01-04-2009, 07:33 AM
Name: Pelimeakos
Alter: Optisch um die 70
Aussehen: Pelimeakos gleicht keinem zweiten menschlichen Wesen auf Koron. Seine fast durchsichtige naturbleiche Pigmentation lässt sein ungefähres Alter spärlich erahnen, selbst seine ausgemergelte und dennoch gestraffte Haut weist darauf hin, wenngleich sie weder von ersichtlichen Narben von älteren Verletzungen kürt. Sein eingefallenes Mienenspiel erweist sich als blässlich und fahl, die spitzen Wangenknochen wirken gerade als seien sie vor Äonen eingestürzt, während die schlitzartigen Anhebungen seines Augenlichts durch farblose Augenbrauen ergänzt werden. Die invertierten Iriden entstammen freudlosen Abgründen, ebenso weiß wie die höchstgelegenen zu ewigem Eis erstarrten Gipfel. Die spinnengliedrigen Finger krönen sich durch vogelartige Klauen, welche beständig nervös zu zucken scheinen. Sein fruchtlos abgestorbenes Haupt ziert eine spärliche Korona schlohweißen hüftlangen Haares, welches zumeist offen, ungepflegt und strähnig über seinen Nacken herab hängt, gleichsam der greise Backenbart, welcher selbst nicht vermag sein kränkliches Äußeres zu kaschieren. Seine “formlosen” Schultern ragen gerade mal 190 Zentimeter über den staubigen Flur auf welchen er wandert, sein totengleicher Leib hingegen erscheint noch ausgemergelter, gebrandmarkt durch Anzeichen der Anorexie und jahrelangen Verzichts, beinahe spartanisch, kindliche 56 Kilogramm.
Ausrüstung: Pelimeakos glaubt nicht an die natürliche “Besitzsucht” seiner belanglosen Umwelt, er wiegt sich nicht in überflüssigen Wonnen, kleingeistigen Völlereien und der abgöttischen Hurerei des Volkes. Er verachtet derartig primitive und unzulängliche Attribute, vielleicht hüllt er sich gerade deshalb in die abgezogenen Häute derjenigen Wesen, welche angeblich zu höheren “Instinkten” befähigt sind, eingeschlagen in ein wenig pompöses, wetterbeständiges Beinkleid, dessen einzige feste Verbindung an seinen verwitterten Leib gürtelartig verknüpfte Achillessehnen irgendwelcher zerlegten Wesen sind. Darin verflochten, durch die Augenhöhlen hindurch, einige aus verschiedenen Fleischsorten geformte “Personen”, teilweise männliche, teilweise weibliche Masken, die jedoch allesamt auf abstrakte Weise noch immer belebt wirken.
Charakter: Ein durchtriebenes, selbstsüchtiges Wesen, unbeherrscht und stetig durch alles bleibende gelangweilt, fast schon zur sadistischen Lebensform verdammt und dennoch nicht gänzlich eben jene genießend. Die unbeständige, launenhafte Kreatur gleicht einem dunklen Eldar in vielerlei Aspekten, doch scheint sie egal wie weit sie über ihre ständig steigenden “Stränge” schlägt, niemals gänzlich befriedigt oder gar belustigt. Das manierlose, krankhaft nach unten gebogene Mienenspiel verrät das nur alle Dekaden ein angedeutetes Lächeln diese Fratze verunstaltet, und sein ganzes verkommenes Dasein spiegelt diese akribisch “verhüllte” Tatsache wider. Mürrisch, verbittert und eifersüchtig wacht sein verdorbener Verstand über jeglichen keimenden Reiz seines Gegenübers, kostet diesen abschätzig wie einen wasserdurchtränkten Weintropfen ab, ehe er danach trachtet eben diesen in seiner krankhaften Ignoranz auszulöschen. Pelimeakos kennt keinerlei Loyalität, verachtet diese selbstgeringe Geisteshaltung sogar bis aufs äußerste, verabscheut aber auch jene welche sich selbst zu sehr ins menschliche Bewusstsein schieben wollen, genauso sehr wie er alles andere hasst, was ihm eben missfällt, was wiederum so ziemlich alles ist. Aversion, Ekel und eine konstant anschwellende Antipathie wider alles das atmet oder auch nur dem “Ruf” nach lebendig sein könnte, sind seine beständigen Begleiter, genauso wie sein Amüsement Werke, Gedanken und Begierden anderer unter seinem rastlosen Augenmerk dahinwelken zu sehen. Was übrigbleibt von diesem boshaften Mann ist eben dies, formlose, unverzeihliche Grausamkeit welche jede erdenkliche Barriere in geradezu kindlicher Freude sprengt und überwindet, sich daran ergötzt während andere Leiden und dies bis zum äußersten auskostet.
