Koron III
Was sagt uns das, Dr. Dentoris? - Druckversion

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- Torim Fadrucc - 07-16-2008

Kaum wurde die große Flügeltür zum Großraumbüro geöffnet, erschlug es Torim förmlich. Ein durchgehendes Gesumme wie in einem Bienenstock schallte ihm entgegen. Schreibtisch an Schreibtisch saßen die Arbitratoren und nur an den Wänden entlang gab es Einzelbüros.
Der Servitor, der Torim hierher geführt hatte entschwand und reihte sich ein in die Legionen dieser Halbmenschlichen Helfer, die Papiere bewegten, Formulare von Schreibtisch zu Schreibtisch gaben, Akten holten oder andere Dienste verrichteten.
Ungewöhnlich leise schlug die große Türe wieder zu und sperrte Torim nun in diesem Bienenstock ein. Verwundert und in gewisser Weise hilflos stand dieser nun am Eingang und wusste nicht mehr weiter.
Dentoris… Jim Dentoris…
Wie er noch den Blick über die Schreibtische gleiten ließ, sprach ihn eine Stimme von der Seite an. Langsam wandte sich Torim dem Sprecher zu. Normalerweise war ein solch unbemerktes herantreten an den Arbitrator kaum möglich und auf Farnest 4 hatte es auch keiner gewagt. Denn meist war die Antwort eine Reflexreaktion, die zur Folge hatte das eine der gewaltigen Fäuste Kontakt mit dem Körper des Sprechers aufnahm. Nur der eiserne Wille, ein gewaltiges Monument gebaut auf wackligem Grund, verhinderte dies in diesem Augenblick.
Torim musterte den Mann langsam von oben bis unten, bevor dieser das Wort an ihn richtete.


- Die Stimme - 07-16-2008

[Bild: dentorismv1.png]

Sein ewiges Recht mit euch! Torim Fadrucc nehme ich an. Mein Name ist Dentoris, ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen.

Der Mann war einen Kopf kleiner als Torim, was ihn jedoch nicht klein machte. Sein Alter war schwer zu schätzen. Bis auf die buschigen Augenbrauen hatte er kein Haar auf dem Haupt, seine Nase gemahnte an einen Raubvogel, doch seine wachen Augen verliehen ihm etwas Jugendliches.
Er hatte seinem neuen Partner die Hand hingestreckt und sprach freundlich ohne überschwänglich zu wirken.

Sie waren schon bei dem alten Löwen? Hat er seine Rede mit dem Teamspiel gebracht?

Dentoris trug praktische Kleidung und war kaum als Arbites zu erkennen. Ein Kapuzenpullover und eine schwarze Hose, die in hohen Militärstiefeln steckte. Am Gürtel baumelte eine Atemschutzmaske mit zwei Filtern. Über allem trug er einen Ledermantel. Dieser war längst geschlitzt um ihm Bewegungsfreiraum zu garantieren.
Als Dentoris die Hand ausstreckte konnte Torim den Griff der schweren Pistole sehen, die in einem Schulterholster steckte.

Sie möchten bestimmt erst ihre Stube beziehen bevor wir uns ins Vergnügen stürzen?


- Torim Fadrucc - 07-16-2008

Es war verblüffend, jeder der beim Militär gedient hatte, schien auch zivil Militärstiefeln den Vorzug zu geben…
Torim ergriff die ausgestreckte Hand und die beiden wechselten einen festen Händedruck, in dem keiner der beiden dominierte. Man mochte zwar physisch und psychisch über dem normalen Bürger des Imperiums und sogar über den Soldaten und Gardisten Seiner heiligen Armee stehen, doch ihr war einer unter Gleichen.

„Der Imperator beschützt,“ war die einzige Antwort auf die freundliche Begrüßung und jedem, der länger mit Torim zusammengearbeitet hatte, hing dieser schlichte Satz bald zum Hals heraus. Teamspiel? Er hat es versucht. Was er aus den Antworten geschlossen hat, bleibt ihm überlassen.

