09-07-2020, 07:51 PM
Sie ist gut.
Wisperte Dorator und im Timbre der geteilten Gedanken schwang Vorfreude oder gar Gier mir.
Du kannst die Aufnahme erzwingen, wenn du das Leben aus ihr presst. Aber es ist angenehmer, wenn der Tod sie von allein aus ihrer Hülle treibt. Erzwungen ist es nur Wasser, nur Geruch… richtig abgepasst ist es edler Wein und Rosenduft.
Der Dämon hatte die Genüsse dieser Dinge nie selbst erfahren und selbst wenn, hätte er sie kaum verstehen können. Er bediente sich lediglich Begrifflichkeiten, die er in Naradas Verstand fand und die ein Äquivalent zu dem nahe kamen, was er auszudrücken versuchte. Der Blick der Frau war bereits von einem unsteten Flattern in ein glasiges Starren übergegangen, jedweder Widerstand war erlahmt. Das Leben tropfte aus ihr wie Flüssigkeit aus einem lecken Gefäß.
Öffne dich ihr! Dorator zeigte seinem Wirt, was er mit dieser unzulängliches Umschreibung meinte. Es war, als würde sich Naradas Gesicht der Länge nach spalten. Darin lag nichts Schmerzhaftes, nur das Gefühl, den Kerker des eigenen Körpers zu erweitern, seine Fenster weit aufzureißen. Die Welt um ihn her gewann an Schärfe und trat doch in ihrer Bedeutung weit weit zurück. Sie war in ihrem Kern kristallin, so wie es das Geflecht gewesen war, mit welchem sich der Dämon in dieser Form der Wirklichkeit verankert hatte. Glitzernd und kontrastiert umrissen. Zwischen den profanen Dingen, wie Wänden, Rauch, Körpern, Blut und fallenden Patronenhülsen, tanzten andere Existenzen, für deren Wahrnehmung das menschliche Auge, ohne Unterstützung nicht gemacht war. Farben, zu deren Beschreibung die menschliche Sprache zu primitiv war und die allenfalls in der Lyrik der Eldar eine Andeutung erfahren konnten. Formen und Muster, die die engen Grenzen der Wahrnehmung sprengten.
Die Frau in Naradas armen verließ ihre Hülle. Sie ließ sie zurück wie der Schmetterling, der seine harte und nutzlose Puppe verlässt, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden. Gleich Rauch oder Nebel strebte die Frau in den Raum, der zwischen den Räumen lag.
Sie wollte darin aufgehen, zergehen, zerstieben.
Was danach auf die fliehende Essenz wartete, wer wusste es schon? Jetzt jedenfalls wartete der weit aufgespannte Geist Naradas auf die Entfliehende. Er saugte sie auf, nahm sie in sich auf und hörte das genüssliche Zischen des Dämons.
Die Frau hieß Ellnora und sie war auf der Zuflucht geboren wurden. Ihr Leben war eines der Angst gewesen.
Angst vor den Feinden, gegen die sie geschickt wurden war.
Angst vor den Verbündeten, die sich den Göttern hingaben und in den Wahnsinn herabsanken.
Sie hatte gekämpft und hatte getötet. Für einen Schlafplatz, für etwas zu essen. Ellnora hatte versucht das Geschenk der Götter zu akzeptieren, es als etwas Großartiges zu sehen, so wie es die Priester und Besessenen predigten. Doch die Veränderung ihres Körper hatte ihr Angst gemacht.
Der Dienst auf der Brücke der Schweigen hätte ein Aufstieg sein sollen, nachdem sie die Hölle der Zuflucht überlebt hatte. Doch es hatte nur mehr Angst bedeutet.
Angst vor einem Fehler, vor der Hackordnung des Brückenpersonals und vor allem vor dem Chaosmarine. Er war das personifizierte Böse. Er stank danach, er dünstete es aus. Er verhieß nur den Untergang. Das alles offenbarte sich Naradas im Augenblick eines Herzschlages. Nicht als sei es eine blitzartige Erkenntnis, sondern als wären es alte Erinnerungen, die wie aus dumpfen Traum an die Oberfläche seines Bewusstseins schwammen. Da waren alte Eindrücke, die nebelhaft und weit entfernt blieben.
