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[CENTER]NATION HORNING[/CENTER]
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Wappen: Das Staatswappen der Nation Horning zeigt im Zentrum das stilisiertes Abbild einer mythischen Meereskreatur, genauer gesagt das der “Affgrundtschloge“.
Dieses Wesen ist ein überaus äquivalentes Sinnbild und sehr viel mehr als ein Fabeltier. Lange bevor die rauen Menschen der Küstenregion in das Licht imperialer Frömmigkeit zurückgeführt wurden, sahen sie das Wirken der Natur als die höchste göttliche Macht an. Diese Verirrung des Glaubens erscheint freilich nicht verwunderlich, bedenkt man wie abhängig die Bewohner der Küste von den Launen des Ozean waren und es teilweise heute noch sind. Das Verhältnis zum offenen Meer hätte dabei nicht zwiespältiger sein können. So brachte das Wasser die Existenzgrundlage, in Form von Seetangernte oder Fischfang und bedrohte durch seine Launen gleichzeitiges des Leben all jener, die sich auf seine unberechenbaren Wellen hinaus wagten. Da nimmt es nicht Wunder, dass man in dieser Willkür das Wirken eines grausamen, fast gottgleichen Ungeheuers vermutete. Diesem Wesen wurden die meisten Naturphänomene zugeschrieben und im Folgenden werden wir noch öfter auf das vermeintliche Wirken der „Abgrundschlange“, wie es aus dem alten Zungenschlag übersetzt heißt, stoßen.
Das man derart wuchernden Aberglauben nicht im Zeichen des Gottkaisers ausmerzte, als das Licht Terras auf diese heidnischen Vorstellungen schien, liegt an der Doppeldeutigkeit dieses Fantasiegeschöpfes. Mit dem Anerkennen der einzigen Göttlichkeit des Imperator, verblasste die wörtliche Wahrnehmung der Bestie, als Kreatur aus Fleisch und Blut. Mehr und mehr wurden diese barbarischen Ansichten von einer Sprichwörtlichkeit abgelöst, in welcher die “Affgrundtschloge“ lediglich als Synonym für den Ozean an sich benutzt wurde. Da niemand die ausgeprägte Symbiose zwischen den Küstenbewohnern Hornings und dem Meer leugnen kann, erhob niemand Einwände, als das Ungeheuer seinen Weg auf das Wappenschild der Nation fand.
Über diesem Symbol prangt ein Helm, als Zeichen für die Wehrhaftigkeit des Landes. Bemerkenswert ist dabei, dass eine dergestalte Form schützender Kopfbedeckung niemals wirkliche Verbreitung auf Koron fand. Wieso man ähnliche Reiterhelme dennoch in so vielen modernen Wappen finden kann ist nicht ganz klar. Eine Theorie geht dahin, dass sie in Abzeichen der Imperialen Armee Verwendung fanden und später durch die Bewohner Korons übernommen wurden.
Die Bänder der Helmzier sind im Grün des Landes und im dunklen Blau des Meeres gehalten. Die Nationalfarben Hornings. Diese Themen lassen sich auch im Kopfputz finden. Der Dreizack als traditionelle Ehrenwaffe der Miliz (Siehe dazu Beschreibung im Kapitel: Heimatgarde) und Versprechen jeglichen Aggressor mit Mut und blankem Stahl entgegenzutreten.
Flankiert wird dieses martialische Attribut von sehr viel friedlicheren Devotionalien, namentlich der Königsrose und dem Heiligdorn. Wieso beiden Pflanzen ihren Weg in den Wappen fanden ist unklar, doch die Namen lassen ebenfalls geschichtlichen oder mythischen Hintergrund vermuten.
Nachdem der Ozean bereits eine derart zentrale Rolle in der Heraldik einnimmt, repräsentieren die beiden Männer, zur Linken und Rechten des Schildes, zwei weitere essentielle Bestandteile der horniger Lebensgrundlage. So sehen wir den Landarbeiter mit der Sichel, auf dem fruchtbaren Boden des Kernlandes stehen. Gerade Reihen von Garr-Knollen ziehen sich zu seinen Füßen dahin, während hinter ihm der Goldroggen sprießt. In Opposition zum Bauern findet sich der Bergmann. Unter seinen Sohlen lässt sich der karge Boden des Verheerten Landes erkennen, welcher unfruchtbar, ja gar gefährlich sein kann, aber gleichzeitig reich an Bodenschätzen ist.
"Zu Anfang des vorangegangenen Jahrhunderts waren die kulturellen, ökonomischen und politischen Zustände im Gebiet des heutigen Horning nahezu katastrophal, die gesamte Region stand unter militärischer Verwaltung des “Gohmorschen Hoheitstribunals”, eines eingesetzten Rates von vier Bezirksvorstehern, namentlich Mendrik Goodson, Joshua O’Kellbon, Frederic Suexberg und Nathaniel McThirsten. Alle samt Söhne aus einflussreichen Familien, den sogenannten Klans oder auch “Den großen Vier”, wie sie im bäuerlichen Volksmund des öfteren tituliert wurden. Goodson war traditioneller Brauereiinhaber, O’Kellbon besaß alle Waffenwerkstätten entlang der Westküste, Suexberg gilt bis in die heutigen Tage hinein noch als einer der angesehensten Bankiersnamen, während McThirsten eine überaus lukrative Reedereigesellschaft besitzt und im internationalen Handel tätig ist. Der damit einhergehende Reichtum wurde geschickt in Agrarflächen, Siedlungsprojekte, Rohstofferschließung sowie Maßnahmen zum Gewinn von Elektrizität und Arbeitskraft eingesetzt. Die bekanntesten Projekte sind wohl die Begradigung des Flusses Weight, sowie das weite Areal der Hafensiedlungen, stellenweise sogar unterhalb des Meeresspiegels, also in “hermetisch abgeriegelten” Stadtkomplexen.
