[Zivilist] Sahat Clark - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Das Off-Topic (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Archiv (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=114) +---- Forum: Kälteschlafkammer (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=117) +---- Thema: [Zivilist] Sahat Clark (/showthread.php?tid=731) |
- Sahat Clark - 02-12-2011 1. Name: Sahat Clark (geboren als Ferus Curran) Alter: 32 Standardjahre Herkunft: Koron III Zugehörigkeiten: Zivilist, Loyalität zu Orsius 2. Aussehen: Clark könnte man auf den ersten Blick als durchschnittlichen Makropolbewohner Gohmors einstufen. In nur einem Jahr hatte Sahat es geschafft alle äußerlichen Angewohnheiten eines langjährigen Militärs abzulegen und zu einem normalen Bürger zu degenerieren. Aus einem kerzengeraden Elitesoldaten mit zurückgenommenen Schultern, stolz geschwellter Brust, festem, raumgreifenden Tritt und starr geradeaus gerichtetem Blick ist ein leichter, schlendernder Gang mit hängenden, leicht nach vorne geneigten Schultern und gesenktem Kopf geworden. Meist gemütlich, ruhig und ziellos, nur selten hektisch, ruckartig und entschlossen. Doch dieses Auftreten täuscht, mit Clarks sonst durchschnittlichen Körpermaßen, über die tatsächliche Physis des ehemaligen Dragoners hinweg. Auch wenn er nach Außen den Zivilisten demonstriert, ist er doch immer noch Soldat mit Leib und Seele. Unter einfachen Pullovern, Jacken und Hosen verbergen sich noch immer von Training, Sport und Kampfdrill gestählte Muskeln. Auch die unter der Kleidung verdeckten Narben, als Soldat der Schmuck eines Kämpfers, zeugen noch von dem vergangenen Leben. Man hatte Clark zwar angeboten die Narben entfernen zu lassen, doch wäre dies gegen seine soldatische Ehre gegangen. Das meiste von Clarks Vergangenheit könnte man, mit etwas Geduld und Aufmerksamkeit, noch in seinem Gesicht erkennen. Die braunen Augen sind ohne einen gutmütigen Glanz, ohne ein warmes Funkeln, ohne plötzlich aufflammende Freude, sondern nur kalt und emotionslos wie das Wasser eines tiefen klaren Sees unter dessen Schlamm am Grund sich die Abgründe eines Lebens verbergen. Die schmalen Lippen kommen ohne ein Lächeln der Freude oder ein Grinsen der Belustigung aus, nur bei Menschen und Leben verachtendem Zynismus kann man auf ein kurzes Zucken eines Mundwinkels warten. Die ganze Mimik ist ohne sichtbare Emotionen und erinnert mehr an einen Servitor, eine Kampfmaschinen, als an einen lebendigen Menschen. Das kurze Leben als Elitesoldat hat seinen Tribut gefordert. Trotz des eigentlich noch jungen Alters zeigen sich in den kurz geschnitten schwarzen Haaren Clarks die ersten grauen Strähnen. Die gleichen Strähnen findet man auch im, meist wenig gepflegten, Dreitagebart des Aussteigers. Sahats Kleidung ist unterschiedlich, meist den Umständen angepasst. Trotzdem bevorzugt er schlichte Pullover und weite Cargohosen mit vielen Taschen. Die Farben schwanken zwischen schwarz, dunklen Blau- und Grüntönen sowie grau und eine Mischung jener Farben die bei zu häufigem Waschen bei falschen Temperaturen entsteht. Den neuesten modischen Geschmack Terras ignoriert er dabei genauso wie irritierte oder abfällige Blick von einfachen Zivilisten. Ausrüstung: Sahat Clark besitzt eine luxuriöse Sechs-Zimmer-Wohnung in den Oberen Stockwerken der mittleren Ebenen. Ein Arbeitszimmer, welches zugleich als Firmenzentrale der kleinen Beratungsfirma AMBOSS dient, ein großes Wohnzimmer voller technischer Spielereien, ein Fitness- und Trainingsraum mit einer kleinen Schießbahn, einen Ruheraum, Schlafzimmer, ein konventionelles Gästezimmer, Küche und Bad. Neben allem was ein solcher Haushalt bietet, hat Ferus in einem kleinen versteckten etwa zwei Quadratmeter großen Raum in der Wohnung noch diverse Spezialausrüstung. In extra angefertigten Schubfächern waren zwei Pistolen aufbewahrt. Auf offenen Regalbrettern lagen Schachteln mit