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[CENTER]HIER STEHE ICH! HIER BLEIBE ICH! [/CENTER]
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Das Wappen der Familie Orsius setzt sich aus stark reduzierter Symbolik zusammen, deren Erscheinungsform eine umfangreiche Entwicklung durchgemacht hat und heute nicht mehr vollständig nachzuvollziehen ist.
Neueren Ursprungs ist der umgebende Putz aus Helm und Farbenzier, wie er seit dem Krieg der Häuser bei Adel und Nationen üblich ist. Der Helm steht dabei für die militärische Stärke der Familie, die Krone für ihren Herrschaftsanspruch und edle Geburt. Die Flügel sind als Verbundenheit mit dem Imperium zu deuten. Die Farben Schwarz und Gelb bzw. Gold, stellen die Repräsentativfarben dar, wie sie etwa bei feierlichen Anlässen bei der Kleidung der hauszugehörigen Würdenträger zu finden sind. Rot-Schwarz ist jedoch sehr viel häufiger in der farblichen Kombination anzutreffen und stellt die übliche Konstellation bei Uniformen, Kleidung usw. dar.
Das Haussiegel auf dem zentralen Wappenschild ist stark stilisiert und Heraldiker sind sich über die ursprünglich Form nicht ganz einig. Die Bedeutung wird jedoch darin gesehen, dass der seitlich liegende Halbmond eine Befestigung oder ein Bollwerk symbolisiert und der schwarze Kreis das Zentrum, also die Macht des Hauses. Der Ausläufer, wie eine Klaue oder die Spitze eines Krumdolchs geformt, stellt nach Meinung der Experten die Fähigkeit zum Angriff dar, welcher trotz der Verteidigungsposition gegebenen ist und auch um die Befestigung herum erfolgen kann. Verschiedenste, andersartige Deutungen existieren darüber hinaus und gehen von abwegigen bis sehr durchgeistigen Vermutungen, welche sich auf die Mentalität der Hausangehörigen beziehen. Jene, die dem Haus weniger wohl gesonnen sind, machten sich einen unflätigen Scherz daraus in dem Symbol ein Spermium zu erkennen, welches in eine Eizelle eindringt. Eine Verunglimpfung die nach hinten losgeht, denn in der Tat ist das Haus sehr stolz auf sein genetisch hochwertiges Material und die Kraft, welche dem Blut der Orsius auch nach Jahrhunderten unvermindert innewohnt. An dieser gehässig gemeinten Sichtweise des Hauswappens dürften sich die Orsius daher wenig stören.
Die Familie Orsius versteht sich selbst als bedeutendstes, weil ältestes und mächtigstes Adelsgeschlecht auf Koron. Sie führen ihren Stammbaum bis auf die sagenhaften Figuren der ersten Siedler zurück, was sich allerdings so sehr im Bereich der Mythen und Legenden bewegt, dass selbst die Hausangehörigen darin mehr eine Versinnbildlichung edler Abstammung sehen als wirkliche Verwandtschaft. Nichtsdestotrotz lassen jene Ahnenreihen, welche die Wirren von Krieg und Katastrophe überdauert haben und tatsächlich nachprüfbar sind, erkennen, dass die Familie Orsius wahrhaftig altehrwürdig zu nennen ist. Bereits in den Zeiten der ersten Heimführung, als der heilige Septinanus unter den Menschen wandelte ist von einem Mann dieses Namens die Rede, welcher sich der Schar jener anschloss, die das Wort Terras nach Koron brachten. Gemeinhin wird dieser Handelsmann namens Kuluk nefta- nereg (was frei übersetzt als „von“ und „erster der“ bedeutet) Orsius als der erste, beglaubigt erwähnte Ahne der Familie angesehen. In der geehrten Schrift des Titus Tempestra dem Älteren „Die Befreiung des Elban- Sektors“ werden diesem Mann zwei ganze Zeilen gewidmet. Ein Umstand der die Hausangehörigen noch heute mit unaussprechlichem Stolz erfüllt und für viele eine Segnung ist, welche nach ihrem Dafürhalten eine erhebliche Mitverantwortung für den Erfolg des Geschlechts der Orsius darstellt. Der verehrte Text weist Kuluk als einen wohlhabenden Holzhändler aus, welcher erst im Auftrag der imperialen Rückeroberer lokale Hilfstruppen anwarb und diese dann später selber als Heerführer in der Schlacht befahl. Es steht zu vermuten, dass nach der Unterwerfung der heidnischen Eingeborenen, welche sich gegen die Rückeroberer gestellt hatten, die Getreuen mit Besitz und Titeln belohnt wurden. Der Adelsanspruch wird von Orsius entsprechend auf diese Erhebung durch den Heiligen Septianus zurückgeführt und wurde frühzeitig von den offiziellen Prüfstellen de Adeptus Civitas anerkannt. Damit kann sich das Haus nicht nur auf die Erhebung durch einen Heiligen (der diese Handlung in jenen verschwommen Tagen glorreicher Vergangenheit wohl noch nicht als Heiliger, sondern als imperialer Feldheer getätigt haben dürfte) berufen, sondern vermag es auch von sich zu behaupten, das erste Adelsgeschlecht Korons zu sein, welches die Fesseln planetarer Beschränkung hinter sich ließ und auch auf anderen Welten als „von edlem Geblüt“ galt.
Natürlich wurden im Zuge des Sieges Septinauns auch andere Familien in den Adelsstand erhoben. Doch da von diesen Ersten kein Haus mehr existiert, vermag auch niemand Orsius die Privilegien seiner Entstehung abzusprechen.
Letztendlich ein Beweis dafür, dass eine segensreiche Entstehungsgeschichte zwar eine löbliche Sache ist, ohne Geschick, Willensstärke und gewiss auch ein Quäntchen Glück, ein Haus jedoch auch nicht vor der Auslöschung bewahrt.
[CENTER] „Die Familie hat formidable Helden, formidable Schurken und eine unüberschaubare Masse an Taugenichtsen hervorgebracht.
Ihr Erfolg in Politik und Wirtschaft lässt dabei vermuten, dass sie die richtige Mischung aus Brutalität, Korruption, Gier, Entschlusskraft und Fruchtbarkeit gefunden haben,
um sich im Raubfischbecken internationaler und interplanetarer Machtintention als gefräßigster Hai zu etablieren.“ [/CENTER]
[CENTER] Botschafter Guido Thüssenheim über Haus Orsius [/CENTER]
Trotz ihrer Macht war das Haus keineswegs immer auf Rosen gebettet und stand einige Mal selbst am Rand der Vernichtung. Auf Messers Schneide balancierte die Existenz des Hauses während des großen Krieges, als der andauernde Kampf den Familienclan beinahe vollständig auslöschte und Paul Orsius und einige versprengte Familienangehörige verschiedenster Verwandtschaftsgrade die Dynastie faktisch wieder von Null beginnen mussten. Natürlich gab es in der langen Geschichte immer wieder Katastrophen, Krankheiten, Unfälle oder andere Umstände, die einen überproportionale Anzahl an Familienangehörigen töteten. Doch wirklich gefährdet war das Gedeihen des Stammbaums, abgesehen vom Ausbluten während des Kriegs der Häuser, nur zweimal. Einer dieser Vorfälle ist der Grund warum Haus Orsius seinen erbitterten Erbfeind, Haus Siris bis auf Blut hasst.
Vendetta an Haus Siris
Die Fehde mit Haus Siris könnte ihren Ursprung in der einfachen Tatsache haben, dass die beiden größten Häuser Korons in ihrem Buhlen um Einfluss und profitable Positionierung unausweichlich Konkurrenten oder mehr noch, Feinde sein müssen. Natürlich hat zwischen den beiden Titanen unter den Adelsgeschlechtern niemals Freundschaft geherrscht. Doch die Ursache für den tiefsitzenden Hass zwischen den beiden Fraktionen, einem Hass der weder vor Meuchelmord, noch vor offenem Kampf Halt machte, ist auf ein konkretes Ereignis zurückzuführen.
373 vKdH sollte eine Hochzeit die bis dahin nur latent vorherrschende und zwischen einflussreichen Rivalen übliche Konkurrenz beider Häuser beenden. Es sollte eine Allianz entstehen, die beide Parteien zu einem Machtblock zusammenschmieden würde, der Koron III mehr oder minder gänzlich zum Besitz der daraus hervorgehenden Verbindung gemacht hätte.
Der Schritt war dabei nicht etwa überhastet in die Tat umgesetzt worden, sondern bedurfte Jahrzehnte der Planung und Verhandlungen, welche durch die Oberhäupter beider Familien und trotz permanenter Spannungen vorangetrieben wurden. Ulrich Orsius und Denja Siris waren einander versprochen, noch bevor sie das Licht der Welt erblickten. Durch strenge Fortpflanzungsbestimmungen wurde auf beiden Seiten dafür gesorgt, dass die Kinder nur mit den besten genetischen Voraussetzungen diese schicksalhafte Verbindung eingehen und ein Geschlecht wahrhaft edler Nachkommen hervorbringen würden. Nachkommen welche Haus OrsiusSiris nicht nur als völlig neuartiges Konstrukt der Stärke erschaffen, sondern neben den Mitteln auch die Ambitionen beider Machtblöcke fusionieren und zu ungeahnten Höhen tragen sollte. Allein, ein solches Vorhaben war freilich nicht durch eine simple Hochzeit, ganz gleich wie bemerkenswert Braut und Bräutigam auch sein mochten, getan.
Die Heirat sollte lediglich das Siegel unter dem vereinbarten Vertrag sein.
Nicht verwunderlich, dass die im Vorfeld ausgehandelten Konditionen sich peinlichst genau in Details verloren. Firmen und ganze Konzernkomplexe wurden untereinander aufgeteilt und Führungspositionen unter der Prämisse besetzt, dass bald nicht mehr Widersacher auf wirtschaftlichem Schlachtfeld gegeneinander antreten, sondern Verbündete den großen Kuchen Koron untereinander aufteilen würden. Schachfiguren wurden in Stellung geschoben und alles schien letztlich perfekt organisiert zu sein. Lediglich Ulrich und Denja mussten sich das Jawort geben und einander in der ersten Nacht beiwohnen. Das Ereignis wurde in einem Prunk gefeiert, der einer Gouverneursernennung in Nichts nachstand. Paraden wechselten mit Banketten, das junge Paar zeigte sich dem Volk und die Kosten der wochenlangen Festivitäten hätten andernorts die Bevölkerungen von Ländern ernähren können. Der Abend vor der Hochzeit unterschied sich kaum von den vorangegangenen Banketten. Vielleicht abgesehen von der Erschöpfung, durch permanenten Hochstimmung ausgelöst. Die Festivität fand in einem der Wolkentürme statt, welche der obersten Ebene Gohmor entwachsen und mit ihrer Sicht über die beherrschte Welt Symbol des Anspruchs der wahrhaft bedeutungsvollen Individuen sind.
Das Paar an der Spitze der Tafel, die Oberen beider Häuser Seite an Seite. Einstige Rivalen scherzten über vergangene Kämpfe, die man miteinander ausgefochten hatte und die nun lächerlich und kleinlich erschienen. In der grandiosen Kulisse des verglasten Turms, die weiße Wolkendecke als fantastisch vergängliche Landschaft im Hintergrund, richtete sich Melinda Siris, Oberhaupt der Familie der Braut, auf und erhob selig lächelnd ihr Glas. Die Versammelten taten es ihr gleich und nickten anerkennend, als die oberste Siris die Vorzüge des Brautpaares lobte und auf ihr Wohl trank. Die Anwesenden folgten dem Beispiel und ließen die Beiden hochleben.
Doch Melinda war mit ihrem Trinkspruch noch nicht fertig.
Nachdem der Jubel abgebt und die Gläser halb geleert waren, sprach sie mit fester Stimme weiter. So prächtig das Paar auch sei, so schwer wiege die Erkenntnis, dass keine Siris jemals einem Orsiushund die Hand zur Ehe reichen würde. Lieber wolle man sterben, als so einen Frevel an der eigenen Erblinie zuzulassen. Da man das Sterben in den eigenen Reihen allerdings als Verschwendung ansehe, überlassen man diesen Punkten gern dem Abschaum aus dem Hause Orsius.
Bodenlos empört über einen derart unaussprechlichen Diffamie wollten die Angehörigen der Orsius aufspringen, nach den begleitenden Ehrenwachen brüllen, die mitgeführten Zierwaffen benutzen oder die andern notfalls mit bloßen Händen zerreißen.
Doch keiner erhob sich.
Das Gift in den Weingläsern der Festgesellschaft hatte längst seine Wirkung getan und lähmte die Edlen des Hauses. Die Wachen, mehr schmückendes Beiwerk als wirklicher Leibschutz, waren von Agenten der Siris gemeuchelt. Ohne Hast standen die Angehörigen der Braut von ihren Plätzen auf, leerten ihre eigenen ungefährlichen Getränke und verließen den Raum. Den Verratenden, die das lähmende Gift der Hypnospinne langsam aber unaufhaltsam tötete, würdigten sie keines Blickes. Lediglich Denja strich dem zuckenden Ulrich durch das Haar und ließ den silbernen Verlobungsring vom Finger gleiten. Achtlos fiel er auf die Tischplatte, auf das er das Letzte sei was der Strebende schaute.
Diese ruchlose Tat geschah natürlich keineswegs um die Tochter der Siris vor einer Liaison mit einem Orsius zu schützen, sondern allein aus dem Interesse heraus die Macht über Koron an sich zu reißen und als einziges Haus an der Spitze zu herrschen. Orsius Führungselite war nahezu mit einem Schlag vernichtet, Agenten und Günstlinge der Siris saßen an Schlüsselpositionen großer Firmenkonglomerate und in politischen Ämtern. Mit einem einzigen Handstreich waren die Karten neu gemischt.
Die Konspiration war ebenso penibel geplant und meisterhaft ausgeführt wie Orsius es von den Fusionierungsverträgen geglaubt hatte. Als man das Signal erteilte, wurden die Agenten, denen Orsius größtenteils selber den Weg in die verschiedensten Führungspositionen gestattet hatte, aktiv. Verbleibende Angehörige des Hauses wurden plötzlich aus Firmen entlassen, die sie noch vor einiger Zeit geleitet hatten. Hochrangige Politiker sahen sich zum Rücktritt genötigt, Militärs sich auf unbedeutende Positionen versetzt, an der Börse wurden Wertpapiere der Orsius im großen Stil aufgekauft, kurz um: Siris zersetzte das Geflecht der Orsius Infrastruktur wie eine bösartige Säure und eignete sich den Besitz seines größten Konkurrenten systematisch an.
Der Titan war schwer getroffen.
