Koron III
Dave - Druckversion

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- Dave - 12-30-2009

[Bild: Clint.jpg]

Name:
Dave Harold


Alter:
31


Herkunft:
Koron III


Zugehörigkeiten:
Abenteurer/Söldner


Aussehen:
Einen unrasierten Tagedieb würden ihn viele Angehörige der feinen Gesellschaft vielleicht nennen, denn der Mann von dunkelblondem bis braunem Haarwuchs läuft eigentlich permanent mit einem Dreitagebart durch die Gegend, hat ewig einen dieser billigen Zigarillos im Mundwinkel kleben und der charakteristische Hut sieht ebenfalls so aus, als ob er schon länger in Benutzung wäre.
Dass an diesem Mann jedoch mehr dran ist, als es auf den ersten Blick scheint, wird deutlich bei einem Blick in die Augen. Besieht man sich sein rechtes Auge, ist alles noch ganz normal. Weiß, dann die blaue Iris und die schwarze Pupille. Ganz anders als sein linkes Auge, welches sich vorallem durch die durchgehend rote Farbe und das umgebende Adamantium auszeichnet. Es ist bionisch, und dabei noch von außergewöhnlich guter Machart, da man es bei geschlossenen Augen so nicht erkennen könnte, selbst wenn die Augenlider eigentlich nicht echt sind. Durch abtasten der linken Schädelseite könnte man außerdem herausfinden, dass sich der Bionic dort noch ein Stück fortsetzt, um einerseits die Elektronik aufnehmen zu können und andererseits zersplitterte Schädelemente zu ersetzen. Das alles ist jedoch mit Kunsthaut überzogen.
Wandert der Blick nun weiter nach unten, mag er zuerst die Kleidung des Mannes registrieren. In der Regel handelt es sich hierbei um dunkle Squamboystiefel und eine schwarze Gohmhose. Bei den Squamboystiefeln handelt es sich um einen Tick der koronschen Söldner und aller verkackten Helden des Ödlands, um sich von gewöhnlichen Militaristen, Faschos und Anarchisten gleichermaßen abzugrenzen, und die eigeintlich auf die Hirten und Treiber der riesigen Squam-Squam-Herden zurück zu führen sind. Und was eine Gohmhose ist ? In der heutigen Zeit würde man es wohl Jeans nennen, Gohmhosen haben jedoch den Vorteil nicht nur unserer sauberen sondern auch der weitaus dreckigeren Umwelt auf Koron III trotzen zu können. Sie wurde im militärischen Bereich zwar schon lange vom "Strampler" verdrängt und die letzten, die diese Hosen noch standardmäßig trugen, waren wohl die Haustruppen des untergegangenen Adelsgeschlechts der Tiberen gewesen. Ebenso waren diese Hosen aufgrund ihrer kostengünstigen Produktionsweise sehr beliebt, wieder einmal bei den Squamtreibern. Nichtsdestotrotz sind diese Hosen ein modischer Dauerbrenner und werden vielerorts gerne getragen.
Dazu trägt er in aller Regel ein blaues Hemd über einem Shirt und verlässt sich bei der Rüstung nur auf eine Kevlarweste, die unter dem Hemd getragen wird. Die Klamotten sind dabei, wie allgemein üblich, allesamt vorbehandelt und aus bestimmten Materialien gefertigt, um einen gewissen Schutz gegen schädliche Umwelteinflüsse zu bieten und gerade die Stiefel schützen 1A vor verseuchtem Brackwasser oder ähnlichem. Insbesondere auch der Hut ist ausgesprochen widerstandsfähig und für weitergehenden Schutz trägt er oftmals auch noch einen Poncho in grün mit weißen Musterungen.
Bei alledem, verfügt er sogar noch über einen athletischen Körperbau und es wird auffallen, dass das Auge nicht der einzige Bionic an diesem Mann ist.
Der linke Arm ist nämlich ebenso komplett bionisch, im Gegensatz zum Auge allerdings nicht mit Kunsthaut überzogen. Auch hier sticht die gute Machart der Adamantiumprothese ins Auge, wobei die Äußerlichkeiten hier jedoch über den tatsächlichen Wert hinwegtäuschen mögen.


