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Band von Bamarun
#51
Er hatte permanent Hunger, denn ihre Vorräte waren bestenfalls bescheiden. Die Rüstung scheuerte auf Wunden, Rissen und Schnitten, die nicht wie gewohnt innerhalb von Minuten verheilten. 
Er war übermüdet und trotz seiner unmenschlichen Kräfte schmerzten seine Glieder. 
Das war ungewohnt, aber es war gut. Es war lebendig. 
Anfangs hatte ihm die Entfernung zu Rasankur zu schaffen gemacht. Das plötzliche verletzlich sein, zurückgeworfen auf die eigenen Instinkte, auf Vorsicht und Bedachtsamkeit. Das war anfangs beunruhigend, ja beängstigend gewesen. Jetzt fühlte er seine Sinne dadurch geschärft. Gern hätte er den Helm auch vor seinen Kriegern abgenommen und sich in aller Öffentlichkeit eine Zigarre gegönnt. Das allerdings ging natürlich nicht. Sie brauchten keinen weiteren Kameraden, sie brauchten einen Champion, eine Manifestation der Götter. 
Seine Rasankuri und Palta schlugen sich großartig. Sie waren glühende Beispiele bedingungslosen Fanatismuses, die jede Aufgabe angingen, als gelte es den Jihad zu gewinnen. Letztlich stimmte das sogar. Sie teilten den engsten Raum als spärliche Unterkunft, teilten das wenige an Nahrung. Sie waren ihren Ritualen treuer, als sie es selbst in Rasankur gewesen waren. Den Palta war diese Hingabe ein Ansporn und auch den neuen Rekruten dienten sie als Vorbild. 
Das ihr weiteres Vorgehen auf List und Behutsamkeit beruhte, hatte den Schwarzen Drachen anfänglich rasend gemacht. 
Er war gekommen, um einen Frontalangriff zu führen, das Moment der Überraschung auszunutzen und hart zuzuschlagen. Jetzt verdammt zu sein, dass Heimtücke und penible Vorbereitung Früchte trugen, war frustrierend. 
Anfänglich jedenfalls. 
Die Verluste ihres Kampfes gegen lediglich zwei Marines hatten gezeigt, dass die direkte Konfrontation nicht zum Erfolg führte. Das wäre vielleicht sogar mit der vollen Stärke seiner Armee schwierig geworden. Die elenden Astartes hatten ihren Ruf in der Galaxie nicht umsonst. So musste er sich auf seinen Kontakt zum Träumer verlassen. 
Nach quälend langer Wartezeit hatte er wieder mit Naradas in Verbindung treten können. Der hatte einen Kontakt zum Herrn der Station hergestellt und herausgefunden, dass dieser die Marines und ihre Begleitung lieber heute als morgen loswerden wollte. Leider funktionierte der Austausch von Nachrichten nur über Boten, da man davon ausgehen musste, dass die anderen Schiffe den Funkkontakt überwachten. 
Diese Boten durften wiederum nicht zu häufig hin und her fliegen, da auch das Verdacht hätte erregen können. Das dies keineswegs Paranoia war zeigte sich immer wieder. Blickte man unbedarft aus einem der Panoramafenster des ehemaligen Vergnügungsschiffes, dann wirkte das Bild recht friedlich. 
Große Schiffe aller Art, die vor Grav- Anker lagen und zwischen denen nur dann und wann ein kleiner Zubringer oder Frachter verkehrte. Mehr Aktion spielte sich direkt an der Station ab, wo Reparaturen durchgeführt wurden. Das ging mit dem Gewusel kleinerer Arbeitsgeräte einher. 
Das aber etwas passierte, sah man zum einen, zum anderen berichtete die Korrespondenz mit Naradas und damit mit dem Träumer davon. Inzwischen wusste er, dass es etwa dreißig Marines in der Flotte gab. Davon fünf Terminatoren. Das waren zumindest die Krieger, die auf die eine oder andere Art in Erscheinung getreten waren. Es mochte nicht nach viel klingen, im Vergleich zu den Tausenden von Mutanten, Schiffspersonal und Zivilisten. 
