähte und wo nichts angefasst werden durfte. Ihr Vater hingegen, den seine kleine Tochter schon allein wegen ihrer roten Haare an seine verstorbene Frau erinnerte hatte sie gern um sich. So lernte sie das Schrauberhandwerk von klein auf. Auch später wurde nie ein richtiges Mädchen aus ihr. Sie spielte nur mit Jungs und wurde unter Männern groß. Ihr Vater war sehr zum entsetzen seiner Schwester stolz auf seinen „Kobold“. „Ha!“ pflegte er zu sagen „mein Mädchen wünschen sich andere als Jungen.“ Niemand verlangte von ihr das sie kochen lernte, es hätte ihr sowieso kaum jemand bei bringen können, niemand beklagte sich, wenn sie sich genauso dreckig wie die anderen an den Tisch setzte. Man kann wirklich sagen das sie eine glückliche Kindheit hatte. Als sie älter wurde und naturgemäß sich ein Interesse an Jungen entwickelte ließ sie sich das Haar lang wachsen. Ihr zweitältester Bruder verpflichtete sich sehr zum Stolz ihres Vater bei der Imperialen Armee. Ihr Vater, ein Bär von einem Mann war selber einst bei den Seluranischen Sturmverbänden gewesen. „Das sind echte Männer, wer durch die Hölle gegangen ist der weiß wovon er redet!“ stolz zeigte er dann seine Narben aus dem Gefecht. In diesem etwas heruntergekommenen Teil der Makropole meldeten sich all jene zur Armee die keinen Job fanden und so war es kaum verwunderlich das sich der Grossteil ihrer Freunde einschrieb. Sie hatte Angst was ihr Vater sagen würde, wenn sie ihm mittelte das sie auch zur Armee wollte. Doch letztendlich traute sie sich ihn zu fragen. Sie selbst war überrascht das ihr Vater dies guthieß, hatte er doch sonst sie gern in seiner Nähe gehabt. Doch dieser lachte nur auf ihre Frage hin. „Ich wollte nur nicht das du zu irgend so einem verweichlichten Püppchen wirst, das passiert dir bei der IA nicht.“ Tatsächlich war er es der nach Abschluss ihrer Grundausbildung am meisten damit prahlte. Die Armee und sie passten von Anfang an irgendwie gut an einander, zum einen gab es hier nicht viele andere Frauen und die meisten waren ähnlich burschikos wie sie. Durch ihre entspannte Art mit Männern umzugehen und ihr technisches Vorwissen lebte sie sich gut ein. Nach ihrer Ausbildung wurde sie direkt zu den Sentinelaufklärern versetzt. Ging es ihr vorher schon gut, so schien es ihr hier als habe sie ihren Platz gefunden.
Schon bald darauf wurden sie in ein Kriegsgebiet verschifft. Auf Panaal hatten Aufständische die Kontrolle übernommen, allein die Arbitesfestungen hielten noch aus. Seluran sandte achtzig Regimenter aus um die Imperiale Armee in ihren Bemühungen zu unterstützen. Der Grossteil der Regimenter waren Luftlandespezialisten, welche auf der Nordhalbkugel ein riesiges Netzwerk von Bunkeranlagen einnehmen sollte. Die Landung war ein Grossunternehmen von gigantischem Ausmaß und mit einer für die Imperiale Armee ungewöhnlichen Präzision. Obwohl die Seluraner mitten in den Schwerbefestigten Gebieten landeten waren die Verluste erstaunlich gering.
