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Sequoyah
#1
Name: Sequoyah
Alter: 28 Sommer/ 28 Jahre
Größe: 1,8m
Herkunft: Denum 2
Zugehörigkeiten: noch keine

Aussehen:
Sequoyah ist mit seinen 1,8m nur durchschnittlich groß, egal ob man jetzt die Größenmaße seines Heimatplaneten oder die irgendeiner anderen Welt nimmt. Er ist athletisch gebaut, die Statur eines Läufers, eines Mannes der so gut wie nie in seinem Leben Fahrzeuge welcher Art auch immer benutzt hatte. Die Augen sind tiefschwarz, manchmal unergründlich tief, doch sehr oft hat sein gegenüber das Gefühl, dass er Sequoyahs derzeitigen Gemütszustand anhand des Ausdrucks in dessen Augen herauslesen kann. Die kupferfarbene Haut und der Haarschnitt lassen ihn auf die meisten exotisch, fremdländisch und geheimnisvoll wirken, besonders bei Frauen hat er das Gefühl öfters einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Das schwarze Haar ist bis auf einen schmalen von der Stirn zum Nacken verlaufenden Streifen sorgsam abrasiert. Im Nackenbereich hat Sequoyah sich das Haar länger wachsen lassen, es zu einer sogenannten Skalplocke geknotet und wie viele andere Männer seines Stammes auch einige Federn darin befestigt. In seinem Fall sind es die Federn eines Bussards, den er kurz nach dem Eintreten in die Gesellschaft der Erwachsenen gefangen hat.

Kleidung:
Wie so viele Männer seines Stammes trägt Sequoyah eine Mischung aus traditioneller und von den Siedlern neu eingeführter Kleidung. Zum einen wäre da der von allen Stämmen getragene Lendenschurz der zu jeder Jahreszeit getragen wird, aber auch hier die Bekleidung der Neubesiedler ihre Spuren hinterlassen, denn der Lendenschurz besteht aus schwarzem Stoff, den die Stämme selbst nicht herstellen können. Dazu kommen noch die ledernen Mokassins, die immer getragen werden und schließlich hüfthohe Leggins aus geschwärztem Leder mit einer roten Außenborte, die aber nur im Winter und Herbst genutzt werden. Wenn er nicht kämpft trägt er zusätzlich ein purpurfarbenes Leinenhemd, welches er im Tausch für mehrere Tierfelle erhielt. Um die Hüfte hat er eine von seinen Stämmen gewebte rot-weiß-blaue-Schärpe gebunden. Zusätzlich besitzt er zum Schutz gegen Kälte eine dunkelrote Decke, die Sequoyah sich um die linke Körperhälfte geschlungen hat. Neben den verschiedenen Stoffarten brachten die Neubesiedler von Denum 2 auch die Kunst der Metallverarbeitung mit sich und begannen damit Silberbergwerke zu errichten. Das Ergebnis der Silberförderung trägt Sequoyah in Form eines Armrings aus Silber um den rechten Oberarm.
Schließlich hängen um seinen Hals noch mehrere Ketten, an denen Muscheln befestigt sind und ein Ringkragen, den er einem getöteten Offizier abgenommen hat.

