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- Die Stimme - 01-26-2015 Für einen Augenblick ebbten die Kämpfe ab, als sich alle Augen zu der fallenden Satellitenschüssel umwandten. Wie ein bezwungener Titan neigte sich die riesige Anlage zur Seite und kippte schließlich gänzlich. Das Kreischen reißenden Metalls und singender Stahlseile, die wie Bindfäden nachgaben, war über Kilometer entfernt zu hören. Dröhnend krachten die ungezählten Tonnen Metalls in die Bauten der Festung. Mit diesem Fanal erhob sich ein Jubelschrei in den Reihen der Wüstenbewohner. Keiner der gewöhnlichen Krieger wusste von Naradas Geheimmission, doch allein die gewaltige Wunde, die in den Körper ihres steinernen Gegners geschlagen wurden war, ließ sie vor Verzückung über die Zerstörung brüllen und geifern. Nach dem ersten, blutigen Erfolg in der Talsenke, hatte es so ausgesehen, als würde sich der Rest der Aktion zu einer langwierigen Belagerung hinziehen. Von den Zinnen regneten Bolzen herab, von unten durch Schnellfeuerschüsse beantwortet. Gruppen von Paltas, hinter der spärlichen Deckung der herumliegenden Findlinge zusammengekauert, gaben immer wieder Salven von Pfeilen ab. Für beide Seiten war diese Art des Bekriegens wenig effizient. Im gleichen Maße wie der Sturm an Kraft verlor, versiegte offenbar auch der vorantreibende Puls des Kampfes. Ein Großteil der Festungsgeschütze hatte das Duell mit den Panzern verloren und die Stellungen waren nicht mehr als brennende Löcher in der Wallkrone. Doch auch die Stahlbestien Rasankurs waren ausgedünnt. In einem der verbleibenden sechs, der ursprünglich zehn Malcador Panzern stieß Cen- Rasankuri Zaluras die Luke auf. Rauch quoll an ihm vorbei ins Freie. Resultat eines Treffers, welcher die Seitenkuppel abgerissen hatte. Egal, die Munition für die Bolter war ohnehin kaum genug gewesen um damit ein paar Einzelschüsse abzugeben und der Kanonier würde sich auch ersetzen lassen. Zaluras zog sich die Atemmaske mit den beiden Luftschläuchen vom Gesicht und ließ sie locker um den Hals baumeln. Die somit freigelegte Unterseite seines Gesichtes war als einzige Stelle nicht von Ruß und Dreck überzogen und verlieh ihm den Anschein eines diabolischen Lächelns. Glas! Rief er in den Backoffen unter sich. Eine klauenbewehre Hand reichte ihm ein zerschrammtes Sichtgerät. Das antike Stück Technik vor den Augen begutachte der Panzerkommandant die Situation. Dieser Bastard mit den glühenden Augen hatte es tatsächlich geschafft. Als Anführer der gepanzerten Streitkräfte war Zaluras natürlich in die Kommandoaktion des Deimos eingeweiht. Daher wusste er bereits was er sehen würde, als sich der Vergrößerungsfokus nun auf den Feldherrenhügel scharf stellte. Dort sah er, wie erwartet, einen Signalgeber, der wie wild mit zwei Flaggen herumwedelte und komplizierte Verrenkungen vollführte. Sie hatten überlegt Funk zu nutzen, doch keines der tragbaren Geräte verfügte über die entsprechende Leistung. Fernmeldetechnik hatte nicht im zentralen Interesse der alten Rasankurer gelegen, als sie ihre Waffentechnik eingelagert hatten. Die Panzer verfügten zwar über derartige Systeme, doch einen davon bei den Befehlshabern zu lassen, nur um die Kommunikation bequem zu gestalten, wäre verschwendetem Potenzial gleichgekommen. Er hob die Hand zum Zeichen des Verstehens, doch ob ihn der Melder von hier aus wahrnehmen konnte war mehr als ungewiss. Als die Schlacht auf dem Höhepunkt gewesen war, hatten sich die Panzer zurückfallen lassen und ihren ganz eigenen Krieg mit den Batterien der Festung ausgefochten. Zaluras zog das schmierige Gummi der Maske wieder über das Gesicht. Die aufbereitete Luft schmeckte abgestanden und schal war aber wenigstens nicht mit Kohlenmonoxid vergiftet. Er ließ sich in den Innenraum hinab gleiten und machte zwei Kriegern so viel Platz wie möglich, als diese sich vorbei zwängten um die zerfetzten Überreste des Kuppelschützen nach draußen zu werfen. Der Innenraum war geschwängert von Qualm und den feinen Partikeln des Feuerlöscherpulvers. Die Besatzung war nur als röchelnde Horde auszumachen, durch die Atemmasken alle gleichgesichtig. Der Cen- Rasankuri nahm auf der Sitzschale des Funkers Platz und machte sich an den Einstellungen zu schaffen. Schmerzensschreie und das Flehen um Gnade brandeten durch die Kopfhörer. Die Krieger Rasankurs überfluteten mit dieser aufgezeichneten Kakophonie alle Frequenzen, die sie nicht selber benutzten und auch ihre Verschlüsselung war in diesem schauerlichen Chor gestaltet. Während der Feind also versuchte die Kanäle zu knacken, konnte er sich ausmalen was ihm blühte. Der Lärm wurde von einem Rauschen abgelöst, als der Frequenzspeicher auf den Panzerkreis geschaltet wurde. Knochenstaub, im Zorn an Rudel… lasst euer Hassen geteilt sein. Vergewaltiger des Lebens! Leidenstrinker! Hure des Khorne! Feuersbrunst! Knochenstaub, im Zorn an Seelentilger, teile deinen Hass. Hure des Khorne, im Zorn an Knochenstaub. Seelentilger liegt am Fuße des Schädelthrones. Die Stimme am anderen Ende klang belustigt und ließ für einen Moment sogar die taktische Sprache der Rasankuri sinken. Sie sind in ihrem Kasten verbrannt. Ich habe es selbst gesehen. Sind geschmolzen wie Wachskerzen unter der Wüstensonne. Es war köstlich. Zaluras machte sich einen Gedankenvermerk, den undiziplinierten Kommandant von Hure des Khorne später zu züchtigen. Jetzt jedoch galt es seine Aufmerksamkeit auf wichtigere Dinge zu richten. Knochenstaub, in Zorn an Rudel. Hört meinen Ruf. Entfesselt eure Leiber auf das Tor. Bis euch die Zähne aus dem Maul gebrochen sind! Bestätigungen knisterten über den Äther. Wenige Augenblicke später feuerten die sechs Malcador ihre Kampfgeschütze ab. Granaten heulten durch die Luft, drei verfehlten und schlugen rings um das Tor der Festung ein, drei fanden jedoch ihr Ziel. Die kunstvollen Schnitzerei und Intarsien der Holzverkleidung, welche eine filigrane Jagdszene dargestellt hatten, zersplitterten und gaben den Blick auf das darunter liegende Gestein preis. Weitere Schüsse folgten und gruben tiefe Krater in das Material, legte Moniereisen frei, vermochten es jedoch nicht das Hindernis zu durchbrechen. Zaluras beobachtete den Beschuss von seinem Luk aus, sah wie sich die anderen Panzer einschossen und bei der nächsten Salve schon nur noch ein Geschoss daneben ging. Dennoch erboste es ihn, dass ihre Bemühungen so wenig Erfolg zeigten. Während die Geschütze weiter grollten, suchte er noch einmal den Platz des Funkers auf. Seine eigene Besatzung beteiligte sich an dem Beschuss und nach jedem Donnern klirrte eine leere Hülse in den Innenraum des Panzers und rief der Richtschütze einen Treffer aus. Hätte auch nur ein Schuss Knochenstaubs nicht in diesem statischen Ziel gesessen, er hätte den Schützen persönlich vor die Kanone gespannt. Knochenstaub, im Zorn an Fiebergeist, teile deinen Hass. Ein Schmatzen wie von platzenden Speichelbläschen quälte sich nun durch den Funk. Fiebergeist! Schließ die Reihen, entfessle deinen Leib auf das Tor, die Stimme klingt stark in dir. Fiebergeist im… eine Pause folgte, als müsse der Sprecher schwer nach Atem ringen …im Zorn an Knochenstaub. Wir schließen die Reihen. Im Tal platze ein Stein von der Größe eines Carnaks, als sich 98 Tonnen Gewicht über ihn schoben und Fiebergeist sich bereit machte in die Schlacht mit einzugreifen. In gemächlichem Tempo, als hätte er alle Zeit des Universums für sich gepachtet, bahnte sich der Minotaur seinen Weg über die kleine Anhöhe und dann in die Senke hinab, in welcher die Schlacht stadtgefunden hatte. Eines der verbleibenden Festungsgeschütze, unzerstört doch bis jetzt untätig, nahm