Tödlich getroffen wie man glauben könnte, doch wenn Orsius auch strauchelte, so fiel es doch nicht. Es vergingen entscheidende Stunden in denen Berichte und Beschwerden die Schaltstellen des Hauses erreichten und sich nach und nach ein Bild herauskristallisierte. Man versuchte Entscheidungsträger zu kontaktieren und Krisenstäbe zu organisieren. Als man die Toten im Wolkenturm fand, klingelten, vibrierten und summten tatsächlich alle Kommgeräte in den Taschen der Leichen. Doch dieses Festbankett der Toten wies einen auf, der noch nicht dem heimtückichen Gift erlegen war. Ulrich Orsius war nicht nur die genetische Spitze aristokratischer Zucht, er hatte auch die verschiedensten Lehrmeister gehabt, die ihn in allen nur erdenklichen Künsten unterrichtet hatten. Unter diesen war auch ein Pfahlmönch aus Kartack gewesen, der den Jungen verschiedenste Atemtechniken gelehrt hatte. So war es Ulrich gelungen, durch Anwendung des „Stillen Pfades“ seine Atmung und seinen Herzschalg zu verlangsamen und dadurch die bösartige Wirkung des Spinnengiftes zu hemmen. Dennoch war der angerichtete Schaden furchtbar. Im Laufe der folgenden chatorischen Nacht, während alles und jeder Versuchte zu retten was zu retten war, tat ein hochqualifiziertes Medizinerteam genau das Gleiche. Sie mussten Ulrich Arme und Beine amputieren und auch die Geschlechtsorgane der großen Zukunftshoffnung des Hauses konnten die Ärzte nicht retten. Was bei Tagesanbruch immerhin selbstständig atmen konnte, war kaum mehr als ein Klumpen Fleisch, verstümmelt an Leib und Seele. Es sollte vier Jahre dauern bis Ulrich als augmetische Kreatur, mehr Maschine als Mensch, wieder auf der Bildfläche erschien. Doch in jener Nacht, als die Chirurgen mit dem Schnitter um das Leben des Vergifteten rangen, kümmerte niemanden sonst das Schicksal Ulrichs. Zu sehr war die eilig zusammengekommen Vertrauten und Adligen zweiten Grades damit beschäftigt den Gegenschlag zu organisieren.
Dieser konnte nur lauten: Angriff mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln! Angriff als wäre dies die letzte Schlacht. Denn genau das würde sie bei einer Niederlage sein.
Die Tore der Hauskasernen und Kasamatten spien Soldaten in Rot und Schwarz aus, Panzer rollten über die Hochstraßen Gohmors und Flieger donnerten durch die Transietcanyons der Makropole. Siris hatte natürlich mit einer solchen Reaktion gerechnet und eigene Truppen in Stellung gebracht, unterstützt von Söldnern und PVS- Einheiten, die treu zu ihrem Haus standen. Womit sie nicht gerechnet hatten, war die gnadenlose Entschlossenheit, welche der Ruf nach Vergeltung in den Herzen der Orsiuskämpfer entfacht hatte. In achtloser Wut warfen sie sich gegen die Truppen ihres Gegners und überrannten viele Stellungen im ersten Anlauf, brüllend über die eigenen Gefallenen hinwegspringend.
Um zu verstehen wieso solch offene Feindseligkeiten innerhalb einer imperialen Stadt überhaupt möglich waren, muss man sich die Situation vor Augen führen, wie sie vor dem Krieg der Häuser vorherrschte. Auf Koron im Allgemeinen und in Gohmor im Besonderen, lag faktisch alle Macht bei den Adelsfamilien. Der Gouverneur wurde von ihnen gestellt, entscheidende Politiker und der überwiegende Teil der PVS tanzte an den Fäden der großen Häuser. Die Hausarmeen waren von enormer Größe und bar jeder Reglementierung, was ihre Rechte und ihre Bewaffnung anbelangte. Ganz zu schweigen von dem brütenden Warten, welches aufgeblähten Militärapparaten stets zueigen ist, welche davon überzeugt sind des Einsatzes wegen geschaffen zu sein und nicht um ein Gleichgewicht zu bewahren. Als dieses Pulverfass nun explodierte nahm es das vorweg, was einige Jahrhunderte später den Planeten beinahe entvölkern sollte.
Soldaten marschierten auf den Straßen und rannten gegen die versiegelten Bereiche ihrer Gegner an. Panzer lieferten sich auf den verschiedenen Ebenen gleichermaßen Gefechte, wie sie es in den weiten Ausläufern des südlichen Graslandes, welches heute nur mehr öde Wüste ist, taten.
In einigen Produktionsstätten erhoben sich die Arbeiter gegen die vermeintlich neuen Herren, denn auch die Loyalität vieler niedriger Hausangestellter hatte Siris falsch kalkuliert. Vier Tage lang tobten Schlachten und Scharmützel, waren die wenigen PVS- Truppen, deren Offiziere nicht auf der Seite eines der Häuser standen, nicht in der Lage die Kämpfe einzudämmen. Am vierte Tag endlich erklärte der Adeptus Arbites die Auseinandersetzung für beendet. Würden die Kampfhandlungen nicht augenblicklich eingestellt drohte man an, die Führungsspitzen beider Häuser zu verhaften und an imperiale Stellen zu übergeben, die keinerlei Rücksicht auf Namen, Titel und Vermögen nahmen. Tatsächlich wurde der Gefechtslärm in der Nacht zum fünften Tag weniger und am fünften Tag schwiegen die Waffen. Nicht alle Historiker führen diesen Umstand auf die Drohung des Arbites zurück, auch wenn das Ultimatum gewiss einige Leute in den Kommandostäben mit Furcht erfüllt haben dürfte. Andererseits verfügte der Adeptus kaum über die Mannstärke um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, hätten sich die Häuser widersetzt. Die wahrgenommen Macht des Imperiums begann auf Koron bereits zu diesem Zeitpunkt zu verblassen und zu etwas Sprichwörtlichem zu verkommen. In diesem ersten Auflodern hätte man ein Warnsignal sehen können, verpasste die Gelegenheit aber und tat es als etwas stärkere, aber nicht ungewohnte, Feindseligkeit unter Adelshäusern ab. Einige Geschichtsforscher glauben, dass die Häuser sich unter anderem deshalb so bereitwillig auf die das Machtwort des Arbites reagierten, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt in einer annehmbaren Situation befanden. Orsius hatte Rache für den Tod der Vergifteten geübt. Der Ruf nach Vergeltung ist zwar selbst heute noch nicht gänzlich verklungen, doch man hatte soviel Sirisblut vergossen, dass das eigene Gesicht gewahrt bleiben konnte. Darüber hinaus hatte man den anderen genug der okkupierten Anlagen wieder abgenommen, um weiter wirtschaftlich bestehen zu können.
Siris wiederum hatte seinem Gegenspieler die Edelsten geraubt und durch die Demütigung des gesamten Hauses seinen Machtanspruch lautstark verkündet. Außerdem waren noch immer genügend Produktionsanlagen und Posten in seinem Besitz, um die eigene Ökonomie erheblich zu steigern. Die Antagonisten konnten also die Wunden lecken und einander belauern. Immer bereit beim kleinsten Anzeichen von Schwäche beim zuzuschlagen.
Ulrich Orsius wurde erstmals 377 vKdH wieder gesichtet, als er die Führung als Baron ablehnte und Eric Mallun Orsius überließ. Der einstmals schöne Jüngling war zu einer trübsinnigen Zerrbild geworden, welches auf mechanischen Beinen einher schritt und dem krude Apparaturen das Atmen ermöglichen mussten. Ulrich verblieb als Berater des neuen Barons im Hintergrund des Geschehens und zog sich gänzlich aus der Öffentlichkeit zurück. Daher wurde auch nie bekannt wie er zu den Geschehnissen des „Giftbanketts“ stand. Es gab in den Folgejahren noch viele Schlachten gegen Siris. Einige im Verborgenen, viele offen ausgetragen und das Mahnen des Adeptus Arbites schlicht ignorierend. Ulrich hätte an diesen Kämpfen teilnehmen und seinen veränderten Körper als Waffe nutzen können um sich blutige Satisfaktion zu verschaffen. Allein, er beteiligte sich an keinen Gefecht, sondern widmete sich ganz einem anderen Projekt, welches wohl dennoch als Resultat seiner Erlebnisse zu verstehen ist.
Er plante und realisierte den Bau der Burg.
Burg Orsius
Der Hauptsitz der Familie und ihrer Anhänger ist Burg Orsius auch wenn der Begriff "Burg" etwas impliziert dem er nicht im Mindesten gerecht wird. Nicht einmal Palast würde den Ort ausreichend beschreiben. Am ehesten ließe sich der Vergleich zu einer Stadt in der Stadt ziehen. Das Grundbesitz des Hauses ist eine in sich abgeschlossene Arcology, welche sich von der mittleren Ebene bis zur oberen Ebene Gohmors erstreckt und dabei fünfzig Subebenen beinhaltet. Inklusive eigener sakraler Gebäude, Fabriken, Landebahnen, Wohneinheiten, Kasernen, Plätze, Häuserzeilen und Straßen mit den Namen ehrwürdiger Familienmitglieder. Auf den ersten Blick mag man hier einen sonderbaren Anachronismus erkennen, so man sich die Bezeichnung „Burg“ für diesen Ort noch einmal ins Gedächtnis ruft. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch durchaus Parallelen zu einer wehrhaften Bastion finden. Ihr Konstrukteur Ulrich Orsius zog Lehren aus den Kämpfen mit Haus Siris, wo Orsius immer wieder dadurch ein Problem entstand, dass seine Niederlassungen über fast alle Bereiche der Makropole verstreut waren. Während die Blutsverwandten sich in ihren Häusern in den oberen Bereichen der Stadt aufhielten, war der Großteil der Bediensteten in den mittleren Ebenen angesiedelt. Truppenteile waren in unterschiedlichen Kasernen untergebracht und eine Koordinierung hatte sich durch überdehnte Kommunikationsketten und Marschwege als schwierig erwiesen. Auch die Einbettung von Orsiusniederlassungen in zivilen Vierteln hatte zum Nachteil gereicht, als Siristruppen strategische Stellungen eingenommen hatten, die auf Grund ihres unmilitärischen Charakters nur unzulänglich zu verteidigen gewesen waren. Ulrich wollte all diese Faktoren beseitigen und die Macht des Hauses konzentrieren wie einen Laserstrahl. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf errichtete er die Burg.
Das Konstrukt ist ein Sinnbild für die militaristische und in den Tagen seiner Erbauung zusehends paranoider werdende, Wesensart des Hauses. Dies lässt sich im Kleinsten, wie im Größten finden. Im Fall des größten Aspekt kann man das an der gesamten Konstruktionsweise der Burg festmachen, die nicht etwa von nachrückenden Generationen erweitert wurde, sondern als massives Gebilde der Widerstandskraft konstruiert, seit seinem Bau unverändert geblieben ist. Zu unterst ist da das Energiekastell, welches auf natürlichem Fels ruht. Die Spitze eines Berges, welcher dereinst das höchste Gebilde des Landes gewesen sein mochte, bevor die Schaffenskraft des Menschen seine Majestät herabwürdigte. Heute dient die künstlich abgeflachte Spitze dem Haus als unnachgiebiges Fundament, etwa auf Höhe der mittleren Ebene.
Auf diesem Plateau ruhen nicht nur die Grundfesten der Burg, sondern auch die zentrale Energieerzeugungseinheit. Hinter kolossalen Mauern aus Stein, Beton und Stahl liegt der Hauptreaktor, welcher die Burg mit 80% der benötigten Energie versorgt. Es ist bezeichnend für Haus Orsius, dass die größte materielle Reserve der Familie nicht etwa in Tresoren lagert, sondern einem praktischen Nutzen zugeführt wird, der so sehr die Art der Familie widerspiegelt. Denn die gewaltige Kuppel, welche den Reaktor umspannt, besteht zur Gänze aus Adamantium. Ebenso Schutz gegen einen internen Reaktorunfall, wie letzte Verteidigungslinie, sollten die Feinde des Hauses jemals die Burg erstürmen.
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Auf dieser Basis erhebt sich die pilzförmige Gestalt der Burg. Natürlich ist von dem Gebilde nicht zu erkennen, da es gänzlich in die Makropole eingebettet ist. Dennoch kann die Sitz innerhalb kürzester Zeit hermetisch vom Rest der Stadt abgeschottet werden und Zugänge, wie Straßen und Transitcanyons, dienen den ausfahren Waffenbatterien als Schusstunnel, welch anrückende Feinde auf weite Entfernung zum leichten Ziel machen. In diesem Alarmzustand kann die Burg autark betrieben werden und bietet dem überwiegenden Teil des eigenen Adelsgeschlechts und wichtigen Hausangehörigen für mehrere Jahrzehnte die Möglichkeit geschützt zu leben. Auf diese Art kann ein nuklearer Angriff ebenso ausgesessen werden wie der Einfall einer Invasionsstreitmacht. Selbst wenn ein Gegner in das Innere der Burg vordringt, sieht er sich einer Konstruktion gegenüber, in der jeder Korridor und jede höher gelegene Galerie darauf ausgelegt ist, dass man einen Eindringling bekämpft. Zwei interne Fabriken können im Fall der Fälle umgehend in Betrieb genommen werden um Munition und Ausrüstung zu produzieren, selbst wenn der Feind schon die ersten Hürden überwunden hat. Ein Fakt welcher die Denkweise des Hauses belegt ist die Möglichkeit, die Abgase dieser Notfallfabriken gezielt in gewisse Bereiche der äußeren Korridore zu leiten und den Feind auf diese Weise zu vergiften. Hinzu kommen geheime Gänge, welche es den Verteidiger erlauben im Rücken des Gegners zu erscheinen, Fallen jeder Art und Stellungsbereiche in Stellungsbereichen. Ulrich Orsius hat seiner Familie nicht nur ein neues Heim errichtet, sondern eine tödliche Falle für all jene, die den Orsius in ihrem eigenen Haus nach dem Leben trachten. Dies schließt auch den Umstand mit ein, dass es keine Türme gibt, welche aus dem Gebirge der Stadt herauswachsen und einen Blick über die Wolken, oder gar in die Stratosphäre gestatten. Die praktischen Gesichtspunkte derartige Schwachstellen auszusparen liegen natürlich auf de Hand. Doch es gibt auch jene, die darin einen Ausdruck der Pein erkennen, welche der große Konstruktor in einem solchen Turm erlebte.
Wohnbereiche für Hausangestellte, Kasernen, Materiallager, Verwaltungen, Archive und so weiter machen den größten Teil der Burg aus. Doch trotz des militärischen und auf Abwehr ausgelegten Charakter des Bauwerkes, kann das Leben darin durchaus angenehm sein und die Quartiere für jene, die den Orsius nahe stehen sind großzügig bemessen und komfortabel eingerichtet. In der Tat ist eine Wohn- und Arbeitsstelle hier sehr begehrt und wird als Privileg gehandelt. Längst ist die Größe des Adelshauses überdies derart angestiegen, dass nicht mehr alle Personen in der Festung Platz finden. Bis auf einen kleinen Bruchteil lebt jedoch der Adel ersten und zweiten Grades, so wie die Altfordern in der Burg. Um den Bedürfnissen der Edlen gerecht zu werden ist die obere Sektion ihnen vorbehalten und entsprechend luxuriös ausstaffiert. Sollte ein Gast die Möglichkeit haben in diesen Bereich einzutreten, so wird ihm auffallen, dass dort zwar alles edel, kostspielig, ja prunkvoll ist, dabei jedoch ein eigentümlicher Pragmatismus Gebot zu sein scheint. So ist eine Lampe auf einem der Gänge zwar sicherlich in edelstes Metall gefasst, doch wo eine Leuchte genügt um den Bereich zu erhellen, wird man auch nur eine vorfinden.
