01-03-2010, 01:38 AM
[Anmerkung: Da ich Anbar noch nicht sofort spielen möchte, stelle ich die etwas abgewandelte Bewerbung ohne neue Anmeldung zum Bewerten rein. Ich habe den alten Bezug zu Kogan rausgenommen, befürchte nun aber, dass dieser Nahkämpfer zu stark ist, auch wenn er in Zeiten des Fernkampfes nicht wild rumballert.]
Name: Anbar der Henker
Rufname: Der Henker
Rasse: Er war einmal ein Mensch
Herkunft: Koron III
Zugehörigkeit: Khorne
Alter: Sein Alter ist schwer schätzbar und wegen seines Aussehens halten ihn viele Abergläubige bereits für einen Renegatenmarine. Durch die Zeitflüsse im Warp ist der von den Menschen geprägte Begriff nicht mehr von Belang.
Äußeres: Anbar ist mit 2,18m ohne Helm tatsächlich einige Zentimeter größer als Rasankurs Herr und Meister Kogan, der Fürst des Chaos von Koron. Die Hörner auf seinem Kopfschutz erhöhen seine Erscheinung auf beeindruckende 2,60 Meter. Könnte er seine durch den Warp mit seiner Haut teilweise verwachsene und verschmolzene Rüstung noch ablegen, so wäre auch sie wie bei seinem Meister und vielen anderen Anhängern des Khorne von Ritualnarben durchzogen und von Kampfspuren übersäht. Lediglich seinen mit zwei schweren Hörnern versehenen Helm kann Anbar noch abnehmen. Unter diesem befindet sich ein schon nahezu einem Totenschädel gleichendes, bleiches Antlitz, dessen Augen in einem unnatürlichen gelben Leuchten schimmern und aus dessen Nüstern wie bei einem Pferd bei kaltem Wetter Dampf und fauliger Atem dringt. Seine Rüstung ist ein Relikt vergangener Tage. Schwere Platten und Ketten, von Kopf bis Fuß, die vor schlecht gezielten Hieben und Schüssen Normalsterblicher gleichermaßen schützen. Diese antik scheinende Rüstung gleicht zwar in gewissen Zügen die eines Marine des Khorne, doch wurde Anbar noch nicht ausreichend von seinem Patron beschenkt, als dass er in eine solche Position aufsteigen könnte. Seine große, massige Gestalt, die Chaos- und Khorneinsignien auf seiner roten und mit Messing beschlagenen Rüstung erwecken jedoch in so manchem sterblichem Gegner eine Angst durch eine unterschwellige Assoziation mit einem Chaos Space Marine. Diese sind in Wahrheit allerdings noch um einiges imposanter als es der Henker zu sein vermag. Am Rücken seiner Rüstung trägt Anbar der Henker einen langen, ehemals hellen, gegerbten Umhang mit struppigem, verfilztem und verkrustetem Pelzansatz im Bereich der massiven Schulter und Nackenpanzer. Dies sind die Überreste eines ehemaligen Chaoshundes, den Anbar einst erschlug. Um seinen Hals trägt Anbar eine schwere bronzefarbene Kette mit einem knochenfarbenen Amulett. Anbar geht davon aus, dass es ein Geschenk seines Patrons höchstpersönlich ist, und das es ihn vor bösartigen Magien und dem unerwünschten Zugriff von Dämonen aus dem Immaterium schützt. Aber Glauben versetzt ja bekanntlich Berge! Anbar wird wie viele Anhänger des Khorne meist zuerst durch seinen Gestank wahrgenommen, der eine Übelkeit erregende Komposition aus altem Blut, alten Innereien und dem eigenen Körpergestank eines lange nicht gewaschenen Körpers darstellt.
Charakter: Nur einem noch stärkeren Diener des Chaos kann sich Anbar vorübergehend zur Gefolgsamkeit verpflichtet fühlen. Solange dieses wacklige Bedürfnis Bestand hat, jener Chaosfürst ihn nicht bedroht oder Schwäche zeigt, wahrt Anbar zu diesem einen gewissen Grad an Respekt. Im Kampf und bei negativen Äußerungen gegen ihn selbst oder gar seinen Meister Khorne, die er als Herausforderung betrachtet, erwacht jedoch jedesmal seine berserkergleiche Kampfeswut, die ihn zu einem wilden und schwerkontrollierbaren Verbündeten und zu einem schrecklichen Feind gleichermaßen macht. Nicht selten geifert und schäumt er in Rage und schlägt auf alles, das mutig genug ist, auch nur den Brustkorb zum Atmen zu heben. Bisher konnte ihn nur die Stille nach dem Kampf beruhigen. Als Verehrer des Khorne hegt Anbar darüber hinaus tiefe Abneigungen gegenüber alle Formen des unehrenhaften Fernkampfes und der Anwendung von psionischen Kräften. Dieser Neigung verleiht er immer wieder Ausdruck, in dem er versucht, solche Dinge praktizierende Verbündete zu dummen Äußerungen zu provozieren, die, sofern sie nicht von einem noch mächtigeren Anführer unterbunden werden, unweigerlich in einer Herausforderung enden werden. Ansonsten kennt Anbar kaum Emotionen. Liebe und Zuneigung sind ihm fremd, Hass und Wut jedoch sein Lebensinhalt. Tag für Tag gilt es sich für einen Anhänger des Khorne im Kampf zu beweisen und Anbars Drang Schädel zu sammeln ist groß. Ängste hat er nicht und wo bei vernünftigen Wesen ein Selbsterhaltungstrieb einsetzt, zuckt in ihm ein Kribbeln der gierigen Erwartung auf eine bevorstehende Herausforderung. Er liebt die Hitze des Kampfes…
Ausrüstung: Als Anhänger des mächtigen Kriegsgott Khorne trägt er eine in dessen Farben gestaltete und mit Runen, Symbolen und Insignien des Chaos verzierte schwere Rüstung, der viele von den schwachen Menschen geführten Waffen kaum etwas anhaben können. In Anlehnung an die rituelle Waffe Khornes, trägt Anbar zwei grobschlächtige Äxte, derer er behänder ist, als es bei dem ersten Eindruck überhaupt möglich erscheint. Von Khorne angeblich höchstpersönlich geschenkt, trägt Anbar ein knöchernes Amulett, geschnitzt aus dem Schädel eines Tzeentchpsionikers, das ihn vor den bösartigen Kräften der Magie und dem sadistischen und perfiden Wahnsinn dämonischer Fantasien gleichermaßen schützen soll. Er trägt keinerlei Schusswaffen, Taschen oder Tragegurte an seiner Rüstung. Lediglich zwei Haken zum Anhängen seiner Zwillingsäxte befinden sich am Bauchpanzer.
