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Haus Orsius
#1
[CENTER]HIER STEHE ICH! HIER BLEIBE ICH! [/CENTER]

[CENTER][Bild: orsiuswappen0mel9ivpah.jpg][/CENTER]

Das Wappen der Familie Orsius setzt sich aus stark reduzierter Symbolik zusammen, deren Erscheinungsform eine umfangreiche Entwicklung durchgemacht hat und heute nicht mehr vollständig nachzuvollziehen ist.
Neueren Ursprungs ist der umgebende Putz aus Helm und Farbenzier, wie er seit dem Krieg der Häuser bei Adel und Nationen üblich ist. Der Helm steht dabei für die militärische Stärke der Familie, die Krone für ihren Herrschaftsanspruch und edle Geburt. Die Flügel sind als Verbundenheit mit dem Imperium zu deuten. Die Farben Schwarz und Gelb bzw. Gold, stellen die Repräsentativfarben dar, wie sie etwa bei feierlichen Anlässen bei der Kleidung der hauszugehörigen Würdenträger zu finden sind. Rot-Schwarz ist jedoch sehr viel häufiger in der farblichen Kombination anzutreffen und stellt die übliche Konstellation bei Uniformen, Kleidung usw. dar.
Das Haussiegel auf dem zentralen Wappenschild ist stark stilisiert und Heraldiker sind sich über die ursprünglich Form nicht ganz einig. Die Bedeutung wird jedoch darin gesehen, dass der seitlich liegende Halbmond eine Befestigung oder ein Bollwerk symbolisiert und der schwarze Kreis das Zentrum, also die Macht des Hauses. Der Ausläufer, wie eine Klaue oder die Spitze eines Krumdolchs geformt, stellt nach Meinung der Experten die Fähigkeit zum Angriff dar, welcher trotz der Verteidigungsposition gegebenen ist und auch um die Befestigung herum erfolgen kann. Verschiedenste, andersartige Deutungen existieren darüber hinaus und gehen von abwegigen bis sehr durchgeistigen Vermutungen, welche sich auf die Mentalität der Hausangehörigen beziehen. Jene, die dem Haus weniger wohl gesonnen sind, machten sich einen unflätigen Scherz daraus in dem Symbol ein Spermium zu erkennen, welches in eine Eizelle eindringt. Eine Verunglimpfung die nach hinten losgeht, denn in der Tat ist das Haus sehr stolz auf sein genetisch hochwertiges Material und die Kraft, welche dem Blut der Orsius auch nach Jahrhunderten unvermindert innewohnt. An dieser gehässig gemeinten Sichtweise des Hauswappens dürften sich die Orsius daher wenig stören.

Die Familie Orsius versteht sich selbst als bedeutendstes, weil ältestes und mächtigstes Adelsgeschlecht auf Koron. Sie führen ihren Stammbaum bis auf die sagenhaften Figuren der ersten Siedler zurück, was sich allerdings so sehr im Bereich der Mythen und Legenden bewegt, dass selbst die Hausangehörigen darin mehr eine Versinnbildlichung edler Abstammung sehen als wirkliche Verwandtschaft. Nichtsdestotrotz lassen jene Ahnenreihen, welche die Wirren von Krieg und Katastrophe überdauert haben und tatsächlich nachprüfbar sind, erkennen, dass die Familie Orsius wahrhaftig altehrwürdig zu nennen ist. Bereits in den Zeiten der ersten Heimführung, als der heilige Septinanus unter den Menschen wandelte ist von einem Mann dieses Namens die Rede, welcher sich der Schar jener anschloss, die das Wort Terras nach Koron brachten. Gemeinhin wird dieser Handelsmann namens Kuluk nefta- nereg (was frei übersetzt als „von“ und „erster der“ bedeutet) Orsius als der erste, beglaubigt erwähnte Ahne der Familie angesehen. In der geehrten Schrift des Titus Tempestra dem Älteren „Die Befreiung des Elban- Sektors“ werden diesem Mann zwei ganze Zeilen gewidmet. Ein Umstand der die Hausangehörigen noch heute mit unaussprechlichem Stolz erfüllt und für viele eine Segnung ist, welche nach