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Enterschiff der Eldar #1
#4
Noch immer schwebte ihm die harte Antwort des Schiffskommandanten durch den Kopf. Natürlich war dem Astherdyann zu diesem Zeitpunkt bewusst er würde mit seinen Fragen ein Stück weit die Entscheidung der Älteren und Erfahrenern untergraben, dennoch waren seine Bemerkungen durchaus angebracht, so empfand er. Sicherlich ertappte er sich in seinen in Gedanken durchgespielten Szenarien auch das ein oder andere Mal wo er gewisse Informationen zum Wohle der Gemeinschaft zurückhalten würde und doch hätte er sich mehr Information, mehr Klarheit gewünscht. Stand er als Mitglied der Garde so weit in der Hierarchie unten, dass er mit weiteren Details sorglos umgegangen wäre? Hatte man dies ihnen unterstellt oder wurden die Ausfälle und die erhöhte Alarmbereitschaft als Lapalien abgetan? Sicher gab es Feinde deren Name allein dafür ausreichte einen vor Angst erstarren zu lassen, auf der anderen Seite, einmal diesen Schock überwunden, hatte man den Vorteil zu Wissen auf was man sich vorbereiten musste. Auch die Gewissheit an dieser Stelle nur dem Gehorsam folge zu leisten war kein Trost, nicht wenn man es besser machen konnte. Strenge war eine notwendiges Übel geworden. Klare Strukturen mussten beachtet und durchlaufen werden, Autorität war ein Privileg, dicht gekoppelt an Erfahrung, Enthaltsamkeit und Weitsicht, denn all diese Fertigkeiten stählten die Person und machte sie unempfindsam gegenüber äußeren Einflüssen wie Gefühlen oder Mitleid und ermöglichten ein kaltes, strategisches Kalkül und dass war das was ihre Rasse noch lebend durch diese Zeitalter führte, das Zeitalter der Chem-Pan-Sey...
Heute war der Tag gekommen. In der Ferne schwebten noch die Bilder des letzten Angriffs vor ihm, lasteten schwer auf seiner Seele. Noch immer hörte er die schmerzvollen Melodien der Wehklagen über das Schlachtfeld streifen, die sich weinend in den Tod sangen oder jeh durch Paukenschlag gleichen Detonationen unterbrochen wurden die den Boden unter den Füßen ins Beben brachten. Sor´lehan hatte die Trauer nicht vergessen, konnte und wollte nicht. Wie konnte sich dieses junge Volk anmaßen die Entscheidungen ihrer Seher zu ignorieren und schlimmer noch, Verrat an ihnen zu begehen? "Meine Schwestern und Brüder. Ich sehe die Zweifel in euren Mienen, beobachte wie eure Hände nervös über euer Tuelean streichen und spüre eure Sorgen. Ich kann es euch nicht verübeln, selbst den größten Kriegern bleiben diese Dinge nicht unnahbar, doch vermag er diese zu kontrollieren und auszublenden wenn nötig. Zweifel mag er in Entschlossenheit zu wandeln, denn was lässt euch zweifeln? Ist es das Töten? Der Krieg? Der Verlust eures Lebens, empfindet ihr gar Mitleid mit dem Chem-Pan-Sey? Doch was hat euch die Vergangenheit gelehrt? Waren es nicht gerade sie die unsere Warnungen ignorierten und uns hintergingen? Ja, jede verschonte Seele mag uns zu einem späteren Zeitpunkt den Dolch in den Rücken zu treiben. Nervös müsst ihr nicht sein. Unsere Rasse ist der Beweis für die wahre Perfektion der Kampfkunst und Strategie. Wer vermag es mit unserer technologischen Überlegenheit und unseren schnellen Vorstößen aufzunehmen? Vertraut auf euer Gelerntes, führt euere Waffe wie euren eigenen Arm und ihr werdet sehen wie die Feinde fallen werden. Lasst also ab von eueren Sorgen, folgt mir in das Innere dieses globigen Stahlriesen, lasst unsere Shuriken das blutige Werk vollbringen, lasst sie spüren welchen Schmerz sie uns bereiteten und zeigt keine Gnade. Heute wird Kuanor uns gewogen sein und uns eine erfolgreiche Jagd bescheren!" Es war nicht zu überhören wie sehr er selbst von seinen Worten überzeugt war, ja er hatte sich mit seinen Worten fast in einen Rausch katapultiert und nickte nun den Skorpionkriegern entschlossen zu, ehe er seinen Helm aufsetzte und sein Katapult fest in die Hand nahm. Ein leichtes Rucken ging durch das Schiff, das Zeichen für die Ankunft an ihren Zielort. "Bleibt zusammen und bleibt in Bewegung, bildet eine lose Formation hinter mir und gebt den Skorpionen Feuerdeckung." In seine Stimme war wieder Ruhe eingekehrt, alle erhoben sich von ihren Plätzen machten sich bereit einen tödlichen Shurikenhagel loszulassen, sollten sich ihnen Feinde nähern. Und doch hatte niemand damit gerechnet als die weggeschnittene Stahlplatte ins Innere des Menschenschiffes knallte. Sie sahen sich in einer großen Halle wieder, die Chem-Pan-Sey prangen entsetzt von ihren Bänken auf, ließen Essbesteck und Teller zu Boden knallen, während die Ersten von ihnen bereits an ihrem eigenen Blut erstickten oder an zerschnittenen Leiber hinunter blickten. Sor´lehan hielt sich mit seinem Trupp an der rechten Wand entlang und brachte sie in eine Postion wo sie hinter schweren Stahlpfeilern aus der Deckung feuern konnten. Ihre Gegner sahen nicht danach aus besonders wehrhaft zu sein, aber die Masse wollte er nicht unterschätzen, genauso wenig würde der Überraschungsmoment lange anhalten. Aus den Augenwinkeln sah er die Skorpionkrieger in die Schatten gleiten, schon bald würden sie in einem günstigen Moment den Todesstich ansetzen. "Feuert in den Haufen, so erwischen wir viele, aber bringt zuerst die Flüchtenden zu Fall!"
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