Fähigkeiten: Seine Fähigkeiten sind weder diplomatischer noch technischer Natur. Sein Können beschränkt sich einzig und allein auf das des Tötens mit Klingen im Nahkampf, doch meistert er diese Fähigkeit für sterbliche Verhältnisse mit erschreckender Bravour. Um dies leisten zu können, benötigt er jedoch eine gute Konstitution, viel Muskelmasse und eine Bärenstärke, gute Reflexe und einen wahnsinnigen Instinkt um die häufig weit entfernten Feinde in Reichweite seiner Vergelter des Khorne zu bekommen. Da er nur wenig Kontakt mit der Zivilisation hatte, ist seine Basissprache stark gebrochen, unpräzise und so galant wie der Huf einer wilden Kreatur seines unsterblichen Gottmeisters Khorne. Dagegen beherrscht er jedoch die finstere Sprache, die es ihm erlaubt, Worte gezielt an Personen zu richten, um seine Aussagen anderen und der Sprache nicht mächtigen unzugänglich zu machen.
Biographie: Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, seitdem Anbar das Licht Korons erblickte. Das böse Grinsen der rot-gelben Feuerkugel konnte er aber schon damals nicht leiden und es macht ihm Angst. Seine erste Reaktion als Neugeborenes als er in Kontakt mit Sonnenlicht kam, war tränenreiche Hysterie. Diese Scheu vor dem Sonnenlicht sollte zwar eigentlich vermerkt und beobachtet werden, aber da sich das Neugeborene sofort wieder im Schutze künstlich erleuchteter und sonnenlichtabweisender Häuser beruhigt hatte, und man damals keine halbe Standardminute draußen verbracht hatte, wurde diese gedankliche Notiz wohl fallen gelassen und vergessen. Zum Leidtragen seiner armen Eltern, war Anbars Geburtsjahr zur Ausnahme und im Widerspruch der industriellen toxisch verseuchten Atmosphäre ein an Sonnenlicht reiches Jahr und das hysterische, unheimlich klingende Geschrei groß in der von der Hauptstadt weit entfernten kleinen und unbekannten Gemeinde. Die Äußerungen des kleinen Quälgeistes wurden jedoch mit der Zeit immer unnatürlicher und seine Mutter verfiel dem Wahnsinn. In der Sorge und im Scham ein gezeichnetes Kind geboren zu haben, nahm sie sich das Leben. Als der Vater von der langen und schweren Arbeit in einer der Großkonzernfabriken nach Hause zurückkehrte und seine geliebte Frau tot am Boden vor dem Kinderbett sah, vergaß er den kleinen Jungen ganz und raubte sich ,aus Verzweiflung und Liebeskummer zu gleichen Teilen, die Sinne. Als er am nächsten Tage zum Sklavendienst im imperialen System aufbrach, wurde er zum letzten Mal in jener Gemeinde von Anbar gesehen. Seine Leiche wurde stark vertrocknet, geplündert und angefressen Tage später unweit des ihn beschäftigenden Konzerns gefunden. Der einzige Überbleibsel dieser bettelarmen Familie richtete sich nach dem Verschwinden des Vaters in seinem Kinderbett aus Stroh auf und ein teuflisches , markerschütterndes Gelächter begann trotz der Säuglingsstimme. Als man darauf hin einen Beamten vorbeischickte, um den nicht zum Dienst erschienenen Vater zu rügen und zu bestrafen, fand dieser jedoch nur den zu verwesen beginnende Leichnam der Mutter vor. Von dem Säugling war keine Spur. Nach Überprüfung der Akten und dem offenkundigen Fehlen des kleinen Jungen bereinigte man diese ominöse Angelegenheit schnell und löschte den verschollenen kleinen Anbar unbarmherzig aus den Dateien Korons. Damit hatte der Junge niemals existiert.
Die kommenden Kleinkindsjahre wahren für den Waisen eine Zeit des Versteckens und des puren Überlebenskampfes, der Entbehrung von dem Nichts, das er besaß, und vor allem eine Zeit des Hungers in den Einöden Korons. Eines Tages erreichte er jedoch die stählernen Berge im Herzen einer bunten Sturmfront, die seltsamer Weise aber keine juckenden Schauer schmieriger Tropfen und eine Kaskade bunter Lichter verursachte. Dort, in den gewaltigen, glatten und kalten Schluchten dieser Berge musste er immer wieder neuen Gefahren ausweichen. Gefährliche Höhen, beflügelte Ungeheuer und den Fängen anderer Schluchtbewohner. Aber er lernte auch einen kleinen, ungefähr gleichaltrigen Jungen kennen, mit dem er heimlich spielte und in dessen Umfeld er sich an den raren Vorräten der Bevölkerung labte. Was selbst für den untersten Angehörigen der Mittelschicht einer koronischen Makropole nichts weiter als unverwertbarer Abfall war, stellte für den kleinen Waisen ein reichhaltiges Mahl dar. Trotz seiner schwächlichen und ausgemergelten Erscheinung neigte der Waise anstelle von Scheu und Zurückhaltung zu einer wahnwitzigen Aggression. Der andere Junge mit dem er spielte, musste einmal mehrere grobe Blutergüsse hinnehmen und dessen Eltern sperrten ihn fortan ein, denn die Arztkosten konnten sie sich nicht leisten. Anbar hatte sein Verhalten bei Wüstenhunden gesehen und wunderte sich nun, dass der Junge danach so anders aussah, obwohl sich die Hunde der Einöde nicht verändert hatten. Als der kleine Junge dann unversehens ausbüchste und mit neuen Hämatomen zurückkehrte, reagierten dessen Eltern äußerst ungehalten. Wer dafür verantwortlich war, kam dabei nie zu Tage. Der kleine Spielgefährte des Waisen Anbar schwieg als die Eltern nach einer Erklärung suchten. Kurz darauf verschwand Anbars Spielgefährte und auch dessen Eltern waren vom ewigen Nichts verschluckt worden. Ganz so, als ob Koron III sie verschluckt hätte. Anbar wartete eine Zeit lang vergebens. Wütend und traurig kehrte der kleine Knabe diesen Schluchten aus kaltem Stahl und zerbrochenem Glas den Rücken zu und schlurfte missmutig in eine unbekannte Richtung einem unbekanntem Ziel entgegen.
