05-24-2022, 01:34 PM
Wo du gehst folgt dir Schmerz und Zerstörung, mein Freund. Das kann ich sehen, ohne mit der Gabe der Prophetie beschenkt zu sein. Hattest du in deinem Leben ein Jahr, ein Tag, eine Stunde, in welcher du wahrhaft frei warst von alledem? In welcher du nicht hinter dich sehen musstest, ob ein Messer im Schatten lauert? Eine Stunde, in welcher du dich nicht beweisen musstest? Gegenüber Kameraden, Untergebenen, Herren und Göttern. Der Riese lachte in ehrlicher Erheiterung. Oder auch nur eine, in der dir nicht andere sagten wie alles besser zu tun sei?
Er wechselte das Thema, ohne auf eine Antwort auf seine rhetorischen Fragen zu warten. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich diese Ruhestörer wieder loswerden kann. Seufzte er und setzt sich auf den Rand eines Divans. Er schien über den Sachverhalt nachzusinnen und sank darüber bereits wieder in verheißungsvolle Träume hinab. Er übergab den Staffelstab des Wachseins an einen alten Mann, der sich räkelte, den Nacken mit den knotigen Händen massierte und dann sinnend über seinen Bart strich. Ich habe bereits einiges in die eine oder andere Richtung zumindest erwogen.
Gewiss, ich habe einige mächtige Gäste hier, die wohl bereit wären sich auf meine… oder inzwischen vielleicht auf unsere Seite zu schlagen. Nicht alle Schläfer sind hier. Es gibt andere Bereiche in denen auch andere Wesen schlummern. Die, die du hier siehst sind nur meine Abendgäste, wenn man so will.
Ich verabscheue jedwede Gewalt, wie gesagt. Sie ist primitiv und durch und durch unfein.
Nichts dessen sich Wesen höherer Ebenen rühmen sollten. Dorators Meinung zu diesem Thema schwamm als unangenehm saurer Geschmack durch Naradas Mund und als missbilligender Gedanke durch seinen Geist.
Ich kann niemanden in meinen Schlaf zwingen, selbst wenn ich solch eine Vergewaltigung des Willens vornehmen wollte. Das freilich wissen die Astartes nicht und sie fürchten sich vor der Möglichkeit, genauso sehr wie vor der Explosion der ganzen Station oder dem Aufstand ihrer Bewohner. All ihre Stärke beruht auf ihren Körpern, ihren Rüstungen und Waffen. Ihre Geister aber sind starr und unbeweglich, wie festgerostete Getriebe. Sie haben Angst davor auf das reduziert zu werden, was sie ohne ihre Instrumente der Gewalt und des Todes sind. Sie fürchten sich dann aufzulösen. Gleichwohl kann man ihre Fähigkeit zur Vernichtung nicht ignorieren.
Bisher halten sie sich zurück. Vermutlich bis sie mehr über mich wissen. Ihre Spione sind allerorten.
Untereinander sind sie derweil so zersplittert, dass keiner den ersten Schritt wagt. Sie befürchten die eigene Gruppe dann so zu schwächen, dass sie Ihresgleichen ausgeliefert wären wie ein verletzter Wolf dem Rest des hungrigen Rudels. Der Alte schüttelte lächelnd den Kopf. So viel Kraft und doch beherrscht von nichts anderem als Angst und Zorn. Es gibt tatsächlich einige schlaue Köpfe unter ihnen. Hexer und Veteranen, erfahren und gerissen. Tatsächlich dachte ich anfangs du könntest ein von diesen gesandter Spion sein, der Unwissen über mich tilgen und ihre Zurückhaltung zerstreuen soll. Möglich ist dies sicherlich auch jetzt noch, wo ich deine Geschichte in einigen Sätzen zusammengefasst gehört habe. Aber wie wenig wäre ich besser als sie, wenn mich dies mit Argwohn und Befürchtung erfüllen würde? Es wird sein wie es sein wird. Ich habe das Privileg nicht um meine Existenz bangen zu müssen, sondern im schlimmsten Fall nur um einen Ort, den ich liebgewonnen habe. In einem Kampf könnte ich die Leiber einiger Träumer aufbieten, die nichts mehr an diesem Ort hält. Außerdem die Kräfte einiger meiner Freunde und vielleicht das Heer der ewig Unterjochten, die mit den Marines als grausame Herren hier ankamen. Was aber nützt das? Sie würden am Ende doch alle zerschmettern oder die Station mit ihren Schiffen vernichten. Ich bin überzeugt, dass sie das ohnehin tun werden. Sobald sie die Docks nicht mehr brauchen oder sich unter ihnen ein Anführer herauskristallisiert.
