Leonid Michailowitsch Komarow - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Das Off-Topic (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Archiv (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=114) +---- Forum: Kälteschlafkammer (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=117) +---- Thema: Leonid Michailowitsch Komarow (/showthread.php?tid=940) |
- Leonid - 06-05-2013 Der Mann ohne Gasmaske Name: Leonid Michailowitsch Komarow Alter: 29 Jahre Herkunft: Gohmor Zugehörigkeiten: Zivilist Aussehen: Leonid ist ein absoluter Durchschnittsmensch. Nichts an ihm ist auffällig, weder ist er zu groß noch zu klein. Das dunkelbraune, ja fast schon schwarze Haar nicht zu kurz geschnitten aber auch nicht zu lang. Die Muskeln sind nicht übermäßig trainiert, ein absoluter Schwächling ist Leonid aber auch nicht, wenn es nötig ist kann er auch richtig zupacken. Dunkelgrüne Augen und ein Allerweltsgesicht vollenden das Bild des unauffälligen jungen Mannes. In einer Menschenmenge scheint er unterzugehen, denn er hat kein besonderes körperliches Merkmal, weder Tätowierungen oder Narben, die er stolz vorzeigen noch Mutationen, die es furchtsam zu verstecken gilt prägen seinen Körper. Vielleicht eine Überlebensstrategie könnte man meinen, denn in den Slums können körperliche Besonderheiten zu erhöhter Bekanntheit und manchmal auch zu einem früheren Ableben führen. Wenn man ihn genauer betrachtet ist Leonid nämlich eigentlich gar nicht so unauffällig, mit seinen 29 Jahren hat er ein für die Slums respektables Alter erreicht, unter körperlichen Gebrechen scheint er bisher noch nicht zu leiden und auch sonst wirkt er nicht unterernährt oder krank. Kleine Details, die einem aber erst einmal auffallen müssen. An Kleidung besitzt er alte Militärstiefel, die scheinbar nahtlos von einer Tarnhose mit Stadttarnmuster übergehen. Über einem dunkelblauen Shirt trägt er einen langsam seine Farbe verlierenden schwarzen Rollkragenpullover. Die Hände werden von grauen, fingerlosen Handschuhen gegen die Kälte geschützt. Doch sein besonderer Stolz sind eine alte, gefütterte Fliegerjacke der gohmorischen Luftwaffe und eine schwarze Schirmmütze, bei der nicht ganz klar ist, ob sie einmal für einen Marineoffizier oder einen Offizier der Landstreitkräfte gedacht war. Bevor Leonid sie sich in einem Altkleidergeschäft für teuer Geld kaufte, hatte ein findiger Geist die Drahtaussteifung der Mütze entfernt und sie damit in die lange Reihe der von Offizieren getragenen Knautschmützen eingereiht. Charakter: Wie schon oben gesagt ist Leonid nicht nur vom rein körperlichen unauffällig, denn scheinbar hat es sich auch auf sein Auftreten in der Gesellschaft ausgewirkt. Im Gegensatz zu seiner Jugend vermeidet er es heutzutage sich in Konflikte reinziehen zu lassen und versucht auch in keinster Weise mehr unbedingt aufzufallen. Denn in den Slums kann so etwas sehr schnell ernst Konsequenzen nach sich ziehen und das braucht Leonid nicht. Er ist um jedes bisschen Ruhe, das er hat froh, sollen doch die Anderen die großen Heldentaten vollbringen, er wird versuchen nur möglichst gut über den Tag zu kommen. Erstaunlich ist auch die Tatsache, dass er obwohl er in der Unterstadt wohnt und arbeitet bisher in seinem Leben noch keinen einzigen Menschen getötet hat. Allein die Vorstellung ein menschliches Leben auszulöschen stößt ihn ab und den Tötungen denen er zwangsweise beigewohnt hat, haben ihn in seiner Meinung nur noch