Charakter:
Seine guten Manieren strafen sein Äußeres lügen, ist er doch durchaus in der Lage charmant und höflich zu sein, selbst wenn ihm dabei der Schalk im Nacken sitzt.
Er ist niemand, der sich im Glauben an irgendwelche Gottheiten verzerrt und er glaubt auch nicht an den Frieden zwischen den Menschen, sondern nur an seinen eigenen, inneren Frieden. Insofern ist er seltsamerweise sogar ein Anhänger von Dingen wie Meditation und hat zu einer außergewöhnlichen, inneren Ruhe gefunden, die auch nach außen durchscheint. So nötigt er den meisten Personen mit seinem stillen und doch unerschütterlich selbstbewussten Auftreten immer wieder Respekt ab, überrascht aber auch immer wieder mit Redegewandheit, Wortwitz und trockenem bis schwarzem Humor der bisweilen zu Tage treten kann.
Bei all der stoischen Ruhe, die er aber hauptsächlich pflegt und dabei hilft Ärger aus dem Weg zu gehen, ist er dennoch keinesfalls so gefühllos wie er scheint, was auch der Humor zeigt. So hat er beispielsweise ein ausgeprägtes Unrechtsempfinden und verfügt über ein, durch Tod und Gewalt dennoch eingeschränktes, Gewissen und vorallem liebt er seine Freiheit und schließt sich nur sehr ungern Ideologien oder Glaubensrichtungen an.
So sehr er aber auf Gerechtigkeit pocht, muss diese Empfindung bei ihm jedoch auch mal zurückstecken. Häufig muss nämlich eben doch jeder gucken wo er bleibt und offene Rebellion ist nicht immer klug. Eine gesunde Neutralität zu wahren und wenn möglich im Verborgenen Hilfe zu leisten sind seine bevorzugten Mittel, denn so erspart er es sich auch den von ihm als dümmlich angesehenen Ruhm zu ernten, welcher bekanntermaßen auch Neider anzieht. Er ist mitunter zwar sehr großzügig was das liebe Geld angeht, allerdings beschränkt er das verständlicherweise auf Fälle die tatsächlich sein Mitleid erregen und nicht auf dahergelaufene Schurken.
Das bereits erwähnte Unrechtsempfinden gepaart mit der alltäglichen Gewalt führte nun leider auch dazu, dass er einen gewissen Hang zur Selbstjustiz zeigt, wo das völlige Abhandensein von Rechtsprechung ihn nach seinem Dafürhalten dazu zwingt. In bestimmten Fällen heiligt für ihn der (eigene) Zweck sogar die Mittel. Wo er bei vielen Barmherzigkeit und Mitleid zeigen mag, kennt er bei Halunken doch keine Gnade und bereitet deren Leben ohne zu Zögern ein Ende, wenn es für ihn nützlich ist. Ausgesprochen zwiespältig, aber manche mögen sagen nötig in der brutalen Welt des 41. Jahrtausends.
Man sollte auch nicht müde werden zu erwähnen, dass er bei alledem immer ruhig und gelassen wirkt. Bei ihm handelt es sich dabei allerdings nicht um die typische Wortkargheit, immerhin wurde seine Fähigkeit freundlich und offen aufzutreten bereits niedergeschrieben, stattdessen weiß er natürlich auch, dass es in vielen Situationen einfach sinnvoller sein mag den Mund aufzusperren statt den Stein zu mimen.


