Koron III
Rasankur - Lyra - Druckversion

+- Koron III (https://koron3.de)
+-- Forum: Hintergrundinformationen (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: Die Palastarchive von Rasankur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=81)
+---- Forum: Krieger der Götter (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=80)
+---- Thema: Rasankur - Lyra (/showthread.php?tid=539)



- Lyra - 12-30-2009

Lyra Millicent

[Bild: Lyraievx0.jpg][Bild: 1211406228mp4f.jpg]
HP MK 1 RE „Göttliche Rettung“



Name: Lyra Millicent
Alter: 21
Herkunft: Koron 3, Adel
Zugehörigkeiten: Chaos, Ungeteilt (Der Stimme, von der sie gerettet wurde)

Aussehen: Die kleinen Düsen schalteten sich ein und begannen, Wasser zu pumpen. Das Wasser schoss aus den kleinen Löchern im Whirlpool. Der Strom prallte an Lyras rücken, es fühlte sich sehr angenehm an. Doch der Wasserstrom ließ sie die Narbe spüren, die an ihrem Rücken prangte. Zugefügt wurde diese, als sie bei der Drachenjagd von einem Drachen mit der Klaue gepackt wurde. An diesem Tag wäre Lyra fast gestorben, doch sie überlebte. Ein gezielter Plasmatreffer von ihrem Kameraden tötete das Ungeheuer. Doch bevor es starb, schaffte es Lyra den linken Arm ab zubeißen. Doch diese beiden Wunden, waren nicht die einzigen, die ihren Körper verunstalteten, denn an ihrem rechten Bein konnte man eine von der Hüfte bis zum Knie führende Narbe finden. Die Erinnerungen an diese vergangenen Ereignisse wurden beiseite gefegt, als sich eine kleine, warme Schnauze von hinter Lyra näherte, ihren Weg durch die Schulterlangen, braunen Haare, zu ihrem Nacken bahnte und sie dort sanft anstupste. Sie war diese Art von Überraschung mittlerweile gewöhnt. Die Quelle dieser Überraschung war ihr kleiner Hausdrache. Sie hatte ihn am Grund der Schlucht, in der sie für gewöhnlich auf Jagd geht, aufgelesen. Seitdem lebt das kleine Geschöpf bei ihr. Neben Lyra, die knapp einen Meter siebzig groß war, war der Drachling mit seinen zwanzig Centimetern winzig, doch das was ihr ganz recht so. Mit einem Satz sprang der Drachling in den Whirlpool, Lyra streichelte ihn sanft Hey mein kleiner. Morgen ist dein großer Tag. Morgen kommst du wieder in die Freiheit zu deinen Verwandten. Und ich kehre zurück in meine Heimat, Koron 3. Bist du schon aufgeregt? Ich bin aufgeregt, was wird sich wohl auf meiner Heimat getan haben? Naja, ab morgen werden werden wir uns nicht mehr sehen, ich werde wahrscheinlich nicht mehr hierher nach Harakon zurückkehren können. Dass du mir jah auf dich aufpasst, ist das klar? Ihr Blick wanderte zu ihrem bionischen Arm, in welchem ein Data Slate eingebaut war, welches ein Berührungssensitives Display hatte. Quer über dem Bildschirm stand die Uhrzeit. Sie war schon viel zu lange hier, aber es war ihr egal. Sie sah den Drachling in die Augen. Es schien Lyra, als ob er tatsächlich verstanden hatte, was sie gerade gesagt hatte. In seinen gelben Augen konnte sie ihre eigenen, grauen Augen sehen.