Doch mit dreißig Marines konnte man eine Stadt erobern. Vielleicht nicht auf lange Sicht halten, doch aber erobern. 
Das Vernichtungspotenzial einer solchen Gruppe war groß. Allerdings nahm es gehörig ab, wenn sie nicht einig waren. Das waren Chaos Marines generell nie wirklich, aber dann und wann schaffte es ein besonders skrupelloses Individuum sie unter seinem Banner zu vereinen. 
Kogan gab sich keinen Illusionen hin. Er würde dieses Individuum nicht sein. Zwar führte er das Kettenschwert eines getöteten Marines und empfand als es überaus unhandlich und schlecht ausbalanciert, aber das machte ihn nicht ebenbürtig. 
Nein, seine stärke lag in der Summe der Übersehenen, der Missachteten, der hungernden Massen. Auch natürlich in der Uneinigkeit der Astartes. Er beobachte die subtilen kleinen Manöver der Kriegsschiffe genau. Wie ihre internen Bündnisse und Abmachungen sich änderten, so änderten sich auch die Positionen der Schiffe. 
Einmal wurden Geschütze ausgerichtet, aber es kam zu keinem Schlagabtausch. 
Rund um die Uhr saßen Posten an den Fenstern an neuralgischen Stellen und wenn sich etwas änderte, brüllten sie diese Veränderung dem nächsten zu, bis die Information an der Brücke an kam. Sie wurde das Schiff zu einem fiebrig wartenden Kommandoposten.
Kogans Plan formte sich nach einigen Tagen des Brütens. Die schweigenden und darbenden Massen würden der Schlüssel werden. Wie die Müden und Beladenen dereinst in ihren Träumen nach Rasankur gelockt wurden waren, würden solche Einflüsterungen wieder das Mittel der Wahl sein. Der Träumer konnte dabei ein wenig unterstützen. Wer sich ihm hingab, zu dem hatte er einen Kontakt und konnte ihn, vereinfacht gesagt als ein Sender und Sprachrohr nutzen. Ein subtiles Eintröpfeln war damit möglich. Ein Keim der Rebellion und Unzufriedenheit. 
Diese Diffuse Wahrnehmung konnte durch Agitatoren und Demagogen der Rasankuri in eine gewünschte Richtung gelenkt werden. Das diese Aufpeitscher an die richtigen Stellen gelangten war auch dem Träumer zu verdanken, der die Agenten mit den regulären Arbeitern an Bord der Schiffe brachte. Die Gefahr für diese Tapferen war groß. Auch wenn Unmut und Unfrieden unter den Schiffsbesatzungen herrschte, war es doch eins bei Selbstgebrannten vom großen Aufstand zu reden und etwas ganz anderes, dann tatsächlich zur Waffe zu greifen. Man durfte nicht vergessen, dass die Marines trotz allem ihre sterblichen Anhänger und Günstlinge hatten, die im Fall der Fälle wohl zu ihren Meistern halten würden. Sei es aus Angst vor Strafe oder aus Hoffnung auf Belohnung. Diese Fraktion galt es also mit einzuberechnen. 
Am Tag X würde dann die Hölle losbrechen und im allgemeinen Durcheinander konnte eine gezielte Enteraktion auf die Bluträuber durchgeführt werden. Entkamen noch andere Schiffe mit ihnen, gut. 
Wenn nicht, dann war dies eben so. 
Sollten sie aber scheitern, dann waren alle anderen Überlegungen sowieso hinfällig.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#52
Kogan zählte zu denen, die in ihrem Leben nicht nur einmal mit Space Marines zutun gehabt hatte und überlebte, um davon zu berichten. Nicht nur Space Marines, sondern die Gattung Astates, die der Volksmund flüsternd als Chaos Space Marines bezeichnete. Er hatte mit ihnen auf einer Station gelebt und mit, wie auch gegen sie gekämpft. Bei genauerem Hinsehen relativierte sich all dies jedoch recht radikal. 
Ja er hatte mit den gezüchteten, man konnte auch sagen überzüchteten, Superkriegern auf einer Station gelebt, das stimmte. Sie in den ausgewiesenen Luxusbereichen, er mit tausenden anderen in den Slums. 
