04-14-2010, 05:47 PM
Biographie Part 2
Es war nur eine einfache Wohnung innerhalb des kirchlichen Unterkunft-Komplexes des Adeptus Ministorum. Für eine Nacht vollkommend ausreichend. Ezequiel hatte nichts für prunkvolle Unterkünfte übrig, im Allgemeinen mochte er es nicht protzig. Nur wenn es direkt um seine Aufgaben und Missionen ging, wollte er, dass immer alles perfekt ist. Ezequiel legte seine Sachen ab, aß eine Kleinigkeit, wusch sich und ging dann sofort zu Bett. Nachdem er sich am Vormittag des nächsten Morgens mit diversen Stadtwachen und Adepten der Kirche beriet, traf er sich am frühen Nachmittag wieder mit Schwester Marie. Ah Schwester Marie. Ich habe bereits den Stadtplatz gesehen, eine hervorragende Arbeit. Hat ansonsten alles andere geklappt? Ja Vater, die Bekanntmachungen gingen noch gestern Nacht durch die ersten Reihen der Bürger. Die Wachen und Soldaten wissen Bescheid und die Stadtverwaltung hat alles genehmigt, was wir unternehmen. Vor eurer Predigt wird ein Chor für stimmige, freudige Atmosphäre sorgen und der Konfessor wird ein paar Worte sagen. Es gibt keine besseren Gefährtinnen um den Glauben zu stärken als die Töchter des Imperators. Nicht umsonst würde ich mein Leben zu jeder Zeit in die Hände der Sororitas geben. Diese Worte ehren mich und meine Schwestern, Vater. Ich danke euch. Ich werde mich noch umziehen und vorbereiten, wir sehen und dann auf dem Podest. Ich möchte, dass ihr neben mir steht Schwester Marie. Mit diesen Worten verlies Ezequiel die Sororitas und ging schnellen Schrittes Richtung Unterkünfte. Dort angekommen legte er seine Robe ab, um ein kostbareres und weitaus geschmückteres Gewand überzuziehen. Auch legte er seine Automatikpistole ab. Er wollte den sowieso schon ängstlichen Bürgern nicht bewaffnet gegenüberstehen. Sein Kettenschwert selbst ruhte ebenfalls in einer hölzernen Kiste und wurde glücklicherweise in den letzten Monaten nur selten benutzt. Nachdem Ezequiel sich zu Recht gemacht hatte, verlies er die Unterkünfte so schnell wie er gekommen war. Auf dem Weg zum Platz freute es ihn zu sehen, das sich viele Bürger ebenfalls auf den Weg machten. Es dauerte nicht lange bis Wachsoldaten kamen, um den Missionar zu eskortieren, was Ezequiel nicht gerade Freude bereitete, aber letztendlich machten sie nur ihre Arbeit. Von weiten hörte man bereits den Chor der stätig lauter wurde, je näher sie dem Platz kamen. Einige Bürger an denen sie vorbeikamen, versuchten ihn nicht zu beachten, andere gingen Ihm und den Soldaten aus dem Weg. Nur wenige lächelten Ezequiel zu. Es kommt oft vor, dass Kirchenanhänger von Terra nicht so schnell mit Freundlichkeit begrüßt werden, da sie oft mit der Inquisition zusammen ankommen. Der Stadtplatz wurde wunderschön hergerichtet. Es wurden extra viele Fahnenmäste angebracht, an denen Banner des Imperiums, des Planeten und nicht zuletzt der Kirche wehten. Zwischen den Mästen zierten verschiedene Blumen den Platz. Dieser selber und die Statue des Imperators wurden gereinigt. Das hölzerne Podest wurde ebenfalls mit Bannern übersät. Auf dem Podest standen Schwester Marie, der Konfessor und weitere höhere Kirchenmitglieder. Davor patroulierten die Kriegernonnen der Kirche. Weitere Schwestern und einige Soldaten überwachten den Platz und die Seitenstraßen. Der Konfessor sprach mit den Bürgern zusammen ein Gebet, während Ezequiel in ruhigem Schritt die Stufen des Podestes erklimm. Es blieb ihn nicht mal mehr Zeit sich kurz zu setzen, als das Kirchenoberhaupt des Planeten den Missionar ankündigte. Ezequiel verneigte sich noch einmal vor dem Konfessor und nahm seinen Platz am Pult ein. Die Sonne lies sein goldgeschmückte Gewand in gleisendem Licht erstrahlen, während die Gebetsbändchen im Wind wedelten. Seinen Missionarsstab steckte er aufrecht in ein vorgefertigtes Loch neben dem Pult. Dann nahm er seine zwei Gebetsbücher von seinem Gürtel und legte sie auf die Ablagefläche. Er nahm noch einmal tief Luft und schloss seine Augen.