In den vergangenen fünfzig Jahren jedoch kam es zunehmend zu einer Privatisierung, sowohl im Bereich der Wirtschaft, als auch im politischen zu einer Liberalisierung. Damit einhergehend erfolgte eine oberflächliche, seichte Unabhängigkeitserklärung an die Hauptstadt Gohmor, mit anschließender Ausweisung aller Delegierten, mit Ausnahme der genannten vier Klans. Diese waren “bodenständige Einheimische”, vielmehr mochte dies allerdings darauf zurückzuführen sein, dass Goodson und McThirsten allein 37 % der Gesamtbevölkerung unter Vertrag haben, während Suexberg geschätzte 42 % des Bruttoinlandproduktes “finanziert”, sie es durch Kredite oder bereitgestellte Anlagen. O’Kellbon wiederum versorgt geschätzte 76 % der einheimischen Milizen mit preisgünstigen Handfeuerwaffen und Sturmgewehren, ein nicht wegzudenkender Faktor also in einem potentiellen Unabhängigkeitskrieg. Damals wie heute waren die politischen Beziehungen zwischen den “Großen Zwei”, Gohmor und Truzt, allerdings angespannt, weshalb die geographische Nähe zu letzterer Stadt dazu führte das die demokratische Republik schützend ihre gefiederte Schwinge über ihren neuesten Spross legte. In diesem Zusammenhang wird auch oft von verschiedenen Transaktionen zwischen den Großen Häusern in Gohmor, den Truzt-Stadtstaaten und Herrn Suexberg berichtet. Offensichtlich willigten mindestens zwei Drittel der Delegierten im Hohen Haus zu Truzt in eine derartige Maßnahme ein, während auf der anderen Seite mindestens drei größere Häuser ebenfalls zustimmten und damit den Gouverneur selbst bis zu einem gewissen Grad bedrängten. Die tatsächlichen Ursachen für eine Anerkennung des Staates bleiben jedoch im Verborgenen, und reichen von einem diplomatischen Wettsaufen bis zu einem okkulten Treffen zwischen verschiedenen Ekklesiarchieanhängern, welche in Horning selbst eine Art gelobtes Land erkennen wollen.
Inzwischen sind weite Landstriche stark industrialisiert und ausgebeutet, während vereinzelt noch natürliche Schönheit in sogenannten “Reservaten” anzutreffen ist. Die Armut sank in den vergangen dreißig Jahren um mehr als dreißig Prozent, während Bildungsrate und medizinische Versorgung stark anstiegen. Im Durchschnitt verfügen Einwohner Hornings über ein höheres Pro-Kopf Jahreseinkommen als die meisten Bürger der Hauptstadt, gerade wenn man die Dunkelziffer einrechnet. Kleinkriminalität ist auf erträgliches Minimum gesunken, während staatliche Korruption und “Vetternwirtschaft” verstärkt grassieren. Die Agrarfläche nimmt von vormals 76 % nur noch knappe 17 % der nutzbaren Staatsfläche ein, starke Überfischung der angrenzenden Gewässer bereinigt die meisten Nahrungsengpässe, ansonsten ist das Land jedoch auf Importe aus Truzt sowie anderen nahen Stadtstaaten angewiesen. Finanziell betrachtet befinden sich einige der größten, angesehensten Bankenklans, inklusive Suexberg, innerhalb des Staatsgebietes, und zwar mit Hauptsitz in der Stadt selbst. Zirka 25 % des koronweiten Kapitals durchfließen mindestens einmal Horning, es gilt weithin als Steuerparadies, da sowohl Vermögenssteuer als auch Kapitalertragssteuer auf einem kaum wahrnehmbaren Prozentsatz gekürzt wurden, wohingegen Lohnnebenkosten wie etwa der “Sozialbeitrag” im Schnitt um ein Drittel höher ist als anderorts.
Die Vier Familien agieren als “Rat der Weisen” in allen Belangen, während das Volk an sich durch Repräsentant im “Republikanischen Kastell” vertreten wird. Es gibt 813 Abgeordnete, einen Präsidenten des Kastells, sowie drei Beisitzer und siebzehn Bezirksvorsteher. Die Justiz ist weitestgehend unabhängig, wird für vier Jahre durch einen “Kanzler-Major” geleitet, welcher wiederum zwei Mal durch das Repräsentantenhaus gewählt werden kann. Dieses Amt vereinigt militärische wie justikarische Oberhoheit in sich, während alle anderen “klassischen” Ämter im Halbjahreszyklus durch “Honorarlose Minister” besetzt werden, das heißt das diese Politiker allein ihre Diäten als Abgeordnete erhalten, nicht jedoch über eine gesonderte Vergütung verfügen wie es in anderen Republiken Usus ist. Das “Militär” an sich setzt sich nicht aus einem herkömmlichen Berufsheer - welches wiederum der PVS unterstellt ist - zusammen, sondern aus mehreren Regimentern herkömmlicher Miliz, welche allerdings in den letzten Jahren durchaus taktische und technische Ausbildungen durch alteingesessene Truzt-Experten erhalten haben, dies allerdings nur im Geheimen. Einzelne Kontingente dieses “nicht stehenden Heeres”, wie etwa die “Losimber-Partisanen” verfügen gar über experimentelle Technologie unterschiedlichster Herkunft, etwa neuartige Scharfschützengewehre, energieeffizientere Laserwaffen und geländeangepasste Kampfvehikel neuester Modelle. Diese speziellen Geräte können allerdings nur durch die finanziellen Zuwendungen der großen Vier finanziert und gehalten werden, sowie durch gesonderte Waffenabkommen mit einzelnen Schwerindustrien in Gohmor und Truzt. Diese Unterlagen gelten allerdings gemeinhin als “Secretus Os Urbis” und finden sich weder in öffentlichen Aufzeichnungen, noch in Unterlagen der Betriebe an sich wieder. Die Vertuschung ist dermaßen das offizielle Zahlen geschönt, Inventarlisten gefälscht und Lieferungen “retourniert” werden. "
"" Originaltext von Kajid, Rest von Kogan ergänzt
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Zur verwendeten Karte: Bei der vorliegenden Karte handelt es sich um eine Handzeichnung des Landvermessers Deuterios Retassos aus Vaaso, der von 15 v.K.d.H bis 72 n.K.d.H lebte und wirkte. Das Blatt stellt weder die prächtigste, noch die genauste Karte dar, die von Horning existiert. Ein Fakt, welcher dem desolaten Zustand des Landes nach dem Krieg geschuldet ist, in welchem der Besitz von Pergament und Zeichenkohle allein schon ein Privileg darstellte. Hinzu kommt das geringe Alter Retassos und seinen mangelnden Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt. Die berühmten Karten seiner späteren Lebensjahre, welche mehr Kunstwerke denn schnöde Geberauchsgegenstände sind, lagen zum Entstehungszeitpunkt dieses Blattes in ferner Zukunft. Das dieses unzulängliche Zeichnung dennoch hier Verwendung findet, ist den Begleitumständen ihres Entstehens geschuldet. Nach Korons Befreiung durch die Imperiale Armee und der Zerschlagung der Separatistenketzer, gaben private Interessengruppen Retassos den Auftrag die aktuelle Situation kartografische Erfassung. Dies geschah, als die Windsbrautlande bereits der Nation Horning angegliedert wurden waren, aber bevor traditionelle Begrifflichkeiten, wie „Die Finne“ oder der „Hohe Weg“ aus dem offiziellen Sprachgebrauch verschwanden. Wie sich zeigte, waren diese jahrhundertealten Benennungen jedoch so tief in der Volksseele verwurzelt, dass man auf modernen Karten zwar sehr viel genauere Landmarken finden kann, doch kein Bewohner Horning die dort zu findenden Bezeichnungen nutzt. Eine Tatsache, der für Ortsfremde frustrierend und verwirrend sein kann. Um dem entgegenzuwirken, findet hier die Karte Retassos Benutzung.
