Koron III
Flugplatz, Zeughaus und Kasernen - Druckversion

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- Die Stimme - 01-06-2015

Das niedrige Gebäude hatte keinen Namen, nicht so wie die Tavernen und Bars in den Städten der sogenannten Zivilisation.
Doch jeder wusste, das hier die Piloten Rasankurs ihre Zeit totschlugen. Und es gab eine Menge Zeit, die sie dieser Tage irgendwie herum bringen mussten.
Ihre Flieger hatten kaum Sprit und aus dem Palast war der Befehl ergangen, die Kampfmaschinen nur im äußersten Notfall, das hieß im bei einem Angriff, in die Luft zu bringen. Jeder in der Stadt wusste, dass dies nicht passieren würde. Anfangs hatten sie noch gehofft Teil des Angriffs auf die Festung zu werden. Es hätte großen Ruhm und Symbolik bedeutet, wenn die Flieger jene Städte einnahmen, welche den Lebenssaft für ihre Maschinen liefern würden. Sieg oder Fall, das hätte es bedeutet.
Doch man hatte ihnen diese Chance nicht zuteil werden lassen.
Zu ungewiss war der Schlachtenverlauf erschienen. Zu groß das Risiko, dass der Sprit nutzlos verbrannte.
So saßen sie also hier, in der relativen Kühle des Hauses, unweit des Rollfeldes.
Das Gebäude bestand lediglich aus einem großen Raum, welcher tiefer als der natürliche Boden lag und so nicht allzu sehr aufheizte. Diesen Umstand musste man natürlich immer in Relation zur örtlichen Gegebenheit sehen und so nahm es nicht Wunder, dass in der Schenke eine Backofenhitze herrschte. In der Mitte stand eine Statuette, aus rissigem, grauen Holz, welche die sechbrüstige Mutter Nacht darstellen sollte. Zu ihren Füßen brannten einige Räucherstäbchen. Das Dach war an einigen Stellen undicht und grob mit Korbgeflecht geflickt. So zerteilten hereinfallende Sonnenstrahlen den Raum. Staub tanzte in diesen Lichtfingern. Die Trägheit der Partikel schien ansteckend zu sein, denn auch von den Anwesenden bewegte sich niemand mehr als nötig. Lediglich der Schankvater und seine beiden Töchter schritten durch die Reihen und füllen Becher nach, oder tauschten Wasserpfeifen aus. Alkoholische Getränke oder berauschende Kräuter wurden nicht gereicht, denn jeder der Piloten musste für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle voll einsatzbereit sein.
Die Männer und Frauen auf den Diwanen hätten wohl all jene mit Grausen erfüllt, die Mutanten nur aus Schauergeschichten und überspitzten Nachrichten kannten. Denn während in Gohmor und anderen imperialen Niederlassungen nur jene geduldet wurden, deren Veränderungen noch im Rahmen der regressiven Toleranz lagen, waren hier die wahrlich gesegneten versammelt. Den meisten Piloten verfügten nicht über die körperlichen Steigerungen der anderen Rasankuri. In ihrem Berufsstand waren Muskeln und natürliche Waffen eher hinderlich. Sie zeichneten sich vielmehr durch zusätzliche Augen, cybernetische Anschlüsse oder andere Formen der Veränderungen und Wahrnehmungserweiterungen aus, welche sie in Luftkämpfen überlegen machten. Die Unveränderten stellte die Unterzahl dar, doch auch sie gab es.
Doch trotz ihrer geschärften Sinne und hohen Reflexe wandten nur wenige den Willen auf den Kopf zu drehen, als die Tür nun mit einigem Schwung aufgerissen wurde. Ein dicker Mann schob sich ins Innere der Taverne, gefolgt von zwei stämmigen Leibwächtern, die sich links und rechts des Eingangs positionierten.
Ihr Herr verbarg seine Körperfülle in wallenden Bahnen roter Seide. Sein Haupt war von einem Turban der selben Farbe gekrönt und die dicken Wurstfinger zierten Ringe aus schimmernden Silber. Während er die Männer und Frauen musterte, schnupfte er an einem Beutel mit Duftgräsern, als wolle er sich auf diese Weise über den Geruch echauffieren.