seine Funktion wieder auf und feuerte auf den herankriechenden Artilleriepanzer. Das Geschoss traf außergewöhnlich genau brachte der dicken Panzerung seines Zieles jedoch gerade einmal eine Verzierung, in Form einer schwarzen Sonne bei. Fiebergeist rumpelte voran und erreichte den Platz des Zusammentreffens. Niedergestreckte Leiber wandelten sich in roten Schlamm und verkrusteten die Ketten des Ungetüms mit einem Brei aus Fleisch. Blut und zermalmten Gebeinen. In der Mitte des Schlachtfeldes angekommen drehte sich der Minotauer auf der Hochachse um hundertachtzig Grad und verharrte dann, eine schwarze Rauchwolke ausstoßend. Man hätte an einen fettleibigen Alten denken können, der nach dieser Anstrengung eine Minute des Verschnaufens benötigte. Doch dieser Eindruck wurde in der darauffolgenden Sekunde widerlegt, als sich die Panzerketten rasselnd in entgegengesetzte Richtungen bewegten und sich das Vehikel auf diese Weise um einen guten Meter in den Untergrund hineinwühlte. Der lose Kies des Bodens und die gemarterten Überreste gefallener Kämpfer spritzten nach vorn und hinten davon. Dann endlich hoben sich die beiden Geschützrohre, in ihren Proportionen an kleine Fabrikschornsteine gemahnend, aus der Lagegabel. Nur ein kleines Stückchen, denn allzu große Entfernung mussten sie nicht überwinden. Als Fiebergeist seine Zwillingsstimme erhob, brachte er eine neue Qualität des Lärms an diesen umkämpfen Ort. Freilich war die Zielgenauigkeit dieser Waffe nicht dafür ausgelegt exakt zu treffen. Flächenwirkung war hier eher das Kredo. Trotzdem lagen die Einschläge befriedigen nah am Tor, wenn sie sich auch links und rechts davon in die Mauer gruben. Die Mulden, welche sie in den Stein gruben, ließen die Treffer der anderen Panzer wir das Wirken von Pistolen erscheinen. Unaufgeregt justierte Fiebergeist seine Position nach... - Kogan - 02-17-2015 Vorsichtig setzte der Carnak seine Schritte zwischen die Trümmer dessen, was einstmals das Torhaus gewesen war. Hier hatten die Kämpfe ein letztes Mal besonders heftig getobt, nachdem der Minotauer sein Zerstörungswerk vollendet hatte. Der Herr Rasankurs hatte keine Blicke für die Leiber, die sich regelrecht übereinanderstapelten, oder deren verdrehte und zertrümmerte Gliedmaßen unter Felsblöcken hervorragten. Als die Palta und Rasankuri ins Innere der Festung gestürmt waren, hatte dies nicht unweigerlich den Sieg bedeuten müssen. Dieser Handstreich war ohnehin von Anfang an auf dem Fundament "Glück" errichten wurden. Doch die dunklen Vier hatten auf sie herab gelächelt. Die Verteidiger der Fabrikfeste hätten das Blatt jederzeit wenden können. Sie waren in der vorteilhafteren Position und verfügten über ausreichend Kämpfer und Reserven. Das es anders gekommen war, blieb den moralischen Schlägen geschuldet. Erst der diabolische Sturm Magals, dann die Niederlage in der Talsenke und schließlich die Sprengung der Antenne und des Tors. Einen oder zwei dieser Dinge hätten sie wohl verkraftet. Alle Vier in derart kurzer Abfolge, dass war zu viel. Furcht und Verzweiflung waren heute die Waffenbrüder der Chaoskrieger gewesen. In der Hand der Rasankuri war inzwischen auch der Innenhof, welchen Kogan, aus dem düsteren Schlachthauses des Torweges kommen, erreichte. Zentrum der Szenerie war eindeutig die wuchtige Gestalt Merochs. Die sechs Augen des Mutanten waren weit aufgerissen und seine melodische Stimme flötete Befehle, die sich hell und klar über das Geschehen erhoben. Denn auch wenn sie inzwischen beide Füße in der Tür hatten, so waren die Kämpfe noch nicht völlig abgebt. Wie um diese Tatsache zu unterstreichen, stürzte ein Mann schreiend aus einem der Fenster des Burgfrieds. Von oben klangen Rufe, Schüsse und das Klirren von Waffen zu ihnen herab. Meroch trieb eine Gruppe erschöpft wirkender Palta dazu an, die Kämpfenden zu unterstützen. Dann registrierte er seinen Herren und kam zu ihm geeilt. Kogan senkte den Blick auf seinen Getreuen. Der Mutant war mit Blut gesalbt, seine Rüstung und seine Hornplatten wiesen übersät Kratzern und Kerben auf. Anders als der Schwarze Drachen, der in diesem Kampf noch nicht einmal die Hand zur Axt geführt hatte, hatte Meroch die Männer und Frauen da geführt, wo der Kampf am heftigsten getobt hatte. Wie ist die Lage? Verlangte Kogan zu wissen und ließ die Ketten, welche als Zügel für das Tier dienten, lockerer. Der Sieg ist nur eine Frage von Stunden, mein Gebieter. Es gibt noch hier und da Widerstandsnester. Auch sind ein paar der Zivilisten durch unterirdische Tunnel in die Berge entkommen, oder sie haben sich tiefer in den Eingeweiden der Erde verkrochen. Es gibt dort ein regelrechtes Labyrinth aus Stollen und Minenschächten Ich habe ihnen Jagdgruppen nachgesandt. Krieger, die sich darauf verstehen Beute aufzuspüren. Kogan nickte knapp. Ansonsten? Einige Palta wurden von mir dazu abgestellt Feuer zu löschen. Damit die Beute kein Raub der Flammen wird. Was ist mit Naradas? Lebt er noch? Das tat er, als ich ihn das letzte Mal sah. Vor etwa einer Stunde. Ihm und seinen Kriegern wurde ziemlich zugesetzt, nachdem sie die Anlage in die Luft gejagt hatten. Erst unser Sturm auf das Tor hat sie entlastet. Sie verlangten Wasser und zogen dann weiter, um den östlichen Teil der Anlage von versprengten Feinden zu säubern. Mein Herr, setzte die Zunge des Bekenners nach, als sei ihm in diesem Moment noch etwas eingefallen. die Bestienmenschen, von denen Seher sprach. Naradas hatte tatsächlich einige dieser Kämpfer bei sich. Wirklich zu überraschen schien das Meroch nicht. Sie kämpften an seiner Seite, haben das Blut unserer Widersacher vergossen und das ihre mit dem der Rasankuri im Staub vermischt. Das war interessant. Wie es aussah, hatten sie nicht nur die Quelle so dringend benötige Ressourcen errungen, sondern eventuell bot sich ihm hier eine weitere Waffe dar. Hatten diese Krieger so etwas wie einen Anführer? Yok-Thogor, so riefen sie ihn. Er schien etwas wie ein Häuptling zu sein. Schickt nach ihm. Ich gebiete ihn zu sehen. Ja Herr! Wo wird er euch finden? Dort! Der Fürst deutete mit einem knappen Fingerzeig zum Burgfried hinauf. Dort hin wo das Machtzentrum dieses Ortes lag, oder wo es bis vor ein paar Stunden noch gelegen hatte. [CENTER]---[/CENTER] Der Marsch durch das verwüstete Hauptgebäude der Festung erfüllte ihn mit Zufriedenheit. In den Gängen lagen Dahingeschlachtete. Hier wenige Kämpfe, vermutlich das Personal. Sicherlich hätten sie treffliche Sklaven abgegeben, doch er kannte den Sog des Blutrausches und wusste, wenn der Stahl sang, dann rückten Überlegungen des Gewinns und eigenen Vorteils in den Hintergrund. Aus einem Flügel drang noch das Geschrei des letzten, verzweifelten Widerstandes, doch die meisten Rasankuri plünderten bereits die Räume. Gefangene wurden gemacht und nicht wenige Erfuhren Schändung durch ihre Bezwinger. Alles was kostbar erschien, wurde zusammengetragen für das Schmähbieten. Bekamen die maskierten Teufel ihren Gebieter zu Gesicht, so fielen die Reaktionen so unterschiedlich aus, wie die Segnungen der Götter, welche die Kämpfer adelten. Einige grölten im Rausch des Sieges und schlugen ihre blutigen Waffen gegen die Rüstungen. Andere ließen sich zu Boden fallen und huldigen dem Drachen, wieder andere versuchten ihrem Herren aus dem Weg zu gehen, jegliche Aufmerksamkeit vermeidend. Kogan erreichte das, was einem Thronsaal hier noch am nächsten kam. Neben der Tür war eine Frau, mit einem Speer an die Wand genagelt wurden. Links und rechts der Tür saßen zwei Linienbrecher und stopfte irgendein Gebäck in sich hinein. Die Süßigkeit sah edel und raffiniert zubereitet aus und stand damit im krassen