Juliett war eine der ersten, die als Vorhut landete, mitten in der Polarnacht. Sie hatte kaum das Gravgeschirr von ihrem Läufer abgekuppelt, als sie auch schon Bewegungen in den weitläufigen Bunkeranlagen ausmachte. Ein Spähposten sah aus einer der Luken und versuchte zu eine Waffe in den Anschlag zu bringen. „Feuer nach eigenem ermessen!“ knarzte das Funkgerät. Sie zielte und schoss, ihr erster Abschuss entlockte ihr ein bösartiges Kichern. Die Aufklärer setzten sich in Bewegung und umrundeten in einiger Entfernung die Anlage. Informationen über Feindstärke und Befestigung wurden weiter gegeben. Während nun die Infanteriezüge landeten und sich eilends formierten hatten sie schon die Rückseite des Komplexes erreicht und sich zwischen einigen verkrüppelten Bäumen versteckt. Sie waren so nahe am Feind, das sie die Alarmsirenen im Bunker heulen hören konnten. Plötzlich meldete ihr Gruppenführer Feindkontakt von der Rückseite des Wäldchens, augenblicklich setzen sie sich in Bewegung. Verstärkung war im Anmarsch, der Feind wollte die Bunkeranlage mit zusätzlichen Kämpfern bemannen. Die Soldaten saßen auf leichten Schneemobilen, meist um die zehn Mann auf einem. Schwerere Fahrzeuge waren nicht zu sehen. „Ziel erkannt. Feuerfrei!“ die fünf Läufer eröffneten das Feuer, das scheinbar für die anrückenden Truppen völlig unvermittelt kam. Es war ein furchtbares Durcheinander im Dunkeln, doch dank ihrer hochentwickelten Optiken waren sie klar im Vorteil. Das Chaos nutzend vernichteten sie neun der ankommenden Transporter. Die Infanterie hatte schon längst den Kampf um die Bunker begonnen und brachte nun im blutigen Häuserkampf mit Flammenwerfern und Granaten den Tod zum Feind. Als am nächsten Tag um die Mittagszeit kurz die Sonne aufging bot sich den Seluranern ein grausiges Bild. Sie hatten ihren Feind in dieser Stellung in nur einer Nacht restlos vernichtet. Doch jetzt begann der eigentliche Bodenkampf. Nachschub wurde über den Luftweg geliefert und sobald sie aufmunitioniert hatten begaben sie sich als Vorhut wieder ins Feld.
Der Feldzug verlief kurz und blutig, immer waren genug Sprungtruppen vorhanden um jeden Krisenherd binnen einer Stunde zu verstärken. Der ganze Einsatz bekam daher den Namen Panaallandung, den tatsächlich waren es mehrere präzise Landungsunternehmen, die dem Feind schon in den ersten beiden Wochen das Rückgrat brachen. Julietts Einheit wurde für ihre geglückte Landungsoperation mit dem Orden der Adlerklaue ausgezeichnet.
Konnte sich bald der Grossteil des Regiments beim Garnisonsdienst langweilen, so galt dies nicht für die Sentinelschwadronen diese machten Jagd auf die letzen verbliebenen Rebellennester in der Wildnis.
Nach rund anderthalb Jahren wurde der Einsatz für beendet erklärt und ihr Regiment wurde zu einem anderen Kriegsschauplatz verschifft.
Gimurai war ein riesiger mit Minen durchzogener Gesteinsklumpen, dessen Oberfläche zumeist tot und leblos war. Giftige Bergbauabwässer waren die einzigen Flüsse auf diesem öden Planeten. Der Gouverneur hatte die Kumpel immer weiter ausgebeutet, bis die Lebensbedingungen absolut unerträglich wurden und diese sich in einem Aufstand erhoben. Beim Anblick der Gimuraianischen PVS fragte sich jeder wohin die gigantischen Mittel, die dieser Planet eigentlich abwerfen musste geflossen waren. Die kümmerlich ausgerüsteten Gestalten konnte man kaum als Soldaten eines technologisch fortschrittlichen Planeten ausmachen. Die imperiale Armee landete mit der ihr eigenen Wucht auf dem Planeten. Zusammen mit der einheimischen PVS begegneten sie dem Aufstand. Die erste Schlacht war kurz und ohne nennenswerte Verluste, wehrlose