Das Gesicht der Mutter, das kleine bisschen Liebe, dass Ellnora durch sie erfahren hatte. Namen und Stimmen schmutziger Spielkameraden aus Kindertagen. Die stinkende, stählerne Enge der Station.
All die Schrecken und Bestien, die für sie Normalität waren.
Kürzer zurückliegende Ereignisse waren sehr viel präsenter.
Das Bild der auseinanderbrechenden Station, uralte Kriegsschiffe, im Kampf mit imperialen Leviathanen.
Furcht vor dem Ende, weg nur weg von hier.
Meuterei und neuerlicher Tod auf der Schweigen.
Die Kommandoübernahme durch den Marine.
Hunger und Müdigkeit.
Die Reise durch das Warp, das Flüstern im Kopf, die Schatten am Rand des Sichtfeldes, der bösartige Gestank des Marines, die fremde Macht, die ihren Leib veränderte.
Dann das Band von Bamarun.
Unstimmigkeiten darüber was nun geschehen sollte.
Schiffe wurden repariert.
Interne Kämpfe brachen aus. Kleine Fraktionen bildeten sich und zerbrachen wieder. Nur die Drohung, die Docks nicht selber nutzen zu können, oder als Einzelgänger den Zorn aller anderen auf sich zu ziehen, hielt die Warlords davon ab auf der Stelle übereinander herzufallen.
Sie selbst war nur ein Kommunikationstechniker, aber dadurch bekam sie mit, was in den Funkkreisen hin und her flog.
Hoffnung gab es nicht.
Hoffnung hatte es nie gegeben und würde es für sie nicht geben.
Nur die Kälte und die Dunkelheit warteten auf sie.
Dann rammten Fremde gegen die Tür zur Brücke und wieder war da nur Angst, Angst, Angst.
Die Frau war unvermittelt ein Teil von Naradas.
Ihr Wille und ihr Lebensmut war schwach gewesen, aber die Bedenken und ihre allumfassende Angst waren da, waren nun ein Teil von Naradas, ebenso wie ihre Erinnerungen und Gedanken bis zum Zeitpunkt ihres Todes. Sie hatte einen Mann namens Carleg gemocht. Der aber hatte etwas mit Virrana vom hinteren Kommunikationsraum.
Sie hätte gern lesen gelernt, ihre Lieblingsfarbe war grün, sie betete heimlich zum Imperator und zu den Chaosgöttern, nur um sicher zu sein, sie mochte die Luft hier mehr als die auf der Station…
Dränge es zurück, säuselte Dorator. Der Ballast eines Lebens kann dich überschwemmen. Aber sie war ein Nichts. Du bist stärker und kannst sie dir Untertan machen… ja so ist es richtig.
Die Welt kehrte zu ihrer normalen Form zurück und Naradas konnte mit ansehen, wie der Kampf durch die eindringen Rasankuri gewonnen wurde. Der Mann, der von dem Stahlbolzen durchbohrt wurden war, hieß der lachende Osces, weil er ein Spaßvogel gewesen war, der unzählige Lieder gegant hatte. Die meisten davon mehr als zweideutig. Der Mann, den Naradas erstochen hatte, das war Danilo. Er war Ellnoras Vorgesetzter gewesen und war stets gut zu ihr, soll heißen nicht über die Maßen grausam. Vielleicht hatte er eine kleine Schwester in ihr gesehen. Andere Intentionen schien er jedenfalls nicht gehabt zu haben.
All das wusste Naradas jetzt wie selbstverständlich. Ebenso wie er die einzelnen Kanalkennungen wusste, auf denen die Station und die Schiffe der Flotte zu erreichen waren. Auch das die Konsole in der Mitte zwar funktionierte, ihre Audiofunktion aber defekt war, war ihm bekannt.
Bemerkenswert und überaus praktisch nicht wahr?
Dabei ist es nur das Sahnehäubchen, nur eine lustige Begleiterscheinung von dem was wir gerade eigentlich gemacht haben.
Was das sein soll?
Oh… das ist eine Überraschung. Vertrau mir, das Warten wird sich lohnen.
