11-12-2024, 10:15 PM
Ich habe soeben mit dem Schiff gesprochen, und wir haben positive Bestätigung bekommen. Es gibt nach Auswertung der von uns gesammelten Daten keine Bedenken, die signifikant gegen unser weiteres Vorgehen sprechen.
Drusha-Thaulk blickte in die Runde der versammelten Exploratoren. Sie befanden sich in der Nähe des Einstiegs zur Kuppel im Ausgrabungslager Zwei. Sollte beim weiteren Vorgehen irgendetwas nicht wie gewünscht verlaufen und eine Evakuierung erforderlich machen, so wäre es von hier aus am einfachsten und am schnellsten möglich.
Das asymmetrische Gesicht Drusha-Thaulks war unter dem Glas seines Helms wie eine Reliquie zur Glorie des Mars zu sehen. Eine Hälfte menschlich, aber grau wie im Stadium der Mumifizierung. Die andere Hälfte war von Sichtlinsen in verschiedenen Formen und Größen dominiert.
Alle in der Runde geäußerten Bedenken waren abgewogen und ausführlich besprochen worden. Diese Bedenken waren vielfältig gewesen. Einfache Dinge wie austretende Gase oder Strahlung, unbekannte Erreger, die selbst in der Abwesenheit von Atmosphäre und bei getragener Schutzausrüstung gefährlich werden konnten. Aber auch Gefahren arkanerer Natur wurden angesprochen. Es gab Dinge, gerade im Bezug auf den Warpraum, die sich den Grundlagen einer chemischen, physikalischen oder auch nur kausalen Betrachtungsweise und damit einhergehenden Berechenbarkeit entzogen. Ärgerlich, aber nichtsdestotrotz würdig, dass man sie betrachtete. Die Selbstmordgerätschaft versiegelte etwas, und auch wenn die Beweggründe von Xenos niemals vollkommen logisch nachvollziehbar oder verständlich waren, so lag doch die Vermutung nahe, dass dieses Verriegeln oder Wegsperren nicht grundlos geschehen war.
Wir alle sind uns der Möglichkeit des Konzepts einer warnenden Semiologie bewusst. Man muss kein Prophet sein, um die Botschaft zu sehen. Wenn vier vernunftbegabte Wesen ihr Leben opfern, um etwas zu versiegeln, dann ist der Wink vermeintlich deutlich. Dennoch sollten wir nicht so sehr von unseren Denkmustern auf die irrationalen Gedanken von Xenos schließen. Der Mars betrachtet das, wovor das Alien zurückschreckt. Die überlegene Spezies weicht nicht vor dem zurück, was Primitive schreckt. Sie waren von Fleisch und Fleisch ist schwach. Es beherbergt Furcht und Verzagen. Einige zustimmende Laute aus der Reihe der Versammelten.
Ein paar der anwesenden Adepten hatten vorgeschlagen, den Schacht seitlich anzubohren und zunächst eine kleine Probe zu nehmen sowie einen kleineren, potenziell weniger gefährlichen Zugang zu schaffen. Dem gegenüber stand die Analyse der Selbstmordmaschine selbst. Sie war untersucht und geröntgt worden, und ihr Aufbau war komplex, aber auf mechanische Weise doch gut nachvollziehbar.
Sie glich einem Skelett aus eng ineinandergreifenden Knochen, einem Geflecht aus mechanischen Bauteilen. Jedes einzelne Segment war mit höchster Präzision gefertigt und so ausgerichtet, dass kein Bedarf an weichem Gewebe wie Sehnen, Bändern oder Knorpel bestand, wie es in biologischen Organismen nötig wäre. Stattdessen griffen die Elemente der Maschine nahtlos ineinander. So löste jede kleinste Bewegung an einer Stelle eine synchrone Reaktion entlang der gesamten Struktur aus. Diese perfekte Koordination der Teile machte das Konstrukt zu einem Gerät, dessen Bewegung harmonisch und in sich geschlossen verlief. Das hieß im Umkehrschluss: Wenn man den Deckel öffnete, konnte man ihn auch wieder draufsetzen. So simpel war das.
