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Jahrelanges Training verkam zu nutzlosem Schmuckwerk, verglich man es mit der schieren Gewalt, der eisernen Faust mit welcher der verdorbene Marine in den Reihen der Rasakuri brach. Wenn es möglich gewesen wäre, dann hätte sich eine kalte Hand um sein Herz geschlossen, während die massige, gepanzerte Gestalt Männer und Frauen reihenweise niedermähte. Doch seine Gefühle bewegten sich in anderen Bahnen. Der Hexer, Magal. Von Beginn an war Naradas klar gewesen das der tattrige Scharlatan nie mit offenen Karten spielte. Es hatte verworrene Kritik und Andeutungen gegeben, aber all das hatte Naradas weder durchschaut, noch einzuordnen gewusst. Dennoch, angesichts der todbringenden Gewalt des Marine, musste er feststellen das er deutlich mehr Stärke, eine größere Macht benötigen würde, wenn er seinen Pfad weiter beschreiten wollte.
Also suchen wir uns ein geeigneteren Kandidaten.
Die Verluste eingerechnet, den Verbrauch an Munition überschlagen durfte es nicht allzu viele Marines auf ihrem Weg geben. Die Drahtwerfer hatten ganze Arbeit geleistet, aber ihre verschwindende Munitionskapazität und geringe Kadenz, in der aktuellen Lage noch gravierender, der Personalaufwand waren gewaltig. Und das bei einem ernst zu nehmenden Gegner. Ohne weiter darüber nachzudenken schloss er sich dem Strom an Kämpfern an welche sich auf die Brücke stürzten. Nach Blut geifernde Bhrak, Palta und Rasankuri bewegten sich in dem Getümmel und verkeilten sich mit den erschütterten Verteidigern in einem primitiven Hauen und Stechen. Ein für normale Verhältnisse titanischer Rasankuri in dicken Metallplatten pflügte, ein zweihändiges Sichelschwert schwingend, durch eine kleine Gruppe verhungert wirkender Besatzungsmitglieder. Trotz der blinden Wut des Ansturms ging der Krieger nach wenigen Sekunden im Getümmel zu Boden, erstickt unter einer Welle von Verteidigern. Naradas folgte der Kiellinie der nachschwemmenden Palta, duckte sich unter einem Schatten hindurch. Es bereitete ihm ein geringes Vergnügen zu spüren wie die Klinge seines Stabes durch Fleisch schnitt. Ein Faustschlag lies seine Knöchel knacken, warf aber den sein verschwommenes Gegenüber zur Seite, dann erreichte er das Schutztor der Brücke und drang mit den Angreifern in den angrenzenden Raum dahinter vor. Einzelne Laserblitze durchschnitten stickige Luft und Fleisch gleichermaßen. Ein Streifschuss lies die kristallinen Energieabsorber seiner Drachenhaut aufglühen, konnte den antiken Panzer aber nicht durchdringen. Die Verteidiger hatten sich wie bereits in der Funkstation überall dort verschanzt wo es möglich war. Anders als dort, musste aber auf den Einsatz von schweren Waffen, Sprengmunition und den Überraschungsmoment verzichtet werden um Schäden an der Bordelektronik zu vermeiden. Dementsprechend hässlich wurde es.
RS-47, ein Einzelziel. Und Deckung. Kein Zeitlimit.
Ein protestierendes Quietschen ertönte, gerade bei der Forderung nach Deckung. Trotzdem gab es ohne nennenswerte Verzögerung gleich potentielle mehrere Ziele aus denen er wählen konnte. Aber er musste sich auch beeilen. Die angreifenden Truppen des schwarzen Drachen schlachteten sich mit ungebremster Energie durch die vom Tod ihres Anführers beeinträchtigten Verteidiger. Ein armlanger Stahlbolzen bohrte sich in die Brust eines potentiellen Kandidaten. Es bedurfte keinen versichernden Blick, um sich darüber im klaren zu sein, dass das Opfer sofort tot war. Auf dem gepanzerten Knie schlitterte der Deimos unter einer Konsole hindurch. Ein Schlag auf das Kniegelenk riss die Frau zu Boden. Ein kurzes Lasergewehr fiel an der Seite der Mutantin zu Boden. Ein warnendes Pfeifen zwang Naradas, von seinem gestürzten Opfer abzulassen um einem zweiten die Klinge in den ungeschützten Bauch zu treiben. Während der Kadaver von seiner Klinge glitt schlang sich ein dünner Arm um seinen Hals und drückte zu. Ein quietschendes Geräusch und ein dumpfer Schlag deutete darauf hin, dass etwas scharfes, wahrscheinlich ein Messer nach einem Weg durch die Rüstungsplatten gesucht und damit gescheitert oder in den schützenden Gewebeschichten gestoppt worden war. Unfähig sich aufzurichten, stieß er den gepanzerten Kopf nach hinten und wurde sogleich von einem geräuschvollen Knacken belohnt. Zusammen mit der lästigen Klette stürzte er zu Boden. Der Griff um seinem Half lockerte sich merklich, sodass er sich zu seinem Gegner oder besser, seiner Gegnerin herum wälzen konnte. Die ohnmächtige Frau war sichtbar ausgemergelt, scheinbar war der Versorgungsstand der Mannschaft an Bord nicht sonderlich gut. Für die meisten Menschen galt die Frau außerdem als durch Mutationen entstellt, etwas was für einen Bewohner Rasankurs nur eine untergeordnete Bedeutung hatte. Die dunkelblauen Beulen auf ihrer Gesichtshaut waren unter dem Aufprall des Helmes nicht geplatzt, sie war also nicht direkt Krank, dafür sonderte die zermatschte Nase eine violett schimmernde Flüssigkeit ab, welche nur bedingt an Blut erinnerte. Während eine Salve Kugeln pfeifend über seinen Kopf hinwegfegte umklammerte seine Faust den Hals der Ohnmächtigen.
Die hier wird genügen müssen. Ist sie tot genug oder muss ich noch etwas Leben aus ihr herausquetschen?
Während er seinen Begleiter leise ansprach verstärkte sich der Griff um den Hals der Besiegten.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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Sie ist gut.
Wisperte Dorator und im Timbre der geteilten Gedanken schwang Vorfreude oder gar Gier mir.
Du kannst die Aufnahme erzwingen, wenn du das Leben aus ihr presst. Aber es ist angenehmer, wenn der Tod sie von allein aus ihrer Hülle treibt. Erzwungen ist es nur Wasser, nur Geruch… richtig abgepasst ist es edler Wein und Rosenduft.
Der Dämon hatte die Genüsse dieser Dinge nie selbst erfahren und selbst wenn, hätte er sie kaum verstehen können. Er bediente sich lediglich Begrifflichkeiten, die er in Naradas Verstand fand und die ein Äquivalent zu dem nahe kamen, was er auszudrücken versuchte. Der Blick der Frau war bereits von einem unsteten Flattern in ein glasiges Starren übergegangen, jedweder Widerstand war erlahmt. Das Leben tropfte aus ihr wie Flüssigkeit aus einem lecken Gefäß.
Öffne dich ihr! Dorator zeigte seinem Wirt, was er mit dieser unzulängliches Umschreibung meinte. Es war, als würde sich Naradas Gesicht der Länge nach spalten. Darin lag nichts Schmerzhaftes, nur das Gefühl, den Kerker des eigenen Körpers zu erweitern, seine Fenster weit aufzureißen. Die Welt um ihn her gewann an Schärfe und trat doch in ihrer Bedeutung weit weit zurück. Sie war in ihrem Kern kristallin, so wie es das Geflecht gewesen war, mit welchem sich der Dämon in dieser Form der Wirklichkeit verankert hatte. Glitzernd und kontrastiert umrissen. Zwischen den profanen Dingen, wie Wänden, Rauch, Körpern, Blut und fallenden Patronenhülsen, tanzten andere Existenzen, für deren Wahrnehmung das menschliche Auge, ohne Unterstützung nicht gemacht war. Farben, zu deren Beschreibung die menschliche Sprache zu primitiv war und die allenfalls in der Lyrik der Eldar eine Andeutung erfahren konnten. Formen und Muster, die die engen Grenzen der Wahrnehmung sprengten.
Die Frau in Naradas armen verließ ihre Hülle. Sie ließ sie zurück wie der Schmetterling, der seine harte und nutzlose Puppe verlässt, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden. Gleich Rauch oder Nebel strebte die Frau in den Raum, der zwischen den Räumen lag.
Sie wollte darin aufgehen, zergehen, zerstieben.
Was danach auf die fliehende Essenz wartete, wer wusste es schon? Jetzt jedenfalls wartete der weit aufgespannte Geist Naradas auf die Entfliehende. Er saugte sie auf, nahm sie in sich auf und hörte das genüssliche Zischen des Dämons.
Die Frau hieß Ellnora und sie war auf der Zuflucht geboren wurden. Ihr Leben war eines der Angst gewesen.
Angst vor den Feinden, gegen die sie geschickt wurden war.
Angst vor den Verbündeten, die sich den Göttern hingaben und in den Wahnsinn herabsanken.
Sie hatte gekämpft und hatte getötet. Für einen Schlafplatz, für etwas zu essen. Ellnora hatte versucht das Geschenk der Götter zu akzeptieren, es als etwas Großartiges zu sehen, so wie es die Priester und Besessenen predigten. Doch die Veränderung ihres Körper hatte ihr Angst gemacht.
Der Dienst auf der Brücke der Schweigen hätte ein Aufstieg sein sollen, nachdem sie die Hölle der Zuflucht überlebt hatte. Doch es hatte nur mehr Angst bedeutet.
Angst vor einem Fehler, vor der Hackordnung des Brückenpersonals und vor allem vor dem Chaosmarine. Er war das personifizierte Böse. Er stank danach, er dünstete es aus. Er verhieß nur den Untergang. Das alles offenbarte sich Naradas im Augenblick eines Herzschlages. Nicht als sei es eine blitzartige Erkenntnis, sondern als wären es alte Erinnerungen, die wie aus dumpfen Traum an die Oberfläche seines Bewusstseins schwammen. Da waren alte Eindrücke, die nebelhaft und weit entfernt blieben.
Das Gesicht der Mutter, das kleine bisschen Liebe, dass Ellnora durch sie erfahren hatte. Namen und Stimmen schmutziger Spielkameraden aus Kindertagen. Die stinkende, stählerne Enge der Station.
All die Schrecken und Bestien, die für sie Normalität waren.
Kürzer zurückliegende Ereignisse waren sehr viel präsenter.