A spiritu dominates, Domine, libra nos. Von dem Donner und dem Sturm; Erlöse uns, unser Imperator. Von Seuche, Falschheit, Versuchung und Krieg; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Geißel des Kraken; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Blasphemie der Gefallenen; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Besessenheit durch Dämonen; Erlöse uns, unser Imperator. Vom Fluch des Mutanten; Erlöse uns, unser Imperator. A morte perpetua, Domine, libra nos.
Ich weis meine Söhne und Töchter, das ihr das fürchtet was einst im Dunkeln dieses Planeten lauerte und versucht wieder nach außen zu dringen. Ich habe von den Geschichten gehört, die ihr in letzter Zeit stattfinden. Ich habe auch von bereits Korrumpierten Menschen gehört, die den nächtlichen Ketzereien des Chaos verfallen sind. Und dennoch muss ich mich Fragen warum. Warum? Warum lasst ihr zur das die Angst euch beherrscht? Es gibt nichts Leichteres für einen Ketzer einen ängstlichen Mann oder eine ängstliche Frau in den Abgrund der Dunkelheit zu ziehen. Ich möchte euch zunächst eine Schrift vortragen, die ihr nicht aus den Büchern der Kirche kennt. Einige werden diese folgenden Sätze vielleicht noch nie gehört haben, andere schon. Diese Worte sind von Engeln die keine Furcht kennen, die ihr Leben täglich für den Imperator und sein Volk aufs Spiel setzen. Ezequiel klappte eines seiner Bücher auf und Zog ein Stück Papier heraus und fing an vorzulesen.
Ohne die Dunkelheit kann es kein Licht geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Lüge kann es keine Wahrheit geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Krieg kann es keinen Sieg geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Tod kann es keine Opfer geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Hoffnung kann es keine Zukunft geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Loyalität kann es kein einziges Kapitel geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Imperator, gibt es das große Nichts; und wir haben keinen Zweck mehr.
