10-12-2024, 12:29 PM
Eine ganze Weile regte sich nichts auf dem Bildschirm des Attaches, während es im Inneren des unförmigen Raumschiffes Kaisers-Greif rumorte.
Ein alternder Komandeur, eingehüllt in einen Orden-schwangeren Übermantel tigerte auf und ab, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. An seiner Seite stand eine Schwester der Ewigen Gnade gehült in ihre zweckdienlichen Dienstroben, behangen mit Pergament-Siegeln und -Rollen. "Marschall von Schanz, bitte beruhigen Sie sich. Es gibt keinen Grund zur Anspannung." Der gräuliche Militär wandte sich von seinen Gedanken ab und der deutlich jüngeren Frau zu. "Belehr'n se mich nich' in Bezoch uff meene Verfassung. Ditt hier is nich' meem Uffjabenbereich und trotzdem schicken de Admiräle ausjerechnet mich hierher! Meene Welt is' aus Stahl und Feuer, nett Affenzirkus und Dampfjeplauder!" Die Schwester hob ihre Hände. "Sie wissen selbst, was ich meine. Beruhigen Sie sich. Ein ruhiger Geist," "is der stählerne Panzer dett Soldaten, ich weeß. Is' immerhin von mir..." So räumte der bärtige Kerl brummend ein, ehe sich einer der Komunikations-Offiziere zu Wort meldete und die Nachricht des Attaches ankündigte. "Soll uff'n Schirm. Und trommeln se die Investigator'n zusammen. Soll'n sich dett ooch anseh'n." Keinen Augenblick später versammelten sich Von Karstein und seine zahlreichen Kollegen verschiedenster Fraktionen in deren eigenen Konferenz-Räumen, auf deren Bildschirmen die Nachricht von de Trell abgespielt wurde, während von Schanz sie sich selbst zu Gemüte führte.
Man sah deutlich eine Ader auf der hohen Stirn des Militärs pochen. Was hatte sich der Rat dabei gedacht, ausgerechnet IHN hierher zu schicken und sich nun die Worte dieses gepuderten Popanz anzuhören?! Wäre die Order nicht direkt vom Kaiser selbst gekommen; er hätte sie ausgeschlagen.
"Hier spricht Feldmarschall Hans-Georg von Schanz. Spar'n se sich den rituell'n Mumpitz. Wa wiss'n beede worum et jeht. Landsleute sind auf ihr'm Jrund und Bod'n zu Tode jekomm'n und unsere Nachrichtendienste haben bisher nüscht darüber jehört, dass irjendeene Art Spur nach Überlebenden oder Leichen uffjetan wurde. Verschleierung oder Pfuscherei spielt für uns keene Rolle. Beides is inakzeptabel." Der pöbelhaft-redende Mann (im Sinne der Herkunft) biss sich auf die Zunge, um nicht aus der Haut zu fahren. "Man hat uns herjeschickt um Schützenhilfe zu leisten, aber wir erwart'n auch mehr als hübsche Versprechen und schöne Worte. Schuldzuweisungen sin' für uns Nebensache. Wichtig ist, datt dieser Misthaufen uffjeräumt wird." Die Hospitallerin neben ihm schluckte, als er auf Senden drückte. ihre Stirn lag in Falten. "Musste das sein? Ich finde, Sie sollten sich etwas in" "Ruhe üben?" So schnitt er seine Vertraute ab und blickte sie an, deren Blick nun selbst etwas ernster wurde. "Herr von Schanz, Sie müssen verstehen, dass diese Leute Ihren Ton vermutlich nicht gewohnt sein werden. Zuhause sprechen wir so miteinander, aber nicht jeder Außenweltler kommt ohne Rüschen und Schnörkel zurecht. Außerdem ist ihr Herz schwer, Herr Marschall... Achten Sie auf sich."