Munition und vorbereiteten Magazinstreifen. Neben der einen, staatlich lizenzierten, Waffe, eine FurcherNeuss 5.7 Sturmpistole (FN 5.7 SP) mit vierzehn Schuss im Magazin, Schalldämpfer, sowie einem Licht-Ziel-Modul, befindet sich dort noch ein Datapad aus den Zeiten bei den Schwarzen Dragonern, sowie ein Mehrzweckrucksack. Die zweite, unlizenzierte, Pistole ist eine Sprengfeld XD-45 ACP, zwölf Schuss im Magazin ohne Zusätze. Mit ihrem Kaliber von 11,43mm ist die XD-45, die im Vergleich zur FN 5.7 eine höhere Mannstoppwirkung aber eine niedere Durchschlagskraft hat besser gegen ungepanzerte Ziele geeignet. Diese kleine Waffensammlung wird durch das typische Bajonettmesser der PVS ergänzt. Zur Vollständigkeit hängen noch zwei komplette Garnituren nachtschwarzer Kampfanzüge an einer kleinen Kleiderstange links neben der, hinter einem Kühlschrank versteckten, Türe. Das kleine Zimmer würde noch mehr Waffen und Ausrüstung Platz bieten, doch ist es nicht vorgesehen, diesen Platz auch zu nutzen. FurcherNeuss 5.7 Sturmpistole Die FN 5.7 Sturmpistole ist ein Fabrikat aus der Föderalen Union und ist in Gohmor nur äußerst selten vertreten. Für die Soldaten der FU ist sie die Standardseitenwaffe und entspricht somit in etwa der SP-3 der gohmorischen Truppen. Nach dem großen Krieg wechselte man in der FU sehr schnell von den veralteten Revolvern der Vorkriegszeit auf moderne halbautomatische Pistolen mit Stabmagazin. Sie entspricht allen Anforderungen der föderalen Militärs, nur die Magazinkapazität von vierzehn Schuss wird von manchen Soldaten kritisiert. Tatsächlich ist die Konstruktion der Magazinfüllung veraltet und es gäbe die Möglichkeit, die Kapazität zu erhöhen. Dieses Bedürfnis wird von der Unionsführung allerdings als sekundär eingestuft und man gibt anderen Projekten den Vorrang. Mit einer effektiven Reichweite von 50m, einer maximalen Reichweite von 1500m, Ausmaßen von 208x145x36mm und einem Gewicht von knapp über einem halben Kilo liegt die FN 5.7 im guten Mittelfeld der koronischen Waffenproduktionen. Die im, Vergleich zu vielen anderen Munitionsarten im Militärsegment, äußerst kleinkalibrigen 5.7x28mm Patronen garantieren eine hohe Durchschlagskraft, die leichte Körperschutzwesten aber auch schwere Armaplastrüstungen durchdringen kann. Gegen ungepanzerte Ziele ist der angerichtete Schaden eher gering, da die Kugel den Körper in den meisten Fällen durchschlägt. Um die Schadenswirkung trotzdem zu erhöhen, wurden die Kugeln so konstruiert, dass sie in weichen Zielen zum Überschlag neigen und so einen größeren Wundkanal reißen. Die entstandenen Wunden entsprechen somit denen von Deformationsmunition. Die Sturmpistolenvariante bietet neben einem Schalldämpferaufsatz auch eine Zubehörschiene für Taschenlampen oder kombinierte Zielmodule unter dem Lauf. Sprengfeld XD-45 ACP Mit der XD-45 der Sprengfeld Manufakturen sollte eigentlich ein großer Militärauftrag an Land gezogen werden. Sie wurde nach der Ausschreibung des gohmorer Oberkommandos gefertigt und sollte die neue Dienstwaffe der PVS-Truppen aus Gohmor werden. Man gab aber der unkonventionellen Einsatzwaffe 1 der H&S Waffenmanufakturen den Vorzug – nach großzügigen Geschenken von Seiten des Produzenten. Nachdem der Auftrag abgelehnt wurde, ging die Serie in kleinem Ausmaß vom Band und sollte vor allem den zivilen Selbstschutzbedarf der Bevölkerung decken. Die großkalibrige Waffe mit Munitionsausmaßen von 11,43x23mm (in altkoronischen, präimperialen Maßen 0.45x0.9i) bietet zwölf Schuss in einem Stangenmagazin. Die schweren Materialien geben der Waffe bei einer Länge von 205mm und einer Höhe von 127mm ein Gewicht von 770g. Die für den Nahkampf gedachte Waffe hat eine effektive Reichweite von 35m und eine maximale Reichweite von 1250m. Die 0.45 ACP Munition hat eine hohe Mannstoppwirkung, die sich vor allem auf kurze Entfernungen voll entfalten kann. Kombiniert mit der hohen Treffgenauigkeit und Stabilität