Die Servitor-Drohne, die von der Erkundungsgruppe für den heiklen Einsatz an der verschlossenen Maschine vorgesehen war, glich einem massiven, bedrohlich wirkenden Insekt. Eine große, schwebende Kugel von etwa zwei Metern Durchmesser, deren Oberfläche im tiefen kupfrigen Grün einer uralten, angelaufenen Legierung matt schimmerte. Dem kugelförmigen Körper entsprang ein Gewirr von unzähligen, beweglichen Manipulatorarmen, die sich dann und wann sinnlos zu bewegen schienen, als wären sie eben nicht nur mechanische Anhängsel, sondern wirkliche Gliedmaßen, die zuweilen in unregelmäßigen Ticks zuckten. Der Schädel der zentralen Befehls- und Steuereinheit saß seitlich an der Drohne, was dem gesamten Gerät das Aussehen eines gewaltigen, schwebenden Käfers verlieh. Ihr Inneres beherbergt hochentwickelte, da uralte Steuerungssysteme und Antriebsaggregate, die es ihr ermöglichten, präzise und behutsam zu operieren, dies gleichwohl mit genügend Kraft, um die Alienapparatur in Bewegung zu bringen.
Die Drohne würde sich anstatt der Priester in Gefahr begeben. Entsprechend verfolgten alle gespannt den Weg ihres Werkzeugs in der Hologrube, in der Mitte der zentralen Postenhütte. Dort war einmal die reale Position der Drohne auf einer Karte der Gänge und Gebäude angegeben, dann ein separates Bild dessen, was die Auguren der Drohne sehen und messen konnten. Schließlich einige Schlüsseldaten in Binärcode, die am Rand der Darstellung vorbei rasten und den Beobachtern Informationen über Geschwindigkeit, Temperatur und Systembelastungen gaben. Alles im körnigen Bild des Holoemitters, der verschiedene Helligkeit und Tiefe nur durch unterschiedliche Grüntöne darstellen konnte.
Die Bilder und Dienstnummern der Skitarii zucken auf, als die Drohne an ihnen vorbeiflog. Die Kämpfer waren der äußere Ring. Sollte etwas Bedrohliches durch die Aktion freigesetzt werden, dem man mit Waffengewalt begegnen konnte, so würden sie die ersten sein, die solch einer Gefahr einen heißen Gruß vom Mars ausrichteten.
Der eigentliche Prozess des Öffnens der Versiegelung sah wenig majestätisch aus. Die Drohne schwebte zu einem der Gelenke hinauf, an denen die Knochenarme abknickten und sich als Dornen verjüngt in die Körper bohrten. Dort suchte sie einen möglichst festen Griff und begann ganz schnöde zu ziehen. Erst sah es aus, als würde überhaupt nichts geschehen, als brauche man einen Titanen, um eine Reaktion zu provozieren. Die Drohne schwang nach oben und ließ sich dann ein Stück weit fallen. Sie wiederholte diesen Vorgang immer wieder und erzeugte so ein rhythmisches Wippen. Das führte schließlich zum Erfolg. Erst langsam, dann mit einem finalen Rucken lösten sich die Dornen aus ihren uralten Opfern. Aus der Perspektive der Drohne, die ihren Erfolg so gut es ging mit ihren Optiken einzufangen versuchte, sah es aus, als würden sich ihr die Toten für eine flehende Sekunde entgegenrecken. Dann sackten sie zurück, mit ihren klaffenden Löchern in dem, was einer Brust noch am nächsten kam.
Der Servitor schuf Abstand zwischen sich und der Apparatur. Um sich aus einem möglichen Gefahrenbereich zu entfernen, aber auch um für alle anderen besser sehen zu können. Bedächtig schwangen die Dornen nach oben und verharrten in dieser bedrohlichen Position. In der gleichen Bewegung hob sich der mittlere Teil und offenbarte eine mannsgroße Öffnung.
Es schien ein Gasgemisch auszutreten. Schwach, doch für die empfindlichen Fangfilter und die dahinter geschalteten Analyseeinrichtungen der Servodrohne nichts, was ihr entgehen konnte.
Ein sehr hoher Anteil an Ammoniak.
Über 70% dieses Gases in der Mischung - eine Konzentration, die für einen Menschen tödlich gewesen wäre, so er dumm genug gewesen wäre, seine Lungen damit zu füllen. Daneben fanden sich Spuren von Schwefelverbindungen. Spuren von Edelgasen wie Neon und Argon waren in geringen Mengen ebenfalls vorhanden. Außerdem lag die Temperatur direkt an dem Schacht um 2,78 Grad Celsius höher.
Drusha-Thaulk befahl der Drohne, näher an die Öffnung heranzuschweben. Das Gerät schaltete die Scheinwerfer am Ende eines seiner Werkzeugfortsätze ein und blickte damit über den Rand.