bestärkt. Aus dem Grund weicht er bewaffneten Konflikten nach Möglichkeit aus und wartet diese aus sicherer Entfernung aus ab. Ohne es zu wissen ist Leonid ein Psioniker der Stufe Omikron, seine Fähigkeiten in diesem Bereich sind fast nicht existent und äußern sich nur manchmal in Vorahnungen, die ihm manchmal schon geholfen haben sich aus einer für ihn misslichen Lage zu befreien. Doch offenbart sich seine Gabe nur, wenn er unter großem, insbesondere emotionalem, Stress steht. Durch die vielen Schrecken, die Leonid in der Unterstadt und dem davor gelegenen teilweise verlassenen Gegenden gemacht hat gibt es fast nichts mehr was ihn groß erschrecken würde. Angst kennt er in dieser Form nicht mehr, dafür hat er schon zu oft grausamst mutierte Wesen und die blutige Herrschaft einzelner Gangbosse gesehen. Erstaunlicherweise hat er sich trotzdem einen Rest Menschlichkeit beibehalten und hilft zuweilen Menschen n Not oder stellt sich gegen Unrecht, solange sein eigenes Leben dabei nicht in zu hohe Gefahr gerät. Ausrüstung: Jagdgewehr ohne irgendwelche Aufsätze Diese Waffe hat auf ungepanzerte Ziele eine große Stopwirkung. Als Munition verwendet Leonid normale Jagdpatronen, da er bisher nur auf mutierte Tiere und nicht auf Menschen geschossen hat. Zurzeit transportiert er die Waffe zerlegt in einer Sporttasche. Ein Kampfmesser mit kurzer Klinge, dafür gedacht bei einem Handgemenge auf engem Raum möglichst effektiv eingesetzt werden zu können. Das Messer steckt in einer Stiefelscheide. Ein alter Stadtplan, auf dem Teile der Unterstadt abgebildet sind. Das Besondere an ihm ist, dass überall auf die Karte Anmerkungen und teils merkwürdige Zeichen geschrieben wurden. Sie ist Leonids größter Schatz, da er sich mit ihrer Hilfe zügig durch die Schächte der Unterstadt bewegen kann und genau weiß wo Gefahren auf ortsfremde Wanderer lauern. Ein sehr altes, in Leder gebundenes Buch, die Seiten des Buches weisen einen dreiseitigen Goldschnitt auf. Leonid fand es während einer seiner Streifzüge in einem Gebäude, dass während des Kriegs der Häuser zum Großteil zerstört wurde. Da er des hochgothischen nicht mächtig ist, weiß Leonid nicht, dass es sich bei dem Buch um ein Exemplar des Lectitio Divinitatus handelt. Da er nicht weiß was er mit dem Buch tun soll, behält er es gut verstaut in seinem Rucksack und hofft darauf eines Tages jemanden zu begegnen, der ihm genauere Informationen dazu geben kann. Sonstige Ausrüstung: Sporttasche, alter Militärrucksack, etwas Wechselwäsche, Munition für sein Gewehr, kleine Notreserve an Wasser und Essen, Kopflampe, Schlafsack Fähigkeiten: Leonid ist kein Revolverheld oder Klingentänzer. Im Fall der Fälle weiß er sich zwar mit Gewehr und Messer zu verteidigen, aber in keiner Kampfdisziplin ist er wirklich gut. Er ist hauptsächlich ein Überlebenskünstler, ein Mensch der gelernt hat am Boden der Gesellschaft zu überleben. Man muss wissen wie man seine Waffen mit dem wenigen was man hat in Schuss hält, wie man sich selbst verarztet, Wasser reinigt und wie man Ärger möglichst gut aus dem Weg gehen kann. Leonid hat das und vieles andere gelernt und allein die Tatsache, dass er noch lebt spricht dafür das er seine Lektionen fleißig gelernt hat. Auch hat er kein Problem damit sich durch dunkle Abwasserschächte, Wartungsebenen und ähnliches zu quetschen. Egal wie dunkel oder beengt der Weg ist, Leonid wird es irgendwie schaffen sich hindurch zu bewegen und auch dann nicht die Nerven zu verlieren, wenn