ihrem Dafürhalten eine erhebliche Mitverantwortung für den Erfolg des Geschlechts der Orsius darstellt. Der verehrte Text weist Kuluk als einen wohlhabenden Holzhändler aus, welcher erst im Auftrag der imperialen Rückeroberer lokale Hilfstruppen anwarb und diese dann später selber als Heerführer in der Schlacht befahl. Es steht zu vermuten, dass nach der Unterwerfung der heidnischen Eingeborenen, welche sich gegen die Rückeroberer gestellt hatten, die Getreuen mit Besitz und Titeln belohnt wurden. Der Adelsanspruch wird von Orsius entsprechend auf diese Erhebung durch den Heiligen Septianus zurückgeführt und wurde frühzeitig von den offiziellen Prüfstellen de Adeptus Civitas anerkannt. Damit kann sich das Haus nicht nur auf die Erhebung durch einen Heiligen (der diese Handlung in jenen verschwommen Tagen glorreicher Vergangenheit wohl noch nicht als Heiliger, sondern als imperialer Feldheer getätigt haben dürfte) berufen, sondern vermag es auch von sich zu behaupten, das erste Adelsgeschlecht Korons zu sein, welches die Fesseln planetarer Beschränkung hinter sich ließ und auch auf anderen Welten als „von edlem Geblüt“ galt.
Natürlich wurden im Zuge des Sieges Septinauns auch andere Familien in den Adelsstand erhoben. Doch da von diesen Ersten kein Haus mehr existiert, vermag auch niemand Orsius die Privilegien seiner Entstehung abzusprechen.
Letztendlich ein Beweis dafür, dass eine segensreiche Entstehungsgeschichte zwar eine löbliche Sache ist, ohne Geschick, Willensstärke und gewiss auch ein Quäntchen Glück, ein Haus jedoch auch nicht vor der Auslöschung bewahrt.

[CENTER]„Die Familie hat formidable Helden, formidable Schurken und eine unüberschaubare Masse an Taugenichtsen hervorgebracht.
Ihr Erfolg in Politik und Wirtschaft lässt dabei vermuten, dass sie die richtige Mischung aus Brutalität, Korruption, Gier, Entschlusskraft und Fruchtbarkeit gefunden haben,
um sich im Raubfischbecken internationaler und interplanetarer Machtintention als gefräßigster Hai zu etablieren.“
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[CENTER]Botschafter Guido Thüssenheim über Haus Orsius [/CENTER]

Trotz ihrer Macht war das Haus keineswegs immer auf Rosen gebettet und stand einige Mal selbst am Rand der Vernichtung. Auf Messers Schneide balancierte die Existenz des Hauses während des großen Krieges, als der andauernde Kampf den Familienclan beinahe vollständig auslöschte und Paul Orsius und einige versprengte Familienangehörige verschiedenster Verwandtschaftsgrade die Dynastie faktisch wieder von Null beginnen mussten. Natürlich gab es in der langen Geschichte immer wieder Katastrophen, Krankheiten, Unfälle oder andere Umstände, die einen überproportionale Anzahl an Familienangehörigen töteten. Doch wirklich gefährdet war das Gedeihen des Stammbaums, abgesehen vom Ausbluten während des Kriegs der Häuser, nur zweimal. Einer dieser Vorfälle ist der Grund warum Haus Orsius seinen erbitterten Erbfeind, Haus Siris bis auf Blut hasst.


Vendetta an Haus Siris

Die Fehde mit Haus Siris könnte ihren Ursprung in der einfachen Tatsache haben, dass die beiden größten Häuser Korons in ihrem Buhlen um Einfluss und profitable Positionierung unausweichlich Konkurrenten oder mehr noch, Feinde sein müssen. Natürlich hat zwischen den beiden Titanen unter den Adelsgeschlechtern niemals Freundschaft geherrscht. Doch die Ursache für den tiefsitzenden Hass zwischen den beiden Fraktionen, einem Hass der weder vor Meuchelmord, noch vor offenem Kampf Halt machte, ist auf ein konkretes Ereignis zurückzuführen.