Arbeiter, die von professionellen Soldaten dahin gemetzelt wurden. Widerstandslos stießen die Imperialen Armeen vor. Doch dies war der Augenblick auf den der Gouverneur gewartet hatte, urplötzlich tauchten schwerbewaffnete PVS Regimenter auf, doch sie waren eindeutig mutiert. Die kümmerlich ausgerüsteten Regimenter und die Bergarbeiter waren die verbliebenen Loyalisten auf Gimurai. Die dem Chaos anheim gefallene Regierung hatte der Imperialen Armee eine Falle gestellt, sie war in ihrem Wahn allein auf Krieg aus, gleichgültig auf wessen Boden er stattfand Hauptsache imperiale Soldaten fanden den Tod. Nicht auf den plötzlichen Verrat vorbereitet wurden die Imperialen hart getroffen. Unglücklicherweise befand sich das 324. Seluran gerade am Boden und wurde von zwei Regimentern die ihren Vorstoß eigentlich flankieren sollten in die Zange genommen. Doch auch die Anhänger der Dunklen Götter sollten heute noch eine Überraschung erfahren, denn die Seluraner überwanden ihren Schock erstaunlich schnell und klammerten sich zäh an die versuchte Deckung. Die ausgedehnten Abraumfelder wurden nun zu einem Kriegsplatz auf dem sich die Erzfeinde gegenüber standen. Julietts Einheit erwies sich als tödlich, die unübersichtlichen Halden waren ein ideales Gelände für die Sentinels. Doch auch wenn sie verheerende Verluste verursachten, so begann sich mehr und mehr die zahlenmäßige Überlegenheit auszuwirken. Einen nach dem anderen erwischte es die Läufer, bis Juliett allein von ihrer Einheit übrig blieb. In unbändiger Wut bekämpfte sie die Chaoskultisten, spielte ein tödliches Versteckspiel wissend das es spätestens mit dem Ende ihrer Munition vorüber sein würde. Sie schoss nur noch einzelne gezielte Schüsse, benutzte ihre Maschinenkanone als überdimensioniertes Scharfschützengewehr. Sie hatte nur noch elf Schuss als plötzlich Verstärkung in Form weiterer Luftlandetruppen eintraf. Am Ende des Tages hatte sie keine einzige Kugel mehr im Magazin und von ihrem Regiment hatten gerade einmal 128 Mann überlebt und nur 29 waren noch Kampffähig. Das 324. Seluran gab es nicht mehr. Sie wurde wie der Rest des Regimentes mit dem dreifachen Schädel ausgezeichnet und erhielt außerdem den Ordinariusadler. Der Krieg wurde fortgeführt, Einheiten wurden zusammengelegt um temporäre Kampfverbände zu bilden. Schritt für Schritt errangen die Imperialen die Oberhand. Juliett absolvierte eine Unmenge gefährlicher Aufklärungsmissionen in den nächsten vier Jahren, dann endlich fiel auch die letzte Bastion der Ketzer. Die temporären Verbände wurden aufgelöst und neue Regimenter wurden aus ihnen gebildet. Doch es gab auch überhänge, das alte 324. Seluran war ein solcher Überhang. Was sollte man mit einem Regiment anfangen das aus nur noch 31 Soldaten bestand? Der Resteverwerter hatte den Namen PVS und der Planet hieß Koron III. Hier war sie nun also, sie freute sich richtig auf einen ruhigen Garnisonsdienst.
Zusammenfassung:
Name: Juliett „Kobold“ Cane
Zugehörigkeit: PVS Koron III, Sentinelpilotin
Alter: 24 Jahre
Aussehen: klein, dünn, rotes Haar, braune Augen
Kleidung: meist ein ölverschmierter Overall
Waffen: Laserpistole
Sentinel: Maschinenkanone und Einmallafette
Charakter: fröhlich, offen und hilfsbereit
Fähigkeiten: Mechanikerin, Pilotin (Sentinel), Schießen (alles was keinen Rückstoß hat)
Konto: 412 Schekel
Vorname: Juliet Sara
Rekrutierungsidentifikation: C00652-990KopS
Regimentszugehörigkeit: 324. Seluran
Rekrutierungsdatum: 892.990.M41
Rang: Spezialist
Status: +++aktiv+++
Geburtstag: 582.974.M41
Geburtsort: Seluran VI; Kopian Secundus
Metamensch: Nein
Mutation: Nein
Geschlecht: weiblich
Größe: 152cm
Gewicht: 46kg