Dieses Konzept zieht sich ebenso durch die gesamte Burg, wie es der Gedanke der Verteidigungsfähigkeit tut. Es gibt prächtige Ahnengalerien und Bankettsäle, repräsentative Empfangshallen und aboretische Exotengewächshäuser mit Pflanzen und Tieren aus allen Winkeln des Imperiums. Doch diese Pracht ist niemals verschwenderisch, zumindest nicht im Vergleich mit ähnlich großen Adelshäusern.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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[CENTER] Aufbau
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Domestiken
Die untere Strukturebene des Hauses setzte sich aus den sogenannten Domestiken zusammen. Jene breite Masse an Werktätigen, die keine biologische Verwandtschaft zur Familie haben, durch ihr Arbeitsverhältnis jedoch in Verbindung mit ihr stehen. Das können Angestellte, von einfachen Arbeitern, über Putzkräften, bis zu Technikern alle Arten sein.
Aber auch Personen die nur indirekt mit dem Haus zu tun haben, etwa weil sie in Tochterfirmen tätig sind oder in Organisationen arbeiten, die Orsius zwar nahe stehen aber nicht direkt dem Haus angehören. Es existieren unzählige weitere Sonderfälle und Kategorisieren die in den Bereich des ersten Kaders der Domestiken fallen.
Bei einem so großen Haus wie Orsius eines ist bleibt es nicht aus, dass diese Gruppe des Personals den Großteil der Organisation darstellen. Anstellungen bei Adelshäusern sind sehr beliebt, ermöglichen sie doch ein gutes Auskommen und hohen Lebensstandard. Ganz davon abgesehen, dass die großen Häuser interessanterweise bei der Auswahl für gewöhnlich nach Fähigkeiten und nicht nach Herkunft selektieren. Für jene, die kaum eine Chance im Leben haben ihren vorbestimmten Weg zu verlassen, eine verlockende Hoffnung. Das alles beherrschende Misstrauen lässt Orsius bei seinem Auswahlverfahren natürlich nicht beiseite und umfangreiche Loyalitätstest sind selbst bei den untersten Rängen Standard.
Erklärte
Die zweite Kaderebene gehört den Erklärten. Diese Ebene ist noch einmal in zivile Mitarbeiter und Angehörige der Hausarmee untergliedert. Wer seine Loyalität und Ambitionen bewiesen hat, oder bei wem diese Kriterien bereits bei einer ersten Prüfung durch die Zuträger glaubhaft festgestellt wurden, hat nicht nur die Chance sehr viel verantwortungsvollere und lukrativeren Positionen zugeteilt zubekommen, sondern auch in die Nähe des Adels aufzurücken und sich so eng an die Familie zu binden. Wer sein Leben ganz der Aufopferung für das Haus widmet, für den besteht die Gelegenheit in die Ränge der Erklärten aufzusteigen. Dies kann durch besondere Leistungen oder Taten geschehen aber auch durch Kontinuität in der treuen Arbeit. Selbst ein einfacher Techniker kann so graduieren, wenn er seine Arbeit über eine zufriedenstellend lange Zeit gründlich und strebsam ableistet. Das Besondere dabei ist, dass die Familie eines Erklärten ebenfalls in den Rang aufsteigt und diesen Status behält. Dadurch ist der Ansporn für Domestiken größer den Aufstieg zu schaffen, garantiert er der Familie doch Sicherheit für die Zukunft. Orsius gelingt es somit nicht nur die eigenen Ansichten von der Erhöhung der Familie an sich zu vermitteln, sondern das Haus schafft sich auf diese Weise fanatisch loyale Mitstreiter, die noch in vierter oder fünfter Generation das Vertrauen zu bestätigen versuchen, welches Orisus in ihren Ahnen gesetzt hat.
Vertraute
Die größte Ehrung, die einem Nichtadeligen in Diensten Orsius gewehrt werden kann ist es in den Kader der Vertrauten erhoben zu werden. Wie der Name bereits impliziert, genießen diese Männer und Frauen das uneingeschränkte Vertrauen der Familienangehörigen und unterscheiden sich von diesen lediglich noch durch den Umstand ihrer Abstammung. Vertraute leiten Firmen und ganze Industriekomplexe. Sie stehen den Obersten der Orsius als Berater und oftmals gar als enge Freunde zur Seite. Sie haben Schlüsselposition in der Hausarmee inne, sind Leibärzte und Leibwächter. Die entscheidendste Vergünstigung sind neben den materiellen Zuwendungen, dem gesellschaftlichen Ansehen und dem politischen und wirtschaftlichem Einfluss, der Umstand, dass Vertraute durch die Heirat mit einem Orsius in den Kreis der Adligen aufgenommen werden. Um die Tragweite dieser Auszeichnung zu verstehen muss man wissen, dass ein Adliger, welcher einen bürgerlichen Partner zum Bund der Ehe auswählt, diesen zwar heiraten kann, ohne das ihm dadurch ein direkter Nachteil entsteht, die Nachkommen einer solchen Verbindung aber keinerlei Ansprüche auf den Namen Orsius erlangen. Auf diese Weise wahrt das Haus die Exklusivität seiner Erblinie und macht sich nicht so gemein, dass andere Adelsgeschlechter einer Zweckehe ablehnend gegenüber stehen würden. Die Verfahrensweise bei den Vertrauten ist die Ausnahme von dieser Regel. Vermählt sich ein Orsius mit einem Vertrauten, so wird dieser in die Familie aufgenommen und seine Nachfahren kommen mit allen Pflichten und Privilegien eines Orsius zur Welt. Es soll hier dazu gesagt werden, dass solche Hochzeiten keinesfalls häufig sind. Vielmehr sind sie meistens das Resultat gewöhnlicher Zuneigung und da sie eine Figur aus dem Spiel politischer Hochzeiten nehmen, nichts was sonderlich gefördert wird. Dennoch kommen sie mit einer gewissen Regelmäßigkeit vor. Der Kader der Vertrauten ist sich dieses Umstandes durchaus bewusst und allein die Möglichkeit, dass man selber oder ein Nachfahre in die Ränge des Adels aufsteigt, habt sich sich immer wieder als außergewöhnlicher Nährboden für Loyalität und Hingabe erwiesen.
[CENTER] Der Adel[/CENTER]
Das Leben eines Spross der Familie beinhaltet Macht, Wohlstand und damit einhergehende Möglichkeiten, von denen andere sich schwerlich eine Vorstellung machen können. Dem gegenüber steht die Verantwortungen und die Erwartungen, welche in jeden Nachkommen, sei er männlich oder weiblich, gesetzt werden. Der Name Orsius wiegt schwer und verpflichtet jene die ihn zu tragen das Privileg haben.
Die Erziehung im Sinne des Hauses beginnt mit fünf Jahren und umfasst neben der allgemeinen Bildung und den Fähigkeiten, welche Etikette und das Leben des Adels verlangen, erste Lektionen im Kampf mit und ohne Waffen, sowie in Strategie und Taktik. Anfangs hat dies den Charakter von Spielen, steigert sich jedoch in Intensität und Ernsthaftigkeit kontinuierlich und führt das Kind auf organische Weise in die Philosophie des Hauses ein. Ist das zehnte Lebensjahr und damit die Zeit der Reifeweihe erreicht, nimmt die Ernsthaftigkeit und die Intensität des Unterrichts spürbar zu. Bis zum sechzehnten Lebensjahr ist das Formen des jungen Geistes und Körpers der bestimmende Teil des täglichen Lebens. Zwischen Mädchen und Jungen wird dabei kein Unterschied gemacht, wenn die erlernten Techniken des Kampfes auch auf die körperlichen Fähigkeiten angepasst werden. Beachtlich ist der Fakt, dass ab diesem Punkt dem jungen Adligen ungewohnte Freiheit gelassen wird. Der oder die Sechzehnjährigen können ihre Ausbildung fortsetzen, eine erste Position in der Hausstruktur einnehmen oder sich dem Müßiggang hingeben.
Diese Verfahrensweise hat mehrere Überlegungen zum Hintergrund.
Zum einen dient sie jenen, welche über die Zukunft des Nachkommen entscheiden, den Charakter ihres Verwandten einzuschätzen. Bis zu diesem Punkt war so gut wie jede Stunde des Adligen durchgeplant und fremdbestimmt. Wachsame Augen beobachten wie der Heranwachsende mit der ungewohnten Freiheit umgeht. Dabei rechnet man natürlich damit, dass sich junge Menschen die Hörner auf die ein oder andere Art abstoßen und sich ihrer Macht und ihres Reichtums bewusst werden. Es wird jedoch auch darauf geachtet, wie der oder die Betroffene reift, welchen Lebensweg er zu wählen bereit ist. Gelingt es dem Nachkommen einen Weg zu finden verantwortungsvoll mit seinen Möglichkeiten umzugehen, sucht er nach Hilfe bei der Familie oder driftet er gänzlich ab?
Ist Letzteres der Fall, so wird ein dergestalt verirrtes Lamm keineswegs gemaßregelt oder gar verstoßen. Im Gegenteil, man lässt den Genusssüchtigen seinen Willen und stellt ihm sogar erhebliche Mittel zur Verfügung um sein aufwendiges Leben zu finanzieren. Dies tut man zum einen weil ein derartiger Taugenichts wohl ohnehin wenig Nutzen auf wichtigen Posten haben würde, zum anderen aus strategischer Denkweise heraus. Ein närrischer Lebemann oder eine unschickliche Lady sorgen für Skandale und Schlagzeilen in den Klatschblättern. Der Pöbel saugt jeden Fehltritt großer Namen begierig auf und weidet sich an der Dekadenz, die mit rechtschaffendem Kopfschütteln verachtet werden kann, weit mehr als an Mildtätigkeit und Nächstenliebe. Diese Stürme im Wasserglas schaden dem Ansehen des Hauses auf lange Sicht nicht, denn der Pöbel ist ebenso vergesslich, wie er nach schockierenden Neuigkeiten geifert. Doch als Ablenkung von anderen Aktionen eignen sich die Tollheiten der Hautevolee vorzüglich. Welchen braven Arbeiter interessiert schon der, von einem verknöcherten Orsianer im Adelsrat eingebrachte, Gesetzesvorschlag zur Reglementierung der Gewerkschaftsorganisationsrechte, wenn eine edle Dame des Hauses eine Nacht mit einem berühmten Gravballspieler verbringt und sich bei der feuchtfröhlichen Partynacht freizügig ablichten lässt? Ein Sprichwort des Hauses sagt. „Die Narrenkappe ist unter Toren besser als Visier und Eisenhaube.“
Trotz dieser Verfahrensweise soll gesagt sein, dass die straffe Erziehung ein Kind selbstverständlich prägt und es, im Vergleich zur Größe des Hauses, nur sehr wenige Angehörige gibt, die aus der Art schlagen und sich dem Müßiggang für den Rest ihres Lebens ergeben.
Die meisten haben sich spätestens mit zwanzig Jahren soweit gefangen, dass sie durch das Haus in passende Positionen an den Stellschrauben der Macht etabliert werden können. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei ganz klar bei den hohen Rängen der PVS, was natürlich durch die Hochwertige, dem militärischen verhaftete, Ausbildung begünstigt wird. Aber natürlich könnte ein Haus seinen Einfluss in Politik und Wirtschaft kaum behalten, wenn es sich allein auf das Militär konzentriert. Von öffentlichen Ämtern, über Firmenvorstände bis hin zu überlegt ausgewählten Heiratskandidaten unterscheidet sich Orsius in diesem Punkt nicht sonderlich von anderen Adelshäusern. Nichtsdestotrotz findet sich der Kriegercodex als Spuren in fast allen Aspekten des Lebens eines Orsius wieder, selbst wenn er nach Beendigung seiner Jugendausbildung nie wieder eine Waffe anfasst. Verhandlungen mit Vertragspartnern werden dabei genauso kompromisslos geführt wie Truppen auf dem Feld. Hart gegenüber sich selbst, hart gegenüber anderen. Sogar der geringe Prozentsatz an Individuen, die sich dem Wohl ihres Hauses verschließen oder das Leben in Luxus wählen, können die über Jahre durchgeführte Konditionierung selten gänzlich ablegen und weisen eine gewisse, kantige Schärfe auf, die andeutet, dass das Blut der Orsius durch ihre Adern strömt.
Verwandte ersten und zweiten Ranges
Der Einfluss des Orsius lässt sich nicht zuletzt in der Anzahl seiner namhaften Mitglieder finden, welche es erlauben überall die Interessen des Hauses durch ihre Anwesenheit durchzusetzen. Um diesen Fakt zu gewährleisten ist er erforderlich, den Pool aus Verwandten mit größtmöglicher Effizienz auszuschöpfen, ohne sich dabei jedoch durch zu große Zuführung von Gemeinen auf der Bühne der hohen Häuser zu kompromittieren. Dies geschieht durch die Heirat mit Angehörigen anderer Adelsgeschlechter, aber auch durch das Vermählen innerhalb der eigenen Reihen, so fern dabei der Verwandtschaftsgrad der Cousine bzw. des Cousins nicht unterschritten wird. Entfernt sich das Verwandtschaftsverhältnis dabei zu weit von denen des ersten Ranges, so fällt die Konstellation unter jene des zweiten. Ersichtlich wird dies durch den zweiten Zunamen.
Auswirkungen hat dies nur auf interne Angelegenheiten, bei welchem dem ersten Rang mehr Stimmrecht und Entscheidungsgewicht zufällt. In der Außenwirkung wird keinerlei Unterschied gemacht und Verwandte jeden Grades sprechen gleichermaßen uneingeschränkt für das Haus. Im ersten Rang befinden sich die nahen Verwandten des Hochbarons und seines Ehepartners. Da dieser Titel nicht vererbt (soll heißen: nicht an den unmittelbaren Nachkommen des Amtsträgers), sondern nach dem Abdanken oder dem Ableben des Amtsinhabers von den Altvorderen berufen wird, kann sich die Ausrichtung zwischen erstem und zweitem Rang durchaus verschieben. So traditionell diese Form der Unterscheidung im Haus verankert ist, so sehr ist sie auch seit jeher Anlass für Intrigen und Missgunst unter den Familienmitgliedern. Das Quäntchen mehr Macht, welches ein Angehöriger des ersten Ranges inne hat, ist für viele andere ein Faktor des Neids. Auch wenn die barbarischen Methoden der eigenen Vorteilsnahme seit den Tagen des großen Krieges überstanden scheinen, wäre es doch beschönigende Lüge, spräche man dem Haus innere Konflikte und Streitigkeiten ab. Wo Mach ist, da gedeiht immer auch Zwietracht. Duelle und heimtückischer Mord sind zwar gewiss die drastischsten Auswüchse dieses Geschwürs, doch sie sind durchaus noch zu finden.
Altvorderen
Man könnte dieses Gremium als engste Berater des Hochbarons bezeichnen, doch damit allein ist es nicht getan. Die Altvorderen haben das Geschick des gesamten Hauses im Blick und planen dabei nicht etwa für Dekaden oder Jahrzehnte, sondern schmieden ihre Agenda in Spannen von Jahrhunderten. Um eine derartige Weitsicht zu gewährleisten, schaut jedes Mitglied dieser Gruppe selbst auf ein langes und schaffensreiches Leben im Dienste des Hauses zurück. Selbstredend stehen sie dem Großbaron mit ihrem Rat zu Seite, doch darüber hinaus sind sie es auch, welchem das nominelle Oberhaupt des Hauses Rechenschaft schuldet. Schließlich besitzen sie die Macht, den Herrschenden mit Zweidrittelmehrheit abzusetzen und eine neue Ernennung anzuberaumen.