Jahre vergingen und aus dem schwächlichen Anbar wurde ein hagerer Überlebenskämpfer, dem die Spuren seines Daseins tief ins Antlitz eingemeißelt waren. Er hatte nie eine Schule besucht, selten andere Menschen in den lebensfeindlichen Wüsten des Planeten getroffen und sich stets über guturale Laute mit seiner Umgebung und den dort lebenden Fressfeinden kommuniziert und gestritten. Es galt zu fressen oder gefressen zu werden und der heranwachsende Anbar entwickelte einen gewaltigen Appetit. Als er sich eines Nachts vor Erschöpfung zum Schlafen hinlegte, erwachte er im darauf folgenden Zyklus auf den Nieten vom kalten Stahl eines Schiffsdecks. Grobe und ungewaschene Männer mit fremden Abzeichen hatten ihn und einige andere verlauste und lumpige Gestalten in eine Art Käfig gesperrt. Die Umgebung des Himmelsschiffes, die der frierende Jugendliche aus runden Öffnungen in den großen kalten Wänden des Schiffes ausmachen konnte, war tiefschwarz und mit Punkten, wie er sie sonst immer nachts am Himmel gesehen hatte. Das nächste was passierte, war, dass sie die Punkte zu langen Streifen verzogen und es einen lauten Knall gab. Irgendein Fehler war aufgetreten und das Schiff schleuderte bald jenseits eines Kurses durch die Leere des Warp. Es wurde dunkel um ihn, als sein Verstand beim Erblicken der puren und plötzlichen Warpenergien nachgab…
Als sein Bewusstsein wieder einsetzte, war er um mehrere Jahre gealtert, gewachsen, mit vergleichsweise immensen Muskelbergen versehen und verfügte über die Gabe des Sprechens. Etwas, was er vorher immer bewundert, aber nie erlernt hatte. Aber es war nicht die Sprache, die er auf Koron flüchtig kennengelernt hatte, sondern eine dunkle, finstere und unheilvolle Sprache. Ebenso erkannte er, dass sein Verstand geschärft worden war und er zumindest auch die Grundzüge der Sprache Korons beherrschte. Das nächste was seine neuen Sinne wahrnahmen, war ein unwirkliches und vogelartig klingendes Gelächter. Als er sich dann in dem Halbdunkel umsah, erkannte er, dass sich die Situation auf dem einstmaligen Piratenschiff gewendet hatte. Er lag nackt und stark außerhalb des Käfigs, genauso wie die anderen Gefangenen, die ebenfalls körperlich verändert waren. Manche schienen tot und verfaulend, manche wie er selbst gewachsen, einer dürr und geierartig, eine Frau noch schöner als sie bereits zuvor gewesen war, doch umhaucht von einer mehr als eisigen Kühle. Doch zeigten alle Lebenden verwunderte Züge. Die Piraten dagegen saßen nun verloren in ihrem eigenen Sicherungskonstrukt. Die Gefangenen, sich noch im Vergeltungswunsch einig, vergingen sich brutal an ihren verängstigten Peinigern. Danach brach im Kontrollbereich des Himmelsschiffes ein Streit über die Bedienung der Instrumente aus. Es kam zu Handgreiflichkeiten und der Geier wurde auf die Kontrolloberflächen gestoßen. Das Schiff machte einen Ruck und die Lichter verzogen sich in den Sichtfenstern erneut. Dann erfasste ihn plötzlich wieder die Dunkelheit. Dieses Mal sollte seine Dunkelheit von Gewalt und Wahnsinn befallen und sein „Schlaf“ unruhig sein…
Nach seinem nächsten Erwachen stelle er einen Ortswechsel fest. Er fand sich ausgelaugt und schweißgebadet von seiner gedanklichen Heimsuchung am Rande eines unwirklich scheinenden Sees auf einem verzerrten Dschungelplaneten wieder. Um ihn herum die Spuren und Trümmer des Schiffes, Reste toter Piraten und Gefangener gleichermaßen. Allerdings waren die Raumschiffteile soweit verstreut, dass sich kaum eine Aussage über dessen einstige Größe treffen ließ. Als er am Boden liegend seinen Kopf reckte, sah er jenseits der verdrehten Baumlinie weitere Rauchsäulen aussteigen, als die, die diese neu geschaffene Lichtung teilweise einhüllten. Um seinen Hals spürte er ein sonderbares und fremdes Gefühl eines Bandes, an dem ein Stück Knochen mit einem Zeichen hing, einer Rune. Aber kaum hatte er sich bewegt, stürzte sich ein Schemen auf ihn. Nackt und am Boden wie er war, hatte er trotz großer Stärke Probleme diesen feigen Angriff von hinten abzuwehren. Als er nach langem Ringen seinen Angreifer abschütteln und sich erheben konnte, sah er einen der ehemaligen Gefangenen mit blutigen zu Fängen mutierten Armausläufen vor sich. Sabbernd und weit entfernt jeglicher Form des Verstandes stürzte sich dieses Wesen wieder und wieder auf ihn. Doch nun auf seinen Beinen stehend, war der neue Mensch äußerst agil und konnte seine neugewonnene Kraft auch nutzen. Unwillkürlich rief Anbar einen fremden und doch so vertrauten Namen immer wieder aus: Khorne. Nach einem weiteren langen Schlagabtausch brach Anbar dem Wesen den Schädel und Innereien spritzten in die neu gewonnene Freiheit. Langsam erschlaffte der Körper der wahnsinnig gewordenen Kreatur und ließ von ihm ab. Von den Klauen der Bestie nun gezeichnet und blutverschmiert, sank Anbar wieder vor Erschöpfung in sich zusammen. Anbar hatte seinem Patron den ersten Schädel dargeboten. Das letzte was er er hörte, war wieder eine absonderliche Stimme. Diesmal tief und grollend. Anbar wurde gefunden und weggebracht.
Als er das nächste Mal erwachte, befand sich Anbar wieder an einem anderen Ort. Wieder achtlos fallen gelassen; auf Stahlplatten und in der Kälte des ewigen Nichts. Es fror ihn als er wach wurde. Dieses Mal befand er sich nicht wieder eingepfercht in einer Ecke, sondern viel mehr in einem zwar nicht vollkommen geschlossenen, aber immerhin größtenteils von der unbekannten Umgebung des Schiffes abgegrenzten Raum. Neben ihm lag Stoff, Kleidung, und daneben standen grobe Stiefel. Da er so etwas zuvor nie angehabt hatte, benötigte er einige Versuche, bis die Kleidung richtig saß, aber sein Verstand sagte ihm instinktiv, dass diese Gegenstände gegen die Kälte halfen. Als er von den tristen Wänden um ihn herum angeödet den Teilraum verließ und in die Umwelt des Schiffes trat, trat er auch in eine neue Welt, eine Gesellschaft ein , wenn auch eine eher lose, die für ihn künftig bestimmend sein sollte. Es nahm zwar keine der Gestalten sonderlich Notiz von dem Neuling, aber sie alle trugen in verschiedenen Varianten die Farben und Symbole des Gottes, dessen Namen er auf dem unbekannten Planeten ausgerufen hatte. In dieser Fremdartigkeit musste sich Anbar fortan zu recht finden. Wo anders hin konnte er sowieso nicht. Er wusste ja nicht einmal wo er überhaupt war. So begab er sich auf die Erkundung der neuen, ihm zugeteilten Welt und erforschte und merkte sich die Gänge des Schiffes, soweit man ihm Zutritt gewährte. Bald hatte er auch etwas wie eine rudimentäre Form einer Schiffskantine entdeckt, wo das Essen quasi regelrecht direkt hineingeworfen wurde, und sich die Blut riechenden Hunde der Mannschaft um die größten Brocken stritten. Anbar wich Provokationen niemals aus und hatte in seiner Jugend einen schier unstillbaren Hunger entwickelt und stritt von Beginn an mit. Häufig unterlag er am Anfang, doch waren seine Kräfte im Begriff zu wachsen.