Es sei noch einmal explizit angemerkt, dass der Maßstab nicht als akkurat bezeichnet werden kann und Entfernungen abweichend sein können. Des weiteren sind Ortschaften mit einer Einwohnerzahl unter 5000 nicht verzeichnet. Dörfer und kleinere Gemeinden, wie sie auf der Bocas- Halbinsel und den ländlichen Regionen des Hinterlandes zu finden sind, fehlen daher auf der Karte.
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Legende:
Das Zweigeteilte Meer und die Schwemme
Das Zweigeteilte Meer ist ein Rand- und Schelfmeere und als solches ohne direkte Abgrenzung zur Großen Weite. Im Durchschnitt misst das Meer eine Tiefe von 140 Metern, wobei das sogenannte Schwarze Band eine auffällige Ausnahme bildet. Bei diesem Gebiet handelt es sich um eine Tiefenrinne. Wie weit dieser Bereich, an dem sich zwei tektonische Platten treffen und die eine unter die anderen geschoben wird, hinab reicht ist unklar. Bis jetzt wurden noch kein Versuch unternommen die tiefste Stelle auszuloten. Militärische Unterseeboote der horniger Flotte dokumentieren eine Tauchtiefe von 1300 Metern, (Kapitän Tosten Elmarssohn Frödernik 13 n.K.d.H) doch es steht zu vermuten, dass der Graben sehr viel weiter nach unten reicht.
Das Schwarze Band ist es auch, welches der Region seinen Fischreichtum beschert. In der unausgeloteten Dunkelheit dies Schlundes, kann der Beißer, Speisefisch Nummer Eins auf Koron, laichen und heranwachsen, ohne von den Schleppnetzen des Menschen bedroht zu werden. Steigt er in der zweiten Phase seines Lebens schließlich herauf, füllt der die Fangkörbe der Fischer.
Seinen Namen verdankt dieses Wasser dem Umstand, dass es direkt an die Schwemme grenzt. Der Küstenbereich wird im Frühjahr von Schmelzwasser aus dem Landesinneren überflutet und ist für etwa 150 Tage eine durchgehende Wasserfläche. Dieses Naturphänomen erzeugt den Eindruck das Meer wäre geteilt. Einmal ein vollständiger Ozean, dann wieder nur zur Hälfte da. In Wahrheit ist die Schwemme ein separates Gebiet, welches lediglich an den Ozean grenzt und durch seinem Übergang den Eindruck einer einheitlichen Wasserfläche erzeugt. Im Frühjahr wird die Landfläche von mehreren Wasserfällen gespeist, welche sich über den Rand der Finne erstürzen und in die Tiefe donnern. Ein beachtliches Schauspiel natürlicher Kraft und in vergangen Zeiten der Ursprung diverser Legenden. Bemerkenswerterweise wurde von den barbarischen Bewohnern der Küste der Grund für die periodische Überflutung in einem anderen Faktor gesehen. So heißt es in alten Texten: „En halbs Johr zieht de Schloge de Atem nach innen. En halbes Johr bläßt en wieder von hinnen.“
Für die Wasserfälle hatte man andere, gleichsam mannigfaltige wie infantile Erklärungen. Geister und Fabelwesen sollen in und an den Wasserstürzen gehaust haben und man brachte ihnen allerlei bizarre Opfergaben dar, um die Bewohner der Schwemme vor dem Zorn der Fantasiewesen zu schützen, aber auch um das Versiegen des Wassers abzuwehren. Natürlich werden solche archaischen Praktiken unserer Tage nicht mehr durchgeführt. Dennoch besitzen die Zyklen des Grollens, wie der Zeitraum der herabstürzenden Wassermassen in der Region genannt werden, auch heute noch Wichtigkeit für die Menschen des Landes. Das Volk strömt von Nah und Fern herbei, um dem Spektakel beizuwohnen und ganze vier Feiertage sind in dieser Zeitspanne angesiedelt.
Dammstadt
Dammstädte sind wahrhaft einzigartige Konstruktionen in ihrer simplen Genialität. Es ist unklar, wann diese Art der Siedlung zum ersten Mal aufkam und wenn die modernen Dammstädte auch die Züge imperialer Technologie tragen, so gibt es doch Hinweise darauf, dass schon vor der Rückeroberung Korons ähnliche, wenn auch wesentlich primitiver, Arten der Landgewinnung gab.
Was aber sind Dammstädte? Im Grunde handelt es sich dabei um simple Siedlungen (Durchschnittlich in der Größe zwischen 5000 und 15000 Einwohnern), die jedoch die Besonderheit aufweisen, dass sie mitten im Gebiet der Schwämme errichte wurden. Somit sehen sie sich mit der jährlichen Überflutung konfrontiert. Um der Zerstörung zu entgehen, sind die Gebäude auf fünfundzwanzig Meter hohen Kegelstümpfen aus massiven, von Plastonid- Beton umhüllte, Stein errichtet. Diesen als Dammkegeln oder Dammwurzeln bezeichneten, Fundamenten verdanken die Dammstädte ihren Namen. Oftmals werden die Sockel noch von einer Mauer gekrönt, hinter welchen die Bewohner vor Wetter und Feinden gleichermaßen geschützt sind. Das Zentrum der Siedlung bildet meist ein Verwaltungsgebäude, Wehrrathäuser, halb administrativer Behördensitz, halb Bunker und letzter Rückzugspunkt im Falle eines Angriffes. Am ehesten lassen sich diese bedrohlichen Gebäude noch mit den Außenbunkern des Arbites vergleichen, auch wenn diese Sicherheitskräfte selbst keine Niederlassungen in den Dammstädten unterhalten und Sicherheitsaufgaben von sogenannten Bütteln wahrgenommen werden, welche durch Wahl aus den Reihen der Bewohner rekrutiert werden. Wirtschaftliches Herz der Städte sind ihre Fabrik oder in einigen Fällen ihre Fabriken, welche den Einheimischen Lohn und Brot gewährleisten und ausschließlich der Verarbeitung von Meeresfrüchten, Fisch und Seetang gewidmet sind. Die Wohnhäuser finden sich in engen Gassen aus dem schwarzen Vulkangestein, welches sich im Sommer an ausgesuchten Stellen der Schwämme abbauen lässt. Die Natur der Dammstadt bringt es mit sich, dass der Wohnraum sehr begrenzt ist, zumal die Beschaffenheit des Fundaments und des strapaziösen Wetters es nicht gestattet, in einem Maß in die Höhe zu bauen, wie dies in anderen Regionen möglich ist. Allerdings ist der Bevölkerungszuwachs selten explosionsartig und Auswanderung, aufgrund von Überbevölkerung ist eher die Ausnahme, denn die Regel. Vielmehr ist es so, dass oftmals ganze Straßenzüge verlassen daliegen und auf ein Ansteigen der Bewohnerzahlen warten. Dieser Umstand war es wohl auch, welcher den Philipp Mannsfelder zu seinen düsteren Anmerkungen verleitete, welche er über die Dammstädte verfasste. Nach dem großen Krieg war er es, der als Angehöriger einer handverlesenen Delegation Koron bereiste, um für die imperialen Verwalter eine Art Bestandsaufnahme der befriedeten Welt zu verfassen. Die Dammstädte zeigten sich größtenteils unbeeinflusst von den Auswirkungen der planetenumspannenden Kämpfe. Ihre Bewohner schienen sich aus ihrem Trott täglicher Routine und allgemeinem Misstrauen auch durch einen alles umfassenden Weltenkrieg nicht lösen zu können. Im Zusammenspiel mit dem düsteren Ambiente dieser Orte, müssen die besuchten Städte einen entsprechenden Eindruck auf den Reisenden gemacht haben.