373 vKdH sollte eine Hochzeit die bis dahin nur latent vorherrschende und zwischen einflussreichen Rivalen übliche Konkurrenz beider Häuser beenden. Es sollte eine Allianz entstehen, die beide Parteien zu einem Machtblock zusammenschmieden würde, der Koron III mehr oder minder gänzlich zum Besitz der daraus hervorgehenden Verbindung gemacht hätte.
Der Schritt war dabei nicht etwa überhastet in die Tat umgesetzt worden, sondern bedurfte Jahrzehnte der Planung und Verhandlungen, welche durch die Oberhäupter beider Familien und trotz permanenter Spannungen vorangetrieben wurden. Ulrich Orsius und Denja Siris waren einander versprochen, noch bevor sie das Licht der Welt erblickten. Durch strenge Fortpflanzungsbestimmungen wurde auf beiden Seiten dafür gesorgt, dass die Kinder nur mit den besten genetischen Voraussetzungen diese schicksalhafte Verbindung eingehen und ein Geschlecht wahrhaft edler Nachkommen hervorbringen würden. Nachkommen welche Haus OrsiusSiris nicht nur als völlig neuartiges Konstrukt der Stärke erschaffen, sondern neben den Mitteln auch die Ambitionen beider Machtblöcke fusionieren und zu ungeahnten Höhen tragen sollte. Allein, ein solches Vorhaben war freilich nicht durch eine simple Hochzeit, ganz gleich wie bemerkenswert Braut und Bräutigam auch sein mochten, getan.
Die Heirat sollte lediglich das Siegel unter dem vereinbarten Vertrag sein.
Nicht verwunderlich, dass die im Vorfeld ausgehandelten Konditionen sich peinlichst genau in Details verloren. Firmen und ganze Konzernkomplexe wurden untereinander aufgeteilt und Führungspositionen unter der Prämisse besetzt, dass bald nicht mehr Widersacher auf wirtschaftlichem Schlachtfeld gegeneinander antreten, sondern Verbündete den großen Kuchen Koron untereinander aufteilen würden. Schachfiguren wurden in Stellung geschoben und alles schien letztlich perfekt organisiert zu sein. Lediglich Ulrich und Denja mussten sich das Jawort geben und einander in der ersten Nacht beiwohnen. Das Ereignis wurde in einem Prunk gefeiert, der einer Gouverneursernennung in Nichts nachstand. Paraden wechselten mit Banketten, das junge Paar zeigte sich dem Volk und die Kosten der wochenlangen Festivitäten hätten andernorts die Bevölkerungen von Ländern ernähren können. Der Abend vor der Hochzeit unterschied sich kaum von den vorangegangenen Banketten. Vielleicht abgesehen von der Erschöpfung, durch permanenten Hochstimmung ausgelöst. Die Festivität fand in einem der Wolkentürme statt, welche der obersten Ebene Gohmor entwachsen und mit ihrer Sicht über die beherrschte Welt Symbol des Anspruchs der wahrhaft bedeutungsvollen Individuen sind.
Das Paar an der Spitze der Tafel, die Oberen beider Häuser Seite an Seite. Einstige Rivalen scherzten über vergangene Kämpfe, die man miteinander ausgefochten hatte und die nun lächerlich und kleinlich erschienen. In der grandiosen Kulisse des verglasten Turms, die weiße Wolkendecke als fantastisch vergängliche Landschaft im Hintergrund, richtete sich Melinda Siris, Oberhaupt der Familie der Braut, auf und erhob selig lächelnd ihr Glas. Die Versammelten taten es ihr gleich und nickten anerkennend, als die oberste Siris die Vorzüge des Brautpaares lobte und auf ihr Wohl trank. Die Anwesenden folgten dem Beispiel und ließen die Beiden hochleben.
