Koron III
Fernando de Vernandez - Druckversion

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- Fernando de Vernandez - 05-24-2010

Name: Fernando de Vernandez
Alter: 34 Jahre
Herkunft: Koron III

Aussehen: Obwohl kaum des mittleren Alters entwachsen, verunzieren bereits sorgenschwere, gramvolle Furchen die Denkerstirn dieses Mannes. Sein ehemals kastanienbraunes Scheitelhaar wich ob alltäglicher Sorgen und Nöte einem langsam verblassenden Grau, allein seine Pupillen tragen weiterhin eine freudvollere Mahagonifärbung, beinahe erfüllt mit der unbeschwerten Lasterlosigkeit aller Jugend. Seinen gepflegten Bart trägt er kurz gestutzt, während sein Haupthaar lockere Halblänge aufweist. Mephistophelische Brauen verziert mit markanten Spitzen ruhen über berechnend kühlen Augen, während er scheinbar immer die Maske des Wissenden zur schau trägt und somit nahezu in die Seelen der Menschen zu blicken vermag.

Gewand:

Eingehüllt in die einfachsten Gewandungen eines Mannes des Glaubens, verfügt jener über kaum mehr den ein ledernes Paar eleganter Schuhe, sowie den schwarzen Talar seines Standes. Dieser verfügt außerhalb über keinerlei Taschen, lediglich innerhalb beider Ärmel befindet sich ein geringer Stauraum, für etwaige persönliche Dokumente. Darunter schwarze Hosen, sowie ein blütenweißes Hemd aus einfach gewobenen Stoffen, sowie ein schmuckloses, silbernes Medaillon, in dessen ovalen Herzen versteckt hinter einer Klappe das Bildnis einer hübschen jungen Frau verborgen liegt.

Charakter:

Fernando scheint einen gemäßigten, väterlichen Charakterzug zu besitzen, niemals aufbrausend oder gar zornerfüllt, niemals voreilig oder unbesonnen handelnd. Er erweist sich in vielen Beziehungen als Pragmatiker, ist aber ein Verehrer und fanatischer Anhänger idealistischer Philosophien und somit auch ein brennender Verfechter gegen jegliche rationelle oder materielle Geisteshaltung. Manche Menschen erachten sein Auftreten als imperatorgefällig, andere wiederum als unheimlich, alle sind sich jedoch darüber einig das etwas, sagen wir, unnatürliches diesen Mann umgibt, beinahe wie eine Aura, welche Menschen entweder anzieht oder aber abstößt.

Fähigkeiten:

Die Macht des Wortes, aber auch jene des überzeugenden Diskurses, sind jene an welche Fernando bedingungslos und mit voller Hingabe glaubt, seine Doktrin, seine Gebote. Allerdings kann nicht jeder Irrgläubige allein durch gutes Zureden und unumstößliche Logik konvertiert oder gar eines besseren Pfades belehrt werden, aus diesem Grunde lernte er, entgegen des geltenden Dekretum Passivum des Senats - dessen Entscheidung in diesem Punkt er übrigens selbst als zweifelhaft und ketzerisch ansieht - wie man eine Stabwaffe oder einen Streitkolben führt. Folglich weis er durchaus einem Manne im Zweikampf den Schädel einzuschlagen, sollte es darauf ankommen.

Biographia:

“Ich bin kein einfacher Mann, meine Brüder und Schwestern, ich wandle unter den Gesalbten und Gerechten. Keinerlei Makel oder gar schäbige Sünde besudelt meine heilige Stola, keine Ketzerei verunreinigt meinen Verstand, denn mein Handeln und mein Ansinnen ist rein.”, der vortragende Priester, ein greiser Gesell schütteren Haares, bis auf einen betulichen Kranz kahl rasiert, warf segenspendende, mitleidige Blicke um sich, während er mitsamt eines an seinem Gürtel schwingenden Weihrauchkessels abermals metallischer Sohlen die aufgebahrte Reihe Männer und Frauen unterschiedlichster Herkunft abschritt, “Diese hier”, mit gespreiztem, anklagenden Zeigefinger verwies er auf selbige, “Diese hier waren unrein, moralisch verkommen und schwach! Ihre Leiber gebrandmarkt durch die auferlegten Sünden früherer Existenzen, Seine Herrlichkeit selbst hat ihnen allen diese Buße auferlegt für Verbrechen, weit schlimmer als alles das ihr euch vorstellen könnt, meine Kinder! Doch fürchtet nicht, den in all seiner Weisheit und Gnade, entsandte der barmherzige Imperator höchst selbst Seine auserkorenen Söhne und Töchter, um diese Lande zu reinigen von all der Dekadenz und dem Unrat, der Widernatur des unaussprechlichen Feindes! Darum, so verlangt es das Gesetz, müssen diese Häretiker und Verräter an seiner Heiligkeit den Flammen überführt werden!”, sein anschwellendes Wort, emporsteigend in schier himmlische Sphären, machte das umstehende Volk sorgenvoll hinter vorgehaltener Hand munkeln, tuscheln, beunruhigendes Flüstern, nur jedes siebte aufgeschnappte Wort ließ schreckliche, monströse Taten dieser hier angeklagten Sünder erahnen, Wetterhexerei, das Vieh hätten sie verzaubert und auch diesen Knaben, welcher vergangen Jahres im nachbarschaftlichen Joren verschwunden war, hätten sie entführt und in einer schwarzen Messer geopfert, “Fürchtet euch nicht meine Kinder! Noch seid ihr rein, noch seid ihr unschuldig, denn obgleich ihr all die Schlechtigkeit und Verdorbenheit dieser Ketzer miterleben musstet, so ist es unser schützender Mantel, welcher sich segnend über eure Häupter legt und eure Erlösung gewährleistet, fürchtet euch nicht, denn wir bringen die läuternde Flamme Seiner strahlenden Herrlichkeit, um euch den Pfad damit zu weisen!”, maskierte Gestalten, gehüllt in mahrschwarze Kutten umringten nun die auf dicken Scheitern, Reisig und Astwerk aufgebahrten Sünder, der schwere seifige Gestank des dazwischen vergossenen Benzins erfüllte seine aufblähenden Nasenflügel, während er feierlich das Zeichen des Aquila Imperialis über die Verdammten schlug, “Möge der Imperator Gnade vor Recht über eure verdammten Seelen ergehen lassen, ich jedenfalls werde keine Zeigen!”, damit senkte der Bezirksvorsteher, ein ebenso feister wie hoher Mann, ein pensionierter Stahlgießer, einer behelfsmäßige Fackel, auf das ein gerechtes Inferno all deren Sünden hinweg brennen möge. Verzehrendes Todesgeschrei mischte sich mit dem widerlichern Unklang und dem bestialischen Gestank verbrennenden Menschenfleisches, während sich die gemarterten Seelen die Haut zerfleischten im Versuche auch nur einen fingerbreit durch Fesseln geschlagen den Flammen zu entrinnen. Diese Auto-da-Fè war innerhalb einer halben Stunde vollzogen worden, wenn selbst die überschwänglichen Feierlichkeiten zur Exkommunikation und Exekution dieser verdammenswerten Hexer sich über drei Tage hingezogen hatte.