Charakter:
Sequoyah ist seinen Mitmenschen gegenüber freundlich und aufgeschlossen, auch wenn er eher etwas stiller ist. Er wägt jedes seiner Worte ab und versucht seine Mitmenschen nicht mit dem zu verletzen was er sagt. Im Gegenzug erwartet er aber dasselbe von seinen Gesprächspartnern und reagiert auf Demütigungen und Beleidigungen soweit er sie versteht sehr empfindlich. Das liegt vor allem daran, dass auf seinem Heimatplaneten der Ruf das wichtigste ist, was man besitzen kann. Jede Erniedrigung ist also für ihn wie ein Schlag ins Gesicht, weshalb er dann auch sehr leicht darauf aggressiv reagiert. Zynismus, Sarkasmus und Ironie versteht er nicht und reagiert auf Aussagen die in diesen Kontext fallen oftmals irritiert. Zudem wird Sequoyah niemals Lügen und deswegen jedem seine Meinung offen und ehrlich preisgeben. Dazu zeichnet er sich durch seine unglaubliche Wissbegierigkeit aus. Sequoyah saugt förmlich wie ein Schwamm alles auf , was man ihm erklärt, im Besonderen Geschichten, Verhaltensweisen die er zu imitieren versucht, Tricks aller Art und viele andere Dinge. Nur für technische Dinge kann Sequoyah sich nicht erwärmen und versucht deswegen auch nicht sie zu verstehen. Besonders mit Wissenschaftlern kommt er gut aus, wie auch mit Menschen aus Stammesgesellschaften, verabscheut im Gegenzug dazu aber das reguläre Militär und die Polizei. Eine fast schon kindliche Freude hat Sequoyah an bunten Stoffen, Pelzen und Schmuck aller Art und bietet gerne sehr viel für solche Sachen um sie zu bekommen. Im Gegensatz zu vielen imperialen Bürgern glaubt Sequoyah nicht an den Imperator als alleinigen Gott. Für ihn ist Orenda, der Schöpfer, dass höchste Wesen, welches Denum 2 erschaffen und seinen roten Kindern geschenkt hat. Danach verschwand Orenda in das Land des ewigen Eises, welches die Polkappen des Planeten bedeckt. Der normale imperiale Bürger würde Orenda als großen Geist oder vielmehr einen Dämon nennen, aber für Sequoyah ist er viel mehr. Alleine seine eigene Existenz und die der restlichen Lebewesen und Pflanzen auf Denum 2 ist ein Zeichen für die Macht Orendas. Für Sequoyah ist der Imperator deswegen nur ein weitere Wesenheit, die andere Welten erschaffen hat, nimmt aber für ihn nicht den selben Stellenwert ein. Im Gegensatz zu anderen Menschen, die den Imperator anbeten, führt Sequoyah niemals sakrale Handlungen aus. Orenda hat dem roten Mann Denum 2 geschenkt und ist nicht daran interessiert angebetet zu werden, er will nur das man das von ihm Geschaffene schützt und erhält. Aus diesem Grund entnimmt Sequoyah der Natur nicht mehr als er selber benötigt und tut dies auch auf den Welten, die seiner Meinung nach vom Imperator erschaffen wurden, denn er glaubt, dass auch dieser den Menschen diese Welten unter den selben Bedingungen geschenkt hat.

Fähigkeiten:
Sequoyah besitzt die Fähigkeiten und Instinkte, die einen erfolgreichen Jäger ausmachen. Er ist ein guter Schütze der selbst mit seiner relativ ungenauen Steinschlossmuskete Ziele effektiv auf Reichweiten bis zu einhundert Meter treffen kann. Vorausgesetzt er hat die Zeit zum zielen und es herrschen die passenden Witterungsbedingungen. Aber auch in den Bereichen des Schleichens und Versteckens ist Sequoyah wohl bewandert, da er schon seit seiner Jugend oft auf der Pirsch war. Da die Stämme von Denum 2 niemals Reittiere, geschweige denn Fahrzeuge besaßen, musste jede Strecke zu Fuß zurückgelegt werden. Durch Gewaltmärsche und ausgedehnte Jagden in den unwegsamen, rauen Waldgebieten seines Heimatplaneten ist es Sequoyah möglich lange Strecken zu laufen ohne zu ermüden oder relativ schnell zu sprinten. Für ihn besteht kein Unterschied zwischen der Jagd auf Wild und der Kriegsführung und so war es für ihn nur ein kleiner Schritt bis er sich mit seinen Stammesbrüdern im großen Krieg gegen die Sternenmenschen beteiligte. Während der Kämpfe lernte er auch sich im Nahkampf zu behaupten, sei es mit dem Gewehrkolben, sei es mit dem Tomahawk in der einen und seinem langen Messer in der anderen Hand.