Doch Melinda war mit ihrem Trinkspruch noch nicht fertig.
Nachdem der Jubel abgebt und die Gläser halb geleert waren, sprach sie mit fester Stimme weiter. So prächtig das Paar auch sei, so schwer wiege die Erkenntnis, dass keine Siris jemals einem Orsiushund die Hand zur Ehe reichen würde. Lieber wolle man sterben, als so einen Frevel an der eigenen Erblinie zuzulassen. Da man das Sterben in den eigenen Reihen allerdings als Verschwendung ansehe, überlassen man diesen Punkten gern dem Abschaum aus dem Hause Orsius.
Bodenlos empört über einen derart unaussprechlichen Diffamie wollten die Angehörigen der Orsius aufspringen, nach den begleitenden Ehrenwachen brüllen, die mitgeführten Zierwaffen benutzen oder die andern notfalls mit bloßen Händen zerreißen.
Doch keiner erhob sich.
Das Gift in den Weingläsern der Festgesellschaft hatte längst seine Wirkung getan und lähmte die Edlen des Hauses. Die Wachen, mehr schmückendes Beiwerk als wirklicher Leibschutz, waren von Agenten der Siris gemeuchelt. Ohne Hast standen die Angehörigen der Braut von ihren Plätzen auf, leerten ihre eigenen ungefährlichen Getränke und verließen den Raum. Den Verratenden, die das lähmende Gift der Hypnospinne langsam aber unaufhaltsam tötete, würdigten sie keines Blickes. Lediglich Denja strich dem zuckenden Ulrich durch das Haar und ließ den silbernen Verlobungsring vom Finger gleiten. Achtlos fiel er auf die Tischplatte, auf das er das Letzte sei was der Strebende schaute.
Diese ruchlose Tat geschah natürlich keineswegs um die Tochter der Siris vor einer Liaison mit einem Orsius zu schützen, sondern allein aus dem Interesse heraus die Macht über Koron an sich zu reißen und als einziges Haus an der Spitze zu herrschen. Orsius Führungselite war nahezu mit einem Schlag vernichtet, Agenten und Günstlinge der Siris saßen an Schlüsselpositionen großer Firmenkonglomerate und in politischen Ämtern. Mit einem einzigen Handstreich waren die Karten neu gemischt.
Die Konspiration war ebenso penibel geplant und meisterhaft ausgeführt wie Orsius es von den Fusionierungsverträgen geglaubt hatte. Als man das Signal erteilte, wurden die Agenten, denen Orsius größtenteils selber den Weg in die verschiedensten Führungspositionen gestattet hatte, aktiv. Verbleibende Angehörige des Hauses wurden plötzlich aus Firmen entlassen, die sie noch vor einiger Zeit geleitet hatten. Hochrangige Politiker sahen sich zum Rücktritt genötigt, Militärs sich auf unbedeutende Positionen versetzt, an der Börse wurden Wertpapiere der Orsius im großen Stil aufgekauft, kurz um: Siris zersetzte das Geflecht der Orsius Infrastruktur wie eine bösartige Säure und eignete sich den Besitz seines größten Konkurrenten systematisch an.
Der Titan war schwer getroffen.
