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Enterschiff der Eldar #1
#1
Lautlos pflügten die drei eleganten Schiffe der Eldar durch den Raum, immer weiter auf das klobige Gegenstück der Menschen zu, das wie ein häßlicher grau-metallischer Klotz im All hing. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis sich die Eldarschife wie Adler auf ihre Beute stürzen und ihre tödliche Fracht in die Körper des menschlichen Stahlriesen hineinströmen lassen würden.
Im Innenraum war das Licht gedämpft und die Gardisten saßen eng aneinandergereiht in ihren Haltevorrichtungen. Viele überprüften ihre Waffen zum dutzendsten Mal oder fummelten an den Einstellungen ihrer Kommunikatoren herum. Ihnen gegenüber bot sich das genaue gegenteilige Bild. Still, wie die Ruhe vor dem Sturm, saßen die Skorpionkrieger auf ihren Plätzen, so als lauerten sie schon jetzt auf ihre Gegner. Im Gegensatz zu den Gardisten hatten sie bereits alle ihre Helme auf und so war es unmöglich ihre Mimik zu lesen.
Nahe dem Enterschott befanden sich die Plätze von Sor'lehan und Shatiri, direkt nebeneinander. Während die Skorpionkrieger eine unnahbare Ruhe ausstrahlten, war der jungen Eldar ihr Unwohlsein deutlich anzusehen. Nicht nur, daß sie seit der Explosion ihres Landungsschiffes und ihrer damit verbundenen Ankunft auf der Soleraillan nicht mehr in eines dieser engen Schiffe gestiegen war, und ihre Erinnerungen an die Tage und Nächte, in denen sie einsam durch den kalten Raum trieb, sie nun erneut heimsuchten, sondern auch die Zweifel über ihren Auftrag nagten an ihrem Gewissen. Sie sollten alles Leben an Bord der Chem-Pan-Sey Schiffe auslöschen. Sicher, der Plan der dahintersteckte und ihre dunklen Vettern in eine tödliche Falle locken sollte war gut durchdacht. Und doch sträubte sich etwas in ihr einfach wahllos zu töten, auch wenn es sich nur um Mon-Keigh dabei handelte. Ja, auch sie hatte in der Vergangenheit gekämpft und war am Tod Anderer mitverantwortlich gewesen, aber da hatte sie ihr Schiff verteidigt oder ihre Kameraden, es war eine Notwendigkeit für ihr Überleben gewesen. Und obwohl die Runenleser auch diese Operation als Notwendigkeit betrachteten, fühlte es sich einfach nicht richtig an.
Shatiri blickte sorgenvoll neben sich zu Sor'lehan auf. Ihr Tuelean hatte sie zwischen ihren Beinen auf den Boden gestellt und hielt es mit der rechten Hand am Lauf. Nur zu gern hätte sie mit Sor'lehan über ihre Gefühle gesprochen, was diesen Einsatz anging, aber sie wusste, daß er als Truppführer andere Sorgen hatte und sie damit nur die Moral ihrer Kameraden untergraben würde. Also ließ sie es bleiben und richtete stattdessen schuldbewußt ihre Augen auf die Bodenplatte vor ihr.
Noch 10 Sekunden bis zum Andocken an das feindliche Schiff! Gleichzeitig mit dieser Ankündigung schnellten die Halteriegel an ihren Sitzen hoch und Shatiri hielt den Atem an.
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#2
Der Fraß war wieder mal zum kotzen! Da war der ganze Laderaum voll mit den erlesensten Speisen und man musste sich hier mit dieser gräulich-braunen Pampe aus lauwarmen Nährstoffkonzentraten abgeben. Kein Wunder das fast jeden Monat jemand Selbstmord beging. Aber Hauptsache die feinen Herren in den Kajüten der glorreichen Kriegsschiffe hatten ihren geräucherten TurTur-Schwanz pünktlich zum Abendessen auf dem Edelholztisch und den Champagner bitte schön wohl temperiert. Während die hohen Lords und Ladys Offiziere den Ruhm für sich beanspruchten fielen ihre Frachter, die nichteinmal Namen hatten sondern nur charakterlose Seriennummern, langsam aber sich auseinander. Warmes Wasser gab es schon seit fünf Tagen nicht mehr und die bordinterne Funkanlage funktionierte seit vier Stunden nicht. Gab kein Ziepen und kein Piepen von sich. Naja, ein Gutes hatte die Sache natürlich. Mann konnte seinen Brei mit Styroporgeschmack einmal genießen ohne das alle paar Sekunden irgendjemand ausgerufen wurde.