Es folgten Jahre der Überfälle und des Plünderns, des Kampfes und des Raubens in denen Anbar in dieser Vereinigung marodierender Halunken und Halsabschneider im Dienste des Khorne immer weiter aufstieg und sich bewies. Seine Zwillingsäxte erbeutete er in einem Zweikampf von einem unachtsam gewordenen Muskelberg, der sich seiner Stärke und seiner Position in der anarchistischen Gesellschaft Khornes zu sicher gewesen war. Auf einem fernen Planeten am Rande des Strudels traf der Gefolgsmann des Blutgottes auf einen wilden Chaoshund, dem zunächst im Kampf den Kopf abtrennte und ihm dann das Fell abzog. Die schwere Rüstung barg Anbar, nachdem er den Rädelsführer seiner Mörderbande duelliert hatte.Es war ein langer Kampf gewesen, der einen vollen Lichtzyklus gedauert hatte und am Ende konnte Anbar seinem Herrn und Meister einen weiteren Kopf darbieten. Mit dem Tod des Anführers hatte sich Anbar zum neuen Befehlshaber jener Diener des Blutgottes aufgeschwungen. Da kein wahrer Diener des Khorne den Kampf und die Herausforderung meiden durfte und Feigheit und Schwäche in jener Weltansicht keinerlei Platz hatten, war Anbar wieder einmal durch seine Ambitionen sehr, sehr einsam geworden. Die Mannschaft hat seinen Anstieg letztlich mit Khornes Währung bezahlen müssen oder hatte sich während der verschiedenen Stationen unter dem alten Anführer verstreut. Der harte Kern diente als Opfer für seinen Patron.
In den gefährlichen Randgebieten des befahrbaren Immateriums reisend, verschmolz sein Körper mit seiner Rüstung und er wurde im wahrsten Sinne des Wortes eins mit ihr und dem Ruf des Kampfes, der in seinem ganzen Wesen lag. Während seiner Odyssee zwang und lockte er neue Diener in seinen Dienst. Er hatte einen Namen erhalten: Anbar. Er war zu einem Unteranführer der Truppen Khornes geworden. Als der Zufall es wollte und er in einem Getümmel von seinen Kameraden getrennt wurde, trieb er ziellos weiter durch die Galaxis, bis hin nach Koron III, zurück zu seinem Heimatplaneten…
Dort gestrandet, musste Anbar sich erst einmal einem seltenen Anfall irrer Heiterkeit hingeben. Welch Ironie, dass er ausgerechnet bei all den unzählbaren Planeten des Imperiums ausgerechnet wieder dort landete, wo er seinen Weg begonnen hatte: Im Nirgendwo der chemisch verseuchten Einöden Korons. Wieder war sein Transportmittel aufgrund eines Defekts im letzten Moment und kurz vor der Landung abgestürzt und er hatte quasi als einziger überlebt. Dem vor Schmerz stöhnendem Piloten dieses käuflichen Schmugglerschiffes hatte er den Schädel und die Knochen aufgebrochen. Anbar hatte dessen Mark ausgesaugt, seine Adern noch weiter aufgerissen als sie es ohnehin schon durch Schnittwunden waren, um vom ausströmenden Blut zu trinken. Ein wenig gestärkt trat er seinen Weg instinktiv in Richtung der Siedlung seines alten Spielgefährten an. Auf Khornes Befehl begab er sich zu diesem ominösen und ihm gänzlich fremden Ort. Diese Siedlung war nicht das, an was er sich zu erinnern glaubte. Wo waren die hohen Berge und Türme, die tiefen und dunklen Schluchten hin? Wo war die Sturmfront aus Chemie und Smog? Wo war diese unheimliche Größe die er damals empfunden, ja die ihn aus der Entfernung angelockt hatte? Auch die Bewohner hatten sich verändert. Von den einstigen Wesen, die er in den Schluchten gesehen hatte, war offenbar nichts übrig geblieben, vor allem nicht nach Kontakt mit Anbar. Nichts in der Wüste fürchtete er und alles was ihn versuchte als Beute zu gewinnen, verlor sein Haupt an den Blutgott.
Anbar zog weiter, quer durch die lebensfeindliche Wüste. Nahezu alle Menschen wichen angsterfüllt vor ihm zurück oder versuchten ihn zu töten. Es gab auch jene, die entstellt und deformiert waren und ihn als Heiland verehren wollten. Doch in ihrem kränklichen Wesen lag nichts Wahres und keine Stärke. Es waren keine Kinder des Chaos, es waren Ausgestoßene. Auch wenn solche Auseinandersetzungen einseitig waren, so erfreute sich Anbar am Spiel mit den Axtklingen. Er zog weiter und weiter und hinterließ so manche illegale Siedlung im unbewussten Interesse der planetaren Obrigkeit: tot. Irgendwann gelangte der Gefolgsmann des Blutgottes an einen neuen und größeren Ort. Hier waren Diener der Götter versammelt. Manche waren genauso schwächlich und immerhin einer glich ihm selbst recht stark. Sie alle waren aber von einem Willen getrieben, der bei den Hoffnungslosen in den Wüsten nicht zu bemerken war. Rudimentäre Symbole, Auren der Aggression und der Bereitschaft und ein deutlich spürbarer Makel, der einen von allem anderen Leben trennte und einen auf ewig verdammte. Er fühlte sich wie zu Hause.