Tödlich getroffen wie man glauben könnte, doch wenn Orsius auch strauchelte, so fiel es doch nicht. Es vergingen entscheidende Stunden in denen Berichte und Beschwerden die Schaltstellen des Hauses erreichten und sich nach und nach ein Bild herauskristallisierte. Man versuchte Entscheidungsträger zu kontaktieren und Krisenstäbe zu organisieren. Als man die Toten im Wolkenturm fand, klingelten, vibrierten und summten tatsächlich alle Kommgeräte in den Taschen der Leichen. Doch dieses Festbankett der Toten wies einen auf, der noch nicht dem heimtückichen Gift erlegen war. Ulrich Orsius war nicht nur die genetische Spitze aristokratischer Zucht, er hatte auch die verschiedensten Lehrmeister gehabt, die ihn in allen nur erdenklichen Künsten unterrichtet hatten. Unter diesen war auch ein Pfahlmönch aus Kartack gewesen, der den Jungen verschiedenste Atemtechniken gelehrt hatte. So war es Ulrich gelungen, durch Anwendung des „Stillen Pfades“ seine Atmung und seinen Herzschalg zu verlangsamen und dadurch die bösartige Wirkung des Spinnengiftes zu hemmen. Dennoch war der angerichtete Schaden furchtbar. Im Laufe der folgenden chatorischen Nacht, während alles und jeder Versuchte zu retten was zu retten war, tat ein hochqualifiziertes Medizinerteam genau das Gleiche. Sie mussten Ulrich Arme und Beine amputieren und auch die Geschlechtsorgane der großen Zukunftshoffnung des Hauses konnten die Ärzte nicht retten. Was bei Tagesanbruch immerhin selbstständig atmen konnte, war kaum mehr als ein Klumpen Fleisch, verstümmelt an Leib und Seele. Es sollte vier Jahre dauern bis Ulrich als augmetische Kreatur, mehr Maschine als Mensch, wieder auf der Bildfläche erschien. Doch in jener Nacht, als die Chirurgen mit dem Schnitter um das Leben des Vergifteten rangen, kümmerte niemanden sonst das Schicksal Ulrichs. Zu sehr war die eilig zusammengekommen Vertrauten und Adligen zweiten Grades damit beschäftigt den Gegenschlag zu organisieren.
Dieser konnte nur lauten: Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln! Angriff als wäre dies die letzte Schlacht. Denn genau das würde sie bei einer Niederlage sein.
Die Tore der Hauskasernen und Kasamatten spien Soldaten in Rot und Schwarz aus, Panzer rollten über die Hochstraßen Gohmors und Flieger donnerten durch die Transietcanyons der Makropole. Siris hatte natürlich mit einer solchen Reaktion gerechnet und eigene Truppen in Stellung gebracht, unterstützt von Söldnern und PVS- Einheiten, die treu zu ihrem Haus standen. Womit sie nicht gerechnet hatten, war die gnadenlose Entschlossenheit, welche der Ruf nach Vergeltung in den Herzen der Orsiuskämpfer entfacht hatte. In achtloser Wut warfen sie sich gegen die Truppen ihres Gegners und überrannten viele Stellungen im ersten Anlauf, brüllend über die eigenen Gefallenen hinwegspringend.
Um zu verstehen wieso solch offene Feindseligkeiten innerhalb einer imperialen Stadt überhaupt möglich waren, muss man sich die Situation vor Augen führen, wie sie vor dem Krieg der Häuser vorherrschte. Auf Koron im Allgemeinen und in Gohmor im Besonderen, lag faktisch alle Macht bei den Adelsfamilien. Der Gouverneur wurde von ihnen gestellt, entscheidende Politiker und der überwiegende Teil der PVS tanzte an den Fäden der großen Häuser. Die Hausarmeen waren von enormer Größe und bar jeder Reglementierung, was ihre Rechte und ihre Bewaffnung anbelangte. Ganz zu schweigen von dem brütenden Warten, welches aufgeblähten Militärapparaten stets zueigen ist, welche davon überzeugt sind des Einsatzes wegen geschaffen zu sein und nicht um ein Gleichgewicht zu bewahren. Als dieses Pulverfass nun explodierte nahm es das vorweg, was einige Jahrhunderte später den Planeten beinahe entvölkern sollte.
Soldaten marschierten auf den Straßen und rannten gegen die versiegelten Bereiche ihrer Gegner an. Panzer lieferten sich auf den verschiedenen Ebenen gleichermaßen Gefechte, wie sie es in den weiten Ausläufern des südlichen Graslandes, welches heute nur mehr öde Wüste ist, taten.
