11-12-2019, 10:20 PM
Als er wieder im Hier und Jetzt war, soweit Derartiges überhaupt noch Gültigkeit hatte, kniete er auf dem Boden. Den Oberkörper vorgebeugt und sich mit beiden Händen abstützend.
Um ihn herum verging die kristalline Struktur, verlor ihren Glanz und fiel in sich zusammen. Das Schimmern zog sich aus den Dornen zurück und sie welkten wie Blüten, in der aufziehenden Kälte des Winters. Sie fielen herab gleich Asche, auch wenn die Flocken zu Nichts vergangen waren, noch ehe sie den dreckigen Stahlboden berührt hatten.
Dieser Auflösungsprozess ging in vollkommener Stille von Statten, jedenfalls solange, bis die aufgespießten Leichen mit unfeinem Krachen und Poltern zu Boden fielen. Von der Eruption, die durch das gesamte Schiff fegte, bemerkte Naradas nichts.
Sein Körper überlief etwas, was man die Mutter aller Schauer hätte nennen können. Wo sich bei einer normalen Gänsehaut die feinen Härchen auf dem Körper sträubten, knisterten jetzt golden schimmernde Dornen und Stacheln, die eng seine Haut bevölkerten. Er spürte keine Schmerzen, nur eine schwer zu fassender Fremdheit im eigenen Körper. Als er sich jetzt aufrichtete und fasziniert die eigenen Hände betrachte, verformten sich diese. Am Unterarm, zogen sich die Dornenhärchen, zurück und seine Hände begannen sich umzubilden. Die Finger verschmolzen, streckten sich und hatten bald die gebogene Form eines, etwa einen Meter langen Säbels angenommen. Das jedenfalls war die Assoziation, die sich als erstes einstellte.
Ein leicht halbmondförmiger Kristall, oder ein gebogener Knochenauswuchs hätte als Beschreibung genauso gut und genauso unzulänglich gewirkt. Die Klinge wuchs in eine andere Form und glich nun entfernt der Schere eines Krustentiers. Beim Versuch den Fortsatz wie eben solche Schere zu bewegen, durchzuckten Schmerzen Naradas Arm. Sogleich bildete sich der Auswuchs zurück und machte seinen alt gewohnten Fingern wieder Platz. Was immer da ausprobiert wurde, es war ein Testen, bei dem Naradas keinen Schaden nehmen sollte. Was nicht, oder besser „noch“ nicht funktionierte, wurde auf später verschoben. Seine Perspektive veränderte sich unvermittelt, als sich die Stellung seiner Beine änderte. Die Gelenke wurden nach hinten gebogen und die Unterschenkel gewannen an Länge. Das Konzept der Geschwindigkeit wurde an dem unvollkommenen Menschenkörper ausprobiert. Als er einen Schritt tun wollte, war erneut Schmerz das Ergebnis.
Es ist ungewohnt, so viel auf dieser Seite zu sein. Flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Anders als die Stimme Dorators noch vor wenigen Augenblicken. Oder vor Äonen? Sie war geschlechtslos, geschmeidig wie fließende Seide und doch der Inbegriff des Unmenschlichen.
Ich lagere mich um deine Knochen herum an. So sonderbar die Begrenztheit einer Hülle. Nur in einem Raum, nur in einer Zeit, der temporäre Fluss nur immer vorwärts. Aufregend. Ich tat, tue und werde ähnliches tuen, aber jedes Mal ist das erste Mal für mich. So gebietet es das Paradox. Ich benötige eine Weile um mich an die Einschränkungen zu gewöhnen. Wir werden lernen was wir vermögen, indem wir es tun. Ich freue mich auf unsere Zeit. Ich bauchte dich um die Existenz zu erschaffen und gemeinsam werden wir die Existenz erschaffen. Sobald wir uns den Wimpernschlag deines Lebens vertrieben haben.
Die Wesenheit stellte ihre Experimente an Naradas Körper ebenso ein, wie sie nun schwieg.
Den Weg den Naradas gekommen war, nun um einiges unspektakulärer, da er von den Auswüchsen Dorators gereinigt, tasteten sich die Strahlen von Taschenlampen heran. Als die Gruppe um Rondo nach allen Seiten sichernd, zu ihm aufschloss, war von der erstaunlichen Metamorphose nichts mehr zu sehen. Seine Rüstung war an den Beinen und den Händen beschädigt, wo dort wo Dorator sich ausprobiert hatte. Die Dornen auf der Haut hatten das Material nur an einigen wenigen Stellen perforiert. Auch spannte sie jetzt an Schulter und Rücken und ein über die Maßen penibler Beobachter hätte vielleicht bemerkt, dass die Gestalt des Deimos etwas stämmiger als zuvor aussah.
Doch bei diesen Lichtverhältnissen und in Anbetracht der angespannten Lage, achtete niemand auf derartige Details. Es hat angefangen! Meldete Rondo mit einem knappen Nicken in die Richtung aus der sie gekommen waren. Man kann die Schüsse zwar nicht hören aber die Erschütterungen gehen durch das ganze Schiff. Da geht es heiß her, soviel ist mal klar.