Gegensatz zu den beiden bulligen Kempen. Als er seinen Herren den Gang entlangkommen sah, erhob sich einer umständlich, ob der schweren Rüstung und raunzte seinen Kameraden an. Der sah auf, wischte die Finger am Kleid der Toten ab und stemmte sich dann ebenfalls in die Höhe. Die Linienbrecher strafften sich und schlugen verblüffend synchrone und zackig die Faust vor die Brust. Er hatte angeordnet, dass niemand diesen Raum verlassen oder betreten sollte, nachdem man ihm die Kunde gebracht hatte, dass der Heer dieses Festung nicht bei den Kämpfenden im Hof gewesen war. Dieser hatte Kogan den Kopf des rot gerüsteten Mannes dargeboten. Jener Mann, der die Krieger vor dem Tor angeführt hatte. Dieser hatte tapfer bis zum letzten Atemzug gekämpft, doch sein Meister war, bald nachdem das Tor gefallen war, in die Feste geflohen. Mit mir! Befahl er und die Linienbrecher bezogen links und rechts Position. Auf einen Wink hin, rammten sie ihre Schultern gegen die hölzerne Flügeltür, welche mehr zur Zierde, denn zum Aufhalten von Eindringlingen konzipiert war. Nach dem dritten Ansturm splitterte das lackierte Holz. Kogan hatte damit gerechnet den Raum leer vorzufinden, der hohe Herr und seine Sippe ebenfalls durch die Tunnel geflohen. Auch einen letzten, verzweifelten Kampf war ihm vorstellbar erschienen, ja selbst ein Versuch ihn um Gnade zu ersuchen. Doch was sich den Männern aus der Wüste offenbarte, überraschte ihn. Um einen niedrigen Tisch lagen zwei Frauen und vier Kinder. Man hätte denken können sie schliefen, doch die blaue Färbung ihrer Lippen und die sechs Trinkgefäße auf dem Tisch sprachen von anderen Umständen. Der einzige Mann im Raum hockte, mit dem Rücken zu ihnen gewandt, auf den Knien. Die Axt fester packend, schritt Kogan durch den kühl eingerichteten Raum und trat neben der Gestalt im weißen Seidengewand. Die Annahme des Fürsten bestätigte sich, als er dem Mann seinen Fuß gegen die Schulter setzte und gerade soviel Kraft ausübte, dass der Körper zur Seite kippte. Einen epischen Zweikampf zwischen den Kommandanten der verfeindeten Parteien würde es nicht geben. Die Geschichtenerzähler mussten dieses mal von den Taten anderer berichten. Hattori Tesshuni Inagha hatte sich in sein Schwert gestürzt. Ein verächtliches Schnauben drang unter dem schwarzen Helm hervor. Die beiden Linienbrecher beäugenden derweil enttäuscht die Einrichtung. Gewiss hatten sie sich reichere Beute versprochen, als die spartanische Einrichtung. Kogan beugte sich zu der Leiche herunter, fasste sie am Nacken, während er die gepanzerte Rechte auf das wohlfeil frisierte Haupt des Toten legte. Er schloss die Klaue, dreht und zog. Knochen knirschen, Fleisch, Sehen und Haut riss. Ohne sonderliche Mühe riss er dem Toten den Kopf von den Schultern, nicht anders, als man einen Pilz aus der Erde zu drehen pflegt. Schädel und ausgefransten Hals warf er einem der Krieger zu, der ihn überrascht fing, indem er ihn zwischen Arm und Brust einklemmte. Pflanzt das im Hof auf, wo es jeder sehen kann. Dieser Kampf ist vorbei. - Yok - 02-27-2015 Es hatte nur eines herrschenden Lautes bedurft, damit die Bhrak nach Naradas' Kommando ihre Stellung aufgaben und sich zusammen mit dem Rest der Kampfgruppe in Sicherheit brachten. Auf Yoks Geheiß hin hatte man sich aller Klingen und Rüststücke, die für brauchbar gehalten wurden, an sich gerissen und mitgeschleppt, was sich nicht sofort verwenden ließ. Dabei stellten sich die Metamenschen klug an, beschmierten die Rüstungen mit Blut und anderen zähen Flüssigkeiten, waren nun anhand eines großen "X" auf Torso und Rücken gut zu erkennen. Man wollte schließlich nicht riskieren, dass irgendein halbblinder Menschenwurm die Bhrak mit übrig gebliebenen Feinden verwechselte. Später würden die Bhrak - sofern sie die Möglichkeit bekämen - das erbeutete Waffengut in seine Bestandteile zerlegen und das für sich übernehmen, das man für nützlich hielt. Ihre ganz eigene Art des Technologie-Raubes. Sie mochten aus der Sicht vieler primitiv wirken, doch auf den Gebieten, die sie beherrschten, waren sie quasi Experten durch Geburtsrecht. Sie rissen auch einige der Schusswaffen an sich, um eventuelle Möglichkeiten auszuloten, selbst-gebaute Armbrüste eventuell noch zu verbessern. Als die riesige Sendeschüssel knarzend von ihrer Verankerung stürzte, rissen die Bhrak ihre Blicke nach oben als fiele ein Stern vom Himmel und zeigten sich nicht minder begeistert, als die restlichen Krieger. Der Alpha hingegen hatte das Schlachtgetümmel in ihrer unmittelbaren Nähe im Blick behalten. Den Bogen hatte er unterdes wieder gezückt und spähte nach jeder Art Beute, die ihnen zu Nahe kam, doch für den Moment war das Durcheinander der Schlacht derart präsent, dass es für die Gruppe kein wirkliches Problem war, sich zu behaupten, zumal vorher zurückgelassene Truppen die Gegend bereits unter Kontrolle gehalten hatten. Naradas hatte wirklich alles bedacht. Hatte dieser "Mensch" es tatsächlich geschafft, den Alpha zu beeindrucken? Dennoch ließ es sich nicht vermeiden, auf Kurz oder Lang doch ins Kreuzfeuer zu geraten, denn ein Event wie der Sturz der Satelitenschüssel musste zwangsweise auch feindliche Blicke auf sich ziehen und zu Verlusten fühlen. Unterdes bahnte sich das Heer Rasankurs letztendlich seinen Weg durch die massiven Wälle der Festung und trug das Gemetzel ins Innere der Anlage und direkt zu jenen, die sich hinter den hohen Zinnen der Mauern verkrochen hatten. Da war es wieder: Yoks wölfisches, unmenschliches Grinsen. Dabei fiel ihm auf, wie sich eine Gruppe Soldaten durch einige Gassen und Wege unter ihnen bewegten, scheinbar, da sie nach den Urhebern der Explosion suchen wollten. "Da unten!" Augenblicklich kamen einige der Bhrak angerannt und spähten nach dem, auf das der Alpha deutete, ehe sie davon liefen und die Kanister herbei zerrten, die sie zuvor zurückgelassen hatten. Augenblicklich kümmerte man sich darum, die eigentlich unscheinbaren Kanister zu präparieren, indem deren Oberfläche mit groben Hieben beschädigt wurden. Dann packten einige der Bhrak die Kanister, nachdem sie sich die Nasen verbunden hatten und schleiften sie gen der Kante, unter welcher die Straßen verliefen. Nur die Bhrak wussten, was für ein wirres Gemisch sich im Inneren verbarg, doch der beißende, fast ätzende Gestank war kaum zu verkennen. "Los!" Auf das knappe Geheiß ihres Häuptlings hin schleuderten die Metamenschen die beschädigten Kanister schließlich in die Tiefe, wo sie zwischen den Menschen auf dem Boden zerschellten und ihre offensichtlich toxische Ladung verteilten. Man hörte die zischenden Laute des Gemisches und konnte den Geruch bis zu ihrer Position wahrnehmen. Der krude Röcheln der Menschen ging allerdings im Schlachtlärm unter, während man sich von der Kante zurückzog, als würden die Dämpfe an der ohnehin stinkenden Luft noch grausamer stinken. Nur wenige führten Kriege noch mit ihren eigenen Händen wie die Bhrak und die Krieger Rasankurs es taten. Eine grausame und zugleich ruhmreiche Tradition, wie Yok fand. Im späteren Verlauf der Schlacht wurde der kleine Verband schließlich mit den Truppen des Hauptheeres vereint und notdürftigste zusammengeflickt, ehe es daran ging, einen anderen Teil der Anlage zu säubern, in den sich einige Feinde zurückgezogen hatten und Widerstand leisteten. Eine Jagd, die Yok nur zu gerne nutzen wollte, um die erbeuteten Waffen und Rüstungen auf Herz und Niederen zu prüfen, wobei er im Gegensatz zu seinen Anhängern zum Großteil bei seiner ursprünglichen Ausrüstung geblieben war. Er war zu stolz, um sich selbst hinter menschlicher Ausrüstung zu verstecken, so hochwertig diese auch sein mochte. Er