Ich suche eine Frau... eine Pilotin namens Millicent. Lyra Millicent.
Der Name allein war ungewöhnlich und ließ auf jemanden schließen, der ursprünglich nicht aus der Wüste oder den Reihen der verschmähten Mutanten stammte, denen man in den imperialen Städten keinen Nachnamen zugestand.
Die Piloten, alle samt mehr als selbstbewusst und nicht gewillt so rüde und formlos mit sich sprechen zu lassen, antworten nicht. Einige sahen jedoch in die Ecke, wo unter dem Schatten eines aufgespannten Tuches, eine Frau auf einem voluminösen Kissen lag. Neben ihr ein Kampfpilot mit vier Armen und einer ledrig braunen Haut, mit dem sie in ein leises Gespräch vertieft gewesen war. Zwischen ihnen stand ein kleines Tischchen, mit einem Teegedeck aus Zinn darauf.
Der Fremde deutete die Blicke richtig und hielt schnurstracks auf das Lager zu.
In all seiner Fülle ragte er nun vor den beiden Fliegern auf und blickte auf sie herab.
Fräulein Millicent, ich bin Yassir nar Nabil, von den Familien der Tuchhändler. Es gibt da etwas, das ich mit dir Besprechen muss. Mit dir allein. Bedeutungsschwer blickte er auf den Vierarmigen, der jedoch keine Anstalten machte den Platz zu räumen. Lyra beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm ein paar Worte zu. Woraufhin der Flieger lachte und sich dann, langsamer als nötig, daran machte ein anderes Kissen für sich zu finden. Yassir bewegte sich mit dem Geschick eines Mannes, der trotz seiner Masse durchaus gewohnt war die Wüste mit all ihren Strapazen zu bereisen und ließ sich auf den freigewordenen Platz sinken.
Ich möchte mich bei dir für mein Eindringen und meine ungebührliche Art entschuldigen. Normalerweise ist so etwas nichts was meinem Wesen entspricht. Ich lege viel Wert auf die Wahrung des Anstandes. Doch ich musste bei dir sein, bevor mir Malek, diese elende Natter, zuvor kommen konnte. Daher musste alles schnell gehen.
Ich belästige dich, weil ich dir ein Angebot unterbreiten möchte. Ich brauche einen Flug nach Norden. Dort hin, wo unser Fürst, tausend Tempel seien ihm errichtet, im Moment die Grenzen Rasankurs erweitert. Die Kampfflieger dürfen nicht starten, dass ist mir bewusst. Aber deine Maschine gehört nicht zu denen der Rasankuri, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass ein Flug für dich eine Strafe nach sich zieht.
Er senkte die Stimme ein wenig. Ich habe Treibstoff. Nicht viel, aber doch genug um mich zu unseren Truppen und gegebenenfalls wieder zurückzubringen. Das wäre mir einiges wert. Zehn Silberstangen, oder fünfzig Ballen feinster Seide. Sehr gut zum tauschen, sehr wertvoll. Wertvoller als Silber, allemal.
Wie klingt das für dich?



- Selari - 11-15-2017

Kommend von hier.