der Kugel eignet sich die XD-45 vor allem zur Bekämpfung ungeschützter Ziele. Nur in den Seltensten Fällen durchschlägt eine Kugel ihr Ziel, reißt dabei aber große, und vor allem gefährliche Wunden. Die XD-45 besitzt weder die Möglichkeit einen Schalldämpfer aufzuschrauben, noch eine serienmäßige Zubehörschiene. Charakter: Sahats Charakter ist von einem krassen Elite- und Standesdenken bestimmt. Es gibt für ihn eine klare Trennung zwischen dem einfache Bürger der Makropole – unwertes, wild wucherndes Unkraut, ohne Rechte und ohne Sinn für Ordnung oder Disziplin – und dem Militär, als Garant für Sicherheit und Ordnung in der Makropole und im ganzen Imperium. Dazu kommt eine unumstößliche Loyalität zum Haus Orsius, welche sich auch nach dem Ausstieg aus den Reihen der Schwarzen Dragoner gehalten hat. Er sieht in seiner Zeit beim Militär nur Positives, dass ihn dieses Zeit als Kampf- und Vernichtungsmaschine zu einem seelischen und moralischen Wrack gemacht hat, will Sahat dabei nicht einsehen. So reagiert er meist überzogen brutal und unangemessen auf kleine Verfehlungen, Sticheleien oder auch nur gut gemeinte Späße. Ein Leben in einer sozialen Gruppe ist für ihn unerträglich, da er das Verhalten normaler Menschen nicht verstehen und einordnen kann. Moralische Maßstäbe wie gut und böse, richtig und falsch gibt es dabei genauso wenig wie den Glauben an die Religion des Gottimperators. Dabei ist dies aber nicht im Sinne der Ketzerei zu sehen, sonder als Reduzierung der Glaubenslehre auf einen einzigen Kampf ums Überleben, ein fressen und gefressen werden. Wie Schmal der Grat zwischen Glaube und Häresie dabei wirklich ist, bleibt allein Wissen der Chaosgötter und Einschätzung der Ekklesiarchie. Schlaf reduziert sich bei Clark auf ein Minimum, einerseits, da er ein Nachtmensch ist, der schon immer mit wenig Schlaf auskam und auch auskommen musste, andererseits halten ihn Alpträume aus der Vergangenheit und Szenen, die er nicht zu kennen vermeint, wach. Dieser dauernde Schlafmangel führt zu unregelmäßigen und unkontrollierbaren Zusammenbrüchen in denen Körper und Geist das zurückfordern, was ihnen zusteht. Vor anderen würde Sahat dies alles niemals zugeben und so sehnt er sich unbewusst nach einer Rückkehr in den dauerhaften Kampf um den alten Schrecken mit neuem zu verdrängen. Ansonsten ist der ehemalige Elitesoldat genügsam. Er ist was es gibt, kleidet sich mit dem was er hat und lebt so wie es geht. Große Ziele hat Clark dabei schon keine mehr. Einst dachte er, dass das Leben als Zivilist Erfüllung und Friede geben würde, wie falsch er damit tatsächlich lag, hatte ihn das eine Jahr schmerzlich gelehrt. So führt Sahat Clark ein Leben für den Kampf im Kampf gegen sich und seine inneren Dämonen. Fähigkeiten: Was die militärische Ausbildung angeht sind Sahat Fähigkeiten exzellent. Gängige Schuss- und Nahkampfwaffen beherrscht Clark ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Viele Bewegungsabläufe sind ihm in Fleisch und Blut übergegangen und werden instinktiv und völlig unabhängige vom Bewusstsein ausgeführt. So kann es sein, dass in extremen Situationen der Körper von alleine weitermacht, während das Gehirn noch vollkommen gelähmt ist. Andere Dinge, vor allem hoch spezialisiertes Wissen aus der Ausbildung, ist wieder in der Versenkung verschwunden, blieb jedoch jederzeit reaktivierbar. Dieses Wissen macht Clark vielen unausgebildeten Menschen überlegen. Auch die Physis des ehemaligen Elitesoldaten ist noch immer beeindruckend und zeugt von täglichem Training. Obwohl die Schwarzen Dragoner sich nicht verstecken müssen, hatte Sahat immer wieder Probleme mit der bevorzugten Hammerschlagmethode. Deshalb hat er sich auf die leiseren und unauffälligeren Wege Probleme aus dem Weg zu räumen spezialisiert. Da dies meist auch eine langwierige Vorbereitung einschließt, gehört auch Geduld und Beobachtungsgabe zu Sahats Stärken. Dafür fehlt manchmal die