Zusammenfassung:
Name: Anbar der Henker
Rasse: ursprünglich ein Mensch
Zugehörigkeit: Khorne
Alter: unbekannt
Aussehen: 2,18m groß, Antlitz eines Totenschädels, gelb leuchtende Augen
Besitz: schwere Ganzkörperpanzerung altertümlicher Art in den Farben des Khorne, "Vernichterpaar", knöchernes Amulett
Fähigkeiten: Khornes Kampffähigkeiten, Berserkerwut
Eigenschaften: leidenschaftslos außer im Kampf, liebt das Sammeln von Schädeln, sucht Herausforderungen und Zweikämpfe, Stärke eines Bären und enormes Geschick mit den Äxten und im Bewegen im Kampf
Name: Anbar der Henker
Rufname: Der Henker
Rasse: Er war einmal ein Mensch
Herkunft: Koron III
Zugehörigkeit: Khorne
Alter: Sein Alter ist schwer schätzbar und wegen seines Aussehens halten ihn viele Abergläubige bereits für einen Renegatenmarine. Durch die Zeitflüsse im Warp ist der von den Menschen geprägte Begriff nicht mehr von Belang.
Äußeres: Anbar ist mit 2,18m ohne Helm tatsächlich einige Zentimeter größer als Rasankurs Herr und Meister Kogan, der Fürst des Chaos von Koron. Die Hörner auf seinem Kopfschutz erhöhen seine Erscheinung auf beeindruckende 2,60 Meter. Könnte er seine durch den Warp mit seiner Haut teilweise verwachsene und verschmolzene Rüstung noch ablegen, so wäre auch sie wie bei seinem Meister und vielen anderen Anhängern des Khorne von Ritualnarben durchzogen und von Kampfspuren übersäht. Lediglich seinen mit zwei schweren Hörnern versehenen Helm kann Anbar noch abnehmen. Unter diesem befindet sich ein schon nahezu einem Totenschädel gleichendes, bleiches Antlitz, dessen Augen in einem unnatürlichen gelben Leuchten schimmern und aus dessen Nüstern wie bei einem Pferd bei kaltem Wetter Dampf und fauliger Atem dringt. Seine Rüstung ist ein Relikt vergangener Tage. Schwere Platten und Ketten, von Kopf bis Fuß, die vor schlecht gezielten Hieben und Schüssen Normalsterblicher gleichermaßen schützen. Diese antik scheinende Rüstung gleicht zwar in gewissen Zügen die eines Marine des Khorne, doch wurde Anbar noch nicht ausreichend von seinem Patron beschenkt, als dass er in eine solche Position aufsteigen könnte. Seine große, massige Gestalt, die Chaos- und Khorneinsignien auf seiner roten und mit Messing beschlagenen Rüstung erwecken jedoch in so manchem sterblichem Gegner eine Angst durch eine unterschwellige Assoziation mit einem Chaos Space Marine. Diese sind in Wahrheit allerdings noch um einiges imposanter als es der Henker zu sein vermag. Am Rücken seiner Rüstung trägt Anbar der Henker einen langen, ehemals hellen, gegerbten Umhang mit struppigem, verfilztem und verkrustetem Pelzansatz im Bereich der massiven Schulter und Nackenpanzer. Dies sind die Überreste eines ehemaligen Chaoshundes, den Anbar einst erschlug. Um seinen Hals trägt Anbar eine schwere bronzefarbene Kette mit einem knochenfarbenen Amulett. Anbar geht davon aus, dass es ein Geschenk seines Patrons höchstpersönlich ist, und das es ihn vor bösartigen Magien und dem unerwünschten Zugriff von Dämonen aus dem Immaterium schützt. Aber Glauben versetzt ja bekanntlich Berge! Anbar wird wie viele Anhänger des Khorne meist zuerst durch seinen Gestank wahrgenommen, der eine Übelkeit erregende Komposition aus altem Blut, alten Innereien und dem eigenen Körpergestank eines lange nicht gewaschenen Körpers darstellt.
Charakter: Nur einem noch stärkeren Diener des Chaos kann sich Anbar vorübergehend zur Gefolgsamkeit verpflichtet fühlen. Solange dieses wacklige Bedürfnis Bestand hat, jener Chaosfürst ihn nicht bedroht oder Schwäche zeigt, wahrt Anbar zu diesem einen gewissen Grad an Respekt. Im Kampf und bei negativen Äußerungen gegen ihn selbst oder gar seinen Meister Khorne, die er als Herausforderung betrachtet, erwacht jedoch jedesmal seine berserkergleiche Kampfeswut, die ihn zu einem wilden und schwerkontrollierbaren Verbündeten und zu einem schrecklichen Feind gleichermaßen macht. Nicht selten geifert und schäumt er in Rage und schlägt auf alles, das mutig genug ist, auch nur den Brustkorb zum Atmen zu heben. Bisher konnte ihn nur die Stille nach dem Kampf beruhigen. Als Verehrer des Khorne hegt Anbar darüber hinaus tiefe Abneigungen gegenüber alle Formen des unehrenhaften Fernkampfes und der Anwendung von psionischen Kräften. Dieser Neigung verleiht er immer wieder Ausdruck, in dem er versucht, solche Dinge praktizierende Verbündete zu dummen Äußerungen zu provozieren, die, sofern sie nicht von einem noch mächtigeren Anführer unterbunden werden, unweigerlich in einer Herausforderung enden werden. Ansonsten kennt Anbar kaum Emotionen. Liebe und Zuneigung sind ihm fremd, Hass und Wut jedoch sein Lebensinhalt. Tag für Tag gilt es sich für einen Anhänger des Khorne im Kampf zu beweisen und Anbars Drang Schädel zu sammeln ist groß. Ängste hat er nicht und wo bei vernünftigen Wesen ein Selbsterhaltungstrieb einsetzt, zuckt in ihm ein Kribbeln der gierigen Erwartung auf eine bevorstehende Herausforderung. Er liebt die Hitze des Kampfes…
Ausrüstung: Als Anhänger des mächtigen Kriegsgott Khorne trägt er eine in dessen Farben gestaltete und mit Runen, Symbolen und Insignien des Chaos verzierte schwere Rüstung, der viele von den schwachen Menschen geführten Waffen kaum etwas anhaben können. In Anlehnung an die rituelle Waffe Khornes, trägt Anbar zwei grobschlächtige Äxte, derer er behänder ist, als es bei dem ersten Eindruck überhaupt möglich erscheint. Von Khorne angeblich höchstpersönlich geschenkt, trägt Anbar ein knöchernes Amulett, geschnitzt aus dem Schädel eines Tzeentchpsionikers, das ihn vor den bösartigen Kräften der Magie und dem sadistischen und perfiden Wahnsinn dämonischer Fantasien gleichermaßen schützen soll. Er trägt keinerlei Schusswaffen, Taschen oder Tragegurte an seiner Rüstung. Lediglich zwei Haken zum Anhängen seiner Zwillingsäxte befinden sich am Bauchpanzer.