er einmal hängen bleibt oder in einer Sackgasse landet. Nur auf Nahkämpfe lässt er sich ungern ein, was zum einen daran liegt, dass er die Technik dafür nicht beherrscht. Aber besonders seine Skrupel einem anderen Menschen zu schaden oder ihn möglicherweise auch zu töten bedeuten für Leonid in dieser Hinsicht einen großen Nachteil. Biografie: Als das zweite von drei Kindern in den mittleren Ebenen von Gohmor geboren war es klar, dass er eines Tages in Fußstapfen seiner Eltern treten und als Arbeiter im selben Stahlwerk wie sie arbeiten würde. Leonids Jugend verlief dementsprechend fast im selben Muster wie das vieler anderer Heranwachsender in den mittleren Ebenen. Einmal in der Woche mit den Eltern und den Geschwistern in die Kirche um dem Imperator für seine Gaben zu danken und gleichzeitig den Glauben des Jungen zu festigen. Mit sechs Jahren der Eintritt in die Schola, die er dann mehr oder weniger absaß. In der Schule war er nicht der Beste, wenn man ehrlich ist sogar einer der schlechtesten in seiner Klasse. Und das will schon etwas heißen, wenn man bedenkt, dass in den Klassenräumen sich durchschnittlich vierzig bis fünfzig Schüler in die Bänke quetschten. Seine Eltern trösteten sich mit dem Gedanken, dass er für seinen zukünftigen Arbeitsplatz sowieso nicht den besten aller Schulabschlüsse brauchen würde. Dafür war er umso besser wenn es darum ging den Lehrern Streiche zu spielen und je nachdem welche Lehrkraft er verärgert hatte fiel auch die Strafe unterschiedlich aus. Wenn er Glück hatte wurde er nur vom Schulpriester freundlich ermahnt, zuweilen zog er aber auch den Zorn des Mathematiklehrers, eines ehemaligen Oberfeldwebels er PVS auf sich. Noch Tage danach hatte er Schmerzen wenn er sich hinsetzte, so heftig wurde ihm dann der Hintern versohlt. Mit fünfzehn hatte er dann seine erst Freundin, ein wie seine Mutter fand äußerst reizendes Mädchen. Allein an ihrem Gesichtsausdruck konnte Leonid schon ausmachen, was sich seine Mutter für die Zukunft des Paares wünschte. So verstrich die Zeit, bis er kurz nach seinem achtzehnten Geburtstag aus dem alltäglichen Trott herausgerissen wurde. Wie alle Männer, die beim Staat Gohmor registriert waren, erreichte auch ihn sein Einberufungsbefehl. In Jahr lang Grundwehrdienst, danach würde er wieder in sein Zivilleben zurückkehren können, außer er verpflichtete sich danach fest in der Armee. Mutter weinte Tränen beim Abschied, schließlich sah sie ihren kleinen Schatz jetzt für eine lange Zeit nicht mehr, Vater hingegen hoffte das der Drill seinem Sohn die Flausen aus dem Kopf treiben würde. Im Gegensatz zu den Lehrern an der Schola schafften die Ausbilder in der Armee es Leonid zu bändigen und sein vorlautes Auftreten zu unterbinden. Ständiger Drill und der Kasernenhofton der Ausbilder unterdrückte jede Form von Individualismus. Auch Leonid musste sich schließlich beugen, denn jedes mal wenn er sich in irgendeiner Form bei seinem Ausbilder unbeliebt machte, durfte er Strafrunden um den Block drehen. Das Militärleben hatte auch seine guten Seiten, so lernte Leonid während des Wehrdienstes seine späteren Freunde Mbele und Hassan kennen. Zu dritt machten sie immer wieder das Kasernengelände unsicher und zogen den Zorn der Ausbilder auf sich. Hassan, der sich zum Anführer ihrer kleinen Gruppe aufgeschwungen hatte, machte auch den Vorschlag das sie nach der Wehrdienstzeit in irgend einer Form zusammenarbeiten sollten, genau festlegen wollte er