Charakter: Lyra ist in noblen Verhältnissen groß geworden. Sie hat nie arbeiten müssen. Doch obwohl sie im Umkreis von Noblen Personen aufgewachsen ist, hat sie, im Gegensatz zu vielen anderen, auch von den niederen Respekt. Es ist normal, dass sie sich bei ihrem Fahrer bedankt, wenn dieser ihr die Türe aufhält, oder nach einem Essen den Koch aufsucht, um ihm zu danken. Die anderen Noblen sehen das mit gemischten Verhältnissen, doch durch diese Eigenschaft von ihr, genießt sie immerzu den größten Respekt ihrer Untergebenen. Da Lyra jedoch immerzu in guter Gesellschaft ist, ist sie Naiv. Sie würde praktisch niemanden eine böse Tat unterstellen, weil sie sich so gut wie nie vorstellen kann, warum jemand so etwas machen würde.

Ausrüstung: Eine einzelne Träne rollte ihre Wange herab. Sie war gerade von ihrem Ausflug zu der Schlucht zurückgekommen. Hingegangen war sie mit dem liebgeworden Drachling, zurück kam sie ohne. Es ist das Beste für ihn, versuchte sie sich einzureden, ich hätte ihn wahrscheinlich nicht einmal mitnehmen können. Eine weitere Träne gesellte sich auf ihrer Wange. Und sie blieb nicht alleine, schon nach kurzem strömte das salzige Wasser nur so über ihre Wangen. Wieso nur musste sie von Harakon weg? Wieso nur wollte ihr geheimnisvoller Retter, dass sie wieder nach Koron zurückkehrte? Es würde bis zum nächsten Tag dauern, bis sie sich soweit gesammelt hatte, dass sie ihre Sachen für die Rückreise zusammenpacken konnte. Zu diesen zählten hauptsächlich Kleidungsgegenstände. Sie wusste nicht, was sie erwarten würde, weshalb sie einfach von allem etwas einpackte. Schlussendlich fanden sich in dem Koffer genügend Unterwäsche, ein Abendkleid für Anlässe, an denen man schön gekleidet sein wollte, inklusive dazu passenden Schuhen, zwei Paar Alltagskleider, ein Paar Sportschuhe und ein Paar Stiefel. Nachdem dieser erste Koffer fertig gepackt war, öffnete sie den Hobbyschrank, wie sie ihn gerne nannte. Dieser Schrank erhielt den Namen, weil in diesem ihre „Hobbyutensilien“ waren. Den Großteil nahm die leichte Plattenrüstung ein, mit dem eingebauten Grav-Schirm Modul. Dazu gesellte sich ihr Lasergewehr. Klein daneben eine Laserpistole der kleineren Bauart, in Silberner Farbe, verziert von goldenen Wellenlinien, welche den Lauf entlangflossen. Im krassen Gegensatz zu dem Silber und Gold, stand die schwarze Fläche am Griff. Diese Fläche war eine rutschfeste Oberfläche, welche einen stabileren Halt gewähren sollte. Nicht nur die Farbe, sonder auch die Tatsache, dass so etwas an einer Prunkwaffe angebracht war, ließ fragen, ob diese Pistole zur Zierde oder zum Gebrauch sei. Oder beides. Lyra beschloss, aus einer inneren Eingebung heraus, die Rüstung, welche derer von Piloten ähnlich war, mitzunehmen, genauso die Pistole. Das Gewehr würde sie aber zurücklassen, denn sie war optimistisch, dass sie es nicht brauchen würde.

Fähigkeiten: Da Lyras Hobby die Drachenjagd war, könnte man annehmen, dass sie geschickt im Umgang mit dem Lasergewehr war. Doch dem war nicht so. Der wahrscheinlich einzige Grund, warum sie diese Wesen traf, war ihre schiere Größe und die üblicherweise kurze Distanz. Auch mit ihrer Pistole kann sie nicht sehr gut umgehen. Was sie jedoch kann, und das auch nur, weil es ihr Zweithobby war, ist Fliegen. Als sie mit jungen siebzehn Jahren nach Harakon kam, ging sie gleich zu einer Flugschule. Sie ist keine ausgezeichnete Pilotin, zweifellos kann jeder, mit einigermaßen Erfahrung besser fliegen als Lyra, doch sie möchte ja nicht mit ihrem Flieger durch ein Nadelrohr hindurch, weshalb ihr ihre Flugkünste bis jetzt immerzu gereicht haben. Als Zusatz zur Flugschule gab es auch einen Kurs, welcher die Wartung von Fliegern von Harakon Pattern Rotor Engine behandelte, inklusive Gebetssprüche an den Maschinengeist, um diesen zu besänftigen. Ansonsten ist Lyra in allem allenfalls durchschnittlich.