Er hatte mit ihnen gekämpft, was auch stimmte. Sie in den Speerspitzen, der Kommandoaktionen, den thriumpfahlen Entscheidungsschlägen, er und mit tausend anderen in den Horden der entbärbaren Fußsoldaten. 
Außerdem hatte er gegen sie gekämpft. Nicht indem er seine unzulängliche Pistole und seine einfache Axt gegen einen eingesetzt hatte. Dann hätte man genausgut auf einen Felsen schießen und eindreschen können. Nein, sie hatten beobachtet und studiert und dann, sich isoliert bewegende Marines, mit samt den Abschnitten in denen sie sich bewegt hatten, in die Luft oder besser gesagt, ins Vakuum gesprengt. Nicht das das immer ausgereicht hatte oder das sie dadurch vor Rache und Strafe gefeit gewesen wären. 
Jetzt hatte er wieder mit Marines zutun und eine Sache wurde ihm dabei erneut bewusst. 
Sie waren furchteinflößend. 
Trotz all der Macht, die er seit jener Zeit angehäuft hatte, trotz seiner übermenschlichen Stärke und der unnatürlichen Fähigkeit der Heilung, griff die Furcht nach seiner Seele. Das die Heilung Rasankurs darüber hinaus faktisch nicht mehr existent war, jetzt nach dieser langen Zeit, so weit weg von Zuhause, tat ihr Übriges. Nicht das sie ihm sonderlich viel genutzt haben dürfte, wenn Boltergeschosse seinen Leib auf Nebel reduziert hätten.
Der Marine, der ihm gegenüber saß sagte ihm nichts. 
Früher hatte er fast alle der Supersoldaten auf der Station gekannt und während sich für ihn ihm Realraum die Jahre weiterbewegt hatten, waren für die Flüchtlingen der Station Wochen, allenfalls ein paar Monate vergangen. Dennoch war ihm dieser hier unbekannt. Seine Rüstung war schwarz und die erhöhten Schulterpanzer wurden auf einer Seite von der goldenten Darstellung eines achtgezackten Sterns beherrscht, auf der anderen Seite von getriebenen Schriftzeichen, die Kogan noch nie gesehen hatte. Von den Symbolen stieg ein rötlicher Nebel auf und wenn man zu lang auf sie starrte, begannen die Augen zu jucken, als hätte man sich Sand hineingerieben. Der Helm war eine barocke, goldene Dämonenfratze, aus der rot lackierte Hörner ragten. Ganz bewusste hatte der Krieger den Helm nicht abgenommen, da er sich der einschüchternden Wirkung sehr wohl bewusst war. Eine Wirkung, die freilich nur im Zusammenspiel mit der immensen Größe des Chaosdieners entstand. 
Kogan war durch seine Verbindung mit der heiligen Stadt auch, wortwörtlich gewachsen, was aber nicht im Vergleich mit diesem gepanzerten Riesen stand, der schier unangreifbar wirkte. 
Zwischen diesem Ungeheuer und Kogan stand nur ein großer, auf Hochglanz polierter Edelholztisch. Darauf wiederum ein einziges, mit einem fleckigen Tuch abgedecktes Objekt. Für den Marine hatte man einen speziellen Stuhl bringen lassen. Einen der pnymatisch und stahlverstärkt mit den Herausforderungen von Größe und Gewicht fertig werden konnte.
Nun? Die Stimme des Supersoldaten klang durch den Zähnefletschenden Helmfilter etwas mechanisch, aber nicht so bestialisch und unmenschlich, wie man hätte vermuten können.
Kogan überlegte nicht lange und eröffnete das Gespräch, indem er sich vorbeugte, einen langen Arm machte und das Tuch von dem Objekt auf dem Tisch zog.
Darunter befand sich der abgetrennte Schädel von Unde. Seine Augen waren halb geschlossen und die geschwollene Zunge hing ihm aus dem Hals. Die Verwesung hatte seine Haut bereits mit dunklen Flecken überzogen. Wenn diese Enthüllung den Marine in irgendeiner Form irritierte, so ließ er es sich nicht anmerken.   
Der Sinnende, haben sie ihn genannt. 
Er verstand sich darauf schlau daherreden, aber viel Gehalt hatten seine Worte selten.