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Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht)
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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[CENTER]Die Heimatgarde [/CENTER]
[CENTER]Wie das Meer wollen wir sein!
Fließend wie Wasser, einzelne Tropfen, ungreifbar.
Grausam in unserem Zorn, zerstörerisch und schäumend.[/CENTER]
Geschichte: Wie bereits erwähnt sind Horning und seine Bewohner seit je her mit dem Meer gleichermaßen stark verbunden wie mit dem Festland. Grund hierfür ist die Geografie der Landes. Während das Hinterland reich an Wäldern, Agrarflächen und Bodenschätzen war, konzentrierte sich die Bevölkerung der Schwemme auf alles, was ihnen die See gab und abverlangte. Der föderale Charakter der Nation und die Individualität von Städten, Verbänden und Regionen, wirkte sich auch auf die militärische Organisation aus. In Konflikten standen sich stets Clans und Familien feindselig gegenüber, oder verteidigten ihre Heimat in losen Bünden. Jeder Mann war neben seiner Tätigkeit als Fischer, Bauer, Handwerker usw. auch gleichzeitig Krieger.
Frauen zog in alten Zeiten zwar nicht mit auf Raub- und Feldzüge, standen jedoch stets bereit, Haus und Hof gegen Angreifer zu verteidigen. Große, weibliche Kriegsmaiden, wie etwa Helga Surrdas, Elise Zweisprung oder Hanna Olson, die Jungfrau von Marschenwall, errangen beachtliche Siege und nahmen ihren Platz in Geschichte und Folklore ein. Noch heute werden diese Namen beschworen, wenn es gilt den Zusammenhalt der Horninger zu festigen.
Der Kampf zur See, in den berüchtigten Flachbooten, wurde dabei ebenso erbittert geführt, wie die gnadenlosen Blitzattacken zu Lande. Das Volk Hornings, war eines der wenigen, welchem es möglich war das Meer zu überqueren und Überfälle an anderen Küsten durchzuführen. Historische Aufzeichnungen zeigen dabei die Furcht, welche andere Nationen vor den unberechenbaren Wilden hatte, welche nach ihrer Auffassung direkt aus dem Meer geboren wurden um die Landbevölkerung zu terrorisieren.
Da es nicht zur Tradition dieser Menschen gehörte Aufzeichnungen zu machen, ist nur wenig über das Leben zur Zeit der Ketzerepochen bekannt. So gut wie alle Informationen stammen aus externen Quellen und es steht zu vermuten, dass das Bild dämonisiert und stark überzeichnet ist. Doch bedenkt man, dass diese Zeitspanne von Gewalt, Ketzerei und permanentem Blutvergießen geprägt war und das man dennoch mit Furcht von diesen Seeräubern sprach, so lässt dies einige Rückschlüsse zu.
Die Horninger gaben ihre heidnischen Legenden von Geister, Seeungeheuern und Göttern dabei in Geschichten und langen Balladen weiter. Es würde die Seiten dieses Dokumentes entweihen, würden diese ketzerischen Teufeleien hier wiedergegeben. Allein die gesungenen Schlachtberichte vermitteln einen Eindruck dieser düsteren Epoche, bevor das Licht des Imperiums die Schatten vertrieb. Aus der folgenden, exemplarischen Passage sind die ketzerisch, anrüchigeren Teile entfernt wurden und von der inquisitorischen Zensur freigegeben.
Die Ballade „Der Strand von blutig Grund“ schildert die Schlacht gegen ein anderes Volk und stellt damit eine der wenigen Zeiten dar, in denen die Bewohner Hornings einig beisammen standen.
Wer in dieser Schlacht der Gegner war und wer die handelnden Personen ist im Großen und Ganzen unklar. Da es sich dabei um Götzendiener gehandelt hat, sollte der Lese für sein diesbezügliches Unwissen dankbar sein.
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Dieser Auszug aus dem, im Original natürlich wesentlich längeren, Heldenlied um Harlor Sturmsinger, zeigt dem Leser nicht nur die barbarische Brutalität dieser verdammenswerten Epoche, sondern lässt auch auf erste Andeutungen einer überlegten Kriegstaktik schließen. In einer Zeit, in der Kriegsführung nur auf dem Mut des Einzelnen beruhte und es so gut wie keinerlei Überlegungen gab, die über das plumpe Aufeinandertreffen von Heeren, egal welcher Größenordnung, hinausgingen, war die Taktik der frühen Horninger bemerkenswert. Natürlich sollte es Jahrhunderte und den Einzug der imperialen Zivilisation bedürfen, bis sich die Barbaren von einst über das Niveau von Wilden erhoben.
Bis zum Eintreffen der imperialen Rückeroberungsflotte liegen die Geschehnisse unter einem Nebel aus Legenden und verfälschender Überlieferung verborgen. Rückschlüsse, in wieweit sich die Taktiken der Horninger (zu jender Zeit noch als Windländer bekannt) verfeinerten, auf den Seekampf ausweiteten, oder gänzlich vergessen wurden, sind kaum möglich und bleiben nicht mehr als unfundierte Vermutungen.