Entschlossenheit bei allzu auffälligem Vorgehen, außer wenn es als solches – zur Abschreckung oder Demonstration – gewünscht ist. Dies kann dazu führen, dass für eine simple Aufgabe doch mehrer Anläufe benötigt werden, obwohl es mit etwas Aufsehen sofort hätte erledigt sein können. - Sahat Clark - 02-12-2011 3. Biographie: Ferus Curran war der Bastard eines minderen Mitglieds der weiten Nebenlinien des Hauses Orsius. Seine Mutter, ein fünfzehnjähriges Mädchen, dass mit großartigen Versprechen von dem Orsianer geködert wurde um anschließend nur missbraucht zu werden, brachte es nicht übers Herz, die Frucht jener Misshandlung abzutreiben und damit den letzten Rest ihrer Würde zu verlieren. Bevor die Schwangerschaft sichtbar wurde, riss das Mädchen von zu Hause aus, schlug sich mehr schlecht als recht durch und brachte ein namenloses Kind zur Welt. Am nächsten Morgen fand man den kleinen Säugling auf den Treppenstufen vor einem der gohmorischen Waisenhäuser. Dort gab man dem schutzlosen Bündel den Namen Ferus Curran. Seine Mutter sollte Ferus nie wieder sehen, sie wurde wenige Tage später von der PVS-Polizei kalt, leblos und mit aufgeschnittenen Pulsadern gefunden und nach den üblichen halbherzigen Anstrengungen ihre Familie zu finden, anonym in einem der Krematorien verbrannt. Seinen Vater würde Ferus zwar nochmals zu Gesicht bekommen, doch keiner sollte den anderen erkennen, bevor sich ihre Wege endgültig trennten. Die Weisenhäuser der Makropolen waren zu wenige, um alle Kinder aufzunehmen und unterzubringen, die ihnen anvertraut wurden. So war es nur ein spärlicher Trost, nicht auf der Straße leben zu müssen, denn der Kampf ums Überleben war innerhalb der Mauer des Waisenhauses genauso hart und tödlich wie außerhalb. Die Kinder die in den Heimen herangezogen wurden, waren mager, zäh und desillusioniert. Die Bildung belief sich auf ein, von der Regierung vorgeschriebenes Minimum, doch die meisten der Kinder verweigerten sich dem Unterricht. Ferus hingegen gehörte zu den wenigen, die versuchten trotz des Drucks der anderen dem Unterricht zu folgen – nicht weil er sich irgendwelche Chancen für die Zukunft ausrechnete, soweit dachte Ferus noch gar nicht, sondern aus reinem Interesse an der Materie. Auch wenn Ferus Curran kein Literat werden sollte, konnte er doch zumindest Lesen und Schreiben, kannte sich etwas in der Geschichte Gohmors und des Imperiums aus und wusste von der Existenz eines ominösen Erzfeindes. Mit sechzehn wurde Ferus Leben das erste Mal so etwas wie eine Vision eingehaucht. Es begann mit dem Wehrdienst, den alle Bürger Gohmors abzuleisten hatten. Das Militär gab den jungen Waisen eine Perspektive, die Erste und für die meisten die Einzige. Es war kein Zufall, dass die Jahrgänge der Waisenhäuser fast geschlossen als Berufssoldaten in die PVS eintraten. Da sich viele der Jungen mit vollem Eifer in die Ausbildung warfen, brachten sie zumeist überdurchschnittliche Ergebnisse. Ferus schloss in seiner Einheit in der Ausbildung am Besten ab und obwohl er sich damit immer den offenen Schikanen des Ausbilders aussetzte, hatte er nicht ein einziges Mal aufgegeben. Da der Wehrdienst nicht nur aus der Grundausbildung bestand, kämpfte Ferus in mehreren kleinen Kampfeinsätzen mit hervorragenden Ergebnissen. Zwar waren diese meist nur zu vernachlässigende Aufgaben, wie die Säuberung illegaler Mutantensiedlungen oder die Bekämpfung von offenen terroristischen Zirkeln, doch änderte die Wichtigkeit der Aufgaben nichts an den Ergebnissen. Der PVS waren solch exzellente Ergebnisse reichlich egal. Ein Soldat war ein Soldat, dazu geschaffen, zu kämpfen, zu töten und getötet zu werden, um damit den Nachrückenden Platz zu schaffen. Doch was den planetaren Verteidigungsstreitkräften egal sein mochte, wurde von den Informanten des Hauses Orsius mit Argusaugen beobachtet. Auch wenn Ferus minderwertiger Vater meinte, seine perversen Fantasien geheim halten zu