Wie genau soll ich diese Trophäe auffassen? Eine Art Drohung? Etwas das auch mir geschehen könnte?

Keine Drohung, sondern ein Beleg von Befähigung. Ein Leumund für unsere Iniativbewerbung.
Bewerbung? Es war schwer, die mechanisch verzerrte Stimme zu deuten, doch Kogan bildete sich ein, Belustigung, zumindest aber gelinde Neugier herauszuhören.
Wir sind auf arkanem Wege zu dieser Flotte gekommen, um sie zu erobern.
Der andere blieb unbewegt und schwieg.
Allerdings gab es ein Problem beim Transport. Es kamen nur ein paar tausend unserer Krieger herüber. Genug, um einige Schiffe unter unsere Kontrolle zu bringen und einige Marines zu töten, die sich uns in den Weg stellten. 
Aber nicht genug, um alle zu eliminieren und uns die gesamte Flotte anzueignen.
Welche Schiffe?
Ihr werdet mir nachsehen, dass ich darüber Stillschweigen bewahre, um diesen Vorteil nicht aus der Hand zu geben.
Natürlich stellt sich jetzt die Frage, warum wir hier sitzen und warum ich all das nicht damit beende, dass ich dich töte und diesem Phantomheer von dem du da redest, den Anführer nehme.
Ich bin natürlich nicht der Anführer unserer Streitmacht, sondern nur ein bescheidener Unterführer. Das gebietet der gesunde Menschenverstand. Außerdem würdet Ihr euch damit einer Chance berauben. Sterbe ich, so werde ich unverzüglich ersetzt. Ihr aber habt nicht nur eine unbedeutende Figur vom Spielfeld genommen, sondern auch die Möglichkeit euch aus einer Pattsituation zu befreien.
Es gibt eine Pattsituation?

Natürlich verstand Kogan, dass der Marine mit nichtssagender Suggestion ihn dazu bringen wollte, die Informationen zu offenbaren, die er hatte. Das war ebenso plump wie durchschaubar, aber vielleicht auch ganz bewusst so gewählt.
Ich bin mir sicher, dass ihr euch dieser Situation sehr bewusst seid. Die hier anwesenden Kriegsgruppen werden von keinem Champion angeführt. Das sie sich noch nicht gegenseitig zerfleischt haben liegt allein daran, dass sie auf die Reparatur der Station angewiesen sind und das jedes instandgesetzte Schiff, das zu fliehen versucht, von den verbleibenden Schiffen in Stücke geschossen wird. Während sich alle belauern, verkümmern die sterblichen Diener durch Hunger, Seuchen und Entkräftung.
Wir sind auf einfache Kultisten und Mutanten nicht angewiesen.
Bei Kämpfen Mann gegen Mann gewiss nicht. Wer könnte es mit einem Marine aufnehmen? Der abgetrennte Schädel auf dem Tisch schien diese rhetorische Frage zu beantworten. Ihr seit mächtig, aber auch ihr könnt nicht überall sein. 
In den Kämpfen nicht, in denen nicht nur neuralgische Punkte erobert und gehalten werden müssten, sondern auch wenn es darum geht Schiffe zu bemannen.
Angenommen es wäre so und es wäre darüber hinaus ein Problem, dass wir nicht selber lösen könnten. Was hast du anzubieten? Ein paar tausend Mann mit Gewehren und und spitzen Stöcken?   
Ein paar tausend Mann, die sich auf das Entern im luftleeren Raum und den Kampf gegen Astartes verstehen. Allemal nichts, dem halb verhungerte Mutanten und Kultisten etwas entgegenzusetzen hätten.
Und diese Kämpfer leiden keinen Hunger?
Kannibalismus ist bei uns kulturelles Gut.
Ich verstehe. 
Und nur einmal angenommen, wir nehmen die Dienste deines Heeres in Anspruch, um unsere eigene Kriegsgruppe zu verstärken. Was wäre der Lohn, den ihr für eine solche Zusammenarbeit beanspruchen würdet?
Nichts was Euch zum Schaden gereicht. 