Das Bild der auseinanderbrechenden Station, uralte Kriegsschiffe, im Kampf mit imperialen Leviathanen.
Furcht vor dem Ende, weg nur weg von hier.
Meuterei und neuerlicher Tod auf der Schweigen.
Die Kommandoübernahme durch den Marine.
Hunger und Müdigkeit.
Die Reise durch das Warp, das Flüstern im Kopf, die Schatten am Rand des Sichtfeldes, der bösartige Gestank des Marines, die fremde Macht, die ihren Leib veränderte.
Dann das Band von Bamarun.
Unstimmigkeiten darüber was nun geschehen sollte.
Schiffe wurden repariert.
Interne Kämpfe brachen aus. Kleine Fraktionen bildeten sich und zerbrachen wieder. Nur die Drohung, die Docks nicht selber nutzen zu können, oder als Einzelgänger den Zorn aller anderen auf sich zu ziehen, hielt die Warlords davon ab auf der Stelle übereinander herzufallen.
Sie selbst war nur ein Kommunikationstechniker, aber dadurch bekam sie mit, was in den Funkkreisen hin und her flog.
Hoffnung gab es nicht.
Hoffnung hatte es nie gegeben und würde es für sie nicht geben.
Nur die Kälte und die Dunkelheit warteten auf sie.
Dann rammten Fremde gegen die Tür zur Brücke und wieder war da nur Angst, Angst, Angst.
Die Frau war unvermittelt ein Teil von Naradas.
Ihr Wille und ihr Lebensmut war schwach gewesen, aber die Bedenken und ihre allumfassende Angst waren da, waren nun ein Teil von Naradas, ebenso wie ihre Erinnerungen und Gedanken bis zum Zeitpunkt ihres Todes. Sie hatte einen Mann namens Carleg gemocht. Der aber hatte etwas mit Virrana vom hinteren Kommunikationsraum.
Sie hätte gern lesen gelernt, ihre Lieblingsfarbe war grün, sie betete heimlich zum Imperator und zu den Chaosgöttern, nur um sicher zu sein, sie mochte die Luft hier mehr als die auf der Station…
Dränge es zurück, säuselte Dorator. Der Ballast eines Lebens kann dich überschwemmen. Aber sie war ein Nichts. Du bist stärker und kannst sie dir Untertan machen… ja so ist es richtig.
Die Welt kehrte zu ihrer normalen Form zurück und Naradas konnte mit ansehen, wie der Kampf durch die eindringen Rasankuri gewonnen wurde. Der Mann, der von dem Stahlbolzen durchbohrt wurden war, hieß der lachende Osces, weil er ein Spaßvogel gewesen war, der unzählige Lieder gegant hatte. Die meisten davon mehr als zweideutig. Der Mann, den Naradas erstochen hatte, das war Danilo. Er war Ellnoras Vorgesetzter gewesen und war stets gut zu ihr, soll heißen nicht über die Maßen grausam. Vielleicht hatte er eine kleine Schwester in ihr gesehen. Andere Intentionen schien er jedenfalls nicht gehabt zu haben.
All das wusste Naradas jetzt wie selbstverständlich. Ebenso wie er die einzelnen Kanalkennungen wusste, auf denen die Station und die Schiffe der Flotte zu erreichen waren. Auch das die Konsole in der Mitte zwar funktionierte, ihre Audiofunktion aber defekt war, war ihm bekannt.
Bemerkenswert und überaus praktisch nicht wahr?
Dabei ist es nur das Sahnehäubchen, nur eine lustige Begleiterscheinung von dem was wir gerade eigentlich gemacht haben.
Was das sein soll?
Oh… das ist eine Überraschung. Vertrau mir, das Warten wird sich lohnen.
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Unter seinen gepanzerten Stiefeln knirschte gesplittertes Glas und verkohlte Kunststoffbrocken. Es roch nach Schmauch, verschmorten Kabeln, Blut, Schweiß und Scheiße.
Der wahre Geruch einer gewonnenen Schlacht.
Die wenigen, noch funktionstüchtigen Luftumwälzer mühten sich den Brodem von der Brücke abzuleiten, sahen sich jedoch vor einer schier unmöglichen Aufgabe.
Hier und da sprühten durchlöcherte Konsolen noch Funken, während Feuerlöscher zischten und kleinere Schwelbrände niederrangen. Die Techniker der Palta verdrängten nach und nach die Rasankuri, die sich zurückzogen um Beute zu sichern und Wunden zu versorgen.
Die gefällten Space Marines wurden grölend aus ihren Rüstungen geschält und ihr Fleisch in Stücke gerissen. Der Junge, der den ersten Übermenschen durch den Beschuss aus der Boltpistole seinem Fanal übergeben hatte, wurde herbeigeführt und mit dem zähen Fleisch und sofort verklumpenden Blut des Besiegten gefüttert. Er kaute, erbrach sich und kaute weiter, während die Umstehenden Kämpfer der Stadt Fäuste und Waffen gegen ihre Brustpanzer trommelten.
Kogan erinnerte sich dumpf, dass es in den Leibern der toten Astartes etwas Wichtiges gab, etwas das hätte geborgen und bewahrt werden müssen. Aber er war zu weit von der Stadt entfernt und die Erinnerung ihrer einstigen Bewohner war verschwommen und nebulös wie Träume, vor Jahrhunderten geträumt.
Also wandte er sich von dem Schlachtfest ab und gönnte seinen Getreuen den Sieg. Ein Sieg der teuer erkauft wurden war und sie kaum einen Schritt weitergebracht hatte. Sein Heer, schon geschwächt und halbiert hier angekommen, hatte bittere Verluste gegen diese zwei Bestien in Servorüstung hinnehmen müssen.
An einen Kampf gegen eine ganze Gruppe von Marines war nicht zudenken.
Obendrein war Meroch, das Oberhaupt der Armee uns überlegter Geist, selbst im größten Gewühl der Schlacht, schwer verwundet. Die Götter mochten wissen, ob seine unmenschliche Physiognomie mit dieser Verletzung fertigwerden würde.
Schwer ließ sich der Fürst in den Kapitänssessel sinken und sah sich sinnend um.
Die Leichen wurden nach draußen gezerrt, auf das niemand über sie stolperte, während das wenige, was noch funktionstüchtig schien, wieder in Gang gesetzt wurde. Einstmals musste diese Brücke sehr luxuriös gewesen sein, das Hirn eines Luxusschiffes, das nur zum Amüsement seiner Passagiere bestimmt war.
Jetzt herrschte Zerstörung und Verfall. Gezackte Symbole, die die Wesen des Warps verehrten und beschwichtigen sollten, waren über das ehemals glatt polierte Holz der Vertäfelung geschmiert. Blut und Exkremente hatten offenbar als Farbe gedient.
An der Steuerbordwand zog sich ein biologisch pulsierendes Geflecht bis unter die Decke und überwucherte bereits einige Schalttafeln dort.
Dieses Geschwür hatte Zähne und Münder, glotzte aus stupiden Augen und an einigen Stellen ragten Haare und Finger daraus hervor. Dann und wann schien es etwas zu flüstern oder unter Qualen zu stöhnen. Mit wenig Behagen gingen jene zu Werke, die in der Nähe dieser Verlachung natürlichen Lebens arbeiten mussten.
Bringt mir diesen Bildschirm wieder in Gang. Ich will sehen wie unsere Umgebung aussieht. Während sich die Palta befleißigten diesem Wunsch ihres Herren möglichst schnell nachzukommen, hatte Kogan das Bedienelement in der Armlehne des Sessels entdeckt. Scheinbar hatte der Marine, der vorher hier gethront hatte, Probleme damit gehabt sein Temperament zu zügeln. Jedenfalls war auf die Schaltflächen ziemlich eingedroschen wurden.
Unter dem Kippschalter, der mit „Interne Kommunikation/ Lautsprecher“ beschriftet war, flackerte jedoch noch ein rotes Lämpchen müde vor sich hin. Kogan betätigte ihn.
Durch das Schiff knackten und quietschten lange nicht gebrauchte Wiedergabegeräte. Einen Moment schien es, als würde er nichts sagen. Er saß vorn übergebeugt da, zusammengesunken, grübelnd.
Ich.. eine erste, eine lange Pause. bin der Schwarze Drachen von Rasankur. Die Worte echoten durch die Gänge und Kammern, wo sich kampfbereite und verängstigte Köpfe ihnen zuwandten.
Gekommen die verlorenen Seelen der Zuflucht zu erretten.
Ich kenne die Drangsal die ihr erdulden musstet, das finstere Tal, das ihr durchwandert.
Ihr ächzt unter der Peitsche der Astartes, für die ihr nicht mehr seid als Insekten, nicht wert unter ihren Stiefeln zerquetscht zu werden.
Mit mir ist meine heilige Schar, gesalbt in dem Blut jener, die euch unterdrücken.
Ich verheiße euch kein Licht, doch kann ich euch in der Finsternis sehen lassen. Ich verheiße euch keinen Frieden, doch wer mir folgt, der schreitet auf dem Pfad des Sieges. Ich bringe kein Brot, euren Hunger zu stillen. Doch ich gebe euch das Fleisch eurer Feinde als labendes Mahl.
Ich bringe Zuversicht, eure Angst zu verbannen.
Tötet jene in eurer Mitte, die den alten Herren anhängen.
Jeder der vortritt, sich uns anzuschließen, soll mein Kind sein, auf das ich mit dem wahren Blick herabschaue. Ich führe euch durch Feuer und Verderben in das gelobte Land von Rasankur. Euer Leiden hat nun ein Ende, denn die Götter haben mich gesandt euch zu führen. Er ließ den Schalter los und seine Worte verstummten in den Gängen, so sie auch in den Köpfen noch nachhallen mochten. Wer sich unserer Sache anschließen will, dem wird Gnade gewährt. Wir können jeden Rekruten brauchen. In diesem Moment sprang der Bildschirm wieder an. Körnig und von Rissen durchzogen, zeigte er doch das erste Mal einen Eindruck ihrer Umgebung.
Ein düsteres Rot war alles Beherrschend und umrahmte die Szenerie. Im Hintergrund dreute eine schwarze Zwergsonne wie ein böses Auge. Die Station war eine Ansammlung aus ebenso schwarzen Quadern, unterschiedlichster Größe. Sie war ausladend und groß, wies aber ansonsten wenig Merkmale auf, die sie als von Dienern des Chaos bewohnt, identifizierbar gemacht hätte.