Ausrüstung:
Da wären zunächst natürlich die bereits erwähnten Bionics, sowie auch welche, die sich äußerlich nicht erkennen lassen. Jedes dieser Ersatzkörperteile ist dabei nachträglich noch umfassend durch vielfältige Optionen erweiterbar, bis zur deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zu normalen Körperteilen, im Moment erfüllen sie jedoch hauptsächlich nur Grundfunktionen. Im Falle des bionischen Armes weisen sie sogar eindeutige Nachteile zum fleischlichen Pendant auf. Bei allen Bionics wurde darauf geachtet, dass sie ein hochwertiges Material, wie Adamantium verwenden, gegen die vielfältigen Umwelteinflüsse resistent sind und sich auf gutem technischem Niveau befinden. Trotzdem zeigen sich eben beim Arm gewisse Nachteile, so ist er rundum geschützt und ebenso geformt und beweglich wie ein normaler Arm auch, allerdings unterscheiden sich die künstlichen „Muskeln“ von der Fähigkeit der Kraftausübung her nicht von der eines normalen Arms, nicht zuletzt da auch die noch menschlich verbliebenen Teile der Schultermuskulatur für die Bewegung eingesetzt werden müssen. Da hier an keiner Stelle Ersatz bzw./oder Leistungssteigerung stattgefunden hat, wird das Benutzen des bionischen Armes auf Dauer zu einer recht anstrengenden Angelegenheit, da er doch ein beträchtlich größeres Eigengewicht besitzt im Gegensatz zu einem normalen Arm. Ebenso mangelt es an Sensorik, die dafür sorgen könnte, dass man mit dem Arm tasten und fühlen könnte wie mit einem naturbelassenen Körperteil. Im Augenblick warnen einen die Sensoren lediglich vor starken, schädlichen Einflüssen wie großer Hitze oder Chemie usw. Für weitergehende Warnungen vor Beschuss oder zum Beispiel Hiebwaffen ist die Sensorik noch nicht gut genug. Zu Schmerzempfindungen würde es aber ohnehin nur kommen, wenn die Adamantiumhülle durchbrochen wird, bis dahin ist die „Warnung“ ein etwas, komisches, schwer beschreibliches Gefühl, vielleicht etwas, das einem Kitzeln oder Schaudern ähnelt. In Anbetracht all dieser Umstände ist der bionische Arm im Moment jedoch kaum mehr als ein grobmotorischer Greifer oder eine klobige Schlagwaffe, die aufgrund des Gewichts eher selten eingesetzt werden kann.
Das bionische Auge ersetzt nicht nur das Auge und ein Stück des Schädels, was Platz für die Elektronik, machte und sogar noch lässt, nein auch ein Stück des linken Unterkiefers musste ersetzt werden und ein Großteil der Zähne, auch wenn es sich bei letzteren um gewöhnlichen Zahnersatz handelt. Dadurch wird der Kopf ebenfalls schwerer, bequemes Tragen ist aber dennoch möglich. Das bionische Auge erfüllt derzeit die selben Funktionen wie das natürliche. Was das angenehme Tragen ermöglicht ist die leichte Verstärkung der Halsmuskulatur und der Wirbelsäule, welche ansonsten kaum Vorteile bietet.
Im Hals verbirgt sich ebenfalls Bionisches, so musste die Luftröhre teils erneuert werden, wobei eine Filter mit eingesetzt wurde. Dieser Filter schützt nicht vor Gasen oder ähnlichen Einflüssen in größerer Konzentration und ist einer Gasmaske damit aktuell unterlegen, allerdings ermöglicht er das gefahrlose Bewegen durch die Ödlande und andere verseuchte Abschnitte.
Ansonsten führt er vorallem jede Menge Krimskrams mit sich rum, welchen er in Taschen oder dem Koppeltragesystem unterbringt und unter anderem auch Zigarillos, Zippo und Munition einschließt. Da es ihm mit dem Arm aktuell etwas schwer fällt ein Gewehr zu verwenden, verlässt er sich auf eine Pistole.
Genauer gesagt eine H&S SAP ( Hartmann & Söhne Schwere Angriffspistole ). Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine, wie gesagt, schwere Pistole, die hauptsächlich von privaten Kampftruppen oder Einzelpersonen, die etwas großkalibrigeren Schutz bevorzugen, genutzt wird. Die Waffe ist aus glasfaserverstärktem Kunsstoff gefertigt und wird standardmäßig in mattschwarz geliefert. Der Lauf besteht aus hartverchromtem Polygon und dank der massiven, aber schweren Bauweise funktioniert sie hervorragend als Primärwaffe, hat eine außergewöhnlich lange Lebensdauer und widersteht den meisten Umwelteinflüssen. Die Waffe ist halbautomatisch und funktioniert nach dem Rückstoßladerprinzip. Die Laufmündung ragt aus dem Schlitten heraus, ist mit einem Gewinde versehen und würde so das Anbringen eines Schalldämpfers ermöglichen. Auch die Anbringung eines Laserzielgeräts ist möglich, beide Dinge befinden sich jedoch nicht in seinem Besitz. Die Waffe verwendet Munition im Kaliber .45 ACP bzw. 11,43mm und eine Magazinfüllung beträgt 12 Schuss. Die Waffe hat eine Gesamtlänge von 245mm und wiegt voll aufgerüstet annähernd 1,5 kg. Die einzelnen Waffenteile sind außerdem so konzipiert, dass sie auch mit Polarhandschuhen noch bedient werden könnten. Effektive Reichweite sind die üblichen 50m.
Die Pistole trägt er in einem Oberschenkelholster.