schätzte die kompromisslose Reinheit, die nur Bhrak-Waffen mit sich brachten, oder zumindest das, was er so empfinden mochte. Die Mordlust der Metamenschen war dabei ungebrochen, als man sich gemeinsam den Osten der Anlage vornahm, um ihn zu reinigen. - Kogan - 03-06-2015 Die kleine Figur aus roter Jade wirkte wie das Sinnbild anfälliger Vergänglichkeit, wie sie da in der gerüstete Pranke Kogans ruhte. Dennoch hielt er das zerbrechliche Kunstwerk mit der gebotenen Geschicklichkeit, so das die spitzen Fingerkuppen seines Panzerhandschuhs den stilisierten Krieger aufzuspießen schienen, ihn jedoch lediglich zwischen seinen Fingern fixierten. Bei der Schnitzerei handelte es sich um einen Spielstein, scheinbar eine Abwandlung des Königsmord- Spieles. Vielleicht ein Familienerbstück, vielleicht das Geschenk eines Freundes, zweifelsohne aber geschicktem Künstlergeist entsprungen. Bedächtig stellte der Fürst den Stein an seinen angestammten Platz auf dem Brett zurück, korrigierte sogar seine Position ein wenig, damit er symmetrisch zu seinen Brüdern stand, das Schwert Richtung Feind gereckt. Was auch immer für eine Geschichte hinter dem Spiel gestreckt haben mochte, sie war getilgt und das Brett und die Figuren waren nicht mehr als Beute. Schwere Schritte kündigen Kogan die Ankunft dieses Bestienmenschenhäuptlings an und er unterbrach seine müßige Untersuchung des Raumes. Sein Besucher stieß eine der zersplitterten Flügeltüren beiseite, die beim Davoneilen der Linienbrecher wieder zugeschwungen war. Einen beeindruckenden Kämpfer hatte Naradas da als Verbündeten gewonnen. Als potenziellen Verbündeten. Korrigierte Kogan in Gedanken. In den Jahren hatte er viele Mutanten gesehen. Mächtige Wesen, unwürdige Kreaturen und belanglos Gesegnete. Er hatte einige getötet, mit anderen Seite an Seite gefochten, es mit einigen getrieben und ein paar gegessen. Als Quintessenz dieser Erfahrungen konnte er sagen, dass allen Veränderten ein Nimbus des Unvorhersehbaren und Willkürlichen anhaftete. Er hatte einen Krieger gekannt, dessen Kopf der eines Wolfes ähnelte, während seinen Armen bunt schillernde Federn entsprangen. Auch entsann er sich eines blinden Bergs aus Fleisch und Haut, bar jeglicher Knochen oder auch nur der Möglichkeit sich aus eigener Kraft zu bewegen. Ein großer Denker, ein Philosoph des Wahnsinns. Aber ein Philosoph, denn Bedienstete füttern und von seinen eigenen Exkrement befreien mussten. Die Geschenke des Chaos waren mannigfaltig, bizarr und frei von jeglicher Kontinuität. Jemand der lange unter den Kindern der Götter gelebt hatte, dem gelang es irgendwann den Unterschied zwischen einem Mutanten und dem Vertreter einer Alienrasse zu erkennen. Imperiale Gelehrte mochten von einer genetischen Rückentwicklung des Menschengeschlechtes faseln, doch Kogan wusste was ein Mensch war und was nicht und der hier war keiner, ganz gleich was seine Vorfahren gewesen sein mochten. Die Haut fast schwarz und wo sie sichtbar war unter dem groben Rüstzeug, glänzte sie schmierig von Blut, Schweiß und weitaus schwerer zu definierenden Flüssigkeiten. Während der stilisierte Drachenschädelhelm Kogans emotionslos dem Ankömmling entgegenstarrte, verzog sich ein Mundwinkel unter dem schützenden Stahl leicht nach oben. Gang und Gebaren dieses Wilden erinnerten ihn an sich selbst. Damals, als er nicht mehr war als ein gewöhnlicher Mann, körperliche Stärke und die Gerissenheit der Straße als einzige, nennenswerte Fähigkeit. Die Axt in der Hand, den Namen Khornes auf den Lippen. Sein eigener Gang musste ähnlich gewesen sein. Er verriet das Bewusstsein des eigenen Könnens. Die Art zu Kämpfen ließ sich daraus natürlich nicht ablesen, doch alles in allem hätte Kogan darauf gewettet, dass es eine Weise war, die Brutalität und Effizienz vereinte. Nichts was man in Schulen oder von Trainern lernte, sondern Fähigkeiten die mit Narben, Blut und den abgetrennten Köpfen von Feinden erkauft wurden. Hinzu kam eine gewisse Geschmeidigkeit in den Bewegungen, was ihn vermuten ließ, dass Yok, Anführer seines Stammes oder nicht, niemand die Arbeit der Jagd abnahm oder er sie sich abnehmen lassen wollte. Soweit so vertraut. Das eigentlich Ungewöhnlich war der Umstand, dass Kogan, obgleich er überzeugt war keinen Mutanten vor sich zu haben, den Hauch des Warps wahrnehmen konnte. Nichts worauf er hätte deuten können. Mehr eine Ahnung, wie der unterschwellige Geschmack eines sacht verwendeten Gewürzes. Seine Gefährtin hätte dies gewiss genauer bestimmen können, wäre einmal um dieses aufrecht gehende Raubtier umgegetänzelt und hätte sein Wesen beim Namen genannt. Leider eine Ressource, die ihm genommen wurden war. Doch genug des Herumdeutens. Du hast mit Naradas gekämpft! Stellte er fest und eröffnete damit ihre Zusammenkunft. Die Deinen sind an der Seite meiner Anhänger gefallen, haben an ihrer Seite jene niedergemetzelt, die gegen mich stehen. Meine Worte zu hören hast du dir wahrlich verdient. Ich bin der Schwarze Drachen, ich bin der Herr Rasankurs, ich bin Rasankur, ich bin das tote Land. Die Nacht ist meine Mutter und die Mächte des Chaos heben mich empor. Die die mir folgen führe ich zur Herrlichkeit der Vernichtung, denen entzünde ich die Welt als Triumphfackel. Unterwirft dich mir, denn du stehst vor einem Gott! Während er diese Selbstverständlichkeiten feststellte, breitete er die Hände, die Handflächen nach oben gekehrt, in sakraler Gebärde aus. Weder waren seine Finger in der Nähe der Pistolengriffe, noch war seine Axt in Reichweite. Die wuchtige Waffe lehnte an der hinteren Wand, dort abgestellt während er das Spielbrett begutachtet hatte. - Yok - 03-10-2015 Yok schritt durch die Gruppe von Kriegern, die das letzte Manöver dieser Offensive überlebt hatten und nun feierten, auch einige Bhrak waren darunter, brüllten und schnaubten ihre hormonelle Euphorie in den wolkigen Himmel. Im Gegensatz zu den Menschen empfanden sie keinen Stolz ob ihres Gemetzels, denn das Töten war das, was seiner Art im Blut lag, das, was sie "Jubeln" ließ, war animalischer, weniger von menschlicher Eitelkeit verseucht. Der Alpha jedoch verzog keine Miene. Der Großteil von Yoks Truppen war mit dem Fleddern der herumliegenden Leichname beschäftigt. Dabei waren die Laute von berstenden Knochen und dem Zerhacken von Fleisch gut zu hören, ehe Eingeweide schmatzend auf dem Boden landen, nachdem sie achtlos über die Schulter weggeworfen waren. Bhrak bevorzugten ihr Fleisch warm und frisch. Plötzlich näherte sich ein Bote dem Alpha, nachdem dieser beobachtet hatte, wie ein Wegzeig auf ihn gerichtet wurde. Was wollen die Menschen-Maden jetzt von mir? Noch ehe der eher wenig beeindruckende Bote sich vor Yok aufgebaut hatte - alle anderen schienen sich zu fein gewesen sein, um es selbst zu tun - verkündete er eingeschüchtert, dass der Herr von Rasankur nach Yoks Anwesenheit verlangte. Die Pupillen des Bhrak verengten sich, jetzt entrang sich auch ihm ein Lächeln und zeigte seine kegelförmigen Zähne. JETZT war auch er zufrieden, zumindest vorerst. "A-Thrak!" Kaum war der primitive Name gebellt worden, eilte Yoks rechte Hand herbei, das Zahn- und Hauer-bewehrte Maul mit Blut beschmiert und einer notdürftigen Bandage um eines seiner Augen. Die Verletzung würde ihn vermutlich schwächen, jedoch nicht in Klagen ausbrechen lassen. Wenn ein Bhrak kämpfen wollte, dann würde ihn kaum jemand davon abhalten können und selbst, wenn er sich dafür nicht mehr eignete, würde sich eine andere Aufgabe finden lassen. "Ja?" Der Alpha hatte sich zu seinem Adjutanten umgedreht. "Sorg' dafür, dass der Stamm keine Schwierigkeiten bekommt. Wir treffen uns im Lager." Es bedurfte