Augenfarbe: braun
Haarfarbe: rotbraun
Einheit: 3. Leichte Aufklärer
Funktion: Sentinelpilot
Kampfeinsätze: Panaallandung; siehe Querverweis Pa992.M41-00655
Gimurainiederschlagung; sie Querverweis Gi994.M41-00012
Auszeichnungen: Orden der Adlerklaue; Ordinarius Adler; Dreifacher Schädel
+++Verlegt nach Koron III; Eingliederung in PVS Verbände; Garnisonsstationierung Gohmor+++
„Aussehen….diese Blödmänner“ murmelte Juliett. Sie ärgerte sich noch immer über diese Schreibtischheinis aus dem Arsenal. Sie mochte vielleicht nicht ganz dem imperialen Gardemaß entsprechen, okay sie war die kleinste…das war sie schon immer irgendwie gewesen. Sie war auch nicht nur klein, sie war auch noch zierlich und dünn, ja schon fast mager. Dummerweise war ihr sie auch nicht das, was man von einer Veteranin erwartete, ihr etwas rundliches Gesicht, die großen rehbraunen Augen und die kleine Stupsnase, das alles ließ sie nicht gerade älter erscheinen. Ihr freundliches Gesicht wurde von einer rostbraunen Mähne gerahmt, die fast immer in losen Strähnen im Gesicht hing und in einem enorm langen Zopf endete. Sie verfluchte zum hunderttausendsten mal ihr Aussehen und dann auch gleich noch ihr Geschlecht mit. Sie hätte gerne mit Samuel, dem Mann vor ihr in der Reihe getauscht. Riesig wie er war, mit der beeindruckenden Narbe im Gesicht und einem Bizeps über den andere Männer sich als Oberschenkel gefreut hätten. Nein, sie seufze, klein Juliett war nun mal als fröhlicher, rothaariger Kobold zur Welt gekommen und es sah ganz so aus als sollte sich das nicht ändern. Trotzdem, sie ärgerte sich jedes Mal über die doofen Sprüche: „Hier auf Koron III schicken wir keine Kinder in den Krieg.“ Äffte sie den Gefreiten nach. „Bei dem Aussehen…“ Samuel musste lachen „Hey Kleine, lass dich doch von den Affen nicht ärgern.“ Sie grinste und trat ihm spielerisch vors Schienenbein. Na ja irgendwie konnte sie die beiden ja sogar verstehen, sie hatten vermutlich den langweiligsten Job der ganzen PVS.
Die Ausrüstung und Kleidung für Rekruten und eingegliederte IAler auszugeben war sicher nicht besonders Spannend. Wenn dann auch noch zu klein geratene Veteranen für Verzögerungen sorgten, weil man keine passende Ausgehuniform für sie fand, dann musste man sich eben solche Sprüche anhören. Nun aber hatte sie ihre Uniform, sie war erstaunt wie schön diese aussah, ja gerade zu prächtig. Das schöne kräftige Blau gefiel ihr, gerade weil es weniger martialisch wirkte als das Stahlgrau der Seluranischen Verbände. Die anderen Dinge die ausgegeben wurden waren mit dem üblichen Standart vergleichbar. Ihre Laserpistole hatte sie als persönliche Waffe eintragen lassen, nachdem zum Glück auch der hiesige Offizier, der die Waffenausgabe überwachte erkannt hatte das ihr mit der schweren Maschinenpistole die sonst für Fahrzeugbestzungen vorgesehen war nicht geholfen war. Kleinere Dehnungen des Reglements sind für Sentinelpiloten durchaus üblich. Zwar wird weder in der Imperialen Armee noch in irgendwelchen PVS Einheiten Eigeninitiative gefördert, doch Sentinelbesatzungen stellen hier eine Ausnahme dar, da sie oft allein weit vor der eigentlichen Streitmacht operieren müssen. Das sich dann ausgerechnet bei ihnen die Eigenbrötlerischsten versammeln dürfte wohl kaum einen verwundern. Wie die meisten Piloten verbringt Juliett den Großteil des Tages bei ihrer Maschine, eigentlich mehr in ihrer Maschine, oder in der Maschine eines anderen. Wie alle Maschinenbesatzungen, die ihre Zeit mit Wartungsarbeiten verbringt findet man sie meist in Overall oder Latzhose vor. In der Hand einen Werkzeugkasten, im Gesicht eine Ölspur und ein fröhliches lächeln.