Selari grinste nur ehe sie bei der Frage den Kopf schüttelte. Bei dem telepatischen Bild des Palastes in Vogelperspektive legte sie den Kopf schief und sah ins Nichts während sie es betrachtete. Interessante Aussicht. "Weiß ich leider nicht." Sie rieb sich das Kinn. "Da bleibt wohl wirklich nur Rumfragen." Gesagt getan. Zwar dauerte es eine ganze Weile eine zufriedenstellende Wegbeschreibung zu bekommen und noch länger bis sie auch dort waren. Aber die Angelegenheit dort war dafür überraschend schnell erledigt. Während ihre tierische Begleiterin eine Runde drehte um sich den Anblick des Geländes einzuprägen fand sie sebst die Gesuchte beim Training und so war es ein leichtes ihr eine Priese der Kräuter ins Getränk zu mischen. Gut gelaunt traf sie sich anschließend wieder mit der Drachendame. Die Arme im Rücken verschränkend scharrte sie mit den Hufpitzen ein wenig im Staub was eine Flöte aus gefrorener Säure entstehen ließ die nicht schmolz. Kurzentschlossen steckte sie sie ein. "Was sollen wir jetzt machen?", fragte sie und betrachtete dann abgelenkt eine Statue am Eingang des Geländes. Wer der Mann war der in weite Gewänder gehüllt vermutlich leicht breitbeinig auf dem Sockel stand war nicht festzustellen, Wind und Wetter hatten das Gesicht zu einem unkenntlichen Klumpen geschliffen. Zudem fehlte ein Arm gänzlich, der Andere war nur durch einen lädierten Oberarm vertreten. Sie lächelte als sie das Standbild genauer betrachtete. Man musste entweder lange und sorgfältig schauen oder gute Augen haben, jedenfalls war zu sehen das Körnchen für Körnchen Gestein an seinem jeweiligen Platz auftauchte und wieder mit dem Rest verschmolz. Entweder wie zufällig vom schwachen Wind herbeigeweht oder es rollte über den Boden herbei und der Schwerkraft trotzend am Objekt hinauf. Es würde sehr lange dauern aber irgendwann würde das Standbild wieder aussehen wie frisch angefertigt. Selai kicherte ehe sie grüberlisch über ihr rechtes Horn strich, das Ganze brachte sie auf einen Gedanken.


- Die Stimme - 11-26-2017

[Bild: mesianderif3k6mto0x.png]

Mädchen!
Die Stimme war volltönend und melodisch schwer, wie ein guter Wein. Nicht verwunderlich, denn die Brust aus der sie drang war breit genug um ihr voluminösen Charakter zu schenken. Die Gestalt löste sich aus dem kühlen Schatten der Staturensockel, die hier einen Spalier des Verfalls bildeten.
Sie war in die typischen, weißen Leinengewänder gehüllt, die so viele Bewohner Rasankurs trugen, wenn sie sich im Freien aufhielten. Sie schützten vor schmirgelndem Flugsand und ihre Farbe nahm die Wärme weit weniger schnell auf als dunkle Kleidung. Schwarze Arme entsprangen den weiten Ärmeln, langten nach der ebenso weit ausfallenden Kapuze und schlugen sie zurück. Wollte man nicht für einen Attentäter gehalten werden, gebot es der Anstand sich bei einem Gespräch dergestalt zu erkennen zu geben. Das Antlitz, welches so zum Vorschein kam, gehörte einem von Mutation reichhaltig Gesegneten. Denn auf dem Rumpf dieses groß gewachsenen Mannes saß das Haupt eines Pferdes, so schwarz wie der sichtbare Rest. Die Mähne war zu einer aufwendigen Frisur geflochten und spöttische Intelligenz schimmerte in den menschlichen Augen des Veränderten.
Geruhsame Tage und erquickliche Nächte.
Der Mann legte die Rechte auf die Brust und deutete eine leichte Verbeugung an.
Was für ein wundersames Tier du dort hast und was für ein erbaulicher Anblick du selber bist. Wie ist dein Name, schönes Kind?
Die subtile Veränderung, die Selari an dem Standbild vorgenommen hatte bemerkte er nicht, hätte es doch eines langfristigen Beobachtens bedurft. Außerdem war seine Aufmerksamkeit gänzlich von der Anatomie der zierlichen jungen Frau und ihres geschuppten Begleiters gefangen. Seine Worte und sein Gebaren waren in Freundlichkeit gekleidet, doch darunter zeichnete sich die professionelle Beobachtungsgabe eines Fleischbeschauers ab.