keiner weiteren Worte, der Befehl war klar und A-Thrak eilig nickend wieder auf dem Weg zum Rest der Rotte. Yok wusste sehr genau, dass A-Thrak ebenfalls ein Alpha war, doch genauso war er sich dessen Schwäche bewusst. Auch im Tode würde Yok noch in der Lage sein, diesen geborenen Handlanger herumzukommandieren. Genau das, was man brauchte, um seine Truppen effektiv aufzuteilen. Schließlich wandte Yok sich wieder grinsend zu dem Palta um, der ihm die Botschaft überbracht hatte. "Zeig' mir den Weg." Der Bote führte Yok zurück zum Hauptelement der Festung, überall lagen Leichen herum, der metallerne Gestank des Blutes lag nach wie vor in der Luft, überall waren Menschen damit beschäftigt, sich makaber ihres Sieges zu erfreuen. Ein Rasankuri, der Yok auf Anhieb ganz besonders anwiderte, machte sich an der enthaupteten Leiche eines der Festungsmenschen zu schaffen, verging sich an dem leblosen Korpus und machte dabei Laute, als hätte man sie Kehle mit einem Schürhaken malträtiert. Dabei klammerten sich seine deformierten Hände an das Fleisch, dass es fast zu zerreißen drohte. Derartiges Verhalten kannte das asexuelle Wesen nicht, hielt es aber für ein eindeutiges Zeichen von Schwäche. Der Alpha HASSTE Schwäche. Schließlich erreichten sie die Hallen, in denen sich der besagte Fürst befinden sollte. Seinen Bogen hatte Yok unterdes bei seinen Gefährten gelassen, zeigte sich allerdings wenig kooperativ, als der Bote nach dem Schwert des Alphas verlangte. Auf dessen halbherzige Forderung hin musterte Yok sein Gegenüber nur abschätzig, ehe er ihm ins Gesicht schnaubte. "Kannst ja versuchen, es mir abzunehmen," woraufhin der Mensch nichts zu erwidern wusste und kleinbei gab. Ein Bhrak trennte sie niemals von seiner Klinge und schon gar nicht ohne eine Sicherheit, dass er sie zurück bekäme. Stattdessen stieß Yok nun die Tür zu seinem Ziel auf und stapfte erwartungsvoll in den Raum. Nach all dem, was man ihm erzählt hatte, erwartete Yok, beeindruckt zu werden. Wer war dieser "Gott", von dem sie alle sprachen? Dort stand er, dieser Berg von einem Krieger, längst kein Mensch mehr, wenn sich Yoks Nase nicht täuschte. Er roch anders als alle Menschen, denen er zuvor begegnet war und der Alpha konnte spüren, dass diesem sogenannten Gott das Chaos stärker anhaftete, als irgendjemandem hier sonst. Obwohl dessen Waffen und Rüstung ungenutzt wirkten, reichte die Macht, die dieses Wesen ausstrahlte, um dem Alpha tatsächlich zu imponieren. So gewaltig sein Ego auch sein mochte, Yok wusste vom ersten Augenblick an, dass er es mit diesem Krieger allein kaum aufnehmen würde. Nicht allein und erst recht nicht nur mit dem Schwert. Die Form von Macht, die Kogan ausstrahlte, vermochte Yok zu akzeptieren, weshalb er den Über-Menschen die ganze Zeit ins Auge fasste und diesem tatsächlich mehr oder minder zuhörte. Die Ehrung, für die Kogan die Audienz hielt, fand keine Haftung bei Yok. Er selbst war ein Anführer, kein Untergebener. Kogan hatte Recht, die Bhrak hatten sich sein Gehör verdient, sie hatten dafür bezahlt und schuldeten ihm keinen Dank für dieses Treffen. Die sakrale Ansprache des Lords verfehlte vollkommen ihre Wirkung, Yoks animalischer Verstand hatte keine Sinne für solche Dinge, was ihm vermutlich auch anzusehen war. Er selbst sah bloß sicher und diesen sogenannten Drachen. Zwei Monster, die sich nach begangenem Gemetzel als potenzielle Verbündete gegenüber standen. Er hatte nicht die geringste Lust, ebenso wie die andern Krieger im Raum, das Knie zu beugen und sich unterwürfig zu präsentieren, deswegen war er nicht hier erschienen. Er legte keinen Wert auf einen Meister, musste sich fast auf die Zunge beißen, um Kogan nicht den Rücken zuzuwenden und wieder von dannen zu ziehen. Der Alpha wusste, dass dies vermutlich ihre einzige Chance war, Burr-Zum als Eroberer und Befreier erneut zu betreten, weswegen sich Yok nun doch widerstrebend niederließ, dabei jedoch - anders als die Anderen - den Blick nicht zu Boden wandte. Trotz allem war er kein Sklave, wie die anderen. - Kogan - 03-18-2015 Damit war der Sache Genüge getan. Hätte Kogan in diesem Moment die Gedanken seines neuen Dieners lesen können, er hätte einmal mehr über diesen stolzen, aber engstirnigen Krieger gelächelt. Gewiss hätte er erneut sein jüngeres Ich in ihm erkannt. So naiv, so von sich selbst überzeugt. Etwas wie Freiheit gab es nicht. Jeder musste sich Personen und Dingen unterordnen, sich beugen und fügen. Glücklich die, die sich ihre Herren aussuchen konnten. Freilich verfügte er nicht über die Gabe des Gedankenlesens und so konnte er nur anerkennen, dass Yok nicht so töricht wie diverse Narren war, die glaubten ihr Stolz sei unveräußerlich oder ihre Weigerung wäre auf irgendeine Art beeindruckend und etwas, dass ihnen zum Vorteil gereichte. Nun in erster Linie gereichte es dazu, dass sie auf einem Pfahl endeten. Für gewöhnlich war solch ein Tod eine unschöne Angelegenheit und dem Stolz eher abträglich. Das brachte ihn zu der Belohnung, die er dem Kämpfer zu offerieren gedachte. Wisse das ich schrecklich in meinem Zorn bin, aber auch großzügig gegenüber denen, die meine Gunst verdienen. Du und die Deinen, haben gekämpft, dort wo der Tod wahrscheinlicher war als der Sieg. Naradas und den restlichen Rasankuri kann dies nicht angerechnet werden. Sollten sie fallen, so geschieht dies zur Glorie Rasankurs und der Dunklen. Jeder von ihnen weiß um das Geschenk eines solchen Todes. Ihr aber ward uns zu nichts verpflichtet. Also sollt ihr mehr erhalten, als nur die Gnade mir zu Diensten sein zu dürfen. Sprich von deinem Volk. Künde von deiner Art zu leben. Yok gehorchte und seine rauen und einfachen Worte gaben knapp das wieder, was die Lebensart seines Volkes ausmachte. Kogan war nicht überrascht, dass diese Kreaturen perfekt in eine Nische passten, die bis zum heutigen Tag eine Lücke in der Verteidigung Rasankurs dargestellt hatte. Während der den kehligen Ausführungen lauschte, ruhte sein Blick auf dem Königsmord- Brett. Eine hübsche kleine Allegorie. Die Figuren rückten an ihre Positionen, die gelangweilten Mächte der Ewigkeit schickten sich an ein weiteres Spiel auszutragen. Rasankur liegt etwa sechs Tage von hier. Wie der Hautsegler fliegt. Eine Gruppe, die sich nicht mit schwerem Gerät belasten muss, kann es in geringerer Zeit schaffen. Die Stadt ist von einem Hufeisenförmigen Gebirge umgeben, dem Dämonentritt. Dieses Felsmassiv ist von Höhlen und Gängen durchzogen. An einigen Orten sind Gebäude aus dem Stein geschlagen, vom Wind durchtost und dieser Tage nur mehr die Heimstädte von Geistern. Die Gänge sind mit "weitläufig" schlecht beschrieben. Kein Lebender kann heute noch davon Kunde geben, welcher Tunnel wo hin führt. In einigen Kavernen soll es Wasser geben, von anderen berichtet man, dass sie bis hinab in die Hölle reichen. Schrecken hausen dort und beanspruchen dieses lichtlose Reich. Diese Welt sei mein Geschenk an dich und deinen Stamm. Besiedelt sie, macht sie euch Untertan und seid ein Protektorat Rasankurs. Die Privilegien seiner Bewohner, der erste Wall gegen seine Feinde. Kogan machte eine unbestimmte Handbewegung, was soviel aussagen mochte, wie dass seine Worte gesprochen waren. Schließ dich jetzt wieder deinen Kämpfern an. Wir reden eingehender miteinander, wenn wir zurück in der Stadt sind. Lass Naradas zu mir kommen. Das Hetzen soll er anderen überlassen, ich brauche ihn jetzt hier. Du kannst dich entfernen. - Yok - 04-12-2015 Yok war in gewisser weise froh - Freude und Erleichterung gehörten sonst nicht zu seinen routinierten Empfindungen - als der Riese von einem Nicht-Menschen ihm gestattete, sich wieder zu