Ihr Sentinel, ist wie man sich leicht denken kann ihr besonders ans Herz gewachsen. Es handelt sich hier um die Standartausführung des Seluranischen Dropsentinels. In seiner Form ist er dem der Elysianer ähnlich, allerdings handelt es sich um eine geschlossene Version, um das zusätzliche Gewicht auszugleichen musste man auf einen externen Gravschirm zurückgreifen, anstatt diesen integrieren zu können. Eine liebevoll gepflegte Maschinenkanone stellt die Hauptbewaffnung des Läufers, ein Schriftzug verrät ihren Namen: „Koboldgruß“ darüber hinaus verfügt er über eine Einmallafette mit der eine Sprengrakete verschossen werden kann. Tarnnetz, Nebelwerfer, Infrarotoptik und die Möglichkeit für eine sehr begrenzte Zeit die Wärmesignatur zu unterdrücken machen ihn zu einem idealen Aufklärer. Die Unterdrückung des Wärmeausstoßes hat allerdings sehr enge Grenzen, zum einen ist dies nur im Standbymodus möglich zum anderen wird es dann in der Fahrerkabine ungemütlich warm. Die üblichen Verdächtigen einer Aufklärungseinheit finden sich natürlich auch im Sentinel, wie Fernglas, Funk und Werkzeugset. Man kann sich sicher gut vorstellen, wie viel Platz dann noch in dem Läufer bleibt, wenn Proviant und Munition für den Einsatz dazu kommen.
Zu den Charaktereigenschaften eines Piloten sollte jedenfalls nicht Klaustrophobie gehören. Juliett hat dieses Problem jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil, sie mag es wenn es eng ist. Kopfüber in einem Motor zu hängen und zu schrauben das ist ihre Welt. Wenn sie dann lachend wieder ans Tageslicht kommt, verschmiert und mit zersaustem rotem Haar erklärt sich gleich woher ihr Spitzname „Kobold“ kommt. Sie ist weniger eigenbrötlerisch als die meisten Sentinelpiloten, sie mag Gesellschaft. Sie kann über fast alles und mit beinahe jedem lachen. Ihr lustiges äußeres zusammen mit ihrem verschmitzten Charakter haben sogar schon mal einem Kommissar ein Lächeln abgerungen. Unwichtigere Dienstvorschriften wie die über die maximale Länge des Haares sind ihr meist egal, zu ihrem Glück werden bei den Aufklärern solche „Verschrobenheiten“ toleriert. Ihr sonniges Gemüt scheint jedoch ab und an zu verfliegen, sie scheint dann geistesabwesend meist in Gedanken an die Schlacht im Solongetal und die furchtbaren Verluste.
Wenn sie sich ärgert, so ist dies meist von kurzer Dauer, was sie jedoch regelmäßig auf die Palme bringt, sind blöde Bemerkungen über ihre Größe.
Wer ihre Fähigkeiten jedoch respektiert, der darf sie auch ungestraft Kobold nennen. Sie wollte nie bloß das Regimentsmaskottchen sein, etwas was sie ebenfalls auf die Palme brachte. Die felsenfeste Behauptung einer Chimärenbesatzung, das sie ein echter Glücksbringer sei hatte ihr diese Ehre verschafft. Die Chimäre „Deus vult“ war vorher ein echtes Sorgenkind ihrer Besatzung gewesen. Es spricht jedoch für ihre Fähigkeiten als Mechanikerin, das sie auf diese Weise zum Maskottchen wurde. Tatsächlich interessiert sie sich für alles was Öl als Nahrungszusatz braucht, den Vorteil, den diese Fähigkeit für eine weitgehend autonom agierende Einheit bringt ist nicht von der Hand zu weisen. Ihr Verständnis für Maschinen halfen ihr sehr eine gute Pilotin zu werden. Schießen an sich kann sie ganz gut, allerdings nur, solange sie den Rückstoß der Waffe nicht mit ihrem Körper abfangen muss. Hierbei sind ihr insbesondere Granatwerfer ein Graus. In der Grundausbildung gehörte es leider dazu mit dem Granatwerfer zu schießen. Nach dem Schuss sah sie einen sich kaputt lachenden Ausbilder über ihr stehen der sie fragte ob sie oder die Granate weiter geflogen sei. Laserwaffen sind ihr da schon deutlich lieber und ohne Rückstoß ist an ihren Zielfähigkeiten auch nichts zu meckern. Noch schlimmer als Granatwerfer schießen war Nahkampf, sie kam nicht mal an ihre Gegner an, ihre Arme waren einfach zu kurz. Allerdings bewies sie auch hier die Fähigkeit alle zum lachen zu bringen, in dem sie versuchte die Schnürsenkel ihres Kontrahenten zusammenzubinden.
