Kerker und Folterkammern - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Rasankur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=75) +----- Forum: Die Ras-an-Kur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=69) +----- Thema: Kerker und Folterkammern (/showthread.php?tid=435) |
- Die Stimme - 05-22-2009 Stell dich nicht so an mein Täubchen! Der Rasankuri stieß Nikhae die enge Treppe hinunter, so das sie die letzten paar Stufen hart fiel. Der EnWor ist ein Idiot, er hätte sie behalten sollen anstatt sie dem Fürsten vorzuführen. Wenn die Hexe mit ihr fertig ist wird sie ein blutiger Klumpen aus Nähten sein. Der Idiot bist du, wenn Balius sie zurückfordert sagt sie ihm wie du ihn genannt hast. Du beleidigst mich? Im Fackelschein stieß der beleidigte Krieger seinem Mitstreiter vor die Brust so das dieser gegen die kahle Wand prallte und das Metall seiner Rüstung über den Stein schrammte. Das Licht des blackenden Fackel brach sich auf einem gezogenen Khopesh. Die Klinge legte sich an den Hals des Anderen. Ich sollte dir den Kopf abschneiden dafür. Gedenke des Auftrags! Brachte der Bedrohte hervor und deutete auf das, am Boden liegende, Mädchen. Dabei war er bedacht darauf sich unter der Schneide nicht zu sehr zu bewegen. Das Schwert wurde zurückgesteckt und einer der beiden riss Nikhae wieder auf die Beine. Seine Hände griffen dabei fordernd nach ihren weiblichen Reizen. Eine Mischung aus Schweiß, Waffenöl und schalem Wein ging als erstickende Wolke von ihm aus. Zu schade! Sie zerrten sie weiter, vorbei an niedrigen Türen aus rostigem Eisen. Die Gänge waren durch natürlichen Felsen getrieben was vermuten ließ das sie zum ursprünglichen, uralten Teil des Palastes gehörten. Wodurch sich die Tür, für die sie sich schließlich entschieden, von den anderen unterschied, war schwerlich zu sagen. Jedenfalls zwangen sie die junge Frau in den fensterlosen, schmalen Raum und ließen die Tür hinter ihr zufallen. Zwei schwere Riegel wurden vorgeschoben. Absolute Dunkelheit! Selbst die Stimmen der beiden Chaoskämpfer entfernten sich schließlich und ließen Nikhae in einem Kosmos aus Stille und Finsternis zurück. - Kogan - 05-23-2009 Die Zeit vergeht wohl anders wenn man nur das Pochen des Pulses und das Schlagen des eigenen Herzen als Messeinheit hat. Kogan war, gegen seinen eigentlichen Entschluss, nicht gleich in das Verließ gegangen. Nachdem sich Melanie zurückgezogen hatte waren Dinge auf ihn eingestürzt für die er vorher wenig Interesse gezeigt hatte. Rationierungen, Listen mit der Beute, Lagerstätten für Munition, bewohnbaren Gebäuden und unendlich viel mehr. An diesem Abend wurde ihm etwas klar, dass er zwar gewusst hatte, aber ihm nicht wirklich bewusst gewesen war. Zum beherrschen einer Stadt, einer werdenden Nation, war mehr von Nöten als im Sattel eines Carnaks zu sitzen und Schädel einzuschlagen. Auch wenn Letzteres wesentlich mehr Spaß machte. Er hätte sich vermutlich lieber noch einmal einen Dolch in die Seite rammen lassen als es zuzugeben, aber er war froh das Melanie diese Dinge zum Großteil übernahm. Sie langweilten und ermüdeten ihn unbeschreiblich. Nun ging es auf die mitternächtliche Stunde zu, als er seine Schritte die enge Treppe hinab lenkte. Die Riegel kratzten mit vernehmlichen Knirschen zurück und erneut fiel Flammenschein in den Raum, der mehr steinernder Sarg, als eigentliche Zelle war. Aus dem zuckenden Zwielicht des spärlich erleuchteten Ganges schoben sich zwei glühende Kohle in den Kerkerverschlag. Primitive Bösartigkeit funkelte in diesen bestialisch, stechenden Augen. Mit einem kehligem Grunzlaut offenbarten sich gelber Hauer in der Masse struppiger Borsten. Die glänzend feuchte Nase schnüffelte gierig nach dem Geruch der Gefangenen. Gerade als die Augen sich auf die Stelle richteten an der Nikhae im Dunkeln hockte wurde das Biest zurückgerissen. Nun füllte die gepanzerte Gestalt des Fürsten die Öffnung aus. Kaum mehr als eine schwarze Silhouette. Melanie hatte