entfernen. Es hatte den Alpha wirklich angestrengt, in dieser knienden, in gewisser Weise demütigenden Haltung zu verbleiben und zur selben Zeit mit Kogan zu kommunizieren, als wäre sein Körper nicht dafür gemacht, lange zu verharren und noch dazu zuzuhören. Jede Sekunde hatte er dem Impuls widerstehen müssen, vor dem Herren Rasankurs auf und ab zu tigern, wie er es sonst tat. Doch er schaffte es, sich hinreichend zu konzentrieren, um seine Belohnung zu erhalten: Eine Chance. Bhrak kannten Protektorate aus ihrer eigenen Form der 'Politik', wenn man es denn so nennen wollte. Die schwarze Festung im 'Zentrum' der nördlichen Hemisphäre war auf diese Weise entstanden und hatte den mächtigsten aller Clans hervor gebracht: Die Stahlbrecher. Dementsprechend zufrieden war das Nicken Yoks, als er die Order bekam, den hochgewachsenen Naradas her zu bestellen und zu seinen Leuten zurück zu kehren. Er war jetzt schon auf dieses 'Gebirge' gespannt, dass ihm zum Geschenk gemacht worden war. Die Bhrak würden Blut und Fleisch brauchen, fürs Erste würden Steine genügen, um die Beute aus den Schächten zu treiben und abzuschlachten. Feuer und Steine. Bereits jetzt hatte er sich die Order zurecht gelegt, möglichst viele Eingeweide und andere Teile der Kadaver zu bergen, die nicht essbar waren, aber für die Vermehrung der Bhrak nützlich sein würden. Es lag nicht in Yoks Natur, sich bei jemandem zu bedanken, Bhrak lebten nach Quid pro quo und Faustrecht, Ersteres würde hiermit erfüllt und würde mit einer Armee entlohnt werden, sollten die Pläne des Alphas aufgehen. Er selbst war sich dessen noch nicht bewusst, aber mit dieser Belohnung hatte Kogan sich die Loyalität der Bhrak erkauft, zumindest, solange Yok die Kontrolle hatte und bei Laune gehalten wurde. Just in diesem Augenblick war er aber ein mehr als williger Vasall. Ein Faustschlag auf die eigene Brust kündete von Yoks Aufbruch, ehe er eiligen Schrittes durch den Eingang des Raumes hinaus stapfte, nur all zu schnell war der Unglückswurm aufgespürt, der ihn zuvor hierher geführt hatte. Der Mensch musste seinen Befehl unter Drohungen erhalten haben, dass er auf das Monstrum gewartet hatte. Selbigem kam dieser Umstand nur all zu gelegen. Führe mich zurück zum Lager, Mensch. Woraufhin die beiden sich zurück zum Rest der Horde begaben, wo Yok direkt mit der Suche nach Naradas begann. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, diese recht einfache Order tatsächlich selbst auszuführen, hatte er etwa gute Laune? - Naradas - 05-10-2015 Er war bei bester Laune. Ein jeder in seiner Truppe konnte das spüren. Stundenlang hatten sie in den Tunneln ums Überleben gekämpft, einen Verteidigungskrieg geführt, obwohl sie eigentlich als Eroberer auf das Spielfeld getreten waren. Die mitgebrachten Minen als Deckung, hatten sie Katz und Maus gespielt, bis irgendwann der Druck nachgelassen hatte. Zu spät für seinen Geschmack, aber das war es immer. Er hatte nicht einmal die Hälfte seiner Truppe verloren, die Überzahl davon erwartungsgemäß aus der Reihe der viel zu kurz ausgebildeten Palta. Die Verbliebenen konnten sicher einen Platz in den Reihen der Rasankuri erwarten. Als es endlich gelungen war zur Hauptstreitmacht durchzubrechen, hatte sich die Perspektive gewandelt. Sie hätten sich aus den Gefechten zurückziehen können, ihr Job war getan, doch das stand außer Frage. Die wenigen zu schwer Verwundeten endlich losgeworden, Munition und notwendige Verpflegung, in erster Linie Wasser aufgenommen, trieb er die Männer und Frauen wieder ins Gefecht. Wenn man es so nennen wollte. Es war mehr mit einer Jagd zu vergleichen. Er suchte sich eine Gruppe Feinde, dann ließ er sie auseinander nehmen. In schlecht beleuchteten Tunneln und alten Lagerhallen, einer überfüllten Krankenstation und modrigen Kellern spürten sie eine Widerstandsgruppe nach der anderen auf. Waren alle Kämpfer besiegt, getötet oder entwaffnet, war es auch schon an der Zeit weiterzuziehen. Was stattfand war eine Mischung aus Unterhaltungsprogramm und zielgerichtete Kampfhandlung. Nach Punkten stand es ziemlich gut, die Moral war trotz der zunehmenden Erschöpfung hoch. Das sie nicht in der regulären Kommandostruktur angegliedert waren, war zu seinem Vorteil gewesen. Naradas hatte nach Lust und Laune zuschlagen können und alles dafür getan, dass auch der letzte Kämpfer unter dem Befehl des schwarzen Drachen vom Wirken seiner Männer erfuhr. Nicht von der Kommandoaktion, welche einen großen Anteil daran haben würde, dass die Festung in der Hand des Drachen bleiben würde. Die wenigsten der niederen Bewohner Rasankurs hätten wahrscheinlich die langfristigen Auswirkungen der zerstörten Kommunikationseinrichtung und den Aufwand dahinter erfassen können. Die Strategen und höheren Offiziere sicher, denen war sein Name aber schon bekannt, dem Pöbel aber musste man eine andere Nachricht zukommen lassen. Also hatte er überall dort, wo er mit seinen Männern zugeschlagen hatte, die Erschlagenen aufgetürmt, Zeichen Rasankurs aufstellen oder zumindest mit dem tiefdunklen Blut auf Boden und Wände schmieren lassen. Nach und nach hatte die subtile, durch mehrfache Wiederholungen an Bedeutung gewinnende Vorgehensweise bei einigen seiner Leute eine fast künstlerische Note bekommen, welche in Naradas entflammten Augen über das angestrebte Ziel einer Machtdemonstration weit hinaus gingen. Eine Zeitverschwendung und in keinem Verhältnis zu angestrebten Nutzen, das ganze ließ sich nur ertragen, weil seine Männer die wenigen Pausen dringend benötigten und er ein gutes Dutzend Laufbruschen koordinieren musste, welche sowohl Nachrichten übermittelten als auch Informationen sammelten. Ganz abgesehen davon das es kaum mehr Ziele gab und sowohl seine Männer durch die stundenlangen Kämpfe nicht mehr annähernd in einer wünschenswerten Verfassung waren, sowohl was die Ausrüstung anging, als auch die körperlcihe Fitness. Zwei oder drei Scharmützel davor, war es einem glücklichen Verlierer gelungen, Naradas bleischwer gewordene Verteidigung mit einem schwächlich geführten Hieb zu durchbrechen und hatte einen langen, tiefen Kratzer auf der ansonsten makellosen Metallmaske hinterlassen. Sein Schädel dröhnte immer noch von dem Hieb, auch wenn er sich alle Mühe gab es zu verbergen. Bei einer weiter zurückliegenden Gelegenheit, war ein Flügel der Doppelklingen an seinem Kampfstab nicht in das gepanzerte Fleisch gedrungen, sondern hatte sich verkeilt und war zersplittert wie ein alter Knochen. Einem jeder aus seiner Truppe ging es ähnlich, von den Bhrak einmal abgesehen, diese griffen sich alles was sie gebrauchen konnten, weswegen mit jedem ihrer Tötungen das mitgeführte Arsenal wuchs. Wenige Meter von ihm entfernt stand Thel. Der Seng' Wali war ebenfalls unzufrieden, was sich weniger an seiner Mimik mir der ledrigen Haut und den grob wirkenden Zähnen erkennen ließ, als vielmehr daran, das er die Frau an seinem ausgestreckten Arm nicht getötet hatte. Sie war ein hübsches Ding, ihre erst verzweifelten Versuche sich gegen die reine Kraft und die gewaltige Masse des Seng'Wali zu wehren waren in dem Moment der Lächerlichkeit zum Opfer gefallen, als sich die rund 150 Kilo Muskelmasse in Bewegung gesetzt hatten. Wer dem Xeno begegnete, der erwartete ein rohes Tier, doch der erste Eindruck war hier mehr als nur eine Täuschung. Es war die Eleganz einer Raubkatze, schnell und flink, die Waffe aus der Hand gepflückt, eine gleitende Bewegung welche die Frau sowohl ihrer Angriffs- als auch Verteidigungsmöglichkeiten beraubt hatte. Der Exekutor war eine Mordmaschine und Naradas wusste es mehr als nur zu schätzen, dass er sich in seine Dienste begeben hatte. Aber