Fertigkeiten: Pelimeakos ist kein formgewaltiger Krieger, kein Magokrat achtenswerter Kunstfertigkeit, kein fliegenschießender Bogenschütze, geschweige den ein begnadeter Studiosi der technischen Meisterschaften, alle minderen Pfade der Künste erscheinen ihm langweilig, träge und nur allzu vergänglich. Stattdessen kümmert er sich gewissermaßen um das leibliche Befinden, bekocht und zecht für eine gewisse Kurzweiligkeit jene die für seiner Aufmerksamkeit würdig befunden hat, lässt sie für den Augenblick eine ungekannte Spanne menschenwürdiger Glückseligkeit schmecken, ja lullt sie darin ein. Bis ihm dieses Spiel wieder müde stimmt, er sich an den Schmerzen, Ungewissheiten und Flüchen ergötzt, ihnen das durchblutete Fleisch von den Knochen reißt und sich daraus eine weitere Maske näht. In dieser unsäglichen Disziplin ist er meisterlich, ja vollkommen, je mehr er tötet und anschließend schlachtet, desto formvollendeter erscheint seine Kunst letztlich. Inzwischen reicht seine Perfektion der Maskenbildung beinahe schon soweit, das eine lächerliche Unze frische vergossenen Blutes und zwei Unzen unbehandelten Fleisches ausreichen, um sich einen weiteren “Umhang” zu flicken. Natürlich sind derartige “Masken” unvollständig, es sei den er besitzt den Luxus den ganzen menschlichen Leib zerlegen zu dürfen, um somit sein perverses Spiel vollkommen genießen zu können.
Biographie:
Ich bin Pelimeakos, Sohn des Aturnitos und der Keselanta. Geboren wurde ich vor langer, langer Zeit, es ermüdet mich zu sehr, darüber nachzusinnen, geschweige den mich daran zu erinnern. Zu unbedeutend erscheinen mir die gewöhnlichen Umstände jeglicher Geburt, sowie meine anhaltende Ausbildung an der großen Akademie des Loskorates. Schon zu jener Zeit erlernten wir das primitive Handwerk, übten uns in ungeschickten “Chirurgischen” Maßnahmen, tranken schweren Wein und debattierten über die sinnlose Triebhaftigkeit und die lächerlicher Kurzweiligkeit allen menschlichen Werkes. Wir schimpften uns im Andenken an unsere größten Vorbilder selbst noch Philosophen, weise Männer und Vordenker, wir glaubten uns anderen Sterblichen soweit überlegen, das wir uns einzig an den vollkommenen Göttern selbst messen könnten. Freilich war dem so, denn welcher anderer Mensch hätte schon vermocht, die Zusammenhänge zwischen Leben und Tod so gänzlich klar auf festes Pergament nieder zuschreiben, wie wir dies in jenen Tagen konnten?
Doch schon im bescheidenen Alter von dreiunddreißig Jahren, sollte uns ein fremdes, perfekteres Volk heimsuchen. Sie nannten sich selbst nach dem nördlichsten uns bekannten Gestirn, Soelmaros, trugen stets schwer gefärbtes Tuch, kämmten sich niemals die Scheitel und neigten ansonsten auch nicht dazu ihre schmallippigen, kantigen Gesichter offen zuzeigen, stattdessen verbargen sie sich hinter grotesk anmutenden Fratzen, wie man sie ansonsten lediglich aus den alten Sagen kannte. Entgegen unserer eigenen, kurzlebigen Spezies, so erzählten sie, entstammten sie einer wesentlich älteren Ethnie angekommen vor Jahrmillionen von Jahren… Ihre aufbrausenden Legenden, herzzerreißenden Analekten und wortreichen Verse erfreuten mein kränkelndes Herz für einige Zeit, jedoch merkten auch meine “Volksgenossen” recht bald, das diese Fremden nur eine einzige, kleinere Facette darstellten. Ihre unendliche Geduld, ihr sichtlicher Mangel an spezifischer Götterlehre, sowie die frevlerische Behauptung, unsere wahren Götter würden eigentlich boshafte Kreaturen sein, versetzte selbst unsere Ältesten in Rage. Nach einigen verstrichenen Monden voller schwerem Sinnen, beschlossen einige der tapfersten Krieger in einem geheimen Treffen, die Sternenkinder, böswillig auch oft beim Namen “Xeno” für Fremde genannt, zu ermorden. Doch kurz bevor wir diejenige welche die poetischen Zeichen zu lesen wusste ermorden konnte, wurden wir von Pystos verraten. Er war vorausgeeilt, angeblich um uns die versiegelten ehernen Tore des Palastes aufzuschließen, stattdessen hatte er den frevlerischen Ausschweifungen und Lügenmären der Sternenkinder gelauscht, ja, sie sogar vor uns gewarnt. Als wir ankamen, brach ein mächtiger Sturm herein, von solcher unüberwindbarer Macht, das unsere Schoner, Galeeren und Triremen an den Steilküsten unserer einstmaligen Heimat wie Holzscheite zerbarsten.
