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- Sequoyah - 03-10-2013 Wie unhöflich von mir, entschuldigen sie bitte. Mein Name ist Schnabelmayer, Ignatz Schnabelmayer. Leicht irritiert beäugte Sequoyah, die ihm entgegen gestreckte Hand, unschlüssig wie er darauf reagieren sollte. Nach einigen Sekunden des Zögerns schüttelte er vorsichtig Ignatz Hand, ließ sie aber schon fast augenblicklich danach wieder los. Es freut mich sie kennenzulernen Ignatz Schnabelmayer. Mein Name ist Sequoyah. Er kam dabei nicht auf die Idee, dass man außerhalb seines Planeten auch so etwas wie Nachnamen kannte und ging deshalb davon aus, dass der Nachname Schnabelmayer ein Teil des Vornamens war. Vorsichtig lauschte er Ignatz Ausführungen, denn noch war er sich nicht sicher, ob er auf den Vorschlag des Fremden eingehen sollte. Erst eben gerade hatte ihn ja schon jemand anderes betrogen und auch derjenige hatte auf den ersten Blick freundlich gewirkt. Aber dieser Ignatz wirkte anders, hatte eine andere Ausstrahlung und schien das was er sagte auch wirklich ernst zu meinen. Er würde ihm erst einmal vertrauen, vielleicht war er nicht so verlogen, wie so viele andere Mitglieder seines Volkes. Ihr Angebot klingt fair und gerecht, so scheint es mir jedenfalls im Moment und ich werde ihnen helfen so weit es mir möglich ist. Der Professor, anscheinend zufrieden gestellt mit dieser Aussage, schlug seinen Weg in Richtung dieser sogenannten Bar ein und führte Sequoyah zielsicher durch das Gedränge der Menschen. Dann betraten sie diese Bar, dieses Gebäude unter dem sich Sequoyah nichts genaues vorstellen konnte, auch wenn hier Getränke und einige Kleinigkeiten zum Essen angeboten wurden. Die Bar selbst sah ganz gut aus, relativ gut beleuchtet, sauber und leicht stilvoll, hätte Sequoyah dieses Wort gekannt. Da er sich in dieser für ihn ungewohnten Umgebung nicht zurechtfand, überließ Sequoyah Schnabelmayer die Suche nach einem Sitzplatz und alle sonstigen Bestellungen. Erst als sie saßen konnte er sich wieder ein Stück weit konzentrieren und Sequoyah zog aus seinem Lederbeutel eine Pfeife, welche ein Geschenk seines Vaters gewesen war. Mit langsamen geübten Bewegungen stopfte Sequoyah seine Pfeife mit dem wenigen Tabak, den er noch von seinem Heimatplaneten besaß. Wie er an neuen gelangen sollte, wusste Sequoyah nicht, eine weitere Sache also, die er diesen Ignatz fragen würde. Ohne Hast begann Sequoyah mit dem Rauchen, ließ die ihm unbekannte Atmosphäre auf sich einwirken und die Gedanken schweifen. Dann, nach einer kleinen Ewigkeit konzentrierte er sich wieder auf Ignatz und den eigentlichen Grund ihres Treffens. Da ihr mich hierher eingeladen habt und ich deswegen ihr Gast bin, werde ich erst alle ihre Fragen beantworten bevor ich meine eigenen stelle. - Ignatz Schnabelmayer - 03-12-2013 Nein, wie fabelhaft, einen solchen Menschen sah man für gewöhnlich nur auf Schautafeln in Museen, oder den Illustration entsprechender Fachbücher. Die geschnitzte Pfeife, ganz formidabel. Iganatz hätte Stunden damit verbringen können diesem Fremdweltler allein beim Schmauchen seines Tabaks zu beobachten. Der Duft des verbannten Krauts, wenn es denn überhaupt Kraut war, hing würzig in der Luft und erzählte von fernen Orten. Die Bedienung erschien und riss den Professor aus seinen Träumereien. Die Frau mit den hochgesteckten Haaren und den geröteten Augen einer Smoggeschädigten, schenkte Sequoyah einen kurzen, befremdeten Blick. Doch sie arbeitete wohl schon lang genug neben dem Raumhafen, um an die merkwürdigsten Personen gewöhnt zu sein. Da