Die Anzahl dieses illustren Kreises ist auf Neuen begrenzt und sollte ein Mitglied durch Zeit abberufen und vor den Thron des Imperators berufen werden, so wird ihr Nachfolger von den Verbleibenden bestimmt. Der Tod ist allerdings kein häufiger Gast bei den Altfordern, stehen ihnen doch die kostspieligsten Technologien der Lebensverlängerung zur Verfügung. Innerhalb des Hauses spricht man nur in allergrößter Ehrfurcht von ihnen, dennoch sind Gerüchte niemals zu vermeiden. So weiß man sich flüstern zu berichten, dass einige selbst die Anfänge des großen Kriegs der Häuser miterlebt haben sollen. Wer sein Leben damit beschließen kann zu diesen neun Weisen zu zählen, der ist wahrlich an der Spitze des Hauses Orsius angelangt. Es bestehen Kontakte bis in die höchsten Kreise Terras und Geheimnisse sollen von den Altvorderen gehütet werden, die weit über das bloße Schicksal Korons hinausgehen.
Wie viel davon Legende und wie viel Wahrheit ist bleibst dabei jedoch reine Spekulation.
[CENTER] Kulturelle Besonderheiten[/CENTER]
Adelshäuser sind für gewöhnlich in sich geschlossene, soziologische Welten, welche mit der Zeit ganze unterschiedliche Gepflogenheiten, Sitten und Gebräuche entwickeln. Orsius stellt darin keine Ausnahme dar und hat einige spezifische, kulturelle Ausprägungen.
Im Folgenden soll auf einige, stellvertretende Aspekte ein genauerer Blick geworfen werden um weiterführend ein Gefühl dafür zu vermitteln, was das Wesen des Hauses ausmacht. Nicht alle Besonderheiten können dabei berücksichtigt und aufgezeigt werden. Vielmehr wird der Versuch eines Querschnitts unternommen.
Waffenlyrik
Man kann den Mitgliedern des Hauses vieles nachsagen und tut es auch, doch das sie ein sonderlich musischer Menschenschlag sind gehört eher nicht dazu.
Das Kreativste was man ihnen zugestehen ist die Erschaffung wuchtiger, martialischer, ja Kenner der Kunst sagen hässlicher, Staturen, welche finster und unheilschwer von den Galerien der Burg starren oder mit schmerzverzerrtem Gesicht Stürze und Etagen des finsteren Baus duldend auf ihren steinernden Schultern tragen.
Wie verwundert wären jene, welche um den fehlenden Kunstsinn der Osrianer zu wissen glauben, wenn sie etwas von der Waffenlyrik des Hauses wüssten.
Diese Form der Dichtkunst ist für jene die sie betreiben ebenso von intimer Bedeutung wie für die, die sie genießen. Im ursprünglichen Kern ist sie der Minne verwandt, wenn auch hier nicht eine Angebetete oder ein Angebeteter verherrlicht wird, sondern eine Waffe. Es mag befremdlich erscheinen, dass jemand ein Gedicht oder ein Lied über ein Tötungsinstrument verfasst und ein übelwollender Spötter mag darin das kampfberauschte Getue überzüchteten Kriegerstolzes sehen. Doch diesem Spitzzüngigen ließe sich entgegenhalten, dass die Betreiber dieser Spielart des Dichtens den Minimalismus als höchste Perfektion ihrer Kunst ansehen. Natürlich gibt es auch jene Werke, die die Opfer mächtiger Waffen zählen und die Orte großer Siege nennen. Doch unter den wahren Meistern der Waffenlyrik werden diese Stücke eher missbiligend betrachtet. Bestenfalls sieht man in ihnen die Sünden der Anfänge, schlimmstenfalls die selbstverliebten Ergüsse von Stümpern. Es geht bei der Lobpreisung auch keineswegs darum eine besonders mächtige Waffe zu ehren. Bestes Beispiel sind dafür die musikalisch begleiteten drei Gedichte der Lady Isolde Huro Orsius, " Potenzial“, „ Schärfe“ und „ Wartend“, welche sie über ein einfaches Messer schrieb.
Alle drei Gedichte umfassen jeweils fünfundzwanzig Wörter und entfalten ihre Wirkung erst im Zusammenspiel mit Musik, zeitlicher Abstimmung und Stimmmodulation. Richtig vorgetragen benötigt eine Rezitation exakt zweiunddreißig Minuten und sieben Sekunden.
Von Lady Isolde weiß man, dass sie abseits des üblichen Training niemals eine Waffe geführt hat und außer diesen drei Gedichten nie ein anderes Werk verfasste. Das sogenannte „Trindett der Klinge“ gilt heute als eines der Meisterwerke der Waffenlyrik. Selbst der berühmteste Held des Hauses Paul Orsius schien nicht gänzlich unbewandert in der Waffenlyrik. So ist auf seiner persönlichen Pistole ein artverwandter Dreizeiler eingeritzt.
“Zwoelf Schwestern, Wange an Wange.
Gedankenschenll, toerichter Zorn.
gerechte Reue, oh herzlose Schwestern.”
Dieser dreizeilige Sinnspruch stellt tatsächlich eine der Urformen der Verherrlichung von Waffen dar und wird in dieser Form auch heute noch gepflegt. Die Stilrichtung ist die des Melancholiesinnens, auch wenn Paul dies wohl kaum gegenwärtig war, als er seine Waffe in einer Kampfpause auf diese Weise verzierte. Wer sich jedoch eingehender mit der Materie beschäftigt, wird die verschiedenen Ausrichtungen und Unterarten zu bestimmen und mit ihnen zu spielen wissen. Der Thriumpfrausch und die Melancholia (Als Abwandlung des Melancholiesinnens) sind die häufigsten, da offensichtlichsten Strömungen. Doch daneben existieren ungezählte Variationen oder contraire Formen, etwa die Gefahr der Ruhe oder das Lauern oder die Reuweise.
Auch die Umsetzung kann varieren. Gedichte und Sinnsprüche sind die allgemeinste Variante, doch es existieren auch Lieder, Lautgebilde und so exotische Dinge wie Gravitätsskulturen oder komponierte Gerüche. Ihnen gemeinsam ist stets die Thematik der Waffe, ihrer Eigenschaften und Implikationen.
Waffenlyrik ist wie bereits erwähnt etwas sehr Privates für die Praktizierenden. Zwar gibt es natürlich gesammelte Werke, Lesungen und Vorträge, diese sind jedoch eher die Ausnahme als die Regel und nicht viele außerhalb des Hauses wissen überhaupt etwas von dieser Kunstform. Wenn überhaup werden die Werke in erlesemen Kreis der eignen Verwandschaft und engster Vertrauter vorgetragen und viele großartige Verfasser tragen ihre Schöpfungen niemals jemandem vor.
Man sollte meinen, dass einer derart militaristisch geprägte Gesellschaft, wie jene die Orsius ausmacht, exotische Waffenkrationen geradezu am Fließband hervorbringen müsste. Andere Häuser sind in dieser Beziehung durchaus beispielhaft und haben es zu einem regelrechten Kunstform erhoben immer ausgefallenere Instrumente des Todes zu konstruieren. Wie in so vielen anderen Sparten ist Orsius auch hier konservativ. Lediglich zwei Exemplargattungen lassen sich beschreiben, welche aus der Norm herkömmlicher Waffen und gelegentlich präferiert Liebhaberstücke herausstechen. Die Abwesenheit eines größeren Auswahl an individueller Bestückung illustriert einmal mehr den Fokus auf das Wesentliche und damit das Bestreben vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen, anstatt sich mit der Erschaffung überflüssiger Ergänzungen zu verausgaben. Dennoch sollen die beiden Ausnahmen von der Regel hier beleuchtet werden.
Weißglutklinge
Energiewaffen sind kostspielig und aufwendig in der Herstellung und entsprechend selten, im Vergleich mit anderen Vertretern des Nahkampfarsenals. Während des Verlaufs des großen Krieges, als die Versorgung des Planeten zusehends seltener wurde und schließlich ganz zum Erliegen kam, verschwanden auch die Energieschwerter und ihre Äquivalente zusehends von den Schauplätzen des Kampfes. Sie wurden zerstört, gingen verloren oder wurden schlicht verkauft um mehr konventionellere Waffen mit dem Erlös zu erstehen. Der Bedarf für derart mächtige Instrumente, denen weder Stein, noch Stahl und schon gar nicht Fleisch und Knochen widerstehen konnte, verschwand natürlich trotz der Versorgungsengpässe nicht. Um mit den Möglichkeiten der vorhandenen Produktionsanlagen einen einigermaßen vergleichbaren Ersatz herzustellen, ließ das Haus Orsius die Weißglut-, oder Vibroklinge entwickeln. Das Prinzip ist im Imperium nicht unbekannt, wurde von Haus Orsius jedoch für die Massenproduktion optimiert.
Man darf sich bei der Weißglutklinge keiner Illusion hingeben, diese Ausführung kann es mit der Eleganz und Perfektion einer Energiewaffe nicht aufnehmen, denn sie ist komplizierter zu handhaben und erreicht nicht die Kraft ihres großen Vorbildes. Nichtsdestotrotz ist es ein überaus gefährliches Instrument und wer einen, mit einer Weißglutklinge bewaffneten Gegner unterschätzt, wird vielleicht das Leben, auf jeden Fall aber ein paar Körperteile verlieren. Händigt der Waffenmeister einem Orsius dies Waffe aus, erhält dieser eine etwas krude anmutende Apparatur. Genauer einen Gürtel, der auf Höhe der Hüften zwei kleine Kästen aufweist und etwas, dass wie das Heft eines Schwertes mit Korb oder Parierstange aber ohne Klinge aussieht, welches mittels Kabel mit einem der Kästen (jenachdem ob für Links- oder Rechtshänder konzipiert) verbunden ist. In dem so verbunden Kästchen befindet sich die Energiequelle in Form einer Fussionszelle. Das dynamische Kabel folgt den Bewegungen des Griffes, rollt sich ab oder auf, um beim Einsatz möglichst nicht störend im Weg zu sein. Im anderen Kästchen befinden sich die Klingen. Für gewöhnlich acht Stück, mit einer Länge von zwanzig Zentimetern. Variationen mit mehr oder längeren Klingen existieren auch, doch wird der Aufbewahrungsbehälter an der Seite des Trägers dadurch natürlich entsprechend größer. Kommt es zum Einsatz der Waffe, ergreift der Kämpfende den Griff der Waffe und führt ihn zum Klingenkasten. Der elektromagnetische Mechanismus im Heft lässt eine Klinge herausschnellen und arretiert sie. Jetzt mutet es an, als habe der Orsius einen Dolch mit ungewohnt großem Griff in der Hand, welcher durch ein Kabel mit seinem Gürtel verbunden ist. Betätigt der Kämpfende nun aber den Aktivator, so zeigt sich die destruktive Wirkungsweise der Waffe. Der energiebetriebene Mechanismus im Inneren des Griffes versetzte die Klinge durch Vibration in Schwingung. Nach nicht einmal zwei Sekunden beginnt das oszillierende Metall weiß zu glühen und schneidet sich durch die meisten Materialien als wären sie nur aus Wachs. Nacht etwa zwei Minuten ist die Klinge allerdings ausgeglüht und spröde. Sie beginnt zu zerfallen und muss ausgeworfen und durch eine andere ersetzt werden.
Sprengstock
Der genaue Ursprung des Sprengstocks ist nicht mehr bekannt, wird aber nicht auf Koron vermutet. Diese Nahkampfwaffe ist ein Stab von etwa zwei Metern Länge, bestehend aus einer widerstandsfähigen Legierung. Zum leichteren Transport gibt es Varianten, die sich durch Teleskopmechanik verkürzen lassen. Der eigentliche Knackpunkt ist jedoch die Spitze des Stabes, in der, wie der Name bereits verrät, ein Sprengmechanismus verborgen ist welcher auf verschiedenste Weise gegen einen Feind wirken kann. So existieren Ausführungen die Stahlkugeln fächerförmig verschießen, einer Schrotflinte nicht unähnlich. Vergleichbares gibt es mit Giftnadeln oder einer einzelnen, gerade nach vor schießenden Klinge, komprimiert versprühten Säurewolken usw. Weniger tödliche Ausführungen, etwa mit Elektrostößen, Klebenetzen oder Blendblitzen sind ebenso verfügbar. Der Auslöser wird vom Kämpfenden durch einen kaum sichtbaren Druckknopf aktiviert und ein Feind muss im Nahkampf ständig mit dem unberechenbaren Effekt in der Waffenspitze seines Kontrahenten rechnen. Der Umgang mit diesen Waffen erfordert hohe Körperbeherrschung, jahrelanges Training und ist weniger für das Schlachtfeld als für die Selbstverteidigung bei einem Überfall oder Einzelduellen konzipiert. Viele Sprengstöcke sind reich verziert und ebenso repräsentatives Kunstwerk wie sie Waffe sind.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
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Hausarmee
Ihrer kriegerischen Natur gemäß,welche sich auch in Zeiten relativen Friedens nicht verleugnen und schwerlich verschleiern lassen, sind die meisten Armeen gewissen Organigrammen unterworfen, welche sich in ihrem Grundkonzept ähneln. Die Hausarmee der Familie Orsius macht dabei keine Ausnahme. Die Anfänge des Privatheeres dürften dabei wenig spektakulär gewesen sein. Vermutlich Söldner und persönliche Wachen, die mit dem Wachsen der Sippe zunehmend Strukturierung erfuhr und in entsprechende Einheiten gegliedert wurden. Das Bewachen von Personen und Einrichtungen waren und sind dabei jedoch ebenso stets präsente Konstanten im soldatischem Alltag, wie es der kämpfende Aspekt in Einsatz und Ausbildung ist. Zwar haben Armeen, wie etwa die PVS (Planetaren Verteidigungsstreitkärfte) ebenfalls Polizeikompanien, diese stehen jedoch separat zu den kämpfenden Truppenteilen. Eine Trennung, welche bei der Hausarmee der Orsius nicht gemacht wird und damit wohl einen der maßgeblichen Unterscheidungsmerkmale darstellt. Ein Soldat der Orsius muss ebenso dazu befähigt seinen einen Angriff von Wüstenbanditen oder den verhassten Agenten der Siris abzuwehren, wie er in der Lage sein muss das Leben eines Familienmitgliedes zu schützen. Um dieses Können zu gewährleisten, sind ständiger Drill und soldatische Disziplin oberstes Gebot. Nachlässigkeit wird nicht geduldet und der große interne Feind heißt Individualität. Wenn selbst bei der PVS ein Auge zugedrückt wird, wenn es um den Gebrauch kleinerer, persönlicher Ausrüstungsgegenstände geht, dann ist es schlecht bestellt um die Wehrfähigkeit Korons. In den Reihen der Orsiussoldaten wird solche Lachsheit nicht toleriert. Der Einzelne ist nicht wichtig, nur das Wohl des Hauses ist von Interesse. Die Ausbildung der Orsiustruppen hat demnach einen berüchtigten Ruf und es ist nicht ungewöhnlich, dass der Tod während einer Übung oder eines Manövers ein Mahnmal für die Überlebenden ist. Gemeinhin geht man bei der dreijährigen Grundausbildung von einer Verlustrate von 25% aus. Das dennoch kein Mangel an Rekruten herrscht liegt an den Vergünstigungen, welche der Lohn für die Härte und Entbehrungen darstellt. Die unteren Ränge der Hausarmee erhalten einen Sold, von denen ein Feldwebel der PVS nur träumen kann. Darüber hinaus wird die medizinische Versorgung für den Soldaten und seine Familie gewährleistet, bei Ausscheiden aus der Armee durch Alter oder Verwundung, wird eine Folgebeschäftigung in der Hausstruktur, bzw. eine ansehnliche Invalidenrente garantiert. Außerdem steigen Soldaten mit Beendigung ihrer Grundausbildung in den Kader der Erklärten auf. Wie auch in anderen Bereichen wird jeder Soldat zwar durch den „Unsichtbaren Schild“ (die Geheimpolizei des Hauses) überprüft, ansonsten aber nach Potenzial und Befähigung und nicht nach Herkunft eingestellt. Es ist also selbst den Ärmsten der Armen möglich, so sie es denn schaffen in einem Rekrutierungsbüro des Hauses vorstellig zu werden, in den Orsiusstreitkräften Karriere zu machen.