Es gab Waffenbatterien und Skelettartige Trockendocks, außerdem herkömmliche Andockmöglichkeiten, für regulären Schiffsverkehr. Tatsächlich wimmelte es auch von kleinen und mittelgroßen Schiffen aller nur erdenklichen Bauarten.
Von diesen waren schon sehr viel mehr als Eigentum von Chaosverehrern auszumachen. Stacheln und Dornen, verdrehte Hüllen und Kanonenmündungen in den Formen grinsender Dämonenschädel. Andere waren einfach mit gezackten Sternen und Runen der Verherrlichung bepinselt. Der weitaus größte Teil der versammelten Schiffe waren jedoch die Reste der Chaosflotte, der Zuflucht.
Kogan erkannte einige wieder.
Die Bluträuber, das Flackschiff der Khornejünger. Die Zorn des Wanderers, die Faulherz und andere, deren Namen er nicht mehr wusste oder nie gekannt hatte.
Es waren sehr viel weniger als früher und ihr Zustand war bemitleidenswert. Der Faulherz fehlte die Spitze und in der Bluträuber klaffte ein Riss, vom Bug bis zum Heck. Bei diesen uralten Schiffen sagten solche Beschädigungen nicht unbedingt etwas über die Einsatzfähigkeit aus, aber es war doch eine Schande die Herolde der Götter so sehen zu müssen. Nichtsdestotrotz waren sie hier.
Priest hatte sein Versprechen eingehalten.
Naradas! Zu mir! Während er auf seinen Getreuen wartete zählte er. Sechs antike Schlachtschiffe, eine genauere Bestimmung der Typen musste vorläufig warten und gut zwei Dutzend andere Kriegsschiffe, kleinerer Bauart. Dazu kam eine unbenennbare Zahl kleinerer und zweckentfremdeter Schiffe, wie ihr eigenes eines war.
Der Deimos trat zu Kogan und der Fürst bedachte ihn mit einem Seitenblick. Naradas sah so bleich aus, wie seine dunkle Haut eine solche Beschreibung gestattete. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht und die Augen schienen dem Fürsten unstet.
Bist du verletzt?
Der Krieger schüttelte fahrig den Kopf.
Ist alles in Ordnung mit dir? Kann ich auf die zählen?
Ein knappes Nicken.
Gut… und etwas leiser mir gehen die Besten langsam aus.
Schau dir das an. Er deutete auf den Bildschirm unsere Beute liegt dort voraus. Nur wie wir sie erlegen ist noch fraglich. Wir müssen wissen. Wissen wie die Situation aussieht, welche Möglichkeiten es auf der Station gibt. Stärke der Marines, Stärke der menschlichen Truppen.
Auf der Zuflucht gab es Revolten gegen die Astartes und ihr Ansehen wird nach der Niederlage nicht gestiegen sein.
Wenn sie sich auch noch untereinander zerfleischen, können wir mit den regulären Truppen einen Umsturz wagen. Aber jemand muss auf die Station übersetzen und Informationen einholen.
Gibt es hier Beiboote?
Einer der Techniker prüfte die Anzeigen und bestätigte, dass es drei zivile Kleinstschiffe im Hangar gab.
Es drängt mich dich zu begleiten, aber ich fürchte um den Zusammenhalt der Kriegsschar, jetzt da Meroch verwundet ist. Einmal mehr obliegt es dir.
Nimm dir ein paar Leute mit. Nicht zu viele… ein niedriges Profil ist der Schlüssel zum Erfolg. Du siehst ja das Kommen und Gehen dort. Es sollte nicht schwer sein anzudocken und die Augen offen zu halten.
Was immer du gefahrlos in Erfahrung bringen kannst, dass bring in Erfahrung.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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Die Anleitung zur Beherrschung der Frau welche er inhaliert hatte wie ein Raucher ein Lho-Stäbchen oder einer der alten und vielfach geehrten Männer in Rasankur die schädigenden Räuchermischungen, versetzte mit Chemikalien und Kräutern aus den Tiefen der Wüste, welche von den mit seinem Leuten verbundenen Nomaden geschürft wurden, diese Anleitung hatte ganz gut dazu beigetragen den gefesselten Funken Ellnoras zu bändigen, sie zu zerbrechen und zu unterwerfen. Körperlich und geistig hatte es ihm einiges an Kraft und Energie abverlangt, deutlich mehr als es ihn gekostet hatte sie körperlich zu besiegen. Zu diesem Zeitpunkt war ihm schon klar das die Verbindung zu dem Dämon Dorator eine nicht umkehrbare war. Dem Drachen konnte er den Rücken zukehren, Koron und Rasnkur verlassen, sich treiben lassen und andere Ziele verfolgen. Ayris hatte ihn einst gebeten, gefühlt vor einer kleinen Ewigkeit, die Berührten Anhänger Rasankurs hinter sich zu lassen, ihr zu folgen. Damals wäre es vielleicht eine Option gewesen, wäre da nicht ein uraltes Versprechen gewesen, welches er einzulösen hatte. Schon damals war er gezeichnet, trug unsichtbar ein finsteres Mal welches seinen Weg gezeichnet hatte. Doch die Verbindung welche er eingegangen war, war noch mehr als das. Dorator hatte auf ihn gewartet, ihn vielleicht sogar schon länger geführt als er selbst überhaupt am Leben war. Raum und Zeit waren in Dorators Wahrnehmung so unwichtig, das er kaum eine Vorstellung davon hatte. In Ellnoras Erinnerungen existierte das kristalline Geflecht der Infektion schon seit sie auf dem Schiff ihren Dienst angetreten hatte. Es hatte wohl lächerliche Versuche gegeben die Infektion aufzuhalten oder zurückzudrängen, doch letztlich war diesem Ansinnen niemals Erfolg beschieden gewesen, meist hatte es so viele Leben und Ressourcen gekostet, das man nach und nach das Interesse verloren hatte.
Alles was er aus den Erinnerungen der Frau reißen konnte legte die erbärmliche Vermutung nahe, das alle diese Schiffe, die Macht und der Eifer welchen man an einem Ort wie diesem vermuten sollte, in einem faden, langweiligen Schlummer lagen. Die Pattsitiuation der einzelnen Gruppierungen, die inaktiven Träger uralter Macht, sei es die von Wissen, Technik oder genetischer Manipulation, es wirkte in gewisser Weise langweilig und enttäuschend. Es wurde dringend Zeit das man den erkalteten Ofen wieder einheizte, die übertragenen Kohlen zum Glühen brachte. Nur so konnte man mit dem Hammer glühenden Stahl formen und ein Kunstwerk schaffen.
So war Naradas, trotz der noch anhaltenden Erschöpfung über aus erfreut auf die verfallene Station geschickt zu werden. Das Bauchpinseln ignorierte er, es wäre nicht nötig gewesen, die Aufgabe reizte ihn. Dorator ebenfalls, auch wenn dessen Interesse weniger dem Auskundschaften als dem Verlassen der „Schweigen“ an sich galt. Das Übersetzen, mit Kenntnis der Codes und üblichen Gewohnheiten, seine persönliche Erfahrung mit Schiffen und Stationen aller Art, wäre ein leichtes, vorausgesetzt die aktiven Geschützstellungen langweilten sich nicht zu sehr um zufällig ein Beiboot als eine Art Übung abzuschießen. Derlei war wohl immer mal wieder vorgekommen, wurde wohl auch ignoriert, sofern der Geschädigte nicht ausreichend Einfluss hatte. Das einzuschätzen war etwas schwierig, der geschlachtete Astartes war der Kommandeur seines eigenen Schiffes gewesen, in Ellnoras Augen war er übermächtig und die entscheidende Gewalt, welche alleine über alle Leben an Bord herrschte. Doch er selbst sah et etwas anders. Die „Schweigen“ war in ihrer früheren Zeit ein kostbares Schmuckstück gewesen. Sicher technisch ein Kleinod, doch es war kein Kampfschiff. Die Bedeutung, verglichen mit anderen Schiffen der Chaosflotte, gemessen an der reinen Kampfkraft, gering. Aber der gefallene Marine war sein alleiniger Herr gewesen. Das mochte schon etwas bedeuten. Aber er würde es nicht darauf ankommen lassen.
Mit einer Hand wischte er sich über das schweißnasse Gesicht, während er in Gedanken eine Handvoll Männer und Frauen auswählte, welche er verglichen mit den Leuten der hingeschlachteten Bordmannschaft als unauffällig beurteilte und welche sich bereits früher bei Kommandoaktionen und verdeckten Aufgaben bewährt hatten. Und die noch am Leben waren.
Verstanden.
Naradas unterließ es zu kommentieren das beinahe nichts was er an Bord der Station voller Irrer, eingepferchter Kultisten und jahrhundertealter, von Genexperimenten und Mutationen gezeichneter Supersoldaten tun konnte, gefahrlos war, das wussten sie beide. Die Gefahr einer Entdeckung machte ja auch einen Teil der Aufklärung aus. Die Bedrohung schärfte die Sinne, etwas was er jetzt, mit Blick auf Dotator und die neuen Fähigkeiten welche ihnen erwuchsen, dringend nötig hatte. Er musste den Kräften welche ihm innewohnten gewachsen sein oder es würde ihn zerfetzen wie Reispapier. Es war nie gut, wenn man sein Potential nicht einzuschätzen wusste. Er war sich ziemlich sicher das er kein Angst vor einem weiteren Fahrgast wie in den vergangenen Tagen haben musste, als Magal den unbedeutenden Warpparasiten aus ihm heraus geprügelt hatte. Das Wesen mit welchen er verschmolz, war weit mehr als die niedere Kreatur, er selbst war mittlerweile mehr als damals. Und damit waren die Regeln, Schwächen und Risiken auch gänzlich anders gelegen. Er musste noch weit vorsichtiger sein.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
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Auf dem Weg zum Hangar hatte es scheinbar Kämpfe gegeben. In den Gängen, die zu diesem Bereich des einstigen Luxusschiffes führten, lagen Leichen. Wie schäbige Lumpen waren sie an die Ränder der Korridore gefegt wurden. Blut und diverse andere Flüssigkeiten machten die Gänge schlüpfrig hier, klebrig dort. Arme ragten wie verkrümmte Wurzeln in den Weg.
In einem Raum, den die Gruppe um Naradas passierte, saßen ehemalige Mitglieder der alten Mannschafft auf dem Boden, während ein Rasankuri zwischen ihnen hindurch schritt und mit bellender Stimme verschlungene Sätze hervorstieß. Ob sie Gefangene oder Konvertierten waren, ließ sich im schnellen Vorbeigehen nicht ausmachen.