Wir beanspruchen die Schiffe, die sich bereits unter unserer Kontrolle befinden. Ich kann euch versichern, dass dies keine Fahrzeuge sind, die ihr Dasein als Kriegsschiffe begonnen haben. Bestenfalls aufgewertete Frachter und Zivilschiffe. 
Am Ende des Tages für euch mehr Ballast als Nutzen. 
Außerdem setzen wir nach dem Sieg freies Geleit voraus. Es wird keinen Versuch eurerseits geben uns in den Dienst unter eurer Knute zu pressen. Wer sich aus dem jetzigen Heer der Verlorenen unserer Sache anschließt, fällt mit unter dieses Edikt.
Das sind vertretbare Forderungen, das will ich gern zugeben. Unser Wort würde euch als Garantie genügen?
Ihr müsst auf die Mächte des Warps schwören.
Ein lächerlicher Siegel unter einem Vertrag mit Kreaturen, die nicht grundlos als Verrätermarines bezeichnet wurden.
Ich werde dieses Angebot mitnehmen und meinen Brüdern unterbreiten. 
Wir trennen uns unter Parlamentär und ohne Blutvergießen. 
Das kannst du als eine Geste unseres Wohlwollens verstehen.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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#53
Wochen lang hatte sich gar nichts getan. Ein träges Vegetieren, ein Sterben auf Raten. 
Dann und wann hatte ein notdürftig repariertes Schiff das Trockendock der Station verlassen und seinen Platz mit einem anderen verletzen Giganten der Leere getauscht.
Jetzt wurde das Schwarz der Abwesenheit von Licht, durchbrochen von einer Ansammlung monströser Silhouetten, die sich träge gegeneinander bewegten. Zwei Teile einer einst stolzen Flotte, nun reduziert auf notdürftig zusammengeflickte Überreste, trieben aufeinander zu. 
Das Vakuum vibrierte beinahe spürbar vor unterdrückter Spannung, die sich durch die lauernde Langsamkeit dieses Prozesses eher zu steigern, denn abzumildern schien. Im Zentrum der Formation hingen die wenigen Schlachtschiffe, Zerstörer und Korvetten, die noch ihren Dienst tun konnten. Sie gemahnten an groteske Tiefseekreaturen, die nicht dazu bestimmt waren, das ein menschliches Auge sie schaute. Auch sie zeigten Spuren der verlorenen Schlacht um die Zuflucht. Lange her, längst eine vergessene Fußnote imperialer Geschichte.
Klaffende Löcher in Hüllen, nutzlos verdrehte Kanonenbatterien, ganze Sektionen, die im Dunkel abgeschalteter Enerige lagen. Oder im wo im Gegenteil, flickernde Energiesignaturen von der Verzweiflung ihrer Besatzungen zeugten, diese letzten Bollwerke ihrer Macht am Leben zu erhalten. Die geschundenen Kolosse bildeten das fragile Rückgrat der Flotten, doch ihre wahre Bedeutung lag in ihrer kostbaren Fracht: den Chaos Space Marines. Um diesen Nukleus drohender Vernichtung schwebten umfunktionierte zivile und industrielle Raumschiffe, ihre Hüllen übersät mit improvisierten Waffensystemen und grotesken Ornamenten. Ehemals glatte Oberflächen waren nun von Einschlagkratern und hastig angebrachten Panzerplatten verunstaltet. Die beiden essentiellen Bestandteile der Flotte, einst durch Furcht und Stärke zusammengeschmiedet, lagen sich wie lauernde Raubtiere gegenüber. Jedes Schiff war ein Mikrokosmos aus Furcht, Ehrgeiz und brodelnder Gewalt. In den düsteren Korridoren und verwinkelten Kommandozentralen wussten die Besatzungen, dass ein einziger Funke genügen würde, um die aufgestaute Spannung in einem Inferno aus Plasmafeuer und zerfetztem Metall zu entladen und das zu vernichten, was den letzten Rest Stärke dieser einstigen Macht darstellte. Die zentralen Kriegsschiffe waren es, die die eigentlichen Fehden ausfechten würden. All die wohl gehegten Feindschaften, die unvergessenen Beleidigungen und Ehrverletzungen, die Freveleien gegen die eigene erwählte Gottheit. Früher durch Strafandrohung unterdrückt, würde nun reiner Tisch gemacht werden. 