Derweil ging in Karsteins Konferenzraum ein Raunen umher, wie auch in allen anderen. "Der Eisenhans wird alles ruinieren! Warum schickt der Kaiser ausgerechnet diesen Proleten vor?!" "Weil er genau sagt, wie die Dinge stehen, Idiot! Unsere Nation hat einen Ruf zu verlieren. Da muss man direkt sein! Außerdem, haben Sie überhaupt eine Ahnung, was passiert ist? Seine beiden Söhne... Erbfolge ruiniert..." So begannen sich zwei zu streiten, während ein Anwesender, der unschwer als Technomant zu erkennen war, seine rasselnde Stimme erhob. Sein Kopf kaum mehr als ein verdrahteter Schädel, der Körper stählerne Tentakel in eine Robe gehüllt. "Ein drastischer Ton ist in dieser Lage mathematisch unabdingbar. Alles andere würde die Gleichung-gleich-Vier nicht gestatten!" "Ach halten se doch den Rand, ooch wenner Recht hat, kriegen wir nur uffde Schnauze wenn wir hier so uff de Pauke hau'n. Die hätt'n jed'n schicken soll'n, aber nich den Schanz." Meinte einer, der offenbar eine änliche Herzkunft wie von Schanz zu haben schien. Er gehörte klar zu den am einfachsten gekleideten unter den Anwesenden. "Ich bitte Sie, seien sie doch ruhig. Streit führt doch zu nichts. Lassen Sie uns das Gespräch abwarten. Koronianer sind immerhin nicht dumm. Gut möglich, dass sie einen geraden Ton zu schätzen wissen." Eine junge Diakonin ging dazwischen, mit der sich niemand anzulegen versuchte, obgleich sie von allen Anwesenden den harmlosesten Eindruck machte. Die Schwestern hatten eben selbst hier noch einen besonderen Stand.
Karstein und Van Elb saßen derweil unbeteiligt an ihrem Tisch und sahen sich an. Diese Unterhaltung würde noch interessant werden. "Wir werden sehen, ob der Glaube des Kaisers berechtigt sein wird." So meinte Kartein und fütterte seinen Servo-Vogel, während sein Protege sich unter den vielfarbigen Anwesenden umsah und nickte. "Ziemlich streitsüchtiger Haufen. Die sollen alle den selben Stand haben wie wir?" Karstein nickte. "Nicht jeder von uns kommt aus den Türmen, Elisa. Die Technomanten schicken immer ein paar Adepten, wie auch die Armee. Politiker, Freihändler, Schurken. Alles damit der Arm der Gerechtigkeit möglichst lang und tiefgreifend ist. Führt leider auch oft zu Streit. Kann man nichts machen." Dennoch war Karsteins Gesicht nicht ohne Ernst, Sorge und Argwohn ob der Situation, auch wenn sein Vertrauen in den Kaiser vermutlich das eisernste in diesem Raum war. Ihm persönlich schmeckte diese ganze Operation nicht.
Ein alternder Komandeur, eingehüllt in einen Orden-schwangeren Übermantel tigerte auf und ab, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. An seiner Seite stand eine Schwester der Ewigen Gnade gehült in ihre zweckdienlichen Dienstroben, behangen mit Pergament-Siegeln und -Rollen. "Marschall von Schanz, bitte beruhigen Sie sich. Es gibt keinen Grund zur Anspannung." Der gräuliche Militär wandte sich von seinen Gedanken ab und der deutlich jüngeren Frau zu. "Belehr'n se mich nich' in Bezoch uff meene Verfassung. Ditt hier is nich' meem Uffjabenbereich und trotzdem schicken de Admiräle ausjerechnet mich hierher! Meene Welt is' aus Stahl und Feuer, nett Affenzirkus und Dampfjeplauder!" Die Schwester hob ihre Hände. "Sie wissen selbst, was ich meine. Beruhigen Sie sich. Ein ruhiger Geist," "is der stählerne Panzer dett Soldaten, ich weeß. Is' immerhin von mir..." So räumte der bärtige Kerl brummend ein, ehe sich einer der Komunikations-Offiziere zu Wort meldete und die Nachricht des Attaches ankündigte. "Soll uff'n Schirm. Und trommeln se die Investigator'n zusammen. Soll'n sich dett ooch anseh'n." Keinen Augenblick später versammelten sich Von Karstein und seine zahlreichen Kollegen verschiedenster Fraktionen in deren eigenen Konferenz-Räumen, auf deren Bildschirmen die Nachricht von de Trell abgespielt wurde, während von Schanz sie sich selbst zu Gemüte führte.
Man sah deutlich eine Ader auf der hohen Stirn des Militärs pochen. Was hatte sich der Rat dabei gedacht, ausgerechnet IHN hierher zu schicken und sich nun die Worte dieses gepuderten Popanz anzuhören?! Wäre die Order nicht direkt vom Kaiser selbst gekommen; er hätte sie ausgeschlagen.