Wenn dir, mein weit gereister neuer Freund, etwas einfällt oder dir andere Mittel zur Verfügung stehen, dass sei so gut und teile sie mir mit.
Er wechselte das Thema, ohne auf eine Antwort auf seine rhetorischen Fragen zu warten. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie ich diese Ruhestörer wieder loswerden kann. Seufzte er und setzt sich auf den Rand eines Divans. Er schien über den Sachverhalt nachzusinnen und sank darüber bereits wieder in verheißungsvolle Träume hinab. Er übergab den Staffelstab des Wachseins an einen alten Mann, der sich räkelte, den Nacken mit den knotigen Händen massierte und dann sinnend über seinen Bart strich. Ich habe bereits einiges in die eine oder andere Richtung zumindest erwogen.
Gewiss, ich habe einige mächtige Gäste hier, die wohl bereit wären sich auf meine… oder inzwischen vielleicht auf unsere Seite zu schlagen. Nicht alle Schläfer sind hier. Es gibt andere Bereiche in denen auch andere Wesen schlummern. Die, die du hier siehst sind nur meine Abendgäste, wenn man so will.
Ich verabscheue jedwede Gewalt, wie gesagt. Sie ist primitiv und durch und durch unfein.
Nichts dessen sich Wesen höherer Ebenen rühmen sollten. Dorators Meinung zu diesem Thema schwamm als unangenehm saurer Geschmack durch Naradas Mund und als missbilligender Gedanke durch seinen Geist.
Ich kann niemanden in meinen Schlaf zwingen, selbst wenn ich solch eine Vergewaltigung des Willens vornehmen wollte. Das freilich wissen die Astartes nicht und sie fürchten sich vor der Möglichkeit, genauso sehr wie vor der Explosion der ganzen Station oder dem Aufstand ihrer Bewohner. All ihre Stärke beruht auf ihren Körpern, ihren Rüstungen und Waffen. Ihre Geister aber sind starr und unbeweglich, wie festgerostete Getriebe. Sie haben Angst davor auf das reduziert zu werden, was sie ohne ihre Instrumente der Gewalt und des Todes sind. Sie fürchten sich dann aufzulösen. Gleichwohl kann man ihre Fähigkeit zur Vernichtung nicht ignorieren.
Bisher halten sie sich zurück. Vermutlich bis sie mehr über mich wissen. Ihre Spione sind allerorten.
Untereinander sind sie derweil so zersplittert, dass keiner den ersten Schritt wagt. Sie befürchten die eigene Gruppe dann so zu schwächen, dass sie Ihresgleichen ausgeliefert wären wie ein verletzter Wolf dem Rest des hungrigen Rudels. Der Alte schüttelte lächelnd den Kopf. So viel Kraft und doch beherrscht von nichts anderem als Angst und Zorn. Es gibt tatsächlich einige schlaue Köpfe unter ihnen. Hexer und Veteranen, erfahren und gerissen. Tatsächlich dachte ich anfangs du könntest ein von diesen gesandter Spion sein, der Unwissen über mich tilgen und ihre Zurückhaltung zerstreuen soll. Möglich ist dies sicherlich auch jetzt noch, wo ich deine Geschichte in einigen Sätzen zusammengefasst gehört habe. Aber wie wenig wäre ich besser als sie, wenn mich dies mit Argwohn und Befürchtung erfüllen würde? Es wird sein wie es sein wird. Ich habe das Privileg nicht um meine Existenz bangen zu müssen, sondern im schlimmsten Fall nur um einen Ort, den ich liebgewonnen habe. In einem Kampf könnte ich die Leiber einiger Träumer aufbieten, die nichts mehr an diesem Ort hält. Außerdem die Kräfte einiger meiner Freunde und vielleicht das Heer der ewig Unterjochten, die mit den Marines als grausame Herren hier ankamen. Was aber nützt das? Sie würden am Ende doch alle zerschmettern oder die Station mit ihren Schiffen vernichten. Ich bin überzeugt, dass sie das ohnehin tun werden. Sobald sie die Docks nicht mehr brauchen oder sich unter ihnen ein Anführer herauskristallisiert.
Wenn dir, mein weit gereister neuer Freund, etwas einfällt oder dir andere Mittel zur Verfügung stehen, dass sei so gut und teile sie mir mit.