Das Licht verlor sich in der Tiefe.
Der Expeditionsleiter gebot den nächsten Schritt und der Servitor schwebte in den Schacht.
Ein steter Strom des eben bereits gemessenen Gasgemisches stob ihm entgegen. Leicht in seiner Intensität ansteigend, aber kaum genug, dass man in der ganzen Einrichtung einen Abluftschlot vermuten konnte.
Die Wände waren leicht geriffelt und erinnerten an einen Bohrschacht, wie man ihn auch im imperialen Bergbau hätte finden können. Der Verschluss durch die Selbstmordmaschine war freilich nicht so tief, sondern saß tatsächlich nur wie ein Pfropfen auf diesem Schacht.
Die Temperatur stieg um ein halbes Grad.
Die Gerätschaften zeigten wenige Minuten später einen vertikal zurückgelegten Weg von 87 Metern.
Die Struktur hat sich verändert. Bruder, Drusha-Thaulk, lass die Drohne eine Probe von der Wand extrahieren. Das war Kol Gelentin, der sich da selbstbewusst zu Wort meldete und wenig auf die unausgesprochene Etikette gab, dass man den designierten Teamleitern bestenfalls den Vorschlag einer Maßnahme unterbreitete, sie aber nicht gebot. Wenn es Drusha-Thaulk störte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Er kam der Aufforderung nach und ließ die Drohne anhalten. Sie kratzte etwas von der Schachtwand ab und gab die gewonnenen Daten an die Techpriester weiter.
Hauptsächlich Calcium, Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Neben diesen Grundelementen aber auch Lignin und verschiedene Proteine. Zu ärgerlich, dass keine Tiefenanalyse mit diesem robusten aber zu simplen Servitor möglich war.
Nach 120 Metern gelangte die Sonde am Ende des Schachtes an. Beziehungsweise an einem Hindernis. Das Bild, das an die Techpriester übermittelt wurde, wurde körniger und ab und zu von Interferenzen gestört. Doch es genügte, um alle wichtigen Details zu erkennen.
Das Hindernis reflektierte das Licht der Drohne ein wenig und es war mit Adern durchzogen.
Brüder, Schwestern: Einschätzungen, Vorschläge, Handlungsempfehlungen.
Drusha-Thaulk blickte in die Runde der versammelten Exploratoren. Sie befanden sich in der Nähe des Einstiegs zur Kuppel im Ausgrabungslager Zwei. Sollte beim weiteren Vorgehen irgendetwas nicht wie gewünscht verlaufen und eine Evakuierung erforderlich machen, so wäre es von hier aus am einfachsten und am schnellsten möglich.
Das asymmetrische Gesicht Drusha-Thaulks war unter dem Glas seines Helms wie eine Reliquie zur Glorie des Mars zu sehen. Eine Hälfte menschlich, aber grau wie im Stadium der Mumifizierung. Die andere Hälfte war von Sichtlinsen in verschiedenen Formen und Größen dominiert.
Alle in der Runde geäußerten Bedenken waren abgewogen und ausführlich besprochen worden. Diese Bedenken waren vielfältig gewesen. Einfache Dinge wie austretende Gase oder Strahlung, unbekannte Erreger, die selbst in der Abwesenheit von Atmosphäre und bei getragener Schutzausrüstung gefährlich werden konnten. Aber auch Gefahren arkanerer Natur wurden angesprochen. Es gab Dinge, gerade im Bezug auf den Warpraum, die sich den Grundlagen einer chemischen, physikalischen oder auch nur kausalen Betrachtungsweise und damit einhergehenden Berechenbarkeit entzogen. Ärgerlich, aber nichtsdestotrotz würdig, dass man sie betrachtete. Die Selbstmordgerätschaft versiegelte etwas, und auch wenn die Beweggründe von Xenos niemals vollkommen logisch nachvollziehbar oder verständlich waren, so lag doch die Vermutung nahe, dass dieses Verriegeln oder Wegsperren nicht grundlos geschehen war.