Ignatz nun offiziell der Gasgeber war, nahm er sich die Freiheit für sein Gegenüber zu bestellen. Auch weil er nicht wusste ob der Mann überhaupt des Lesens mächtig war und er ihm etwaige Peinlichkeiten ersparen wollte. Zwei Limonaden wurden geordert und die Bedienung zog ab um den Wunsch zu erfüllen. Halten sie es nicht für Unhöflichkeit wenn ich den Blick ab und zu durchs Fenster schweifen lasse. Ich warte auf eine Bekannte, die irgendwann im Laufe des Vormittags mit dem Clipper kommen soll. Sequoyah kommentierte dies nur mit einem knappen Nicken. Seine Miene war wie aus Stein gemeißelt, er hätte der Werbeträger für die Bezeichnung des edlen Wilden sein können. Meine Fragen... tja ich muss gestehen, dass ich mich zurückhalten muss sie nicht wie ein neugieriger Student zu löchern. Ich fürchte das ein kurzer Plausch kaum ausreichen wird meine Wissbegierde auch nur im geringsten zu stillen. Damit ich mich nicht gänzlich verrenne mit meiner Fragerei, machen wir es doch so: Ich stelle ihnen ein, zwei Fragen und danach tun sie es ebenso. Damit ist garantiert, dass auch sie zu ihren Antworten kommen. Also... Sequoyah... ich hoffe ich spreche es richtig aus. Woher kommen sie und wieso verschlägt es sie nach Koron? - Sequoyah - 03-19-2013 Kurz nachdem der Professor bestellt hatte, war die Bedienung wieder mit zwei Gläsern gefüllt mit Limonade da und reichte sie den Beiden. Neugierig bestaunte Seuqoyah dieses ihm unbekannte, aus ihm unbekanntne Gründen sprudelnde Getränk. Sequoyah wusste bisher nur, dass Wasser blubberte, wenn man es stark erhitzte, aber Ignatz trank die merkwürdige gelbe Flüssigkeit ohne sich zu verbrühen. Vorsichtig nippte Sequoyah an der Limonade und stellte das Glas sofort wieder ab, das Gesicht leicht angewidert verzogen. Dieses gelbe Wasser war abstoßend süß, ein Geschmack, den er fast nicht ertragen konnte konnte und das, obwohl man auf Denum 2 auch vielen Speisen das zuckerhaltige Harz der Sumpfveralie beigemischt hatte. Ignatz fragen warum man hier die Angewohnheit hatte die Getränke zu übersüßen, konnte er auch noch später, aber erst musste er ja die Fragen seines Gastgebers beantworten. Keine Sorge, sie sprechen meinen Namen vollkommen richtig aus. Mein Volk selbst hat keinen Namen für das, was ihr Sternenmenschen Planet nennt, aber ich glaube, dass in eurer Sprache meine Heimat den Namen Denum 2 trägt. Es ist traurig, dass man diesem wundervollen Ort einen solchen einfallslosen Namen gegeben hat. Wenn das was ich gehört habe stimmt, befindet sich Denum 2 am Rande dieses sogenannten Segmentum Obscurus,... Sequoyah zuckte mit den Schultern, seine Unwissenheit nicht verbergend ...was auch immer das ist. Bevor die Sternenmenschen kamen, lebten wir überall auf Denum 2, die Wälder wimmelten vor Beute, Hirsche und Antilopen wanderten überall umher und die Jäger hatten leichte Beute. Doch die Sternenmenschen breiteten sich aus, beanspruchten immer mehr Land, hatten nie genug und so kam es schließlich zum Krieg gegen sie. Und während der Hetzjagd dieses langen und blutigen Krieges machte ich große Beute und erwarb wie viele andere Männer meines Stammes viel Ruhm. Erst die Eisenmänner, die unter dem Zeichen der Waage kämpfen beendeten den Kampf, da sie den Widerstand auf beiden Seiten blutig niederschlugen und niemand konnte ihnen wiederstehen. Die Eisenmänner töteten alle Blutsverwandten von Sequoyah, schonten nicht einmal die Alten oder die Kinder. Wie einige wenige Andere wurde ich am Ende gefangen genommen, in eines ihrer Himmelsschiffe gesteckt und musste für sie auf einer