Da Torim die letzt Frage verneint hatte, folgte er nun Dentoris durch die Gänge zwischen den Tisch, hin zu den ihnen zugewiesenen Arbeitsplätzen. Das einzige was nicht ersichtlich geworden war, und es machte Torim zu schaffen, war das Dienstverhältnis, in welchem er zu Jim Dentoris stehen sollte. Untergebener oder Vorgesetzter. Gleichgestellt oder nicht. Es würde sich zeigen, aber Fadrucc wusste lieber schon vorher bescheid.


- Die Stimme - 07-17-2008

Dentoris geleitet ihn durch das geschäftige Treibe. Sie steuerten auf zwei Schreibtische, etwas am Rande des Raumes, zu. Die beiden Arbeitsplätze waren zusammengeschoben so das sie sich Angesicht zu Angesicht gegenüber saßen. Dentoris Tisch war voll beladen, aber dennoch sehr ordentlich. Akten und Datentafeln stapelten sich in Ein- und Ausgangskästen, ein Logikterminal blinkte im Leerlauf, war aber vollkommen staubfrei. Stifte standen, nach Farben sortiert in ihren Haltern. Dentoris ließ sich in seine Kontursessel fallen und wies auf den gegenüberliegenden Platz.
Torims neue Arbeitsstelle wies die gleiche Ausstattung auf, war aber frei von Unterlagen.

Man sagt für jede Stunde auf der Straße muss man zwei Stunden mit Papierkram verbringen. Beiläufig unterschrieb er zwei Berichte und packte sie in den Rückenkorb eines vorbeirollenden Servitors.
Ich weiß nicht wie sie es mit der Förmlichkeit halten. Doch da wir beide Arbitratoren sind und sicherlich, draußen öfter Vertrautheit heucheln müssen, schlage ich vor das wir uns duzen.
Mein Name ist Jim!

Nachdem er diesen ersten Schritt getan hatte kam er Torims Wunsch nach und widmete sich sofort der Arbeit. Er zog einen Hefter aus Pappe aus einem Stapel und schob ihm seinem Partner zu.
Als dieser das Schriftstück öffnete blickte er in das, fotographisch eingefrorene, Gesicht eines Mannes um die zwanzig Jahre.
Er hatte verfilztes, blondes Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte. Augenringe und ausgezehrte Gesichtszüge wiesen auf starken Drogenkonsum hin.
Das ist Jonatahn Deruso, genannt Jonny D. Oder besser er war es. Jemand war der Meinung seinem, vom Imperator verlassenen, Leben ein Ende bereiten zu müssen.

Die folgenden Bilder zeigten eine, auf nassem Asphalt liegende Leiche. Blaulicht spiegelte sich in der Blutlache die den Toten umgab. Der Ort musste dunkel gewesen sein, denn offensichtlich hatte der Fotografierende das Blitzlicht benutzt. Jemand hatte Jonny D. übel zugerichtet. Ein Schuss hatte die linke Gesichtshälfte in einen blutigen Brei verwandelt auch Beine und Arme waren durchlöchert. Doch die übelsten Verletzungen wies der Torso auf. Die Körpermitte war eine einzige Wunde. Knochen stachen aus dem Brei hervor und Gedärme lagen in Schlingen auf dem Boden. Trotz der Verstümmelungen sah man den entsetzten Schrecken im verbliebenen Auge des Toten.