Fähigkeiten: Seine Fähigkeiten sind weder diplomatischer noch technischer Natur. Sein Können beschränkt sich einzig und allein auf das des Tötens mit Klingen im Nahkampf, doch meistert er diese Fähigkeit für sterbliche Verhältnisse mit erschreckender Bravour. Um dies leisten zu können, benötigt er jedoch eine gute Konstitution, viel Muskelmasse und eine Bärenstärke, gute Reflexe und einen wahnsinnigen Instinkt um die häufig weit entfernten Feinde in Reichweite seiner Vergelter des Khorne zu bekommen. Da er nur wenig Kontakt mit der Zivilisation hatte, ist seine Basissprache stark gebrochen, unpräzise und so galant wie der Huf einer wilden Kreatur seines unsterblichen Gottmeisters Khorne. Dagegen beherrscht er jedoch die finstere Sprache, die es ihm erlaubt, Worte gezielt an Personen zu richten, um seine Aussagen anderen und der Sprache nicht mächtigen unzugänglich zu machen.
Biographie: Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, seitdem Anbar das Licht Korons erblickte. Das böse Grinsen der rot-gelben Feuerkugel konnte er aber schon damals nicht leiden und es macht ihm Angst. Seine erste Reaktion als Neugeborenes als er in Kontakt mit Sonnenlicht kam, war tränenreiche Hysterie. Diese Scheu vor dem Sonnenlicht sollte zwar eigentlich vermerkt und beobachtet werden, aber da sich das Neugeborene sofort wieder im Schutze künstlich erleuchteter und sonnenlichtabweisender Häuser beruhigt hatte, und man damals keine halbe Standardminute draußen verbracht hatte, wurde diese gedankliche Notiz wohl fallen gelassen und vergessen. Zum Leidtragen seiner armen Eltern, war Anbars Geburtsjahr zur Ausnahme und im Widerspruch der industriellen toxisch verseuchten Atmosphäre ein an Sonnenlicht reiches Jahr und das hysterische, unheimlich klingende Geschrei groß in der von der Hauptstadt weit entfernten kleinen und unbekannten Gemeinde. Die Äußerungen des kleinen Quälgeistes wurden jedoch mit der Zeit immer unnatürlicher und seine Mutter verfiel dem Wahnsinn. In der Sorge und im Scham ein gezeichnetes Kind geboren zu haben, nahm sie sich das Leben. Als der Vater von der langen und schweren Arbeit in einer der Großkonzernfabriken nach Hause zurückkehrte und seine geliebte Frau tot am Boden vor dem Kinderbett sah, vergaß er den kleinen Jungen ganz und raubte sich ,aus Verzweiflung und Liebeskummer zu gleichen Teilen, die Sinne. Als er am nächsten Tage zum Sklavendienst im imperialen System aufbrach, wurde er zum letzten Mal in jener Gemeinde von Anbar gesehen. Seine Leiche wurde stark vertrocknet, geplündert und angefressen Tage später unweit des ihn beschäftigenden Konzerns gefunden. Der einzige Überbleibsel dieser bettelarmen Familie richtete sich nach dem Verschwinden des Vaters in seinem Kinderbett aus Stroh auf und ein teuflisches , markerschütterndes Gelächter begann trotz der Säuglingsstimme. Als man darauf hin einen Beamten vorbeischickte, um den nicht zum Dienst erschienenen Vater zu rügen und zu bestrafen, fand dieser jedoch nur den zu verwesen beginnende Leichnam der Mutter vor. Von dem Säugling war keine Spur. Nach Überprüfung der Akten und dem offenkundigen Fehlen des kleinen Jungen bereinigte man diese ominöse Angelegenheit schnell und löschte den verschollenen kleinen Anbar unbarmherzig aus den Dateien Korons. Damit hatte der Junge niemals existiert.
Die kommenden Kleinkindsjahre wahren für den Waisen eine Zeit des Versteckens und des puren Überlebenskampfes, der Entbehrung von dem Nichts, das er besaß, und vor allem eine Zeit des Hungers in den Einöden Korons. Eines Tages erreichte er jedoch die stählernen Berge im Herzen einer bunten Sturmfront, die seltsamer Weise aber keine juckenden Schauer schmieriger Tropfen und eine Kaskade bunter Lichter verursachte. Dort, in den gewaltigen, glatten und kalten Schluchten dieser Berge musste er immer wieder neuen Gefahren ausweichen. Gefährliche Höhen, beflügelte Ungeheuer und den Fängen anderer Schluchtbewohner. Aber er lernte auch einen kleinen, ungefähr gleichaltrigen Jungen kennen, mit dem er heimlich spielte und in dessen Umfeld er sich an den raren Vorräten der Bevölkerung labte. Was selbst für den untersten Angehörigen der Mittelschicht einer koronischen Makropole nichts weiter als unverwertbarer Abfall war, stellte für den kleinen Waisen ein reichhaltiges Mahl dar. Trotz seiner schwächlichen und ausgemergelten Erscheinung neigte der Waise anstelle von Scheu und Zurückhaltung zu einer wahnwitzigen Aggression. Der andere Junge mit dem er spielte, musste einmal mehrere grobe Blutergüsse hinnehmen und dessen Eltern sperrten ihn fortan ein, denn die Arztkosten konnten sie sich nicht leisten. Anbar hatte sein Verhalten bei Wüstenhunden gesehen und wunderte sich nun, dass der Junge danach so anders aussah, obwohl sich die Hunde der Einöde nicht verändert hatten. Als der kleine Junge dann unversehens ausbüchste und mit neuen Hämatomen zurückkehrte, reagierten dessen Eltern äußerst ungehalten. Wer dafür verantwortlich war, kam dabei nie zu Tage. Der kleine Spielgefährte des Waisen Anbar schwieg als die Eltern nach einer Erklärung suchten. Kurz darauf verschwand Anbars Spielgefährte und auch dessen Eltern waren vom ewigen Nichts verschluckt worden. Ganz so, als ob Koron III sie verschluckt hätte. Anbar wartete eine Zeit lang vergebens. Wütend und traurig kehrte der kleine Knabe diesen Schluchten aus kaltem Stahl und zerbrochenem Glas den Rücken zu und schlurfte missmutig in eine unbekannte Richtung einem unbekanntem Ziel entgegen.