Das Bild, welches sich hier abzeichnete ließ erkennen, dass nicht wenige versucht hatten, die kleinen Schiffe zu erreichen. Vielleicht jene, die zu der alten Führung durch die Astartes hielten oder Angst vor den Neuankömmlingen hatten. Ob die Rasankuri die Fluchtversuche vereitelt hatte oder ob die Panik in gegenseitiges Massakrieren eskaliert war blieb unklar.
Jetzt jedenfalls standen zwei der maskierten Krieger Rasankurs vor den wuchtigen Drucktoren, die zum Hangar führten. Sie nahmen Haltung an, als Naradas nahte und präsentierten die Sturmgewehre. Ihre Masken grinsten diabolisch, was dem militärischen Gebaren einen spöttischen Unterton zu verleihen schien.
Der Hangar selbst war groß und gänzlich der Funktionalität verschrieben. Der verblasste Glanz des restlichen Schiffes fehlte hier, was diesen Bereich jedoch fast schon wieder von der sonst alles beherrschenden Schäbigkeit freisprach.
Wie Kogan es gesagt hatte, standen drei Schiffe bereit.
Ein sehr kleines, eine Art Jäger, mit Stummelnase und vernieteter Hülle. Die wenig aerodynamische Form und die vier Laserkanonenmündungen verliehen dem Schiff das brutale Aussehen eines tumben Schlägers. Ein weiteres Schiff wurde von vier runden Tanks dominiert, scheinbar ein Treibstoffversorger. Er war um einiges größer als der Jäger und hatte ein sehr industrielles Aussehen. Der Steuerbereich mochte einstmals weiß gewesen sein, jetzt zog sich Rost als unregelmäßiges Muster über jeden Quadratmeter der narbigen Außenhaut. Das ganze Schiff war so sehr ein offensichtliches Arbeitstier, wie der Jäger eine Mordmaschine war.
Der Dritte im Bunde stellte sozusagen eine Mischung der beiden anderen dar. Im ersten Moment musste man unweigerlich an einen Transporthubschrauber denken, wie ihn einige Einheiten der Imperialen Armee zu benutzen pflegten, auch wenn Rotor basierte Maschinen als überaus anfällig galten. Eben diese hatte ein Raumfahrzeug natürlich nicht und die Ähnlichkeiten bestanden auch nur auf den ersten Blick. Vier schwenkbare Triebwerke gestatten hohe Manöverfähigkeit, das Frontcockpit war ringsherum vollverglast. Eine Verdickung in der Mitte des Schiffes beherbergte gewiss die Maschinerie. Eine Gondel am Heck und in der Seite war jeweils mit einem profanen Maschinengewehr bestückt. Tristes Grün, mit einem dilettantisch aufgesprühten Chaosstern machte die Unansehnlichkeit perfekt. Von einem ästhetischen Standpunkt gesehen, waren alle drei Maschinen ausnehmend hässlich. Aber dass es sie überhaupt gab, konnte man davon ab als Segen der Götter betrachten. Das Deckspersonal bestand zum Teil aus Palta und zum Teil aus neu Rekrutierten. Das war auch gut so, denn obwohl man in der Stadt die Palta der Streitmacht nach ihren technischen Fähigkeiten ausgewählt hatte, hatte doch kaum eine Handvoll jemals den Planeten verlassen, geschweige denn Erfahrung im Umgang mit Raumschiffen. Ein abgemagerter, unrasierter Mann in einem schmutzigen Overall kam auf Naradas zu und bekundete mit kriecherischer Geste, dass er der oberste Tech sei. Bezeichnend, dass einer der Konvertiten diese Funktion innehatte.
Der Deimos solle ein Schiff wählen und man würde alles für den Start vorbereiten. Dieser könnte sich allerdings noch etwas hinziehen, da nicht alle Gerätschaften so funktionierten wie sie sollten und alle drei Schiffe auf Flüssigtreibstoff zurückgriffen, welcher erst noch manuell gepumpt werden müsste. Er kalkulierte mit einer halben, bis vollen Stunde.
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Naradas fixierte den schäbigen Techniker mit flammenden Augen. Das Wesen dieser Made, das unterwürfige Verhalten war das eines Sklaven. Der Stiefel der gefallen Astartes hatte wohl allzu lange auf dessen Nacken gelastet. Jeder Stolz, Loyalität, Ehre war von dem Gerippe des Männchens gezehrt worden, genauso wie es die offenkundig schlechte Versorungssituation mit dem Körper geleistet hatte. Der Hangar war ihm ein Graus. In seiner Zeit als Pirat hätte er einen solchen Zustand auf einem Landedeck nicht eine Sekunde geduldet. Das Kommen und Gehen in einem Hangar bedeutete immer ein grundlegendes Risiko, Treibstoff, Werkstoffe, Arbeitsgeräte und auch Waffensysteme, sofern vorhanden konnten das Überleben einer Mannschaft auf das äußerste gefährden. Er erinnerte sich wie schwierig es teilweise gewesen war, eine loyale und auch im Wachdienst zuverlässige Mannschaft zu finden, um Probleme oder gar eine vom Hangar ausgehende Erpressung zu verhindern. Sicher, die Drohung die Hangartore ferngesteuert zu öffnen, die Meuterer in die frische Luft, oder besser an das kalte Nichts des Weltalls zu setzen stellte ein deutliches Gegengewicht dar. Trotzdem, Unordnung und Chaos an der falschen Stelle konnte zu einem ernsten Problem werden. Nicht das es hier besonders viel Aktivität zu geben schien. Während er den obersten Tech mit einem Blick fixierte, als wollte er einen Käfer mit einer Gabel anpeilen, versuchte er sich an den Namen des Kerls zu erinnern.
Beldon. Glückwunsch zur Beförderung.
Ein verwirrtes Flackern war in den nervösen Augen zu erkennen. Naradas lächelte leicht. Es war kein freundliches Lächeln, aber es verhinderte eine ungeschickte oder verfrühte Erwiderung des Mannes.
Gib mir einen Statusbericht über den Zustand der drei Maschinen. Es gab wohl zuletzt Schwierigkeiten mit dem Jäger? Du hast fünf Minuten, dann erwarte ich die Daten.
Der Deimos schritt entschlossen an dem Mann vorbei, winkte zwei seiner Leute welche sich im Hintergrund gehalten hatte. Die beiden Rasankuri, die Waffen lässig auf der Schulter oder in der Hand, traten an ihn heran.
Nehmt euch eine handvoll Palta, zuverlässige Leute. Sammelt ein Paar Sätze der hier üblichen Arbeitsklamotten der Besatzung, falls es so etwas gibt, zusammensuchen. Egal ob sie sie von Toten, Lebenden oder aus irgendwelchen Spinden nehmen. Wenn ihr sie jemandem abnehmt, sorgt dafür das sie dafür entlohnt werden. Mit Ersatzklamotten oder was zu Essen. Unsere neuen Freunde werden nicht beraubt.
Die beiden Nickten knapp und machten sich an die Arbeit. Eine Stunde später trug er selbst eine abgetragene Uniform, wie er es auf der Brücke der Schweigen bereits gesehen hatte. Diese war schmutzig und er glaubte schon jetzt das leichte Kratzen und Jucken der Flöhe darin zu spüren. Auch drei Krieger und drei Palta waren in eine Sammlung von Kleidungsstücken gehüllt, sodass man sie beinahe auch mit den Leuten der Schiffsbesatzung hätte verwechseln können. Fast, die Stolz erhobenen Häupter des Kommandotruppe hätten sie sofort entlarvt, zumindest wenn man sie mit der bisherigen Besatzung verglich. Letztendlich hatte Naradas sich für das Landungsschiff entschieden. Die Schäden an dem Transporter und die Sichtung Logdateien hatten diese Entscheidung gefördert. Wahrscheinlich würde man sich wundern, wenn der Frachter außerhalb der Zeit zur Nahrungsaufnahme aufbrach, und dann noch an der Station andocken wollte. Auf einem Datenstick befanden sich die aktuellen Transitcodes, frisch von den Datenkonsolen vor Ort. Ellnoras aufgesaugtes Wissen war hierbei von unschätzbarem Vorteil gewesen. Die Betankung war ebenfalls abgeschlossen, in einigen typischen Schmugglerverstecken hatte Naradas mehrere zusätzliche Waffen verborgen. Soweit er sich informiert hatte gab es keine ernsten Einschränkungen was das Tragen von Waffen betraf, dennoch konnte man sich nicht sicher sein. Reserve war in seinen Augen immer gut. Abgesehen davon, dass das Sammelsurium von Waffen welche sie mitführen würden aus den Beständen der Verteidiger stammten. Naradas hatte selbst überprüft, dass alle Symbole und Zeichen Rasankurs entfernt worden waren. Einen freiwilligen Krieger, über und über mit den Kritzeleien der Wüste überzogen, hatte Naradas erst mit einer deutlichen, tätlichen Zurechtweisung davon überzeugen können, dass er erst in den weiteren Schritten sein besonderes Engagement zum Tragen bringen würde. Während der Rasakuri eine Kette aus seinen Zähnen machte, welche er wohl mit Stolz tragen würde, preiste er die dunklen Götter in Erwartung von zukünftigem Ruhm.
Eine abgenutzte Mappe mit Papieren, gesiegelten Einkaufs- und Bestelllisten für die Schweigen im Gepäck bestiegen sie das Landeboot. Da er der einzige Pilot war, machte er es sich auf dem Pilotensitz bequem, prüfte die Kontrollen und fuhr die Systeme auf Einsatzstatus hoch. Mit fliegenden Fingern bediente er die Aktivierungsrunen der Testsequenzen, bewertete die Warn- und Fehlermeldungen. In der immer noch recht geräumigen Transportkapsel war es unterdessen still geworden. Im Inneren des Luxusraumers hatte man es nicht wahrnehmen können, doch jetzt als das winzige Boot sich aus den rostigen Halteklammern löste und in die Stille, die endlose Leere des Alls glitt, erstarb das lässige Geschwätz der Männer und Frauen.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
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Bedrohung und Lebensgefahr war Beldon gewohnt und so wirkte er zwar verängstigt, durch Naradas, mehr jedoch noch verdattert, woher ser sein Wissen bezog. Er sammelte sich und besorgte die verlangten Daten in Rekordzeit.
Der Jäger hatte mit leckender Kühlung zutun. Die versiegelten Becken, in denen die essentiellen Teile der Laserkanonen ruhten, waren undicht. Bis dieser Fehler behoben war, war der Stichling, ob es sich dabei um einen Spitznamen oder eine Typenbezeichnung handelte blieb unausgesprochen, nicht einsatzbereit.