Biographie: Lyra ist die zweite Tochter der Millicent-Familie, welche die Besitzer des „Goldenen Adlers“ sind. Sie hat eine ältere Schwester, welche auch in Zukunft das Geschäft übernehmen wird. Theresa, Lyras Schwester, war schon immer die von den Eltern bevorzugte. Als beide Anteile am Unternehmen geschenkt bekamen, war es Theresa, die 20% bekam, während Lyra sich mit 15% begnügen musste. Es ging hierbei nicht um das Geld, sonder ums Prinzip. Diese Benachteiligung war auch der Grund, warum Lyra mit siebzehn beschloss, eine Erkundungsreise anzutreten. Es war geplant, dass sie mehrere Planeten im gesamten Imperium besuchte, doch schon der erste Planet, Harakon, brachte sie dazu, sich niederzulassen. Mit der Zeit gewann sie einige Hobbys, so die Flugschule und das damit verbundene Fliegen, sowie die Drachenjagd, welche ihr auch einiges abverlangte. Nach einem schicksalhaften Tag (siehe Geschichte nach der Zusammenfassung) kehrte sie zurück zu ihrer Heimat, nach Koron 3. Sie schickte ihren Eltern jedoch keinerlei Nachricht darüber, dass sie wieder kommen würde. Vor ihrem Abflug kaufte sie einen Flieger vom Typ HP MK1 RE, welchen sie „Göttliche Rettung“ nannte. Sie entschloss sich dazu, diese ältere Version zu kaufen, da sie diese bereits von der Flugschule gewohnt war. In Koron angekommen, besorgte sie sich eine der älteren Landkarten, welche noch vor dem Krieg der Häuser stammte. Solche Gegenstände waren zwar nur schwer zu bekommen, doch da sie nur eine Kopie und nicht das Original wollte, und nicht zuletzt, weil gutes Geld den Besitzer wechselte, bekam sie die Karte, auf der Rasankur eingezeichnet war. Lyra ließ die „Göttliche Rettung“ volltanken und zu den beiden Koffern im rückwärtigen Freiraum, in dem vor Jahrzehnten, als diese Version von Flieger noch im militärischem Einsatz war, tapfere Soldaten gesessen haben mussten, gesellte sich zu den beiden Koffern ein großer Vorrat von Lebensmitteln, hauptsächlich konserviertes Essen, welches praktisch ewig haltbar war. Es war bestimmt genug Essen, für eine Woche. Ihre Anteile an dem „Goldenen Adler“ verkaufte sie, wofür sie eine nicht zu verachtende Summe bekam. Zwar würde ihre Familie nun erfahren, dass sie hier war, doch bis dahin hatte Lyra schon lange vor, weit weg zu sein. Nachdem sie den Kurs berechnet und Startfreigabe erhalten hatte, starteten die Motoren, die Rotorblätter begannen sich zu drehen und der Flieger bahnte sich seinen Weg durch die Wüste, in prallem Licht der Wüstensonne, auf dem Weg nach Rasankur.