Eine seiner größten Schwächen besteht darin, dass er Analphabet ist. Er kann nicht schreiben und nicht lesen und beherrscht nur die grundlegenden Fähigkeiten zum zählen, wie zum Beispiel das Abzählen von Fingern an einer Hand oder Zahlenbegriffe wie ein Dutzend. Da in seinem Volk die Herstellung von Alkohol völlig unbekannt war und Sequoyah bisher so gut wie keinen genossen hat, wird er schon von kleinen Mengen Alkohol berauscht und verliert die Kontrolle über sein Handeln. Da sein Heimatplanet weitab der normalen imperialen Sternenrouten lag, ist er für viele Krankheiten anfällig, da ihm die entsprechenden Antikörper fehlen.
Bis zum Eintreffen der Sternenmenschen auf Denum 2 kannten die Stämme nur den Tauschhandel und auch jetzt haben sie Funktion von Geld nicht verstanden. Für Sequoyah sind Münzen als Schmuck an Halsketten oder ähnlichem zu gebrauchen und Geldscheine sind für ihn völlig wertlos.
Auch der Sinn von festen Strukturen in Form eines Herrschaftssystems, wie es im Imperium herrscht, bleibt ihm verschlossen. Da man innerhalb der Stämme ein im Vergleich zum Imperium und sogar im Vergleich zu manchen selbst ernannten Demokratien ein unglaubliches Maß an individueller Freiheit besaß, versteht Sequoyah den Nutzen eines starren, auf Gehorsam aufbauenden Systems nicht. Auch mit Technik ist Sequoyah so gut wie immer überfordert. Das komplizierteste das er beherrscht, ist das Reinigen seines Gewehrs. Die genauen technischen Funktionsprinzipien die in dem Gewehr stecken versteht er nicht. Aus Erfahrung weiß er, dass er an fast jeder Maschine scheitern wird, da er die Technik die dahinter steckt nicht begreift.


Waffen:
Steinschlossmuskete:
Diese Muskete gehört zu den älteren Schusswaffen der Menschheit. Der Gewehrlauf ist relativ lang, um die Präzision zumindest ein Stück weit zu erhöhen. Sie verschießt Bleikugeln, die einfache Stahlrüstungen durchschlagen können, aber vor jeder Art von moderner Schutzkleidung kapitulieren müssen. Auch ihre Präzision ist nur mäßig, geübte Schützen schaffen es maximal Ziele auf Reichweiten von bis zu hundertzwanzig Meter zu bekämpfen. Zusätzlich dauert es im Vergleich zu fast allen anderen Schusswaffen eine kleine Ewigkeit sie wieder zu laden. Als wenn das noch nicht genug wäre, funktioniert sie bei nassem Wetter nur schlecht, da das Schießpulver sehr leicht feucht und somit unbrauchbar wird.

Tomahawk:
Der Tomahawk ist unter den Stämmen von Denum 2 weit verbreitet. Er eignet sich gut zum spalten von Holz und Köpfen. Eine einfache Axt; Arbeitswerkzeug und Waffe zugleich.

Messer:
Ein einschneidiges Messer mit einem Tierkopf am Griffstück als Verzierung. Sequoyah hat es bisher für das Ausweiden von Beute, zum Schnitzen und zum skalpieren von getöteten Gegnern genutzt. Wie der Tomahwak ist es Werkzeug und Waffe zur gleichen Zeit.

Biographie:
Geboren wurde Sequoyah auf Denum 2, einem Planeten im nordöstlichen Bereich des Segementum Obscurus geboren, der erst ein knappes Jahrzehnt zuvor vom Imperium wiederentdeckt worden war. Auch wenn er der Sohn eines Sachems war, dass bedeutet eines Friedenshäuptlings war, brachte ihm diese auf den ersten Blick höher gestellte Position keinerlei Vorteile ein. Dass lag vor allem daran, dass man von den Klanmüttern, dass heißt den ältesten Frauen der Siedlung, nicht nur in dieses Amt gewählt werden konnte, sondern es einem auch aufgrund von Unfähigkeit von diesen wieder entzogen werden konnte. Seinen Namen bekam Sequoyah dadurch, dass zum Zeitpunkt seiner Geburt auf einem Baum in der Nähe des Langhauses ein Spatzenschwarm gelandet war und laut zwitscherte. Der Name Sequoyah bedeutete also richtig ins gothische übersetzt „Spatz“.