Die goldenen Sternenkinder, unseren Brüdern inzwischen als “Eldar” bekannt, sammelten sich unterhalb der größten Festhalle unseres Königs Hespiros, um dort den geheiligten Zirkel des Bachnokratos zu zerschlagen, so munkelte man in unseren geistig unerfahrenen Rängen. Es glich einer göttlichen Intervention, den zu zehntausenden prallten meine Brüder und Schwestern in einem anschließenden Bürgerkrieg aneinander, Schlachten ungekannter Größe entbrannten in jeder noch so zwielichtigen Kultstätte, Geschwister ermordeten sich, Eltern wandten sich gegen ihre Sprösse… Welch fantastische Schandwerk mir diese weit zurückliegenden Tage verdunkelt… Erst nach dreieinhalb Wochen vermochten die Gefolgsleute Chitetagoras die geweihten Hallen unseres obersten Kriegsgottes Alokendos, zurückzunehmen. Stunde um Stunde gewannen wir zusehends an blutbesudeltem Palastboden, während unablässig kreischende Schlachtsnymphen über unsere kühne Schar hereinbrachen und mit einer bisher ungekannten Agilität unter unseren Reihen tobend ernte hielten. Angsterfüllt und zerfressen von nur allzu irdischen Zweifeln, wichen unsere Kameraden vor den summenden Klingen zurück, während sich bronzener Harnisch, Axt, Schwert und Helm scheinbar vergeblich an deren Panzern brach… Wie bange war mir das Herz, als ich unbescholten, unschuldig und entmündigt wie ich damals war, über das angerichtete Unheil der Sternenkinder blickte, erstarrt zu einer salzigen Säule, unfähig der menschlichen Sprache oder nur der Mimik… Da war es gerade unser erlesener Heerführer, Strategos des Alokendos Chitetagoras, der sich vorzüglich in dieser Schlacht hervortat.
Ein fleischgewordener Titan, anmutig und prachtvoll glitt die schnittige Klinge tänzelnd wie im Traume zwischen den anstürmenden Furien hindurch, zersäbelte Nacken, Rückgrate und Bindeglieder wie zartes Lammfleisch, geradeso das sich ein tauwarmer erquicklicher Blutregen über seinen wieder erstarkenden Gefolgsleuten ergoss. Mannigfaltig waren die großartigsten Lobpreisungen, mannigfaltig auch die Gräuel welche in seinem Namen erfolgten. Nachdem das kreischende Weibervolk überwunden war, wandte sich unser kampfgeprüfter Meister weitgrößeren Heldentaten zu, denn er alleine war es, der hinab stieg in die Katakomben des königlichen Palastes und dort sowohl den Schädel des Hespiros aber auch der “Prophetin” nahm.
Weniger denn zwei Stunden verstrichen ehe jeglicher Widerstand erlosch, die Gefährten des gefallenen Königs, sowie die fehlgeleiteten Fanatiker der Prophetin, lagen niedergestreckt danieder oder waren in alle sieben Winde zerstreut. Glorreich, überragend, wie ein Freudensturm brach sie über uns herein, die törichte Vergnüglichkeit eines blutig errungenen Triumphes!
Selbst kaum mehr den vierunddreißig Jahre, stolperte ich wenige Wochen nach unserem errungenen Thronanspruch durch die ringsherum zerstörten Hallen unseres einstigen Hegemon. Der Sieg mochte wohl verdient sein, doch zu einem schrecklicheren Preis als es sich die meisten meiner damaligen Schüler und Lehrmeister hätten vorstellen können. Der lange vergessene, ja schon staubbeschichtete Zirkel des Bachnokratos neigte sich selbst in einem vollkommen formfremden Winkel, streckte sich in einen materienlosen Raum und durchbohrte so… das wahnwitzige Gefüge unserer Wirklichkeit…
Ich erwachte erst wieder im fliehenden Alter von dreiundsechzig Jahren, die störrische Kraft meiner jugendlichen Jahre war dahingewelkt, die Entschlossenheit eines aufstrebenden Mannes war einem fatalistischen Realitätssinn gewichen, dachte ich einst noch ich würde ewig leben, so erkannte ich nun, das schon das nächste Morgengrauen, nicht in meinen Händen, geschweige den meiner Bestimmung lag. Verlachend gewahrte ich jeglichen Herzensschlag in jener pervertierten Wahrheit als schmerzhafte Ekstase, während kohlrabenschwarze Halbgötter rasenden Gekreisches durch den stets erleuchteten blutroten Himmel segelten. Einer von ihnen, sie nannten ihn in schlichter Anlehnung und Verspottung der Sprache unserer Vatersväter Hiriostes, Meister, genoss nun aller so und so viele… Ich weiß nicht welche Zeitrechnung diese Wesen gebrauchten… eine wilde Hatz…
Zu diesem Zwecke erloschen jegliche Lichterquellen in den engen Straßenzügen, von oben herab warfen sie spitzes Gestein, kristalline Dolche, nahten aber auch auf ihren pferdelosen Streitwagen schwebend durch die Lüfte heran, schwangen ihre schrecklichen Hellebarden und nahmen hier und dort ein reichliches Mahl an Schädeln und Kadavern. Zur allgemeinen Belustigung ihrer schwächeren Kastenmitglieder, erlaubten sie unserer Schar weder Klinge noch Stein zu führen, sondern lediglich den Umgang der nackten Fäuste und Knöchel… Wir rannten, selbst vom hohen Alter gezeichnet, wahnsinnig vor Angst und Schrecken, durch die Häuserschluchten, ja, die Schatten selbst schälten sich hervor, um mit blitzenden Fängen unsere Seelen herauszureißen, während ein beständiges Johlen über uns hinweg schwappte.