sich aber nicht. So vertrieben sie sich die Zeit und warteten darauf, dass das Ausbildungsjahr endlich endete. Als der Wehrdienst vorbei war und Leonid mit einigen vollgepackten Taschen vor der Tür seiner Eltern stand musste er feststellen, dass sich einiges geändert hatte. Von der eigenen Freundin zugunsten eines Anderen verlassen, erfuhr er von seinen Eltern auch noch, dass sein älterer Bruder, der in der PVS diente gefallen war. Und dabei hatte Alexei nicht einmal in einer Fronteinheit gedient, sondern in einer der Logistikkompanien, die den reibungslosen Fortgang der Militäroperation gewährleisten sollten. Auf einem Spaziergang durch eine der eroberten Dammstädte war er aus dem Hinterhalt von einem Partisanen erschossen worden. Zwar hatte die PVS Polizei den Täter gefasst und nach einem kurzen Prozess hingerichtet, aber dass brachte Alexei auch wieder nicht zurück, wie Mutter zu sagen pflegte. Sie war eigentlich nur noch am Weinen hielt ein Bild von Leonids älterem Bruder fast immer in den Händen und war häufiger als sonst in der nahegelegenen Kirche zu finden. Vater hingegen saß nach Schichtende oft viele Stunden in seiner Stammkneipe um seine Trauer im Alkohol zu ertränken, aber auch um das Gejammere seiner Frau nicht zu hören. Schon nach kurzer Zeit war Leonid es leid sich sich zu Hause aufzuhalten und sich bemuttern zu lassen. Ständig wurde er ermahnt doch auf sich aufzupassen, endlich mit der Arbeit im Stahlwerk zu beginnen und doch bitte wieder Kontakt zu seiner ehemaligen Freundin aufzunehmen. Sie war doch schließlich so ein reizendes Mädchen, wie seine Mutter nie müde wurde zu betonen. Nach drei Wochen reichte es Leonid schließlich, er packte seine Sachen, plünderte sein Sparschwein und nahm auch die Laserpistole mit, die ihm sein Vater zu seinem sechzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Ohne ein Wort des Abschieds verschwand er und ließ sein altes Leben hinter sich. Mit dem Dampfzug fuhr er dann in das nächste Viertel und ließ sich dort als registrierter Bürger eine Wohnung zuteilen. Als Beruf gab er an in der Sicherheitsbranche tätig zu sein. Bei einer kleinen Söldnerfirma begann dann schließlich auch sein Berufsleben und da er ein Frischling war wurde er zusammen mit ein paar anderen Neulingen erst einmal auf einen einfacheren Auftrag angesetzt. Eine Kopfgeldjagd in den Slums auf einen gesuchten Kindermörder, den man wenn möglich lebend der PVS Polizei übergeben sollte. Nach einer kurzen Besprechung mit den anderen Frischlingen stiegen sie in die unteren Ebenen ab und begannen die Treibjagd auf den Flüchtigen. Unterstützung erhielten sie dabei von den dortigen Anwohnern die Angst hatten das der Perversling sich auch an ihren Kindern vergreifen würde. Erst durch ihre Hilfe wurde es möglich den Mann aufzuscheuchen und ihn dann durch die Gassen zu hetzen bis man ihn endlich zu fassen bekam. Doch der schwierigste Teil war damit noch nicht getan, denn nun mussten sie ihren Gefangenen in die mittleren Ebenen bringen und aufpassen das der Pöbel ihn nicht lynchen würde. Doch erst nach dem Versprechen, dass der Verbrecher in den nächsten Tagen öffentlich hingerichtet werden würde und man sich das im Fernsehen anschauen könne beruhigte die Gemüter erst einmal und erlaubte den Söldnern damit eine sichere Rückkehr zu ihrem Auftraggeber. Zwar war der Lohn nicht sehr hoch, aber allein die Tatsache das sie einen solchen Straftäter gefasst und der Justiz übergeben hatten, motivierte