Eins fällt jedoch auf: Das die anderen Völker so furchtsam von den Seeräubern sprechen lässt darauf schließen, dass schnelles Zuschlagen und Zurückziehen ein Teil der Taktik wurde. Andere Kriegervölker dürfte dies überfordert haben, da diese doch offene und oftmals ritualisierte Feldschlachten bevorzugten.
Es ist für Historiker natürlich schwierig Quellen zu Rate zu ziehen, die derartig verseucht vom Irrglauben und mit abweichlerischem Gedankengut durchsetzt sind. Bei allem Pflichtbewusstsein, muss auch immer der geistigen Gesundheit des Untersuchenden Rechnung getragen werden.
[Automatische Gesinnungsstütze: Gedanke des Tages/ Unwissenheit ist dem unnötigen, ungeprüften Wissen immer vorzuziehen.]
Richten wir unser Augenmerk nun auf die Zeit der Rückeroberung und die Rolle, welche Horning dabei spielte. Die Äquivalenz ist äußerst Bemerkenswert.
[Die Passage >Zeitspanne zwischen Rückeroberung und Krieg der Häuser< ist auf Beschluss des Ministeriums für Zensur und journalistische Reinheit nur für Personen mit dem Zugangscode MAGENTA verfügbar.
MfZujR Zensurbeauftragter Groschner (ID 77400923422101- J -009)
101 n.KdH]
Der Krieg der Häuser ging relativ spurlos an der Region vorbei, jedenfalls im Vergleich zu den Kämpfen auf Septinanus.
Horning war bemüht das eigene Territorium zu schützen und hatte wenig Expansionsinteresse. Als die Armeen des Imperiums mit der Rückeroberung Korons begannen, gab es nur eine nennenswerte Schlacht gegen die Imperialen, namentlich der Kampf vor dem Schwarzen Band. Hier hatte sich die Flotte Hornings versammelt, um sich den Imperialen, in falsch verstandenem Nationalstolz, entgegenzustellen. Auch wenn die Schiffe der Imperialen Armee um einiges moderner und sogar zahlenmäßig überlegen waren, brachte das nautische Können und das Wissen um die lokalen Gegebenheiten der Kapitäne Hornings, diesen den anfänglichen Sieg. Die Schlacht tobte zwei Tage und Nächte und dampfgetriebenen Schiffe der lokalen Kräfte versenkten unzählige imperiale Kreuzer und Schlachtschiffe. Entschieden wurde dieser Kampf jedoch am Verhandlungstisch, denn während das Donnern der Geschütze und die Explosionen getroffener Schiffe bis weit ins Landesinnere zu hören waren, wurde in dem kleinen Örtchen Surastal fieberhaft an einer friedlichen Lösung gearbeitet. Es war Inquisitor Bernado Quio, welchem es gelang den Rat zu überzeugen, dass sich ihr Widerstand gegen die Falschen richtete und sie sich und ihr Volk verdammen würden, lenkten sie nicht ein.
So kam es das Ruhe über den Wassern einkehrte und sich die ineinander verbissenen Flotten trennten ohne länger Feinde zu sein.
Diese Schlacht erfüllt die Horninger noch heute mit einem gewissen Stolz, können sie doch von sich behaupten, sich mit der mächtigen imperialen Armee gemessen zu haben, ohne besiegt wurden zu sein.
Im Verlauf des Krieges unterstütze die Flotte die imperialen Kräfte auf allen Meeren und die Kapitäne standen den einstigen Gegner mit Rat und Tat zur Seite. Am berühmtesten wurde wohl der Umgehungsangriff auf Pelutr, dem heutigen Winterten, wobei die Unterseeboote aus Horning eine zentrale Rolle spielten.
Nach dem Krieg der Häuser und vor allem nach dem Anschluss an das Truztstädte- Konglomerat, wurde die Flotte erheblich abgewrackt und auf eine gut ausgebildete und technisch fundierte Kerntruppe zusammengestrichen. Offiziell begründete man dies mit der hergestellten Einheit des Planeten und der voraussichtlich, friedlichen Zukunft Korons. Inoffiziell war wohl auch der Kostenfaktor entscheidend. Der individualistische Charakter der Nation bringt einen hohen Selbstbeteiligungsanteil von Privatpersonen an der Armee mit sich. Nachdem man keine zwingende Notwendigkeit einer großen Flotte mehr als gegeben ansah, waren viele einflussreiche Geldgeber nicht länger bereit in dieses, Schekel verschlingende Loch zu investieren.
Damit war der Grundstein zur heutigen Struktur der Horninger Heimatgarde gelegt.
„Ein Schlachtschiff kostet uns Millionen in der Anschaffung. Ganz zu schweigen von den Summen die Wartung und Betrieb verlangen. Ich sehe die Zukunft unserer Verteidigung daher weniger auf dem Wasser, als an den Küsten unserer Heimat. Sollte ein Feind es wagen die Waffen gegen uns zu richten, so vertrauen wir auf den unbedingten Willen und den unerschütterlichen Mut unserer Bürger sowie auf die Stärke unserer Bündnispartner. Meine Familienpartei unterstützt daher den Antrag auf eine radikale Verkleinerung der Flotte.“
Walter Fredericson in der Debatte um den Flottenhaushalt
21 n.K.dH
Mentalität der Heimatgarde:
Die Männer und Frauen Hornings verstehen sich nicht wirklich als Angehörige einer Nation. Man ist ein Salzweiler, ein Reichenfangler, ein Auertaler oder ein Nordberger. Der Lokalpatriotismus ist dabei Segen und Fluch zugleich. Meist interessiert man sich wenig für die Belange der Nachbarstadt, steht höchstens in Konkurrenz zu ihr. Noch größer ist die Kluft zwischen den Bewohnern des Hinterlandes, jenseits der Bruchklippen und den Küstenbewohnern in der Schwämme. Sehen die einen ihre Landsleute als unzivilisierte Kleingeister an, schreiben diese ihren westlichen Mitbürgern Verweichlichung und Dekadenz zu.
„Sie sind einfach nicht so gebildet an der Küste. Dafür können sie ja nichts, damit sie mich nicht falsch verstehen. Die Regierung müsste hier eingreifen und mehr für die Bildung tun. Ich habe einige gute Freunde in der Schwemme. Aber sie sind in manchen Dingen schon sehr engstirnig. Und unter uns... ich dachte ja immer das ist nur sein ein Gerücht. Aber viele von da riechen wirklich etwas streng... also nach Fisch. Aber das drucken sie nicht, oder?“
Passentenbefragung in der Hauptstadt Horning
„Joar, beden övernesig san de all schon, da braven. Unsern Plunner afköpen, dat tunse wohl. Joar mit de Fischerhöker kanns de schon nen Schekel utfleddern. Aver wit dene ooge School un dene Universitätens da tunse sich schon bannig opplustern.