können, wusste der interne Abschirmdienst des Adelshauses doch alles über ihn und die Bastarde die er in die Welt gesetzt hatte. Nach der Grundausbildung nahm der Abschirmdienst Kontakt zu Ferus auf. Man traf sich und der Agent breitete genüsslich Ferus Lebensgeschichte vor ihm aus. Jede Station war mit Bildern, Berichten und Einschätzungen belegt und das gezeigte Material entsprach noch lange nicht dem vollen Umfang der Beobachtungen. Auch wenn Ferus die Geschichte, die man ihm da erzählte innerlich anzweifelte, spielte er doch das Spiel mit. Er trat nicht als Berufssoldat in die PVS ein, sondern wurde direkt in die Haustruppen des Hauses Orsius übernommen. Doch das sollte noch nicht das Ende sein. Zwar war man im Haus Orsius offiziell dazu übergegangen die Schwarzen Dragoner nur aus fest angestellten Söldnern zusammenzusetzen, doch blieben immer noch Vorbehalte gegenüber der Loyalität und Verschwiegenheit dieser Einheiten. Deshalb versuchte man, ferne Verwandte des Hauses, die ohne Perspektive waren, in die Führungsabteilungen der Schwarzen Dragoner zu bringen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf Bastarden von Familienmitgliedern, die aber außerhalb des Hauses aufgewachsen waren. So begann für den siebzehnjährigen Ferus Curran nun die härteste Ausbildung seines ganzen Lebens. Nach der Grundausbildung folgte die SD-Basisausbildung, welche ähnliche Inhalte wie die Grundausbildung vermittelte, die Rekruten dabei aber unter einen ungleich höheren Stresspegel setzte. Anschließend folgten spezialisierte Lehrgänge für Sanitätswesen, Fernmeldetechnik, Tauchen und Unterwassertechnik, Abseilen, Infiltration, Personen- und Objektschutz. Es folgte die Unterweisung in Guerilla, Dschungel, Psychologischer und Urbaner Kriegführung, Pionierkurse, die Ausbildung an allen bekannten Waffen und Sprengstoffen Gohmors, erweitertes Fern- und Nahkampftraining, Ausbildung zu Scharfschützen und Kampfausbildung in beengten Räumen, wie Zugwaggons, Bussen und Flugzeugen. Personenbeobachtung und Überwachung sowie ermittlungstechnisches Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit dem Abschirmdienst des Hauses bearbeitet – war er doch der häufigste Auftragsgeber für die Schwarzen Dragoner. Zuletzt kamen noch der Anti-Scharfschützen-Kampf sowie eine Ausbildung in selektivem Schießen, was die Entscheidung für punktgenaues und instinktives Schießen oder Nicht-Schießen innerhalb von Sekundenbruchteilen in beengten Verhältnissen, unübersichtlicher Lage und Stress bedeutete. Nebenbei wurden die Rekruten noch in der Steuerung aller gängigen Fahrzeugtypen von Motorrad über Boote und Hubschrauber unterwiesen. Am Ende waren die voll ausgebildeten Schwarzen Dragoner eine effiziente Killermaschinerie, die jedem normalen Soldaten der PVS weit überlegen waren. Für Ferus, der entferntes Mitglied des Adelshauses eine Führungsposition als Sergeant einnehmen sollte, war die Ausbildung damit noch nicht abgeschlossen. Er nahm noch an Lehrgängen zur Führung von Soldaten, über Taktik, Strategie, unabhängige Entscheidung und Zielbewertung teil. Mit neunzehn Jahren wurde Ferus Curran als Dragoner Sergeant in die Reihen der Schwarzen Dragoner aufgenommen. Sein erster Auftrag zur Bewährung lautete, ein Mitglied des Hauses, welches schon mehrere Male über die Strenge geschlagen hatte, endgültig zu beseitigen. Es war Nacht als das Zielobjekt den Orsius-Palast durch einen nicht überwachten Nebenausgang verließ. Er wusste nicht, dass er dieses Mal genau beobachtet wurde. Ferus trug lockere Zivilkleidung mit der man sich sowohl in den mittleren als auch in den Unteren Ebenen bewegen konnte, ohne aufzufallen. Wie sein Opfer war auch Ferus allein. Es war die erste Nacht der Beobachtung und nur mit äußerster Vorsicht verfolgte der Jäger seine Beute. Wider Ferus Erwarten, nahm das Zielobjekt keinen Privatwagen um seinen nächtlichen Geschäften nachzugehen, sonder ging, sich immer wieder