Wir alle sind uns der Möglichkeit des Konzepts einer warnenden Semiologie bewusst. Man muss kein Prophet sein, um die Botschaft zu sehen. Wenn vier vernunftbegabte Wesen ihr Leben opfern, um etwas zu versiegeln, dann ist der Wink vermeintlich deutlich. Dennoch sollten wir nicht so sehr von unseren Denkmustern auf die irrationalen Gedanken von Xenos schließen. Der Mars betrachtet das, wovor das Alien zurückschreckt. Die überlegene Spezies weicht nicht vor dem zurück, was Primitive schreckt. Sie waren von Fleisch und Fleisch ist schwach. Es beherbergt Furcht und Verzagen. Einige zustimmende Laute aus der Reihe der Versammelten.
Ein paar der anwesenden Adepten hatten vorgeschlagen, den Schacht seitlich anzubohren und zunächst eine kleine Probe zu nehmen sowie einen kleineren, potenziell weniger gefährlichen Zugang zu schaffen. Dem gegenüber stand die Analyse der Selbstmordmaschine selbst. Sie war untersucht und geröntgt worden, und ihr Aufbau war komplex, aber auf mechanische Weise doch gut nachvollziehbar.
Sie glich einem Skelett aus eng ineinandergreifenden Knochen, einem Geflecht aus mechanischen Bauteilen. Jedes einzelne Segment war mit höchster Präzision gefertigt und so ausgerichtet, dass kein Bedarf an weichem Gewebe wie Sehnen, Bändern oder Knorpel bestand, wie es in biologischen Organismen nötig wäre. Stattdessen griffen die Elemente der Maschine nahtlos ineinander. So löste jede kleinste Bewegung an einer Stelle eine synchrone Reaktion entlang der gesamten Struktur aus. Diese perfekte Koordination der Teile machte das Konstrukt zu einem Gerät, dessen Bewegung harmonisch und in sich geschlossen verlief. Das hieß im Umkehrschluss: Wenn man den Deckel öffnete, konnte man ihn auch wieder draufsetzen. So simpel war das.
Die Servitor-Drohne, die von der Erkundungsgruppe für den heiklen Einsatz an der verschlossenen Maschine vorgesehen war, glich einem massiven, bedrohlich wirkenden Insekt. Eine große, schwebende Kugel von etwa zwei Metern Durchmesser, deren Oberfläche im tiefen kupfrigen Grün einer uralten, angelaufenen Legierung matt schimmerte. Dem kugelförmigen Körper entsprang ein Gewirr von unzähligen, beweglichen Manipulatorarmen, die sich dann und wann sinnlos zu bewegen schienen, als wären sie eben nicht nur mechanische Anhängsel, sondern wirkliche Gliedmaßen, die zuweilen in unregelmäßigen Ticks zuckten. Der Schädel der zentralen Befehls- und Steuereinheit saß seitlich an der Drohne, was dem gesamten Gerät das Aussehen eines gewaltigen, schwebenden Käfers verlieh. Ihr Inneres beherbergt hochentwickelte, da uralte Steuerungssysteme und Antriebsaggregate, die es ihr ermöglichten, präzise und behutsam zu operieren, dies gleichwohl mit genügend Kraft, um die Alienapparatur in Bewegung zu bringen.
Die Drohne würde sich anstatt der Priester in Gefahr begeben. Entsprechend verfolgten alle gespannt den Weg ihres Werkzeugs in der Hologrube, in der Mitte der zentralen Postenhütte. Dort war einmal die reale Position der Drohne auf einer Karte der Gänge und Gebäude angegeben, dann ein separates Bild dessen, was die Auguren der Drohne sehen und messen konnten. Schließlich einige Schlüsseldaten in Binärcode, die am Rand der Darstellung vorbei rasten und den Beobachtern Informationen über Geschwindigkeit, Temperatur und Systembelastungen gaben. Alles im körnigen Bild des Holoemitters, der verschiedene Helligkeit und Tiefe nur durch unterschiedliche Grüntöne darstellen konnte.
Die Bilder und Dienstnummern der Skitarii zucken auf, als die Drohne an ihnen vorbeiflog. Die Kämpfer waren der äußere Ring. Sollte etwas Bedrohliches durch die Aktion freigesetzt werden, dem man mit Waffengewalt begegnen konnte, so würden sie die ersten sein, die solch einer Gefahr einen heißen Gruß vom Mars ausrichteten.