"Hier spricht Feldmarschall Hans-Georg von Schanz. Spar'n se sich den rituell'n Mumpitz. Wa wiss'n beede worum et jeht. Landsleute sind auf ihr'm Jrund und Bod'n zu Tode jekomm'n und unsere Nachrichtendienste haben bisher nüscht darüber jehört, dass irjendeene Art Spur nach Überlebenden oder Leichen uffjetan wurde. Verschleierung oder Pfuscherei spielt für uns keene Rolle. Beides is inakzeptabel." Der pöbelhaft-redende Mann (im Sinne der Herkunft) biss sich auf die Zunge, um nicht aus der Haut zu fahren. "Man hat uns herjeschickt um Schützenhilfe zu leisten, aber wir erwart'n auch mehr als hübsche Versprechen und schöne Worte. Schuldzuweisungen sin' für uns Nebensache. Wichtig ist, datt dieser Misthaufen uffjeräumt wird." Die Hospitallerin neben ihm schluckte, als er auf Senden drückte. ihre Stirn lag in Falten. "Musste das sein? Ich finde, Sie sollten sich etwas in" "Ruhe üben?" So schnitt er seine Vertraute ab und blickte sie an, deren Blick nun selbst etwas ernster wurde. "Herr von Schanz, Sie müssen verstehen, dass diese Leute Ihren Ton vermutlich nicht gewohnt sein werden. Zuhause sprechen wir so miteinander, aber nicht jeder Außenweltler kommt ohne Rüschen und Schnörkel zurecht. Außerdem ist ihr Herz schwer, Herr Marschall... Achten Sie auf sich."
Derweil ging in Karsteins Konferenzraum ein Raunen umher, wie auch in allen anderen. "Der Eisenhans wird alles ruinieren! Warum schickt der Kaiser ausgerechnet diesen Proleten vor?!" "Weil er genau sagt, wie die Dinge stehen, Idiot! Unsere Nation hat einen Ruf zu verlieren. Da muss man direkt sein! Außerdem, haben Sie überhaupt eine Ahnung, was passiert ist? Seine beiden Söhne... Erbfolge ruiniert..." So begannen sich zwei zu streiten, während ein Anwesender, der unschwer als Technomant zu erkennen war, seine rasselnde Stimme erhob. Sein Kopf kaum mehr als ein verdrahteter Schädel, der Körper stählerne Tentakel in eine Robe gehüllt. "Ein drastischer Ton ist in dieser Lage mathematisch unabdingbar. Alles andere würde die Gleichung-gleich-Vier nicht gestatten!" "Ach halten se doch den Rand, ooch wenner Recht hat, kriegen wir nur uffde Schnauze wenn wir hier so uff de Pauke hau'n. Die hätt'n jed'n schicken soll'n, aber nich den Schanz." Meinte einer, der offenbar eine änliche Herzkunft wie von Schanz zu haben schien. Er gehörte klar zu den am einfachsten gekleideten unter den Anwesenden. "Ich bitte Sie, seien sie doch ruhig. Streit führt doch zu nichts. Lassen Sie uns das Gespräch abwarten. Koronianer sind immerhin nicht dumm. Gut möglich, dass sie einen geraden Ton zu schätzen wissen." Eine junge Diakonin ging dazwischen, mit der sich niemand anzulegen versuchte, obgleich sie von allen Anwesenden den harmlosesten Eindruck machte. Die Schwestern hatten eben selbst hier noch einen besonderen Stand.
Karstein und Van Elb saßen derweil unbeteiligt an ihrem Tisch und sahen sich an. Diese Unterhaltung würde noch interessant werden. "Wir werden sehen, ob der Glaube des Kaisers berechtigt sein wird." So meinte Kartein und fütterte seinen Servo-Vogel, während sein Protege sich unter den vielfarbigen Anwesenden umsah und nickte. "Ziemlich streitsüchtiger Haufen. Die sollen alle den selben Stand haben wie wir?" Karstein nickte. "Nicht jeder von uns kommt aus den Türmen, Elisa. Die Technomanten schicken immer ein paar Adepten, wie auch die Armee. Politiker, Freihändler, Schurken. Alles damit der Arm der Gerechtigkeit möglichst lang und tiefgreifend ist. Führt leider auch oft zu Streit. Kann man nichts machen." Dennoch war Karsteins Gesicht nicht ohne Ernst, Sorge und Argwohn ob der Situation, auch wenn sein Vertrauen in den Kaiser vermutlich das eisernste in diesem Raum war. Ihm persönlich schmeckte diese ganze Operation nicht.