Jahre vergingen und aus dem schwächlichen Anbar wurde ein hagerer Überlebenskämpfer, dem die Spuren seines Daseins tief ins Antlitz eingemeißelt waren. Er hatte nie eine Schule besucht, selten andere Menschen in den lebensfeindlichen Wüsten des Planeten getroffen und sich stets über guturale Laute mit seiner Umgebung und den dort lebenden Fressfeinden kommuniziert und gestritten. Es galt zu fressen oder gefressen zu werden und der heranwachsende Anbar entwickelte einen gewaltigen Appetit. Als er sich eines Nachts vor Erschöpfung zum Schlafen hinlegte, erwachte er im darauf folgenden Zyklus auf den Nieten vom kalten Stahl eines Schiffsdecks. Grobe und ungewaschene Männer mit fremden Abzeichen hatten ihn und einige andere verlauste und lumpige Gestalten in eine Art Käfig gesperrt. Die Umgebung des Himmelsschiffes, die der frierende Jugendliche aus runden Öffnungen in den großen kalten Wänden des Schiffes ausmachen konnte, war tiefschwarz und mit Punkten, wie er sie sonst immer nachts am Himmel gesehen hatte. Das nächste was passierte, war, dass sie die Punkte zu langen Streifen verzogen und es einen lauten Knall gab. Irgendein Fehler war aufgetreten und das Schiff schleuderte bald jenseits eines Kurses durch die Leere des Warp. Es wurde dunkel um ihn, als sein Verstand beim Erblicken der puren und plötzlichen Warpenergien nachgab…
Als sein Bewusstsein wieder einsetzte, war er um mehrere Jahre gealtert, gewachsen, mit vergleichsweise immensen Muskelbergen versehen und verfügte über die Gabe des Sprechens. Etwas, was er vorher immer bewundert, aber nie erlernt hatte. Aber es war nicht die Sprache, die er auf Koron flüchtig kennengelernt hatte, sondern eine dunkle, finstere und unheilvolle Sprache. Ebenso erkannte er, dass sein Verstand geschärft worden war und er zumindest auch die Grundzüge der Sprache Korons beherrschte. Das nächste was seine neuen Sinne wahrnahmen, war ein unwirkliches und vogelartig klingendes Gelächter. Als er sich dann in dem Halbdunkel umsah, erkannte er, dass sich die Situation auf dem einstmaligen Piratenschiff gewendet hatte. Er lag nackt und stark außerhalb des Käfigs, genauso wie die anderen Gefangenen, die ebenfalls körperlich verändert waren. Manche schienen tot und verfaulend, manche wie er selbst gewachsen, einer dürr und geierartig, eine Frau noch schöner als sie bereits zuvor gewesen war, doch umhaucht von einer mehr als eisigen Kühle. Doch zeigten alle Lebenden verwunderte Züge. Die Piraten dagegen saßen nun verloren in ihrem eigenen Sicherungskonstrukt. Die Gefangenen, sich noch im Vergeltungswunsch einig, vergingen sich brutal an ihren verängstigten Peinigern. Danach brach im Kontrollbereich des Himmelsschiffes ein Streit über die Bedienung der Instrumente aus. Es kam zu Handgreiflichkeiten und der Geier wurde auf die Kontrolloberflächen gestoßen. Das Schiff machte einen Ruck und die Lichter verzogen sich in den Sichtfenstern erneut. Dann erfasste ihn plötzlich wieder die Dunkelheit. Dieses Mal sollte seine Dunkelheit von Gewalt und Wahnsinn befallen und sein „Schlaf“ unruhig sein…
Nach seinem nächsten Erwachen stelle er einen Ortswechsel fest. Er fand sich ausgelaugt und schweißgebadet von seiner gedanklichen Heimsuchung am Rande eines unwirklich scheinenden Sees auf einem verzerrten Dschungelplaneten wieder. Um ihn herum die Spuren und Trümmer des Schiffes, Reste toter Piraten und Gefangener gleichermaßen. Allerdings waren die Raumschiffteile soweit verstreut, dass sich kaum eine Aussage über dessen einstige Größe treffen ließ. Als er am Boden liegend seinen Kopf reckte, sah er jenseits der verdrehten Baumlinie weitere Rauchsäulen aussteigen, als die, die diese neu geschaffene Lichtung teilweise einhüllten. Um seinen Hals spürte er ein sonderbares und fremdes Gefühl eines Bandes, an dem ein Stück Knochen mit einem Zeichen hing, einer Rune. Aber kaum hatte er sich bewegt, stürzte sich ein Schemen auf ihn. Nackt und am Boden wie er war, hatte er trotz großer Stärke Probleme diesen feigen Angriff von hinten abzuwehren. Als er nach langem Ringen seinen Angreifer abschütteln und sich erheben konnte, sah er einen der ehemaligen Gefangenen mit blutigen zu Fängen mutierten Armausläufen vor sich. Sabbernd und weit entfernt jeglicher Form des Verstandes stürzte sich dieses Wesen wieder und wieder auf ihn. Doch nun auf seinen Beinen stehend, war der neue Mensch äußerst agil und konnte seine neugewonnene Kraft auch nutzen. Unwillkürlich rief Anbar einen fremden und doch so vertrauten Namen immer wieder aus: Khorne. Nach einem weiteren langen Schlagabtausch brach Anbar dem Wesen den Schädel und Innereien spritzten in die neu gewonnene Freiheit. Langsam erschlaffte der Körper der wahnsinnig gewordenen Kreatur und ließ von ihm ab. Von den Klauen der Bestie nun gezeichnet und blutverschmiert, sank Anbar wieder vor Erschöpfung in sich zusammen. Anbar hatte seinem Patron den ersten Schädel dargeboten. Das letzte was er er hörte, war wieder eine absonderliche Stimme. Diesmal tief und grollend. Anbar wurde gefunden und weggebracht.
Als er das nächste Mal erwachte, befand sich Anbar wieder an einem anderen Ort. Wieder achtlos fallen gelassen; auf Stahlplatten und in der Kälte des ewigen Nichts. Es fror ihn als er wach wurde. Dieses Mal befand er sich nicht wieder eingepfercht in einer Ecke, sondern viel mehr in einem zwar nicht vollkommen geschlossenen, aber immerhin größtenteils von der unbekannten Umgebung des Schiffes abgegrenzten Raum. Neben ihm lag Stoff, Kleidung, und daneben standen grobe Stiefel. Da er so etwas zuvor nie angehabt hatte, benötigte er einige Versuche, bis die Kleidung richtig saß, aber sein Verstand sagte ihm instinktiv, dass diese Gegenstände gegen die Kälte halfen. Als er von den tristen Wänden um ihn herum angeödet den Teilraum verließ und in die Umwelt des Schiffes trat, trat er auch in eine neue Welt, eine Gesellschaft ein , wenn auch eine eher lose, die für ihn künftig bestimmend sein sollte. Es nahm zwar keine der Gestalten sonderlich Notiz von dem Neuling, aber sie alle trugen in verschiedenen Varianten die Farben und Symbole des Gottes, dessen Namen er auf dem unbekannten Planeten ausgerufen hatte. In dieser Fremdartigkeit musste sich Anbar fortan zu recht finden. Wo anders hin konnte er sowieso nicht. Er wusste ja nicht einmal wo er überhaupt war. So begab er sich auf die Erkundung der neuen, ihm zugeteilten Welt und erforschte und merkte sich die Gänge des Schiffes, soweit man ihm Zutritt gewährte. Bald hatte er auch etwas wie eine rudimentäre Form einer Schiffskantine entdeckt, wo das Essen quasi regelrecht direkt hineingeworfen wurde, und sich die Blut riechenden Hunde der Mannschaft um die größten Brocken stritten. Anbar wich Provokationen niemals aus und hatte in seiner Jugend einen schier unstillbaren Hunger entwickelt und stritt von Beginn an mit. Häufig unterlag er am Anfang, doch waren seine Kräfte im Begriff zu wachsen.