Zu Beginn des Hauskrieges hatte Orsius nach heutigen, historischen Erkenntnissen knapp über eine Millionen Männer und Frauen unter Waffen. Nicht alles davon waren Angehörige der Hausarmee, zählt man doch auch Söldnerkontingente und die Streitkräfte kleinerer, treu ergebener Häuser dazu. Dennoch eine beachtliche Anzahl, bedankt man, dass es sich dabei um rein private Kampfverbände handelte. Hinzu kamen weitreichende Verbindlichkeiten der damaligen Gouverneurstruppen (von der Konzeption her mit der PVS zu vergleichen), welche nur dem Namen nach eine unabhängige Macht waren. Fast jede Truppe war dem dazugehörigen Führungsoffizier bedingungslos ergeben und somit in einem großen Teil Orsius, die ihre Verwandten breit in der Struktur dieses Heeres verteilt hatten. Die Hausarmee war in sogenannte Blöcke untergliedert, welche sich nach ihren Waffengattungen trennten. Ein Verbund der einzelnen Waffen war im Gefecht nur marginal vorhanden, was seinen Teil zur Unbeweglichkeit der damaligen Hausarmee beitrug.
Der Wandel von einem unbeweglichen, wuchtigen Klotz, welcher einem Leviathan gleich, langsam in Reaktion aber brutal in seinem Zuschlagen war zum Zeitpunkt seines Eintretens lange überfällig. Das erste mal wurde die Anfälligkeit der dogmatischen Handlungsweise und unzulänglichen Befehlskette während Kämpfe offenbar, die auf den Frevel der Gifthochzeit folgten. Danach gab es zaghafte Bemühungen die Struktur der Hausarmee zu reformieren, was letztlich jedoch an mangelnder Kooperationsbereitschaft der Hardliner scheiterte. Eric Mallun Orsius musste ein geschwächtes Haus reorganisieren und eine radikale Umstrukturierung des Heeres hatte für ihn keine oberste Priorität. Daher blieb anfangs alles beim Alten und erst im Laufe des Kriegs der Häuser wurde die Armee von Grund auf neu aufgestellt. Die Heldengestalt des Peter Orsius hatte daran seinen Anteil, da seine Kriegsführung und Kampfweise sichtbare Erfolge verbuchen konnte, wo eine Armee, welche allein auf Masse setzte, immer wieder scheitern musste.
Zementiert wurde dieser Neuanffang schließlich durch den Siegerbeschluss des Imperiums, der sogenannten „Rigidität“. Darin wurden den Adelshäusern, welche sich rechtzeitig auf die Seite des rächenden Imperiums geschlagen hatten, harte Auflagen erteilt und Sühne anstelle von restloser Vernichtung gestellt. Die Abrüstung und rigorose Verkleinerung der Hausarmeen zählte dazu und hätten die einstigen, riesigen Verbände ohnehin obsolet gemacht. Hinzu kam der schliche Mangel von Humankapital und die bitter erlangen Erfahrungen jener, die das große Sterben überlebt hatten. Der Expertenstab, der die Neuorganisation initialisierte und überwachte, setzte sich aus kampferprobten Veteranen zusammen und Entscheidungen wurden allein auf dem Fundament der Zweckmäßigkeit gefällt. Viel Standesdünkel und falsche Kriegerehre war nicht mehr vorhanden, nachdem sich der Staub von über hundert Jahren Krieg gelegt hatte.
Zwei Hauptkampfgebiete wurden eruiert: Die Makropole und die sie umgebende Wüste. Andere Kampfzonen, wie das Meer, der Dschungel oder der Weltraum, strich man gänzlich aus dem Ausbildungsplan. Die Prämessie lautete: Lieber in einigen Bereichen perfekt sein, als in allen mittelmäßig. Um in den oben genannten Zonen dennoch agieren zu können wurden die „Schwarzen Dragonern“ (siehe Eintrag) als Eliteeinheit ins Leben gerufen.
Der Kampf im Verband und die hohe Beweglichkeit ersetzte das Konzept der schieren Überlegenheitsmasse an Mensch und Material. Der „Hopper“ wurde das Transportfahrzeug der Wahl und nahezu alles, die Größe der Trupps wie auch das Kriegsgerät, musste sich daran messen lassen, ob es von diesen Flugeinheiten befördert werden konnte. Das erforderte auch eine vollständige Umstellung des Lehrplanes für Offiziere. Da jedoch der überwiegende Teil der alten Kader im Kampf gefallen war, sollte dies das kleinste der Probleme sein.
Heute umfasst die Kampftruppe der Orsius Hausarmee 10. 000 Soldaten und reizt damit die Vorgaben der „Regida“ bis auf den letzten Mann aus. Die übergeordnete Strukturgröße ist nachwies der Block, auch wenn die Verhältnisse geradezu bescheiden anmuten, vergleicht man sie mit den Zahlen zu Beginn des großen Krieges. Ein „Block“ besteht dabei aus 1000 Soldaten, die sich wiederum in Einheiten zu 100 Mann aufspalten, die sogenannten „Hundertschaften“. Diese setzen sich wiederum aus Zehnertrupps, ihrem angeschlossenen Hopper und zusätzlichem Gerät zusammen. Auf seine Kennung hin befragt, würde ein Soldat sich dergestalt melden:
Soldat Novis, Trupp Sieben, fünfte Hundertschaft, Block Drei!
Auch die Ränge sind einfach gehalten und sind durch unscheinbare Anstecker am Kragen, im Feld auf dem Oberarm, zu erkennen.
Im Bereich der Ausrüstung unterwirft sich die Hausarmee ebenfalls dem Diktat der Einfachheit. Der gemeine Soldat trägt eine zweiteilige Uniform in den Farben Dunkelrot oder Wüstentarn. Zum Schutz werden kugelsichere Westen ausgegeben. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass auf Koron Proejktilwaffen häufiger vertreten sind als Laserwaffen. Sollte der Feind doch überproportional mit Energiewaffen ausgestattet sein, verfügen die Arsenale auch über Reflektor- Westen.
Der Schutzhelm ist das einzige Stück ausgeklügelter Technik, welches der Soldat am Körper trägt. Außerdem verleiht der dem Kämpfer das charakteristische Aussehen eines leicht kopflastigen, gesichtslosen Humanoiden, welches die meisten Menschen mit den Haussoldaten der Orsius verbinden. Dieser Kopfschutz kann auf Knopfdruck komplett versiegelt werden und bietet so optimale Abschirmung gegen alle denkbaren, negativen Einwirkungen. Sollte der Helm gänzlich geschlossen werden, ist der Träger nicht etwa blind, sondern nimmt seine Umgebung weiterhin gestochen scharf wahr. Dies geschieht nicht durch den Einsatz von anfälliger Elektronik, sonder über sogenannte Öllinsen. In einer Zwischenschicht eingebettet, fängt dieses künstliche Öl das einfallende Licht durch winzige Reflektoröffnungen an der Außenseite ein. Das Öl gibt das Bild in Originalgröße auf der durchsichtigen Druckplatte in der Innenseite des Helmes wieder. Durch Justierung dieser Druckplatte, mittels eines kleinen Rädchens im Nacken, kann sogar eine Vergrößerungsfaktor von Fünf erzeugt werden. Alles ohne den Einsatz von Batterien oder anderen Energiequellen. Die eigentümliche Methode hat außerdem zu dem Spitznamen geführt, mit dem sich die Soldaten im hauseigenen Armeejargon ironisch titulieren. Außenstehende vermuten den Hintergrund dieses Scherzes in der Tatsache, dass Orsius viele Öl- Raffinieren sein Eigen nennt und diese naturgemäß von der Hausarmee bewacht werden. Ist die Rede von einem „Ölkopf“, so ist gemeinhin ein Mitglied der Hausarmee gemeint und tatsächlich hat die Bezeichnung nichts mit dem Aufgabengebiet, sondern mit dem Helm zu tun.
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Die Bewaffnung des Soldaten ist in zwei Schemata unterteilt. Im Einsatz außerhalb der Wüste, trägt der Soldat ein M4-Laserkarbiner. Diese Waffen werden zum Teil auf Koron hergestellt, zum Teil von Welten wie Obsidian importiert. Das Lasergewehr an sich ist prinzipiell eine kostengünstige Konstruktion, auf Koron aufgrund seiner relativ geringen Verbreitung jedoch gleichsam eine klare Aussage über die Möglichkeiten des Hauses, wie auch ein taktischer Vorteil, da potenzielle Gegner für gewöhnlich nicht auf die Wirkung dieser Waffe eingestellt sind. In Verbindung mit den dennoch überschaubaren Kosten für das Haus, einmal mehr ein gutes Beispiel für die Denkweise der Orsius, auch bei Selbstdarstellung und kompetitiven Überlegungen das Budget im Auge zu behalten. Zum Gewehr gehört ein einfaches Bajonett, welches auch die Funktion eines Kampfmesser hat.
Die zweite Bestückung wird vorrangig beim Wachdienst oder beim Einsatz innerhalb der Makropole eingesetzt und besteht aus der hauseigen gefertigten Maschinenpistole MP-3 welche weniger durch besondere Kampfwerte, als durch einfache Handhabung und Wartung besticht. Im urbanen Einsatz ist sich nicht nur wesentlich handlicher als das M4, sondern entspricht auch den Bestimmungen des Paragrafen 23, welcher das Tragen von Waffen durch Zivilpersonen regelt. Dadurch ist es den Haussoldaten möglich, ihre gewohnte Waffe auch dann mitzuführen, wenn sich nicht klar als Angehörige einer Hausarmee ausgewiesen sind. Ein wichtiger Punkt, wenn bei verdeckten Operationen oder Personenschutzaufgaben auf die eindeutige Identifikation durch die Uniform verzichtet werden muss. Offiziere sind zusätzlich zu einer dieser beiden Waffen mit der „Winternacht“ - Pistole ausgerüstet. Das Fabrikat wird auf Koron von der Firmengruppe „Gigas“ herstellt und der größte Teil der Serie wird an das Haus geliefert. Es gibt noch weitere Ausrüstung, wie Granaten, Scharfschützengewehre, MGs und ähnliche Unterstützung. Doch diese wird nur situationsbedingt in die Teamstruktur eingegliedert und Hauptausstattung ist durch Lasergewehr und MP abgedeckt. Schwere Waffen, wie Laserkanonen oder gar Geschütze, sind durch die Reglementierung der Regida rechtlich nicht gestattet.
Die Hopper
Nachdem klar war, dass die Organisation der Hausarmee sich in die Richtung einer hoch mobilen Streitkraft entwickeln würde, war die entscheiden Frage, auf welcher Basis diese Veränderung stattfinden würde. Der schnelle Transport innerhalb der Makropole musste dabei ebenso gewährleistet sein, wie über die weiten Strecken des öden Wüstenvorlandes. Das sich das Konzept um eine Flugmaschine herum aufbauen musste war dementsprechend schnell klar. Jedoch stellten gerade die Bedingungen innerhalb der Riesenstadt ein Problem dar. Herkömmliche Flugzeuge und Hubschrauber zeigten sich relativ ungeeignet, auch wenn man Anfangs auf beide Varianten zurückgreifen musste, da die Materialknappheit zu Kriegsende keine anderen Optionen, wie umfangreichen Import oder Eigenkonstruktion zuließ. Man versuchte eine Kompromisslösung umzusetzen, indem man Transporter mit Kipprotoren verwendete. Erschwingliche Maschinen, welche die Eigenschaften von Flugzeug und Hubschrauber in sich vereinten und dem engen Terrain der Makropole wenigstens einigermaßen gerecht wurden. Doch schnell zeigte sich, dass diese Varianten zwar leidlich funktionierte, solange die Transitcanyons und Häuserschluchten unbelebt waren. Doch mit dem Frieden erstarkte auch Wirtschaft und Wohlstand wieder. Bald waren die Militärmaschinen nur einige unter vielen Fahrzeugen, welche fliegend zwischen den Ebenen verkehrten. Die riesigen Rotoren und die von ihnen erzeugten Fallwinde, stellten im Geringsten eine Störung, in Schlimmsten eine ernsthafte Gefährdung des Luftverkehrs innerhalb der Stadt dar.
Ein weiterer Faktor ließ erkennen, dass das Konzept der Kipprotoren auf lange Sicht unbrauchbar war. Die Haustruppen wurden von den Hoppern direkt im Kampfgebiet abgesetzt und waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Feindfeuer ausgesetzt. Die Anfälligkeit des Antriebssystems zeigte sich bei einem, als Routineeinsatz deklarierten, Zwischenfall im Jahre 54 n.K.d.H.
Beim Versuch eine marodierende Mutantenmeute zu neutralisieren, welche sich einer Zeche des Hauses gefährlich näherte, wurden sieben Hopper abgeschossen, da der Feind über erbeutete Maschinengewehre verfügte. Letztlich konnten die Abhumanen zwar zerschlagen werden, doch die Verluste machten unmissverständlich klar, dass eine verbesserte Hopper benötigt wurde.
Die Idee der vertikaler Start- und Landefähigkeit war dabei als gut und beibehaltenswert erachtet wurden, nur das Antriebssystem bedurfte einer grundlegenden Veränderung. Es wurde über eine Umsetzung nachgedacht, die zur Gänze auf Antigravitationstechnologie basierte, was in der Praxis allerdings nicht überzeugen konnte. Antigrav. schaffte zum einen nicht die gewünschte Geschwindigkeit und Steighöhe bei einer so kleinen Maschine zu erreichen und verlangte auf der anderen Seite ein zu hohen Aufwand, was Wartung und Beschaffung anbelangte. Böse Zungen behaupten darüberhinaus, dass Orsius sich weigerte Antigravfahrzeuge im großen Stil einzusetzen, weil diese Technologie Siris zu seinem Aufstieg verholfen hatte und man daher kein Zugeständnis in diese Richtung machen wollte. Diesbezüglich äußerte sich Orsius jedoch nie offiziell.
Letztlich entschieden sich die Ingenieure, beziehungsweise die Einkäufer des Hauses, für den Einsatz einer Maschine mit Schubvektorsteuerung, also mit schwenkbaren Düsen.