Harakon Pattern MK 1-3 Rotor Engine (HP MK 1-3 RE)
Das Harakon Pattern MK 3 Rotor Engine war der neueste Stand der Technik. Dieser Flieger flog knapp doppelt so schnell, wie die MK 1 und die MK 2, die Panzerung war wie für den Kampf geschaffen und standardmäßig montierte Raketen und Maschinengewehre stellten eine nicht zu verachtende Bewaffnung dar, welche kein Ziel einfach ignorieren konnte.
Doch Lyra flog die alte Version, die MK 1. Die einzige Bewaffnung der „Göttliche Rettung“ stellte die Möglichkeit dar, die Seitentüren im hinteren Bereich des Fliegers zu öffnen und mit der eigenen Waffe daraus zu schießen. Bei beiden Türen waren noch die alten Halterungen für Maschinengewehre angebracht, jedoch waren diese Leer, genauso wie die Raketenwerfer am Bug. Die Waffen zu besorgen und zu transportieren hätte zu viel Aufmerksamkeit erzeugt. Zu viele unangenehme Fragen. Was wollte ein Zivilist mit einem so schwer bewaffneten, ehemalig militärischen Flieger? Im Militär wurde das HP MK 1 RE als Transporter und Gunship benutzt (siehe auch Valkyre oder Huey Gunship), wurde jedoch durch das MK 2 ausgetauscht, welche eine bessere Panzerung sowie ein, von einem neu hinzugekommenen Co-Piloten gesteuerte Vollstrecker-Sturmkanone aufweisen konnte. Das MK 1 wurde entweder noch vereinzelt bei der PVS oder im zivilen Bereich eingesetzt, so wurde das Adeptus Arbites von Harakon sowohl mit den MK 1, als auch mit den MK 2 Versionen ausgerüstet. Als das MK 3 entwickelt wurde, beschloss man jedoch, diese ausschließlich im militärischem Gebrauch zu belassen.

Technische Daten HP MK 1 RE
Triebwerk: 1 Avco Lycoming T53-L-13 Wellenturbine mit 1.420 WPS (1.044 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Reichweite: etwa 507 km mit Standard-Treibstoffzuladung von 833 L
max. Flughöhe: 4145 m
Leergewicht: 2.140 kg
max. Abfluggewicht: 4.310 kg
Tankkapazität: 833 Liter
Sitzplätze: 4 Sitzplätze, 2 Stehplätze, 1 Besatzung
Rumpflänge: 8,73 m
Länge über alles: 12,38 m
Höhe über alles: 4,42 m
Rotordurchmesser: 1,53 m


Zusammenfassung:

Name: Lyra Millicent
Rasse: Mensch
Alter: 21 Standardjahre
Größe: 1,70m
Zugehörigkeiten: Chaos, Ungeteilt (Der Stimme, von der sie gerettet wurde)
Charakter: Naiv, Gutgläubig, Höflich, Nett
Fähigkeiten: Kann Flieger fliegen, Grav-Schirme benutzen, (unter)durchschnittliche Schützin/Nahkämpferin
Aussehen: Braune, schulterlange Haare, Graue Augen, Narbe am Rücken und am rechten Bein, bionischer linker Arm
Kleidung: Wechselt... zzt. Graues Body-Suit, Pilotenrüstung
Ausrüstung: Pilotenrüstung (leichte Plattenrüstung), Bionischer Arm mit integriertem Data-Slate, Prunk-Laserpistole (klein, in Silberfarbe mit goldfarbenen Wellenlinien am Lauf, schwarze rutschfeste Schicht am Griff), zwei Magazine
Konto: -