In einigen Produktionsstätten erhoben sich die Arbeiter gegen die vermeintlich neuen Herren, denn auch die Loyalität vieler niedriger Hausangestellter hatte Siris falsch kalkuliert. Vier Tage lang tobten Schlachten und Scharmützel, waren die wenigen PVS- Truppen, deren Offiziere nicht auf der Seite eines der Häuser standen, nicht in der Lage die Kämpfe einzudämmen. Am vierte Tag endlich erklärte der Adeptus Arbites die Auseinandersetzung für beendet. Würden die Kampfhandlungen nicht augenblicklich eingestellt drohte man an, die Führungsspitzen beider Häuser zu verhaften und an imperiale Stellen zu übergeben, die keinerlei Rücksicht auf Namen, Titel und Vermögen nahmen. Tatsächlich wurde der Gefechtslärm in der Nacht zum fünften Tag weniger und am fünften Tag schwiegen die Waffen. Nicht alle Historiker führen diesen Umstand auf die Drohung des Arbites zurück, auch wenn das Ultimatum gewiss einige Leute in den Kommandostäben mit Furcht erfüllt haben dürfte. Andererseits verfügte der Adeptus kaum über die Mannstärke um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, hätten sich die Häuser widersetzt. Die wahrgenommen Macht des Imperiums begann auf Koron bereits zu diesem Zeitpunkt zu verblassen und zu etwas Sprichwörtlichem zu verkommen. In diesem ersten Auflodern hätte man ein Warnsignal sehen können, verpasste die Gelegenheit aber und tat es als etwas stärkere, aber nicht ungewohnte, Feindseligkeit unter Adelshäusern ab. Einige Geschichtsforscher glauben, dass die Häuser sich unter anderem deshalb so bereitwillig auf die das Machtwort des Arbites reagierten, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt in einer annehmbaren Situation befanden. Orsius hatte Rache für den Tod der Vergifteten geübt. Der Ruf nach Vergeltung ist zwar selbst heute noch nicht gänzlich verklungen, doch man hatte soviel Sirisblut vergossen, dass das eigene Gesicht gewahrt bleiben konnte. Darüber hinaus hatte man den anderen genug der okkupierten Anlagen wieder abgenommen, um weiter wirtschaftlich bestehen zu können.
Siris wiederum hatte seinem Gegenspieler die Edelsten geraubt und durch die Demütigung des gesamten Hauses seinen Machtanspruch lautstark verkündet. Außerdem waren noch immer genügend Produktionsanlagen und Posten in seinem Besitz, um die eigene Ökonomie erheblich zu steigern. Die Antagonisten konnten also die Wunden lecken und einander belauern. Immer bereit beim kleinsten Anzeichen von Schwäche beim zuzuschlagen.

Ulrich Orsius wurde erstmals 377 vKdH wieder gesichtet, als er die Führung als Baron ablehnte und Eric Mallun Orsius überließ. Der einstmals schöne Jüngling war zu einer trübsinnigen Zerrbild geworden, welches auf mechanischen Beinen einher schritt und dem krude Apparaturen das Atmen ermöglichen mussten. Ulrich verblieb als Berater des neuen Barons im Hintergrund des Geschehens und zog sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Daher wurde auch nie bekannt wie er zu den Geschehnissen des „Giftbanketts“ stand. Es gab in den Folgejahren noch viele Schlachten gegen Siris. Einige im Verborgenen, viele offen ausgetragen und das Mahnen des Adeptus Arbites schlicht ignorierend. Ulrich hätte an diesen Kämpfen teilnehmen und seinen veränderten Körper als Waffe nutzen können um sich blutige Satisfaktion zu verschaffen. Allein, er beteiligte sich an keinen Gefecht, sondern widmete sich ganz einem anderen Projekt, welches wohl dennoch als Resultat seiner Erlebnisse zu verstehen ist.
Er plante und realisierte den Bau der Burg.