Leonid sehr stark. Auch der nächste Auftrag ließ nicht lange auf sich warten. Doch dieses mal war es eine äußerst schmutzige Angelegenheit, denn ein Drogenhändler war von einem Konkurrenten vertrieben worden und mobilisierte neben seinen Anhängern auch noch jeden Söldner und Revolverhelden den er finden konnte um sich sein Herrschaftsgebiet zurückzuholen. Die folgenden Kämpfe desillusionierten Leonid zutiefst, er sah wie sich die beiden Fraktionen aufs blutigste bekriegten auch wenn er von sich sagen konnte, dass er keinen einzigen Menschen auf dem Gewissen hatte. Doch das half ihm auch nicht viel, denn die Anderen hatten nicht solche Skrupel und nachdem er verwundet worden war, ließen seine ehemaligen Kameraden ihn in den jetzt zum teil entvölkerten Wohnbezirken zurück. Doch noch bevor sie ihn verließen wurde er um seine sämtlichen Ersparnisse, seine Waffe und seine ID erleichtert. Zum Sterben zurückgelassen dämmerte er im Fieber immer mehr dahin und nur das Eintreffen eines älteren Mannes, zwei Tage nachdem man ihn zurückgelassen hatte, rettete sein Leben. Der mysteriöse Unbekannte rettete Leonid aus dem Kampfgebiet pflegte, ihn halbwegs gesund und da Leonid nicht wusste wohin er ohne Ausrüstung gehen sollte begleitete er den Mann erst einmal. Auch wenn Leonid sich eigentlich nur für kurze Zeit dem Alten anschließen wollte wurden daraus schließlich über drei Jahre. In dieser Zeit lernte Leonid in der harten Welt der Slums zu überleben und noch viel wichtiger all die geheimen Schleichpfade, die es gab kennen. Da er während dieser Zeit nie den richtigen Namen seines Begleiters herausfand, nannte er ihn einfach nur noch seinen Mentor und der Alte akzeptierte diesen Spitznamen ohne zu klagen. Die wenigen Male wenn er Fragen beantwortete oder von sich aus redete sprach er in kurzen kryptischen Sätzen. Auch einen genauen Grund für die Rettung Leonids gab er nicht an, auch wenn zuweilen andeutete das Leonid Potential hätte. Nur sagte er nie was für Potential er meinte. Auch das Ziel was der Alte verfolgte verstand Leonid nicht, denn sie schienen völlig ziellos mal hierin und dorthin zu wandern um an wieder anderen Orten für längere Zeit, manchmal sogar mehrere Wochen am Stück an einem Platz zu verweilen. Weder Geld, noch Macht noch sonst etwas schien der Antrieb für den alten Mann zu sein. Und immer wenn sie sich unter andere Menschen begaben trafen sie auf Leute, die den Alten kannten und ihm anscheinend alle einen Gefallen schuldeten. Von ihnen lernte er auch andere Namen kennen, die sie seinem Führer gaben, auch wenn keiner sein wirklicher Name war. Der einsame Wanderer, das allsehende Auge und der Alte waren nur ein paar der Namen die Leonid hörte und nicht immer direkt zuordnen konnte. Nach drei Jahren bekam Leonid gesagt, dass er sich als guter Schüler erwiesen hätte und sie nun wieder getrennte Wege gehen würden. Genaue Gründe für die plötzliche Trennung bekam er nicht genannt, sondern nur die alte Karte mit den vielen Markierungen und der kurzen Erklärung sie weise zu nutzen, da sie ein sehr mächtiges Werkzeug sei. Auf die Frage was das bedeuten würde, bekam Leonid nur die kurze Antwort, dass er es eines Tages verstehen würde und sie dann an seine Schüler weitergeben müsse. Mit diesen Worten verschwand der Alte aus Leonids Leben und ließ diesen alleine zurück. Da Leonid jetzt wieder alleine für sich sorgen musste, fing er damit an sein umfangreiches Wissen über die verschiedensten Wege in