völlig fremden Welt kämpfen. Danach wurdne wir freigelassen und durften gehen wohin wir wollten und ich landete auf Januum 1, eine weitere Welt auf der ihr Sternenmenschen euch angesiedelt habt. Doch mein Aufenthalt dort war angenehm, denn ich wurde von den dortigen Menschen, alten Männern die sich selbst Professoren nannten gut versorgt. Leider musste ich diese Welt auch wieder verlassen und landete hier auf Koron, auch wenn ich nicht weiß wo das ist. Damit endete Sequoyah und sog wieder an der Pfeife, Ignatz genau beobachtend. Wer sind sie eigentlich Ignatz und was ist das für eine Stadt aus Stahl, die uns hier überall umgibt? - Ignatz Schnabelmayer - 03-24-2013 Eisenmänner? Konnte es sich dabei um die legendären Space Marines handeln? Ignatz glaubte es fast, auch wenn er nicht hätte sagen können ob ein Orden existierte, der eine Waage in der Heraldik trug. Aber was bedeutete das? Wenn das Volk dieses Mannes wirklich von den gottgleichen Kriegern des Imperator ausgelöscht wurde, dann konnte Sequoyah noch von Glück reden hier zu sitzen und offensichtliches Missfallen an seinem Getränk zu haben. Ignatz war niemand der in der Ausrottung unliebsamer Eingeborener ein göttliches Mandat sah, oder dahinter die Bekämpfung von Ketzerei zu erkennen glaubte. Sicher, solche Sachverhalte mochte es geben, doch die Natur des Menschen war ihm vertraut genug um zu wissen, dass meistens sehr profanere Ursachen für solche Genozide verantwortlich zeichneten. Und auch wenn er den Marines durchaus eine edle Gesinnung unterstellte, waren auch sie sicher nicht davor gefeit für niedere Beweggründe benutzt zu werden. Gleichviel... Was sagte man einem Mann, dessen gesamtes Volk dahingeschlachtet wurde? Drückte man ihm sein Mitgefühl aus? Nein! Der Fremdweltler war ein Krieger und mit einem Krieger hatte man kein Mitleid, man bewunderte seinen Mut und seinen Kampfeswillen. Ich bin sicher ihr habt euren Ahnen Ehre gemacht und wo immer sie jetzt auch sein mögen, sie betrachten euch mit Wohlwollen. Hättet ihr sonst wohl solche Entfernungen hinter euch gebracht, wärt zwischen der Unendlichkeit der Sterne gereist, wenn euch nicht ein bedeutendes Schicksal beschieden wäre? Wie es auch sei, ihr fragtet nach diesem Ort. Das hier, mein Lieber, etwas theatralisch breitete er die Arme aus, in dem Versuch die gesamte Stadt zu umfassen, ist Gohmor. Die Krone... nein vielmehr das Endprodukt menschlicher Zivilisation. Ein Gebirge aus Beton und Stahl. Menschen die sich auf die Füße treten, egal wo sie sind. Millionen von ihnen, Milliarden. Sie leben nebeneinander, übereinander und untereinander. Viele sehen ihr Leben lang niemals die Sonne. Ich selbst habe sie seit zwei Wochen, seit meiner Ankunft hier, nicht mehr zu Gesicht bekommen. Diese Stadt ist wie ein Geschwür auf der Oberfläche des Planeten. Sie macht ihn krank, spuckt Dreck aus, verseucht den Boden, frisst seine Schätze und ist umgeben von totem Land. Ignatz hatte sich ein wenig in Rage geredet, zückte sein Stofftaschentuch und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Sie merken bereits, ich bin nicht eben ein Bewunderer dieses urbanen Molochs. Aber er ist nun einmal ein zentraler Knotenpunkt auf Koron und ich muss meine Angelegenheiten erledigen, ob es mir passt oder nicht. Zu meiner Person... tja. Ich bin im Grunde so ein Professor, wie sie sie vorhin erwähnten. Ich strebe nach Wissen auch wenn ich weit davon entfernt bin eine weiser Mann zu sein. Meine Passion ist die Natur, die Tiere, Pflanzen, all die Schönheit, die das Leben hervorbringt. All das, was das genaue