Sie metzgerten uns wie schlichtes Zuchtvieh dahin, drei Dutzend waren geschlachtet noch ehe die erste Promenade erreicht war, ein weiteres folgte als wir den “Fleischmarkt” passierten, sieben weitere wackere Weggefährten musste ich auf den großen Zikkuratstufen zurücklassen, doch schon war das versprochene Heil in Sichtweite… Bachnokratos Zirkel… Doch die Finte erahnend, wandte ich mich nach meinem Bruder Pireas um und brach seinen Hals, ebenso wie meinen Bruder Ktesis, Lauzenzos, Juleos, Makos und Tienas… Wie ich dies vollbrachte? Wohl selbst ich kann es nicht mehr erahnen, doch zweifellos eine kümmerlich Restgabe unseres weisen uralten Lehrmeisters, welcher dahingeschieden war noch ehe er jegliches Geheimnis offenbaren konnte… Erbebend lahmte ich zurück, während ich Leichnam auf Leichnam stapelte, doch zu unterst, legte ich mich selbst, auf das meine einstigen Kameraden mich vor den tränenlosen Augen unserer Häscher bewahren mögen…
Die instinktive, grausame List war von Lorbeeren gekrönt, säumten denn nicht so viele Leichname die weiten Pfade dieser Knechtschaftsstätt, das selbst die Halbgötter es leid waren sie auszuwerten… Singend durchbohrten ihrer Geschosse die kreischende Monotonie, während weitere Sklaven niedergemacht wurden, so verweilte ich annähernd wohl… drei Tage… unter den Verschiedenen, kaute ich schon ihr sehniges, ledriges Fleisch nur um mich am Leben zu erhalten…
Vier Tage… fünf Tage… sechs Tage… schon welkte das Fleisch, doch endlich vermochte ich ausgezerrt und den vollkommenen Wahnsinn nahe, die letzten Schritte mehr stolpernd den gehend nehmend, die Schwelle zu überwinden…
Ich fiel… solange Zeit fiel ich… Wiederum verlor sich die verstreichende Zeit in einer Wolke belangloser Kleinodien, wiederum spiegelten sich vor meinen physischen Augen welkende und gedeihende Welten, sah ich mächtige Zitadellen auf ehernen Graten, schwebende Paläste, deren Türmchen wie winzige Flammengötter glühten, Kasernen angefüllt mit endlosen Kriegerscharen, Bestien welche selbst den wachsten Geist schnipsend zerbrechen hätten ließen… all dies, und noch viel wunderbarere Dinge… Doch noch ehe ich vollständig begreifen konnte was dies alles hätte bedeuten können, schlug ich hart und unvorhergesehen auf…
Wo ich erwachte, vermochte ich nicht zu sagen… Was und vor allem Wann, um mich herum geschah, ebenso wenig… Ich wunderte mich über die gewaltige Finsternis welche sich um mich legte… doch verdrängte ich diesen Gedanken freilich nachdem mir schmerzlich meine Rippen ins Gedächtnis gerufen wurden… So erhob ich mich… Pelimeakos…. Wanderer ohne Ziel… Ohne Heimat…
Name: Pelimeakos
Rasse: Altertümlicher Mensch
Aussehen: Greiser Mann, langer, weißer Kinn- und Backebart, schneeweiße Augen, 1,95 cm
Ausrüstung: Schäbiges Beinkleid aus menschlichen Häuten, Sehnengürtel, sowie mehrere Fleischmasken
Fertigkeiten: Fleischermeister und Herr der Masken
Geldbörse: Mehrere antike Kupferschillinge mit dem Portrait Hespiros
Alter: Optisch um die 70