aufmerksam umschauend, in Richtung der öffentlichen Transportlinien. Die Reise in die unteren Ränder der mittleren Ebenen dauerte nicht lange .Man lag hier zwar noch über den Schleusen, die die Hauptabteile voneinander trennten, doch waren auch hier die Häuser verwahrlost und heruntergekommen. Diese Gegend mochte viel sein, aber sicher nicht das richtige Ziel für einen Angehörigen des mächtigsten Adelshauses in Gohmor. Scheinbar ziellos streifte das Zielobjekt durch die ausgestorben daliegenden Gassen. Es schien nicht so, als hätte er eine Verabredung oder ein Treffen, sondern mehr als suche er nach etwas oder jemandem. Bevor das Zielobjekt eine finstere Gasse zwischen zwei Hausrückwänden ohne Fenster betrat, blickte er sich noch einmal aufmerksam um, es schien fast so, als hätte er Angst die Gasse zu betreten. Für Ferus war dies die optimale Stelle. Während das Opfer tapfer in die Gasse schritt, trat er aus seinem Schatten und beschleunigte seinen Schritt. Doch dann geschah das Unvorhergesehene. Eine zerplatzte knirschend unter Ferus Stiefel. Wie von einer Kugel getroffen fuhr das Zielobjekt herum und erfasste den Schwarzen Dragoner. Das Zielobjekt zog ein Messer unter seinem weiten Mantel hervor und kam langsam auf Ferus zu. Dieser ließ die Schultern hängen und machte sich möglichst klein und unscheinbar. Auf dem Gesicht trug er den gehetzten Ausdruck eines ertappten Diebs zur Schau und versuchte langsam Schritt für Schritt zurückzuweichen. „Immer schön langsam Bürschchen“, befahl das Zielobjekt, während es selbst seinen Schritt beschleunigte und zu Ferus aufschloss. „Dachtest wohl, du könntest mich einfach so ausrauben, wie einen räudigen Hund? Falsch gedacht. Du wirst heute noch dort sein, wo Gesindel wie ihr hingehört.“ Es folgte ein verächtliches Schnauben. „Kaum einen Bart und schon einen auf großen Macker machen…“ Zwar hatte Ferus eine Schallgedämpfte Automatik unter seiner weiten Kleidung versteckt, doch war das Zielobjekt zu nah, um diese ziehen und einsetzen zu können. Trotz seines wilden Herumfuchtelns mit dem Messer, war das Zielobjekt kein guter Kämpfer. Sein erster Vorstoß mit dem Messer war unbeholfen. Mit Verblüffung registrierte das Zielobjekt, mit welcher Leichtigkeit der Straßenräuber den Stoß abwehrte. Eine kraftvolle, gerade Rechte auf den Solarplexus ließ die Zielperson nach Luft schnappen, setzte ihn aber nicht völlig außer Gefecht. Während er sich wieder auf die Füße rappelte, schwang er wütend sein Messer. Er hatte sich das alles anders vorgestellt. Ferus griff nach dem Arm, drehte ihn mit einer Zugbewegung um und stellte sich dann über das Zielobjekt, das schon zu Boden sank. Ein trockenes Knacken verriet Ferus, dass er seinem Opfer die Schulter ausgerenkt hatte, trotzdem drehte er ihn weiter nach hinten um ihn vollkommen nutzlos zu machen. Die Zielperson begann zu stöhnen, als der Schmerz der ausgerenkten Schulter den schützenden Nebel des ersten Schocks durchdrang. Ferus nahm ihm das Messer aus den kraftlosen Fingern und stieß es ihm unterhalb der Schädelbasis fest in den Nacken. Nach einem letzten Blick auf sein Opfer machte sich der schwarze Dragoner auf den Rückweg zum Palast des Hauses. Niemand sollte ihm je erzählen, dass der Mann Mitte Vierzig sein Vater gewesen war. Es folgten weitere Aufträge, Missionen und Operationen. Später wurde Ferus Curran in den Rang eines Dragoner Captains befördert und befand sich genau auf dem Weg, auf dem er nach Erwartung seiner Vorgesetzten sein sollte. Doch in Ferus selbst wuchs die Ablehnung gegen das Leben das er führte, er sehnte sich nach Ruhe, Beschaulichkeit und Normalität, nach einem Leben, wie es die gehobene Mittelschicht führte, wenn sie gerade nicht arbeiten musste. Das Geld für ein solches Leben hatte Ferus inzwischen, das Adelshaus zahlte seine Offiziere gut, doch wie alle Dragoner war er auf Lebenszeit verpflichtet. Meistens schieden die Söldner mit vierzig oder