Diese Worte stammen von den Todesengeln des Imperiums, den Kriegern des Adeptus Astartes. Sie leben und sterben für den Imperator, sie kennen keine Furcht, denn sie sind die Reinkarnation der Furcht. Ich weis natürlich, dass viele der hier anwesenden keine Krieger sind, jedoch treffen viele dieser Punkte auch auf das Volk des Imperiums zu. Horcht in euch hinein und denkt darüber nach. Heut zu Tage ist das Wort vom Glauben stark belastet, es sagt jeder: ist egal was man glaubt, jeder glaubt was: ich glaub, dass es heute nicht gewittert, ich glaub was weiß ich. Nein, es geht um das felsenfeste Vertrauen auf den lebendigen Gott-Imperator. Jetzt sollen es alle hören, keine Schuld der Welt, keine Bindung, keine Not die nicht durch Glauben überwunden und befreit werden kann, es gibt keine Abhängigkeit und keine Tiefe in der wir leben, gar nichts an Prägungen die wir mit uns tragen. Ich sag das ganz bewusst, weil das die Botschaft des der Kirche ist. Eine Botschaft die durch ein ganz festes und lebendiges Vertrauen auf den lebendigen Gott-Imperator niemals gebrochen werden kann. Nur eine Liebe bis zum Tod ist schön, nur eine Treue in Hingabe ist schön, alles andere steh hinten an. Selbstverständlich gibt es bei uns ja häufig einen Glauben, der nur ein Denkglaube, ein Kopfglaube, ein Spruchglaube ist. Nur eine philosophische Weisheit. Aber das geht ja nicht mit den heiligen Schriften. Ein Glaube der sich nicht praktisch in meinen Lebensentscheidungen zeigt, ist kein „biblischer“ Glaube. Sondern dieses Vertrauen, dieses felsenfeste Vertrauen wird zur Tat, zur gehorsamen Tat. Ich warte jeden Tag darauf, was der Gott-Imperator mit mir vorhat, wo er mich braucht, und dann handle ich entschlossen, das ist die Art des Glaubens. An seinem Platz zu sein und dort zu wirken, und weil ich, ja weil wir diese Taten umsetzen, werden wir errettet, denn ein gelebter Glaube, ein Glaube der Hingabe dient zur Rettung. Natürlich ist es immer wieder erschütternd, dass es das gibt, dass tausende und abertausende zu Grunde gehen. Wir halten den Atem an. Ist der Gott-Imperator so grausam? Aber wisst ihr, dass Millionen von Menschen unseres Imperiums untergehen, weil sie keine Hoffnung und kein Heil haben? Es gehen Menschen zu Grunde, sterben ohne irgendeine ewige Hoffnung. Da ist es so wichtig, dass wir einen lebendigen, festen, echten Glauben haben, damit wir gerettet werden. Ein einzelner Gläubiger kann über eine Legion der Ungläubigen triumphieren. Unzählige Milliarden Gläubige können niemals aufgehalten werden. Die Stärke des Imperators ist die Menschheit, und die Stärke der Menschheit ist der Imperator. Wenn einer sich vom anderen abwendet, werden wir alle zu den Verlorenen und Verdammten. Nur durch Glauben, nur durch Glauben. Ohne Glauben ist es unmöglich dem Göttlichen zu gefallen. Macht es euch selbst vor Augen deutlich, worauf es ankommt. Auf einen gelebten, festen, gewissen Glauben, der allein dem lebendigen Gott-Imperator vertraut, ganz und völlig. A spiritu dominates, Domine, libra nos.
Ezequiel erhob den Kopf Richtung Sonne, schloss seine Augen und atmete tief ein, während der Chor wieder einsetze. Zunächst hörte man außer dem Gesang nichts, bis die ersten aufmunternden Zurufe fielen. Mehr und mehr Männer, Frauen und Kinder begannen zu applaudieren, klatschen und jubeln. Von den Sororitas und einigen Soldaten hörte man immer wieder Gebrüll wie „Für den Imperator“ oder „Segen dem ewigen Heiland des Imperiums“. Der Konfessor kam lächeln auf Ezequiel zu und umarmte ihn kurz. Gleich darauf ging Ezequiel auf seine Knie und küsste dessen Saum. Auch die Sororitas trat näher an Ezequiel heran. Gute Predigt, Vater. Wenn diese Worte nicht mal mehr helfen würde, wäre es für uns alle