Gegenteil von Gohmor ist. Dieser... grotesken Parodie von blühendem Leben. In der Tat gibt es auf dieser Welt noch Orte die von der Hand des Menschen unberührt sind. Diese wenigen Flecken interessieren mich und ich bin im Begriff mich dorthin aufzumachen. Ansonsten... tja auch ich war in der Armee, sogar als Offizier. Aber eine Heldenstatur wird es von mir wohl nicht geben. Ich habe keine großen Kämpfe und Schlachten erlebt und eigentlich bin ich darüber auch ganz glücklich. Doch wo ich hier von meinen Plänen plappere... Wie ist es bei ihnen? Was haben sie jetzt vor? Verlassen sie Koron wieder und suchen sich eine neue Heimat, gründen eine neue Familie? - Sequoyah - 04-03-2013 Als Ignatz die Ahnen erwähnte, zeichnete sich auf Sequoyahs Gesicht ein gequälter Ausdruck ab, tiefe Trauer über etwas, was er am liebsten vergessen hätte. Vielleicht helfen mir die Ahnen wirklich, vielleicht auch nicht, ich weiß es nicht und werde es wahrscheinlich nie erfahren. Wenn ich eines Tages sterben sollte, gibt es niemanden mehr, der den Ahnen gedenken kann und sie werden vergessen. Und wenn sie vergessen werden, verlieren sie die Macht mit der Welt der Lebenden in Verbindung zu treten und sie werden zu namenlosen, vergessenen Geistern. Nur wenn ich den Ahnen gedenke, die guten Geister ehre und die bösen Geister durch die richtigen Rituale vertreibe, nur dann habe ich die Chance bedeutendes zu erreichen. Vergesst also nicht eurer Ahnen zu gedenken Ignatz, nur dann besteht die Möglichkeit, dass sie euch auch in Zukunft helfen werden. Ignatz Beschreibung der Stadt verwirrte Sequoyah zutiefst, es war doch unmöglich, dass so viele Menschen so eng zusammen lebten. Wo kam die Nahrung her? Woher das Wasser? Und wie sollte es möglich sein, dass Menschen wie Ameisen in dieser anscheinend gigantischen Stadt aufeinander lebten? Sequoyah konnte nicht glauben, dass es möglich war das Land völlig auszubeuten und zu zerstören. Aber da Ignatz kurz die Beherrschung verlor war vielleicht doch etwas an dieser Erzählung wahr. Ich bin zwar kein Weiser, kein Schamane und verfüge nicht über das Wissen der Stammesältesten, aber ich glaube nicht, dass es Menschen möglich sein soll das Land zu töten. Man kann die Geister des Himmels, der Erde und des Wassers nicht töten, es wird immer Tiere und Pflanzen zu geben, ihr Sternenmenschen habt nicht die Macht das Gleichgewicht zu zerstören, dass Orenda, der Imperator und all die anderen Schöpfergeister erschaffen haben. Auch wenn ich aus den Dingen die sie mir eben gerade erzählt haben schließen muss, dass euer Volk es trotzdem versucht. Ein sinnloses Unterfangen, wenn ihr mich fragt, denn nur Narren glauben gegen den Willen der Geister verstoßen zu können und am Ende ungeschoren davon zu kommen. Auch wenn sie anscheinend das Gegenteil dieser dummen Narren sind, die in dieser Stadt anscheinend in großer Anzahl vertreten sind. Außerdem ist es immer gut sich in der Wildnis auszukennen, zu wissen welche Tiere und Früchte essbar sind und den Segen der Schöpfergeister in aller Ruhe genießen zu können. Was ich in der nächsten Zeit machen werde, weiß ich noch nicht, bin ich doch sozusagen auf ihrer Welt gestrandet und weiß nicht wohin ich gehen soll. Außerdem fehlt mir das Geld für einen Flug zur nächstgelegenen und mir ebenso unbekannten Welt. Und eine Familie werde ich in absehbarer Zeit auch nicht gründen, ich kenne hier niemanden, ich verstehe eure Sitten nur zum teil und kann deswegen wahrscheinlich auch keine Frau finden. Ich werde also die nächste Zeit hier verbringen und vielleicht finde ich