Ein Ansatz, der sich im Feldeinsatz bewehrte. Es bedurfte zwar mehrer Generationen von Hoppern um die optimale Balance zwischen den Widrigkeiten des Wüstenlandes und der Wirtschaftlichkeit des Fliegers zu erreichen, doch letztlich hatte Orsius das Kernstück seiner Armee gefunden und seinen Bedürfnissen entsprechend kultiviert.
Stolz hin oder Kostenbedenken her, gänzlich verzichtete man dann doch nicht auf den Einsatz von Antigravitation. Die Techniker des Hauses rüsteten die von anderen Welten importierten Maschinen, neben den militärischen Modifikationen, mit sogenannten Minimal AG- Felder aus. Eine Art der präzisen Steuerbarkeit mittels kleiner Antigravitationsfelder. In ihrem Ursprung dazu gedacht die Hopper in den engen Verhältnissen der Makropole zu steuern, sehen sich einige, besonders geschickte Piloten durch diesen Zusatz befähigt, waghalsige und effektive Manöver zu fliegen. Zuzüglicher der inzwischen standardisierten Panzerung und Bewaffnung, stellt die Hopper ein Fahrzeug dar, auf welches sich die Haussoldaten in fast jeder Situation verlassen können. Ein Flieger, der sie im Schlund der Hölle absetzen mag, aber sie dort auch wieder abholt, wenn es nötig wird.
Im Laufe der Zeit haben verschiedenste Typen den Namen Hopper getragen und Orsius ist nicht dafür bekannt Ressourcen zu verschwenden. Älter Varianten wurden so zwar zuweilen auf dem freien Markt verkauft oder außer Dienst gestellt, wenn Beschädigungen oder Verschleiß eine Instandsetzung nicht rechtfertigten. Altgediente Maschinen, welche nicht mehr den Kriterien des Fronteinsatzes entsprechen, lassen sich allerdings noch immer im Einsatz beobachten. Sie werden für den Materialtransport, für die Beförderung von technischem Personal, Zivilisten oder Verwundeten genutzt oder stehen Einheiten zur Verfügung, die nicht auf die technisch neuste Entwicklung angewiesen sind. So kommt es, dass es nicht „Die Hopper“ gibt, sondern Hausarmisten unter dieser Bezeichnung alles verstehen, was über Schwenkantriebe verfügt und das Wappen der Orsius trägt.
Bei all dem Lob, welches die aktuellen Typen dieses Truppentransporters gewiss auch zum Großteil verdient haben, darf nicht vergessen werden, dass es sich nicht um Kampfflieger handelt. Zwar sind die meisten Hopper mit seitlich gelagerten Maschinengewehren, einige sogar mit Nasen- MGs ausgestattet, dabei handelt es sich jedoch lediglich um Waffen für die Infanterieunterstützung. Den anlandenen Soldaten soll die kurze Phase der Landung durch Unterdrückungsfeuer erleichtert werden. Für einen Luftkampf sind Hopper nicht ausgelegt, auch wenn es einige abenteuerliche Anekdoten darüber gibt, wie heißspornige Piloten andere Flieger vom Jäger zum Gejagten machten. Wird auf Seiten des Gegners mit Feindfliegern oder Flugabwehr am Boden gerechnet, so setzen überlegte Strategen jedoch lieber auf die Unterstützung durch Geleitschutzkräfte, statt auf den Wagemut ihrer Piloten.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
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[CENTER] Schwarzen Dragoner
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Niemand zweifelt an dem hohen Ausbildungsgrad und der Entschlossenheit der Privatarmee des Adelsgeschlechts derer von Orsius. Doch ihr zackiges Auftreten, mit Banner und klingendem Spiel, erscheint vielen, gerade aus den Reihen der PVS, übertrieben und gekünstelt. Das mag damit zusammenhängen, dass die meisten Außenstehenden die Armee nur von Paraden und festlichem Spalier kennen und nicht vom Einsatz im Feld. Es stimmt, dass die repräsentativen Aufgaben und der protokollarische Ehrendienst einen wichtigen Teil ihres Dienstes darstellen. Viele Bewohner Korons und insbesondere Gohmors haben daher die Vorstellung es handle sich bei den Haussoldaten lediglich um paradierende, geputzte Zinnsoldaten und weniger um richtige Kämpfer.
Anders jedoch verhält es sich, kommt die Rede auf die Schwarzen Dragoner. Diese elitäre Gruppe, innerhalb der Hausarmee, hat einen geradezu berüchtigten Ruf. Nicht jede Schauergeschichte mag dabei der Wahrheit entsprechen, doch stimmt nur ein Bruchteil der kursierenden Gerüchte, so zeichnet dies ein eindeutiges Bild.
Der Name bezieht sich zum einen auf Kleidung und Rüstung der Dragoner. Diese ist nacht-schwarz, im Gegensatz zu den Uniformen der restlichen Truppenverbände. Dies ist taktischen, aber auch psychologischen Überlegungen geschuldet. Abseits dieser naheliegenden Erklärung, gibt es jedoch auch jene in den Rängen der Orsius, die zu wissen behaupten, dass der Name auf die Zeit der Entstehung der Dragoner zurückzuführen sei. Eine Epoche Korons, die von allgegenwärtigem Tod und dem damit einhergehenden Fatalismus geprägt war. Wie viel Wahrheit darin steckt lässt sich heutzutage schwerlich nachweisen. Gut möglich, dass hier Veteranen am eigenen Mythos bauen.
Wird im Folgenden jedoch die Entstehungsgeschichte dieser Formation näher betrachtet, so ist die dramatischere Erklärung der Namensfindung vielleicht doch nicht vollkommen abwegig. Das der Schnitter an ihrer Seite schreitet lässt sich jedoch auch nicht bestreiten und wo sie ihrem Werk nachgehen ist die Trauerfarbe selten fehl am Platz.
Das Wort “Dragoner“ weißt schlicht und ergreifend auf die Einsatzweise der Truppe hin. Schnelles Verlegen und hartes Zuschlagen.
Sie tragen weder Rangabzeichen noch Erkennungsmarken und stellen eines der schärfsten Instrumente im Operationsbesteck der Hauspolitik dar.
Aufgestellt wurden die Dragoner bereits zu Zeiten des Kriegs der Häuser. Es handelt sich bei ihnen sogar um einen der wenigen Fälle, wo die Unterlagen über Aushebung und Bewaffnung der Einheit die Zeiten nahezu vollständig überdauert hat und tadellos dokumentiert sind. Während der zweiten Epoche des Hauskrieges, der sogenannten Zeit der Milliardenheere, reifte der Gedanke in den Reihen der Orsiusstrategen, eine Einheit zu formen die zu 100% aus Söhnen und Töchtern des Orsius Geschlechts bestünde. Dadurch erhoffte man sich absolute Loyalität und größtmöglichen Eifer in der Erfüllung der vorgegebenen Ziele. Diese Bestrebungen mögen befremdlich anmuten, so man im vorangegangenen Abschnitt von der unbedingten Treue der Hausarmee erfahren hat. In jenen Zeiten jedoch, waren die Wurzeln der Loyalität keineswegs so tief verankert wie dies heute bei den Getreuen des Haus der Fall ist. Die Heere jener Epoche waren gewaltig und es gab zwar Kerntruppen, deren Zuverlässigkeit sich die adligen Befehlshaber einigermaßen sicher sein konnten, . In jenen Zeiten jedoch, waren die Wurzeln der Loyalität keineswegs so tief verankert wie dies heute bei den Getreuen des Haus der Fall ist. Die Heere jener Epoche waren gewaltig und es gab zwar Kerntruppen, deren Zuverlässigkeit sich die adligen Befehlshaber einigermaßen sicher sein konnten,
doch immer wieder desertieren auch ganze Armeen, um zum Feind überzulaufen, sich als Freischärler und Söldner zu verdingen oder um sich gleich eigene, kleine Herrschaftsgebiete zu erobern.
Die Gründe für Fahnenflucht konnten mannigfaltig sein. Bestechung oder die Angst vor der Auslöschung waren dabei ebenso häufige Ursachen wie Hunger in den eigenen Reihen oder religiösen Diskrepanzen. Gerade die erstarkende Macht um den Stadtstadt Rasankur übte mit ihrer ketzerischen Götzenverehrung und den damit einhergehenden, heidnischen Versprechungen auf viele Menschen einen enormen Reiz aus. Zuweilen hielt nicht einmal die Androhung der Sippenhaft, für die Angehörigen in der Heimat, die Kämpfer vom Überlaufen ab.
Die Idee war daher die, eine Einheit zu schaffen, die zur Gänze aus Blutsverwandten der Orsius besteht, da man deren rückhaltlose Ergebenheit für unzweifelhaft hielt. Ein Fehler, wie sich zeigen sollte. Auch Angehörige des Adelsstandes waren nicht vor Verderbtheit gefeit, vielmehr zeigten sie gar eine sehr viel größere Neigung zur ungewollten Eigenständigkeit, als Gemeine. Hinzu kamen weitere Umstände, welche die Schwarzen Dragoner in ihrem Ursprung als utopische Fantasterei entlarvten. Erfolge gab es natürlich, schließlich handelte es sich um eine Formation, die aus bestens trainierten und militärisch gebildeten Kämpfern bestand. Bei Verlusten jedoch, wurde das Haus wichtiger Angehöriger beraubt, die an anderer Stelle gewinnbringender hätten eingesetzt werden können. Grade in den Zeiten des großen Sterbens sprossen nicht einmal dem fruchtbaren Staumbaum der Orsius genügend frische Triebe, um eine solche Truppe auf voller Sollstärke zu halten. Die Dragoner verschwanden entsprechend schnell wieder in der Versenkung. Etwas was damals an der Tagesordnung war, wo doch Bataillone und Kompanien ebenso schnell ausgehoben wurden, wie sie wieder der Vernichtung und damit dem Vergessen anheim fielen. Die Schwarzen Dragoner und die wenigen Jahre ihrer Existenz, blieben den Adligen doch in Erinnerung und es entspannte sich ein regelrechter Mythos um diese Einheit. Jene die in ihren Reihen gedient hatten erzählten Geschichten von Heldenmut und verwandtschaftlicher Ergebenheit, die jeden Einzelnen, ganz gleich wie sich die familiäre Verzweigung darstellte, in Geschwisterliebe verband. Jüngere Orsius beriefen sich auf die Dragoner wenn sie schworen oder wenn sie nach Mut und Inspiration in der Schlacht suchten. Diese Legendenbildung machte sich niemand geringeres als Peter Orsius zu Nutzen, als er die „Schwarzen Dragoner“ wieder ins Leben rief. Dabei ging es ihm nicht darum die Einheit nach altem Muster neu zu formen, sondern um einen Mythos, denn er sich zu nutze machte. Ein Mythos, der einen anderen zerstören sollte, denn nichts geringeres, als die Legende von der dämonischen Unbesiegbarkeit der Rasankuri, sollten die Schwarzen Dragoner widerlegen. Mit Peter Orsius an der Spitze, durchbrachen sie den Ring der ersten Belagerung von Rasankur, indem sie dem Feind in den Rücken fielen. Ausgerüstet mit Technologie, welche damals bereits selten und kostbar zu werden begann, schlugen sie eine blutige Breche in den Rücken des überrumpelten Gegners (siehe zu näherer Erläuterung die Geschichte von Peter Orsius) und trugen maßgeblich zur Befreiung der Stadt bei. Nicht durch ihren Sieg, denn die wenigen Hundert waren trotz ihres punktuellen Erfolgs kaum genügend um dem Belagerungsring einen ernsthaften Schaden zuzufügen. Die Kunde von ihrem Triumph verbreitete sich unter den Verteidigern jedoch wie ein Lauffeuer und beseelte die erschöpften Bewohner Gohmors mit neuer Zuversicht.
Peter traf die Auswahl seiner Schwarzen Dragoner nicht nach Verwandtschaft, sondern griff schlicht auf die Erfahrensten und Fähigsten zurück. Eine Verfahrensweise, die auch nach dem großen Krieg beibehalten wurde.
Orsius greift seit dem Inkrafttreten der “Rigidität“ vermehrt auf auswärtige Söldner zurück um heikle Angelegenheiten zu klären. Damit umgeht es ein Stück weit die Regelung der Mindeststärke von Haustruppen, die in diesem Vertrag, ganz klar, festgelegt ist. Außerdem lässt sich die Verantwortlichkeit von fehlgeschlagenen Einsätzen leichter von sich weisen, wenn die Beteiligten nur irgendwelche vagabundierenden Mietklingen sind. Leider liegt es in der Natur der Sache, dass Söldner nicht gerade die zuverlässigsten Partner sind. Wenn die Treue allein dem Geld und dem eigenen Leben gilt können unvorhergesehene Situationen die Truppenstärke sehr schnell reduzieren. Also ging Orsius dazu über verdingte Söldner in die Reihen der Schwarzen Dragoner zu übernehmen. Dadurch sichert sich die Familie Können, Wissen und Loyalität, indem sie die einstigen, gedungenen Kämpfer zu Angehörigen des Hauses macht. Gute Bezahlung, bewährte Ausrüstung und erweitertes Training zementieren dieses neue Zugehörigkeitsgefühl. Das die Dragoner dadurch jedoch weiter entfernt von der ursprünglichen Idee sind als sie es je waren, ist eine Ironie der Geschichte.
Anders, als viele andere Spezialeinheiten großer Häuser sind die Dragoner durchaus auf Präsenz bedacht. Im besten Fall eilt ihnen der Ruf knallharter Elitekämpfer voraus, im schlechtesten, was weitaus öfter zutrifft, der von skrupellosen Killerkommandos. Ein nicht ganz ungewollter Faktor. So manche zähe Firmenübernahmeverhandlung konnte beschleunigt werden nachdem der entsprechende Gesandte seinen Begleitschutz durch die Dragoner stellen ließ. Auch die Arbeiterschaft einiger Fabriken überlegte sich gründlich ob sie erneut streiken sollte, als plötzlich die drohenden Gestalten in Schwarz das Gelände patrouillierten. Es sei erwähnt, dass die Dragoner schon in den Tagen Peter Orsius zwar ein Leuchtfeuer der Hoffnung darstellten, dabei aber alles andere als ritterliche oder edle Methoden zur Anwendung brachten. Furcht war stets ebenso ein scharfes Schwert in der Faust der Dragoner, wie es Bewunderung war.
Fakt ist jedoch das die Dragoner nicht nur Schreckgespenster oder Erinnerungen an ruhmreichere Zeiten sind. Die Liste ihrer Operationen ist lang. Das offene Schlachtfeld liegt ihnen dabei ebenso, wie Einsätze bei Nacht und Nebel. Da die Devise dabei Größtmögliche Effizienz, durch größtmögliche Feuerkraft lautet, ist ihr Vorgehen zwar schnell, jedoch alles andere als leise oder minimalistisch. Vergleicht man das Handeln andere Spezialeinheiten mit präzisen Skalpellschnitten, so muss man bei den Dragonern von gezielten Hammerschlägen sprechen.