Burg Orsius

Der Hauptsitz der Familie und ihrer Anhänger ist Burg Orsius auch wenn der Begriff "Burg" etwas impliziert dem er nicht im Mindesten gerecht wird. Nicht einmal Palast würde den Ort ausreichend beschreiben. Am ehesten ließe sich der Vergleich zu einer Stadt in der Stadt ziehen. Das Grundbesitz des Hauses ist eine in sich abgeschlossene Arcology, welche sich von der mittleren Ebene bis zur oberen Ebene Gohmors erstreckt und dabei fünfzig Subebenen beinhaltet. Inklusive eigener sakraler Gebäude, Fabriken, Landebahnen, Wohneinheiten, Kasernen, Plätze, Häuserzeilen und Straßen mit den Namen ehrwürdiger Familienmitglieder. Auf den ersten Blick mag man hier einen sonderbaren Anachronismus erkennen, so man sich die Bezeichnung „Burg“ für diesen Ort noch einmal ins Gedächtnis ruft. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch durchaus Parallelen zu einer wehrhaften Bastion finden. Ihr Konstrukteur Ulrich Orsius zog Lehren aus den Kämpfen mit Haus Siris, wo Orsius immer wieder dadurch ein Problem entstand, dass seine Niederlassungen über fast alle Bereiche der Makropole verstreut waren. Während die Blutsverwandten sich in ihren Häusern in den oberen Bereichen der Stadt aufhielten, war der Großteil der Bediensteten in den mittleren Ebenen angesiedelt. Truppenteile waren in unterschiedlichen Kasernen untergebracht und eine Koordinierung hatte sich durch überdehnte Kommunikationsketten und Marschwege als schwierig erwiesen. Auch die Einbettung von Orsiusniederlassungen in zivilen Vierteln hatte zum Nachteil gereicht, als Siristruppen strategische Stellungen eingenommen hatten, die auf Grund ihres unmilitärischen Charakters nur unzulänglich zu verteidigen gewesen waren. Ulrich wollte all diese Faktoren beseitigen und die Macht des Hauses konzentrieren wie einen Laserstrahl. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf errichtete er die Burg.
Das Konstrukt ist ein Sinnbild für die militaristische und in den Tagen seiner Erbauung zusehends paranoider werdende, Wesensart des Hauses. Dies lässt sich im Kleinsten, wie im Größten finden. Im Fall des größten Aspekt kann man das an der gesamten Konstruktionsweise der Burg festmachen, die nicht etwa von nachrückenden Generationen erweitert wurde, sondern als massives Gebilde der Widerstandskraft konstruiert, seit seinem Bau unverändert geblieben ist. Zu unterst ist da das Energiekastell, welches auf natürlichem Fels ruht. Die Spitze eines Berges, welcher dereinst das höchste Gebilde des Landes gewesen sein mochte, bevor die Schaffenskraft des Menschen seine Majestät herabwürdigte. Heute dient die künstlich abgeflachte Spitze dem Haus als unnachgiebiges Fundament, etwa auf Höhe der mittleren Ebene.
Auf diesem Plateau ruhen nicht nur die Grundfesten der Burg, sondern auch die zentrale Energieerzeugungseinheit. Hinter kolossalen Mauern aus Stein, Beton und Stahl liegt der Hauptreaktor, welcher die Burg mit 80% der benötigten Energie versorgt. Es ist bezeichnend für Haus Orsius, dass die größte materielle Reserve der Familie nicht etwa in Tresoren lagert, sondern einem praktischen Nutzen zugeführt wird, der so sehr die Art der Familie widerspiegelt. Denn die gewaltige Kuppel, welche den Reaktor umspannt, besteht zur Gänze aus Adamantium. Ebenso Schutz gegen einen internen Reaktorunfall, wie letzte Verteidigungslinie, sollten die Feinde des Hauses jemals die Burg erstürmen.