Ihr Lebenslauf war wirklich schon ein merkwürdiger, dachte sie und musste selber lächeln. Sie war auf Seluran geboren worden, ihr Vater besaß eine recht große Werkstadt in einem etwas heruntergekommenen Teil der Makropole. Sie hingegen besaß dafür drei ältere Brüder, was manchmal gut, aber meistens anstrengend war. Ihre Mutter war schon bald nach ihrer Geburt an einer Herzkrankheit gestorben und so wuchs sie unter Männern auf, denn in die Werkstatt verirrten sich nur äußerst selten Frauen. Die Versuche einer Tante sie zum Mädchen zu erziehen scheiterten schon allein daran kläglich, das es für ein kleines Kind in einer Werkstatt einfach viel mehr zu entdecken gab als bei einer Tante die Kleider nähte und wo nichts angefasst werden durfte. Ihr Vater hingegen, den seine kleine Tochter schon allein wegen ihrer roten Haare an seine verstorbene Frau erinnerte hatte sie gern um sich. So lernte sie das Schrauberhandwerk von klein auf. Auch später wurde nie ein richtiges Mädchen aus ihr. Sie spielte nur mit Jungs und wurde unter Männern groß. Ihr Vater war sehr zum entsetzen seiner Schwester stolz auf seinen „Kobold“. „Ha!“ pflegte er zu sagen „mein Mädchen wünschen sich andere als Jungen.“ Niemand verlangte von ihr das sie kochen lernte, es hätte ihr sowieso kaum jemand bei bringen können, niemand beklagte sich, wenn sie sich genauso dreckig wie die anderen an den Tisch setzte. Man kann wirklich sagen das sie eine glückliche Kindheit hatte. Als sie älter wurde und naturgemäß sich ein Interesse an Jungen entwickelte ließ sie sich das Haar lang wachsen. Ihr zweitältester Bruder verpflichtete sich sehr zum Stolz ihres Vater bei der Imperialen Armee. Ihr Vater, ein Bär von einem Mann war selber einst bei den Seluranischen Sturmverbänden gewesen. „Das sind echte Männer, wer durch die Hölle gegangen ist der weiß wovon er redet!“ stolz zeigte er dann seine Narben aus dem Gefecht. In diesem etwas heruntergekommenen Teil der Makropole meldeten sich all jene zur Armee die keinen Job fanden und so war es kaum verwunderlich das sich der Grossteil ihrer Freunde einschrieb. Sie hatte Angst was ihr Vater sagen würde, wenn sie ihm mittelte das sie auch zur Armee wollte. Doch letztendlich traute sie sich ihn zu fragen. Sie selbst war überrascht das ihr Vater dies guthieß, hatte er doch sonst sie gern in seiner Nähe gehabt. Doch dieser lachte nur auf ihre Frage hin. „Ich wollte nur nicht das du zu irgend so einem verweichlichten Püppchen wirst, das passiert dir bei der IA nicht.“ Tatsächlich war er es der nach Abschluss ihrer Grundausbildung am meisten damit prahlte. Die Armee und sie passten von Anfang an irgendwie gut an einander, zum einen gab es hier nicht viele andere Frauen und die meisten waren ähnlich burschikos wie sie. Durch ihre entspannte Art mit Männern umzugehen und ihr technisches Vorwissen lebte sie sich gut ein. Nach ihrer Ausbildung wurde sie direkt zu den Sentinelaufklärern versetzt. Ging es ihr vorher schon gut, so schien es ihr hier als habe sie ihren Platz gefunden.
Schon bald darauf wurden sie in ein Kriegsgebiet verschifft. Auf Panaal hatten Aufständische die Kontrolle übernommen, allein die Arbitesfestungen hielten noch aus. Seluran sandte achtzig Regimenter aus um die Imperiale Armee in ihren Bemühungen zu unterstützen. Der Grossteil der Regimenter waren Luftlandespezialisten, welche auf der Nordhalbkugel ein riesiges Netzwerk von Bunkeranlagen einnehmen sollte. Die Landung war ein Grossunternehmen von gigantischem Ausmaß und mit einer für die Imperiale Armee ungewöhnlichen Präzision. Obwohl die Seluraner mitten in den Schwerbefestigten Gebieten landeten waren die Verluste erstaunlich gering.