Diese Eingebung hatte wohl ein Großteil der Crew gehabt und war ihr entsprechend gefolgt. So kam es denn das sich etwa zweihundert Besatzungsmitglieder zur Mittagszeit in der Messe eingefunden hatten. Techniker, Ladearbeiter, Logistiker, Staplerbediener, Schiffssicherheit und unzählige weitere Aufgabenzweige drängten sich auf den, am Boden festgeschraubten, Alubänken. Zu ihrer geistig, moralischen Erbauung beschwor ein Laienprediger, von seiner Kanzel neben der Nachspeisenausgabe, alle Dämonen des Warp, Verräter, Xenobrut und das schlimmste Verderben im Allgemeinen herauf. Wirklich beachten tat ihn freilich niemand. Man war in Gespräche vertieft, tröstete sich mit der Bemerkung “Naja immerhin ist es reichlich“ über den Geschmack hinweg oder nutzte die wenige Pausenzeit um sich zu sammeln und auf den Rest der Schicht vorzubereiten.
Anfänglich bemerkte niemand die Sirene, kam sie doch von irgendwo tief aus dem Bauch des Schiffes. Die Lautsprecheranlage war ganz eindeutig auf dem gesamten Decks Eins bis Drei ausgefallen. Aber wahrscheinlich handelte es sich sowieso nur wieder um einen Unfall in den Ladebuchten. Nichts Ungewöhnliches und nichts wovon sich irgendjemand vom Essen abhalten ließ. Ein paar Brandschutzleute erhoben sich und sprachen in ihre Funkgeräte, ihr Stirnrunzeln und Achselzucken ließ jedoch vermuten das sie keine brauchbaren Antworten erhielten.
Dann plötzlich ertönte ein Zischen im Raum und in einer Ecke sprühten Funken. Nicht schon wieder ein Kabelbrand. Leute rückten von der betroffenen Stelle ab doch noch immer war niemand ernsthaft besorgt. Als ein mannshohes Loch in die Wand gefräst war, schneller als es ein geschickter Arbeiter mit einem Schweißbrenner jemals hätte bewerkstelligen können, sprangen die Menschen erschrocken auf.
Als die ersten schlanken Gestalten durch die Öffnung glitten und sich Panik ausbreitete war es bereits zu spät.
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#3
Er saß still inmitten seiner Bienna Da welche mit ihm in tiefer Meditation ihre Seelen verschlossen um sich vom Willen Kaela Mensha Khaines durchfluten zu lassen um bereit dafür zu sein, was kommen möge. Zwar erwarteten sie keinen starken Widerstand durch die Chem-Pan-Sey doch änderte es nichts daran, dass sie als die Boten von Tod und Zerstörung durch das Blut ihrer Feinde waten würden, sie im vornherein einer jeden Chance beraubend. Mit ihnen befanden sich noch Gardisten an Bord des Enterschiffes, verlässliche Krieger die das Rückgrat der Eldarinfanterie stellten und für ihre verbissene Standhaftigkeit bekannt und geschätzt wahren. Doch konnte man auch ihnen ansehen, dass einige von ihnen durch das routinierte Warten ihrer Waffen vor dem Sturm ihre Nervosität bekämpften, wie viel Glück sie doch hatten nicht dem Weg des Kriegers verfallen zu sein. Doch Zweifel waren ihm fern, er war ein Skorpionkrieger, zwar einer der jüngsten unter den Aspektkriegern, aber er hatte sich entschieden und so verharrte er still unter seinen Brüdern, bereit sofort zuzuschlagen. Dann begann eine Stimme den Countdown einzuleiten und seine Hände schlossen sich fest um die Haltegriffe um den Aufprall abzufangen. Auch wenn ein paar der Gardisten schwanken so rührten sich die Krieger in ihren grünen Rüstungen keinen Millimeter als Metall auf Metall schlug.