Seine Kindheit verlief glücklich und unbeschwert, denn die meiste Zeit konnte er mit den anderen Kindern des Dorfes herumtollen und im nahe gelegenen Flusslauf schwimmen gehen. Zwar musste er einmal im Jahr der Mutter bei der Aussaat der Feldfrüchte helfen und hin und wieder den Abekdoten des Großvaters lauschen, der sich darüber beklagte, dass sich im Vergleich zu seiner Jugend alles verschlechtert hatte, aber verglichen mit den Sorgen von Kindern anderer Welten waren das Kleinigkeiten. Die Jahreszeiten wechselten unablässig, ehe Seqoyah im Alter von zehn Sommern zum ersten mal mit seinem Vater auf die Jagd gehen durfte. Voller Freude hatte er schon seit Monaten auf diesen Tag gewartet, sich täglich im Umgang mit dem Bogen geübt, der Jagdwaffe die ein jeder Junge perfekt beherrschen musste, ehe er eine Muskete besitzen durfte.
Dann kam der Tag an dem sein Vater ihn mitteilte sich für eine mehrtägige Wanderung vorzubereiten, was bedeutete, dass sein Vater die erlernten Fähigkeiten überprüfen wollte. Voller Freude packte Sequoyah seinen Bogen und die Jagdpfeile ein, die er mühsam befiedert hatte. Zusammen beluden sie eines der Kanus und fuhren in die Wildnis hinaus.
Die ersten Prüfungen bestanden darin sich zurechtzufinden, Lagerplätze festzulegen und ein Feuer sowohl zu entfachen als auch zu schüren. Alle diese Aufgaben bestand der Junge mit Bravour, hatte er sich doch schon zu Hause darin geübt und die Älteren gefragt, damit diese ihm diese Tricks verrieten. Nachdem sie nun in der Abgeschiedenheit der Wildnis waren und sein Vater von den grundlegenden Fähigkeiten seines Sohnes überzeugt war, zeigte er Sequoyah wie man Spuren las, sich an Beute anpirschte und überhaupt erkannte, was man gerade jagte. Dann zeigte er seinem Sohn, wie die Beute zur Strecke gebracht wurde, Sequoyah musste alles was er beobachtet hatte nachmachen. Wenn es ihm nicht gelang musste er es solange vormachen, bis es ihm gelang. Nach zwei Wochen in der Einsamkeit gelang ihm sein erster Abschuss, auch wenn es nur ein Fuchs war, war Sequoyah stolz. In den weitläufigen Waldgebieten trafen sie verschiedene Marderarten, Hirsche, Kragenwölfe und viele andere Tiere. Später verließen sie die Waldgebiete wieder und fuhren den Fluss hinab. Im offenen flachen Land teilte sich der Fluss oft in viele Nebenarme auf und pendelte in großen Schleifen in der ebene hin und her. An seinen Ufern und auf den Ufern wuchsen riesige Auwälder, in denen die Beiden Damwild, Ottern und verschiedensten Wasservögeln nachstellten. Auf dem offenen Wasser fingen sie die verschiedensten Fische, Muscheln und Krebse. Ein Paradies auf Erden für Sequoyah, lernte er doch viele Dinge die er später einmal brauchen würde.
Doch mit Einbruch des Winters mussten sie umkehren und zu ihrem Dorf zurückkehren, zur großen Enttäuschung des Jungen. Während der Rückreise bog sich das Kanu förmlich durch unter der Last der Pelze und Felle, gute Tauschwaren für das nächste Handelsfort der Sternenmenschen. Doch bis Sequoyah seinen Vater zum ersten mal dorthin begleiten durfte, dauerte es noch einige Zeit. Die nächsten Jahre passierte nicht viel neues, im Winter und Frühling musste er er im Dorf helfen, im Sommer und Herbst begleitete er seinen Vater wieder auf die ausgedehnten Jagdreisen. Ein Rhythmus der sich über fünf lange Jahre zog, ehe er als alt genug für eine Handelsreise befunden wurde. Zusammen mit einigen gleichaltrigen Jungen und ein dutzend Männern unter der Führung seines Vaters machten sie sich mit Pelzen beladen zur nächsten Handelsstation auf. Die Handelsstation lag über zwei Wochen entfernt an den Ufern des großen Atnasees, der nach einem Stamm benannt war der im Zuge der Eroberungen durch die Sternenmenschen ausgelöscht worden war. Die Handelsstation selbst bestand aus einigen Blockhütten die sich im Inneren eines kleinen Forts befand.