- Selari - 12-01-2017

Bevor ihr Shivalin allerdings antworten konnte ergriff jemand Anders ziemlich eindrücklich das Wort. Selari drehte sich mit einem neugierigen Blinzeln zu dem Besitzer der wuchtigen Stimme um woraus ein deutliches Hochgucken wurde angesichts eines merklichen Größenunterschieds. Auf seine Begrüßung hin vollführte sie einen Knicks der den Stoff ihrer Toga zum Schwingen brachte. Mit verträumten Blick ließ sie den Blick über den Anblick der sich ihr bot schweifen und sie fragte sich ob die Pferdemutation sich auch auf dessen bestes Stück erstreckte. Von so einer Stimme konnte man sich ja mal um den Finger wickeln lassen und wo er von ihrer Begleiterin sprach konnte die sich ja auch was Gutes gönnen. "Das kann ich gern zurückgeben. Auch wenn sie bezüglich meiner Begleiterin einem verständlichen Irrtum erliegen, weder ist sie ein Tier noch gehört sie mir sondern ist eine Person wie sie und ich auch wenn ihre Sprache auf eine sicherlich ein wenig gewöhnungsbedürftige Art erfolgt. Mein Name ist Selari. Und wie lautet der Ihre? Während sie redeten ging ein nur für Psioniker oder sehr empathische Leute wahrnehmbares Erbeben durch die Präsenz Rasankur's im Warp wobei auf der anderen Seite der Stadt ein uralter Aussichtsturm grollend in sich zusammenbrach und der riesige Palast im Stadtherzen sich in sich selbst schüttelte das Staub und Gesteinsmehl herabrieselten. In einem anderen Zeitalter wären Scharen von Priestern zusammengelaufen, die Einen um zu debattieren ob man denn den Turm wiederaufbauen sollte oder musste oder ob sich dies später von selbst beheben würde, die Anderen um Feuerschalen zu entzünden beziehungsweise mehr zu befeuern und unter Gebeten Opfergaben darzubringen denn als Personifikation der Stadt wirkte sich leiblicher Schaden des Schwarzen Drachen auf diese aus wenn er nur groß genug war und umgekehrt. Selari bekam die psionischen Vorgänge zwar mit, ignorierte sie jedoch während ihr Gegenüber offenbar zu beschäftigt war das Ergebnis seiner Beobachtung und die erklärenden Worte zu analysieren um die weltlichen Vorgänge zu bemerken.


- Shivalin - 12-03-2017

Nachdem Shivalin eine schöne Flugrunde gedreht hatte, landete sie wieder neben Selari als siezu den Statuen schritten. Die Frage wohin sie nun gehen sollten und was sie machen sollten war berechtigt. Die Drachon selbst wusste nicht so recht was nun zu tun wäre, nachdem die Frau ihre Aufgabe erfüllt hatte. Sie selbst lebte ja immer nur in den Tag hinein, ohne richtige Aufgabe oder Ziel.

Als eine Person auf sie zu trat und sprach, sah Shivalin hinauf zu dieser und betrachtete was sich als Pferdemann herausstellte. Es störte Shivalin nur ein klein wenig als sie als Tier angesprochen wurde, doch war dies zu vernachlässigen da ihre Begleiterin sehr eindrücklich klar machte, dass sie mehr als nur ein einfaches Tier war. nachdem Selari gewissermaßen gewarnt hatte, dass Shivalin nicht allzu gewöhnlich kommunizierte, versuchte die Drachin mit ihrem roten Fell mit ihrem Geist sich nach dem des Pferdemenschen auszustrecken um gleichzeitig zu beiden Personen zu reden.
"Hallo. Die Stimme in deinem Kopf ist die Drachin vor dir. Mein Name is Shivalin. Wie heißt du?" BEsagte Drachin schien relativ freundlich zu dem Pferdemann hinauf zu schauen.


- Die Stimme - 12-03-2017

[Bild: mesianderif3k6mto0x.png]