Es folgten Jahre der Überfälle und des Plünderns, des Kampfes und des Raubens in denen Anbar in dieser Vereinigung marodierender Halunken und Halsabschneider im Dienste des Khorne immer weiter aufstieg und sich bewies. Seine Zwillingsäxte erbeutete er in einem Zweikampf von einem unachtsam gewordenen Muskelberg, der sich seiner Stärke und seiner Position in der anarchistischen Gesellschaft Khornes zu sicher gewesen war. Auf einem fernen Planeten am Rande des Strudels traf der Gefolgsmann des Blutgottes auf einen wilden Chaoshund, dem zunächst im Kampf den Kopf abtrennte und ihm dann das Fell abzog. Die schwere Rüstung barg Anbar, nachdem er den Rädelsführer seiner Mörderbande duelliert hatte.Es war ein langer Kampf gewesen, der einen vollen Lichtzyklus gedauert hatte und am Ende konnte Anbar seinem Herrn und Meister einen weiteren Kopf darbieten. Mit dem Tod des Anführers hatte sich Anbar zum neuen Befehlshaber jener Diener des Blutgottes aufgeschwungen. Da kein wahrer Diener des Khorne den Kampf und die Herausforderung meiden durfte und Feigheit und Schwäche in jener Weltansicht keinerlei Platz hatten, war Anbar wieder einmal durch seine Ambitionen sehr, sehr einsam geworden. Die Mannschaft hat seinen Anstieg letztlich mit Khornes Währung bezahlen müssen oder hatte sich während der verschiedenen Stationen unter dem alten Anführer verstreut. Der harte Kern diente als Opfer für seinen Patron.
In den gefährlichen Randgebieten des befahrbaren Immateriums reisend, verschmolz sein Körper mit seiner Rüstung und er wurde im wahrsten Sinne des Wortes eins mit ihr und dem Ruf des Kampfes, der in seinem ganzen Wesen lag. Während seiner Odyssee zwang und lockte er neue Diener in seinen Dienst. Er hatte einen Namen erhalten: Anbar. Er war zu einem Unteranführer der Truppen Khornes geworden. Als der Zufall es wollte und er in einem Getümmel von seinen Kameraden getrennt wurde, trieb er ziellos weiter durch die Galaxis, bis hin nach Koron III, zurück zu seinem Heimatplaneten…
Dort gestrandet, musste Anbar sich erst einmal einem seltenen Anfall irrer Heiterkeit hingeben. Welch Ironie, dass er ausgerechnet bei all den unzählbaren Planeten des Imperiums ausgerechnet wieder dort landete, wo er seinen Weg begonnen hatte: Im Nirgendwo der chemisch verseuchten Einöden Korons. Wieder war sein Transportmittel aufgrund eines Defekts im letzten Moment und kurz vor der Landung abgestürzt und er hatte quasi als einziger überlebt. Dem vor Schmerz stöhnendem Piloten dieses käuflichen Schmugglerschiffes hatte er den Schädel und die Knochen aufgebrochen. Anbar hatte dessen Mark ausgesaugt, seine Adern noch weiter aufgerissen als sie es ohnehin schon durch Schnittwunden waren, um vom ausströmenden Blut zu trinken. Ein wenig gestärkt trat er seinen Weg instinktiv in Richtung der Siedlung seines alten Spielgefährten an. Auf Khornes Befehl begab er sich zu diesem ominösen und ihm gänzlich fremden Ort. Diese Siedlung war nicht das, an was er sich zu erinnern glaubte. Wo waren die hohen Berge und Türme, die tiefen und dunklen Schluchten hin? Wo war die Sturmfront aus Chemie und Smog? Wo war diese unheimliche Größe die er damals empfunden, ja die ihn aus der Entfernung angelockt hatte? Auch die Bewohner hatten sich verändert. Von den einstigen Wesen, die er in den Schluchten gesehen hatte, war offenbar nichts übrig geblieben, vor allem nicht nach Kontakt mit Anbar. Nichts in der Wüste fürchtete er und alles was ihn versuchte als Beute zu gewinnen, verlor sein Haupt an den Blutgott.
Anbar zog weiter, quer durch die lebensfeindliche Wüste. Nahezu alle Menschen wichen angsterfüllt vor ihm zurück oder versuchten ihn zu töten. Es gab auch jene, die entstellt und deformiert waren und ihn als Heiland verehren wollten. Doch in ihrem kränklichen Wesen lag nichts Wahres und keine Stärke. Es waren keine Kinder des Chaos, es waren Ausgestoßene. Auch wenn solche Auseinandersetzungen einseitig waren, so erfreute sich Anbar am Spiel mit den Axtklingen. Er zog weiter und weiter und hinterließ so manche illegale Siedlung im unbewussten Interesse der planetaren Obrigkeit: tot. Irgendwann gelangte der Gefolgsmann des Blutgottes an einen neuen und größeren Ort. Hier waren Diener der Götter versammelt. Manche waren genauso schwächlich und immerhin einer glich ihm selbst recht stark. Sie alle waren aber von einem Willen getrieben, der bei den Hoffnungslosen in den Wüsten nicht zu bemerken war. Rudimentäre Symbole, Auren der Aggression und der Bereitschaft und ein deutlich spürbarer Makel, der einen von allem anderen Leben trennte und einen auf ewig verdammte. Er fühlte sich wie zu Hause.
Zusammenfassung:
Name: Anbar der Henker
Rasse: ursprünglich ein Mensch
Zugehörigkeit: Khorne
Alter: unbekannt
Aussehen: 2,18m groß, Antlitz eines Totenschädels, gelb leuchtende Augen
Besitz: schwere Ganzkörperpanzerung altertümlicher Art in den Farben des Khorne, "Vernichterpaar", knöchernes Amulett
Fähigkeiten: Khornes Kampffähigkeiten, Berserkerwut
Eigenschaften: leidenschaftslos außer im Kampf, liebt das Sammeln von Schädeln, sucht Herausforderungen und Zweikämpfe, Stärke eines Bären und enormes Geschick mit den Äxten und im Bewegen im Kampf