Hier begegnete Sequoyah zum ersten mal den sogenannten Sternenmenschen, die ihm bis dahin völlig unbekannt gewesen waren. Zuerst ängstigten sie ihn, die einen hatten bleiche Haut wie Leichen, andere waren so schwarz wie Kohle. Auch ihre Haare waren komisch, teilweise hatten sie zwar schwarzes Haar, manche hatten aber auch braunes, rotes oder sogar gelbes Haar. Dazu trugen sie noch komische bunte Kleidung, sprachen eine merkwürdige ihm unbekannte Sprache und waren alle mit den von den Ureinwohnern so hoch begehrten Steinschlossgewehren bewaffnet.
Sequoyah beobachtete aufmerksam den Verlauf der Verhandlungen und versuchte die Sitten und Gebräuche der Fremden zu verstehen. Es war eine ihm fremde unbekannte Welt, gleichzeitig aber auch exotisch und interessant, denn die Fremden besaßen die Waffen die ihn interessierten und dazu noch glänzendes Metall, Glasperlen und bunte Stoffe, alles Dinge die ihn begeisterten und magisch anzogen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen versuchte Sequoyah von seinem Vater alles über die Fremden zu lernen und ihn zu überreden, beim nächsten mal wieder dabei zu sein. Das ganze folgende Jahr versuchte er soviel Beute wie möglich zu machen, um im nächsten Jahr selbst Stoffe und ähnliches erwerben zu können. Seine Eltern beobachteten das Verhalten ihres Sohnes mit Wohlgefallen, denn schon bald galt ihr Sohn als tüchtiger Jäger, was ihm die Bewunderung seiner Stammesbrüder einbrachte und die Chancen bei der Brautauswahl erhöhten.
Doch Sequoyah dachte nicht an solche dinge sondern konzentrierte sich lieber darauf bei der nächsten Handelsreise wieder dabei zu sein. Mit Erfolg wie sich herausstellte und mit seinen Pellen kaufte er sich einen Großteil seiner Kleidung, die er später immer trug und seinen Armring aus Silber. Doch er machte in der Handelsstation nicht nur gute Erfahrungen, so trank zum ersten mal in seinem Leben Alkohol, den er so schlecht vertrug, dass er sich mehrere Tage lang schonen musste.
Schon kurze Zeit nachdem er in sein Heimatdorf zurückgekehrt war, häuften sich die Anzeichen, dass der Friede mit den Sternenmenschen nicht mehr lange halten würde. So wurde zum ersten mal seit vielen Jahren wurde eine große Ratsversammlung einberufen an der die Vertreter aller Stämme der Liga teilnahmen. Da sein Vater in diesem Rat einen Sitz in der Versammlung der fünfhundert hatte durfte Sequoyah ihn begleiten. Anders als in den Jahren davor wanderten sie dieses mal in Richtung Westen zu den Secotan in deren Gebiet die Versammlungen seit Menschengedenken stattfanden. Auf ihrer Reise in Richtung Westen begegneten die beiden immer mehr Vertreter der anderen Dörfer, ehe sie am Versammlungsort eintrafen.