der Unterstadt zu Geld zu machen. Drogen, Waffen und Personen wurden von ihm auf heimlichen Weg durch die verschiedenen Ganggebiete geschleust um die dortigen Abgaben zu umgehen. Ein gefährlicher Job, denn auf den, den die Ganger zu fassen bekamen warteten drakonische Strafen. Erst ein zu langer Abend in der als das Loch bekannten Kneipe veränderte sein Berufsleben noch einmal nachhaltig. Leonid hatte wohl gerade sein drittes Bier in der Hand, als er von einem Mann angesprochen wurde, der sich zu Theke vordrängeln wollte. Erst beim Klang der Stimme bemerkte er, dass vor ihm sein Freund Mbele stand, den er seit er seinen Wehrdienst abgeleistet hatte nicht mehr gesehen hatte. Nachdem das erste Missverständnis aus dem Weg geräumt worden war, begoss man das freudige Wiedersehen mit viel Schnaps und unterhielt sich über das was in der Zwischenzeit passiert war. Hassan und Mbele hatten es zwar nicht geschafft sich selbstständig zu machen, hatten dafür aber beide Jobs bei einer Firma erhalten, die Vergnügungen der besonderen Art versprach: Mutantenjagd. Leute mit zuviel Geld wurden von ihren Leibwächtern begleitet, in die Tiefen der Unterstadt geführt um dort diesem Hobby zu fröhnen. Begleitet von Ortskundigen, Jägern und Treibern machte man sich daran mit großkalibrigen Waffen mutierte Kreaturen abzuschießen und als Trophäen mitzunehmen. Und wer genug Geld bot durfte sich diese Viecher auch lebend einfangen lassen und als neue Haustiere mit nach Hause nehmen. Leonid wurde wie von Mbele verprochen als freier Außendienstmitarbeiter eingestellt und nahm selbst an diesen Jagdexpeditionen teil. Die Gebiete, die er früher aufgrund der Gefahr durch Mutanten nicht betreten hatte, waren jetzt sein Haupteinsatzgebiet. Zwischen den Aufträgen seiner Vorgesetzten durchstöberte er alte verlassene Ruinen nach Dingen, die man vielleicht noch für etwas Geld verhökern konnte. Es schien, als hätte er endlich eine halbwegs gesicherte Existenz, doch dann wendete sich natürlich alles wieder zum schlechten. Eigentlich fing alles ganz harmlos an, wie so oft davor schon sollte er eine Jagdtour anführen und wurde dieses mal auch von Mbele unterstüzt, der aufpassen sollte, dass ja nichts schief gehen würde. Die illustre Jagdgesellschaft bestand aus dem zweiten Sohn des Anführers der Bloodhands, sowie dessen rechter Hand und einem halben Dutzend Leibwächtern. Die Bloodhands waren eine unter vielen Gangs in der Unterstadt und um in ihrem Gebiet möglichst ungestört arbeiten zu können, stellte man sich am besten mit ihnen gut. Also stieg die kleine Truppe weiter in die Dunkelheit hinab und begab sich auf die Jagd. Nach zwei Tagen hatte man fast zwei dutzend Kreaturen erlegt und Leonid wollte die zufriedene Truppe mitsamt ihren Trophäen wieder nach oben führen, als sie ein wahres Monstrum entdeckten. Groß wie ein wilder Grox und vermutlich ähnlich stark war diese Bestie, für die man keinen besseren Namen finde konnte, da nicht ersichtlich war aus was für einem Tier sie ursprünglich einmal entstanden war. Natürlich wollte der Junge auch das Tier erlegen, schließlich würde der Vater sicherlich sehr stolz sein, wenn sein Sohn mit einer solchen Beute heimkam. Gesagt getan, legte das Bürschchen an und schoss. Leider erwies sich die Bestie als sehr zäh und selbst nachdem wirklich jeder das Feuer auf sie eröffntet hatte, starb sie nur langsam. Davor hatte sie aber noch zwei Leibwächter getötet, der rechten Hand des Gangbosses seine rechte