Dann war es soweit, eine Automatik brannte innerhalb weniger Sekunden regelrecht einen Einstieg in das Menschenschiff und der Sturm begann. Als erstes, dem Schatten der Ereignisse gleich, schälten sich die Aspektkrieger durch die Luke in das Innere nur um sofort unter einer Vielzahl von stinkenden Barbaren zu wüten die nicht wussten wie ihnen geschah als die ersten Shurikenpistolen einem Gewitter gleich auf sie herab prasselten - die Menschen, sie fielen in Dutzenden. Hinter ihnen betraten die Gardisten das Schiff, die tödliche Fracht ihrer Waffen verstreuend während sich die Skorpionkrieger, darunter auch er, mit ihren Schwertern durch die Menschen mähten. Ein geistesgegenwärtiger Marinesoldat richtete dabei seine Schrottflinte auf ihn und trotz einer schnellen Ausweichbewegung trafen ihn, der Streuung wegen, ein paar der Körner der Schrotladung die jedoch ohne weiteren Schaden an seiner Frontpanzerung abprallten nur um ein letztes Aufbäumen des nun in zwei teile Geschnittenen Mon-Keigh zu besiegeln. Es war ein Massaker doch es war nötig denn die Runen hatten gesprochen.
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#4
Noch immer schwebte ihm die harte Antwort des Schiffskommandanten durch den Kopf. Natürlich war dem Astherdyann zu diesem Zeitpunkt bewusst er würde mit seinen Fragen ein Stück weit die Entscheidung der Älteren und Erfahrenern untergraben, dennoch waren seine Bemerkungen durchaus angebracht, so empfand er. Sicherlich ertappte er sich in seinen in Gedanken durchgespielten Szenarien auch das ein oder andere Mal wo er gewisse Informationen zum Wohle der Gemeinschaft zurückhalten würde und doch hätte er sich mehr Information, mehr Klarheit gewünscht. Stand er als Mitglied der Garde so weit in der Hierarchie unten, dass er mit weiteren Details sorglos umgegangen wäre? Hatte man dies ihnen unterstellt oder wurden die Ausfälle und die erhöhte Alarmbereitschaft als Lapalien abgetan? Sicher gab es Feinde deren Name allein dafür ausreichte einen vor Angst erstarren zu lassen, auf der anderen Seite, einmal diesen Schock überwunden, hatte man den Vorteil zu Wissen auf was man sich vorbereiten musste. Auch die Gewissheit an dieser Stelle nur dem Gehorsam folge zu leisten war kein Trost, nicht wenn man es besser machen konnte. Strenge war eine notwendiges Übel geworden. Klare Strukturen mussten beachtet und durchlaufen werden, Autorität war ein Privileg, dicht gekoppelt an Erfahrung, Enthaltsamkeit und Weitsicht, denn all diese Fertigkeiten stählten die Person und machte sie unempfindsam gegenüber äußeren Einflüssen wie Gefühlen oder Mitleid und ermöglichten ein kaltes, strategisches Kalkül und dass war das was ihre Rasse noch lebend durch diese Zeitalter führte, das Zeitalter der Chem-Pan-Sey...
Heute war der Tag gekommen. In der Ferne schwebten noch die Bilder des letzten Angriffs vor ihm, lasteten schwer auf seiner Seele. Noch immer hörte er die schmerzvollen Melodien der Wehklagen über das Schlachtfeld streifen, die sich weinend in den Tod sangen oder jeh durch Paukenschlag gleichen Detonationen unterbrochen wurden die den Boden unter den Füßen ins Beben brachten. Sor´lehan hatte die Trauer nicht vergessen, konnte und wollte nicht. Wie konnte sich dieses junge Volk anmaßen die Entscheidungen ihrer Seher zu ignorieren und schlimmer noch, Verrat an ihnen zu begehen? "Meine Schwestern und Brüder. Ich sehe die Zweifel in euren Mienen, beobachte wie eure Hände nervös über euer Tuelean streichen und spüre eure Sorgen. Ich kann es euch nicht verübeln, selbst den größten Kriegern bleiben diese Dinge nicht unnahbar, doch vermag er diese zu kontrollieren und auszublenden wenn nötig. Zweifel mag er in Entschlossenheit zu wandeln, denn was lässt euch zweifeln? Ist es das Töten? Der Krieg? Der Verlust eures Lebens, empfindet ihr gar Mitleid mit dem Chem-Pan-Sey? Doch was hat euch die Vergangenheit gelehrt? Waren es nicht