Juliett war eine der ersten, die als Vorhut landete, mitten in der Polarnacht. Sie hatte kaum das Gravgeschirr von ihrem Läufer abgekuppelt, als sie auch schon Bewegungen in den weitläufigen Bunkeranlagen ausmachte. Ein Spähposten sah aus einer der Luken und versuchte zu eine Waffe in den Anschlag zu bringen. „Feuer nach eigenem ermessen!“ knarzte das Funkgerät. Sie zielte und schoss, ihr erster Abschuss entlockte ihr ein bösartiges Kichern. Die Aufklärer setzten sich in Bewegung und umrundeten in einiger Entfernung die Anlage. Informationen über Feindstärke und Befestigung wurden weiter gegeben. Während nun die Infanteriezüge landeten und sich eilends formierten hatten sie schon die Rückseite des Komplexes erreicht und sich zwischen einigen verkrüppelten Bäumen versteckt. Sie waren so nahe am Feind, das sie die Alarmsirenen im Bunker heulen hören konnten. Plötzlich meldete ihr Gruppenführer Feindkontakt von der Rückseite des Wäldchens, augenblicklich setzen sie sich in Bewegung. Verstärkung war im Anmarsch, der Feind wollte die Bunkeranlage mit zusätzlichen Kämpfern bemannen. Die Soldaten saßen auf leichten Schneemobilen, meist um die zehn Mann auf einem. Schwerere Fahrzeuge waren nicht zu sehen. „Ziel erkannt. Feuerfrei!“ die fünf Läufer eröffneten das Feuer, das scheinbar für die anrückenden Truppen völlig unvermittelt kam. Es war ein furchtbares Durcheinander im Dunkeln, doch dank ihrer hochentwickelten Optiken waren sie klar im Vorteil. Das Chaos nutzend vernichteten sie neun der ankommenden Transporter. Die Infanterie hatte schon längst den Kampf um die Bunker begonnen und brachte nun im blutigen Häuserkampf mit Flammenwerfern und Granaten den Tod zum Feind. Als am nächsten Tag um die Mittagszeit kurz die Sonne aufging bot sich den Seluranern ein grausiges Bild. Sie hatten ihren Feind in dieser Stellung in nur einer Nacht restlos vernichtet. Doch jetzt begann der eigentliche Bodenkampf. Nachschub wurde über den Luftweg geliefert und sobald sie aufmunitioniert hatten begaben sie sich als Vorhut wieder ins Feld.
Der Feldzug verlief kurz und blutig, immer waren genug Sprungtruppen vorhanden um jeden Krisenherd binnen einer Stunde zu verstärken. Der ganze Einsatz bekam daher den Namen Panaallandung, den tatsächlich waren es mehrere präzise Landungsunternehmen, die dem Feind schon in den ersten beiden Wochen das Rückgrat brachen. Julietts Einheit wurde für ihre geglückte Landungsoperation mit dem Orden der Adlerklaue ausgezeichnet.
Konnte sich bald der Grossteil des Regiments beim Garnisonsdienst langweilen, so galt dies nicht für die Sentinelschwadronen diese machten Jagd auf die letzen verbliebenen Rebellennester in der Wildnis.
Nach rund anderthalb Jahren wurde der Einsatz für beendet erklärt und ihr Regiment wurde zu einem anderen Kriegsschauplatz verschifft.
