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Frostgrave
#1
Der Weg nach Felstedt. Eine schriftlich begleitete Frostgrave Kampagne. 

Kapitel 1.

Auf dem Weg

Einen stinkenden alten Mann. So nannten ihn Unbedarfte, die sich etwas darauf einbildeten, einem
Greis körperlich überlegen zu sein. Für gewöhnlich machte sich Zabolon nichts aus solchen Insekten.
Was kümmerten ihn diesseitige Normen und Vorstellungen, gleich ob über Hygiene, Mode oder
Moral? Nur dann und wann gönnte er sich den Spaß das Entsetzen in die Augen von Prahlhälsen und
Großmäulern zu pflanzen. Wenn ihnen gewahr wurde, dass er über die Macht verfügte, Dämonen
herbeizurufen, nahmen sich ihre Muskeln und großen Reden alle gleich lächerlich aus. Wer in die
Abgrundaugen der Anderweltlichen blickte, verlor manchmal den Verstand, zuweilen die Kontrolle
über Blase und Darm, immer das herablassende Grinsen.
Doch nicht nur Grobiane versuchten ihn zu erniedrigen. Auch Angehörige seiner Zunft luden ihren
geistigen Unflat über ihm ab. Sie nannten ihn den schwer zu Verstehenden oder kurz den
Unverständlichen. Erheiterten sich so über seine murmelnde Aussprache. Was sie in ihren
beschränkten Insektenhirnen nicht verstanden, war, dass sie ihn damit nicht beleidigten, sondern
treffend beschrieben. Natürlich verstanden sie ihn nicht. Konnte der Wurm mehr verstehen als der
Dreck, durch den er sich wühlte? Verstand er den Lauf der Sonne und die Entstehung von Regen und
Wind? Er war Zabolon der schwer Verständliche, Dämonenbeschwörer und Wanderer zwischen den
Sphären und bedauerlicherweise gebunden an diese Existenzebene der Schwachsinnigen.
Er steckte den wehenden Bart in den Ausschnitt seiner fadenscheinigen Robe, damit er ihm nicht
länger unwürdig vor dem Gesicht herumwehte. Dann blickte er sich zu seinen neun Begleitern um. 
Schweigsame Männer und Frauen waren es. Allesamt Halsabschneider, Diebe und Mörder. Die Sorte
Menschen, die einem für das Versprechen auf Reichtum folgten, wo andere, ihre Ehrenhaftigkeit mit
einer Vorauszahlung oder dem Gerede von hehren Zielen entlohnt wissen wollten. Beides konnte er
nicht bieten, also blieb ihm nur dieses Gelichter.
Selbst die Heilerin schien sich ihnen nur angeschlossen zu haben, weil sie die Zivilisation
schnellstmöglich verlassen musste. Immerhin waren es Gesellen, die mit ihren Messern, Knüppeln
und schartigen Schwertern umzugehen wussten. Natürlich war sich Zabolon völlig im Klaren darüber,
dass sie sich in der Sekunde gegen ihn wenden würden, in der er sein Versprechen auf Reichtum
nicht einhalten konnte. Also musste er seinen Weg in die verwunschene Stadt so planen, dass diese
Narren ihren Tand bekamen und er seine Ziele trotzdem verfolgen konnte.
Entsprechend war ihr erstes Ziel eine Siedlung, die noch vor den Mauern Felstads lag, gleichwohl
aber von dem Eiszauber betroffen war, der die Stadt für tausend Jahre in Starre versetzt hatte.
Das Dorf hatte sich dereinst um einen wundertätigen Brunnen herum etabliert. Dieser, so hieß es,
gewähre jenem, der daraus trinke, tiefe Einsicht und Weisheit. Die findigen Dorfbewohner hatten ein
Geschäftsmodell daraus gemacht und Pilger und Wahrheitssuchende für das Privileg der Erkenntnis
zur Kasse gebeten. Nun waren sie tot und das erwucherte Geld der ebenso toten Pilger musste in der
stumm auftauenden Siedlung herumliegen. Sollten die geldgierigen Toren seines Gefolges sich darum
zanken. Ihm ging es darum, vom eisigen Wasser des Brunnens zu trinken und seine eigene, bereits
nicht unerhebliche Weisheit zu mehren. Vielleicht ließ er sogar seinen stumpfsinnigen Lehrling Pipp
ein paar Tropfen kosten. Die Trockenpflaume, die anstelle eines Hirns im dicken Schädel des Jungen
herum kullerte, konnte tatsächlich ein wenig Bewässerung vertragen.
Sie erreichten einen kleinen Hügelkamm, von dem der Wind den Schnee herunter gefegt hatte. In der
Ferne des Horizontes ließen sich die Umrisse der Stadt vor dem bleigrauen Himmel ausmachen.
Davor, etwa auf halbem Weg, waren einige dunkle Formen zu erkennen, bei denen es sich um die
windschiefen Holzgebäude handeln musste, die um den Brunnen erwachsen waren. Sie waren
gewiss vor tausend Jahren nicht minder hässlich gewesen als jetzt.
Vor sich hin murmelnd stapfte Zabolon auf ihr Ziel zu. Seine grimmige Schar folgte ihm schweigend.