gerade sie die unsere Warnungen ignorierten und uns hintergingen? Ja, jede verschonte Seele mag uns zu einem späteren Zeitpunkt den Dolch in den Rücken zu treiben. Nervös müsst ihr nicht sein. Unsere Rasse ist der Beweis für die wahre Perfektion der Kampfkunst und Strategie. Wer vermag es mit unserer technologischen Überlegenheit und unseren schnellen Vorstößen aufzunehmen? Vertraut auf euer Gelerntes, führt euere Waffe wie euren eigenen Arm und ihr werdet sehen wie die Feinde fallen werden. Lasst also ab von eueren Sorgen, folgt mir in das Innere dieses globigen Stahlriesen, lasst unsere Shuriken das blutige Werk vollbringen, lasst sie spüren welchen Schmerz sie uns bereiteten und zeigt keine Gnade. Heute wird Kuanor uns gewogen sein und uns eine erfolgreiche Jagd bescheren!" Es war nicht zu überhören wie sehr er selbst von seinen Worten überzeugt war, ja er hatte sich mit seinen Worten fast in einen Rausch katapultiert und nickte nun den Skorpionkriegern entschlossen zu, ehe er seinen Helm aufsetzte und sein Katapult fest in die Hand nahm. Ein leichtes Rucken ging durch das Schiff, das Zeichen für die Ankunft an ihren Zielort. "Bleibt zusammen und bleibt in Bewegung, bildet eine lose Formation hinter mir und gebt den Skorpionen Feuerdeckung." In seine Stimme war wieder Ruhe eingekehrt, alle erhoben sich von ihren Plätzen machten sich bereit einen tödlichen Shurikenhagel loszulassen, sollten sich ihnen Feinde nähern. Und doch hatte niemand damit gerechnet als die weggeschnittene Stahlplatte ins Innere des Menschenschiffes knallte. Sie sahen sich in einer großen Halle wieder, die Chem-Pan-Sey prangen entsetzt von ihren Bänken auf, ließen Essbesteck und Teller zu Boden knallen, während die Ersten von ihnen bereits an ihrem eigenen Blut erstickten oder an zerschnittenen Leiber hinunter blickten. Sor´lehan hielt sich mit seinem Trupp an der rechten Wand entlang und brachte sie in eine Postion wo sie hinter schweren Stahlpfeilern aus der Deckung feuern konnten. Ihre Gegner sahen nicht danach aus besonders wehrhaft zu sein, aber die Masse wollte er nicht unterschätzen, genauso wenig würde der Überraschungsmoment lange anhalten. Aus den Augenwinkeln sah er die Skorpionkrieger in die Schatten gleiten, schon bald würden sie in einem günstigen Moment den Todesstich ansetzen. "Feuert in den Haufen, so erwischen wir viele, aber bringt zuerst die Flüchtenden zu Fall!"
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#5
Auf den anderen Schiffen machten Gardisten und Aspektkrieger die unterbewaffneten Bewacher nieder und ein Beobachter hätte diese ungleichen Kämpfe sicherlich als Gemetzel bezeichnet. Hätten ihm allerdings die Bilder aus dem Speisesaal des Versorgungsfrachter ZE-730 für einen Vergleich zur Verfügung gestanden, ihm währen die andern Schusswechsel und Nahkampfszenen wie eine freundschaftliche, Sportveranstaltung erschienen. Massaker war ein zu schwaches Wort um zu beschreiben was dort geschah. Der blutbefleckte Gott selbst schien von den Eldar Besitz ergriffen zu haben als sie die Chem-Pan-Sey wie Vieh schlachteten und die Tat den grazilen Bewegungen, Hieben und herumwirbelnden Waffen die Schönheit raubte. Gegenwehr gab es praktisch gar nicht. Dabei trugen einige der Menschen durchaus Waffen, doch die Panik griff um sich wie ein eine Epidemie und alles strebte zu dem kleinen Ausgang. Nein das stimmte nicht vollkommen. Zwar lief tatsächlich ein Großteil der Menschen zu den Türen und trampelte sich dort bereits gegenseitig zu Tode, doch einige kleine Gruppen sammelten sich auch wie verängstigte Tiere in den Ecken. Sie fanden ihr Ende durch die verschossenen Rasierprojektile, welche sie zu einer undefinierbaren, rohen Masse werden ließen. Andere rannten in ihrer Furcht sogar direkt in die Arme ihres Untergangs, die kreischenden Schwerter der Skorpionkieger. Die wirbelnden Zähne ließen Blut bis an die Decke spritzen.