Die restlichen Schiffe, bemannt mit Renegaten und Mutanten, umkreisten dieses Zentrum. Ihre Besatzungen wussten, dass sie in den Augen ihrer Herren entbehrlich waren - Kanonenfutter in dem sich abzeichnenden Konflikt. Dennoch brannte in ihren verdrehten Körpern und verwirrten Geistern der verzweifelte Wunsch, sich zu beweisen, einen Platz in der neuen Ordnung zu erkämpfen, die aus diesem Chaos entstehen würde. 
So jedenfalls vermuteten es ihre übermenschlichen Meister. Dabei schlossen sie von sich auf ihre feindlichen Gegenüber und kamen sich schlau darin vor, selbst diese Ansicht ausgehebelt zu haben. Denn sie hatten dem Kanonenfutter mehr Gewicht beigemessen, als ihm zustand und als es der Feind vermuten würde. Eine geschulte Truppe aus Kriegern würde ihre entbehrlichen Horden anführen. Natürlich nicht so geschult wie die Marines selber, doch genug um das Gleichgewicht zu ihren Gunsten zu ändern. 
Was die verfeindeten Gruppen und Untergruppen derweil nicht wussten, war dass beide Seiten ein identisches Angebot bekommen hatte, das eigene Fußvolk zu verstärken. 
Das es dieses Fußvolk war, das die dritte, die entscheidende Fraktion darstellte. Während Hochmut und Vernachlässigung die Mittel waren, mit denen die Marines die sterbliche Schar bedachten, hatten ihnen die maskierten Krieger etwas gegeben, dessen Konzept die Marines seit Jahrtausenden schon nicht mehr, auch nur im Ansatz verstanden: Hoffnung. Die Hoffnung auf eine Chance, eine Zukunft, auf schlichtes Überleben.

Die Spannung stieg mit jedem verstreichenden Moment. Sensoren tasteten gierig nach Schwachstellen, Waffensysteme wurden in Bereitschaft versetzt, und in den Hangars warteten ausgedünnte Jagdstaffeln darauf, in den Kampf zu stürzen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste Schuss fallen würde, und dann würde sich der Weltraum einmal mehr in ein Schlachtfeld verwandeln, auf dem sich ehemalige Verbündete gegenseitig zerfleischten - ein grausames Spiegelbild der Natur des Chaos selbst. Vernichtung und Pläne in Plänen.
Die Spannung, entlud sich in einem einzigen, schicksalhaften Moment. Ein einzelner Plasmablitz, abgefeuert von einem nervösen Kanonier auf einem der umfunktionierten zivilen Schiffe, durchschnitt die Leere des Weltraums. Dieser Funke war alles, was es brauchte, um das Pulverfass zu entzünden. Innerhalb von Sekunden erwachte die gesamte Flotte zum Leben. Die Schlachtschiffe der Chaos Space Marines eröffneten mit lautlos donnernden Salven das Feuer, während ihre Zerstörer und Korvetten in aggressiven Formationen vorpreschten. Die improvisierte Armada aus zivilen und industriellen Raumschiffen flankierte sie und trieb ihnen wie eine Bugwelle voraus. Ihre Waffensysteme spuckten unkoordiniert Energiestrahlen und Projektile in Richtung des Feindes. 
Raumschlachten hatten für gewöhnlich klar definierte Phasen. 
Die Eröffnung, in welcher sich jeder an die tausend mal geübten Abläufe hielt. 
Die Konfusion, wenn die Dinge begannen dem Plan zuwider zu laufen. 
Schließlich die eigentliche Schlacht, wenn das große Ganze nur noch aus kleinen individuellen Duellen und partieller Zusammenarbeit bestand. Inmitten dieses Infernos aus Plasmafeuer und zerberstenden Schiffen begann die dritte Fraktion ihr subtiles Spiel. Die vermeintlich loyalen Truppen, die beiden Seiten zur Verstärkung geschickt worden waren, agierten zunächst genau wie erwartet. Sie führten die Horden der Renegaten und Mutanten in waghalsige Angriffe, scheinbar bestrebt, sich in den Augen ihrer übermenschlichen Herren zu beweisen.