Der, um einige Zähne ärmeren und eine Lektion in Hierarchie reichere Rasankuri, namens Draugge, war ein Kerl, aufmüpfig der Aufmüpfigkeit wegen. Dabei strebte er keine höheren Posten in den Rängen der Krieger an, sondern er testete schlicht gerne seine Grenzen, wie auch die des Gegenübers aus. In einem Heer aus Mutanten, Wahnsinnigen und leidenschaftlichen Mördern ein beachtlich gefährliches Hobby. Von dieser Marotte abgesehen, war Draugge ein fähiger Mann, mit schneller Auffassungsgabe und beweglichem Verstand. Letzterer vielleicht so beweglich, dass er sich lockerte und zunehmend in Gefilde abdriftete, die seiner selbstzerstörerischen Neigung und seinem verdrehten Humor nicht zum Besten gereichen würden.
Wenn er ob der gewalttätigen Zurechtweisung durch Naradas einen Groll gegen diesen hegte, so ließ er ihn nicht durchscheinen. Er saß grinsend auf seinem Sitz und fädelte die eigenen Zähne auf eine Schnur. Blut lief dabei aus seinem Mund und trocknete auf seinem Weg das Kinn hinunter. Des Weiteren foltge Susan ihrem Deimos auf diese gefährliche Mission. In ihr waren die Neugier und die Grausamkeit eines Kindes zu gleichgroßen Teilen ausgeprägt. Sie war ebenso versessen darauf Neues zu sehen, wie sie bereit war es, auf einen Wink ihres Herren hin, zu zerstören. Ihr geliebtes Scharfschützengewehr hatte sie schweren Herzens Rondo übergeben und die Präzisionswaffe gegen einen kruden Schießprügel, Marke Eigenbau eingetauscht. In ihrem Rucksack lagerten jedoch noch zwei Maschinenpistolen, die im Fall der Fälle mehr Funktionalität versprachen.
Dritter im Bunde der kämpfenden Gefolgschaft war ein kompaktes Kraftpaket namens Bleicher. Ein Mutant mit verformten Gesicht, dass aussah als hätte ein wenig talentierter Künstler versucht die Züge eines Menschen in Lehm zu bannen und es dann frustriert aufgegeben. Der Mund war schief, die Nase kaum vorhanden und die Augen nicht auf symmetrischer Höher. Er ging vorn übergebeugt, aufgrund seines gewaltigen Buckels, durch den sich ein Knochenkamm abzeichnete, der seinen Ursprung kaum in menschlicher Physiognomie zu haben schien. Der linke Arm war verkümmert, der rechte dafür überproportional und muskulös, als sei er mit Stahlseilen bespannt. Schusswaffen nutzte Bleicher, der seinen Namen aufgrund einer fleckig, grauen Pigmentstörung hatte, so gut wie nie. Sein kümmerlicher linker Arm hatte nicht die Kraft dazu, der Rechte nicht die Feinmotorik. Der Mutant verließ sich auf ein Stück Rohr von geeigneter Länge, mit dem er die Stärke des Armes in tödlichste, stumpfe Gewalt umformen konnte.
Wer hinter dem gemangelten Aussehen jedoch einen Narren vermutete, der irrte. Bleicher sprach nicht viel, da sein schiefer Mund, Worte in gebrabbelten Brei verwandelte. Doch wenn er es tat und man sich die Mühe machte das Gesagte verstehen zu wollen, erkannte man einen hellen Kopf mit einem durchaus feinen Sinn für Humor. Nach dem Tod von Sefla, in der Schlacht um den Funkraum, hatte Bleicher sich darum bemüht bei Naradas Kriegern Anschluss zu finden und die Stelle der Nurgeldienerin einzunehmen. Diese Mission versuchte er als eine Art Initiation zu nutzen.
Die drei Palta waren Techniker.
Zwei Zwillingsschwestern, die sich alles, selbst ihren Namen zu teilen schienen, denn sie hießen Unna und Unna. Sprach man sie auf diesen Umstand an und auf die Gefahr der Verwechslung, die damit einherging, so lachten sie nur im Gleichklang. Denn was die eine wusste, dass wusste auch die andere. Sie stammten von Koron, wo sie in einer wilden Siedlung am Rande der Wüste aufgewachsen waren. Obwohl sie Technik eigentlich nur in Form von Schrott kannten, hatten sie ein übersinnliches Gespür für Maschinen, die sie wie lebende Dinge zu behandeln pflegten und deren Funktionsweisen sie eher spürten, als wirklich begriffen.
Letztlich war da noch NaAnakai Abdul al Rasim, den alle aber Rasim oder den Alten nannten. Er war ein Beduine aus den Giftwüsten um Rasankur und hätte sich gewiss nicht träumen lassen, dass es ihn einmal auf ein Sternenschiff verschlägt. Der Alte war blind, bewegte sich aber doch mit einer traumwandlerischen Sicherheit. Ihn leiteten die Götter, pflegte er zu sagen und dann mit den wenigen Zähnen zu grinsen, die ihm noch verblieben waren.
Tatsächlich sahen ihn viele als einen heiligen Mann an, der es verstand mit Geistern und Dämonen der Wüste zu reden. Darüber hinaus war er ein fähiger Heiler und trotz seines hohen Alters bewegte er sich agil und voller Kraft.
Mit dieser Streitmacht im Miniaturformat bemannte Naradas den Mannschaftstransportraumer und leitete den Startvorgang ein.
In jedem anderen System und selbst wenn es der unorganisierteste Piratenstützpunkt gewesen wäre, hätte es gewisse Regulierungen gegeben. Eine Leitstelle, Rücksprachen mit dem eigenen Schiff und Annäherungsanfragen an das Ziel.
Nicht so hier.
In den Funkkanälen herrschte entweder rauschende Stille oder Unterhaltungen, ohne Zusammenhang zu einem Anflugsprozedere. Auf einer Frequenz erklangen Schreie, auf einer anderen stammelte eine heisere Stimme Gebete an namenlose Schrecken.
Das Chaos machte seiner zweiten Wortbedeutung im Sinne von Durcheinander, alle nur erdenkliche Ehre.
Nicht viel anders war es, nachdem sie erst einmal den schützenden Schoss des Transporters verlassen hatten. Es gab einige automatisierte Funkfeuer, die Unbedarfte vor einer Annäherung an gewisse Kriegsschiffe warnten und mit sofortigem Abschuss drohten.
Sie passierten einen Frachter, der tot im All lag, treibende Trümmer um ausgefranzte Risse und Löcher in der Hülle, keine messbare Energieanzeige.
In einiger Entfernung lieferten sich zwei Jäger ein tödliches Katz- und Mausspiel und beharkten sich mit Leuchtspurgeschossen. Zwei größere Schiffe führten träge Manöver durch, deren Sinn sich einem Beobachter nicht erschloss. Leichen, Müll und Trümmer trieben ebenso im Nichts, wie Blasen aus Treibstoff.
Es gab Flugverkehr zwischen den Schlachtschiffen und der Station, aber jeder schien sein eigenes Ding zu machen. Eine leitende Hand ließ sich nicht im Ansatz erkennen.
Ein Zerstörer der Zorn-Klasse hatte tatsächlich an der Station festgemacht und wurde offenbar repariert.
Es gab drei solcher „Trockendocks“ und mehrere kleinere Anlegegestänge, die ein Betreten der Station ermöglichten.
Man konnte nicht direkt in die Station hineinfliegen, was einem Invasor die Landung erschweren mochte. Das Anlegegestänge konnte im Notfall abgesprengt oder von der Station aus beschossen werden.
Versuche einen Funkkontakt herzustellen blieben weiter fruchtlos. Naradas steuerte den Lander auf eine freie Dockklammer und verband den Universalring.
Zögerlich wurden der Druckausgleich und die Sauerstoffversorgung von der Automatik hergestellt und eine altersschwache Birne flackerte ein erbärmliches Grün. Die Schleuse öffnete sich zischend und statischer Dampf nahm für lange Sekunden die Sicht.
Den Rasankuri, schäbige Verkleidung hin oder her, sah man ihre Profession an. Sie betraten nicht blauäugig ein unbekanntes Gebiet, sie sicherten es. Die Waffen mochten sie zum Schein locker in der Hand halten, aber sie bewegten sich so, dass sie sich wie natürlich gegenseitig deckten, die Schussfelder überlappen ließen.
Vor ihnen lag eine finstere Röhre. Unter Dreck und den Rückständen ungezählter Jahre ließen sich Fliesen erahnen. Die funktionierenden Leuchtelemente in Decke und Bodenhöhe stellten die Ausnahme von der Regel dar. Andere Schleusenzugänge unterbrachen die Wände in regelmäßigen Abständen.
Eine Bewegung ließ Waffenläufe emporzucken. Weiter hinten im Gang verschwand etwas, dass für den Herzschlag seiner Sichtbarkeit verteufelt wie ein viel zu großer Tausendfüßler aussah, in einem Stapel aus verrottenden Kisten.
Ob die hier Ferienwohnungen vermieten? gluckerte Bleicher und ging voran.
Er war ein Nahkämpfer und in solchen Situationen oblag es seinesgleichen die Spitze zu übernehmen. Erster am Feind oder den Kameraden anzeigen von wo das Feuer kam.
Die erste Seele die sie trafen, sah man einmal von dem Ungeziefer ab, war ein schwachsinnig grinsender Gimpel, der die Schleuse zum Hauptbereich bemannte. Er hatte ein besonderes Auge auf Susan und die Zwillinge geworfen, beschränkte sich aber auf schelle Blicke und dümmliches Glucksen.
Als Draugge in munter ansprach und scherzhaft fragte, ob er wohl der Stationsvorsteher sei und was er ihnen über diese traute Einrichtung berichten könne, begann er wie ein Affe zu lautieren. Ganz offenkundig war mit diesem Burschen nicht viel los und man ließ ihn in Ruhe seine Arbeit an der Schleuse verrichten. Hinter dieser befand sich ein verwaister Empfangsbereich, der einst der Abfertigung von Ankommenden gedient haben musste, jetzt aber leer und aufgegeben war. Dahinter folgte eine ebenfalls verlassene Wartehalle mit dem, was dereinst als Kantine gedient haben dürfte. Vielleicht jener Teil, in dem sich die verköstigt hatten, die die eigentliche Station nicht zu betreten gedachten. Eine Wand der großen Wartehalle war sonderbar verdreht und verformt und erinnerte an eine Mischung aus geschmolzenem Plastik und Wurzelwerk. Im Zentrum dieses Phänomens war ein Man mit der Wand verwachsen und zum großen Teil in ihr versunken. Entweder war hier das Opfer einer diabolischen Waffe zu sehen oder aber das Chaos hatte seine Klauen schon tief in diese Seite des Realraumes geschlagen. Viel sonderbarer war jedoch der Umstand, dass auf einer Station, wo für gewöhnlich jeder Zentimeter Lebens- und Arbeitsraum in Gold gemessen wurde, ein so großer Teil ungenutzt brach lag.