eh schon zu spät. Dann verlies sie den Podest und ging zu ihren Truppen. Gerade als Ezequiel es ihr gleichtun wollte, bemerkte er eine kleine Unruhe in der Masse der Bürger. Drei in dunkle Roben gehüllte Gestalten drängten durch die Massen und rannten auf den Podest zu. Nieder mit dem halbtoten Pseudo-Gott, nieder mit dem Imperium. Auf das ihr für immer und ewig im Fegefeuer des Warps brennen werdet! Einer der Männer zündete eine Granate in der Hand und warf sie Richtung Podest. Ezequiel warf sich schützend vor den Konfessor und versuchte der Granat den Rücken zuzukehren, jedoch reichte die Zeit nicht aus. Die Granate explodierte und Splitter trafen Ezequiel an der rechten Seite seines Körpers, nicht zuletzt sein rechtes Auge. Blutsspritzer zierten nun das Gewand des Konfessors, der glücklicherweise keinen Schaden genommen hatte. Während die Menge panisch einen sicheren Abstand zu dem Ereignis suchte, eröffneten die Soldaten das Feuer auf die ketzerischen Männer. Zwei wurden mit einem Kugelhagel zu Boden gebracht, der letzte wurde von zwei Sororitas überwältigt. Ezequiel der sich voller schmerzen langsam erhob, hielt die Sororitas zurück, bevor sie den Mann liquidieren konnten. Wartet, bringt ihn her. Ezequiel presste sich ein Tuch auf seine blutströmende Augenwunde und hielt sich mit einem Arm am Pult fest. Inzwischen hatte eine der Sororitas den Mann zu ihm gebracht. Er versuchte sich loszureißen, aber schaffte es nicht einmal annähernd den Griff einer „Tochter des Imperators“ zu lockern. Ezequiel drückte sich vom Pult weg und versuchte aufrecht zu stehen. Dann lies er das durch genässte, blutrote Tuch fallen und blickte den Mann, mit seinem noch verbleibenden Auge, starr an. Ich hoffe du kannst mich noch gut sehen, Sklave des ach so Göttlichen. Finster grinste der Ketzer Ezequiel an. Dieser lächelte nur zurück. Ich brauche dich nicht zu sehen, um zu wissen was du bist. Weist du ein Gebet oder eine Predigt vermag die Seele zu läutern, doch nur Schmerz läutert den Körper. Beide sind unerlässlich für das Überleben der Menschheit und des Glaubens. Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass du heute weitaus mehr verloren hast, als ich. Du hast deine Menschlichkeit, deinen Glauben und die Reinheit deiner Seele verloren, möge das Feuer des Imperators deine gefallene Seele erlösen. Nach diesen Worten schleppte die Sororitas den Ketzer fort, während Ezequiel langsam zu Boden sackte und ihn Dunkelheit umfing.
Nach zwölf Stunden weckte ihn das grelle Licht des Krankenhauses. Ah sie sind wieder wach, Vater. Der Arzt half ihm sich aufzurichten und leuchtete ihm in sein eh schon geblendetes Auge. Wir haben ihnen ein Schlafmittel injiziert. Sie haben gerade gute 12 Stunden geschlafen. Ihre Wunden am Rücken und ihrer rechten Seite sind nicht so wild, reine Fleischwunden. Der Heilungsprozess dürfte nicht lange dauern. Leider haben sie ihr rechtes Auge verloren, wir haben den Augapfel mit künstlichen Zellen wieder hergerichtet, aber ihre Sehkraft erlangen sie so nicht wieder. Aber wenn sie möchten, können wir ein künstliches einsetzen. Ezequiel hob ein Bein nach dem anderen aus dem Bett und lächelte den Arzt an. Ich danke ihnen, aber ich brauch kein künstliches Auge. Der Imperator schenkte mir ein Zweites. Vater, ich kann ihnen leider nicht erlauben schon aufzustehen, sie sollte noch einige Zeit ruhen. Wie ich bereits sagte, danke Doktor. Meine Wunden sind bandagiert und mein Auge wiederhergerichtet. Diese lächerlichen Schmerzen werden mich nicht tagelang ans Bett fesseln. Also bringen sie mir bitte meine Sachen, ich werde sie bald verlassen. Meine Aufgabe hier ist noch nicht beendet oder sagen wir besser, meine Aufgabe hat gerade erst angefangen. . .
