03-31-2012, 03:59 PM
Trotz aller Aufmerksamkeit konnten sie diesem Hinterhalt nicht entgehen. Bis gerade eben hatte er in seiner leicht vorgezogenen Position noch die Abzweigungen inspiziert bevor der Rest der Gruppe folgte, doch kaum waren sie auf dieses Hindernis gestoßen, so marschierten die Chem-Pan-Sey bereits in ihren Rücken. Sor´lehan hätte in diesem Moment am liebsten die Entscheidung des Rangers Tydíl verflucht unabhängig von ihnen die Station auszukundschaften. Wäre er ihnen vorausgegangen, so würden sie hier nun nicht wie ein Tier in die Ecke getrieben festsitzen. Die schlichte und pragmatische Bauweise der Station bot keinerlei Schutz, einzig der Schutt des blockierten Gangs konnte zumindest etwas Abhilfe schaffen. Für Sor´lehan, der zu diesem Zeitpunkt noch davor stand, war es ein leichtes einen schnellen Sprung zur Seite zu machen und sich hinter einem nach oben ragenden Träger etwas zu verschanzen. Während er seinen Körper durch das Metall abschirmte ragte eine Hand mit dem Jagdkatapult zur Seite hinaus und er legte seinen Kopf so weit schief, dass er einen freien Blick auf die Gegner hatte. Icaryn war ihm sogar noch weiter voraus und seinen als Speer trainierten Reflexen fiel bereits der erste Mensch zum Opfer. Während das Entfernungsmessgerät die Zahlen über sein Sichtfeld legte begann der Asuryans Jäger die Situation zu analysieren. Die Gardistinnen gingen an die Wände gepresst in die Hocke und verringerten somit die Trefferfläche von vorne, während sich Icaryn seine Schnelligkeit zu nutze machte. Fir hingegen verließ sich vorerst auf die Stärke seiner Panzerung und mimte die Bank in ihrem Verteidigungsversuch. Durch die offensive Aufstellung der beiden Freunde gerieten die beiden in schweres Feindfeuer, doch auch wenn Sor´lehan durch die Lücken der Eldar einige Salven abfeuern konnte, so drohte sie die schiere Anzahl der nachrückenden Feinde zu überrollen. Dann forderte der Angriff auch das erste Opfer bei der kleinen Gruppe der Eldar. Auf einen dumpfen Knall hin fiel Icaryn nach hinten auf dem Boden. Sein Kopf wurde förmlich nach hinten gerissen und Blut sowieso Splitter seine Rüstung wurden durch die Luft gewirbelt. Der Schock war Fir und den Gardistinnen anzusehen, während Sor´lehans Kriegsmaske den Verlust einfach auszublenden versuchte. Sie hatte damit Erfolg. Wieder stellte sie die Gefühle hinter einen eisernen Vorhang und beugte somit einem Aufwallen von Emotionen vor. Nur eine einzige Lücke lies sie offen, sodass die Wut und Abneigung der Chem-Pan-Sey gegenüber ihren Weg nach draußen fand und deren Antrieb in die Kraft seines Körpers bündelte. Durch die frei gewordene Lücke intensivierte er seine Schussfrequenz während seine freie Hand zu seinem Gürtel glitt und nach einer der Granaten greifen wollte. Er hatte sie bereits fest umschlossen als Fir aus seiner förmlichen Starre erwachte und einem Berserker gleich den Druck weiter erhöhte, indem er seinen Melter in einem breiten Bogen über die Körper der Menschen schwenkte. Selbst die Augen eines Eldar konnten dem Prozess der Verbrennung der Opfer kaum folgen. Gerade noch fing die Kleidung Feuer, dann warfen Haut und Rüstungsteile erste Blasen als im nächsten Moment alles in sich zusammensackte und schmolz wie erhitztes Wachs. Sor´lehan trug seinen Helm, dennoch meinte er den Gestank verbrannten Fleisches und den stechenden Geruch geschmolzener Materialien durch seine Nase aufzunehmen. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung, beschert durch die Bilder die auf ihn wirkten und seine Vorstellungskraft antrieben. Das heftige Feuer des Drachen versetzte ihren Gegnern einen harten Schlag, doch widerwillig verfolgte Sor´lehan wie immer weitere Gestalten in den Gang nachrückten und langsam erkannte er ihre ausweglose Situation. Er hätte kühl und berechnend nach einem Ausweg oder Gegenmaßnahmen suchen müssen, doch in seiner jungen Laufbahn als Aspektkrieger fühlte er sich nicht zu mehr in der Lage wie weiter das unterstützende Feuer aufrecht zu erhalten und Fir somit das höchste an Schutz zu bieten. Erst als er das Stöhnen und Kreischen von Metall vernahm und Wand als auch Decke vor ihnen schmelzend an Halt verlor unterbrach er wie die Menschen auf der anderen Seite auch das Feuer und musste mit ansehen wie von lautem Donner begleitet Freund als auch Feind unter Trägern und Trümmern begraben wurde und der Gang sich schlagartig verschloss. Dampf schmelzender Metalle und Staub wirbelten ihnen entgegen, während zerrissene Leitungen Nebel spuckten und gekappte Kabel immer wieder Funkenregen versprühten. Shatiri richtete einen kurzen Blick zu ihm, dann eilte sie vor um nach den beiden verschütteten Eldar zu graben. Sor´lehan zögerte nicht lange, dann eilte er der Gardistin zur Hilfe. Gemeinsam mit ihr zerrte er an Trägern und räumte größere Bruchstücke zur Seite, was immer mehr Staub aufwirbelte, aber sie in ihrer Sache nicht wirklich voranzubringen schien. Die ernüchternde Wahrheit offenbarte sich ihnen dann bereits nach wenigen Momenten, als noch teils flüssiges Metall aus einem Riss austrat und man an mehreren Stellen miteinander verschmolzene Teile erkennen konnte. “Ein Klumpen, der Rest fest miteinander verhakt... “ Es klang mehr als eine Feststellung denn einer Resignation, dennoch verharrte er in seinen Bemühungen während die ausdruckslosen Augengläser in seinem Helm auf einen unscheinbaren Punkt in dem Gebilde starrten. “Shatiri, setze deinen Helm auf. Der Staub macht dir sonst zu schaffen und wer weiß was hier für Gase austreten. Ich sage es ungern, aber wir können ihnen nicht mehr helfen, zumindest nicht so, wenn es überhaupt noch Hoffnung gibt.“ Sor´lehan blickte von der einen zur anderen Seite, als realisiere er erst jetzt, dass sie hier nun in einem Zwischenraum gefangen waren. Bei einem zweiten Anlauf nahm er zudem Decke, Wände und gar den Boden dieses Teilstücks genauer in Augenschein. “Hoffen wir, dass es hier Versorgungs-, Wartungs- oder Luftschächte gibt, sonst sind wir gefangen. Lasst uns danach suchen, bevor die Chem-Pan-Sey auch auf diese Idee kommen.“