Aussehen: Pelimeakos gleicht keinem zweiten menschlichen Wesen auf Koron. Seine fast durchsichtige naturbleiche Pigmentation lässt sein ungefähres Alter spärlich erahnen, selbst seine ausgemergelte und dennoch gestraffte Haut weist darauf hin, wenngleich sie weder von ersichtlichen Narben von älteren Verletzungen kürt. Sein eingefallenes Mienenspiel erweist sich als blässlich und fahl, die spitzen Wangenknochen wirken gerade als seien sie vor Äonen eingestürzt, während die schlitzartigen Anhebungen seines Augenlichts durch farblose Augenbrauen ergänzt werden. Die invertierten Iriden entstammen freudlosen Abgründen, ebenso weiß wie die höchstgelegenen zu ewigem Eis erstarrten Gipfel. Die spinnengliedrigen Finger krönen sich durch vogelartige Klauen, welche beständig nervös zu zucken scheinen. Sein fruchtlos abgestorbenes Haupt ziert eine spärliche Korona schlohweißen hüftlangen Haares, welches zumeist offen, ungepflegt und strähnig über seinen Nacken herab hängt, gleichsam der greise Backenbart, welcher selbst nicht vermag sein kränkliches Äußeres zu kaschieren. Seine “formlosen” Schultern ragen gerade mal 190 Zentimeter über den staubigen Flur auf welchen er wandert, sein totengleicher Leib hingegen erscheint noch ausgemergelter, gebrandmarkt durch Anzeichen der Anorexie und jahrelangen Verzichts, beinahe spartanisch, kindliche 56 Kilogramm.
Ausrüstung: Pelimeakos glaubt nicht an die natürliche “Besitzsucht” seiner belanglosen Umwelt, er wiegt sich nicht in überflüssigen Wonnen, kleingeistigen Völlereien und der abgöttischen Hurerei des Volkes. Er verachtet derartig primitive und unzulängliche Attribute, vielleicht hüllt er sich gerade deshalb in die abgezogenen Häute derjenigen Wesen, welche angeblich zu höheren “Instinkten” befähigt sind, eingeschlagen in ein wenig pompöses, wetterbeständiges Beinkleid, dessen einzige feste Verbindung an seinen verwitterten Leib gürtelartig verknüpfte Achillessehnen irgendwelcher zerlegten Wesen sind. Darin verflochten, durch die Augenhöhlen hindurch, einige aus verschiedenen Fleischsorten geformte “Personen”, teilweise männliche, teilweise weibliche Masken, die jedoch allesamt auf abstrakte Weise noch immer belebt wirken.
Charakter: Ein durchtriebenes, selbstsüchtiges Wesen, unbeherrscht und stetig durch alles bleibende gelangweilt, fast schon zur sadistischen Lebensform verdammt und dennoch nicht gänzlich eben jene genießend. Die unbeständige, launenhafte Kreatur gleicht einem dunklen Eldar in vielerlei Aspekten, doch scheint sie egal wie weit sie über ihre ständig steigenden “Stränge” schlägt, niemals gänzlich befriedigt oder gar belustigt. Das manierlose, krankhaft nach unten gebogene Mienenspiel verrät das nur alle Dekaden ein angedeutetes Lächeln diese Fratze verunstaltet, und sein ganzes verkommenes Dasein spiegelt diese akribisch “verhüllte” Tatsache wider. Mürrisch, verbittert und eifersüchtig wacht sein verdorbener Verstand über jeglichen keimenden Reiz seines Gegenübers, kostet diesen abschätzig wie einen wasserdurchtränkten Weintropfen ab, ehe er danach trachtet eben diesen in seiner krankhaften Ignoranz auszulöschen. Pelimeakos kennt keinerlei Loyalität, verachtet diese selbstgeringe Geisteshaltung sogar bis aufs äußerste, verabscheut aber auch jene welche sich selbst zu sehr ins menschliche Bewusstsein schieben wollen, genauso sehr wie er alles andere hasst, was ihm eben missfällt, was wiederum so ziemlich alles ist. Aversion, Ekel und eine konstant anschwellende Antipathie wider alles das atmet oder auch nur dem “Ruf” nach lebendig sein könnte, sind seine beständigen Begleiter, genauso wie sein Amüsement Werke, Gedanken und Begierden anderer unter seinem rastlosen Augenmerk dahinwelken zu sehen. Was übrigbleibt von diesem boshaften Mann ist eben dies, formlose, unverzeihliche Grausamkeit welche jede erdenkliche Barriere in geradezu kindlicher Freude sprengt und überwindet, sich daran ergötzt während andere Leiden und dies bis zum äußersten auskostet.