den Brief nicht an Kogan weitergereicht, dennoch war dem Fürsten den Ähnlichkeit in den Zügen der jungen Frau aufgefallen. Ähnlichkeit zu einer Frau die er gekannt hatte. Zugegeben, so etwas kam schnell vor wenn man die Erinnerungen eines ganzen Volkes ins sich vereinte, aber dieses Gesicht war dem Dunst seiner eigenen Vergangenheit entstiegen. Nenn mir einen Grund dich nicht an ihn zu verfüttern. Er kraulte das Haupt des Mischwesens. - Nikhae - 05-23-2009 Sie wusste es... Sie wusste das der heutige Tag nur noch mehr Unglück mit sich bringen würde. Sie wusste das der Fürst vermutlich im Gegensatz zu Balius nicht nur ein Psychopat sondern wahrscheinlich auch noch ein arrogantes Arschloch war und sie hatte es geschafft, ohne etwas zu sagen ließ sich die junge Frau von den beiden Wachen abführen. Selbst als man sie auf die Boden geworfen und wieder hochgezogen hatte sagte sie nichts, viel zu groß schien ihr die Gefahr das wieder einmal ihr Mund, ihren Hintern in Schwierigkeiten beförderte... Dann wurde sie in die Zelle geworfen und wartete für einen Moment darauf das dass unvermeidliche passierte und die beiden Typen die Tür schlossen. Als das Geräusch der zuknallenden Tür schließlich ihre Ohren passierte, fuhr sie sofort ihre Krallen aus und schlug erst mit der linken und anschließend mit der rechten Hand auf die Tür ein so das dort nun ein riesiges Kreuz prankte... Als Nikhae jedoch merkte das dies keinen Zweck hatte fuhr sie die Waffen wieder ein was zu weiteren Schmerzen ihrer Gliedmaßen führte. "Hoffnung beginnt in der Dunkelheit... Scheint als hättest du wiedermal recht gehabt Mutter." Sprach die junge Jägerin mit sich selbst um zumindest die widerliche Stille im Raum zu durchbrechen, langsam ging sie durch den Raum. Das Gefühl blind zu sein gefiel ihr überhaupt nicht doch was sollte sie dagegen tun? Seufzend ließ sie sich an einer Wand heruntergleiten und blieb dort auf dem Boden sitzen. Wie sollte sie hier nun herauskommen? Die Zeit verging, leider besaß sie keinen Chronometer sonst hätte sie zumindest ihr Zeitgefühl noch besessen. Eigentlich war sie ein sehr geduldiger Mensch doch wenn man keinen Anhaltspunkt hatte konnten Sekunden zu Minuten und Minuten zu Stunden werden, dennoch würde sie nicht kleinbei geben und sich vor diesem Typen in den Dreck schmeißen wie der Rest der Stadt. Ohne Vorwarnung schwang die Tür auf und der Fürst dieser Stadt stand vor der Öffnung mit seiner Bestie, er fragte warum sie nicht als Schweinefutter enden sollte. Nikhae musste darauf nur müde lächeln, ruhig stand sie auf und legte den Kopf ein wenig schief. "Ich könnte dir nun berichten was für eine tolle Jägerin und Mörderin ich wäre und das alles doch eigentlich wäre als werfe man Perlen vor die Säue doch da du vermutlich eine einfache Antwort bevorzugen würdest werde ich eine geben... Ich werde dein Haustier töten wenn es mir zu nahe kommt." Sagte sie zuversichtlich und schnallte gleichzeitig die Messerhalterung ab und steckte die Waffen in eine Beintasche. "Ich habe nicht vor länger in dieser Stadt zu verbleiben als nötig, es war meine Aufgabe die Briefe an Balius und Kogan abzuliefern, das habe ich getan. Ein letzter Brief ist noch übrig den ich abliefern soll, ihr werde nicht versagen... Also hetzt euer Haustier auf mich oder stellt eure Fragen, ich werde alle beantworten." - Kogan - 05-23-2009 Wieso nur glauben immer alle ihr Mut wäre beeindruckend oder erhebe sie in irgend einer Form über ihren Stand? Seufzte Kogan und lies seinen Blick über das, in Fackellicht getauchte Mädchen wandern. Meinst du den ich käme allein hier her wenn durch dich irgendeine Gefahr für mein Leben ausginge? Wenn du das denkst bist du noch dümmer als es deine Mutter war, als sie sich mit diesem erbärmlichen Elgrun einließ... deinem Vater. Er spie das letzte Wort aus wie einen Fluch. Ja ich habe es gesehen, auch ohne den Brief gelesen zu haben. Diese Ähnlichkeit... Dennoch tut es nichts zur Sache. Sie war schwach, ein