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#6
Shatiri hatte ihr Shurikenkatapult sofort in Anschlag gebracht, als Sor'lehans Befehl an ihre Ohren gedrungen war. Die ewig eintrainierten Bewegungen liefen in einem geordneten Automatismus ab. Um sie herum wurde das Stakkato der monomolekularen Trennscheiben, die sich gierig in die Haut, das Fleisch und die Knochen ihrer Opfer frassen nur durch die kreischende Melodie der Kettenschwerter, das Zischen der Mandiblaster und die Schreie des Entsetzens der Chem-Pan-Sey übertönt. Es gab kein Entkommen für die grobschlächtigen Menschen, die zumeist in eintönige Stoffoveralls gekleidet waren. Nur ab und zu durchdrang ein meist einzelner Knall von einer ihrer plumpen Feuerwaffen den Kampflärm, nur um Augenblicke später für immer zu verstummen.
Shatiri legte nun auf das schmale Schott an, durch das sich die Menschen verzweifelt zu retten versuchten. Mehr durch den Gedankenimpuls als durch dem Abzug löste sie den magnetischen Feuermechanismus ihrer Waffe aus. Eine Salve der rasiermesserscharfen Eldargeschosse zerfetzte zwei weiter hinten stehende Mon-Keigh, die sich dicht an ihre Vorgänger gedrängt hatten. Es war fast schon zu einfach. Nur die Mündung in die etwaige Richtung der Menschen halten und das Tuelean feuerte praktisch von ganz allein in ihrer Hand.
Einen Kampf wie diesen hatte sie noch nicht erlebt. Auf Ulthwé hatten sie ihre Heimat verbissen ein ums andere Mal gegen die Krieger und Bestien des Chaos verteidigt, waren den Gegnern an Stärke und Anzahl oft hoffnungslos unterlegen gewesen. Als die Dark Eldar die Soleraillan überfallen hatten, war es zwar ein ungleicher Kampf gewesen, aber die dunklen Vettern hatten auf ihre heimtückische Art verbissen gekämpft. Das hier war so völlig anders.
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#7
Ein Anflug von Mitleid, überschattet von Erinnerungen des einstigen Schlachtfeldes. Nein, hier gab es kein Erbarmen, den einzigen Trost den die Eldar diesen Menschen geben wollten war ein schneller Tod. Mit sicherer Hand führte er die Waffe in seinen Händen über die Menge, die nun rapide an Masse abnahm. Selbst auf ihre Artgenossen wollten die Flüchtenden keine Rücksicht nehmen, statt dessen trampelten sie sich wie hirnlose Tiere an den in schmalen Gängen mündenden Ausgängen nieder, schubsten jene die zu langsam waren zu Boden, stießen andere beiseite oder verkrochen sich hinter anderen Artgenossen, missbrauchten sie so als lebendes Schild. Die Skorpione mussten ihre Nahkampfgewalt spielen lassen, keine präzise gesetzten Stiche, kein elegantes Ausweichen. "Die Mitte ist unter Kontrolle, pferchen wir sie zusammen und bereiten wir ihnen ein schnelles Ende... Eilschritt zu den Ausgängen, feuert auf die Fliehenden, wir werden sie nun Flankieren." Die Gardisten fächerten ihre Formation etwas auf, dann begann die eine Hälfte des Trupps einen Sprint nach vorne und legte eine gute Distanz zurück, ehe sie sich wieder in Feuerposition brachten und ihre Shuriken auf einige Nachzügler lenkten. Nun setzte sich die zweite Hälfte in Bewegung, zischte zwischen den stehenden Gardisten durch und brachten wiederum einen guten Abstand zu den anderen. Der Trupp bewegte sich somit mit ausgewogener Feuerkraft und Geschwindigkeit vorwärts auf die Flanke zu, Sor´lehan schloss schließlich mit dem letzten Sprint zu seinen Schwestern und Brüdern auf, nun befand sich der Trupp auf kurzer Feuerreichweite während die Skorpione die letzten Überlebenden direkt zu ihnen trieben. Ein erfolgreicher Fluchtversuch war nun ausgeschlossen, selbst die Hoffnung in den Augen dieser Menschen war verflogen als sie die Falle bemerkten und einige Wenige von ihnen blieben gar erstarrt im Auge des Todes stehen. "Wir konnten nicht allen den Weg abschneiden...", ertönte Sor´lehans Stimme kurz nachdem beim Letzten ein Kettenschwert aus dem Brustkorb austrat und sich oberhalb der Hüfte wieder aus dem Körper schnitt, "Gute zwei Dutzend konnten entkommen, vielleicht auch ein paar mehr."