Klei mi am Mors, ich tu nix gegen die hebben, da sei ma de Gottkaiser vor. Wennse mich gewären loden und mein Tündel köpen, denn soll de ma maken.“
Heinar Franzen, Hochseefischer
Ein Umstand den Bewohner anderer Nationen, oder gar der Stadtnation Gohmor, nur schwerlich nachvollziehen können. Nun mag man meinen, dass solche Ansichten es einem Eroberer leicht machen würden, der sich nur separierten Verteidigern gegenüber sieht.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Sieht man sich einem gemeinsamen Aggressor gegenüber ist ein sofortiger Schulterschluss zu bemerken. Nach dem Motto: „Was meinem Nachbarn passiert, könnte danach auch mir passieren.“ Stehen die sonst so eigenständigen Städte, Dörfer und Gemeinden wie ein Mann zusammen. Ein Aspekt, der sich auch in der Organisation der Miliz niederschlägt.
Hinzu kommt die beinahe sprichwörtliche Sturheit und der stoische Mut der Küstenbewohner. Männer wie Frauen der Schwämme sind von einem entbehrungsreichen Leben geprägt und ebenso wie sie gegen Wind und Wellen kämpfen, stellen sie sich gegen feindliche Eroberer. Dabei sind sie jedoch von pragmatischer Natur, was man auch mit mangelnder Opferbereitschaft gleichsetzen könnte. Sie kämpfen verbissen, solange eine Chance auf Sieg besteht, sei sie auch noch so gering. Erscheint die Lage aussichtslos, so ziehen sie sich zurück oder ergeben sich notfalls. Dies geschieht allerdings in der Zuversicht, zu anderer Zeit den Kampf fortsetzen zu können.
Desweiteren sagt man den Bewohnern der Schwämme eine gewisse Skrupellosigkeit und kriminelle Energie nach. Gerade von den Einwohnern des Hinterlandes kann man diese Äußerung des öfteren hören. Sie führen dies auf die Verwandtschaft mit Schmugglern, See- und Strandräubern zurück. Dies mag übertriebene, regionale Verunglimpfung sein. Letztlich beinhalten solche, fragwürdigen Tugenden jedoch Fähigkeiten, die einem Kämpfer nicht eben zum Nachteil gereichen.
Die Bewohner der Hauptstadt und des Hinterlandes sind indes stark vom Truzt- Lebensstil geprägt und weit weniger eigenbrötlerisch als die Dammstädtler. Dennoch sind auch sie sehr traditionell und stets bereit für ihre Werte und Errungenschaften einzustehen.
Notfalls mit der Waffe in der Hand.
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Name: Kogan, Fürst des Chaos
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Zugehörigkeiten: Chaos
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Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
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[CENTER] Die Befreiten[/CENTER]
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Die Befreiten sind eine militärische Sonderformation, welche von der Nation Horing, während des Horningskrieges ausgehoben wurde. Zweck und Ziel war es, die zahlenmäßig weit unterlegenen, eigenen Kräfte der Heimatgarde gegen den Ansturm eines Pilgerheeres (hauptsächlich aus Gohmor) und später gegen Soldaten der PVS, zu verstärken. Dabei setzten die, für die Rekrutierung und Organisation zuständigen Stellen, sehr viel mehr auf Quantität, denn auf Qualität.
Ein Umstand, der auch schon aus der Tatsache erwuchs, dass fasst alle Mitglieder dieser Einheit aus Mutanten bestanden. Die veraltete Ausrüstung und fast gar nicht stattfindende Ausbildung, lag nicht nur darin begründet, dass man möglichst schnell, möglichst viele, Männer und Frauen in den Abwehrkampf werfen wollte. Auch gab es große Ängste davor, Mutanten in solcher Zahl zu bewaffnen, da diese Volksgruppe von Natur aus als unzuverlässig, moralisch verkommen und zur Revolte neigend, galt und nach wie vor gilt.
Es musste daher abgewogen werden, ob der Nutzen einer oppositionellen Kraft zu den Eindringlingen zu einem bewaffneten Mutantenheer im eignen Land stand. Durch eine möglichst mangelhafte Ausrüstung hoffte man dieses Dilemma dahingehend aufzulösen, dass man im Falle eines Falles mit renitenten Gruppen aus Befreiten würde fertig werden können. Selbstredend war auch den potenziellen Kandidaten für die Einheit klar, dass es sich um ein selbstmörderisches Dienstverhältnis handeln würde.
In Horning hatten Mutanten seit jeher den Status von Sklaven und Fronarbeitern. Es war also abzusehen, dass die Aussicht, schlecht ausgerüstet für ein Land aus Unterdrückern und Herren, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, die Saat der Revolte in sich tragen würde. Mehr noch gab es die Befürchtungen, dass die Angreifer aus Gohmor, wo sich gerade in der Zeit des Krieges eine Liberalisierung der Mutantengesetzte abzeichnete, die Mutanten auf ihre Seite ziehen könnten. Um all dem entgegenzuwirken, wurde alle jenen, die ihren Dienst in Einheiten der Befreiten taten, nach zwei Jahren Dienst, das Versprechen der Entlassung aus allen Pflichten (daher der Name de Einheit) so wie eine Parzelle eigenen Landes zugesichert. Gleiche Befreiung und die Möglichkeit von Nachzug, galt für Familie ersten und zweiten Grades. Man ging davon aus, dass so wenige Mutanten die Kampfhandlungen überleben würden, dass ein Einlösen dieses Versprechens wenig Auswirkung auf gesellschaftliches Anstands- und Überlegensheitswissen oder gar auf die Wirtschaft haben würden.
Eine Fehleinschätzung, wie sich zeigen sollte.
Der Andrang aus Freiwilligen war beachtlich. Im fünften Monat des Krieges, als das Pilgerheer bereits mehrere Dammstädte erobert oder ausradiert hatte, standen vier Kontingente, zu je 5000 Befreiten bereit. In den Folgemonaten sollte diese 20 000 bewaffneten Mutanten auf etwa 100 000 anwachsen.