fünfundvierzig Jahren aus dem aktiven Dienst aus und bekamen entweder eine leichtere Aufgabe in der Verwaltung oder wurden zu überbezahlten Haussoldaten, doch in ein normales Zivilistenleben wurden nur die Wenigsten entlassen. Dann bot sich aber die Möglichkeit, auf die Ferus so lange gewartet hatte. Der Abschirmdienst hatte von einer geplanten Aktion der F.A.U.S.T gegen einen Konvoi des Haus Orsius erfahren. Der Konvoi sollte neben mehreren fabrikneuen Paladin-Panzern auch neues Gold für die Schatzbunker des Palastes bringen. Was die Sache weiter verkomplizierte, war die Tatsache, dass ein hochrangiges Mitglied des Hauses inkognito mit diesem Transport von Verhandlungen zurück nach Gohmor gelangen sollte. Der Abschirmdienst war sich nicht sicher, ob den Siris diese Tatsache bewusst war, oder ob der Transport nur aufgrund seines sonstigen Wertes als Ziel ausgesucht worden war. Die Planung des orsianischen Generalstabs sah nun vor, den Überfall der F.A.U.S.T zu kontern. Da dies aber von den imperialen Beamten als offene Kriegsführung gewertet werden konnte (so paradox es klingen mochte, wenn die eine Seite einen Konvoi angriff oder eine Forschungsanlage überfiel, war dies - zumindest für die imperialen Stellen - vollkommen in Ordnung oder wurde stillschweigend toleriert, wurde das Angriffsziel jedoch geplant verteidigt konnten die peniblen Adepten dies als Krieg ansehen und nach den imperialen Konstitutionen eingreifen), mussten besondere Vorkehrungen getroffen werde. Der mit der Planung der Operation beauftragte General der Haustruppen suchte nun nach Freiwilligen unter den Schwarzen Dragonern, die bereit waren sich der Bedrohung zu stellen. Eine Bedingung dafür war allerdings das Ausscheiden aus dem Dienst des Hauses. Das war die Möglichkeit, auf die Ferus Curran lange gewartet hatte. Die sieben Freiwilligen bekamen allesamt eine neue Identität. Es wurden einige Summen aufgewendet um die Akten in den großen Cogiatoren der Makropolverwaltung anzupassen während die Akten in den Archiven des Hauses Orsius stillschweigend vernichtet wurden. Vier Wochen bevor der Konvoi nach Gohmor aufbrechen sollte, starb Ferus Curran und der 31jährige Sahat Clark, Hauptfeldwebel der Reserve, Sohn niederen Makropoladels, ausgestattet mit einer umfangreichen Erbschaft, wurde geboren. Nichts durfte darauf hinweisen, dass es eine Militäraktion Orsius gegen Siris war. Auch wenn es die Verantwortlichen bei Siris die Wahrheit sicher erahnen konnten, mussten sie – ohne greifbare Beweise – die bevorstehende Niederlage hinnehmen. Die Mission war ein voller Erfolg. Obwohl vier der sechs ausgeschickten Elitesoldaten unter Ferus Kommando nicht lebend zurückkamen, hatte man einen zwanzig Mann starken Trupp der Siriselite ausgeschalten und dabei die mitgeführte Technik erbeutet. Auch wenn es so aussah, als wäre ein Großteil der Software der Kampfanzüge von der Zentrale gelöscht worden, würden die Techniker von Orsius sicherlich etwas damit anfangen können. Mit 31 Jahren begann für Sahat das lang ersehnte Leben in Ruhe. Nach einem halben Jahr jedoch, wurde ihm dieses Leben zu langweilig und mit verdeckter Hilfe des Hauses Orsius gründete er AMBOSS, die Abteilung für militärische Beratung, Organisation, Sicherheit und Schutzaufgaben. Eine kleine Beratungsfirma, die es Sahat erlaubte immer wieder in seinen alten Arbeitsgebieten tätig zu werden. Die häufigsten Auftragsgeber waren kleine Firmen, oder Privatpersonen, die sich gegen Überfälle und Einbrüche absichern wollten. Manchmal ging es dabei auch um Personenschutzaufgaben oder Nachforschungen. Der Verdienst reichte nicht um zu leben, doch das war, dank der Unterstützung des Adelshauses auch nicht nötig. Die Arbeit verschaffte Sahat Ablenkung und Beschäftigung, nicht mehr und nicht weniger. Hastor Kalimachus Greer Hastor Greer aus dem Seitenarm Kalimachos-Corvin-Seian-Orsius ist Dragoner Major und im Oberkommando der taktischen und