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#8
Khaine, Vater von Krieg und Zerstörung, Herr von Leid und Hoffnung, er war es welcher seine Hand führte als er das Urteil der Seher vollstreckend durch die Menschen fuhr, ein jeder Schlag mit Gewissheit tödlich. Dies war kein Kampf, kein Feld der Ehre, dies war ein Blutbad und so wie sich sein Gott einst befleckte, so tat er es ihm gleich. Er hatte seine Seele verschlossen, hatte sich darauf vorbereitet doch dies war so viel mehr als er erwartet hatte. Ein jeder Bahzhakhain dem er sich angeschlossen hatte war durch den Widerstand der Chem-Pan-Sey geprägt worden, sie kämpften um ihr Leben, doch dies, dies war nicht mehr als ein Schlachten. Es war kein Mitleid das ihn überkam, kein Wille dies zu beenden, kein Hauch von Achtung für das Leben welches er im Begriff war auszulöschen. Er ließ sich leiten von den Worten welche in den Runen verborgen lagen, der Tod dieser Menschen war über sie gekommen lange bevor seine Brüder und er dieses Schiff betreten hatten, doch nun galt es dem Willen der Runen gerecht zu werden. Ihm war als spürte er in sich einen fremden Instinkt der ihm dennoch so vertraut erschien, seine Hand fuhr hernieder, einem stillen Schwur folge leistend und verrichtete das Werk Kaela Mensha Khaines - sein Werk. Mit kräftigen, präzisen Schwüngen lies er das hochbeschleunigte Skorpionschwert durch die Reihen seiner Feinde schneiden, Schnitte die keinen Wert auf Eleganz oder Grazie legten, Schnitte die töteten und zerfetzten. Wimmernd krümmten sich vor ihm Jene durch deren Leib sich glühendes Plasma aus seinem Mandiblaster brannte und entstellt fielen Jene zu Boden die dem Feuer der Shuriken zum Opfer fielen. Es war nicht die Abscheu vor dem Töten die ihn schreckte, es war die Gleichgültigkeit mit der er dies tat. Dies musste der Hauch sein, der Einen umschloss, der einen Eldar auf seinen Pfad führte und eine tiefe, unergründliche Gewissheit in ihm verriet ihm, dass dieser der Seine war.

Während das Gemetzel wütete glich es einem stillen Theater, so wie es die Mimen aus seiner Jugend taten, und die Symbiose aus den Kräften der Gardisten und Aspektkrieger entfesselte einen Kessel des Todes, eine Falle der nur die Wenigsten zu entrinnen vermochten. Sie trieben sie wie Vieh vor sich her, geradewegs in das grelle Aufblitzen hunderter Sensen die wie von Geisterhand ihr Ziel fanden. Und so schnell wie es begann, so endete es auch, vorerst. Die Mon-Keigh waren entweder tot oder geflohen und in einem kurzen Augenblick durchtrennte er den Schleier der ihn umfangen hatte, den Rausch in welchem er sich befunden hatte. Ruhig sah er an sich herab und er sah einen Eldar, einen Eldar in einer grünen Rüstungen, ein Grün bedeckt vom dickflüssigem Rot der Geschlachteten der inmitten der sich bildenden Lache aus Gedärmen und Blut stand. Und er wusste, das es richtig war. Langsam senkte er das Kettenschwert und ging auf einige der Gardisten zu welche noch vereinzelte Schüsse in röchelnde Haufen gaben, kaum mehr als Mensch zu erkennen. "Und nun, lasst sie uns Jagen, Bienna Da." Seine Stimme klang durch seinen Helm verzerrt doch konnte man dennoch jene Kälte erkennen, welche es den Aspektkriegern überhaupt erträglich machte ihr Leben in den Dienst Khaines zu stellen. Um die Mon-Keigh gänzlich zur Strecke zu bringen würden sie sich in kleine Gruppen aufteilen müssen, ein Vorgehen das bereits vorher feststand und nicht zuletzt auch den beengten Verhältnissen in den Menschenschiffen geschuldet war. Blut würde fließen, Blut, das nötig war.