Fähigkeiten:
Einige unter euch haben es bestimmt schon erraten: Er ist ein guter Schütze.
Von einem guten Schützen zu sprechen ist dabei aber immer schwierig, da es schwer zu erklären ist, was ihn denn bitte von anderen Schützen abhebe. Eine ruhige Hand ? Dazu ein gutes Auge ? Und jemand der erst dann schießt, wenn er sich sicher ist auch zu treffen. Natürlich zählt auch das Wissen um die eigene Durchschlagskraft der Waffe, die Magazinfüllung, man muss wissen wie zuverlässig die Waffe ist, wie schnell kann ich feuern ? Nicht jede Kugel die nicht tötet muss verschwendet sein. Es kann mitunter auch ausreichen den Feind in Deckung zu zwingen, und zu entscheiden, dass es zu viele Feinde für zu wenig Kugeln sind, denn der wichtigste Trick ist doch angeblich, sich selbst nicht treffen zu lassen. Einfach nur zu sagen Dave wäre ein guter Schütze wäre etwas platt. Sagen wir lieber er ist sehr versiert im Feuerkampf allgemein. Er schießt schnell und trifft gut.
Wie soll man nun seine Nahkampfqualitäten beschreiben ? Martial Arts Tricks kennt er eigentlich kaum, nur so zum Beispiel einen Wurf über die Schulter, so zwei, drei grundlegende Sachen halt. Er kann auch einem Feind mit schnellen Handgriffen eine Waffe entreißen bzw. aus der Hand prellen, fast schon Standard bei Kneipenschlägereien, aber so großartige Dinge wie fechten usw. hat er nie ausprobiert. Womit er sich aber eben hervorragend auskennt, sind Schlägereien ! Er kann abwehren, viel einstecken, ist schnell, kennt miese Tricks und hat einen ordentlichen Rechten Haken ! Und wenn auch seltener verwendet, so ist ein kiloschwerer Adamantiumarm auch nicht unbedingt Etwas, das man im Gesicht haben will.
Wie jeder andere Mensch verfügt er ansonsten über eine Vielzahl von Fähigkeiten. Bekanntermaßen kann man ja in allem gut werden, wenn man es nur wirklich will. Und vielleicht, ist auch das eine von Daves besten Fertigkeiten. Der Wille. Er weiß was man alles bewirken und schaffen kann, wenn man es nur wirklich will. Und er ist davon überzeugt, dass es eben auch diese geistige Stärke war, die es ihm ermöglicht hat, immer noch am Leben zu sein.
Weiterhin mag man die Intelligenz und die Schläue aufführen, welche zusammen mit dem Willen und dem Selbstbewusstsein, fast automatisch auch Führungsqualitäten ergeben. Seine Intelligenz findet sich außerdem bescheinigt in dem zwangsweise abgebrochenen Medizinstudium und er verfügt über einen reichen Fundus an Wissen über Geschichte und Philosophie. Viele würden dies als sinnloses Geschwafel, unnützes Gewühl in der Vergangenheit oder Ähnliches abtun, nicht zu leugnen ist jedoch, dass es hervorragend taugt um sein Allgemeinwissen zu profilieren, was auch eine nützliche Gabe sein mag.