sogar mal jemanden, der meich wegen meiner Fähigkeiten benötigt.Und wenn sie es sich wirklich zum Ziel gemacht haben, diese Orte zu besichtigen kann ich ihnen dabei nur viel Glück wünschen, sie werden es brauchen, zusammen mit vielen tatkräftigen Helfern und Freunden. - Ignatz Schnabelmayer - 05-05-2013 Oh wie recht er hatte und wie sehr er unrecht hatte, dieser einfache Mann, der so wenig vom Imperium und von Koron verstand und doch so viel mehr Einsicht hatte als all die Menschen, die sich als Krone der Zivilisation betrachteten. Die Menschen, die Sklaven des sogenannten Fortschritts, der Industrie und Urbanisierung waren, konnten sehr wohl eine Welt töten. Dafür gab es, Terra sei's geklagt, mehr als genügend Belege. Eins blühende Planeten, die inzwischen nicht mehr waren als leblose Steinkugeln, bar jeden Tieres, jeder Pflanze, bis auf die Mirkoebene ihres Reichtums beraubt. Doch die Naivität, dieses naturverbundenen Mannes war für Ignatz geradezu herzerfrischend und er würde sich hüten sie durch eigene Ansichten zu zerstören. Bedingungsloser Glaube an das Leben und alles Lebendige, das war doch mal was anderes und entsprach durchaus dem Gusto des Professors. Die Erwähnung der Entwurzelung Sequoyahs schien kaum verheilte Wunden aufgerissen zu haben und Ignatz tadelte sich in Gedanken für dieses fehlende Fingerspitzengefühl. Er beschloss daher nicht weiter darauf einzugehen. Zumal ihm etwas anderes viel mehr auf der Zunge brannte. Aber das ist doch perfekt... rief er freudig aus und einige Leute schauten sich pikiert nach ihm um. Sie wissen nicht wohin, kennen sich hier nicht aus, haben keine Unterkunft und dank dieses Betrügers eben auch keine Papiere mehr. Glauben sie mir, in Gohmor werden sie nicht glücklich. Kein Baum, kein Strauch, ja nicht einmal natürliches Sonnenlicht auf der Haut. Sie, mein Freund, sind hier so fehl am Platze wie man es nur sein kann und ich brauche nicht nur jemanden wie sie, nein ICH BRAUCHE GENAU SIE! Ihre Erfahrung in der Wildnis, mit der Jagd, Spurenlesen und all das. Seit Wochen sehe ich mich nach geeigneten Begleitern um. Ich habe mich mit Hochstaplern, Halsabschneidern, ja sogar mit geistesschwachen Ogryns herumschlagen müssen. Nicht einer war dabei, der auch nur einen Pfifferling wert war. Zehn von diesen Angeben könnten nicht mit ihren Fähigkeiten konkurrieren. Begleiten sie mich auf meiner Reise, Sequoyah. Nicht als mein Diener oder irgendein Angestellter. Als mein gleichgestellter Reisegefährte. Sicher, reich werden sie in meiner Gesellschaft nicht. Doch das sie einen vollen Magen haben und genügend Münzen um sich den einen oder anderen Luxus leisten zu können, das immerhin kann ich ihnen garantieren. Sie werden die Schönheiten dieser Welt kennenlernen und mir dabei noch so viel mehr von ihrer Heimat berichten können. Denken sie nur an die Abenteuer, unbekannte Länder, Tiere und Menschen. Kommen sie schon... was überlegen sie noch lange? - Sequoyah - 05-12-2013 Ignatz Interesse an ihm, dass fast schon dem kleiner Kinder glich, die Geschichten von ihren Großeltern hören wollten, amüsierte Sequoyah auf eine gewisse Weise. Der Professor, so schien es Sequoyah zumindest bis jetzt, war aufrichtiger als viele Sternenmenschen denen er selbst im Laufe seines Lebens begegnet war. Und auch sonst schienen sie einige Interessen zu teilen, ein positiver Umstand, wie Sequoyah sich vermerkte. Sein Entschluss, diesen Mann zu begleiten stand fest, denn Ignatz würde ihm sicherlich helfen sich den hier herrschenden Bedingungen anzupassen. Wenn Gohmor wirklich so tot ist, wie