So sie weitergingen kamen ihnen zwei zerlumpte und abgemergelte Gesellen entgegen, die eine Kiste trugen. Als man die Gruppe um Naradas bemerkte, keifte einer von beiden los. Wir sind Eigentum von Kapitänin hier machte er ein sonderbar gluckerndes Geräusch, der Erlauchten und dreimal bespuckten. Wer uns anrührt und ihre Waren plündert den drückt sie an sich.
Außerdem sind wir krank!warf der andere ein und schlug sich mit der freien Hand gegen den wundschorfigen Kopf.
Ja krank! schrie der Erste
Krank! Krank! Krank! intonierten sie beide, während sie ihre Kiste zu den Andockschleusen schleppten, wo ihnen das geistlose Geplärre des Schleusenwartes als Antwort entgegenschallte.
Palta und Rasankuri sahen sich an, verkniffen sich jedoch jedweden Kommentar. Bis auf Draugge jedenfalls, der lächelnd bemerkte: Ich vermisse meinen Un-Anbara , dann könnte ich zu all dem durchgehend grinsen, ohne die Mundwinkel allzu sehr zu belasten. Er klapperte mit der Kette aus seinen eigenen Zähnen, als sei dies irgendwie ein Ersatz für schallendes Gelächter.
Endlich gelangten sie in den belebten Bereich. Der Korridor aus dem sie traten, lag nicht ebenerdig zu der großen Halle, die sich vor ihnen auftat. Viel mehr schritten sie auf eine Balustrade, von der weitere Gänge abgingen.
Unter ihnen breitete sich derweil ein Bild von ausgesuchter Groteske aus. Das Erste, von dem das Auge dem Hirn weiszumachen versuchte, dass es tatsächlich da war, war ein gewaltiges, trichterförmiges Loch, mitten in der Halle. Groß genug, dass ihr Transportschiff der Länge nach hineingepasst hätte. Es zog sich nach unten verdreht in schwarze Abgründe und spottete dabei jeder Konstruktionsweise der Station. Es schnitt nicht etwa durch Decks und Ebenen, sondern schien aus solider, in sich verdrehter Struktur zu bestehen, die unsäglich andersweltlich und organisch anmutete.
Aus diesem Trichter ragte ein langer Stab heraus, der so dünn und fein aussah, dass man, wenn man einen Schritt nach links oder rechts machte, ihn aus den Augen verlieren konnte. Fast so, als besäße dieses seltsame Ding keine Tiefe. War dies schon absonderlich, so war es doch nichts gegen das Wesen, das auf der Spitze jenes dünnen Stifts saß.
Fett, krötenaritg, insektenhaft.
All das waren Begriffe die man heranziehen mochte, die aber nicht im Mindesten beschrieben, was dort thronte. Allein, dass es auf der Spitze dieser sonderbaren Nadel sitzen konnte, spottete allem, was der Mensch als logisch und Machbar erachtete. Das Geschöpf hätte von der eigenen Leibesfülle aufgespießt werden müssten, die Nadel hätte brechen müssten, die unsägliche Kreatur hätte mindesten keinen Halt auf all dem finden dürfen.
Doch alles Hätte und Müsste war hier müssig, denn es war wie es war. Es hockte wo es hockte und schien dies auch überaus bequem zu finden. Die fleischigen Hände über dem Bauch verschränkt, die hervorquellenden Augen halb geschlossen.
Um den Abgrund, dessen unbestreitbares Zentrum es war, drehte sich ein sonderbarer Reigen aus Mensch, Mutant und allem anderen. Hunderte mussten es sein, die sich in einer langsamen Spiralbewegung um den Abgrund herum bewegten. Sie taten dies in einem langsamen, monotonem Gang. Einige verließen das Schauspiel, andere schlossen sich an.
Gefährlich wurde es am Rand des Trichters, wo der Druck und die Bewegung dazu führen konnten das… da geschah es auch schon!
Ein Unglücklicher wurde zu weit in die Mitte gedrückt und stürzte lautlos in die Tiefe. Die Kreatur öffnete die Augen einen Spalt weit und legte sich die wulstigen Lippen. Alldieweil war dieses Ableben durch Fallen in unaussprechliche Sphären scheinbar nicht das Ziel des Reigens. Denn wenn auch der eine oder andere stürzte, verließen doch weit mehr das Kreisen wieder, auch wenn sie nah am Abgrund entlang gewandert waren. Dieses Abstruse Bild wurde von den tragenden Klängen einiger Carnyx begleitet, wobei nicht ganz klar war, ob sie zu diesem Schauspiel gehörten oder zu dem ganzen Irrsinnsgemälde.
Denn obschon das Ungeheuer und der Abgrund den unbestreitbaren Blickfang ausmachten, entspann sich ringsherum ein Wirrwarr unterschiedlichster Aktivitäten.
Einige durchaus in einen Hangar oder die Promenade einer Raumstation gehörig, andere vollkommen abstrus. So gab es Arbeiter, die Mannsdicke Stahlplatten auf manuellen Wagen schoben und sich mit nacktem Oberkörper abmühten, von den Peitschen ihrer Antreiber motiviert. Gruppen von Bewaffneten standen herum und beäugten andere Krieger, als warteten sie darauf, wer den ersten Schritt täte.
Elende lagerten an den Wänden, halb ruhend, halb siechend.
Handel und Tausch wurde ebenso betrieben, wie Raub, Betrug, Zeter und Mordio.
Auf allen Vieren, bei denen es sich um Stelzen handelte, schritt eine dürre Gestalt durch die Massen und besprühte sie mit einem rosa Nebel,
Eine Xenokreatur, haarig und ohne erkennbaren Kopf griff einen unbedarften Mann und riss ihn in Stücke, wodurch sich kurzzeitig ein entsetzter Kreis bildete, bevor sie die Bestie durch das Kauen auf seiner Beute beruhigte und der Kreis sich wieder schloss.
Aus der Masse der Hier versammelten ragten hier und da Gerüstete auf, bei denen es sich um Space Marines handeln musste. Fünf ließen sich von hier oben zählen, wobei einer dicker gepanzert und schwerer Bewaffnet als die anderen aussah. Sein, zwischen den aufragenden Schultern sitzendes, Haupt war mit Stoßzähnen verziert, Stacheln auf seinem Rücken hielten aufgespießte Totenschädel verschiedenster Art. Das was man gemein hin einen Terminator nannte.
Unter dem Gewölbe der Decke, die sich über all diesen Irrsinn spannte, klebte eine Dunkelheit, als wäre dort Nacht gefangen wurden. In diesem tintigen Schwarz bewegte sich dann und wann etwas, stach eine Gliedmaße ins Licht hinaus, nur um sich erschrocken zuckend zurückzuziehen.
Es war der passende Himmel für diese Welt.
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Atemberaubend war nicht der passende Begriff um die Szenerie, welche sich ihnen darbot beschreiben konnte. Es war ein deutlich zu positiv im herkömmlichen Sinne belegtes Wort. Lies man diese engen Grenzen hinter sich, dann war es in der Tat atemberaubend, so als beobachtete man einen exotischen Markt auf einem unbekannten Planeten. Einem, in Ermangelung passenderer Worte, schreckenerregenden Markt oder einer die Realität verspottenden Straßenpromenade. Die Bewegungen des Stroms waren geradezu hypnotisch, der Strom der Leiber und Seelen erschien Naradas wie die Arme eines verzehrenden Strudels, schillernd und farbenfroh, aber dennoch tödlich. Das unterbewusste Knistern der verhaltenen Aggression stellte ihm die Nackenhaare auf. Insgeheim schüttelte er sich bei dem Gedanken, die vielen Kämpfergruppen zu identifizieren, anhand ihrer Bedeutung, Ressourcen und Nützlichkeit zu katalogisieren. Er war ein Aufklärer, ein einzelner Blick zeigte das es hier brodelte, er zeigte auch, dass es Ärger geben würde, wenn es keinen guten Plan gab um mit der Besatzung umzugehen.
Auch wenn die Anlage über grundlegende defensive Einrichtungen verfügte, Schlachtschiffe und Jäger das Umfeld der Raumstation säumten, dass eigentliche Problem bestand hier in der Besatzung. Die verlassenen Ränge und Hallen, welche sie auf ihrem Weg ins Innere gesehen hatte, bedeckt mit Schmutz und Verfall, mit nur wenigen Irren, welche ihr Eindringen ängstlich und mit mangelndem Verständnis begleitet hatten, alles das hatte die Hoffnung geschürt, dass sie nicht allzu viele Probleme bekommen würden. Fast schon hatte er mit der Vermutung liebäugelt, dass die Unsicherheit der Station, die Mehrheit der Chaostruppen dazu bewegt haben könnte, sich an Bord der Schiffe zurückzuziehen. Das erbeutete Wissen, welches er der verzehrten Offizierin entrissen hatte, stand dieser dünnen und leichtfertigen Hoffnung entgegen, doch ohne diese Einsichten wäre er jetzt enttäuscht worden. Die seltsamen Kreaturen, die bewaffneten Chaoskrieger und natürlich die Uralten. Naradas wünschte sich nicht nur eine Augmentation die ihm eine besserer Betrachtung der antiken Panzerungen und Waffen erlaubte, er war in gewisser Weise begierig, die Jahrtausende alte Rüstungen zu sezieren, ihre Geheimnisse zu ergründen. Der wilde Ansturm, welcher an Bord der Schweigen den Sieg erbracht hatte, hatte nicht allzu viel verwertbares übrig gelassen. Aber es war auch auf diese Art ein teuer bezahlter Sieg gewesen. Die fünf antiken Mordmaschinen, sie wären sicher in der Lage gewesen, die Brücke der Schweigen zu halten, mehr noch, wie eine vernichtende Sense durch die Gänge zu pflügen. Aber hier jeder für sich, waren sie alleine, jeder einzelne ein Veteran hunderter oder tausender Kämpfe. Er riss sich von dem Anblick los, mit ein paar wenigen Gesten gewann er die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner kleinen Truppe.