Es war nur eine einfache Wohnung innerhalb des kirchlichen Unterkunft-Komplexes des Adeptus Ministorum. Für eine Nacht vollkommend ausreichend. Ezequiel hatte nichts für prunkvolle Unterkünfte übrig, im Allgemeinen mochte er es nicht protzig. Nur wenn es direkt um seine Aufgaben und Missionen ging, wollte er, dass immer alles perfekt ist. Ezequiel legte seine Sachen ab, aß eine Kleinigkeit, wusch sich und ging dann sofort zu Bett. Nachdem er sich am Vormittag des nächsten Morgens mit diversen Stadtwachen und Adepten der Kirche beriet, traf er sich am frühen Nachmittag wieder mit Schwester Marie. Ah Schwester Marie. Ich habe bereits den Stadtplatz gesehen, eine hervorragende Arbeit. Hat ansonsten alles andere geklappt? Ja Vater, die Bekanntmachungen gingen noch gestern Nacht durch die ersten Reihen der Bürger. Die Wachen und Soldaten wissen Bescheid und die Stadtverwaltung hat alles genehmigt, was wir unternehmen. Vor eurer Predigt wird ein Chor für stimmige, freudige Atmosphäre sorgen und der Konfessor wird ein paar Worte sagen. Es gibt keine besseren Gefährtinnen um den Glauben zu stärken als die Töchter des Imperators. Nicht umsonst würde ich mein Leben zu jeder Zeit in die Hände der Sororitas geben. Diese Worte ehren mich und meine Schwestern, Vater. Ich danke euch. Ich werde mich noch umziehen und vorbereiten, wir sehen und dann auf dem Podest. Ich möchte, dass ihr neben mir steht Schwester Marie. Mit diesen Worten verlies Ezequiel die Sororitas und ging schnellen Schrittes Richtung Unterkünfte. Dort angekommen legte er seine Robe ab, um ein kostbareres und weitaus geschmückteres Gewand überzuziehen. Auch legte er seine Automatikpistole ab. Er wollte den sowieso schon ängstlichen Bürgern nicht bewaffnet gegenüberstehen. Sein Kettenschwert selbst ruhte ebenfalls in einer hölzernen Kiste und wurde glücklicherweise in den letzten Monaten nur selten benutzt. Nachdem Ezequiel sich zu Recht gemacht hatte, verlies er die Unterkünfte so schnell wie er gekommen war. Auf dem Weg zum Platz freute es ihn zu sehen, das sich viele Bürger ebenfalls auf den Weg machten. Es dauerte nicht lange bis Wachsoldaten kamen, um den Missionar zu eskortieren, was Ezequiel nicht gerade Freude bereitete, aber letztendlich machten sie nur ihre Arbeit. Von weiten hörte man bereits den Chor der stätig lauter wurde, je näher sie dem Platz kamen. Einige Bürger an denen sie vorbeikamen, versuchten ihn nicht zu beachten, andere gingen Ihm und den Soldaten aus dem Weg. Nur wenige lächelten Ezequiel zu. Es kommt oft vor, dass Kirchenanhänger von Terra nicht so schnell mit Freundlichkeit begrüßt werden, da sie oft mit der Inquisition zusammen ankommen. Der Stadtplatz wurde wunderschön hergerichtet. Es wurden extra viele Fahnenmäste angebracht, an denen Banner des Imperiums, des Planeten und nicht zuletzt der Kirche wehten. Zwischen den Mästen zierten verschiedene Blumen den Platz. Dieser selber und die Statue des Imperators wurden gereinigt. Das hölzerne Podest wurde ebenfalls mit Bannern übersät. Auf dem Podest standen Schwester Marie, der Konfessor und weitere höhere Kirchenmitglieder. Davor patroulierten die Kriegernonnen der Kirche. Weitere Schwestern und einige Soldaten überwachten den Platz und die Seitenstraßen. Der Konfessor sprach mit den Bürgern zusammen ein Gebet, während Ezequiel in ruhigem Schritt die Stufen des Podestes erklimm. Es blieb ihn nicht mal mehr Zeit sich kurz zu setzen, als das Kirchenoberhaupt des Planeten den Missionar ankündigte. Ezequiel verneigte sich noch einmal vor dem Konfessor und nahm seinen Platz am Pult ein. Die Sonne lies sein goldgeschmückte Gewand in gleisendem Licht erstrahlen, während die Gebetsbändchen im Wind wedelten. Seinen Missionarsstab steckte er aufrecht in ein vorgefertigtes Loch neben dem Pult. Dann nahm er seine zwei Gebetsbücher von seinem Gürtel und legte sie auf die Ablagefläche. Er nahm noch einmal tief Luft und schloss seine Augen.