Biographie:
Es war einfach ein wunderschöner Tag, als Dave Harold zur Welt kam. Die Sonne lachte hell und fröhlich vom Himmel, keine einzige Wolke war zu sehen, alle machten Picknick im Park und die Dunkelheit des 41. Jahrtausends schien ganz weit weg zu sein. Nein, natürlich nicht. Immerhin sprechen wir hier von Gohmor, Koron III. In Wirklichkeit war der Himmel wie immer bedeckt von Industrieabgasen und großen, dicken Regenwolken, die sauren Regen über der Stadt vergossen, während vom Meer her das Tosen der Brandung und der Donner der fast schon zum Inventar gehörenden Gewitterwolken zu hören war. Der Wind heulte um das Haus nahe der Küste und die Sonne verbreitete ihre alles andere als angenehm warme Strahlung höchstens in dem Ödland vor den Stadttoren.
Aber malen wir nicht den Teufel an die Wand, immerhin erblickte er als erstes von drei Kindern das Licht der Welt und hatte sogar noch das ausgesprochene Glück in eine Mittelschichtsfamilie geboren worden zu sein.
Aber soll ich jetzt von knuddeligen, kleinen Babies erzählen ? Von einem kleinen Jungen mit roten Bäckchen, goldenen Löckchen und einem Schmerbauch wie er im Buche steht ? Nein, das ist langweilig und auch wenn wir das Glück hereinlassen wollen wirkt es doch irgendwie unpassend vor dem finsteren Hintergrund des 41. Jahrtausends. Adelskinder, die über den Kunstrasen tollten und aus herrlichen, verzierten Springbrunnen tranken und unter den gläsernen Kuppeln der Oberstadt heranwuchsen mochten ein solch verklärtes Leben führen, aber derartige Lebensstandards drangen in aller Regel nicht bis in die Mittelschicht vor. Sicher, man lebte ganz gut. Vater und Mutter betrieben ein kleines Restaurant und im Allgemeinen war immer genug Geld da. Aber eine riesige Makropole wie Gohmor zu versorgen war ein enormer, logistischer Aufwand und kam es zu Lieferengpässen, wurde es auch mal nötig auf eintönigere oder aber exotischere Kost umzusteigen. Ratten zum Beispiel ! Man glaubte garnicht wie groß die Viecher werden konnten und sie waren in so riesiger Zahl vorhanden, dass man eigentlich immer eine zum Verspeisen fand. Das war mittlerweile so natürlich, dass gewisse Delikatessen, wie Rattenhirn, bereits beim Adel Anklang fanden und gemeinhin als Delikatesse galten, obwohl man nicht lange brauchte, um die geschichtliche Herkunft dieses Mahls zu ergründen.
Dave ging ganz normal auch zur Schola, erwies sich als ausgesprochen aufgeweckt, was sich eben auch in den Noten zeigte und musste sich in den Pausen trotzdem auch prügeln. Überhaupt war Gewalt ein enorm großes Thema. Man glaubte gar nicht wie grausam Kinder schon sein konnten, bis man sah wie sie sich gegenseitig zerhauten, erpressten, ausraubten, bestahlen und was es nicht sonst alles gab. Es gab Banden, kaum mehr als kleine Gangster die ein bisschen rebellierten zwar, aber dennoch. Man schlug sich nach Vorbild der Gangs in den tieferen Vierteln und wusste doch, dass man ganz normal in einer Nachbarschaft leben würde wenn man dann mal erwachsen war. Man tobte sich aus, war draufgängerisch, pflegte vergleichsweise kurze, aber wilde Kontakte zu Mädchen und sowas halt. Dave wuchs in diesem Umfeld auf und passte sich natürlich weitesgehend an, mit dem kleinen aber feinen Unterschied aber zum Beispiel, dass er engere Beziehungen zu Mädchen bevorzugte, ohne dabei der Illusion ewiger Liebe gänzlich zu verfallen. Er nahm es leicht und gleichzeitig trotzdem noch ernster als die Meisten.