Gut. Hier sind wir. Wir werden hinunter gehen. Wenn möglich, dann versuchen wir Ärger zu vermeiden. Haltet die Ohren auf, alles was euch auffällt könnte sich als wichtig erweisen.
Das Wissen der Offizierin brachte hier nicht allzu viel Nutzen, doch sie kannte einige Namen, Kontaktleute und Personen der Station, einfache Händler, meist für Versorgungsgüter, aber auch einige große Namen, solche welche man nur nutzte, wenn man auch hochgestellt war. Ein neuer Name war dazu gekommen. Der Name „Kapitänin“, welche die Aussätzigen in den Schächten der Station wie ein Schild vor sich gehalten hatten. Es musste sich noch zeigen, ob sich das als eine Erkenntnis oder reiner Unfug erweisen würde. Einem Instinkt folgend, nickte er dem blinden Rasim zu voran zu gehen.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
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Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
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Nachdem ein Treffpunkt vereinbart war, an dem man zusammenfinden wollte, wenn sie sich trennen mussten oder wollten, folgten sie dem Laufsteg bis zu einem Abstieg. Dann stürzten sie sich in die Menschenmassen, wie Schwimmer in einen Ozean.
Abgesehen von den phantasmagorischen Aspekten dieses Jahrmarkts des Chaos, mochte sich das Treiben nicht so sehr von anderen, kommerziellen Raumstationen unterscheiden. Hier hatten die Besucher gewiss einen sinisteren Anklang, doch am Ende waren sie doch auch nur Handler und Handelnde, Besucher, Arbeiter und Soldaten.
Das allerdings war ein Eindruck, der nur auf den ersten Blick verfing.
Bei genauerer Betrachtung reduzierte sich vieles auf sehr lebensnotwendige Dinge, wie Essen, aufbereitetes Wasser oder Decken. Niemand bot Kinkerlitzchen oder Luxusdinge an. Es gab ein paar Tänzer hier und da, dass ja. Diese schienen ihrer Tätigkeit aber mehr aus religiösem Antrieb nachzugehen, als um bezahlte Zerstreuung anzubieten. Weniger Basar, mehr Flüchtlingslager.
Freilich lag dies in der Natur der Sache, denn am Ende waren die Überreste der Chaosflotte ja Flüchtlinge und wenn die Station eins mehr Marktcharakter gehabt hatte, so war dieser unter der Masse von Neuankömmlingen erdrückt wurden.
Es gab jetzt, neben dem reinen Besehen des Geschehens zwei konkrete Anlaufpunkte, die sich aus Naradas absorbiertem Wissen ergaben.
Da war ein Händler, der die Schiffe mit Nahrung versorgt hatte. Proteinriegel mindester Qualität, vermutlich aus Insekten heergestellt. Eine gängige Methode um den Hunger großer Massen mit den Platzanspruch von Nutztieren in Einklang zu bringen. Zu Wucherpreisen hatte ein blauhäutiger Nichtmensch namens Fio’Ui D’yanoi Naseash die Galertblöcke an alle verhökert, die Wertvolles aus ihren Schiffen brechen konnten.
Da die Schweigen ein Luxusliner gewesen war, hatten sie Anfangs einigen Zierrat eintauschen können, der Ihnen Nahrung bescherte. Dann war das Kristalgeflecht gewachsen und hatte die Suche nach Brauchbarem erschwert. Den Marines war es egal gewesen, ob die Krieger in dem Schiff verhungerten oder verdursteten. Es war ihrer Eigenregie überlassen wurden, ob sie etwas dagegen unternahmen.
Daher hatte Ellnora den Namen gekannt, hatte ihn auswendig gelernt. Das Alien hatte großen Wert auf Betonung und Aussprache gelegt und war eingeschnappt, wenn man diesem Verlangen nicht nachkam. Korrespondierte man nicht persönlich mit ihm, sprachen sie, scheinbar auch auf der Station, schlicht von Nash. Eine Verkürzung, die den Händler zur Weißglut gebracht hätte, hätte er davon gewusst.
Wieviel Macht Nash auf der Station hatte, hatte Ellnora nicht gewusst, aber er verfügte über Produktionsmittel und über Leichter, seine Ware zu den Schiffen um die Station zu befördern. Also würde er hier nicht nur einen Bauchladen haben.
Natürlich stellte sich unweigerlich die Frage, was ihnen dieses Wissen nutzte. Konnten sie auf irgendeine Weise von der Bekanntschaft zu diesem Lebensmittelhändler profitieren? Zumal er als wenig umgänglich galt, nach dem was Ellnora gewusst hatte.
Ein weiterer Kontakt war er abstrakter Natur.
Da es keinen geregelten Funkverkehr, keine Normen und Prozeduren gegeben hatte und gab, wie eine Kontaktaufnahme mit der Station ablief, hatte man auf der Schweigen mit einem Gegenüber namens Nox-1 gesprochen. Vielleicht nur ein Funkkürzel, vielleicht ein normaler Name. Aber dieser Nox-1 hatte alles geklärt, was es Weniges zu klären gab. Welche Sperrbereiche es gab, die die Schiffe nicht verletzen durften, welche Möglichkeiten existieren die Trockendocks zu nutzen und so weiter. Ellnora hatte diesen Nox… oder diese, das konnte sie nicht bestimmen, für freundlich gehalten. Das mochte aber auch daran liegen, dass sie sich in einer Umgebung aus Gewalt, Bedrohung und permanenter Angst bewegt und daher jede normale Konversation als überaus freundlich empfunden hatte.
Wo diese Person zu finden war, war unklar. Gewiss jedoch nicht hier im Babylon der Absonderlichkeiten. Der Rest der Kontakte waren wage Erinnerungen an Wasser-, und Sklavenhändler, die mildes Interesse an der Schweigen gezeigt, dieses aber schon bald wieder verloren, nachdem der Marine sie zurückgewiesen hatte. Namen waren diese Personen, kaum mehr.
Draugge unterdes hatte seine ganz eigene Art an Informationen zu gelangen. Er setzte sich neben eine alte Frau, die auf einem Teppich hockte und das Treiben um sie her teilnahmslos anstarrte.
Na Mütterchen, wie steht der Weizen. Die Alte würdigte ihn keines Blickes. Das schien weder Arroganz noch Angst zu sein, sondern einzig Resignation. Wir sind neu auf diesem Kreuzfahrtschiff der guten Laune. Kannst du uns wohl sagen wer hier die Krone auf hat? Sie sagte nichts. Seufzend fischte Draugge einen streifen gedörrtes Fleisch aus einer Tasche. Es roch nach Salzgras, so wie die Beduinen es haltbar zu machen pflegten. Jetzt kam Bewegung in die Alte. Mit atritischen aber flinken Fingern griff sie nach dem Fleisch. Der Rasankuri zog es aus ihrer Reichweite und ließ mit der Linken die Zahnkette klappern.
Aha Liebe geht durch den Magen. Also?
Wie könnt ihr den Herren dieses Hauses nicht kennen? Ihre Stimme klang müde und sie blickte den Krieger nicht an, sondern starrte auf die Kreatur auf ihrem Pfahl, um welche sich die Massen drehten.
Wir sind einfache Leute, Mütterchen. Uns erzählt man nicht was die Großen treiben oder gar wer sie sind.
Einfache Leute, die getrocknetes Fleisch haben?
Einfache Leute, die Fragen lieber stellen als sie beantworten zu müssen. Sie nahm das so hin.
Das ist das Haus des Träumers.
Ist das der Träumer? Der Krieger deutete mit dem Fleisch auf die krötengleiche Kreatur. Das entlockte der Alten ein freudloses Lachen.
Das? Nein das ist Toggua. Ein Gast des Träumers, wie wir alle.
Und warum umrunden den alle wie Fliegen den Honigtopf?
Ich weiß nicht. Ich habe den Kreisgang nie gemacht. Tut es selber, dann wisst ihr es.
Na vielleicht später. Ich nehme mal nicht an, dass man diesem Träumer einen Höflichkeitsbesuch abstatten kann?
Kaum… es sei denn er lässt euch bitten.
Das ist ja eher unwahrscheinlich.
Das kommt darauf an was ihr könnt.
Was ich kann?
Sehr ihr irgendwo Gestalten in weißen Tuniken?
Nein ich sehe kei…
Doch dort! Unterbrach Bleicher sie, der nah bei Ihnen stand um der Konversation zu folgen und dadurch besser über die Köpfe hinwegsehen konnte als die Sitzenden.
Durch die Menge schob sich eine absonderliche Gruppe und wenn man hier etwas als absonderlich bezeichnen konnte, so wollte dies etwas heißen.
Wo das Gro der Versammelten abgemagert, zerlumpt oder zumindest doch durch und durch kriegerisch anmutete, hätte diese Truppe mehr auf die Bühne eines Theaters gehört. Ihnen voran ging ein Jüngling, der einem verschnörkelten Blasinstrument wimmernde Töne entlockte. Zwei Wächter mit goldenen Helmen, Schilden und Speeren folgten ihm gemessenen Schrittes. Weder ihre Waffen, noch ihre körperlichen Erscheinungen, so schön sie sein mochten, schienen dazu angetan hier auch nur den geringsten, mit einem Knüppel bewaffneten Hungernden, Paroli bieten zu können. Dennoch teilte sich die Menge vor ihnen voller Respekt. Hinter den Wächtern schritt ein gut genährter Mann mit Schmerbauch und einem blinkenden Ring an jedem der fetten Finger. Sein Gesicht war rosig und haarlos wie das eines Säuglings, die Lippen strahlten rot bemalt. Hinter ihm gingen einige Diener, von denen einer einen Sonnenschirm über das Haupt seines Herren hielt, als gäbe es hier natürliches Sonnenlicht.
Draugge war aufgestanden und hatte sich die Gruppe ein paar Minuten lang betrachtet.
Sie schritten ohne Hast durch die Versammelten, blieben dann und wann stehen und wechselten knappe Worte oder besahen einen der Anwesenden. Der Rasankuri wandte sich wieder an die Alte.
Sieht auch wie einer, der Zutaten für eine Suppe einkauft. Ein Sklavenhändler?
Nein ich glaube nicht. Aber genau weiß ich es nicht. Nur die, die mitgehen wissen es.
Es sind die Diener des Träumers. Manchmal nehmen sie jemanden mit, aber nie mit Gewalt. Sie lassen sich zeigen welchen Segen er von den Göttern erhalten hat.
Nie etwas Körperliches.
Keine drei Arme oder Echsenschuppen, Hörner oder so etwas. Wenn man etwas Besonderes kann, dann nehmen sie denjenigen manchmal mit. Mehr weiß ich darüber wirklich nicht.