Doch mit fortschreitender Schlacht wurden ihre wahren Absichten immer deutlicher. Kleine Fehler in der Koordination, minimale Verzögerungen in der Ausführung von Befehlen, geringfügige Abweichungen von den geplanten Formationen - all dies summierte sich zu einer kaum merklichen, aber entscheidenden Schwächung beider Seiten.
Die Kriegsschiffe der Chaos Space Marines, fokussiert auf ihre direkten Gegner und blind für die Subtilität des Verrats in ihren eigenen Reihen, bemerkten nicht, wie ihre Flankensicherung langsam aber sicher zusammenbrach. Die dritte Fraktion nutzte jede Gelegenheit, um scheinbar zufällige Kollisionen zwischen den Schiffen der Renegaten zu provozieren oder wichtige Formationen aufzubrechen, ineinander verkeilte Schiffe zurückfallen zu lassen.
Die Meister des Chaos, in ihrem Stolz und ihrer Arroganz gefangen, interpretierten diese Rückschläge zunächst als Zeichen der Inkompetenz ihrer untergebenen Truppen. Erst als es zu spät war, als ihre Flotten sich gegenseitig bereits empfindlich geschwächt hatten, begann die Wahrheit zu dämmern.

Möglich wurde dieser komplexe und präzise koordinierte Plan durch die sehr reale Unterstützung eines äußerst irrealen Verbündeten. Im Zentrum des Komplotts stand die Hilfe der Entität, die nur als "der Träumer" bekannt war - ein Wesen, dessen wahre Natur jenseits des Verständnisses gewöhnlicher Sterblicher lag. Doch mit der ein Pakt hatte geschmiedet werden können. Der Träumer wollte die lästigen Marines loswerden und obendrein schien es ihm eine diebische Freude zu bereiten, sich in diesem Spiel zu engagieren.
Der Träumer hatte seine Präsenz geschickt auf allen Schiffen der Verschwörung verteilt. Durch die  Körper jener, die sich ihm hingegeben hatten, sprach er und gab seine Befehle. Diese Körper dienten als lebende Knotenpunkte eines unsichtbaren Netzwerks, das die gesamte Operation umspannte.
Die wahre Genialität dieses Systems lag in seiner Unaufspürbarkeit. Anders als konventionelle Kommunikationsmethoden benötigte der Träumer weder Funk noch andere technische Hilfsmittel, die von feindlichen Scannern oder misstrauischen Kommandanten hätten entdeckt werden können. Selbst die mächtigsten Psioniker an Bord der Chaos-Schiffe waren nicht in der Lage, die subtilen Verbindungen wahrzunehmen, die der Träumer zwischen seinen Avataren gewoben hatte.
In der Praxis bedeutete dies, dass ein einziges Wesen faktisch alle Schiffe des Komplotts gleichzeitig befehligte. Jede Bewegung, jede vorgetäuschte Fehlkalkulation und jeder scheinbare Zufall war in Wahrheit Teil eines größeren, perfekt orchestrierten Plans. Die Körper des Träumers agierten in perfekter Synchronisation, ohne je den Verdacht der Chaos Space Marines zu erregen.
Diese übernatürliche Koordination erklärte die unheimliche Präzision, mit der die dritte Fraktion operierte. Während die verfeindeten Chaos-Fraktionen sich in einem verworrenen Kampf verstrickten, bewegten sich die Schiffe und Truppen des Träumers wie in einer makabren Choreographie. Jede Aktion, jedes Manöver war darauf ausgerichtet, die beiden Hauptkontrahenten gegeneinander auszuspielen und gleichzeitig die eigene Position zu stärken.
Die Ironie dieser Situation war nicht zu übersehen: Das Chaos, das sich seiner Unberechenbarkeit und Anpassungsfähigkeit rühmte, war von einer Entität überlistet worden, die diese Prinzipien auf eine noch höhere Ebene gehoben hatte. Der Träumer hatte das Chaos mit seinen eigenen Waffen geschlagen und dabei eine neue, erschreckende Dimension der kosmischen Intrige enthüllt.
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