In einer Minute geht’s los, alle Mann und Frau aufstehen und zum Ausgang.
erhallte die Stimme durch die Lautsprecher. Es war die des Piloten. Kaum hatte er fertig gesprochen, begann auch schon die Heckrampe sich zu öffnen. Überall rings um den kleinen Arvus Gleiter war Nebel. Man konnte zwar gut durchsehen, denn er war nicht dicht, doch dahinter lag nur noch mehr Nebel. Doch Lyra musste nicht sehen, um zu wissen, was sie erwartete. Unter ihnen befand sich eine riesige Schlucht, prall gefüllt mit Nebel, am Grund dieser Schlucht war jedoch keiner.
Gemeinsam mit ihr befanden sich noch zwei Männer im Arvus, ebenso wie Lyra waren sie begeisterte Verfechter des Drachen-Jagdsportes. Beide waren schon sehr erfahren, ein eingespieltes Team. Sie alle hatten leichte Plattenrüstungen an, diese hatten jedoch keinen tatsächlichen Schutz, denn, sollte einer der Drachen in dem Nebel sie tatsächlich erwischen, dann half die kleine Rüstung ihnen auch nicht mehr viel. Jeder hatte eine Atemmaske und ein im Helm integriertes Funkgerät, doch im Gegensatz zu Lyra, die ein Accatran Typ 4 Lasergewehr trug, ein im Bullpop Design gebautes Lasergewehr der Sprungtruppen, trugen ihre beiden Sportgefährten jeweils einen Plasmawerfer. Am Rücken wiederum trug jeder von ihnen einen in die Rüstung integrierten Grav-Schirm.
Die Aufgaben waren jedem Klar: Lyra spielte den Köder während die beiden das Ziel erledigten.
Kaum, dass sie aufgestanden und sich vor der Rampe bereitmachten, wechselte die rot leuchtende Lampe neben der Rampe auf Grün. Sofort sprang sie aus der Rampe hinaus. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht, und bis sie es endlich schaffte, ihren Flug zu stabilisieren, rollte sie sich bereits mehrmals um ihre eigene Achse.
Hey! R3! Hattest genug spaß, dich zu drehen?
ertönte die Stimme von R1, Jakes, der Anführer der Gruppe, da er die meiste Erfahrung hatte.
Ja, es macht spaß. Du solltest es vielleicht auch einmal probieren, dann bist du vielleicht nicht mehr so mürrisch.
Du kleine! Du hast fast keine Erfahrung und willst dich über mich lächerlich machen?
Hey! Hört doch auf, bringt sich doch eh nichts. R3, keine Sorge, wir sind hinter dir und passen auf. R1? Was glaubst, wie viele erwischen wir in diesem Durchgang jetzt? unterbrach Venris, R2.
Je nachdem, wie gut sich unsere Kleine da anstellt sogar bis zu drei Stück. R3, kannst du schon welche sehen?
Erm... Ich glaube, einen gesehen zu haben, zweihundert Meter unter mir. Beginne mit Angriff.
Vorsichtig löste sie das Lasergewehr aus der Halterung am Rückenmodul des Grav-Chutes und umschloss es fest mit der Hand. Dann beugte sie sich vornüber und bildete mit ihrem Körper einen Pfeil welcher nach unten durch den Nebel schoss. Ihre Vermutung, bezüglich eines potentiellen Zieles, bestätigte sich, als sie einen Drachen durch den Nebel ausmachen konnte. Er hatte eine geschätzte Spannweite von zehn Metern, das Alter schätzte sie auf vier oder fünf Jahre.
Während sie an dem Ungetüm vorbei flog, hatte sie ihr Lasergewehr im Anschlag und feuerte eine Salve quer über den Körper des Drachen. Die Schüsse konnten die Schuppenpanzerung zwar nicht durchdringen, doch es reichte, dass der Drache sich hinter Lyra her in die Tiefe machte. Er verfolgte sie durch den Nebel. Lyra war zweifellos schnell, doch nicht schneller als der Drache. Doch der Unterschied war nicht allzu groß, was jedoch nicht bedeutete, dass er unwichtig war. Durch eben diesen Unterschied war es ein Wettlauf mit der Zeit. Die Henker, so wurden die schwer bewaffneten genannt, mussten den Drachen so schnell wie möglich ausschalten, sonst war der Köder Geschichte.