die Frau war noch am Leben. Ein deutliches Zeichen das hier eben nicht alles in Butter war. Der Seng'wali genoss wenige Vergnügungen, war ergebnisorientiert und eisern wenn es darum ging Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, Werte die Naradas in der teilweise zügellosen Horde sehr zu schätzen wusste, mehr noch als den Abschreckenden und Kämpferischen Mehrwert eines solchen Monstrums. Der Seng'wali war gleichzeitig ein Philosoph, er teilte seine Ansichten von Zeit und Zeit mit Naradas. Daher wusste er um die Notwendigkeit dem Töten eine Herausforderung anzuordnen. Was sich jetzt schon seit zwei oder drei Stunden hinzog war das langsame, sichere und unaufhörliche Verenden einer Dynastie. Eventuell sah der Seng'Wali darin seinen eigene Zivilisation erneut untergehen. Oder er stellte sich die Frage ob er nicht lieber was anderes tun sollte, ganz wie Naradas auch. Lass die Frau. Ein kurzes Zögern. Die tiefliegenden Augen des Xenos fochten einen inneren Kampf aus, funkelten ihn an. Einen Moment lang erwartete Naradas, dass die vierfingerige Klauenhand den Hals und Kehlkopf der Frau zermalmte, dass die schwelende Wut im Innern der Kreatur über die ihr eigene Würde triumphierte. Aber dann folgte die ihm eigene eisenharte Disziplin. Die entwaffnete Frau wurde auf ihre Füße gesetzt. Ihre Beine zitterten, ihr Atem ging stoßweise, die Hände schnappten kraft- und hilflos. Dennoch keine Tränen, das Weib hielt sich auf den Beinen. Pack sie ein. Wir hauen hier ab, sollen andere den Dreck hier wegräumen. Seine Worte begleitete eine kreisende fast aufwischende Geste, dann kam Bewegung in die Bande, geordnete, koordinierte Bewegung. Entfernt trug der peitschende Wind die grollenden Schläge von Geschützen heran, aber weit entfernt von ihrem Standort. Zu weit als das sich die Mühe lohnen könnte. Allenfalls um seiner Enttäuschung darüber Ausdruck zu verleihen, dass es jemand zu so später Stunde für nötig empfand, schwere Waffen einzusetzen. In einem tief verborgenen Winkel seiner selbst bedauerte er immer noch die völlige Zerstörung der Funkanlage. Aber es wurde Zeit jede weitere unnötige Beschädigung der Raffinerie zu verhindern. Mehr noch. Die Anlage war alt, es war unwahrscheinlich das wirklich genaue Baupläne oder aktuelle Blaupausen existierten. Alte Anlagen und Motoren bediente man am ehesten mit dem Feingefühl langer Erfahrung. Naradas konnte nur hoffen das jemand daran dachte, während dem Schlachten, Plündern und Brandschatzen. Letzteres hielt sich hoffentlich ganz in Grenzen. Der Gedanke an ein Brandsatz oder eine Fragmentgranate in einer Entschwefelungsanlage würde allen Erfolg buchstäblich in Rauch auflösen. Yok der Anführer der Bhrak näherte sich durch Trümmer, Leichen und Krieger wechselte einige wenige Worte, dann gesellte er sich wieder zu seiner wilden Horde. Die unverhohlene Zufriedenheit der Kreatur schwappte auf die Bestien über, während sich Naradas an seine eigenen Männer wandte: Wir ziehen zur Zitadelle. Ich erwarte keinen ernsthaften Widerstand, aber auch keine Nachlässigkeit. Es können sich immer noch Versprengte auf dem Weg verbergen. Kurze Befehle wurden weitergegeben, Waffen und Beutestücke gegriffen, dann Marschierten alle in lockerer Formation durch die Straßen der gestürmten Anlage, hinauf zur Zitadelle. Es wurde auch höchste Zeit, er benötigte besseren Zugriff auf die Datenschnittstellen der Fabrik und einen Trupp Reiter welcher den Troß in den Bergen sicherte. Die dortigen Lastwagen und Palta hatten zwar kaum nennenswerte Kampfkraft, stellten aber einen großen Teil seiner Investitionen der Jüngeren Zeit dar. Ein Argument welches in den Augen des Fürsten vielleicht nicht ausreichend war. Naradas konnte nur hoffen das der Anteil der Arbeiter am Erfolg der Mission gewürdigt würde. Im Chaos der Erstürmung dauerte es beinahe eine dreiviertel Stunde, bis Naradas endlich zum Fürsten gelangen konnte. Seine Leute hatten er in einer der leergefegten Hallen zurückgelassen. Sodass er nun alleine dem Drachen gegenübertrat. Blutverschmiert, erschöpft, ein dutzenden Schnitten und kleineren Verletzungen blutend, die Spiegelmaske wie auch die traurigen Reste des Klingenstabs am Gürtel baumelnd und dennoch fühlte er sich durch die Nähe zum Fürsten wie ein Eisen in der Esse, angefacht von der schwer fassbaren Energie des Herrn Rasankurs, welche sich Naradas rationalem Verstand entzog und welche ihn umso mehr faszinierte. Schwer biss die stilisierte Dämonenfratze seiner Kniekachel in die polierten Marmorfliesen der Halle, als Naradas vor der einzigen Instanz das Knie beugte, welche er neben dem Prinzip von Aktion und Reaktion anerkannte. Herr. - Kogan - 05-25-2015 Erhebe dich, Naradas! Mit einer sachten Handbewegung bedeutete Kogan seinem Streiter auf die Beine zu kommen. Man sah dem Krieger an, dass Khorne ihm heute den gewählten Patron verziehen und lächelnd auf ihn hernieder geblickt hatte. Blut und Schmutz verkrusteten die bizarre Rüstung und bedeckten Kratzer, Dellen und tiefe Breschen im Harnisch. Das waren die Ehrungen, die Orden nach denen ein Kämpfer der Stadt strebte. Ich habe ein ums andere Mal deinen Namen rufen hören. bemerkte er und spielte damit auf das Treiben im Burghof an. Nach und nach hatte sich das Schlachtfeld in ein Heerlager verwandelt. Das Gewimmer der Gefangenen, übertönt vom viehischen Gebrüll der Sieger, das Streiten in den Ritualen des Schmähbietens, von einzelnen Einheiten separat abgehalten. Dazwischen die Schmerzenslaute von Verwundeten, von Opferungen zum Lob der Götter, den gebellten Befehlen der Prä- Rasankuri und misstönende Sinfonie fiebriger Ausgelassenheit, welche überstandene Angst und Siegestaumel gebar. Einen ihrer Anführer sollst du erschlagen haben. Ganz davon abgesehen, dass die Sprengung der Antenne den finalen Sturm einleitete. Es ist mein Sieg, so wie jedes Tun Rasankurs meinem Willen entspringt. Und doch warst du heute die Faust, die das Schwert führte um unserem Feind das Haupt von den Schultern zu trennen. Das Blut tropft von deinem Leib, während meiner sich unbefleckt zeigt. Dieses Schlachten, den ewigen Vier zum Gefallen, wird mit deinem Namen verbunden sein, bis Koron im Feuer meines Zorns vergeht. Das stellte er mit getragener, monotoner Stimmer fest, so das seine Reden wie einstudierte Worte klangen. Diese Bestien, die sich dir im Kampf anschlossen und deren Ankunft mir vom Hieromanten weisgesagt wurden. Ich habe ihren Häuptling in unsere Reihen geholt, ihm die Herrlichkeit Rasankurs offenbar und das Niedermetzeln der Imperialen in Aussicht gestellt. Sie werden an unserer Seite wüten. Sie sind nützlich, so wie ein Hammer nützlich ist. Nicht präzise, nicht subtil doch gemacht um unnachgiebig wirkenden Stein zu zerschmettern. Ihnen wohnt eine gewisse, barbarische Zielstrebigkeit inne, auch wenn ihnen die sakrale Eleganz des Tötens abgeht. Draußen schrie ein Unglücklicher, dem bei lebendigem Leib die Augen aus den Höhlen geschält wurden. Ein weniger umsichtiger Krieger hätte diese Wilden vielleicht verprellt und uns eines Verbündeten beraubt. Ein ebenso wichtiger Triumph wie die Sprengung der Antenne. Wenn nicht gar wichtiger. Der Schwarze Drachen schritt zum Fenster, wobei er die Leichen der einstigen Herrscherfamilie umrundete. Die Toten lagen noch immer in der Mitte des Raums, auch wenn einige Kommandanten und Unterführer weniger bedachtsam gewesen waren und bei ihren Rapporten manch grober Stiefel Seide und lebloses Fleisch malträtiert hatte. Der Fürst Rasankurs stand nun mit dem Rücken zu Naradas, die gepanzerten Hände auf den filigran geschnitzten Fenstersims gestützt. Dieser Sieg ist wichtig Naradas, doch der