A spiritu dominates, Domine, libra nos. Von dem Donner und dem Sturm; Erlöse uns, unser Imperator. Von Seuche, Falschheit, Versuchung und Krieg; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Geißel des Kraken; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Blasphemie der Gefallenen; Erlöse uns, unser Imperator. Von der Besessenheit durch Dämonen; Erlöse uns, unser Imperator. Vom Fluch des Mutanten; Erlöse uns, unser Imperator. A morte perpetua, Domine, libra nos.
Ich weis meine Söhne und Töchter, das ihr das fürchtet was einst im Dunkeln dieses Planeten lauerte und versucht wieder nach außen zu dringen. Ich habe von den Geschichten gehört, die ihr in letzter Zeit stattfinden. Ich habe auch von bereits Korrumpierten Menschen gehört, die den nächtlichen Ketzereien des Chaos verfallen sind. Und dennoch muss ich mich Fragen warum. Warum? Warum lasst ihr zur das die Angst euch beherrscht? Es gibt nichts Leichteres für einen Ketzer einen ängstlichen Mann oder eine ängstliche Frau in den Abgrund der Dunkelheit zu ziehen. Ich möchte euch zunächst eine Schrift vortragen, die ihr nicht aus den Büchern der Kirche kennt. Einige werden diese folgenden Sätze vielleicht noch nie gehört haben, andere schon. Diese Worte sind von Engeln die keine Furcht kennen, die ihr Leben täglich für den Imperator und sein Volk aufs Spiel setzen. Ezequiel klappte eines seiner Bücher auf und Zog ein Stück Papier heraus und fing an vorzulesen.
Ohne die Dunkelheit kann es kein Licht geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Lüge kann es keine Wahrheit geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Krieg kann es keinen Sieg geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Tod kann es keine Opfer geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Hoffnung kann es keine Zukunft geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne die Loyalität kann es kein einziges Kapitel geben; Wir haben einen Zweck.
Ohne den Imperator, gibt es das große Nichts; und wir haben keinen Zweck mehr.