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#9
Der Sergeant wurde langsamer und blieb letztlich ganz stehen. Es war ein Glück das die Atemmaske, welche auf Grund des lokalisierten Hüllenbruchs sein gesamtes Team tragen musste, sein Gesicht verbarg. Es hätte blanke Fassungslosigkeit offenbart und seinen Soldaten sicher nicht sonderlich viel Mut zugesprochen. Er war ein erfahrener Mann, hatte gegen mehr als einen Rebellen gekämpft und dabei auch Dinge gesehen und erlebt die sich nicht gerade für Teegeplauder eigneten. Doch was sich ihm hier darbot erschütterte ihn im tiefsten Inneren seiner Soldatenseele. Besatzungsmitglieder torkelten an ihnen vorbei, einige schwer verletzt. Schlimmer jedoch waren ihre leeren Gesichter, aus denen nacktes Entsetzen alles Mienenspiel, welches Angst für gewöhnlich erzeugte, weggewaschen hatte.
Der Eingang zum Speisesaal glich dem höllischen Tor zur Unterwelt. Hüfthoch stapelten sich dort die Toten und ihr Blut vermischte sich zu einem trägen Fluss, der zögerlich auf sie zukroch.
Was konnte ein derartiges Gemetzel...
Dann sprang es über den Leichenberg und hieb einen der Flüchtlinge in zwei Teile. Ein roter Sprühregen ging auf die Wände nieder und noch ehe die beiden Hälften den Boden berührt hatten war das Kettenschwert, denn um nichts andere konnte es sich bei diesem summenden Schemen handeln, durch das Fleisch eines weiteren Unglücklichen gefahren und hatte seinen Schädel bis zum Halsansatz gespalten.
Der Sergeant war durchaus als Veteran zu bezeichnen und auch von den Nichtmenschen waren ihm Geschichten zu Ohren gekommen. Die Mitglieder der Flotte sahen mehr vom Universum als Angehörige vieler anderer Truppenteile und wenn der Alkohol die Furcht vor Strafe wegspülte, hörte man so dies und das. So hatte er auch von den Eldar erfahren, jener alten, hochmütigen und scheuen Rasse. Dieses Wesen da vor ihnen konnte jedoch unmöglich ein Angehöriger dieses Volkes sein. Hieß es nicht sie seien schön, grazil und erhaben? Nun so etwas wie eine krude Mischung aus Grazie und geschickt gesteuerter Brutalität hatte dieses Ding tatsächlich. Aber Schönheit konnte er bei dieser, insektenartig gepanzertem Monstrosität nicht ausmachen. Das war ein Schlächter unter Lämmern.
In einer flüssigen Bewegung riss der Skorpionkrieger sein Schwert aus dem Toten und stürmte auf die zehn Soldaten zu. Dies löste auch die Erstarrung des Truppführers, welcher wiederum seine Kameraden von ihrem Bann befreite, indem er laut FEUER! rief.
Vier Lasergewehre vermochten in dem engen Gang benutzt zu werden und das wurden sie auch. Die schwere Automatikpistole des Sergeant stimmte in das vereinte Zischen gebündelten Lichts mit ihrem Donnergrollen ein.
Das gründlich schimmernde Wesen wurde mehrmals getroffen, stürmte weiter, kassierte mehr Salven, taumelte und stürzte endlich. Dennoch war es nur wenige Schritte entfernt von ihnen gefallen. Das sie dieses schreckliche Schwert beinahe erreicht hätte ging den Männern auf und wurde sogleich wieder verdrängt, als einer der Soldaten schreiend nach hinten geschleudert wurde. Mehrere, hauchdünne Metallscheiben hatten seine Schutzweste durchdrungen und auch den Hals aufgeschlitzt. Der Rhythmus des Herzschlages pumpte Blut durch die, auf die Wunde gepressten, Finger.
Der Ursprung dieses Beschusses kam aus Richtung Speisesaal und wahrhaftig hockten hinter der Barriere aus leblosen Körpern weitere, schlanke Angreifer und feuerten ihre sonderbaren Waffen ab.
Die Imperialen nahmen Deckung in den Alkoven der Türöffnungen und erwiderten das Feuer. Schon nach wenigen Sekunden stank die Luft nach verbranntem Stoff, Fleisch und erhitztem Stahl.