Der eigentliche Prozess des Öffnens der Versiegelung sah wenig majestätisch aus. Die Drohne schwebte zu einem der Gelenke hinauf, an denen die Knochenarme abknickten und sich als Dornen verjüngt in die Körper bohrten. Dort suchte sie einen möglichst festen Griff und begann ganz schnöde zu ziehen. Erst sah es aus, als würde überhaupt nichts geschehen, als brauche man einen Titanen, um eine Reaktion zu provozieren. Die Drohne schwang nach oben und ließ sich dann ein Stück weit fallen. Sie wiederholte diesen Vorgang immer wieder und erzeugte so ein rhythmisches Wippen. Das führte schließlich zum Erfolg. Erst langsam, dann mit einem finalen Rucken lösten sich die Dornen aus ihren uralten Opfern. Aus der Perspektive der Drohne, die ihren Erfolg so gut es ging mit ihren Optiken einzufangen versuchte, sah es aus, als würden sich ihr die Toten für eine flehende Sekunde entgegenrecken. Dann sackten sie zurück, mit ihren klaffenden Löchern in dem, was einer Brust noch am nächsten kam.
Der Servitor schuf Abstand zwischen sich und der Apparatur. Um sich aus einem möglichen Gefahrenbereich zu entfernen, aber auch um für alle anderen besser sehen zu können. Bedächtig schwangen die Dornen nach oben und verharrten in dieser bedrohlichen Position. In der gleichen Bewegung hob sich der mittlere Teil und offenbarte eine mannsgroße Öffnung.
Es schien ein Gasgemisch auszutreten. Schwach, doch für die empfindlichen Fangfilter und die dahinter geschalteten Analyseeinrichtungen der Servodrohne nichts, was ihr entgehen konnte.
Ein sehr hoher Anteil an Ammoniak.
Über 70% dieses Gases in der Mischung - eine Konzentration, die für einen Menschen tödlich gewesen wäre, so er dumm genug gewesen wäre, seine Lungen damit zu füllen. Daneben fanden sich Spuren von Schwefelverbindungen. Spuren von Edelgasen wie Neon und Argon waren in geringen Mengen ebenfalls vorhanden. Außerdem lag die Temperatur direkt an dem Schacht um 2,78 Grad Celsius höher.
Drusha-Thaulk befahl der Drohne, näher an die Öffnung heranzuschweben. Das Gerät schaltete die Scheinwerfer am Ende eines seiner Werkzeugfortsätze ein und blickte damit über den Rand.
Das Licht verlor sich in der Tiefe.
Der Expeditionsleiter gebot den nächsten Schritt und der Servitor schwebte in den Schacht.
Ein steter Strom des eben bereits gemessenen Gasgemisches stob ihm entgegen. Leicht in seiner Intensität ansteigend, aber kaum genug, dass man in der ganzen Einrichtung einen Abluftschlot vermuten konnte.
Die Wände waren leicht geriffelt und erinnerten an einen Bohrschacht, wie man ihn auch im imperialen Bergbau hätte finden können. Der Verschluss durch die Selbstmordmaschine war freilich nicht so tief, sondern saß tatsächlich nur wie ein Pfropfen auf diesem Schacht.
Die Temperatur stieg um ein halbes Grad.
Die Gerätschaften zeigten wenige Minuten später einen vertikal zurückgelegten Weg von 87 Metern.
Die Struktur hat sich verändert. Bruder, Drusha-Thaulk, lass die Drohne eine Probe von der Wand extrahieren. Das war Kol Gelentin, der sich da selbstbewusst zu Wort meldete und wenig auf die unausgesprochene Etikette gab, dass man den designierten Teamleitern bestenfalls den Vorschlag einer Maßnahme unterbreitete, sie aber nicht gebot. Wenn es Drusha-Thaulk störte, dann ließ er es sich nicht anmerken. Er kam der Aufforderung nach und ließ die Drohne anhalten. Sie kratzte etwas von der Schachtwand ab und gab die gewonnenen Daten an die Techpriester weiter.
Hauptsächlich Calcium, Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Neben diesen Grundelementen aber auch Lignin und verschiedene Proteine. Zu ärgerlich, dass keine Tiefenanalyse mit diesem robusten aber zu simplen Servitor möglich war.
Nach 120 Metern gelangte die Sonde am Ende des Schachtes an. Beziehungsweise an einem Hindernis. Das Bild, das an die Techpriester übermittelt wurde, wurde körniger und ab und zu von Interferenzen gestört. Doch es genügte, um alle wichtigen Details zu erkennen.
Das Hindernis reflektierte das Licht der Drohne ein wenig und es war mit Adern durchzogen.
Brüder, Schwestern: Einschätzungen, Vorschläge, Handlungsempfehlungen.