Das Gesicht des Pferdemannes verzog sich zu einem Lächeln.
Ein verstörender Anblick, immer unter dem Vorbehalt, man wäre an einem Ort, wo nicht viel verdrehtere Segnungen der Götter die Regel und nicht die Ausnahme waren.
Damit wandte er sich dem geschuppten Geschöpf zu, das einem mythischen Drachen so ähnlich sah und sprach es ebenfalls voll Honig gelber Freundlichkeit an.
Vergebung für die unsägliche Dummheit dich mit einem Tier zu verwechseln. Die Spielarten der Götter sind für wahr absonderlich und selbst jenen voll Neuem, die glauben schon alles auf dieser Ebene des Seins erblickt zu haben.
Er runzelte die Stirn und für eine Sekunde wich sein schmeichelndes Reden einem Ausdruck der Verwirrung und einem langen Blick in die Ferne, als lausche er auf den Klang einer Glocke, die mehr zu ahnen denn wirklich zu hören war. Ebene des Seins... murmelte er, kaum hörbar, mehr zu sich selbst, denn zu den beiden Geschöpfen vor sich.
Steine die Fallen, auf der anderen Seite des Schleiers.
Was Selari spürte nahm auch er wahr, wenn auch auf sehr viel diffusere Art und Weise. Die Erforschung des Extremen und des Ekstatischen hatte seine Sinne für derartiges Geschärft.
Als dann die Stimme der Geflügelten zu ihm sprach, gewann er seine Beherrschung zurück, hielt die sonderbare Erfahrung für eine Begleiterscheinung dieser Art der Kommunikation.
Er lächelte nun noch breiter und verneigte sich ein zweites mal leicht.
Ich, meine liebe Selari, meine liebe Shivalin bin Mandias. Ein bescheidener, wenn gleich nicht der niederste Diener der Dame Nagari und ein Genießer alles Schönen. Genau dieser Umstand ließ mich schnellen Schrittes diesen Ort fliehen, da dort wo das raue Volk der Rasankuri haust nur wenig meinen Ansprüchen genügt. Gleich wohl bremste ich meine Eile, als ich euch beiden hier so fehl am Platze sah. Kommt, lasst uns ein Stück gehen.
Der Dienst an meiner Herrin gewährt mir dann und wann ein wenig Müßiggang, doch will ich die Minuten, die ich mir von meinen Pflichten stehlen darf, nicht in Staub und Sonne zerrinnen lassen. Gebt mir ein Stück des Weges Geleit und ich will euch im Mindestens ein kühlendes Getränk als Lohn versprechen und so wir darüber hinaus Gefallen an einander finden, vielleicht noch mehr dazu tun.

Da Shivalin und Selari nicht sonderlich andere Pläne geschmiedet hatten, schienen sie kurz stumme Rücksprache mit einander zu halten und dann einzuwilligen der spontanen Einladung Folge zu leisten. Sie nahmen den Pferdemann in die Mitte. Diesem gefiel die eigenwillige Eskorte augenscheinlich und während sie sich in die Richtung des belebteren Marktviertels auf machten, schwatzte er über Belanglosigkeiten, wobei er es jedoch meisterlich verstand nicht zu langweilen. Begegneten sie einem eitlen Händler, so entrichtete er höflich seinen Gruß und unterhielt dann die beiden Begleiterinnen mit einer erheiternden Anekdote, sobald deren Protagonist außer Hörweite war. Auch über dieses oder jenes Gebäude wusste er Interessantes und Amüsantes zu erzählen.
Schließlich erreichten sie eine Schenke, die ganz üblich für diese Art der Gebäude, flach war und sich eher unterhalb der Erde befand. Durch einen, mit einem bunten Tuch verhangenen Zugang stiegen sie fünf Stufen hinab und tauchten in das Zwielicht eines kühlen, mit allerlei kalten Erinnerungen an gerauchte Substanzen gefüllten, Gastraum ein.
Der Boden aus gestampftem Lehm war mit Teppichen bedeckt und rings um luden Diwane und Kissen zum Verweilen ein. Im Zentrum stand eine geschnitzte Statur. Jedenfalls ließ das die Silhouette vermuten, da das Objekt mit einem Tuch verdeckt war.
Nur drei weitere Gäste waren da. Zwei gerüstete Krieger aus den Reihen der Rasankuri, die beisammen saßen und flüsternd etwas ausbaldowerten. Außerdem ein vermummter Beduine, der in der Kühle zu schlafen schien. Hinzu kam der Wirt, der seinerseits verschlafen wirkte, in Mandias aber einen Begkannten zu haben schien.
Der Pferdemutant klopfte sich den Staub von seinem robenartigen Überwurf und streifte ihn sich schließlich ganz ab. Was zum Vorschein kam stand Stimme und Statur in nichts nach und wenn diese Dame Nagari ihn nicht nur wegen seinen geistigen Fähigkeiten zu einem hochrangigen Diener erkoren hatte, so schien ihr Geschmack erlesen. Mandias war muskulös, wobei jede Muskelwölbung auf Ästhetik definiert schien und nicht das unmittelbare Resultat von Kampf oder gar körperlich schwerer Arbeit. Seine Haut war überall schwarz wie Ebenholz und keine Narbe störte diese dunkle Perfektion. Einzig das Symbol des Slaanesh war um die rechte Brustwarze herum tätowiert, wenn auch in einem solchen Ton von Lila, dass nur genaues Betrachten zur Entdeckung führte.
Als die Robe unbeachtet hinter einem der Diwane landete, schien es im Schummerlicht, als sei er gänzlich entblößt, bis sich an die Dunkelheit anpassende Augen erkennen konnten, dass seine Männlichkeit von einem schwarzen Lendenschurz geschirmt wurde. Dieser musste von Seide sein, wie er zwischen die Schenkel des Pferdemannes floss, als dieser sich auf einen der Divane sinken ließ und behaglich streckte. Der Stoff deutete an und zeichnete nach, verriet jedoch nichts Konkretes. Nur Narren sahen hier Zufall.