Der Vorsitzende des Tribunals war Vater Alonsio Miguel el Valiente gewesen, ein höchst angesehener Glaubensmann und Vollstrecker der imperialen Willens Seiner Heiligkeit, selbsternannter Richter über alle Ketzer und alle, wie er sie nannte, vom Pfade Abgekommenen. Im hohen Alter von siebenundachtzig Jahren war er weitaus vitaler als die meisten seiner Generation, entstieg dem Bette bereits zur fünften Morgenstunde, verrichtete seine Andacht, genoss ein bescheidenes Morgenmahl, verbrachte die restlichen Stunden mit dem Studium der heiligen Schriften und lauschte des Nachmittags den verschiedenen Sorgen und Klagen der Einheimischen jeder Stadt an welcher er und die seinen vorüberzogen. Einstmals war Fernando selbst ein Mitglied einer vorindustriellen Kommune auf der südlichen Hemisphäre gewesen, die Menschen dort waren gläubiger, einfacher und vor allem schneller im Verteufeln. Als damals der Tross des Vaters innerhalb der geweihten Mauern ihres örtlichen Klosters gastierte, erhob man nicht weniger den sieben Anklagen wegen Hexerei und Fluchwerk. Die Angeklagten waren allesamt geistesgestörte Einzelgänger gewesen, jene die zulange nahe verseuchter Gewässer gelebt hatten oder schlicht derart geschändet geboren worden waren. Man hatte sie gleichfalls auf den Scheiterhaufen geworfen, zuvor gnädigerweise allerdings stranguliert, man wollte eine gewisse Form der Gnade zeigen, selbst wenn offiziell niemand jemals davon erfahren sollte, ein Recht welches man für gewöhnlich jenen zuerkannt welche der Teufelei abschworen. Aus vollster Überzeugung hatte er sich damals jenen angeschlossen. Dies war vor etwas mehr als achtzehn Jahren gewesen, inzwischen hatte sich seine Weltanschauung bedeutend erweitert. Gerade dies geisterte wiederum durch seinen Verstand, während er mit tintengetränkter Feder die Geständnisse der erst kürzlich verbrannten niederschrieb. Allesamt waren sie nach Anwendung der Folter geständig gewesen und so manche verkommene Teufelei fand somit ihren sicheren Verschluss bei den anderen Schriften des Vaters. Nicht verwunderlich, wie mancher zartbesaitete Mensch wohl meinen mochte, die Zeiten waren schwer, Terra fern und die Verlockungen des Paktierens allgegenwärtig. Doch gerade darin täuschten sie sich, niemals durfte der Pakt als einfacherer Pfad gewertet werden, niemals war der Angeklagte unschuldig oder die Gesellschaft selbst an seinem Vergehen schuld. Jeder war für seine Taten selbst verantwortlich, die unerbittliche Treue gegenüber dem Imperator selbst war die oberste Pflicht! Ketzereien grassierten dieser Tage, einer der Angeklagten hatte gar behauptet der Imperator seie vormals auch nur ein gewöhnlicher Mensch gewesen, mögen die lodernden Flammen seine heuchlerische Seele von all dem verderblichen Unrat reinigen! Der Imperator war perfekt, in jeder geschliffenen Facette glich er einem makellosen Edelsteine und selbst jeder Analogie war vollkommen unzureichend seine göttliche Herrlichkeit auch nur annähernd zu beschreiben! Nein, er war viel mehr als ein Mensch, immer schon gewesen und dieses Wort zu verbreiten, dieses reine Wort für alle empfänglich zu machen, war ihre höchste Pflicht, ihre Opferung an Seine Heiligkeit.


- Kogan - 05-24-2010

Nichts dran auszusetzen, gut geschrieben. Nur die Zusammenfassung fehlt noch, aber die kannst du reinstellen wenn du es bei den Bewohnern postest.