Fertigkeiten: Pelimeakos ist kein formgewaltiger Krieger, kein Magokrat achtenswerter Kunstfertigkeit, kein fliegenschießender Bogenschütze, geschweige den ein begnadeter Studiosi der technischen Meisterschaften, alle minderen Pfade der Künste erscheinen ihm langweilig, träge und nur allzu vergänglich. Stattdessen kümmert er sich gewissermaßen um das leibliche Befinden, bekocht und zecht für eine gewisse Kurzweiligkeit jene die für seiner Aufmerksamkeit würdig befunden hat, lässt sie für den Augenblick eine ungekannte Spanne menschenwürdiger Glückseligkeit schmecken, ja lullt sie darin ein. Bis ihm dieses Spiel wieder müde stimmt, er sich an den Schmerzen, Ungewissheiten und Flüchen ergötzt, ihnen das durchblutete Fleisch von den Knochen reißt und sich daraus eine weitere Maske näht. In dieser unsäglichen Disziplin ist er meisterlich, ja vollkommen, je mehr er tötet und anschließend schlachtet, desto formvollendeter erscheint seine Kunst letztlich. Inzwischen reicht seine Perfektion der Maskenbildung beinahe schon soweit, das eine lächerliche Unze frische vergossenen Blutes und zwei Unzen unbehandelten Fleisches ausreichen, um sich einen weiteren “Umhang” zu flicken. Natürlich sind derartige “Masken” unvollständig, es sei den er besitzt den Luxus den ganzen menschlichen Leib zerlegen zu dürfen, um somit sein perverses Spiel vollkommen genießen zu können.
Biographie:
Ich bin Pelimeakos, Sohn des Aturnitos und der Keselanta. Geboren wurde ich vor langer, langer Zeit, es ermüdet mich zu sehr, darüber nachzusinnen, geschweige den mich daran zu erinnern. Zu unbedeutend erscheinen mir die gewöhnlichen Umstände jeglicher Geburt, sowie meine anhaltende Ausbildung an der großen Akademie des Loskorates. Schon zu jener Zeit erlernten wir das primitive Handwerk, übten uns in ungeschickten “Chirurgischen” Maßnahmen, tranken schweren Wein und debattierten über die sinnlose Triebhaftigkeit und die lächerlicher Kurzweiligkeit allen menschlichen Werkes. Wir schimpften uns im Andenken an unsere größten Vorbilder selbst noch Philosophen, weise Männer und Vordenker, wir glaubten uns anderen Sterblichen soweit überlegen, das wir uns einzig an den vollkommenen Göttern selbst messen könnten. Freilich war dem so, denn welcher anderer Mensch hätte schon vermocht, die Zusammenhänge zwischen Leben und Tod so gänzlich klar auf festes Pergament nieder zuschreiben, wie wir dies in jenen Tagen konnten?
Doch schon im bescheidenen Alter von dreiunddreißig Jahren, sollte uns ein fremdes, perfekteres Volk heimsuchen. Sie nannten sich selbst nach dem nördlichsten uns bekannten Gestirn, Soelmaros, trugen stets schwer gefärbtes Tuch, kämmten sich niemals die Scheitel und neigten ansonsten auch nicht dazu ihre schmallippigen, kantigen Gesichter offen zuzeigen, stattdessen verbargen sie sich hinter grotesk anmutenden Fratzen, wie man sie ansonsten lediglich aus den alten Sagen kannte. Entgegen unserer eigenen, kurzlebigen Spezies, so erzählten sie, entstammten sie einer wesentlich älteren Ethnie angekommen vor Jahrmillionen von Jahren… Ihre aufbrausenden Legenden, herzzerreißenden Analekten und wortreichen Verse erfreuten mein kränkelndes Herz für einige Zeit, jedoch merkten auch meine “Volksgenossen” recht bald, das diese Fremden nur eine einzige, kleinere Facette darstellten. Ihre unendliche Geduld, ihr sichtlicher Mangel an spezifischer Götterlehre, sowie die frevlerische Behauptung, unsere wahren Götter würden eigentlich boshafte Kreaturen sein, versetzte selbst unsere Ältesten in Rage. Nach einigen verstrichenen Monden voller schwerem Sinnen, beschlossen einige der tapfersten Krieger in einem geheimen Treffen, die Sternenkinder, böswillig auch oft beim Namen “Xeno” für Fremde genannt, zu ermorden. Doch kurz bevor wir diejenige welche die poetischen Zeichen zu lesen wusste ermorden konnte, wurden wir von Pystos verraten. Er war vorausgeeilt, angeblich um uns die versiegelten ehernen Tore des Palastes aufzuschließen, stattdessen hatte er den frevlerischen Ausschweifungen und Lügenmären der Sternenkinder gelauscht, ja, sie sogar vor uns gewarnt. Als wir ankamen, brach ein mächtiger Sturm herein, von solcher unüberwindbarer Macht, das unsere Schoner, Galeeren und Triremen an den Steilküsten unserer einstmaligen Heimat wie Holzscheite zerbarsten.