Andere mochten durch den Wald gehen, sie prozessierten.
Ihnen voran schritt Astrit, die angenehm frostige Luft mit schweren Aromen aus ihrem Weihrauchfass,
verfeinernd. Traumwandlerisch sicher setzte sie die zarten Füße zwischen Wurzeln, Steine und
andere Unebenheiten, was schon bemerkenswert gewesen wäre, hätte sie ihr Augenlicht noch
gehabt. Sie aber führten andere Mächte und Edith betrachtete ihre Entscheidung, Astrit zu ihrem
Lehrling gemacht zu haben, einmal mehr mit mütterlicher Genugtuung. Bei allen Frauen und
Mädchen in ihrer Entourage hatte sie diese Gewissheit. Bei den Bäuerinnen, die einen Großteil ihres
Gepäcks trugen wie auch bei den dunkelhäutigen Kriegerinnen, die ihren Pfad links und rechts gegen
Ungemach abschirmten. Die einen aus den Klauen von Händlern befreit, die mit Menschen
schacherten wie andere mit Vieh. Die anderen aus sozialen Verhältnissen, die sie ausbeuteten wie
Vieh. Gleichwohl waren sie noch die gewöhnlichsten Vertreter ihres Gefolges. Die heilkundige
Gayatri, die ihrerseits kein Wesen dieser Ebene war und eine Handbreit über dem Boden schwebte,
während ihre vier Arme in hypnotischer Bewegung waren.
Die anthropomorphe Bestienfrau, die gleichsam Mensch wie Tigerin in sich vereinte. Dereinst hatte man
sie ausgesandt, um Edith zu töten und das wäre ihr auch beinahe gelungen. Dann jedoch hatte sie sie
davon überzeugen können, dass es die patriarchalischen Verhältnisse waren, die es zu ermorden
galt. Panthera, wie sie sich nun selbst nannte, hatte sich eine Nacht später ihrer Gruppe
angeschlossen, während man im Morgengrauen den Leichnam ihres einstigen Herren gefunden
hatte. Doch selbst sie war noch nicht das exotischste Mitglied ihrer Anhängerschaft. Dieser Titel
gebührte Annette, die im Augenblick noch in ihrer Kiste ruhte. Sie mochte das Tageslicht nicht
sonderlich, auch wenn die dichten Wolken über der verhexten Stadt es für sie erträglich machten. Sie
war schon alt gewesen, als Felstadt noch eine blühende Metropole der Magie war. Ein Geschöpf der
Nacht, nicht tot und nicht lebendig, dazu verdammt sich vom Blut der Lebenden zu näheren. Als der
Kataklysmus und der eisige Tod über die Stadt kamen, war auch sie erstarrt. Unfähig zu sterben,
tausend Jahre von den eigenen Gedanken und unbändigem Durst gequält.
Glücksritter schafften sie als gefrorenen Block aus der Stadt, nachdem der nachlassende Zauber ein
erstes Betreten wieder ermöglicht hatte. Edith erwarb sie damals als Kuriosum, begriff aber bald, dass
sie mehr erstanden hatte als eine Absonderlichkeit, die auf Soireen mit erbaulichen Grusel erheiterte.
Langsam und bedächtig hatte sie das Geschöpf aufgetaut und mit Porzellantassen voll Blut
aufgepäppelt. Annette hatte sich nur langsam aus dem Labyrinth aus Wahnsinn herausgetastet, in
welches sie während ihrer Gefangenschaft geflohen war. Dann aber hatte sie ihr von der Stadt der
Zauberer erzählt und von den Schätzen des Wissens, die darin verborgen lagen. Edith wiederum
hatte mit Annette über die Dinge geredet, die sie bewegten. Über die Ungerechtigkeit, die den
Genossinnen ihres Geschlechts widerfuhren und dass sie ihre Aufgabe als Zauberin darin sah, ihre
Schwestern zu befreien und über die brutale und stumpfsinnige Welt der Männer zu erheben. Diese
Ansicht ließ die Bluttrinkerin einen scharf funkelnden Halbkreis lächeln und als das Eis sie frei gab,
stürzte sie sich nicht auf Edith, sondern verpflichtete sich ihrer Sache.
So gingen sie nach Norden. Zielstrebig aber standesgemäß. Wo sie auf die Unterdrückung der Ihren
stießen, versuchten sie zu lindern oder zu beenden.
Ihr erstes Ziel, dass direkt mit Felstadt zutun hatte, würde ein Dorf sein, dass noch diesseits der
Stadtmauer lag. Annette berichtete davon, dass es in den Tagen, da das Leben hier noch schwerer
wog als der Tod, keine große Sache gewesen war. Ein Brunnen mit wundersamen Wasser war so
gewöhnlich wie eine Herberge oder ein Wachhäuschen. Jetzt mochte es eine lohnenswerte, erste
Etappe auf ihrem Weg ins Abenteuer sein. Sogleich würden sie das in einer leichten Senke liegende
Dorf erkunden.
Nach dem Tee, verstand sich.
Name: Kogan, Fürst des Chaos
Rasse: Mensch (mehr oder weniger)
Alter: um die 40 Standardjahre (hat aber Zeit im Warp verbracht, was diese Zeitrechnung etwas obsolet macht) 
Größe: 2,20m
Zugehörigkeiten: Chaos
Aussehen: muskelbepackter Hüne, langes schwarzes Haar, Schläfen ausrasiert. Ritualnarben im Gesicht sowie eine Tätowierung in der dunklen Sprache (sinngemäß: “It's better to burn out than to fade away!“ ), Drachensymbol in die Brust gebrannt
Kleidung: Schwere Plattenrüstung (Drachenrüstung) ansonsten prunkvolle Gewänder.
Ausrüstung: Stachelaxt, zwei überdimensionale Steinschlosspistolen
Segnungen: Dämonenstärke, unnatürliche Zähigkeit, Regeneration bei Nähe zu Rasankur
Begleiter: Grunz
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