Diese Worte stammen von den Todesengeln des Imperiums, den Kriegern des Adeptus Astartes. Sie leben und sterben für den Imperator, sie kennen keine Furcht, denn sie sind die Reinkarnation der Furcht. Ich weis natürlich, dass viele der hier anwesenden keine Krieger sind, jedoch treffen viele dieser Punkte auch auf das Volk des Imperiums zu. Horcht in euch hinein und denkt darüber nach. Heut zu Tage ist das Wort vom Glauben stark belastet, es sagt jeder: ist egal was man glaubt, jeder glaubt was: ich glaub, dass es heute nicht gewittert, ich glaub was weiß ich. Nein, es geht um das felsenfeste Vertrauen auf den lebendigen Gott-Imperator. Jetzt sollen es alle hören, keine Schuld der Welt, keine Bindung, keine Not die nicht durch Glauben überwunden und befreit werden kann, es gibt keine Abhängigkeit und keine Tiefe in der wir leben, gar nichts an Prägungen die wir mit uns tragen. Ich sag das ganz bewusst, weil das die Botschaft des der Kirche ist. Eine Botschaft die durch ein ganz festes und lebendiges Vertrauen auf den lebendigen Gott-Imperator niemals gebrochen werden kann. Nur eine Liebe bis zum Tod ist schön, nur eine Treue in Hingabe ist schön, alles andere steh hinten an. Selbstverständlich gibt es bei uns ja häufig einen Glauben, der nur ein Denkglaube, ein Kopfglaube, ein Spruchglaube ist. Nur eine philosophische Weisheit. Aber das geht ja nicht mit den heiligen Schriften. Ein Glaube der sich nicht praktisch in meinen Lebensentscheidungen zeigt, ist kein „biblischer“ Glaube. Sondern dieses Vertrauen, dieses felsenfeste Vertrauen wird zur Tat, zur gehorsamen Tat. Ich warte jeden Tag darauf, was der Gott-Imperator mit mir vorhat, wo er mich braucht, und dann handle ich entschlossen, das ist die Art des Glaubens. An seinem Platz zu sein und dort zu wirken, und weil ich, ja weil wir diese Taten umsetzen, werden wir errettet, denn ein gelebter Glaube, ein Glaube der Hingabe dient zur Rettung. Natürlich ist es immer wieder erschütternd, dass es das gibt, dass tausende und abertausende zu Grunde gehen. Wir halten den Atem an. Ist der Gott-Imperator so grausam? Aber wisst ihr, dass Millionen von Menschen unseres Imperiums untergehen, weil sie keine Hoffnung und kein Heil haben? Es gehen Menschen zu Grunde, sterben ohne irgendeine ewige Hoffnung. Da ist es so wichtig, dass wir einen lebendigen, festen, echten Glauben haben, damit wir gerettet werden. Ein einzelner Gläubiger kann über eine Legion der Ungläubigen triumphieren. Unzählige Milliarden Gläubige können niemals aufgehalten werden. Die Stärke des Imperators ist die Menschheit, und die Stärke der Menschheit ist der Imperator. Wenn einer sich vom anderen abwendet, werden wir alle zu den Verlorenen und Verdammten. Nur durch Glauben, nur durch Glauben. Ohne Glauben ist es unmöglich dem Göttlichen zu gefallen. Macht es euch selbst vor Augen deutlich, worauf es ankommt. Auf einen gelebten, festen, gewissen Glauben, der allein dem lebendigen Gott-Imperator vertraut, ganz und völlig. A spiritu dominates, Domine, libra nos.
Ezequiel erhob den Kopf Richtung Sonne, schloss seine Augen und atmete tief ein, während der Chor wieder einsetze. Zunächst hörte man außer dem Gesang nichts, bis die ersten aufmunternden Zurufe fielen. Mehr und mehr Männer, Frauen und Kinder begannen zu applaudieren, klatschen und jubeln. Von den Sororitas und einigen Soldaten hörte man immer wieder Gebrüll wie „Für den Imperator“ oder „Segen dem ewigen Heiland des Imperiums“. Der Konfessor kam lächeln auf Ezequiel zu und umarmte ihn kurz. Gleich darauf ging Ezequiel auf seine Knie und küsste dessen Saum. Auch die Sororitas trat näher an Ezequiel heran. Gute Predigt, Vater. Wenn diese Worte nicht mal mehr helfen würde, wäre es