Der Mutant bestellte Tee, ein Schälchen Staub und natürlich Wasser. Seinen Begleiterinnen bedeutete er es sich ebenfalls bequem zu machen.
Gönnt euren Lippen eine Leckerei, meine Blumen. Lächelte er und benetzte den kleinen Finger mit Staub, nachdem dieser zusammen mit den Getränken vom Wirt kredenzt wurde. Er rieb das Pulver auf seine Unterlippe und leckte es ab. Dann schenkte er allen Tee in flache Schalen ein und nippte an dem bitteren Trunk.
Wie ich sagte. Begann er dann. Ist das mein kleiner Dank für die reizende Gesellschaft zwei so hübscher Damen, die mir einen freudlosen Morgen mit ihrem Anblick veredeln. Doch will ich gern gestehen, dass mehr hinter meiner Einladung steckt. Aber eins nach dem anderen. Sagt mir, seid ihr lang schon in Rasankur? Welche Geschichte hat euch zum Zentrum? Was sind eure Geschäfte in der Stadt des Schwarzen Drachens?


- Shivalin - 12-04-2017

Shivalin ignorierte diesen Anflug an psionischer Eingebung. Jetzt in diesem Moment wollte sie sich an das hier und jetzt konzentrieren.
Der Spaziergang durch die Stadt war recht amüsant für die Drachin. Sie kannte die Gebäude bereits, hauptsächlich von oben, aber sie wusste nichts Genaues über die meisten von diesen. Schlussendlich gelangten sie jedoch in die leicht unterirdisch gebaute Schenke, woraufhin Shivalin sich kurz schüttelte um den Sand von sich zu bekommen. Dann folgte sie dem Pferdemenschen und kletterte ebenfalls auf einen Divan, auf dem sie sich auf den Bauch legte und ihren Schweif ausgestreckt liegen ließ. Sie verneinte jedoch sowohl Wasser, als auch Tee oder Staub. Als Kreatur des Feuers war die Hitze der Wüste kein allzu großes Problem für sie, und sie war nicht gerade im stande halbwegs ansehnlich zu trinken mit ihrem Maul.
"Ich bin in dieser Stadt geboren und aufgewachsen. Ich fliege schon lange über der Stadt. Länger als die Metallflieger. Ich bin die Rote Drachin der Stadt."
Dann, nachdem sie diese Antwort gesendet hatte, konaktierte sie nur Selari um nur ihr die nächsten Worte zukommen zu lassen. "Du wolltest doch einen Mann suchen. Wie wäre es mit diesem? Ich bin mir sicher er würde es gerne machen." Passend zu ihren Worten, auch wenn diese von Mandias nicht gehört werden konnten, drehte sich Shivalin auf ihre Seite, um ihren Bauch und ihre Unterseite dem Pferdemenschen zu zeigen. Da sie sowieso nackt war, und die menschliche Anatomie nicht so gut nachahmen konnte, war das für sie wohl so was ähnliches wie sich aufreizend hinzulegen.