sie behaupten, dann ist diese Stadt wahrscheinlich wirklich kein Platz für mich und ihr Angebot klingt verlockend. Zu lange schon habe ich den Wind nicht mehr gespürt und den Geruch des Waldes wahrgenommen. Ja, ich werde sie begleiten, sie unterstützen und ihnen auf dieser Reise helfen. Aber es liegt nicht am Geld, dass ich sie begleite, denn damit können weder sie noch jemand anderes mich in meinen Entscheidungen beeinflussen. Vor allem würde ich gerne diese Welt von der sie sprechen gerne selbst einmal sehen und selbst erleben wovon sie mir berichten. Vielleicht ändert diese Reise auch mein Bild, das ich bisher über euch Sternenmenschen habe mehr zum positiven. Sie Ignatz, scheinen jedenfalls anders als zu sein als viele mit denen ich bisher zu tun hatte. Ihre Sorge um das Erbe der Geister größer, als bei vielen Anderen. Vielleicht schaffe ich es mit meinen Fähigkeiten ihnen bei der Bewerkstellung dieses Abenteuers hilfreich beiseite zu stehen. Doch nur ich alleine werde wahrscheinlich als Reisebegleiter nicht reichen. Haben sie schon Ideen, wer uns noch begleiten könnte? Sequoyah griff in seine Umhängetasche und holte eine handvoll Trockenobst hervor, von denen er selbst einen Teil aß, die anderen aber Ignatz anbot. Zum ersten seit er auf diesem Planeten war, überprüfte Sequoyah, dass niemand außer Ignatz hören konnte, was er als nächstes sagen würde. Sich ein Stück weit über den Tisch vorbeugend begann er zwar leise, aber immer noch so ruhig wie zuvor zu sprechen. Eine Frage hätte ich aber noch. Viele denen ich begegnet bin haben versucht mich zu überzeugen, mich mit den Schriften eurer Priester zu beschäftigen anstatt sogenannten Götzen zu huldigen. Deswegen frage ich sie jetzt direkt: Planen sie selbst irgendwann so etwas zu tun oder stören sie sich an dem was ich glaube? Ich möchte nur mögliche Missverständnisse für die Zukunft am besten jetzt aus dem Weg räumen. - Ignatz Schnabelmayer - 05-12-2013 Ein heikles Thema, in der Tat Der Professor beugte sich ebenfalls verschwörerisch ein wenig nach vorn. Wie hält man's mit der Religion? Ich muss gestehen das ich innerlich gerade etwas zusammenzuckte als sie... wie war es gleich... Orendo? Orenda?... erwähnten. Auch bei der Nennung der Geister. Verstehen sie mich nicht falsch, ich vertrete eine sehr liberale Gesinnung, was den Glauben angeht. Natürlich stehe ich fest im Glauben zum Gottkaiser, auch wenn ich mir den Kommentar über die Kirche lieber verkneife. Aus eigener Erfahrung weiß ich das es überaus gefährlich Glaubenansätze gibt, Ketzerei, um es beim Namen zu nennen. Bei ihrem, naturverbundenen Glauben sehe ich jedoch keine Gefahr für das Heil ihrer oder meiner Seele. Mancher Theologe mag das anders sehen, doch ich erkenne einen anständigen Menschen wenn ich ihn vor mir habe. Seien sie also unbesorgt. Weder werde ich Versuche ihren Imperatorglauben dem meinen anzupassen, noch haben sie Intoleranz für ihre Verehrung von Naturgeistern und Ahnen zu erwarten. Aber ich muss sie warnen. Mit dieser Ansicht stelle ich wohl ein Unikat in unserer Gesellschaft dar. Sie müssen, um der Liebe Terras Willen, vorsichtig sein mit ihren Äußerungen. Ein falsches Wort und wir beide befinden uns in den allerhöchsten Schwierigkeiten. Abgesehen von dieser Bedingung... er lehnte sich zurück und schob sich ein Stück Trockenobst in den Mund, sehe ich keinerlei Probleme für uns beide. - Sequoyah - 05-30-2013 Ihr Versprechen ist für mich beruhigend. Ich habe schon zu oft in dieser Hinsicht Enttäuschungen hinnehmen müssen Ignatz und bin deshalb im lauf der Jahre etwas