Die Ausbildung, wenn diese eine solche Bezeichnung überhaupt verdient hatte, dauerte zwei Wochen und beinhaltete grobes Kennenlernen einer Befehlsstruktur, einfachen Formaldienst und im Großteil den Umgang mit der Vorderladermuskete. Eine kleine Abteilung aus 800 Kämpfern wurde im Umgang mit Vorderladerkanonen geschult, um der Masse wenigstens eine geringfügige Unterstützung durch Feldartillerie zu geben.
Die Ränge bestanden faktisch nur aus Befreiten, Unteroffizieren und Feldwebeln, wobei Letztere am Anfang durch nicht abhumane Soldaten gestellt wurden.
Später änderte sich dies, doch in der Anfangsphase wollte man keine so großen Einheiten von Mutanten führen lassen, noch traute man ihnen die dazu erforderlichen kognitiven Fähigkeiten zu.
Die viel zitierte Ausrüstung bestand aus einer Muskete, von den Befreiten auch “Donnerrohr” genannt, einer Patronentasche und einem Brotbeutel. Es existierten auch Posten aus Uniformen, bestehend aus grünen Lodenjacken und Hosen, so wie einem grünen Baratt. Gerade am Anfang gab es davon jedoch bei weitem nicht genügend, um eine Einheitlichkeit zu schaffen. Im Großen und Ganzen waren die Befreiten bei ihren ersten Einsätzen eine Horde aus, mit Vorderladern bewaffnetem Pöbel. Entsprechend hoch waren die Verluste in den ersten Schlachten.
Was den Befreiten die totale Vernichtung und das Absinken in die militärische Unbedeutsamkeit ersparte, war der Umstand, dass die Pilger, gegen welche sie vornehmlich antraten, oftmals in einem ähnlich desolaten Zustand waren. Die Treffen entarteten daher fast immer in Gemetzel aus Nahkämpfen und gegenseitigem Erschlagen aus, wie man sie auf Feudalwelten eher zu finden glaubt. In den ersten zwei Monaten waren von den anfänglich 20 000 Befreiten noch etwa 4500 einsatzfähig. Denn obwohl die Motivation der Mutanten hoch war erlitten sie doch enorme Verluste. Ihre Gegner mussten nur über eine Handvoll von Schnellfeuerwaffen verfügen, um eine, zum effektiven Feuern angetretene, Linie niederzumähen. Hinzu kam, dass die nicht mutierten Anführer der Einheiten sich als durch und durch inkompetent entpuppten. Ihre eigene Unzulänglichkeit kaschierten sie mit dem rücksichtslosen Einsatz der ihnen unterstellten Kämpfer. An dieser Abwärtsspirale aus Tod und Verwundung änderte sich erst mit der Schlacht um Edos etwas.
Die zweitgrößte Stadt des Landes, an der nördlichsten Küstenspitze, wurde zum Fanal und zum grausamen Höhepunkt des Krieges. Die Pilger und mehr noch die nachrückenden PVS- Einheiten waren bestrebt hier einen Schlussstrich unter den gesamten Konflikt zu ziehen und all ihre, zur Verfügung stehende Kraft zur Schau zu stellen. “Ihr könnt uns auf lange Sicht nicht widerstehen” sollte die Botschaft lauten. Horning und vor allem die Küstenbewohner der Schwämme, schleuderten dieser Demütigung ein trotziges “Doch!” entgegen.
An diesem Punkt hatte man die Befreiten bereits mehr oder weniger abgeschrieben. Zwar wurden noch neue Mutanten rekrutiert und rudimentär ausgebildet, doch eine militärische Bedeutung maß man der Truppe weder auf Freundes- noch auf Feindesseite zu.
Die Versorgungslage für die Mutanten wurde zunehmend schwerer. Hunger war an der Tagesordnung und oftmals bekamen Rekruten Musketen, an denen noch das Blut der Vorbesitzer klebte. Die nicht- mutierten Kommandanten waren fast ausschließlich gefallen oder in Teilen desertiert. Nachrücker gab es nicht, denn das Kommando über eine solche Einheit war für Berufssoldaten schlimmer, als eine unehrenhafte Entlassung. Außerdem ging das Gerücht, dass nicht- mutierte Offiziere einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt waren.
In den Wirren des Krieges schwebten die Befreiten im luftleeren Raum, da sich niemand für sie zuständig fühlte. Hier nun setzte eine bemerkenswerte Wandlung ein. Auf sich allein gestellt, begannen die Kämpfer sich zu reorganisieren. Desertationen gab es trotz der Verluste kaum. Wohin hätten sie auch fliehen sollen?
Man hielt Wahlen ab, um zu bestimmen, wer die leeren Plätze in der Führung einnehmen sollte. Daraus ging ein harter Kern aus jenen Veteranen hervor, die die ersten Schlachten überlebt und so schmerzlich erfahren hatten, was nicht funktionierte.
Die leidliche Taktik der Feuerlinie wurde weitestgehend aufgegeben. Es existierte noch eine peinlichst genau eingeübte Variante, bei welcher sich, auf einen Pfeifenpfiff hin, ein Zug aus seiner Deckung begab, für einen einzelnen Schuss aufstellte und dann wieder zerstreute. Doch selbst diese, als “Nebelmauer” bekannt werdende Taktik, kam nur in seltenen Fällen zum Einsatz.
Viel mehr, verlegten sich die Befreiten auf den Kampf in möglichst unwegsamen Gelände. Die Ruinen von Edos waren dafür ideal.
Die verlachten Donnerrohe wurden in ihren Händen, durch immerwährendes Training, zu gefährlichen und präzisen Waffen. Hinzu kamen erbeutete Waffen und Sondertrupps, die ihre degenerieren Physiognomien zum kämpferischen Vorteil einsetzen. In Edos gehörte die Nacht und nicht wenige, in Trümmern liegende Viertel des Befreiten.
Den finalen Sieg der PVS konnten sie letztlich zwar nicht verhindern, einen berüchtigten Ruf erarbeiteten sie sich jedoch alle Mal.
Für die Regierung in Horning war dies ein zweischneidiges Schwert. Wohl nutzten sie die Befreiten als eine Spielkarte, als es darum ging mit der Zentralregierung in Gohmor zu verhandeln. Ein Weiterführen des Krieges würde auch für die Angreifer maximale Zermürbung bedeuten.
Auf der anderen Seite war diese Einheit, gänzlich aus Mutanten eine Unehrenhaftigkeit, die den stilisierten Heldenkampf der Horninger befleckte.