Wisperte Dorator und im Timbre der geteilten Gedanken schwang Vorfreude oder gar Gier mir.
Du kannst die Aufnahme erzwingen, wenn du das Leben aus ihr presst. Aber es ist angenehmer, wenn der Tod sie von allein aus ihrer Hülle treibt. Erzwungen ist es nur Wasser, nur Geruch… richtig abgepasst ist es edler Wein und Rosenduft.
Der Dämon hatte die Genüsse dieser Dinge nie selbst erfahren und selbst wenn, hätte er sie kaum verstehen können. Er bediente sich lediglich Begrifflichkeiten, die er in Naradas Verstand fand und die ein Äquivalent zu dem nahe kamen, was er auszudrücken versuchte. Der Blick der Frau war bereits von einem unsteten Flattern in ein glasiges Starren übergegangen, jedweder Widerstand war erlahmt. Das Leben tropfte aus ihr wie Flüssigkeit aus einem lecken Gefäß.
Öffne dich ihr! Dorator zeigte seinem Wirt, was er mit dieser unzulängliches Umschreibung meinte. Es war, als würde sich Naradas Gesicht der Länge nach spalten. Darin lag nichts Schmerzhaftes, nur das Gefühl, den Kerker des eigenen Körpers zu erweitern, seine Fenster weit aufzureißen. Die Welt um ihn her gewann an Schärfe und trat doch in ihrer Bedeutung weit weit zurück. Sie war in ihrem Kern kristallin, so wie es das Geflecht gewesen war, mit welchem sich der Dämon in dieser Form der Wirklichkeit verankert hatte. Glitzernd und kontrastiert umrissen. Zwischen den profanen Dingen, wie Wänden, Rauch, Körpern, Blut und fallenden Patronenhülsen, tanzten andere Existenzen, für deren Wahrnehmung das menschliche Auge, ohne Unterstützung nicht gemacht war. Farben, zu deren Beschreibung die menschliche Sprache zu primitiv war und die allenfalls in der Lyrik der Eldar eine Andeutung erfahren konnten. Formen und Muster, die die engen Grenzen der Wahrnehmung sprengten.
Die Frau in Naradas armen verließ ihre Hülle. Sie ließ sie zurück wie der Schmetterling, der seine harte und nutzlose Puppe verlässt, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden. Gleich Rauch oder Nebel strebte die Frau in den Raum, der zwischen den Räumen lag.
Sie wollte darin aufgehen, zergehen, zerstieben.
Was danach auf die fliehende Essenz wartete, wer wusste es schon? Jetzt jedenfalls wartete der weit aufgespannte Geist Naradas auf die Entfliehende. Er saugte sie auf, nahm sie in sich auf und hörte das genüssliche Zischen des Dämons.
Die Frau hieß Ellnora und sie war auf der Zuflucht geboren wurden. Ihr Leben war eines der Angst gewesen.
Angst vor den Feinden, gegen die sie geschickt wurden war.
Angst vor den Verbündeten, die sich den Göttern hingaben und in den Wahnsinn herabsanken.
Sie hatte gekämpft und hatte getötet. Für einen Schlafplatz, für etwas zu essen. Ellnora hatte versucht das Geschenk der Götter zu akzeptieren, es als etwas Großartiges zu sehen, so wie es die Priester und Besessenen predigten. Doch die Veränderung ihres Körper hatte ihr Angst gemacht.
Der Dienst auf der Brücke der Schweigen hätte ein Aufstieg sein sollen, nachdem sie die Hölle der Zuflucht überlebt hatte. Doch es hatte nur mehr Angst bedeutet.
Angst vor einem Fehler, vor der Hackordnung des Brückenpersonals und vor allem vor dem Chaosmarine. Er war das personifizierte Böse. Er stank danach, er dünstete es aus. Er verhieß nur den Untergang. Das alles offenbarte sich Naradas im Augenblick eines Herzschlages. Nicht als sei es eine blitzartige Erkenntnis, sondern als wären es alte Erinnerungen, die wie aus dumpfen Traum an die Oberfläche seines Bewusstseins schwammen. Da waren alte Eindrücke, die nebelhaft und weit entfernt blieben.