Schwer zu sagen, was letztenendes aus Dave geworden wäre. Er persönlich hatte sich zwar immer gegen das Leben des Restaurantbesitzers gewehrt, aber bei dem fast vorbestimmten Leben, das man in der Makropole führte, wäre es auch nicht verwunderlich gewesen, wäre es schließlich dazu gekommen. Doch es kam natürlich nicht so und wie das häufig eben der Fall ist, ist eine brutale und ungemein unappetitliche Gewalttat der Grund hierfür.
Dave war an dem Abend zuerst nicht zu Hause, sondern bei seiner Freundin. Nichts besonders Angenehmes, sie war vielmehr seine Ex-Freundin als er am selben Abend noch wieder nach Hause ging. Als er ankam, war die Polizei bereits anwesend. Seine gesamte Familie, war, so schien es, bei einem Raubüberfall ums Leben gekommen. Einer der Ersten seit langer Zeit im Viertel. Seine Eltern und Geschwister lagen niedergeschossen, im eigenen Blut auf dem Boden, einige Stühle und Tische waren umgekippt, mehrere Glasflaschen im Regal hinter dem Tresen waren zersprungen und neben seinem Vater lag dessen alte Schrotflinte. Einige blutige Schleifspuren führten nach draußen und man hatte zuerst vermutet dass diese zu Dave gehörten. Da dieser nun aber lebend dort stand, wurde klar, dass es seinem Vater wohl noch gelungen sein musste einen der Angreifer zu erschießen.
Am nächsten Morgen tauchte dann erstmal seine Ex auf, wollte trösten und so weiter. Dave befleißigte sich hierbei einer ausgesprochen zynischen Sichtweise, was zu einem erneuten Streit führte und dazu, dass eine lautes Klatschen im Viertel erschallte.
Als seine Wange nicht mehr weh tat, beschloss Dave, dass es an der Zeit war das alles hinter sich zu lassen. Er verband zu viele Erinnerungen mit diesem Ort und hatte mit Gastronomie ohnehin nie etwas am Hut gehabt, auch wenn man ihn von klein auf die guten Manieren gelehrt hatte und wie man Tabletts durch die Gegend trug, aber sein Ding war das nie gewesen. Nun, da ihn also nichts mehr dort hielt, verkaufte er das Restaurant, nahm sein angemessen gutes Zeugnis von der Schola und suchte sich eine weniger preisgekrönte Universität am anderen Ende der Stadt, die dafür keine unbezahlbaren Gebühren verlangte.
Er prellte dabei ganz bewusst den Wehrdienst, machte an entsprechender Stelle sogar ein paar Falschangaben, damit er nicht zur Armee musste. Er hatte keine Lust sich für etwas, woran er nicht glaubte verheizen zu lassen.
Alsdann begann er also ein Medizinstudium und quartierte sich auf dem „Campus“ ein. An dieser Stelle lässt sich wieder hervorragend fragen, was man denn nun schreiben soll. Das Geld, dass Dave aus dem Verkauf erhalten hatte sollte voraussichtlich für das ganze Studium reichen, insofern war es einigermaßen unbeschwert und kaum anders als zu seiner Schulzeit auch. Anzumerken ist hier nur bereits die charakterliche Veränderung in Richtung des heutigen Dave, die ihn damals schon stiller machte und ihn brüten lies über die Welt und was die Menschen einander antaten. Zweifellos war diese Entwicklung der Ermordung seiner Familie zuzuschreiben. Dennoch, seine fröhliche Seite trat mit der Zeit wieder häufiger zu Tage, er legte allmählich die jugendliche Unsicherheit ab und wurde schon mehr der selbstbewusste Mann, der er heute ist.
Er studierte bereits etwa drei Jahre, war ganz gut bei der Sache, als die PVS schließlich doch einmal an die Tür klopfte. Versteht sich von selbst, dass keiner der Beteiligten sonderlich glücklich war und letztendlich hatte es insgesamt verheerende Folgen für Dave. Zum einen war da die Zwangsexmatrikulation und ein Verfahren vor einem Kriegsgericht wegen Wehrdienstverweigerung und damit im Zusammenhang stehenden Betruges. Die glorreichen Streitkräfte ließen bei sowas offensichtlich nicht mit sich spaßen und Dave wurde zu einem Jahr Dienst im Strafbataillon 7 „Ewige Sühne“ verurteilt. Zusätzlich wurde sein gesamtes, kleines Vermögen eingezogen, als wolle man sichergehen, dass Dave, sollte er seinen Dienst doch überleben, anschließend ganz sicher auf der Straße verende.
Eine großartige Ausbildung erhielt er vor Dienstantritt natürlich nicht. Man erklärte ihm lediglich die Funktionsweise seines Gewehrs, riet ihm den Kopf unten zu halten und dann ging es auch schon los. Das folgende Jahr war eigentlich nur eine Aneinanderreihung brenzliger Situationen. Daves Bataillon kämpfte immer ganz vorne am gefährlichsten Frontabschnitt den sich das Oberkommando nur vorstellen konnte und die Sträflinge wurden immer wieder auf Feindstellungen gehetzt und dabei systematisch verheizt. Dave überlebte vorallem, indem er sich das Verhalten der erfahreneren Soldaten abschaute und wurde gegen Ende seines Dienstes sogar richtig gut. Dave musste feststellen, dass er wohl eigentlich kein schlechter Soldat geworden wäre. Trotzdem, er wollte sich selbst aussuchen, wofür er seinen Hals riskierte.