Hier R3, er ist an mir dran, sieht zu, dass ihr ihn ausschaltet.
Es kam keine Antwort im Funkkanal. Der Drache kam näher. Noch immer kam keine Antwort im Funkkanal.
Hey! Wo zur Hölle seid ihr?! brüllte sie in das Mikrofon, die Antwort blieb jedoch weiterhin aus. Sie war nur noch wenige Meter vom Maul des Drachen entfernt. Verzweifelt feuerte sie mehrere Salven auf das Ungetüm, jedoch allesamt ohne Wirkung.
Dann kam endlich die rettende Erlösung, ein heller Blitz, ein kurzer Plasmastrahl, irgendwo aus dem Nebel heraus abgefeuert, traf die Flügelmuskulatur des Riesen und zerriss diese. Ein qualvoller Schmerzensschrei. Unkontrollierte Bewegungen. Die dünne Flügelmembrance zerriss. Der Drache würde am Boden aufschlagen, sterben.
Lachen erhallte im Funk.
Das war nicht witzig! brüllte Lyra zurück
Doch, war es! kam es von R1 retour.
Langsam bewegten sich die beiden Gestalten, die ihre Lebensretter darstellten, näher an sie heran, auf knapp zwanzig Meter, sodass sie wieder Sichtkontakt hatten. Der Drache war inzwischen abgedriftet, außer Sicht.
Also, gut gemacht R3! Und jetzt, halte nach weiteren Zielen ausschau!
Hinter dir sagte Lyra aus spaß, möglicherweise würde er dadurch einen kleinen Schreck bekommen, so ähnlich wie sie gerade noch. Ein Lachen bekam sie als Antwort, welches jedoch prompt in einen kurzen Schmerzensschrei wechselte, der aber schon nach kurzem wieder aufhörte. Lyra hatte recht, das nächste Ziel war hinter ihm. Und dieses neue Ziel hatte R1 gerade in eine Flammenzunge eingebettet. Erschrocken riss R2 das Plasmagewehr hoch, doch es war zu spät. Der Drache packte ihn kraftvoll mit dem Arm und riss ihn mit sich mit. Bei dem Aufprall verlor er das Gewehr, welches ihm möglicherweise noch das Überleben erlaubt hätte. Lyra war wie gelähmt, sie konnte nichts anderes machen, als diesem Schauspiel zuzuschauen. Der Drache verschwand gemeinsam mit Venris in den Nebel, tauchte aber schon kurz danach wieder über Lyra im Steilflug auf. Er hielt Venris noch immer fest, verfolgte jedoch Lyra, die noch immer nicht Kontrolle über ihren Körper hatte. R2 schien sich mit Leibeskräften zu wehren, hatte jedoch keinerlei Chance, als der Drache den Hals drehte und ihm den Großteil des Oberkörpers abbiss, den Rest ließ er fallen.
Nun hatte Lyra wieder Kontrolle über sich, sie musste hier raus! Egal wie! Einfach nur nach unten! Dort, wo die Schlucht zu eng war, als dass ein Drache dort landen konnte, war sie sicher. Abermals formte sie ihren Körper zu einer Pfeilspitze und schoss in Richtung Boden. Doch es war ein hoffnungsloses Unternehmen. In diesen zwei Minuten, die sie brauchte, um unten anzukommen, könnte sie schon dutzende Male sterben.
In der Stunde der Not, werden Menschen gläubig. So war es nicht verwunderlich, dass Lyra zum Imperator betete, dass er sie retten möge.
Eine Stimme erschallte in ihrem Kopf. Sie hatte das seltsame Gefühl, diese Stimme zu kennen, konnte sie aber nicht zuordnen.
Mensch, schwächlicher Mensch. Du wirst sterben, qualvoll verenden. Entweder durch die Flammen meiner Kreatur, oder in ihrem Magen. Du wirst sterben.
Bist... bist du das? Imperator?