Das Gesicht der Mutter, das kleine bisschen Liebe, dass Ellnora durch sie erfahren hatte. Namen und Stimmen schmutziger Spielkameraden aus Kindertagen. Die stinkende, stählerne Enge der Station.
All die Schrecken und Bestien, die für sie Normalität waren.
Kürzer zurückliegende Ereignisse waren sehr viel präsenter.
Das Bild der auseinanderbrechenden Station, uralte Kriegsschiffe, im Kampf mit imperialen Leviathanen.
Furcht vor dem Ende, weg nur weg von hier.
Meuterei und neuerlicher Tod auf der Schweigen.
Die Kommandoübernahme durch den Marine.
Hunger und Müdigkeit.
Die Reise durch das Warp, das Flüstern im Kopf, die Schatten am Rand des Sichtfeldes, der bösartige Gestank des Marines, die fremde Macht, die ihren Leib veränderte.
Dann das Band von Bamarun.
Unstimmigkeiten darüber was nun geschehen sollte.
Schiffe wurden repariert.
Interne Kämpfe brachen aus. Kleine Fraktionen bildeten sich und zerbrachen wieder. Nur die Drohung, die Docks nicht selber nutzen zu können, oder als Einzelgänger den Zorn aller anderen auf sich zu ziehen, hielt die Warlords davon ab auf der Stelle übereinander herzufallen.
Sie selbst war nur ein Kommunikationstechniker, aber dadurch bekam sie mit, was in den Funkkreisen hin und her flog.
Hoffnung gab es nicht.
Hoffnung hatte es nie gegeben und würde es für sie nicht geben.
Nur die Kälte und die Dunkelheit warteten auf sie.
Dann rammten Fremde gegen die Tür zur Brücke und wieder war da nur Angst, Angst, Angst.
Die Frau war unvermittelt ein Teil von Naradas.
Ihr Wille und ihr Lebensmut war schwach gewesen, aber die Bedenken und ihre allumfassende Angst waren da, waren nun ein Teil von Naradas, ebenso wie ihre Erinnerungen und Gedanken bis zum Zeitpunkt ihres Todes. Sie hatte einen Mann namens Carleg gemocht. Der aber hatte etwas mit Virrana vom hinteren Kommunikationsraum.
Sie hätte gern lesen gelernt, ihre Lieblingsfarbe war grün, sie betete heimlich zum Imperator und zu den Chaosgöttern, nur um sicher zu sein, sie mochte die Luft hier mehr als die auf der Station…
Dränge es zurück, säuselte Dorator. Der Ballast eines Lebens kann dich überschwemmen. Aber sie war ein Nichts. Du bist stärker und kannst sie dir Untertan machen… ja so ist es richtig.
Die Welt kehrte zu ihrer normalen Form zurück und Naradas konnte mit ansehen, wie der Kampf durch die eindringen Rasankuri gewonnen wurde. Der Mann, der von dem Stahlbolzen durchbohrt wurden war, hieß der lachende Osces, weil er ein Spaßvogel gewesen war, der unzählige Lieder gegant hatte. Die meisten davon mehr als zweideutig. Der Mann, den Naradas erstochen hatte, das war Danilo. Er war Ellnoras Vorgesetzter gewesen und war stets gut zu ihr, soll heißen nicht über die Maßen grausam. Vielleicht hatte er eine kleine Schwester in ihr gesehen. Andere Intentionen schien er jedenfalls nicht gehabt zu haben.
All das wusste Naradas jetzt wie selbstverständlich. Ebenso wie er die einzelnen Kanalkennungen wusste, auf denen die Station und die Schiffe der Flotte zu erreichen waren. Auch das die Konsole in der Mitte zwar funktionierte, ihre Audiofunktion aber defekt war, war ihm bekannt.
Bemerkenswert und überaus praktisch nicht wahr?
Dabei ist es nur das Sahnehäubchen, nur eine lustige Begleiterscheinung von dem was wir gerade eigentlich gemacht haben.
Was das sein soll?
Oh… das ist eine Überraschung. Vertrau mir, das Warten wird sich lohnen.