- Selari - 12-05-2017

Der Pferdemann der sich gleich darauf als Mandias vorstellte entschuldigte sich salbungsvoll was ihre Begleiterin wohl akzeptierte nahm sie an. "Das ist doch ein trefflicher Zufall, bei meiner Ankunft hier wurde mir da Domnizil deiner Herrin anempfohlen wenn ich etwas passendes für die Nacht suchen würde.", meinte sie als ihr das Gespräch mit den Wächtern wieder einfiel. Sie überging sein stirnrunzelndes Gemurmel höflich und lächelte dann bei seinem einladenden Angebot. Da würde sie doch nicht Nein sagen. Shivalin schien das Angebot nach kurzem überlegen auch zu gefallen denn sie fasste auf der anderen Seite Mandias Schritt als sie losgingen. Dieser entpuppte sich dabei auch als wortgewandter Mann der es verstand mit Belanglosigkeiten zu hantieren. Was in ihrem Fall auch nicht weiter schwer war, immer wieder lenkte sie ein Objekt oder Person ab welches Ziel eines neugierigen flatterhaften Beguckens wurde auch wenn sie nach kurzer Zeit ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete. Schließlich in der Schenke angekommen ließ sie sich elegant auf einem der Sitzkissen nieder und ignorierte den Rest der Gäste. Bei dem scheinbaren Hüllenfall konnte sie erst nicht anders als überrascht den Kopf schiefzulegen ehe sie über ihren Irrtum schmunzelte. Ihr Blick verharrte auf der verheißungsvoll angedeuteten Männlichkeit ehe sie blinzelte als der Wirt die Getränke brachte. Den Tee nahm sie dankend an, stocherte dafür aber irritiert in dem Schälchen Staub. Sie wusste nicht was sie von dem Zeug halten sollte. Salz war ihr, wenn auch nicht geschmacklich, unbekannt, Zucker kannte sie nur in festerer Form und auch auf ihren Erfahrungsschatz mit schamanistischen Utensilien konnte sie ihn nicht einordnen. Bei den neugierigen Fragen schob sie das Schälchen beiseite und trank vom Tee, sie fand ihn gar nicht mal schlecht. "Meine Ankunft hier liegt erst höchstens eine halbe Stunde zurück. Zuhause war ich ein heiliges Maskottchen und zeichnete mich unter anerem durch, um es so zu formulieren, meine körperliche Unsegnung aus. Diese wurde mir wie man sieht genommen was für ziemlichen Aufruhr sorgte. Ich hoffe hier sie wiederzuerlangen oder zumindest eine geeignete Nachfolgerin zu finden. Auf meiner Reise hierher fand ich zudem viele Fragen auf die ich nun Antworten suche, ebenso neue Fragen und sicher wird es auch Antworten geben die von mir gewollt werden.


- Die Stimme - 12-06-2017

[Bild: mesianderif3k6mto0x.png]

Mandias lachte tief und melodisch.
Was genau Anlass seiner Erheiterung war wurde nicht ganz klar. Er ließ eine Priese Staub in den Tee rieseln und trank.
Also haben wir hier ein Kind der Stadt, gänzlich mit diesem heiligen Ort verbunden und ein zartes Pflänzchen aus der Ferne, das sanft erst seine Wurzeln in der gesegnet verstrahlten Erde Rasankurs verankern muss.
Es sind diese Konstellationen, welche die Götter erfreuen. Was aber die Göttlichen erfreut, erfreut auch mich.