Wie ihre Namensgeber aus alten Zeiten, sind sie eine hoch mobile Einheit. Auch wenn sie Pferd und Carnak gegen die Hopper eingetauscht haben. Jedes neue Mitglied ist bereits ein erfahrener und bestens ausgebildeter Kämpfer, wenn er in die Reihen der Dragoner aufgenommen wird. Eine umfangreiche Liste an Einsätzen und umfassende Befähigung sind die Mindestvoraussetzung um akzeptiert zu werden. Aus diesem ungeschliffenen Diamanten wird durch weiterführendes, intensives Training jede Fassette der Kampfkunst und des Tötens herausgeschliffenen. Nicht indem man den Willen des Aspiranten bricht und neu aufbaut, wie man es bei den Rekruten der restlichen Hausarmee tut. Bei den Dragonern wird das Raubtier in Menschengestalt nicht etwa gezähnt, sondern mit größeren Krallen und schärferen Zähnen versehen.
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Bis auf ihren Anzug besitzen Dragoner keine standardisierte Bewaffnung. Sie können sich nach ganz eigenen Vorlieben ausrüsten, womit sichergestellt wird, dass ein jeder die Ausrüstung am Mann hat, mit der er am besten umgehen kann. Offiziell werden dabei die gesetzlichen Reglungen natürlich vorbildlich befolgt. Kein Dragoner trägt etwas, was größer als eine Maschinenpistole ist. Wie die Ausstattung bei verdeckten Operationen aussieht, darüber breitet sich der Mantel des Schweigens. Außerdem gibt es weitere Möglichkeiten, mit denen der rechtliche Rahmen gedehnt werden kann. Zu den wenigen, formellen Anlässen, bei welchen die Dragoner nicht in Kampfmontur auftreten, wird natürlich auch Schwarz getragen. Leder in dieser Farbe ist dabei dominant und verbreitet. Die Mitglieder des Kommandos zeigen zwar ungern ihre Gesichter in der Öffentlichkeit, doch zuweilen verlangt das Protokoll danach.
Meist sieht man die Dragoner aber in ihrer Rüstung. Diese besteht aus Armaplastteilen und schützt den ganzen Körper vor Beschuss und Schlägen. Der Anzug hat diverse Wandlungen durchgemacht und war mal weniger, mal mehr technologiesiert. Die momentan aktuelle Variante ist etwas leichter als ihr Gegenstück bei der PVS, dennoch ist auch für ihre optimale Nutzung absolute, körperliche Fitness Voraussetzung. Versuche Servormotoren zur Unterstützung der Muskelkraft zu involvieren haben sich als zu kostspielig und schwer umsetzbar erwiesen. Rüstung und Helm enthalten dennoch einiges an Extras, um in der aggressiven Umwelt Korons bestehen zu können. Neben üblichen Dingen, wie integrierter Gasmaske, Atemgerät und Kurzwellenfunk, sind auch ein Luftanalysator, ein Restlichtverstärker und ein Notsignalgeber enthalten. Obendrein ist die ganze Rüstung heizbar, war zwar stark an den Batterien zehrt, aber ein Überleben in arktischer Kälte gewährleistet. Im anderen Extrem, der Wüste, kann das Anzugsystem Fäkalien, Urin und Schweiß filtern, um so Wasser bereitzustellen und den Körper zu kühlen. Auf diese Weise kann der Dragoner mehrere Tage ohne Verpflegung auskommen. Dann hungrig, aber einsatzfähig.
Bilder:
Ausgehuniform männlich
Ausgehuniform weiblich
Kampfanzug
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Ressourcen und Wirtschaft
Das Haus Orsius ist das wohlhabendste Adelshaus auf Koron und lediglich Haus Siris kann sich in Punkto Reichtum mit ihm messen. Es gibt nur wenige Wirtschaftszweige, in denen Orsius nicht auf die ein oder andere Art die Hand mit im Spiel hat. Meist geschieht die Einflussnahme über Teilhabe oder Tochtergesellschaften. Direkten und offenkundigen Besitz findet man jedoch bei Bergbau und Schwerindustrie. Beides Sparten, die sozusagen das Rückgrat der wirtschaftlichen Macht des Hauses und seiner Konzerne ausmachen. Die meisten Abbaugebiete, über- wie auch untertage, lassen sich dabei in der Vorwüste finden, welche Gohmor umgibt. Die gewaltigen Verarbeitungsanlagen sind in der Makropole selbst verortet, was effiziente, da kurze Anlieferwege gewährleitet. Durch seine Metallindustrie ist Orsius, nach den staatlichen und imperialen Verarbeitungszentren, der größte Arbeitgeber in Gohmor und Hunderttausende Werktätige reihen sich jeden Morgen in die endlos erscheinen Schlangen vor den Betriebsgeländen ein, um ihre Schicht zu beginnen. Dabei kommen ihnen die Arbeiter der vorangegangen Schicht entgegen, denn Ruhezeiten gibt es für die Anlagen nicht. Die Fabriken stehen keine Sekunde still, sie fressen Menschen und Material gleichermaßen, um Waren und ergraute Arbeiter auszuspeien. Die Philosophie des Hauses orientiert sich dabei an den Gepflogenheiten imperialer Fertigungsstätten und so sind weder Gewerkschaften, noch anderweitige Organisationen der Belegschaft erwünscht. Ein Umstand, der ein ums andere Mal zu Streiks und sogar gewalttätigen Protesten geführt hat. Auslöser dafür waren mangelnder Arbeitsschutz und die nichtvorhandene Verantwortung des Hauses bei Unfällen oder gar dem Tod. Aber auch sehr viel geringere Ursachen haben schon zu Aufständen geführt, so etwa die unzulängliche Verpflegung der Arbeiterschaft, was 123 n.K.d.H zu massiven Unruhen führte, welche auf andere Fabriken übergriff und fünf Sub- Ebenen in einen bürgerkriegsähnlichen Ausnahmezustand versetzte. Es bedurfte dem dreiwöchigen Einsatz von Haustruppen, PVS und Abteilungen des Adeptus Arbites um die Ordnung wieder herzustellen. Danach gab erste Anpassungen durch die Hausführung, welche der Belegschaft das Leben etwas erleichterten.
Im Jahr 211 sperrte sich der Östliche Zechenverband gegen die Bevormundung durch das Haus. Dieser Zusammenschluss aus mehreren Abbauzonen in der nord- östlichen Vorwüste setzt sich aus Männern und Frauen zusammen, welche nicht nur in dieser unwirtlichen Region arbeiten, sondern im Großteil auch in stark befestigten Siedlungen, in diesem Gebiet leben. Die ständige Gefahr durch die unberechenbare Natur, Banditenarmeen und Mutantenhorden, haben diese Menschen zu einer zähen und eingeschworenen Gemeinschaft werden lassen. Da von Gohmor nur selten schnelle Hilfe zu erwarten war, so denn ein Feind die Förderanlagen bedrängte, organisierte der Zechenverband seine eigene Schutzmacht, die sogenannte Rote Wache.
Ihren Namen erhielten die Kämpfer durch den rötlichen Staub, der nach jedem Einsatz in der Wüste ihre Kleidung und Ausrüstung bedeckte.
In der Gewissheit, dass sie eine kampferprobte und vergleichsweise gut ausgerüstete Streitmacht im Rücken hatten, traten die Anführer des Zechenverbandes dem Haus sehr viel entschlossener und selbstbewusster gegenüber. Orsius hatte den Verband seit Jahrzehnten durch Knebelverträge an sich gebunden und verlangte immer höhere Abgaben und Arbeitsnormen, ohne dabei seinerseits einen Ausgleich durch etwaige Vergünstigungen und Zugeständnisse anzubieten.
Nach einer dieser Normerhöhungen legten die Bergleute erst die Arbeit nieder und setzten die orsiustreuern Verwalter und Strohmänner daraufhin kurzerhand, gewaltsam ab.
Maria Scott wurde als neue Führerin der Verbandsleute demokratisch gewählt und sie erklärte alle Verträge für nichtig. Die erste Reaktion war die Androhung rechtlicher Schritte, seitens Orsius, worauf Scott nicht einmal einging.
Der Zechenverband liege nicht in der Restriktion Gohmors, sondern sei als Niederlassung im undeklarierten Niemandsland quasi staatenlos, wodurch es nicht der Rechtsprechung der Stadt, sondern allenfalls des Imperiums selbst verpflichtet sei.
Dieser Winkelzug hatte freilich wenig Substanz und hätte bei einem Verfahren keine wirkliche Chance auf Bestätigung gehabt. Hätte sich das Oberhaupt der Orsius jedoch auf eine Verhandlung durch einen imperialen Richter berufen, so hätte der Prozess sich Jahre hingezogen.
Eine Zeitspanne, in welcher der Zechenverband mit den eigenen Erzeugnissen hätte handeln können, während Orsius die Zulieferung versagt geblieben wäre und dem Haus lediglich exorbitante Kosten entstanden wären. Also entschloss sich das Haus für den Weg der Gewalt. Hochbaron Vladimir Orsius erklärte, die Arbeiter seien nicht mehr als Verbrecher, die den Zechenverband mit der Waffe in der Hand unter ihre Kontrolle zu bringen suchten. Er entsandt seine Hausarmeen um die Förderanlagen zurückzuerobern. Die Streitkräfte der Orsius hatten jedoch nicht mit dem verbissenen Widerstand der Roten Wache gerechnet und so entbrannte ein Krieg in der Wüste.
Der Hochbaron sorgte dafür, dass dieser Konflikt vor den Toren Korons in den Medien nur wenig Beachtung fand, um zu verhindern, dass andere Arbeiterschaften mit den Bergleuten fraternisierten. Derweil blieb der entscheidende Erfolg der Hausarmee aus und selbst der Schwarzen Dragoner, die bald schon ob ihrer Grausamkeit bei den Kämpfern des Zechenverbandes verhasst waren, schafften es nicht den entscheidenden Schlag zu führen. Also forderte der Baron einige Gefälligkeiten in allerhöchsten Kreisen ein und kurz darauf hielt die PVS eine Manöverübung in dem Gebiet ab.
Das imperiale Bürger, eben die kämpfenden Arbeiter des Zechenverbandes, dabei für Banditen oder ihre Gebäude für Übungsziele gehalten wurden, musste man als bedauerliche Fehlinterpretationen abtun.
Gegen Panzerverbände und Luftangriffe hatte auch der Mut der Roten Wache wenig Erfolgsaussichten und so schien der Sieg für Orsius in greifbarer Nähe. Als Scott ankündigte eine Botschaft zu schicken, rechnete jeder damit, dass es sich um einen Unterhändler handeln würde, der die Kapitulation anböte. Doch das Fahrzeug enthielt keine Person, sondern lediglich einen Laderaum, der gänzlich mit feinstem Erz gefüllt war, wie man es in so reiner Form nur im Abbaugebiet des Zechenverbandes zu finden vermochte. Die verdutzten Verhandlungsführer wussten anfangs nicht was die Aktion sollte, bis sich ein Sicherheitsservitor der Ladung näherte und mit schnarrender Kunststimme verkündete, dass das Erz hochgradig radioaktiv verstrahlt sei.
Entsetzt prallten die Anwesenden zurück. Es handelte sich um eine Botschaft, wenn auch um keine, die von einem Menschen überbracht wurden war. Bis zum Äußersten getrieben, waren die Arbeiter bereit ihre angehäuften Reichtümer und die Adern unter Tage, auf ewig unbenutzbar zu machen, ehe sie sich noch einmal Orsius unterwerfen würden. Die Verzweiflungstat zeigte Erfolg. Die Kämpfe wurden eingestellt und man kehrte an den Verhandlungstisch zurück. Noch immer hat Haus Orsius Exklusivverträge mit dem östlichen Zechenverband, doch dieses Mal zu den Bedingungen der, inzwischen unter Selbstverwaltung stehenden, Arbeiter des Östlichen Zechenverbandes.
Nicht nur die umfangreichen Zuflüsse aus dem Bergbau und der Verhüttung sichern dem Haus hohes Einkommen, sondern auch die Möglichkeit über interplanetaren Handel.
„Orsiustahl“ ist nicht nur auf Koron III ein Begriff, sondern auch auf anderen Welten schätzt man die Qualität und die quantitativen Mengen, die das Haus liefern kann. Vor dem Krieg unterhielt das Adelsgeschlecht auch eine kleinere Flotte aus eigenen Schiffen. Von diesen gingen in der ersten Phase des Krieges jedoch ein Großteil verloren und da sie, als nicht warpfähige Typen, auf kostspielige Trägerschiffe angewiesen waren, rentierte sich das Unterhalten einer so kleinen Flotte ebenso wenig wie ihre komplette Neuerrichtung. Man ließ vom eigenen Transit ab und verließ sich auf Verträge mit stellaren Frachtunternehmen. Auch mit Freihändlern gibt es Beziehungen und gerüchteweise ist durch diese Kanäle bereits Material in die Hände von Aliens und anderer verkommener Brut geraten. Das Haus distanziert sich von derartigen Praktiken und verweist darauf, dass man nach dem Verkauf an freie Händler keinen Einfluss mehr auf den Weitervertrieb habe.
Ein weiterer großer Posten ist die maritime Flotte der PVS. Auf Koron verlässt man sich auf Dampf getriebene Kriegsschiffe. Nicht etwa weil die Technologie für höhergradig entwickelte Fahrzeuge nicht vorhanden wäre, sondern schlicht und ergreifend aus wirtschaftlichen Überlegungen. Für den Preis, denn ein atom- oder fussionsgetriebenes Schiffs in Herstellung und Unterhalt kostet, können die Werften Orsius zehn zuverlässige Dampfschiffe vom Stapel laufen lassen. Größter Konkurrent innerhalb dieses Wirtschaftszweigs ist die Stadt Edos in Horning. Die dortigen Anlagen können es mit denen der Orsius in Gohmor aufnehmen, auch wenn die Spezialisierung eher auf Unterseeboote gelegt wird.
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Schandflecke und Geheimnisse
Jedes Haus hat seine kleinen und großen Geheimnisse und natürlich ist auch Orsius nicht frei von Schatten, die der Glanz seines Ruhmes gebiert. Die nachfolgenden, pikanten Enthüllungen sind daher Fakten, die selbst in den Reihen der Adligen wenige Personen en détail kennen.
Die verlorenen Kinder
Orsius rühmt sich in den Tagen des großen Krieges von Anfang an ein Feind Rasankurs gewesen zu sein. Gern verweist man auf den Widerstand, den Soldaten der Orsius den plündernen Chaoshorden bei der Belagerung Gohmors lieferten. Auch die Legende um Peter Orsius ist etwas, was man sich gern auf die eigenen Fahnen schreibt, um auf den Edelmut und die Tapferkeit zu verweisen, die den Orsius im Blut liegt. Da passt die Geschichte der abtrünnigen Familienmitglieder nicht ins Bild, die sich aus freien Stücken auf die Seite Rasankurs stellten.
Nach der Gifthochzeit, jenem bitteren Verrat der Siris an der Spitze des Hauses, rückten die Orsius näher zusammen und legten noch mehr Augenmerk auf Loyalität und Ehrenhaftigkeit, als dies auch vorher schon der Fall gewesen war. Der beginnende Krieg gab dazu genug Anlass die eigene, militärische Tugendhaftigkeit zu belegen und Einheiten wie die ursprünglichen Schwarzen Dragoner zementierten das Bild der edlen Streiter aus dem Hause Orsius.