Gimurai war ein riesiger mit Minen durchzogener Gesteinsklumpen, dessen Oberfläche zumeist tot und leblos war. Giftige Bergbauabwässer waren die einzigen Flüsse auf diesem öden Planeten. Der Gouverneur hatte die Kumpel immer weiter ausgebeutet, bis die Lebensbedingungen absolut unerträglich wurden und diese sich in einem Aufstand erhoben. Beim Anblick der Gimuraianischen PVS fragte sich jeder wohin die gigantischen Mittel, die dieser Planet eigentlich abwerfen musste geflossen waren. Die kümmerlich ausgerüsteten Gestalten konnte man kaum als Soldaten eines technologisch fortschrittlichen Planeten ausmachen. Die imperiale Armee landete mit der ihr eigenen Wucht auf dem Planeten. Zusammen mit der einheimischen PVS begegneten sie dem Aufstand. Die erste Schlacht war kurz und ohne nennenswerte Verluste, wehrlose Arbeiter, die von professionellen Soldaten dahin gemetzelt wurden. Widerstandslos stießen die Imperialen Armeen vor. Doch dies war der Augenblick auf den der Gouverneur gewartet hatte, urplötzlich tauchten schwerbewaffnete PVS Regimenter auf, doch sie waren eindeutig mutiert. Die kümmerlich ausgerüsteten Regimenter und die Bergarbeiter waren die verbliebenen Loyalisten auf Gimurai. Die dem Chaos anheim gefallene Regierung hatte der Imperialen Armee eine Falle gestellt, sie war in ihrem Wahn allein auf Krieg aus, gleichgültig auf wessen Boden er stattfand Hauptsache imperiale Soldaten fanden den Tod. Nicht auf den plötzlichen Verrat vorbereitet wurden die Imperialen hart getroffen. Unglücklicherweise befand sich das 324. Seluran gerade am Boden und wurde von zwei Regimentern die ihren Vorstoß eigentlich flankieren sollten in die Zange genommen. Doch auch die Anhänger der Dunklen Götter sollten heute noch eine Überraschung erfahren, denn die Seluraner überwanden ihren Schock erstaunlich schnell und klammerten sich zäh an die versuchte Deckung. Die ausgedehnten Abraumfelder wurden nun zu einem Kriegsplatz auf dem sich die Erzfeinde gegenüber standen. Julietts Einheit erwies sich als tödlich, die unübersichtlichen Halden waren ein ideales Gelände für die Sentinels. Doch auch wenn sie verheerende Verluste verursachten, so begann sich mehr und mehr die zahlenmäßige Überlegenheit auszuwirken. Einen nach dem anderen erwischte es die Läufer, bis Juliett allein von ihrer Einheit übrig blieb. In unbändiger Wut bekämpfte sie die Chaoskultisten, spielte ein tödliches Versteckspiel wissend das es spätestens mit dem Ende ihrer Munition vorüber sein würde. Sie schoss nur noch einzelne gezielte Schüsse, benutzte ihre Maschinenkanone als überdimensioniertes Scharfschützengewehr. Sie hatte nur noch elf Schuss als plötzlich Verstärkung in Form weiterer Luftlandetruppen eintraf. Am Ende des Tages hatte sie keine einzige Kugel mehr im Magazin und von ihrem Regiment hatten gerade einmal 128 Mann überlebt und nur 29 waren noch Kampffähig. Das 324. Seluran gab es nicht mehr. Sie wurde wie der Rest des Regimentes mit dem dreifachen Schädel ausgezeichnet und erhielt außerdem den Ordinariusadler. Der Krieg wurde fortgeführt, Einheiten wurden zusammengelegt um temporäre Kampfverbände zu bilden. Schritt für Schritt errangen die Imperialen die Oberhand. Juliett absolvierte eine Unmenge gefährlicher Aufklärungsmissionen in den nächsten vier Jahren, dann endlich fiel auch die letzte Bastion der Ketzer. Die temporären Verbände wurden aufgelöst und neue Regimenter wurden aus ihnen gebildet. Doch es gab auch überhänge, das alte 324. Seluran war ein solcher Überhang. Was sollte man mit einem Regiment anfangen das aus nur noch 31 Soldaten bestand? Der Resteverwerter hatte den Namen PVS und der Planet hieß Koron III. Hier war sie nun also, sie freute sich richtig auf einen ruhigen Garnisonsdienst.
Zusammenfassung:
Name: Juliett „Kobold“ Cane
Zugehörigkeit: PVS Koron III, Sentinelpilotin
Alter: 24 Jahre
Aussehen: klein, dünn, rotes Haar, braune Augen
Kleidung: meist ein ölverschmierter Overall
Waffen: Laserpistole
Sentinel: Maschinenkanone und Einmallafette
Charakter: fröhlich, offen und hilfsbereit
Fähigkeiten: Mechanikerin, Pilotin (Sentinel), Schießen (alles was keinen Rückstoß hat)
Konto: 412 Schekel