Die Versammlung selbst fand in einem kleinen Talkessel statt, da nur dort genug Platz für die über zweitausend Zuhörenden war. Sequoyah selbst empfand die Sitzung langweilig, denn zuerst musste erst mühselig festgestellt werden, ob alle Ratsmitglieder anwesend waren. Erst in der beginnenden Abenddämmerung wurde der Grund der Versammlung angesprochen: der aufziehende Krieg. Vertreter des östlichen Stammes, der Cayuten, berichteten davon, wie die Siedler der Sternenmenschen ungeachtet aller Friedensverträge sich in ihrem Land ausbreiteten und Gebiete für sich beanspruchten. Wenn die Cayuten sich dagegen wehrten, reagierten diese Siedler, unter den Stämmen waren sie auch als Grenzer bekannt, mit Gewalt und töteten sie. Am Ende fasste John Lagon das Stammesoberhaupt der Cayuten die Berichte zusammen und forderte die Versammlung auf den Sternenmenschen im Namen der Liga den Krieg zu erklären.

Brüder! Ich bin heute mit einer wichtigen Nachricht zu euch gekommen. Seit den Tagen unserer ersten Ahnen leben wir in diesen Landen und auch unsere Kinder und unsere Kindes Kinder werden hier leben. Wie ihr wisst ist es ein gutes Land. Unsere Wälder sind dicht und voller Wild, das Wasser der Flüsse und Bäche klar und unsere Äcker fruchtbar. Wir haben wie unsere Vorfahren hier ein gutes Leben gehabt und ich will es auch unseren Kindern ermöglichen.
Brüder! Ihr wisst, dass östlich von uns die Sternenmenschen in ihren Städten und vereinzelten Höfen leben. Lange Jahre haben wir mit ihnen im Frieden gelebt, mit ihnen gehandelt und ihnen geholfen. In den Krieg in dem unsere östlichen Nachbarstämme von den Sternenmenschen ausgelöscht wurden haben wir uns nicht eingemischt und gehofft, dass ihnen das eroberte Land reichen würde.
Brüder! Ich habe festgestellt, dass den Sternenmenschen ihr Land nicht reicht. Sie haben die Wälder gerodet, das Wild vertrieben und die Flüsse vergiftet. In der letzten Zeit sind sie immer öfter auf das Land der Cayuten vorgedrungen, haben den Wald gerodet und Blockhäuser gebaut. Als wir Männer in ihre Hauptstadt schickten und uns bei ihren Anführern beschwerten, hat man sie ausgelacht und ihre Priester haben ihnen ihre Skalplocken abgeschnitten, sie zwangsbekehrt und davon gesprochen sie zu richtigen Menschen zu machen.
Brüder! Die Siedler haben angefangen Männer, Frauen und sogar Kinder unseres Stammes zu töten und sie zu skalpieren. Diese Taten haben mir die Augen geöffnet für ihre Grausamkeit, ihre Doppelzüngigkeit und ihre Verschlagenheit.
Brüder! Ich bitte euch im Namen meines Stammes uns in unserer Not zu helfen und uns beizustehen. Erhebt euch ihr Onalen, Secotan, Awani und Pownee. Denn sind wir nicht die Liga der fünf Stämme; die Völker des Langhauses?
Brüder! Lasst uns vereint den Sternenmenschen entgegen treten und sie für ihre Anmaßung bestrafen. Lasst sie büßen für das was sie uns angetan haben und für das was sie uns antun wollen.
Brüder! Begeben wir uns auf den Pfad des Krieges!
John Lagon, Stammesoberhaupt der Cayuten

Mit der Zustimmung der anderen Vertreter und unter dem Lärmen der Zuschauer wurde dem Antrag zugestimmt und den Sternenmenschen der Krieg erklärt.
Auch Sequoyah freute sich auf die Kämpfe, bestand doch so die Chance seinen Ruhm noch zu vergrößern und nicht nur als großer Jäger sondern auch als Krieger sich einen Namen zu machen.
Anders als man es sonst von sogenannten Stämmen erwartet, wurde der Kriegszug sorgfältig geplant, denn man hatte gesehen mit welcher Brutalität und Gründlichkeit die östlichen Stämme ausgelöscht worden waren, als sie ihren ungeordneten Widerstand begannen. Wollte man diesen Krieg gewinnen musste man genauso gründlich vorgehen und so wurde alles von langer Hand aus vorgeplant.