Man wollte die Befreiten also loswerden, konnte es jedoch nicht so einfach. Hinzu kam, dass durchaus nicht alle Feindkräfte in Horning mit den Friedensverhandlungen einverstanden waren. Während der Kreuzzug nach und nach (und vor allem mit dem Ableben von Kardinal XSeptinanusX) an Schwung verlor und viele Pilger in die Heimat zurückkehrten, gab es noch immer Gruppen aus Fanatikern, die das Land heimsuchten und gar nicht daran dachten Frieden zu machen. Die Kämpfe gegen diese, zu Allem Entschlossenen, überließ man gerne den Befreiten. Eine der blutigsten Schlachten, nämlich die Befreiung von Gutenheuer, fand statt, als man am Verhandlungstisch bereits die Feinheiten eines Friedensvertrages erarbeitete. Die Reste der Stadt wurden von einer religiösen Eiferergruppe gehalten, den sogenannten “Schicksalsergebenen”.
Der Name dieser Gruppierung war ähnlich theatralisch wie jener der Befreiten und auch der gegenseitige Hass aufeinander hätte das Potenzial zu einem Bühnenstück gehabt. Beide Fraktionen schenkten sich nichts, als die Mutanten mit Booten aller Art und teilweise sogar auf kruden Flößen und schwimmend über die überflutete Ebene der Schwemme heranrückten und den Dammkegel erstürmten.
Erst mit dem Tod der charismatischen Helene Moser, auf dem Rathausplatz der Stadt, ergab sich die letzte Handvoll den abgekämpften Mutanten. Überraschender Weise wurden die letzten Gefangenen nicht etwa gleich an Ort und Stelle niedergemacht, sondern relativ anständig behandelt. In Anbetracht des Umstandes, dass sich beider Seiten während der Kämpfe keine Gnade angedeihen lassen hatten, erstaunlich. Hier ließ sich bereits ein gewisses Kalkül vermuten. Die Befreiten wollten als verlässliche und benötigte Kämpfer gelten und nicht als die blutrünstige Meute, die viele ohnehin schon in ihnen sahen. Gleichwohl argwöhnte auch so mancher, dass die Abhumanen den Offiziellen in der Hauptstadt anzeigen wollten, dass sie durchaus kampfbereit waren und man sich des Versprechens erinnern sollte, dass beim Ausheben der Einheit gegeben wurde. Auch in den folgenden zwei Monaten, kämpften die Befreiten noch Gefechte und Scharmützel gegen versprengte Pilgergruppen.
Erst mit den offiziellen Friedensvereinbarungen, stellten sie die Kampfhandlungen ein. Nun galt es die brennende Frage zu beantworten, was mit einer Formation von noch etwa 34.000 kampferprobten und bewaffneten Mutanten im eigenen Land passieren sollte.
Nicht wenige forderten die sofortige Entwaffnung der Befreiten und bei Zuwiderhandlung die militärische Zerschlagung. Doch dann hätte man gleich den nächsten Krieg entfacht, welcher Gohmor die relativ milden Bedingungen seines Sieges vielleicht noch einmal überdenken und Besatzungstruppen stationieren lassen hätte.
Außerdem hatten sich die Befreiten einen gewissen, zähnekrischenden Respekt, gerade unter den Bewohnern der Schwämme erworben. Sicher, sie waren Mutanten und als solche durch und durch suspekt. Doch hatten sie für den Schutz der Dammstadtbewohner gekämpft und die Heimatgarde unterstützt, als aus dem Kernland wenig Hilfe gekommen war. Also entschloss man sich die ursprüngliche Vereinbarung zu erfüllen und den Befreiten Land zuzugestehen.
Natürlich konnte man Mutanten kein hochwertiges Siedlungsgebiet zusprechen. Also wurden die Giftsümpfe als Schenkungsland bestimmt. Diese verseuchten Gebiete sind ein belastetes Erbe aus der Zeit des Krieges der Häuser und ihr genauer Ursprung kann nicht mehr bestimmt werden. Experten gehen davon aus, dass der rigorose Einsatz von chemischen, biologischen und vermutlich auch atomaren Waffen zur Entstehung dieses toxischen Gebietes geführt hat.
Es hatte bereits Versuche gegeben, Teile dieses Geländes aufzubereiten, beziehungsweise die dortigen Bodenschätze trotz der Verseuchung zu schürfen. Diese Bemühungen hatten jedoch nie in einem realistischen Kosten- Nutzen Verhältnis gelegen und waren immer wieder aufgegeben wurden. Nun überließ man einige dieser verfallenen Anlagen den Befreiten und richtete Selbstverwaltungszonen für Mutanten ein. Dabei wurde darauf geachtet, dass die acht entstandenen Siedlungen weit genug auseinander lagen, dass sie sich bei militärischen Krisen schwer gegenseitig unterstützen konnten.
Die Mutanten nahmen die zynische Behandlung hin und handelten, wie sie es stets zutun pflegten.
Sie machten das Beste daraus.
Die Siedlungen wurden ausgebaut und gutes gehend gegen die harschen Bedingungen der Sümpfe befestigt. Das Leben in Rogätz, Nikai, Drei Höhen, Frohn, Joch, Taggus und Lugaht ist primitiv und hart, aber es ist so frei, wie ein imperiumstreuer Mutant auf Koron 3 nur leben kann.
Man erlaubte auch Mutanten sich dort niederzulassen, die nicht in der Einheit gedient hatten. Dies hatte einige zu erfüllender Bedingungen als Voraussetzung, erlaubte aber unliebsame und friedenstörende Zeitgenossen unblutig und großherzig loszuwerden.
Die Befreiten als militärische Einheit existieren weiterhin und sind als Schutzmacht der Siedlungen aufgeteilt. Nachdem die Mutanten eine rudimentäre Wirtschaft etablieren konnten, vereinheitlichte und verbesserte sich auch die Ausrüstung der Befreiten. Zwar wurden Beutewaffen aus dem Horningkrieg in die Abteilungen integriert, aber die Muskete ist nach wie vor die Hauptbewaffnung und auch die einzige Waffe, die in größerer Stückzahl in den Zonen gefertigt werden darf. Der Import anderer Kriegswaffen ist stark reglementiert und überwacht.
Ein Soldat der Befreiten eine Schutzmaske gegen die giftigen Dämpfe der Sümpfe, eine Schutzbrille gegen Verätzungen der Augen und einen Tarn/Schlafmantel. Die Uniform ist in einem trüben Türkis gehalten, welches die Farben der Sümpfe als grimmige Ehrenfarbe ebenso widerspiegelt, wie es der Tarnung im Gelände dient. Koppelzeug und Taschen für Pulverhülsen runden die Ausrüstung ab. Einige Führungsoffiziere tragen Rapiere als Gardewaffen. Diese werden jedoch als Auszeichnungen verliehen und sollen einen Offizier nicht über den gemeinen Soldaten erheben, sondern seine Leistungen würdigen.
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