Ein Lachen erfüllte ihren Kopf, ihre kompletten Gedanken. Sie konnte kurzzeitig nichts Anderes hören. Das Lachen klang aber nicht Menschlich, es klang vielmehr, wie das Brüllen einer der Drachen.
Du wirst sterben, schwächlicher Mensch. Kannst du das Brüllen des Drachen hören? Er freut sich schon darauf, dich zu verschlingen.
Ich will aber nicht sterben!!
Eine Flammenzunge ging neben ihr hernieder, sie war bewusst nicht direkt auf sie gerichtet.
So, du willst also nicht sterben? Aber was bist du bereit, mir für dein Leben zu geben? Wieso sollte ich dich verschonen und mich nicht daran genüsslich tun, wie dein schwaches Fleisch verbrannt wird?
Ich... Ich bin bereit, dir alles zu geben was du willst! Alles! Aber lass mich Leben! Ich... Ich will Leben!
Mit einem Mal wich ihrem Körper alle Angst und Panik. Ihr Blick richtete sich auf ihren linken Unterarm. In der Rüstung war hier, wo auf ihrem bionischen Arm das Data Slate eingebaut war, eine Fläche mit Glas, welche es erlaubte, aud die Anzeige zu sehen. Es zeigte an, dass sie noch eine Minute vom Boden entfernt war, wenn man der angegebenen Höhe glauben schenken durfte. Dann richteten sich ihre Augen wieder auf das Ungetüm, von der sie verfolgt wurde. Dieser war nun anscheinend genauso ruhig, wie auch sie es war. Es schien so, als würden die Augen des Drachen genau in die Lyras schauen. Alles schien mit einem Mal so still.
Diese Stille wurde jedoch sogleich von dem Feuern von mehreren Maschinenkanonen und einem paar Laserkanonen zerrissen, die den Drachen mit einer Präzision trafen, die ihresgleichen sucht. Die schweren Geschosse bohrten sich in den Hals des Wesen und explodierten dort, die Laserkanonen verbrannten große Teile des Rückens. Der Drache war tot, bevor dieser noch einen Schmerzensschrei ausstoßen konnte. Dann schoss der Thunderbolt Jäger an dem Leichnam vorbei. Ein Funkkanal wurde geöffnet, der Pilot versuchte mit Lyra zu reden. Sie ließ es zu.
Hier Flug Nummer 2572 vom 24. Harakon, ich habe mich so schnell es nur ging auf den Weg hierher gemacht, als bei uns der Hilfefunkspruch eingegangen ist. Ich bin erfreut, dass ich schnell genug war. Wenn sie am Boden angekommen sind, gehen sie in Richtung Osten der Schlucht entlang. Weiter vorne wird ein Jeep auf sie warten und sie in das zwei Kilometer entfernte Flugfeld bringen.
Dann kappte der Pilot die Verbindung. Lyra war verwirrt. Was für ein Hilfefunkspruch? Keiner von ihnen hatte ein Funkgerät dabei, das weit genug reichte, um einen Funkspruch abzusetzen. Außerdem hatten R1 und R2 wohl kaum die Möglichkeit dazu. Und der Arvus über ihnen, zu dem konnten sie keinen Kontakt aufnehmen, nicht mit ihren kleinen Funkgeräten. Wie also wurde besagter Funkspruch abgesetzt? Dann erklang wieder die Stimme ihres mysteriösen Retters in ihrem Kopf.
Kehre zurück in deine Heimat, Koron 3. Reise nach Rasankur, ein Diener von mir ist dort. Du wirst ihm Dienen und dadurch deine Büße ableisten, dafür, dass ich dich hab Leben lassen.
Der Nebel verflüchtigte sich mit einem Mal. Sofort aktivierte Lyra den Antigravschirm. Sicher kam sie am Boden der Schlucht an, dann überprüfte sie mit dem elektronischen Kompass am Data-Slate die Richtung und ging los. Während sie ging, dachte sie über das geschehene nach. Was war da eben passiert? War das echt oder nur ein schlechter Traum? Doch eines war sie sicher: Sie würde niemanden über diese Stimme in ihrem Kopf erzählen, sie würde einfach sagen, dass sie Glück hatte und der Thunderbolt gerade noch rechtzeitig gekommen ist.