Kampf darum hat mir nichts bedeutet. Was ist schon der Zank um eine Förderanlage? Die Menschen, die hier lebten, sie sind mir einerlei. Insekten, die man gedankenlos beiseite wischt. Sicher, wir hätten hier scheitern können und Rasankur wäre nicht mehr gewesen, als ein Haufen Steine, in dem Mutanten und Ausgestoßene ihr Dasein fristen, bis die Wüste sie verschluckt. Nun sind uns die Tore aufgestoßen. Öl, Promethium, Treibstoff. Die Motoren unserer Panzer und Flugzeuge werden bald das Brüllen des Drachens sein, welches diese Welt erbeben lassen wird. Gewiss, eine Fabrik ist ein Tropfen Tau im Sand und doch ist dieser Tropfen der erste einer Sinnflut. Und dennoch... der gerüstete Hüne starrte nach unten in den Hof und einen Moment schien es, als wollte er seinem Monolog noch etwas hinzufügen. Dann jedoch straffte er sich und wandte sich zu Naradas um. Gleichviel! Die Gunst der Götter soll niemand herabwürdigen. Der Triumph ist der unsrige und dein Anteil daran ist wahrlich nicht zu leugnen. Ich gedachte dich mir dieser Festung zu entlohnen, dich als ihr Verwalter einzusetzen. Eine Position mit Vorzügen, zweifelsohne. Diese Berge sind nicht die prächtigsten Ländereien, wären dann aber dein Herrschaftsgebiet. Dein Wort wäre Gesetz, dein Wille Gebot. Nicht jeder Bewohner Rasankurs ist für die Umgebung der Stadt geschaffen. Sicherlich ließen sich einige dazu bewegen die Dörfer zu bevölkern. Kein Imperialer schert sich um diese Gegend. Im Gegenteil, nichts hindert dich daran die Zugstrecke neu zu beleben, mit den Verhassten Geschäfte zu treiben. Warum ihnen nicht die Mittel abhandeln, mit denen wir letztlich über sie kommen werden? Ein Scherz, der den Wandler der Wege vermutlich zum Schmunzeln bringen würde und der Krebs der Korrumpierung zerfrisst den Körper des Imperiums seit jeher. Ein Außenposten mit Macht und Einfluss. Wer ein Torl nach Westen, nach Golga oder in die Förderale Union kontrolliert, der wird bald viele Freunde unter den Händlern der Wüstenvölker haben. Diese feisten Gewürzsäcke beteuern ihre Verachtung für die Imperialen, wenn sie von eisengesichtigen Rasankuri umgeben sind. Aber die Münzen mit dem Doppelköpfigen Adler beulen ihre Taschen, so sie von ihren Reisen heim kehren. Bei Zeiten wird man sich mit dieser Auffassung von Loyalität auseinandersetzen. Doch noch nicht heute... nicht heute. Ich sitze im Zentrum Rasankurs, mein Palast hoch über den höchsten Türmen. Gemahl einer Toten, Wandler in Welten, so sehr all das, was diese Welt nicht sein kann. Und doch bin ich nicht so blind wie einige zu meinen vermuten. Ein Symbol soll gesehen werden und muss selber nichts sehen. Oh ich sehe sehr wohl... Ich weiß um die Politik und die Intrigen in Rasankur. Der Krieg ist etwas paradox Reines in seiner Beflecktheit. Aber mein Reich besteht nicht nur aus Kämpfern, ob Rasankuri oder Bestienmenschen. Da sind auch immer die, die hinter ihnen stehen und ihre ganz eigenen Kriege um Positionen, Einfluss und Pfründe fechten. Höflinge, Stammesvertreter, Kultführer, Diener ungezählter Götzen und Untergötter und andere mehr, an Zahl so viele, wie Knochen im Ödland bleichen. Man mag es wollen Naradas, doch diesem Schlachtfeld kann man sich nicht entziehen. Ganz gleich wie sinnlos es erscheint, wenn man die Flamme gebenedeiter Vernichtung bereits am Horizont erblickt. Wenn du also hier herrschst, so nimmst du dich in Rasankur ein Stück weit aus dem Spiel. Das mag verlockend sein, kann dir aber auch zum Nachteil gereichen. Einflussreicher Außenposten hin oder her, der Puls schlägt in Rasankur. Ich kann also verstehen, wenn du diesen Posten ablehnst. Eine Wahl zu haben ist dabei die eigentliche Belohnung, die ich dir zugestehe, Deimos. Lehnst du ab, erhältst du anderen Tand, um deinen Einfluss zu erhöhen. Fahrzeuge, mehr Männer, Silber... er machte eine wegwerfende Geste, welche seine Geringschätzung für Derlei offenbarte. Ich setze dann Cen- Rasankuri Waggog ein. Er hat sich in früheren Aufgaben bewährt und wenn ihm auch deine Kreativität und Entschlossenheit fehlt, so ist er doch ein ebenso fähiger wie unnachgiebiger Verwalter und wird mich nicht enttäuschen. Deine Taten wurden bewundert, doch wie du dir denken kannst habe ich noch mehr Dinge zu erledigen, bevor ich wieder nach Rasankur aufbreche. Das weitere Besingen deines Heldenmutes überlasse ich den Kriegern. Entscheide also! - Naradas - 06-16-2015 Aufrecht lauschte Naradas den ruhigen Ausführungen des dunklen Fürsten. Er hatte vorrausgesehen, dass ihm wenig Zeit bleiben würde, auf die neuen Anweisungen des Herrschers zu reagieren. Dennoch war es schwerig die Fakten seiner Wahl abzuschätzen. Das Öl aus den Tiefen der Bohrungen war zum aktuellen Zeitpunkt einer der entscheidenden Nerven mit denen Rasankurs Aufstieg befeuert werden konnte. Eine Kontrolle über diese Ressource wäre von gewaltger Bedeutung, sowohl die Förderung als auch die Verteilung konnte, Geschickt gelenkt, den Verlauf der Stadtentwicklung beeinflussen. Aber der Fürst war fordernd. Sicher wäre er fähiger die Anlage zu betreiben als die meisten anderen Männer im Gefolge des Fürsten. Aber konnte er den Hunger einer Armee stillen? Noch waren die motorisierten Streitmächte Rasankurs im tiefen Schlummer, doch war die eserne Bestie erweckt, so würde sie in großen Schritten wachsen und nach mehr gieren. Sollte er ewig seine Fähigkeiten darauf konzentrieren, eine Maschinerie am Leben zu halten, welche ständig wachsen würde und im gleichen Maße wie sie wuchs nach mehr gierte? Auf der anderen Seite stand Naradas jetzige Position in Rasankur. Lag ein verdeckter Vorwurf in den Worten des Fürsten? Er selbst hatte seine Finger tief im Gedränge dee Wirbel in den Tiefen der Machtspiele. Die einstmals tote Stadt durchlebte eine rasende Auferstehung in welcher Messer und Klingen noch die geringsten Werkzeuge der Evolution waren. Die ersten Tage seines Einflusses waren blutig und gewalttätig gewesen, doch sein Wirken war seither subtiler geworden, er besaß Kontakte und Mittelsmänner, Schuldner und Informanten, wertvoller als Gold und Silber. Die Männer, welche er an den wenigen Beute und Plünderstücken hatte ausbilden können, waren keine erfahrenen Soldaten, keine Rasankuri, doch waren es seine Männer und Frauen, außerhalb Rasankurs gehorchten sie nur ihm selbst, seine eigene Loyalität zum Fürsten wirkte in ihnen fort und spiegelt sich in ihnen wieder. Ich danke euch. Ihr bietet mir Land und Besitz, eine Position, welche Verantwortung und eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, welche ich ergreifen würde, wenn ihr mir befehlt euch hier zu dienen. Aber ihr lasst mir die Wahl und ich muss ablehnen. Auf einem kalten Stein weit weg von den Fäden der Macht konnte er nichts gewinnen. Seine Loyalität zum schwarzen Drachen war die einzige Konstante, aber er besaß einen wachen, hungrigen Verstand, welcher sich immer wieder übertreffen musste und nach mehr gierte. Die staubigen Archive Rasankurs waren so endlos, wie die versiegelten Kammern unter Rasankur. Vermögen und Besitz alleine waren niemals in der Lage seine Gier zu stillen, doch das Wissen der Stadtarchive barg einen Splitter der Ewigkeit, bereit abgestaubt und zum Leben erweckt zu werden. Aber er war auch kein Bücherwurm. Ich bin nicht undankbar, aber ich habe in Rasankur noch Aufgaben, welche ich auf keinen Fall unerledigt lassen kann. Die neugewonnenen Ressourcen können den Bau des Tempels der Königin beschleunigen, ein Projekt welches von einer Hundertschaft Berater betreut wird. Dennoch, wo viele wirken, entstehen viele Fehler, Fehler welche einem solchen Projekt nicht würdig sind. Also muss ich in Rasankur verbleiben. |