Hand genommen, sehr ironisch wie Leonid fand und dem Jungen ein Bein aufgeschlitzt. Nur unter größten Kraftanstrengungen schafften die Reste der geschrumpften Gruppe den Weg zurück und konnten die beiden Verwundeten retten. Leonid und Mbele hingegen war klar das sie ab dem Augenblick tot wären, wenn der Gangboss sah wie übel zugerichtet sein Sohn und sein Stellvertreter waren. Bei erstbester Gelegenheit nutzten sie die Chance zur Flucht und retteten sich in das Gebiet der Fünfzehner. So waren sie zumindest für kurze Zeit vor dem Zorn der Bloodhands geschützt, denn hier konnte ihnen keines der Mitglieder der Bloodhands gefährlich werden. Während sie verzweifelt versuchen Kontakt mit Hassan aufzunehmen, der versprochen hatte ihnen irgendwie schon einen Job zu besorgen, der außerhalb der Stadt lag, zog sich die Schlinge um den den Hals der Beiden immer enger. Um ihrer habhaft zu werden hatten die Bloodhands ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt um auch im Gebiet der Fünzehner der beiden Flüchtlinge habhaft zu werden. Name: Leonid Michailowitsch Komarow Alter: 29 Jahre Herkunft: Gohmor Zugehörigkeiten: Zivilist Aussehen: mittelgroß, dunkelbraunes Haar, grüne Augen, Allerweltsgesicht Charakter: zuweilen hilfsbereit, 6. Sinn/Psioniker Stufe Omikron (zuweilen Vorahnungen), Nerven aus Stahl, unauffällig, Skrupel Waffen: Jagdgewehr, Kampfmesser Ausrüstung: alter Stadtplan voller Anmerkungen, altes Buch, Kopflampe, Rucksack, Sporttasche, Schlafsack Fähigkeiten: Tunnelratte, Überlebenskünstler Beruf: Tierfänger, Schatzsucher, Schmuggler, Händler und vieles mehr Konto: 80 Schekel, handelt mit Waren aller Art Besonderheit: auf Leonid ist ein Kopfgeld ausgesetzt - Kogan - 06-08-2013 Hallo Sehr gut ausgearbeitet Charakter, wirkt sehr authentisch und verlässt zu keinem Zeitpunkt den, in den Charakterzügen beschriebenen, Pfad. Gefällt mir! (Ist das ein Zweitchar? Wenn ja, von wem?) inweg, da es trotzdem stimmig ist.) Die erste Hälfte des Textes war ich regelrecht euphorisch, dass hier jemand ist, der Groß- und KleAuch die Verarbeitung von Hintergrund und aktuellen Ereignissen ist sehr gut gelungen. (Der Tod des Bruders in der Dammstadt passt durch Leonids dreijährigen Aufenthalt in den Slums nicht ganz in den Zeitablauf, da der Kreuzzug in Horning noch nicht so lange läuft. Aber darüber sehe ich gern hinschreibung beherrscht und weiß wie man einen „Dass“ bei einem eingeleiteten Nebensatz oder einer Konjunktion schreibt. Leider hat das dann ab der zweiten Hälfte etwas nachgelassen, was ich aber auf die Länge des Textes zurück führe. Öfter mal Wortdreher drin, oder auch Wörter vergessen. Schau noch mal drüber und dann sollte das passen. Ansonsten gefällt mir die Bio sehr, erinnerte mich an die Romane “Metro 2033“ und auch ein bisschen an “Rost“, was ja gut zum Slum und Unterwelt-Thema passt. Für den Einstieg poste einfach irgendwo, wo sie gerade sind. Ich werde dann die Verbindung zum eigentlichen Beginn über Hassan einleiten. - Leonid - 06-09-2013 So, hab dann mal die gröbsten Fehler überarbeitet die mir aufgefallen sind. Ja Leonid ist ein Zweitchar von Endrik und er hat auch ein paar Anleihen von Metro 2033. Ich hoffe aber, dass es nicht zuviele sind. Wie regeln wir das mit dem Kopfgeld denn dann am besten Kogan? Ich habe bisher ja noch keinen Betrag festgelegt, da ich mir nicht sicher war wieviel ein passender Ansatz wäre. PS: Kann es sein, dass Teile deines Posts verschütt gegangen sind? |