Nach Ableistung der Strafe stand er dann, wie erwartet, buchstäblich auf der Straße und konnte nirgendwohin. Als halb ausgebildeter Arzt ohne irgendeine Lizenz oder Möglichkeit die Ausbildung fortzusetzen, blieb ihm scheinbar nur eine Möglichkeit. Er begab sich in die unteren Viertel, wo Hunger und grausame Bandenkriege herrschten. Dort arbeitete er als Arzt. Half denen, denen keiner helfen wollte. Seine Versuche möglichst neutral zu bleiben, blieben dabei fruchtlos und so versank er bald wieder in einem Strudel aus Gewalt und kämpfte in den ewigen Auseinandersetzungen der Gangs mit. Dabei legte er mehr Wert auf größtmögliche Sicherheit denn auf Idealismus oder Machtbestrebungen. Er schloss sich möglichst Banden an, die guten Schutz boten und verzichtete auf irgendwelche Anführerschaft, denn er erkannte recht schnell, das gerade Jenen ab dem Amtsantritt nur noch ein kurzes, weiteres Leben bevorstand. Er setzte lieber auf größtmögliche Sicherheit. Über all die Zeit hinweg, suchte er jedoch nach einer Möglichkeit diesem Leben zu entkommen. Und nach drei Jahren schließlich, offenbarte sie sich in Form eines alten Studienkollegen.
Dave war mal wieder auf Streifzug in den besseren Gegenden und traf den Mann in einer Bar, in welcher sie früher oft zusammen getrunken hatten. Warum auch immer er dort saß, Dave kam es zu Gute, da der Kerl mittlerweile bei Siris angestellt war. Dave war nicht unbegabt und mithilfe dieses Freundes als Bürgen würde es ihm sicherlich gelingen bei dem Adelshaus eine Anstellung zu finden. Er bewarb sich bei F.A.U.S.T.. Als Wissenschaftler oder Arzt war es ihm ja nicht möglich und vermutlich wollte er das nach all der Zeit auch garnicht mehr. Er war jetzt Krieger. Das Leben hatte ihn dazu gemacht und die Medizin war allenfalls noch eine nützliche Fertigkeit, die er jedoch für sich behielt. Stattdessen dichtete er sich eine schöne, militärische Vergangenheit zusammen, um über das tatsächlich Geschehene hinweg zu täuschen und bekam den Job schließlich sogar. Was folgte waren vier Jahre Dienst und Ausbildung bei Haus Siris. Dave verband keine besondere Loyalität mit Siris, es war einfach nur die perfekte Möglichkeit gewesen den Slums zu entkommen. Vom Ganger zum Elitekämpfer. Kein schlechter Aufstieg immerhin und Dave war nun fast endgültig der geworden, der er eben heute ist. Im Laufe der Zeit gelang es ihm außerdem sich außerordentlich verdient zu machen und lenkte das Wohlwollen vieler Hausangehöriger auf sich, was sich später noch als Glücksfall herausstellen sollte.
Nun kommen wir auch dazu, wie Dave an seine Bionics gelangt ist. Das Ganze war für ihn natürlich deutlich spektakulärer als es sich anhören mag. Fakt ist, dass er sich natürlich auf Einsatz befand und dass sein Trupp in Zuge desselben von schweren Waffen beschossen wurde. Dave verließ nach all den Jahren nun doch sein Glück, als eine Rakete in seine linke Schulter schlug, den Arm abriss, das Auge zerstörte und die Luftröhre zerfetzte. Er hat das Ganze nur durch Willensstärke, schnelle Versorgung und das medizinische Können der Siris-Ärzte überlebt, die ihm im Zuge der Behandlung die vielen bionischen Ersatzkörperteile anbrachten. Das Ganze war insgesamt natürlich sehr langwierig, da die Teile nicht einfach nur angebracht werden konnten, sondern auch Nerven und Gewebe verbunden werden mussten, damit sie die fehlenden Körperteile wirklich ersetzten. Beim Arm wurde dabei alles soweit verbunden, aber die Sensorik im selben noch nicht komplett eingesetzt bzw. eingestellt.
Grund hierfür war der vorzeitige Abbruch der Behandlung, da Daves Falschangaben zu seiner Person mal wieder aufgeflogen waren. In Anbetracht seiner Verdienste entschied man sich ihm die Bionics im aktuellen Zustand zu belassen, beendete jedoch das Arbeitsverhältnis mit ihm.
Dave war raus, diesmal allerdings mit genügend Geld um sich einzudecken und so zumindest halbwegs seriös zu wirken was es ihm ermöglichen würde, woanders Arbeit zu finden, womöglich auch bei Stellen, die sich weniger für seine Vergangenheit interessierten.
Die nächsten zwei Jahre ließ er Gohmor erst einmal hinter sich. Er nahm als Begleitschutz an Expeditionen in die südlichen Gegenden teil, kam viel rum, lernte einige Dinge über Flora, Fauna und Geographie des Planeten und wäre eben jene Fauna nicht teilweise groß und gewalttätig gewesen, es hätte glatt ein netter Ausflug ins Grüne sein können.
Nach all der Zeit zog es ihn dann aber doch zurück nach Gohmor.