Als Sequoyah achtzehn Sommer alt geworden war begann der Krieg, wenn auch nicht offensichtlich, denn bisher hatte man den Siedlern noch keine Kriegserklärung zugesandt. Auch das war eine Erfahrung die man gemacht hatte. Immer wieder sickerten kleine Gruppen an Kriegern durch die Linien, sammelten sich im Hinterland des Feindes und warteten. Am Tag der Wintersonnenwende überbrachte eine Delegation der Stämme der Regierung unter Führung Sir John Crowert die Kriegserklärung und verschwanden wieder. In der Hauptstadt nahm niemand diese Warnung ernst , warum auch? Es waren ja nur Wilde.
Einen Tag später schlugen die Krieger überall gleichzeitig los und ließen einem Feuerband gleich die gesamte Grenze entflammen.
Sequoyah nahm am Sturm auf den Handelsposten teil, den er schon mehrmals besucht hatte.
Die Besatzung wurde im Schlaf überrascht, die Blockhäuser brannten schon nach wenigen Minuten im Hagel der Feuerpfeile lichterloh und wer sich nach draußen retten konnte wurde gefangen genommen und am Abend zu Tode gemartert.
Wie nicht anders zu erwarten reagierte die Regierung in Georgetown daraufhin mit der Aufstellung einer Strafexpedition, die damit beauftragt wurde die Siedlungen der Cayute einzuäschern. Durch ihre Späher erfuhr die Liga aber schnell von dieser Armee, wartete ab, bis sich die Armee im unwegsamen Gelände überstreckte und griff sie dann an einer unwegsamen Stelle an. Ohne Platz zum manövrieren und ohne den Gegner zu sehen, der sie beschoss wurden zwei Drittel der Linientruppen niedergemacht, während nur dem restlichen Drittel unter der Führung der Grenzer die Flucht aus der Umklammerung gelang.
Auch Sequoyah nahm an dieser Schlacht teil und erbeutete in ihrem Verlauf eine Muskete und den Ringkragen eines getöteten Offiziers.
Da ein Großteil der regulären Streitkräfte getötet worden war, sah sich die Regierung unter Führung von Sir Crowert dazu gezwungen Verhandlungen mit der Liga aufzunehmen. Mit der Versprechung auf Frieden und der Einhaltung der bestehenden Grenzen schickten sie den verschiedenen Stämmen Geschenke. Als die Kisten in den Dörfern geöffnet wurden, fanden die Bewohner im Inneren der Kisten halb zerfallene Stoffe vor. Unwissend, was sie damit anfangen sollten wanderten die Stofffetzen durch alle Hände und lösten dadurch kurze Zeit später Epidemien aus. Auf den vergammelten Laken hatten Kranke gelegen, die an den Pocken, Typhus und vielen anderen Krankheiten litten die den Ureinwohnern allesamt unbekannt waren. Innerhalb kürzester Zeit starben viele Dörfer förmlich aus, da keiner der Medizinmänner ein Heilmittel dagegen kannte und die Überlebenden flohen in die Wälder. Auch Sequoyah hatte das Glück gehabt nicht zu erkranken und unter der Führung eines Kriegshäuptlings begannen sie wieder einsame Gehöfte zu plündern, Reisende zu töten und Felder niederzubrennen.
Die Grenzer konterten mit denselben Taktiken und der Hass auf beiden Seiten stieg immer weiter an. Gnade wurde aus Prinzip nicht gewährt und auch niemand erwartete welche. Es sah aus, als würden sich beide Seiten langsam aber sicher selbst zerfleischen, doch dann kam das Adeptus Arbites. Nach langen Jahren befuhr eine Flotte des Arbites wieder die Routen des nördlichen Segmentum Obscurus umd die einzelnen Garnisonen mit frischen ausgebildeten Männern zu versorgen und auf den neu entdeckten Welten überhaupt erst Stützpunkte zu errichten. Da ihrer Meinung nach auf Denum 2 ein Bürgerkrieg stattfand führten sie eine Landung nach militärischem Lehrplan durch, besetzten alle strategisch wichtigen Punkte trieben die Kämpfer beider Seiten in Gefangenenlagern zusammen. In Schnellprozessen wurden ein Drittel der Kämpfer auf beiden Seiten für schuldig gesprochen und hingerichtet. Der Rest wurde auf Transporter der Imperialen Flotte gebracht und als erster Zehnt für das Imperium in den Akten eingetragen.