Die goldenen Sternenkinder, unseren Brüdern inzwischen als “Eldar” bekannt, sammelten sich unterhalb der größten Festhalle unseres Königs Hespiros, um dort den geheiligten Zirkel des Bachnokratos zu zerschlagen, so munkelte man in unseren geistig unerfahrenen Rängen. Es glich einer göttlichen Intervention, den zu zehntausenden prallten meine Brüder und Schwestern in einem anschließenden Bürgerkrieg aneinander, Schlachten ungekannter Größe entbrannten in jeder noch so zwielichtigen Kultstätte, Geschwister ermordeten sich, Eltern wandten sich gegen ihre Sprösse… Welch fantastische Schandwerk mir diese weit zurückliegenden Tage verdunkelt… Erst nach dreieinhalb Wochen vermochten die Gefolgsleute Chitetagoras die geweihten Hallen unseres obersten Kriegsgottes Alokendos, zurückzunehmen. Stunde um Stunde gewannen wir zusehends an blutbesudeltem Palastboden, während unablässig kreischende Schlachtsnymphen über unsere kühne Schar hereinbrachen und mit einer bisher ungekannten Agilität unter unseren Reihen tobend ernte hielten. Angsterfüllt und zerfressen von nur allzu irdischen Zweifeln, wichen unsere Kameraden vor den summenden Klingen zurück, während sich bronzener Harnisch, Axt, Schwert und Helm scheinbar vergeblich an deren Panzern brach… Wie bange war mir das Herz, als ich unbescholten, unschuldig und entmündigt wie ich damals war, über das angerichtete Unheil der Sternenkinder blickte, erstarrt zu einer salzigen Säule, unfähig der menschlichen Sprache oder nur der Mimik… Da war es gerade unser erlesener Heerführer, Strategos des Alokendos Chitetagoras, der sich vorzüglich in dieser Schlacht hervortat.
Ein fleischgewordener Titan, anmutig und prachtvoll glitt die schnittige Klinge tänzelnd wie im Traume zwischen den anstürmenden Furien hindurch, zersäbelte Nacken, Rückgrate und Bindeglieder wie zartes Lammfleisch, geradeso das sich ein tauwarmer erquicklicher Blutregen über seinen wieder erstarkenden Gefolgsleuten ergoss. Mannigfaltig waren die großartigsten Lobpreisungen, mannigfaltig auch die Gräuel welche in seinem Namen erfolgten. Nachdem das kreischende Weibervolk überwunden war, wandte sich unser kampfgeprüfter Meister weitgrößeren Heldentaten zu, denn er alleine war es, der hinab stieg in die Katakomben des königlichen Palastes und dort sowohl den Schädel des Hespiros aber auch der “Prophetin” nahm.
Weniger denn zwei Stunden verstrichen ehe jeglicher Widerstand erlosch, die Gefährten des gefallenen Königs, sowie die fehlgeleiteten Fanatiker der Prophetin, lagen niedergestreckt danieder oder waren in alle sieben Winde zerstreut. Glorreich, überragend, wie ein Freudensturm brach sie über uns herein, die törichte Vergnüglichkeit eines blutig errungenen Triumphes!
Selbst kaum mehr den vierunddreißig Jahre, stolperte ich wenige Wochen nach unserem errungenen Thronanspruch durch die ringsherum zerstörten Hallen unseres einstigen Hegemon. Der Sieg mochte wohl verdient sein, doch zu einem schrecklicheren Preis als es sich die meisten meiner damaligen Schüler und Lehrmeister hätten vorstellen können. Der lange vergessene, ja schon staubbeschichtete Zirkel des Bachnokratos neigte sich selbst in einem vollkommen formfremden Winkel, streckte sich in einen materienlosen Raum und durchbohrte so… das wahnwitzige Gefüge unserer Wirklichkeit…
Ich erwachte erst wieder im fliehenden Alter von dreiundsechzig Jahren, die störrische Kraft meiner jugendlichen Jahre war dahingewelkt, die Entschlossenheit eines aufstrebenden Mannes war einem fatalistischen Realitätssinn gewichen, dachte ich einst noch ich würde ewig leben, so erkannte ich nun, das schon das nächste Morgengrauen, nicht in meinen Händen, geschweige den meiner Bestimmung lag. Verlachend gewahrte ich jeglichen Herzensschlag in jener pervertierten Wahrheit als schmerzhafte Ekstase, während kohlrabenschwarze Halbgötter rasenden Gekreisches durch den stets erleuchteten blutroten Himmel segelten. Einer von ihnen, sie nannten ihn in schlichter Anlehnung und Verspottung der Sprache unserer Vatersväter Hiriostes, Meister, genoss nun aller so und so viele… Ich weiß nicht welche Zeitrechnung diese Wesen gebrauchten… eine wilde Hatz…
Zu diesem Zwecke erloschen jegliche Lichterquellen in den engen Straßenzügen, von oben herab warfen sie spitzes Gestein, kristalline Dolche, nahten aber auch auf ihren pferdelosen Streitwagen schwebend durch die Lüfte heran, schwangen ihre schrecklichen Hellebarden und nahmen hier und dort ein reichliches Mahl an Schädeln und Kadavern. Zur allgemeinen Belustigung ihrer schwächeren Kastenmitglieder, erlaubten sie unserer Schar weder Klinge noch Stein zu führen, sondern lediglich den Umgang der nackten Fäuste und Knöchel… Wir rannten, selbst vom hohen Alter gezeichnet, wahnsinnig vor Angst und Schrecken, durch die Häuserschluchten, ja, die Schatten selbst schälten sich hervor, um mit blitzenden Fängen unsere Seelen herauszureißen, während ein beständiges Johlen über uns hinweg schwappte.