für uns alle eh schon zu spät. Dann verlies sie den Podest und ging zu ihren Truppen. Gerade als Ezequiel es ihr gleichtun wollte, bemerkte er eine kleine Unruhe in der Masse der Bürger. Drei in dunkle Roben gehüllte Gestalten drängten durch die Massen und rannten auf den Podest zu. Nieder mit dem halbtoten Pseudo-Gott, nieder mit dem Imperium. Auf das ihr für immer und ewig im Fegefeuer des Warps brennen werdet! Einer der Männer zündete eine Granate in der Hand und warf sie Richtung Podest. Ezequiel warf sich schützend vor den Konfessor und versuchte der Granat den Rücken zuzukehren, jedoch reichte die Zeit nicht aus. Die Granate explodierte und Splitter trafen Ezequiel an der rechten Seite seines Körpers, nicht zuletzt sein rechtes Auge. Blutsspritzer zierten nun das Gewand des Konfessors, der glücklicherweise keinen Schaden genommen hatte. Während die Menge panisch einen sicheren Abstand zu dem Ereignis suchte, eröffneten die Soldaten das Feuer auf die ketzerischen Männer. Zwei wurden mit einem Kugelhagel zu Boden gebracht, der letzte wurde von zwei Sororitas überwältigt. Ezequiel der sich voller schmerzen langsam erhob, hielt die Sororitas zurück, bevor sie den Mann liquidieren konnten. Wartet, bringt ihn her. Ezequiel presste sich ein Tuch auf seine blutströmende Augenwunde und hielt sich mit einem Arm am Pult fest. Inzwischen hatte eine der Sororitas den Mann zu ihm gebracht. Er versuchte sich loszureißen, aber schaffte es nicht einmal annähernd den Griff einer „Tochter des Imperators“ zu lockern. Ezequiel drückte sich vom Pult weg und versuchte aufrecht zu stehen. Dann lies er das durch genässte, blutrote Tuch fallen und blickte den Mann, mit seinem noch verbleibenden Auge, starr an. Ich hoffe du kannst mich noch gut sehen, Sklave des ach so Göttlichen. Finster grinste der Ketzer Ezequiel an. Dieser lächelte nur zurück. Ich brauche dich nicht zu sehen, um zu wissen was du bist. Weist du ein Gebet oder eine Predigt vermag die Seele zu läutern, doch nur Schmerz läutert den Körper. Beide sind unerlässlich für das Überleben der Menschheit und des Glaubens. Und glaub mir, wenn ich dir sage, dass du heute weitaus mehr verloren hast, als ich. Du hast deine Menschlichkeit, deinen Glauben und die Reinheit deiner Seele verloren, möge das Feuer des Imperators deine gefallene Seele erlösen. Nach diesen Worten schleppte die Sororitas den Ketzer fort, während Ezequiel langsam zu Boden sackte und ihn Dunkelheit umfing.
Nach zwölf Stunden weckte ihn das grelle Licht des Krankenhauses. Ah sie sind wieder wach, Vater. Der Arzt half ihm sich aufzurichten und leuchtete ihm in sein eh schon geblendetes Auge. Wir haben ihnen ein Schlafmittel injiziert. Sie haben gerade gute 12 Stunden geschlafen. Ihre Wunden am Rücken und ihrer rechten Seite sind nicht so wild, reine Fleischwunden. Der Heilungsprozess dürfte nicht lange dauern. Leider haben sie ihr rechtes Auge verloren, wir haben den Augapfel mit künstlichen Zellen wieder hergerichtet, aber ihre Sehkraft erlangen sie so nicht wieder. Aber wenn sie möchten, können wir ein künstliches einsetzen. Ezequiel hob ein Bein nach dem anderen aus dem Bett und lächelte den Arzt an. Ich danke ihnen, aber ich brauch kein künstliches Auge. Der Imperator schenkte mir ein Zweites. Vater, ich kann ihnen leider nicht erlauben schon aufzustehen, sie sollte noch einige Zeit ruhen. Wie ich bereits sagte, danke Doktor. Meine Wunden sind bandagiert und mein Auge wiederhergerichtet. Diese lächerlichen Schmerzen werden mich nicht tagelang ans Bett fesseln. Also bringen sie mir bitte meine Sachen, ich werde sie bald verlassen. Meine Aufgabe hier ist noch nicht beendet oder sagen wir besser, meine Aufgabe hat gerade erst angefangen. . .