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Auf dieser Basis erhebt sich die pilzförmige Gestalt der Burg. Natürlich ist von dem Gebilde nicht zu erkennen, da es gänzlich in die Makropole eingebettet ist. Dennoch kann die Sitz innerhalb kürzester Zeit hermetisch vom Rest der Stadt abgeschottet werden und Zugänge, wie Straßen und Transitcanyons, dienen den ausfahren Waffenbatterien als Schusstunnel, welch anrückende Feinde auf weite Entfernung zum leichten Ziel machen. In diesem Alarmzustand kann die Burg autark betrieben werden und bietet dem überwiegenden Teil des eigenen Adelsgeschlechts und wichtigen Hausangehörigen für mehrere Jahrzehnte die Möglichkeit geschützt zu leben. Auf diese Art kann ein nuklearer Angriff ebenso ausgesessen werden wie der Einfall einer Invasionsstreitmacht. Selbst wenn ein Gegner in das Innere der Burg vordringt, sieht er sich einer Konstruktion gegenüber, in der jeder Korridor und jede höher gelegene Galerie darauf ausgelegt ist, dass man einen Eindringling bekämpft. Zwei interne Fabriken können im Fall der Fälle umgehend in Betrieb genommen werden um Munition und Ausrüstung zu produzieren, selbst wenn der Feind schon die ersten Hürden überwunden hat. Ein Fakt welcher die Denkweise des Hauses belegt ist die Möglichkeit, die Abgase dieser Notfallfabriken gezielt in gewisse Bereiche der äußeren Korridore zu leiten und den Feind auf diese Weise zu vergiften. Hinzu kommen geheime Gänge, welche es den Verteidiger erlauben im Rücken des Gegners zu erscheinen, Fallen jeder Art und Stellungsbereiche in Stellungsbereichen. Ulrich Orsius hat seiner Familie nicht nur ein neues Heim errichtet, sondern eine tödliche Falle für all jene, die den Orsius in ihrem eigenen Haus nach dem Leben trachten. Dies schließt auch den Umstand mit ein, dass es keine Türme gibt, welche aus dem Gebirge der Stadt herauswachsen und einen Blick über die Wolken, oder gar in die Stratosphäre gestatten. Die praktischen Gesichtspunkte derartige Schwachstellen auszusparen liegen natürlich auf de Hand. Doch es gibt auch jene, die darin einen Ausdruck der Pein erkennen, welche der große Konstruktor in einem solchen Turm erlebte.
Wohnbereiche für Hausangestellte, Kasernen, Materiallager, Verwaltungen, Archive und so weiter machen den größten Teil der Burg aus. Doch trotz des militärischen und auf Abwehr ausgelegten Charakter des Bauwerkes, kann das Leben darin durchaus angenehm sein und die Quartiere für jene, die den Orsius nahe stehen sind großzügig bemessen und komfortabel eingerichtet. In der Tat ist eine Wohn- und Arbeitsstelle hier sehr begehrt und wird als Privileg gehandelt. Längst ist die Größe des Adelshauses überdies derart angestiegen, dass nicht mehr alle Personen in der Festung Platz finden. Bis auf einen kleinen Bruchteil lebt jedoch der Adel ersten und zweiten Grades, so wie die Altfordern in der Burg. Um den Bedürfnissen der Edlen gerecht zu werden ist die obere Sektion ihnen vorbehalten und entsprechend luxuriös ausstaffiert. Sollte ein Gast die Möglichkeit haben in diesen Bereich einzutreten, so wird ihm auffallen, dass dort zwar alles edel, kostspielig, ja prunkvoll ist, dabei jedoch ein eigentümlicher Pragmatismus Gebot zu sein scheint. So ist eine Lampe auf einem der Gänge zwar sicherlich in edelstes Metall gefasst, doch wo eine Leuchte genügt um den Bereich zu erhellen, wird man auch nur eine vorfinden.
Dieses Konzept zieht sich ebenso durch die gesamte Burg, wie es der Gedanke der Verteidigungsfähigkeit tut. Es gibt prächtige Ahnengalerien und Bankettsäle, repräsentative Empfangshallen und aboretische Exotengewächshäuser mit Pflanzen und Tieren aus allen Winkeln des Imperiums. Doch diese Pracht ist niemals verschwenderisch, zumindest nicht im Vergleich mit ähnlich großen Adelshäusern.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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