Wie hast du das angestellt, mit dem Kristallgewächs? Ich meine, dass es weg ist. Nicht nur dem Mutanten schien diese Frage auf der Zunge zu brennen. Auch alle anderen Augen richteten sich neugierig auf ihren Anführer.
Um ihn herum verging die kristalline Struktur, verlor ihren Glanz und fiel in sich zusammen. Das Schimmern zog sich aus den Dornen zurück und sie welkten wie Blüten, in der aufziehenden Kälte des Winters. Sie fielen herab gleich Asche, auch wenn die Flocken zu Nichts vergangen waren, noch ehe sie den dreckigen Stahlboden berührt hatten.
Dieser Auflösungsprozess ging in vollkommener Stille von Statten, jedenfalls solange, bis die aufgespießten Leichen mit unfeinem Krachen und Poltern zu Boden fielen. Von der Eruption, die durch das gesamte Schiff fegte, bemerkte Naradas nichts.
Sein Körper überlief etwas, was man die Mutter aller Schauer hätte nennen können. Wo sich bei einer normalen Gänsehaut die feinen Härchen auf dem Körper sträubten, knisterten jetzt golden schimmernde Dornen und Stacheln, die eng seine Haut bevölkerten. Er spürte keine Schmerzen, nur eine schwer zu fassender Fremdheit im eigenen Körper. Als er sich jetzt aufrichtete und fasziniert die eigenen Hände betrachte, verformten sich diese. Am Unterarm, zogen sich die Dornenhärchen, zurück und seine Hände begannen sich umzubilden. Die Finger verschmolzen, streckten sich und hatten bald die gebogene Form eines, etwa einen Meter langen Säbels angenommen. Das jedenfalls war die Assoziation, die sich als erstes einstellte.
Ein leicht halbmondförmiger Kristall, oder ein gebogener Knochenauswuchs hätte als Beschreibung genauso gut und genauso unzulänglich gewirkt. Die Klinge wuchs in eine andere Form und glich nun entfernt der Schere eines Krustentiers. Beim Versuch den Fortsatz wie eben solche Schere zu bewegen, durchzuckten Schmerzen Naradas Arm. Sogleich bildete sich der Auswuchs zurück und machte seinen alt gewohnten Fingern wieder Platz. Was immer da ausprobiert wurde, es war ein Testen, bei dem Naradas keinen Schaden nehmen sollte. Was nicht, oder besser „noch“ nicht funktionierte, wurde auf später verschoben. Seine Perspektive veränderte sich unvermittelt, als sich die Stellung seiner Beine änderte. Die Gelenke wurden nach hinten gebogen und die Unterschenkel gewannen an Länge. Das Konzept der Geschwindigkeit wurde an dem unvollkommenen Menschenkörper ausprobiert. Als er einen Schritt tun wollte, war erneut Schmerz das Ergebnis.
Es ist ungewohnt, so viel auf dieser Seite zu sein. Flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Anders als die Stimme Dorators noch vor wenigen Augenblicken. Oder vor Äonen? Sie war geschlechtslos, geschmeidig wie fließende Seide und doch der Inbegriff des Unmenschlichen.
Ich lagere mich um deine Knochen herum an. So sonderbar die Begrenztheit einer Hülle. Nur in einem Raum, nur in einer Zeit, der temporäre Fluss nur immer vorwärts. Aufregend. Ich tat, tue und werde ähnliches tuen, aber jedes Mal ist das erste Mal für mich. So gebietet es das Paradox. Ich benötige eine Weile um mich an die Einschränkungen zu gewöhnen. Wir werden lernen was wir vermögen, indem wir es tun. Ich freue mich auf unsere Zeit. Ich bauchte dich um die Existenz zu erschaffen und gemeinsam werden wir die Existenz erschaffen. Sobald wir uns den Wimpernschlag deines Lebens vertrieben haben.
Die Wesenheit stellte ihre Experimente an Naradas Körper ebenso ein, wie sie nun schwieg.
Den Weg den Naradas gekommen war, nun um einiges unspektakulärer, da er von den Auswüchsen Dorators gereinigt, tasteten sich die Strahlen von Taschenlampen heran. Als die Gruppe um Rondo nach allen Seiten sichernd, zu ihm aufschloss, war von der erstaunlichen Metamorphose nichts mehr zu sehen. Seine Rüstung war an den Beinen und den Händen beschädigt, wo dort wo Dorator sich ausprobiert hatte. Die Dornen auf der Haut hatten das Material nur an einigen wenigen Stellen perforiert. Auch spannte sie jetzt an Schulter und Rücken und ein über die Maßen penibler Beobachter hätte vielleicht bemerkt, dass die Gestalt des Deimos etwas stämmiger als zuvor aussah.
Doch bei diesen Lichtverhältnissen und in Anbetracht der angespannten Lage, achtete niemand auf derartige Details. Es hat angefangen! Meldete Rondo mit einem knappen Nicken in die Richtung aus der sie gekommen waren. Man kann die Schüsse zwar nicht hören aber die Erschütterungen gehen durch das ganze Schiff. Da geht es heiß her, soviel ist mal klar.
Wie hast du das angestellt, mit dem Kristallgewächs? Ich meine, dass es weg ist. Nicht nur dem Mutanten schien diese Frage auf der Zunge zu brennen. Auch alle anderen Augen richteten sich neugierig auf ihren Anführer.