Zusehends nahmen der Ehrbegriff und die Verherrlichung des Soldatentums fanatische Züge an. Bruderschaften und Waffenbünde gediehen in den Reihen der Hausarmee und den Einheiten der Gouverneurstruppen welche Orsiusoffizieren unterstanden. Es war Baron Balduin Mallun Orsius (Sohn und Nachfolger des angesehenen Eric Mallun Orsius), der darin eine Gefahr für den Zusammenhalt des gesamten Adelsgeschlecht sah und gegen die eigenbrötlerischen Sektierereien in der Familie ankämpfte. Interne Zusammenschlüsse wurden scharf beobachtet oder gänzlich untersagt. Nicht allen gefiel dies und eine Gruppe aus knapp dreißig jungen Adligen und ihren Vertrauten traf sich im Verborgenen weiter. Diese Uneinsichtigen richteten ihr Augenmerk auf Rasankur, wo der ketzerische Götzendienst zu jener Zeit noch unter einem Mantel aus verdrehtem und pervertiertem Imperatorglauben verborgen lag. In Rasankur schwafelten die falschen Priester von der Vierfaltigkeit des Gottkaisers, dessen einer Aspekt jener des Krieges war.
Ehre und Schlachtenglück, die Freude am Kampf und der Vernichtung des Feindes, seien die zentralen Punkte, die eine Verehrung dieser Fassette des Gottkaisers ausmachten. Von solcher Blasphemie eingelullt verließen die Jugendlichen die Heimstatt und schlossen sich den Frevlern Rasankurs an. Bei der Belagerung von Gohmor waren aus den einst stolzen und edlen Orsius, geifernde Rasankuri-Irre geworden, die ihre Gesichter hinter Bronzemasken verbargen und die Namen von Dämonengöttern brüllten, während sie sich in die Schlacht stürzten.
Für das Haus war dieser Verlust der schwerste, nach dem der Gifthochzeit und in der Konsequenz wurde die erste Formation der Schwarzen Dragoner aufgelöst. Es hatte sich gezeigt, dass die Edlen der Orsius nicht so unanfällig für die Verlockungen des Bösen waren, wie man bis dato geglaubt hatte.
Der abtrünnige Gouverneur
Cashies Rudo Orsius war ein Marionettengouverneur von Orsius Gnaden, wie es vor ihm viele gegeben hatte. Seit Ende des Krieges waren die großen Häuser vorsichtiger geworden, wenn es darum ging ihre ausgesuchten Lakaien in das Amt des planetaren Gouverneurs zu hieven. Das bedeutete jedoch lediglich, dass sie es eine Spur weniger auffällig taten und wenigstens den Anschein erweckten, die wählende Versammlung aus Adligen und Vertretern der Nationen müssten wahrhaftig eine Entscheidung treffen. Im Jahr 185 n.K.d.H war man bei Orsius davon überzeugt, dass die scharfen Augen des Imperiums sich anderen Dingen zuwandten, nachdem imperiale Verwaltungsbeamte neue Gouverneure anfangs selbst benannt und später sehr genau begutachtet hatten. Als die alten, die bewehrten Methoden wieder griffen, sah Orsius es als seine Pflicht an, die Führung des Planeten in Händen zu wissen, die von den Oberen des Hauses sicher und zielgerichtet geführt wurden. Entsprechend sorgte man dafür, dass ein Orsius Gouverneur wurde. Dazu bedurfte es nur den althergebrachten Mitteln der Einflussnahme und der Bestechung. Kleine Opfer, welche zum Wohle Korons gern gebracht wurden.
Cashies war prädestiniert für diese Aufgabe. Er war charmant und weltgewandt, beliebt beim einfachen Volk und der Führungselite. Unter dieser Patina aus Wohlgefälligkeit war er jedoch leicht zu kontrollieren und legte wenig mehr Ambitionen an den Tag, als sich im Licht der Öffentlichkeit zu wissen. Entsprechend unspektakulär liefen die ersten zwanzig Jahre seiner Regentschaft ab. Wie zu erwarten wurde Orsius an einigen Stellen in Wirtschaft und Politik vorteilhaft positioniert, verabschiedete Gesetzte kamen dem Haus zu Pass und benachteiligten andere Adelsfraktionen. So war es stets gewesen und die Gewissheit, dass irgendwann ein Gouverneur mit anderer Ausrichtung die Waage wieder verlagern würde, ließen die übervorteilten Adelsfamilien die Zeit stoisch abwarten.
Was genau den Wandel auslöste lässt sich nur vermuten. Einige Behaupten die bevorzugte Mätresse Cashies, eine exotische Fremdweltlerin namens Madame Harra-Uratta sei dafür verantwortlich, indem sie ihre Einflüsterungen durch ihre geschickt eingesetzten Reize verstärkte. Andere glauben die schiere Langeweile trieb den Gouverneur dazu den vorbestimmten Pfad zu verlassen, wieder andere machen eine schleichende Geisteskrankheit dafür verantwortlich. Erstes Anzeichen war die Hinwendung Cashies zur Religiosität. An sich nichts Verwerfliches, doch bald schon nahm die Frömmigkeit des Gouverneurs bizarre Züge an. Nachts hörten Bedienstete ihren Herren mit Heiligen und Engeln sprechen. Bei offiziellen Pflichten war von diesen Anwandlungen jedoch nichts zu merken und so gestattete man ihm seine exzentrischen Ausbrüche. Alles änderte sich, als Cashies von einen Tag auf den anderen für keinen Vertreter der Häuser, abseits von offiziellen Empfängen und Anhörungen mehr zu sprechen war. Er nahm eine Leibwache aus rückhaltlos ergebenen Valhallanern in Dienst, welche als Opritschniki auch heute noch im Dienste Cashies Nachfolger stehen. Diese Männer und Frauen waren keinem Haus, außer ihrem Herren verpflichtet und vereitelten jeglichen Versuch seitens Orsius, an Cashies heranzutreten und ihm ins Gewissen zu reden. Mehr noch, Cashies begann damit einen effizienten Geheimpolizeiapparat aufzubauen, die sogenannten Huss- Männer, benannt nach dem Kommandant ihrer Einheit, Julius Huss. Bald wurde offensichtlich, dass sich ihre Aktionen gegen die Vertreter der Häuser richteten, was von abgehörter Kommunikation bis zu Entführungen und Mord ging. Doch auch das Verhalten gegenüber der restlichen Bevölkerung, insbesondere jener von Gohmor, war sonderbar. Um sein Ansehen zu erhöhen ließ Cashies gewaltige Vergnügungsstätten errichten und luxuriöse Wohnhhabitate für jene, die sich in die neu entstehende Maschinerie des Personenkultes einzufügen wussten. Jene die Kritik äußerten wurden jedoch gnadenlos verfolgt. Regelrechte Säuberungswellen fegten durch die Hauptstadt, in deren Folge die Komplexe auf der Gefängnisinsel Egir Septimus, vor der Küste Gohmors um das Zehnfache erweitert wurden. Die Verhaftungen machten keinen Unterschied zwischen Herkunft und Rang. Große Namen aus Arbeiterbewegung und Wirtschaft wurden ebenso Opfer wie hochrangige Offiziere und Vertreter der intellektuellen Welt.
Eine so bedeutende , imperiale Welt wie Koron III ist auch in liberaleren Zeiten kein Ort, an dem allzu aufrührerische Gedankenäußerungen ungeahndet bleiben. Doch im Vergleich zu den dunklen Jahren zwischen 195 und 211 war Koron bis dato ein regelrechtes Paradies für Freidenker und Meinungsäußerungen gewesen.
197 n.K.d.H änderte der Gouverneur seinen Namen von Cashies Ruddo Orsius zu Cashies von Larzes und verkündete, dass er ein gänzlich neues Adelsgeschlecht zu gründen gedenke, welches frei von den korrupten Sünden der existierenden Häuser sei. Die Makulatur des Wahlsystem gedenke er durch Gesetzesänderungen abzuschaffen und den Titel als Erbe seinen Nachkommen zu hinterlassen. Urmutter dieser neuen Dynastie sollte eben jene Madame Harra-Uratta werden, welche er nach dem mysteriösen Unfalltod seiner Frau im Jahre 195 geehelicht hatte.
Der Prozess war gründlich vorbereitet. Steigerungen der Steuerabgaben an das Imperium stellten sicher, dass das Interesse Terrars gering blieb. Was lokale Machthaber auf ihren Welten trieben tangiert das Imperium nur in sehr geringem Ausmaß, solang Ressourcen und der rechte Glaube gewährleistet sind. Beides war durch die Regierung von Larzes abgedeckt.
Die Bevölkerung wurde in einem Schwebezustand aus Vergünstigungen und Angst gehalten und wagte es weder aus dem einen noch aus dem anderen Grund gegen den absolutistischen Gouverneur aufzubegehren. Ein bewaffneter Konflikt, angefangen durch die vereinten Hausarmeen, kam überdies nicht in Frage. Zum einen war die PVS überlegen, was Zahl und Ausrüstung anging. Auch hatten die Säuberungen dafür gesorgt, dass nicht genügend haustreue Offiziere in der PVS verblieben waren, um eine große Anzahl an Überläufern zu gewährleisten. Der entscheidendste Punkt war jedoch der, dass ein neues Aufbegehren der Häuser, obendrein noch gegen einen derart vorbildlichen und mit strenger Hand regierenden Gouverneur, das sofortige Eingreifen des Imperiums bedeutet hätte. Ein Eingreifen welches dieses mal keine Gnade hätte vor Recht ergehen lassen, wie es noch während des Krieges der Häuser der Fall gewesen war.
Was also blieb, war der Versuch den unliebsamen Regenten in das bessere Jenseits zu befördern. Von Ende 197 an wurden auf das Leben des Gouverneurs 22 Anschläge verübt, wobei dies nur jene sind von denen die Öffentlichkeit auf die ein oder andere Weise erfuhr. Bei einem dieser Attentate kam die neue Gattin des Gouverneurs ums Leben, wie auch die erstgeborene Tochter. Die Antigravlimosine der Herrscherfamilie wurde abgeschossen und von Unbekannten attackiert. Nur der entschlossene Einsatz der Opritschniki konnte das Leben des Gouverneurs retten. Die Identität der Angreifer konnte nie identifiziert werden, auch wenn es ein offenes, wenn auch nicht zu beweisendes Geheimnis ist, dass es sich um einen Trupp Schwarzer Dragoner handelte. Nach diesem persönlichen Verlust für den Gouverneur steigerte sich dessen Obsession zum Wahn. Überall witterte Cashies Verrat und oftmals nicht zu Unrecht.
Noch energischer ließ er seine Feinde, echte wie eingebildete, verfolgen. Als Arbeiter von Orsiusfabriken gegen die Inhaftierung ihrer Gruppenleiter und Vertrauensleute revoltierten, entsandte der Gouverneur die Armee um die Aufstände niederzuschlagen. Dieses brutale Vorgehen führte zu bürgerkriesartigen Zuständen in einigen Teilen Gohmors. Selbst in den oberen Bereichen der Makropole spielte sich Gewalt ab, als sich Adelsfamilien und ihre Bediensteten mit blanker Waffe gegen Abteilungen der Geheimpolizei zur Wehr setzten, welche in ihre Heime einzudringen und die Bewohner, im Namen von Larzes zu verhaften versuchten.
Anarchie und durch Terror erzwungener Frieden rangen in Gohmor um die Herrschaft. Der Gouverneur selbst wurde derweil immer introvertierter. Er verbarrikadierte sich im Palast, von seinen Opritschniki und dicken Mauern geschützt. Selbst seine Order und Korrespondenz ging nur auf kleinen, handgeschriebenen Zetteln an seine Befehlsempfänger, da Cashies der Angst erlegen war, bei Bildübertragungsgeräten könnten seine Feinde, mittels heimtückischer Signale, einen tödlichen, epileptischen Anfall auslösen.
Für gewöhnlich hielt er sich im Glassaal auf. Einstmals ein Ort für Bankette und ausgelassener Festivität, war er nun düster und wurde gänzlich von einem gläsernen Modell der gewaltigen Makropolstatt dominiert. Von Suspensorfeldern gestützt, schwebte die ausgemergelte Gestalt, des Herrschers um dieses Modell und markierte mit farbiger Lichtinjektionen Bereiche, an denen er Kräfte von Freund und Feind zu wissen glaubte. Dies unterbrach er nur um im brütenden Speisesaal seine kargen Mahlzeiten einzunehmen. Kaum mehr als etwas Brot, eine Fischsuppe oder ein paar rohe Eier, welche er zu schlürfen pflegte. Lediglich eine raffinierte Süßigkeit gestand er sich zum Abschluss jedes Essens zu, wofür er die geschicktesten Konditoren des des Planeten in seiner Küche versammelt hatte.
In diesen Stunden der selbstgeißelnden Einsamkeit waren lediglich sein taubstummer Vorkosteter und ein monströser Waffenservitor zugegen. Während die Menschmaschine drohend hinter dem Dinnersessel des Gouverneurs aufragte, hockte der feiste Vorkoster auf einem Schemel neben seinem Herren. Mittlerweile vertraute Cashies nicht einmal mehr seinen treuen Opritschniki zur Gänze. Seinen Palast mochten sie bewachen, doch sein Leben vertraute er nur dem semiintelligenten Waffenkonstrukt an. Bei seinem gespenstischen Abendmahl empfing er niemanden. Die einzige Ausnahme von dieser eisernen Regel ereignete sich am Tage seines Todes.
Ratsherr in Victoria Siris betrat den Speisesaal zur Audienz, während der Gouverneur sein Nachtmahl einnahm. Warum er sich mit einer so hochrangigen Vertreterin der verhassten Häuser traf ist unklar. Nach Aussage der Ratsherrin wusste sie nicht um den Grund, sondern folgte lediglich verblüfft der Einladung ihres Herrschers.
Die Kameraaufzeichnungen zweier Servoschädel sind ebenso wenig aufschlussreich, denn sie wurden ohne Audiodokumentation gemacht. Möglich das Cashies von Larzes einen vorübergehenden Verbündeten in Siris sah, um Orsius, welche er mehr als alle anderen Adelsgeschlechter zu hassen schien, den Todesstoß zu geben.
Was auch der Grund gewesen sein mochte, der Gouverneur kam nicht mehr dazu ihn zu äußern. Nach dem ersten, gezierten Abbeißen von seiner Dessertpraline griff er sich an den Hals, Entsetzen im Gesicht. Die Aufzeichnungen der fliegenden Kameras sind so bizarr, wie sie lautlos sind. Der sterbende Gouverneur deutet anklagend auf die anwesende Siris, doch der Waffenservitor rührt sich nicht. Taumelnd wankt er zu einem nahen Schreibtisch, zieht eine Laserpistole aus einer der Schubladen und streckt, bizarrer Weise, den Vorkoster nieder und haucht dann selbst das Leben aus.
Die Hintergründe dieses politischen Mordes konnten nie geklärt werden.
Die Experten waren sich einig, dass das Gift in der Praline verborgen war, doch die Substanz hatte sich bereits rückstandslos verflüchtigt, als die Untersuchungen durchgeführt wurden. Intensives Verhören der drei, an der Herstellung der Süßigkeit beteiligten, Konditormeister brachten kein belastendes Ergebnis.
Bis heute hält sich bei vielen die Behauptung, dass Siris sich des unliebsamen Gouverneurs entledigte, ohne auch nur einen Abzug zu drücken oder ein Messer zu ziehen. Die Wahrheit wissen wohl nie die Mörder selbst. Für Orsius jedenfalls ist Cashies von Larzes ein Reizthema und Schandfleck auf der Ehre des Hauses.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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