Sie metzgerten uns wie schlichtes Zuchtvieh dahin, drei Dutzend waren geschlachtet noch ehe die erste Promenade erreicht war, ein weiteres folgte als wir den “Fleischmarkt” passierten, sieben weitere wackere Weggefährten musste ich auf den großen Zikkuratstufen zurücklassen, doch schon war das versprochene Heil in Sichtweite… Bachnokratos Zirkel… Doch die Finte erahnend, wandte ich mich nach meinem Bruder Pireas um und brach seinen Hals, ebenso wie meinen Bruder Ktesis, Lauzenzos, Juleos, Makos und Tienas… Wie ich dies vollbrachte? Wohl selbst ich kann es nicht mehr erahnen, doch zweifellos eine kümmerlich Restgabe unseres weisen uralten Lehrmeisters, welcher dahingeschieden war noch ehe er jegliches Geheimnis offenbaren konnte… Erbebend lahmte ich zurück, während ich Leichnam auf Leichnam stapelte, doch zu unterst, legte ich mich selbst, auf das meine einstigen Kameraden mich vor den tränenlosen Augen unserer Häscher bewahren mögen…
Die instinktive, grausame List war von Lorbeeren gekrönt, säumten denn nicht so viele Leichname die weiten Pfade dieser Knechtschaftsstätt, das selbst die Halbgötter es leid waren sie auszuwerten… Singend durchbohrten ihrer Geschosse die kreischende Monotonie, während weitere Sklaven niedergemacht wurden, so verweilte ich annähernd wohl… drei Tage… unter den Verschiedenen, kaute ich schon ihr sehniges, ledriges Fleisch nur um mich am Leben zu erhalten…
Vier Tage… fünf Tage… sechs Tage… schon welkte das Fleisch, doch endlich vermochte ich ausgezerrt und den vollkommenen Wahnsinn nahe, die letzten Schritte mehr stolpernd den gehend nehmend, die Schwelle zu überwinden…
Ich fiel… solange Zeit fiel ich… Wiederum verlor sich die verstreichende Zeit in einer Wolke belangloser Kleinodien, wiederum spiegelten sich vor meinen physischen Augen welkende und gedeihende Welten, sah ich mächtige Zitadellen auf ehernen Graten, schwebende Paläste, deren Türmchen wie winzige Flammengötter glühten, Kasernen angefüllt mit endlosen Kriegerscharen, Bestien welche selbst den wachsten Geist schnipsend zerbrechen hätten ließen… all dies, und noch viel wunderbarere Dinge… Doch noch ehe ich vollständig begreifen konnte was dies alles hätte bedeuten können, schlug ich hart und unvorhergesehen auf…
Wo ich erwachte, vermochte ich nicht zu sagen… Was und vor allem Wann, um mich herum geschah, ebenso wenig… Ich wunderte mich über die gewaltige Finsternis welche sich um mich legte… doch verdrängte ich diesen Gedanken freilich nachdem mir schmerzlich meine Rippen ins Gedächtnis gerufen wurden… So erhob ich mich… Pelimeakos…. Wanderer ohne Ziel… Ohne Heimat…
Name: Pelimeakos
Rasse: Altertümlicher Mensch
Aussehen: Greiser Mann, langer, weißer Kinn- und Backebart, schneeweiße Augen, 1,95 cm
Ausrüstung: Schäbiges Beinkleid aus menschlichen Häuten, Sehnengürtel, sowie mehrere Fleischmasken
Fertigkeiten: Fleischermeister und Herr der Masken
Geldbörse: Mehrere antike Kupferschillinge mit dem Portrait Hespiros