operativen Führung der Dragoner. Sein Fachgebiet sind verdeckte Spezialoperationen gegen andere Adelshäuser, vor allem gegen das Haus Siris. Er ist auch mit der weiteren Betreuung der für solche Missionen ausgestigenen Dragonern betraut. Er stellt somit das Bindeglied zwischen dem Haus Orsius und Sahat Clark da. Im Laufe von Clarks Aufstieg in den Reihen der Dragoner war Greer sein Unterstützer und Förderer gewesen. Ein Resultat eines kleinen Fehlers, bei der Planung eines Einsatzes, welcher diesen wohl zur Katastrophe hätte werden lassen können. Clark, damals noch einfach Dragoner, hatte diesen Fehler bemerkt bevor der Einsatz begonnen hatte und Greer dezent darauf hingewiesen. So blieb dem Major die Blamage erspart und der Einsatz der Dragoner ging reibungslos und erfolgreich über die Bühne. In dem Jahr nach dem Austritt Sahats hatte sich eine gute Freundschaft zwischen den beiden entwickelt. Auch wenn sie sich nicht oft sehen, sondern wenn nur telefonisch hören können, existiert eine breite Vertrauensbasis zwischen dem Exmilitär und dem Major. Charon Lomas Charon Lomas ist der einzige Überlebende des zwanzig Mann starken Siristrupps. Als Stunden nach dem Überfall die ersten Aufklärer der Siris den Platz des Massakers betraten kämpfte Charon noch immer seinen Todeskampf. Sein eiserner Wille und die Konstitution eines Soldaten hatten ihn länger am Leben erhalten als man hätte erwarten dürfen. Im hauseigenen Krankenhaus der Siris hatte man ihn retten können. Zwar besteht er nun zu zwei Drittel aus bionischer Technik und würde damit einem Techadepten des Mechanikums alle Ehre machen, trotzdem brennt noch ein Feuer aus Hass und Rachegelüsten in Charons Seele. Für einen Fronteinsatz war Lomas nach seinen Verletzungen nicht mehr zu gebrauchen, deshalb wurde er nun Ausbilder der F.A.U.S.T und züchtete sich selbst eine Gruppe Racheengel, die die Schmach tilgen sollten. Gleichzeitig zur Aufgabe als Ausbilder war Charon nun Teil der geheimdienstlichen Aufklärung der F.A.U.S.T und sein einziges Ziel bestand darin, die Überlebenden Mörder aus dem Haus Orsius zu finden und zu eliminieren. Und sie sollten dabei genauso leiden, wie er gelitten hatte. Der Bärtige Niemand weiß, wie „der Bärtige“ früher geheißen haben mag, man kennt ihn seit Jahrzehnten nur noch unter diesem Decknamen. Dabei bezieht sich dieser Name nicht nur auf den gewaltigen, wenig gepflegten Vollbart, sondern auch auf die rüpelhafte, direkte und zum Teil verletztende Art des Gangers. Sahat traf den Bärtigen als er seinen ersten Ausflug in die oberen Viertel der unteren Ebenen wagte. Wie es nicht anders sein konnte, griffen ihn eine Gruppe Ganger auf und führten ihn vor ihren lokalen Anführe – den Bärtigen. Doch beeindruckt von Clarks Fähigkeiten und dem großzügigen Angebot der Unterstützung, ließ er den ehmaligen Soldaten wieder laufen. Seit diesem Tag gehört auch die Gang des Bärtigen zu den Kunden von Clarks kleinem Geschäft. Hin und wieder unterstützt er Missionen der Gang gegen ihre Rivalen oder besorgt ihnen Waffen an die sie sonst nicht herangekommen wären. Über diese Waffengeschäfte entstand auch ein Kontakt zwischen der Gang und dem Haus Orsius. Für Greer war die Gang nun ein verlängerter Arm für schmutzige Geschäfte, für den Bärtigen war das Haus Orsius ein vorzüglicher Waffenlieferant. Diese Zusammenarbeit hatte unweigerlich ein Anwachsen der Macht des Bärtigen im Untergrund zur Folge. Macht schafft Neider und so ist Sahat Clark als Bindeglied immer weiter ins Fadenkreuz andere Gangs gerückt. 4. Zusammenfassung: Name: Sahat Clark Alter: 32 Standardjahre Zugehörigkeiten: Zivilist, Loyalität zu Orsius Aussehen: durchschnittlich, gespielt zivil, kantiges Gesicht, trainiert, braune Augen, dunkle Haare mit grauen Strähnen Kleidung: schlichte Pullis, Cargohosen, alles in erdigen, dunklen Farben Ausrüstung: zwei Pistolen, Kampfmesser der PVS, Mehrzweckrucksack, Datapad Konto: 5634 Schekel |