Danach verschiffte man die Kämpfer auf den nächstgelegenen Kriegsschauplatz und lud sie dort wieder ab. Zu Sequoyahs Glück war sein erster Einsatzort eine abtrünnig gewordene Feudalwelt und somit sogar den Grenzern und Stammeskriegern der Liga waffentechnisch unterlegen. Trotzdem häuften sich die Verluste, denn die ehemaligen Gegner hassten einander immer noch abgrundtief und so kam es immer wieder zu tödlichen Schlägereien oder man verschwieg dem jeweils anderen Gefechtsinformationen, sodass dieser in die Hinterhalte der Planetenbewohner lief. Das Kommissariat antwortete mit öffentlichen Hinrichtungen und Dezimierungen der Einheiten auf die blutigen Fehden zwischen den Einheiten. Nachdem die Eroberung des Planeten abgeschlossen war, waren sowohl die Formationen der Grenzer als auch die der Stammeskrieger nicht mehr kampffähig und man verzichtete darauf die wenigen Dutzend übriggebliebenen Soldaten auf andere Regimenter zu verteilen. So entließ man die Männer aus der Armee und überließ sie ihrem Schicksal.
Mit dem Geld, das ihm noch geblieben war, kaufte Sequoyah sich ein Ticket zu nächst gelegenen Planeten und hoffte dort auf eine bessere Zukunft. Der Planet auf dem Sequoyah landete hieß Januum 1 und war eine ländlich geprägte Welt mit einigen wenigen größeren Städten in deren Zentren sich immer Universitätskomplexe befanden. Schon kurze Zeit nach seiner Landung wurde er aufgrund seines exotischen Äußeren als Gast bei einem Forscher eingeladen der ein Faible für seiner Meinung nach primitive Stammesgesellschaften entwickelt hatte. Die nächsten Monate verbrachte Sequoyah damit seinem Gastgeber alle Einzelheiten seiner Kultur zu erklären. Dazu kamen noch Feste der gehobenen Schicht auf der er wie ein Haustier präsentiert wurde. Auch dort musste er oftmals seine Lebensgeschichte erzählen und mancher Dame wurde leicht schwindelig, wenn plötzlich ein bewaffneter und mit Kriegsfarben geschminkter „Edler Wilder“ auftrat und zum Vergnügen der männlichen Zuschauer grimmig dreinblickte und mit seinem Tomahwak herumfuchtelte. Die nächsten Jahre wurde Sequoyah von Ehrengast bei vielen reichen Herrschaften bis er schließlich im Haushalt des Dr Kellerich landete. Kellerich war ein Professor für Medizin und testete heimlich an Außenweltlern Medikamente aus indem er diese als Gast zu sich einlud und sie spritzte wenn sie schliefen. Mit seinen Versuchen wollte er ergründen, wie Menschen verschiedenster Welten auf die Medikamente reagierten.
Auch Sequoyah wäre fast ein Opfer seiner Experimente geworden, wenn nicht in der Nacht, in der es ihn hätte treffen sollen eine Gasleitung geplatzt wäre und einen Hausbrand auslöste.
Sequoyah schaffte es gerade noch so sich und seine Besitztümer aus dem brennenden Inferno zu retten und hatte ohne es zu wissen einmal mehr Glück gehabt. Da es nun nichts mehr gab, was ihn auf dem Planeten hielt, ließ er sich von einigen Gönnern Geld geben und verschwand in Richtung Raumhafen. Dort wählte er seinen nächsten Flug durch das Zufallsprinzip aus und stieg kurze Zeit später an Bord eines Schiffes mit dem Ziel Koron III.


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[Kein Betreff] - von - 01-09-2013, 10:59 AM

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