Er machte keinen sonderlichen Hehl daraus, dass er Shivalin eingehend musterte und ihre Attribute einer genauen Begutachtung unterzog. Dieses zudringliche Starren zu steigern, hätte geheißen die Hand auszustrecken und das optische in ein haptisches Erfahren zu wandeln. Er rieb sich beiläufig das Symbol des dunklen Prinzen auf der Brust.
Vielleicht hörtet ihr es bereits. Das Krakeelen der Ausrufer ist ja kaum zu ignorieren. Unser Fürst, mag Mutter Nacht für seine Geburt tausend mal tausend Mal gepriesen sein, ruft zum Krieg.
Die Rasankuri versammeln sich bereits, große Abteilungen Palta werden bewaffnet und aus dem „Dämonentritt“ strömen die Schweinemenschen herab, scharren sich um jedes Banner, welches Blutvergießen und frisches Fleisch verheißt.
Man hört die wildesten Gerüchte, in welche Richtung der Schwarze Drachen, ewig sei das Klagelied seiner Feinde, dieses gewaltige Heer lenken wird.
Ohnehin ist es für uns nicht weiter von Belang.
Die Kämpfer kämpfen und Unseresgleichen tut, was Unseresgleichen zu tun am besten vermag. Die anstehenden Schlachten, gegen wen auch immer sie geführt werden, werden uns in ihrem Kielwasser schwimmen lassen. Meine Herrin verkauft Gifte und Wundermittel an jene, die Derartiges sich oder dem Feind zugedenken.
Das aber sind nur die unmittelbaren Dinge, die profanen, materiellen Gewinn gebären. Meine Herrin ist ebenso aktiv auf dem weiten Feld der... nennen wir es, Einflussgenerierung.
Genau in diesem Punkt werden sich durch einen Feldzug, wie er sich gegenwärtig anbahnt, ganz entscheidende Veränderungen geben. Krieger werden ihr Leben lassen und andere werden ihren Platz einnehmen. Unbedeutende werden Bedeutung erlangen und Mächtige noch mächtiger werden. Die jetzige Phase ist entscheidend, wenn man die Figuren richtig aufstellen will.
Vielversprechende Kandidaten müssen umgarnt werden bevor sie zu Ansehen kommen und derartige Bemühungen als Speichelleckerei betrachten. Sie müssen sich an die Frau Nagari erinnern, die gut zu ihnen war, bevor sie die Leiter des Erfolges erklommen haben. Ein mühseliges Abarbeiten von Gunstbezeugungen, welches trotz aller Notwendigkeit in seiner ermüdenden Fülle doch weit unter der Würde meiner Herrin in persona ist.
Daher obliegt es mir diese kleineren Festivitäten und Orgien auszurichten und zu überwachen.
Sklavenmädchen und Knaben, Bedienstete und Kurtisanen, alles steht mir in ach zu begrenzter Zahl zur Verfügung.
Ich bin daher stets und ständig auf der Suche nach Erweiterungen meines...
er beschrieb eine kreisende Handbewegung, Mitarbeiterstabes.
Ihr beiden macht mir in der Tat den Eindruck, als könntet euch diese Aufnahme in den Haushalt meiner Herrin zum Vorteil gereichen. Dabei ist es euch überlassen, wie groß die Schritte sind, die ihr auf einem solchen Weg beschreiten wollt. Ich kann ebenso sehr hübsche Gesichter gebrauchen, die mit meinen Gästen Konversation machen und ihnen dann und wann die Becher nachfüllen, wie jene, die es verstehen mit ihren exotischen Reizen direkter positive Erinnerungen an unsere kleinen Orgien zu generieren. Freilich wären das erste Schritte, die Tüchtigkeit und Vertrauenswürdigkeit bekunden. Meine Herrin, soviel kann ich versichern ist großzügig gegenüber denen, die treu zu ihr stehen. Am Anfang hieße der Dienst in ihrem Haus Schutz, Unterkunft und Verpflegung als Entlohnung. Nach der Erfüllung der einen oder anderen Aufgabe könnte daraus eine Position erwachsen, die Einfluss und Macht verheißt.



- Shivalin - 12-07-2017

Es schien die Drachin nicht zu sehr zu stören, dass sie so eingehend betrachtet wurde. Es wirkte fast so als ob es ihr relativ gleichgültig wäre. Zumindest versuchte sie sich auch nicht sich zu bedecken.
Als der Pferdemann zu sprechen begann, hörte die Drachin zu und versuchte so viel wie möglich zu verstehen. Bei dieser Menge an Informationen viel es ihr jedoch schwer sich darauf zu konzentrieren und hörte im Endeffekt nur die Hälfte. Was sie jedoch mitbekam, war, dass Mandias sie umgarnen wollte damit er irgendwann einmal später ein Freund von ihr wäre wenn sie groß und stark ist. Oder er wollte dass sie für ihn und seine Herrin sich mit anderen gut stellte, die auch irgendwann groß und stark sein könnten. Eins von beiden, oder beides zugleich, so sicher war sie sich da nicht.
"Ich weiß nicht..." sagte sie, hörbar für beide. "Ich bin meine eigene Herrin. Ich lebe im Palast. Ich esse dort, schlafe dort. Was bekomme ich von deiner Herrin?"