vorsichtiger geworden, wenn es um meinen Glauben geht. Ihre weisen Worte werde ich mir zu Herzen nehmen, nicht das wir in Schwierigkeiten geraten, weil Menschen Probleme haben mit dem was ich sage. Aber erst einmal genug davon, mich würde viel eher interessieren wer uns eigentlich auf dieser Reise begleitet. Männer mit denen sie auch als Professor zusammengearbeitet haben? Freunde und Verwandte? Oder suchen sie noch mehr Menschen, die ihnen mit ihrem jeweiligen Fähigkeiten auf dieser Reise helfen sollen? Die wichtigste Frage, die mir dann aber noch im Moment im Kopf herumschwirrt ist: Wo reisen wir denn eigentlich alles hin? Welche Orte wollen sie besichtigen und was dort tun? Sie sind ja Professor, was ist ihr Ziel dabei? Wollen sie noch Wissen erlangen und zum allerletzten Mal wirklich frei sein, bevor sie heiraten und Kinder bekommen? Oder ist es etwas ganz anderes, dass sie antreibt? - Ignatz Schnabelmayer - 06-09-2013 Tja wer begleitet uns? Er seufze resignierend und starrte an dem Fremdweltler vorbei, duch die große Fensterfront des Lokals. Ich habe schon seit einiger Zeit nach Begleitern gesucht und anfangs sah es auch wirklich gut aus. Ich hatte einige erfahrene Seeleute um mich gescharrt und sogar einen Ogryn anwerben können. Doch die Loyalität dieser Leute schwand als ich ihnen offenbaren musste, dass meine Geldmittel nicht so üppig sind wie ich am Beginn meiner Unternehmung glaubte. Bis jetzt bestand meine Expedition aus mir und aus einer Frau. Eben jener Frau, deretwegen ich hier am Raumhafen war. Er brachte seine zerkratzte, alte Taschenuhr zum Vorschein und ließ den Deckel aufspringen. Das sie noch nicht angekommen ist beunruhigt mich ein wenig. Ich hoffe das nur ihr Flug Verspätung hat und nichts schlimmeres dafür verantwortlich ist. Sie selbst weiß noch nicht wirklich etwas von ihrem Glück, doch die Umstände erlauben es ihr nicht nein zu sagen. Ich nehme sich auf die Reise mit um sie von Gohmor wegzubringen. Eine sehr... verzwickte Geschichte, das Ganze. Mit ihr wären wir also zu dritt. Gut möglich, dass sich uns noch weitere Abenteuer anschließen, doch für den Anfang bin ich über eine kleine Gruppe gar nicht so unglücklich. Es beschränkt die Logistik auf ein Minimum und drückt die Kosten etwas. Männer des Wissens begeistern sich dieser Tage leider nicht sehr für die Feldforschung. Warum in Gefahr begeben, wenn man saftige Schecks für Studien und Theoriepuplikationen auch hinter einem großen Schreibtisch absahnen kann? Und ja, ich will Wissen erlangen. So viel, dass es mir den Kopf zerreißt. Er lachte und Vorfreude schwang in diesem Lachen mit. Wir verlassen diese Einöde aus Stahl und Beton und nehmen das nächst beste Schiff Richtung Äquator. Dort gibt es grenzenlos scheinende Dschungel. Gebiete von denen keine Karten existieren. Höchstens grobe Aufnahmen aus dem Weltraum, namenlose Inseln. Freiheit, sie haben es erfasst und besser hätte ich es nicht sagen könne. Noch einmal wahre Freiheit spüren. Allein mit der Natur, Tiere entdecken, die noch in keinem Lehrbuch verzeichnet sind, die Ruinen alter Tage bewundern... einfach spüren das man am Leben ist. Das will ich tun und dann die Ergebnisse dieser Reise als alter, grauer Mann auswerten, vielleicht spielende Enkel zu meinen Füßen. Junge Studenten mit den Erlebnissen unserer Reise auf die Nerven gehen, da sie mir kein Wort davon glauben werden, oder es für schamlose Übertreibung halten. Etwas erleben was Generationen von Gohmorern in ihrem täglichen Trott nicht einmal zu träumen wagen. (off: Sorry das es so lang gedauert hat.) |