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#10
Es waren die letzten Ausläufer des Schlachtens welche an die Ohren der sich im Speisesaal neu formierenden Eldar gelangten, letzte Aufschreie verlorener Seelen, das monotone Surren vereinzelter Waffen deren Gesang langsam zu verstummen begann, vorerst. Doch nachdem einige der Mon-Keigh entkommen waren war es nur eine Frage der Zeit bis sich die Barbaren formierten, eine Variable die mit hoher Wahrscheinlichkeit in ihren Plan eingeflossen war, doch bedeutete es nun schnell zu sein bevor sich die Chem-Pan-Sey soweit organisieren konnten als das ihr Wiederstand als relevant zu bezeichnen wäre. Er wusste, dass die Menschen oft auf ihren Schiffen Enterkommandos unterhielten, speziell für den Kampf in den engen Verhältnissen ihrer eisernen Särge ausgebildete Soldaten und damit die größte potentielle Gefahr sollten sie sich nicht bereits unter den deformierten Haufen zu ihren Füßen befinden. Es war die Stimme eines seiner Brüder, ähnlich jung wie er selbst, die ihn aus der Stille seiner Gedanken riss, es war eine Warnung dicht gefolgt von den Lauten des Todes und begleitet von dem explosionsartigem Knallen der Lasergewehre welche mit ihren strahlen aus einem Korridor grelles Licht in die ansonsten schummrige Atmosphäre stanzten. Sofort waren es die geistesgegenwärtigen Gardisten welche mit leisem Kreischen Sperrfeuer in den besagten Gang gaben um die Soldaten des Feindes fest zu nageln. Nun lag es an ihnen der Aufgabe gerecht zu werden den Seelenstein des gefallenen Eldar zu bergen, einen Schwur seiner Rasse zu erfüllen. Er war der Erste der ihren der getötet wurde, von Unwürdigen und es war ein Zorn, eine neu in ihm entdeckte uralte Emotion von einer Reinheit die ihm bisher verschlossen geblieben war. Rache, Rache für den stolzen Skorpionkrieger, Rache für all jene deren Seele durch sie vernichtet wurde. Man tötete keinen Aspektkrieger ohne sich der Urgewallt zu stellen deren Wut man beschworen hatte. Ohne ein einziges Wort zu äußern drehten sich die Skorpionkrieger im Saal zu dem Gang um in dem es die Mon-Keigh gewagt hatten sich an dem Blut der Eldar zu vergehen. Durch den präzisen Beschuss der Gardisten kam ihnen lediglich sporadisches Feindfeuer der Laserwaffen entgegen. Unter normalen Umständen hätten sie ihre Plasmagranaten genutzt um dieses Trauerspiel schnell zu beenden doch solange es sich nicht vermeiden ließ würden sie keinen Leib oder gar einen Seelenstein eines für ihr Volk gefallenen Kriegers schänden indem sie ihn bereitwillig verstümmelten. Er war dabei am nächsten vom Durchgang und nach einem Nicken zu seinen Brüdern war es ein Bruchteil von einer Sekunde in dem der Beschuss der Gardisten inne hielt und sich rechts und links Skorpionkrieger um die Ecke schwangen, schweres Deckungsfeuer aus ihren Pistolen gebend während der Eerste unter ihnen welcher sich Korridor betreten hatte mit Dauerfeuer aus seiner Waffe gebend auf den Leichnam des Toten zu stürmte. Er wusste nicht wessen Shuriken es war doch ein Soldat der zu viel von sich preis gab knickte kurz vor ihm ein, nachdem er im Sprint den zu Boden liegenden Krieger erreicht hatte und ihn nun unter Aufbringung all seiner Kraft so schnell wie möglich hinter sich her zog um ihn aus dem Gang zu schaffen. Fast hatte er das Ende der Schlauches aus Stahl erreicht als er hinter sich das laute Dröhnen einer schweren Automatikpistole vernahm woraufhin kurz darauf sein Rücken von den massiven Projektilen getroffen wurde und er gegen eine Querstrebe geschleudert wurde. Zwar schien die schwere Panzerung gehalten zu haben doch nicht in der Lage auszuweichen hatte ihn nahezu das gesamte Magazin genau getroffen und nun meinte er auch einen stechenden Schmerz zu verspüren. Kräftige Hände zogen plötzlich an ihm und sein Griff versteifte sich um den leblosen Leib unter sich und als er von seinen Kammeraden um die Ecke gezogen wurde sah er lediglich nur noch eine Plasmagranate an sich vorbei fliegen.
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