Da hat sich jemand richtig ausgetobt. Er deutet auf den Bericht des Pathologen, der als einzelnes Blatt mit in der Mappe lag.
15 Kugeln im Körper, 8 Streifschüsse. Die Verletzungen in Brust und Bauchbereich stammen von einer Kettenwaffe oder etwas Vergleichbarem. Die Kugeln gehören zu einem Sturmgewehr unbekannter Bauart. Sie hätten ausgereicht den Kerl drei Mal umzubringen, zersägt wurde er im Anschluss. Er selbst drug eine Pistole, kam jedoch nicht mehr dazu sie zu ziehen.
An sich ein normaler Mord unter Kriminellen. Doch Jonny D. war Waffenhändler, ein kleines Licht wohlgemerkt. Munition, Pistolen und Mal eine Fälschung die er als vermeintliche Xenowaffe verscherbelte. Soweit so gewöhnlich, kein Mensch um den es schade wäre. Doch in den letzten Wochen schien er an exquisiteres Material herangekommen zu sein. Angeblich sogar Armeematerial. Wir wissen auf jeden Fall von Granaten und Lasergewehren. Was uns interessiert ist...
Er hatte sich vorgelehnt und zählte an den Fingern auf... woher hatte er die Ware und was noch wichtiger ist, an wen wollte er sie verkaufen? Wenn solches Material in die Hände von subversiven Elementen fällt, dann richt das nach Aufstand.
Also Partner, wo fangen wir an....?



- Torim Fadrucc - 07-17-2008

Ohne eine Regung und nur mit gleichmäßigem Hin- und Herwandern der Augen besah sich Torim eingehend die Bilder. Es war wirklich kein alltäglicher Anblick. Das Gewehr aus dem die Schüsse stammten war zwar unbekannt, doch interessanter waren die Bauchwunden. Die Zeichen einer Kettenwaffe waren dabei fast unverkennbar, doch…

„Wissen wir genaueres über die Art der Kettenwaffe? Eher Axt oder Schwert? Oder vielleicht diese Armeeeigenen Kurzschwerter?“

Es machte sich bezahlt, dass Torim sich auf dem Hinflug mit den wichtigsten imperialen Organen auf dem Planeten auseinander gesetzt hatte. Persönlich hielt er eine Waffe mit kurzer Klinge für wahrscheinlicher. Mit einem Kettenschwert war es fast unmöglich einen ungeschützten Menschenkörper nicht komplett zu durchtrennen.
Nun wandte sich Torim den Waffen zu. Die Liste mit den Fakten durchgehend richtete er wieder das Wort an Jim.

„Haben wir Größenordnungen? Wie viele Waffen könnten es gewesen sein? Suchend blätterte er weiter durch die Akten. „Und kennen wir einen Wohnort von ihm? Wenn ja, fangen wir dort oder im Departmento Munitorum an.“

Psyche war nun hintergründig. Was jetzt zählte, war der Schutz des Imperiums. Die Jagd war eröffnet.

Vll wäre es geschickt wenn du solche Sachen, wie Akten etc kurz grob noch im RL so erstellen würdes, dass ich nicht immer InGame fragen muss sonder es schon weiß.


- Die Stimme - 07-20-2008

Es war auf jeden Fall keine Kettenaxt, die sind hier ehr selten und dann würde der Bursche, auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, noch schlimmer aussehen. Vermutlich ein Kettengladius, das ist hier eine gebräuchliche Waffe. Jeder niedrigere Dienstgrad der PVS hat so ein Ding. Entsprechend viel sind natürlich auf dem Schwarzmark unterwegs.

Was die Waffen anging so musste er selber noch einmal nachschauen.

Eine genaue Zahl steht hier nicht. In dem Bericht der PVS- Sicherheit steht nur etwas von einer größeren Menge. Das Beste wird sein wir fahren zu seinem Hab und versuchen erst einmal herauszufinden was genau es für Waffen waren, die er vertrieben hat. Auf Koron gibt es so viele Produktionen das wir über das Departmento Munitorum nicht viel herausbekommen werden. Es ist meist nur der Endabnehmer, die kleinen Händler werden zwischen Fabrik und Departmento über mehr oder weniger legale Wege beliefert.
Also zu seinem Habitat.


Sie erhoben sich und verließen das Büro. Auf dem Parkplatz standen, neben den üblichen Panzer- und Mannschaftsfahrzeugen auch einige zivile Fahrzeuge. Eines von diesen gehörte Dentoris.