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Die Versammlungshalle
#3
Kauyon saß seit den frühen Morgen Stunden in der Mitte der großen, ringförmigen Tafel, welche für die Besprechung mit den Neuankömmlingen aufgestellt worden war. Er hatte noch am Abend mit Shas' O Pratak gesprochen und vieles erfahren was er nicht hatte glauben können. Tau die Tau angriffen, wie konnte das geschehen? Lange dachte er über die neue Situation nach, fragte sich was sein Mentor nun getan hätte. Er war noch sehr jung, viele der Älteren hatten sich über die Entscheidung ihn zum Führer der Kolonie zu machen gewundert, keiner jedoch so sehr wie er selbst. Formell war er der Aun' O, doch hatte Kauyon ich so vehement dagegen gewehrt das ihn immer noch fast alle mit Aun' La ansprachen, so wie er es wünscht. Stundenlang grübelte er vor sich hin, lange schon hatte er mit Shas' O Tasad geplant das Zentrum der Menschen auszuspionieren, seit Monaten arbeiteten sie an dem Umbau eines erbeuteten Frachters. Sollte er all diese Vorbereitung hinfällig werden lassen, weil in der entfernten Heimat Einige aufständisch geworden waren und sich gegen das Höhere Wohl stellten?
„Nein, das Höhere Wohl darf nicht aufgegeben werden, um keinen Preis.“
Aun' O Ksi'm'yen Ol O‘res Kauyon fühlte sich zum ersten Mal als Anführer, von Kleinauf hatte man ihn dafür erzogen, aber erst Jetzt wo Hoffnung und Zweifel so nah beieinander lagen fühlte er sich bereit diese Rolle zu übernehmen. Er nahm seine Himmelsklinge und seine Pulspistole, rüstete sich wie für eine Schlacht. Dann stand er auf und erwartete die Ankunft seiner „Gäste“.
Als erstes kam Tasad dicht gefolgt von Pratak und seinen Kriegern. Nur wenig später erschienen auch die Vertreter der übrigen Kasten. Kauyon wies alle Anwesenden an sich zu setzen, dann erst begrüßte sie. Nach wenigen Worten bedeutete er Pratak den Anderen zu berichten, was er noch am Abend erfahren hatte. Entsetzten machte sich bei allen breit, der Aun 'La lies die Debatten eine Weile lang laufen, dann stand er auf. Seine Statur war keineswegs so beeindruckend, doch seine Ausstrahlung machte dies wet, daher herrschte augenblicklich Ruhe.

„Ich verstehe die erregten Gemüter, Jene die uns Hoffnung bringen sollten, brachten uns Berichte über Zweifel und andere Katastrophen. Doch dies wird es hier nicht geben. In Ol O´res ist weder Platz für Verräter noch für Zweifel. 200 Tau'cyr harren wir hier schon aus, leben für das Höhere Wohl, stets von den Be'gel bedroht, im Schatten der Gue' La. Als wir von dem Kontakt zu anderen Tau hörten überschlugen sich unsere Erwartungen. Diese konnten nicht erfüllt werden, doch darf dies unser Streben nicht beenden. Mehr den je müssen wir zusammenhalten. Tau 'Va.“

Einige der Anwesenden Stimmten in seinen Ruf ein, dann setzte er seine Rede fort.

„Lange wollen wir schon über unsere Kolonie hinaus das Höhere Wohl verbreiten, doch die Nähe der menschlichen Flotte hielt uns zurück. Nun ist die Zeit gekommen genaueres über diese Siedlung zu erfahren, die Vorbereitung ist abgeschlossen. Darauf sollte sich unser Augenmerk richten. Wenn Verräter sich uns entgegenstellen, so werden wir ihnen durch unsere Einheit und Entschlossenheit zeigen das es hier keinen Nährboden für sie gibt. Und wenn wir zurückkehren können nach T'Au, so werden wir auch dort als Beispiel für Gemeinsames Streben anerkannt werden.
Um unsere Heimat, deren Position wir nun wieder kennen zu erreichen, wieder zu sehen werden wir noch einiges Durchleben müssen. Aber uns in Debatten zu ergehen hilft niemandem!“


Eine kurze Pause entstand, ein zustimmendes Raunen ging durch die Runde.

„Shas 'O Tasad hat in einen Trupp aufgestellt, welcher sich zur Welt der Menschen begeben soll, um Einzelheiten über deren Stärke und Aufstellung zu erfahren. Shas 'O Pratak, ihre Krieger haben als Einzigste von uns Erfahrung im Kampf mit den Gue' La, ihre Hilfe wäre für diese Aufgabe eine willkommene Erleichterung. Aber ich habe Verständnis dafür das ihr La' Rua erst eine Phase der Erholung benötigt, daher ist die aktive Teilnahme nur eine Bitte.“

Pratak's Miene war ernst, er schien zu überlegen.

„Aun' La es wäre mir eine Ehre, doch ich bin verletzt und bedarf weiterer Behandlung, viele meiner Krieger ebenso. Wenn ihr es erlaubt würde ich ihnen die Wahl selbst überlassen.“

„Eurer Bitte wird selbstverständlich stattgegeben.“

antwortete Kauyon und schaute erwartungsvoll auf die Feuerkrieger.
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