Abgesehen vom Auge ? Er lässt den linken Arm hängen. Daran erkennen Sie ihn.


Zusammenfassung:

Name: Dave Harold
Alter: 31
Herkunft: Koron III, Gohmor
Fraktion: -/-
Aussehen: dunkelblond; unrasiert; Arm u. Auge links bionisch; Gohmhose schwarz; Hemd blau; Squamboytiefel braun; Poncho grün, weißes Muster; Hut;
Charakter: still; gelassen; freiheitsliebend; rechtschaffen aber Selbstjustiz; kompromisslos -> kennt Skrupel (nur halt nicht überall); auch höflich, freundlich, scherzend
Ausrüstung:Krimskrams; scheinbar zahllose Zigarillos; Zippo; Munition; H&S SAP; Kevlarweste (verborgen)
Bionics:
Arm: behäbig, gefühllos
Auge: nichts Besonderes
Luftröhre: schwacher Atemfilter
Fähigkeiten: weiß sich zu wehren; Wille; Intelligenz, Schläue; halber Arzt;
Konto: 300 Schekel

Edit 1: Herz und Lunge normal, nicht mehr bionisch
Edit 2: Aussehen (Kleidung) verändert


- Kogan - 01-01-2010

So! Etwas Verspätung, diversen Feierlichkeiten sei Dank, aber nun doch mal durchgelesen. Also gefällt mir sehr gut. Schön umfangreich und gut in die Welt von Koron eingepasst, dafür Daumen hoch!
Das Einzige, wo ich so ein bisschen mit mir gehadert habe ist die Sache mit F.A.U.S.T. Ob die da einfach so jemanden wieder gehen lassen…
Letztlich ist es aber durchaus möglich und kann so bleiben, vorausgesetzt die Dame des Hauses hat nichts dagegen einzuwenden.


- Kajide - 01-02-2010

Von meiner Seite würde ich auch mal keine Bedenken äußern, trotzdem nicht zu nahe an Sirisianer heran gehen. Comincia la violencia.

[Bild: dmp9-2.gif]