Draugge gab der Frau das Fleisch und erhob sich. Er blickte sich nach den anderen um.
Die Zwillinge belagerten gerade ein Kind, einen dürren Jungen mit pupillenlosen, schwarzen Augen und Haifischzähnen. Er hielt ein Messingspielzeug in der Hand. Die Zwillinge gratulierten ihn zu diesem Besitz und erboten sich, einen Blick auf die kaputte Mechanik zu werfen, wenn er ihnen ein wenig über die Station erzählen würde.
Draugge ging zu Naradas, um ihm zu berichten, was er herausgefunden hatte.
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Schweigend nahm Naradas die spärlichen Rückmeldung seiner Leute entgegen. In der Zwischenzeit hatte er ruhig gewartet, lässig an einer scheinbar bedeutungslosen Stele gelehnt und die Szenerie weiter auf sich einwirken lassen. Scheinbar ruhig. Während er seine Leute ausgeschickt hatte, machte er sich dort nützlich, wo er besondere Kenntnisse sein eigen nannte. Kenntnisse welche er schon viel zu lange nicht mehr hatte schärfen können. Entweder deswegen oder weil das Bordsystem der Station auf eine Weise entstellt und verdreht war, die er momentan noch nicht ansatzweise durchschauen konnte, war es nicht gelungen einen bedeutenden Zugriff auf die binären Stationssysteme zu bekommen. Die Drohne RS47-B, welche der Deimos zu diesem Zweck mit an dem übel zugerichteten Dateninterface angeschlossen hatte, war bereits mehrfach gezwungen gewesen den Upload der Malware anzubrechen und neu zu starten. Eine erste Analyse machte klar, neben einem oder auch mehreren Geistern, so klar war die Trennung hierbei nicht zu bestimmen, waren noch gänzlich unerwartete, abstraktere Einheiten im Netzwerk der Station unterwegs. Einige davon waren mehr als nur ein wenig rücksichtslos. Wenn imperialen Systemen eine gewisse, nachvollziehbare Ordnung, eine Arroganz zu eigen hatten, wenn auch in vielen Fällen zahnlos, überaltert, träge oder verwirrt, so waren diese Binärcodes aggressiv und hinterhältig, wenn man von einem Code in dieser Art und Weise reden konnte. Konnte man, Naradas wusste das aus eigener Erfahrung. Trotzdem, an dieser Stelle war klar das ihm einige Jahrhunderte autonome Evolution und einige Hundertschaften Rechenservitoren fehlen würden. Das langsame Infizieren der Überwachungssysteme auf Koron waren Erfolg versprechender als sich mit den Stationssystemen zu messen. Es war gut, dass in diesem Moment der Erkenntnis, Draugge mit so etwas wie einer Neuigkeit oder einer Spur auf ihn zukam. Während er sorgfältig die Anschlussstücke abnahm und sicherstellte das keine Datenreste im Pufferspeicher der Drohne lagen, hörte er dem Krieger aufmerksam zu.
Diener des Träumers.
Wahrscheinlich lag es daran, dass die Horde von Kultisten seit unbestimmter Zeit auf ihrem Arsch saß. Der Penner hatte wahrscheinlich zu tief in den Chemtopf gegriffen und war so zugedröhnt, dass er nicht mehr in der Lage war einen Kurs anzugeben. Das wäre in der Tag von Vorteil. Vor allem wenn die Dienerschaft mehr infolge der Inaktivität ihres Herrn, als durch wirkliche Legitimation die Kontrolle ausübte. Die Vermutung, die in weiße Roben gehüllten Gestalten könnten Sklavenhändler sein, war wahrscheinlich zu einfach. Das im Besonderen nach speziellen Geschenken der Götter gesucht wurde, machte die Situation zusätzlich brisant. Die Okkultisten waren in Rasankur und wahrscheinlich auch hier so stolz auf ihre Deformierungen, wie sie im Imperium verachtet wurden. Wenn das Interesse aber den verborgenen Qualitäten galt, dann ging es offensichtlich kaum um einfache Arbeitskräfte. Die Bedürfnisse waren exquisiter.
Es stellte sich die Frage ob man wirklich den Wunsch hegte, dem Träumer einen Besuch abzustatten. Der Alte mit der ihm angedichteten prophetischen Gabe und euch er selbst stellten möglicherweise genau das dar, was von Interesse sein konnte. Etwas nicht körperliches, aber eben eine Gabe. Ihr Auftrag sah vor, unauffällig Informationen zu sammeln. Was sollten sie tun, wenn einer der ihren zur Belustigung eines Warlords zerrissen wurde? Sicher sie konnten still zusehen, sie waren sich des Risikos bewusst. Aber er selbst war wohl kaum bereit die Konsequenz seines vorzeitigen Todes einzugehen. Ein inneres Knirschen, welches genauso gut ein bizarres Lachen sein konnte, erklang in seinem Selbst und lies ihn vibrieren wie eine Gabel. Ja ja, er hatte schon verstanden, sein neues Selbst hatte keine Angst vor dem Tod und auch er musste das nicht fürchten. Trotzdem war er lieber am realen Leben als seinen Tod als unbedeutende Begleiterscheinung der Existenz zu betrachten. Im schlimmsten Falle, grinste Naradas in einem Anflug von Selbstkritik, würde er sich die nächsten unbedeutenden Jahre… Jahrhunderte… dabei langweilen wie ein kristallines Geschwür in der Station auszubreiten. Was keine Option war. Auch wenn der Mensch in ihm den gewundenen Pfad nicht sehen konnte oder wollte, es stand Wandel an, nicht erneut notwendiger Stillstand. Naradas warf einen Blick zu dem dicken Kerl mit seinen Wachleuten herüber. Ob der Fette ihn finden würde, wenn er nicht reagierte? Würden wir ihn verzehren können?
Überleg dir das mal..., dachte er sich, während er selbst endlich in die Pötte kam. Mit wenigen Gesten wies er zwei seiner Leute an sich zurück zu halten. Wenn die Sache sehr zügig schief ging, dann war zumindest noch jemand übrig, welcher die schlechte Nachricht „rüber“ funken konnte. Nur mit dem wegkommen wäre das dann nix mehr. Da er der einzige ernsthafte Raumpilot der Gruppe war, war er selbst gleichbedeutend mit einer trügerischen Gefängnis-frei-Karte. Denn wo sollte die gestrandete Horde den schon hin. Es war ja nicht so als das man davon ausgehen konnte, man würde die Reaktoren der Schweigen hochfahren und die sprichwörtliche Kurve kratzen können. Es hing einiges davon ab das er, das sie hier waren. Alles in allem lagerte hier eine Streitmacht und rostete vor sich hin. Der Vergleich mit einem altertümlichen Speicher, nichts was er aus seiner eigenen Erfahrung kannte huschte vor seinem geistigen Auge auf, nichtsdestotrotz verband er damit ein Gefühl, den Geruch von modrigem Staub und hartnäckige Spinnweben. Es wurde Zeit für einen mittelschweren Hausputz.
Entschlossen steuerte er die verbliebene, augenscheinlich lockere Kommandoeinheit auf den dicken Kerl und sein weiß gewandetes Gefolge zu. Wenn die Theatertruppe auf sie aufmerksam wurde, dann ließen sie es sich nicht übermäßig anmerken, von den in nutzlosen Tand gehüllten Wachmännern einmal abgesehen. Diese schenkten ihnen ihre geringschätzige Aufmerksamkeit, schienen aber nicht sonderlich beunruhigt zu sein. Entweder apathisch oder eben völlig weggetreten. Das, oder es gab schlicht und ergreifend keine ernsthafte Bedrohung, die in Gold gerüstete Truppe, hatte einen rein repräsentativen Zweck, beziehungsweise benötigte weniger ihre Waffen als etwas anderes. Ein vorsichtiges Tasten seines Geistes unterdrückte er genauso, wie er versuchte, seine zweite Seite zu einem unspezifischen erscheinen zu bewegen. Er wollte Neugier erwecken, nicht mit der Abrissbirne auf etwas herum prügeln was er nicht einordnen konnte. Und letztlich war jeder verborgene Trumpf mehr wert als die Trümpfe auf dem Tisch. Innerlich glimmend wie eine Lunte trat Naradas gemeinsam mit den verbliebenen Mitgliedern seines Erkundungsteams an den fetten heran, hielt so etwas wie förmlichen Abstand, aber nicht soviel das man sie einfach ignorieren konnte.
Der Fettwanst mit den dicken Goldringen erweckte trotz seiner beeindruckenden Körpermitte nicht direkt den Eindruck, von einem lasterhaften Leben gezeichnet zu sein. Stattdessen vereinte sich der Eindruck des hier so selten gesehenen Überflusses und Wohlstandes mit einer unpassenden, beinahe falsch wirkenden Gesundheit. Zumindest einer Gesundheit des Körpers. In den kleinen Schweinsaugen hüpfte ein Funke, den einzuordnen Naradas nicht gelang. Er verabscheute den Kerl, ein Gefühl welches ihn beschlich, aber hinter einer ernsten Miene verborgen blieb.
Wir grüßen euch, Geehrter. Bitte entschuldigt, dass wir euch so direkt ansprechen, aber wir sind auf der Suche nach der Weisheit des Träumers.
Name:Naradas
Titel: Deimos/ Cen-Rasankuri
Rasse: Mensch
Alter: 25
Größe: 2,00m
Zugehörigkeiten: Chaos/ Korsar-Tzeentch
Aussehen: durchtrainiert, hellblau glühende Augen, dunkelhäutig, kurze schwarze Haare
Charakter: skrupellos, strebt nach Perfektion, Sarkastisch, Selbstsicher, ruhig und planend
Kleidung: Lumpenkutte über Kettengeflecht (Eingelagert:hochwertige Drachenhaut)
Ausrüstung: Billige Maschinenpistole, einfaches Kurzschwert (Eingelagert: Klingenstab, Boltpistole, 2 Handgranaten)
Fähigkeiten: guter Nahkämpfer, intuitives Technikverständnis, überzeugend, miserabler Schütze, ungeübter Pilot
Psionisch Aktiv: Besessen (Dorator)
Verletzungen: -
Begleiter: Drohnenschwarm RS-47-B
Besitz: 38 Silberbolzen, gebundene Werte, Handelsgüter
Unterkünfte:
Festungsanwesen Yakip Hirsi
Naradas Wohnung in Gohmor (mittlerweile verlassen)
Chars:
Naradas
Bane Karagoth- RIP
Ashnak(Ork)
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