lächerlicher Wurm, nicht anderes als der Geck dem sie sich hingegeben hat wie eine Hure. Du scheinst mir da keinen Deut besser zu sein. Sonst würdest du kaum deine Zeit damit vergeuden irgendwelche Nachrichten an Leute zu überbringen mit denen du nichts zu schaffen hast. Ami war nicht untalentiert, aber sie hat ihr Potenzial verschwendet, hat nicht verstanden welche Macht im Chaos liegt. Du hast nicht vor hier zu verweilen? Er lachte, ein Geräusch wie Stahl auf Stein. Selbst wenn diese Entscheidung in deinem Ermessen liegen würde, wäre sie nicht mehr als ein weiterer Beweis für deine Dummheit. Wo sonst stehen einer wie dir die Tore zu Ruhm und großen Taten offen, wenn nicht in Rasankur? Denke über meine Worte nach, die Gelegenheit dazu gebe ich dir. Mehr noch, ich werte dir einen Zellengenossen geben, der dir die Einsamkeit vertreiben wird. Unvermittelt schoss die Pranke des Kriegerfürsten vor. Balius, Raptor, Lokitar, Abaal, jene Männer die mit Kogan gekämpft hatten, hätten um die Schnelligkeit gewusst, mit der er seine behäbigen Bewegungen Lügen strafen konnte. Sie aber, die sie so sehr der Vergangenheit nach zu hängen schien, wusste es nicht. So war das überraschte Keuchen alles was die junge Frau auf die Attacke entgegnete. Die gapanzerte Pranke schloss sich um das, im Vergleich zu ihm, dürre Ästchen von einem Arm. Die Geste, mit der er den Knochen brach, war so lapidar als gebe er jemanden die Hand. Er entließ sie nicht gleich aus seinem Griff, sondern weidete sich an der Pein die er verursachte. Der Schmerz ist ein treuer Kamerad in der Einsamkeit. Er schleuderte sie in den dunklen Raum wie ein zerbrochenes Spielzeug. Du solltest ihn besser kennenlernen, vielleicht kann er dich etwas über Demut lehren. Damit flog die Tür wieder zu und sperrte das bisschen Licht aus. - Nikhae - 05-25-2009 Hätte sie sich nicht von Kogan überrumpeln lassen dann wäre die Situation vermutlich nicht derart zum Vorteil Kogans ausgefallen, sie hätte ihre Klingen ausgefahren und den Mann angegriffen, ob er nun Fürst war oder nicht. Nun jedoch hatte er ihre Hand samt Gelenk gebrochen, hatte sie beleidigt und was noch viel schlimmer war er hatte ihre Mutter beleidigt! Das eine konnte sie noch auf sich sitzen lassen aber die Familienehre war heilig! Gut wirklich respektvoll hatte sie sich nicht verhalten doch nun hatte sie die Quittung dafür erhalten. Das vermutlich allerschlimmste war jedoch das der Kerl ihr mitgeteilt hatte das Elgrun ihr Vater war, sie musste ihrem eigenen Vater eine Nachricht überbringen... Das selbst ließ sie über ihre von Ami bekommene Aufgabe nachdenken und auch wenn es beinahe so schmerzhaft war wie der Knochenbruch, musste sie Kogan recht geben. es war lächerlich das sie Botenjunge für ihre Mutter spielte als Abschlussprüfung... Verbittert begann die junge Frau sich auf die Unterlippe zu beißen bis es schmerzte und sie einen kupfernen Geschmack im Mund schmeckte. Wieder blickte sie auf ihre Hand die sie in der Dunkelheit nicht erkennen konnte und fuhr langsam ihre Klingen aus, nicht ganz jedoch so das diese als Schiene innerhalb des Armes fungieren konnten, schließlich war es nicht das erste Mal das sie sich einen Knochen gebrochen hatte in der Gegend. Der Schmerz würde nachlassen und morgen wäre die Verletzung nur noch eine schwache Erinnerung. Langsam kehrte in ihrem benebelten Kopf wieder Klarheit ein und ruhig schmiedete sie einen Plan wie sie Kogan lehren würde etwas Respekt vor IHR zu bekommen. Du wirst dir noch wünschen mich getötet zu haben du Sohn einer blutpissenden Hure... Dachte sie schweigend vor sich hin bis später Erschöpfung seinen Tribut forderte und sie in das Reich der Träume beförderte... - Die Stimme - 05-31-2009 Es musste wohl auf die Morgenstunden zugehen als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete. Dieses Mal waren es drei Rasankuri, die das Licht ihrer Fackeln in den Raum gleiten ließen. Vielleicht lag es an der Zeit, die Wachenden kurz vor Morgengrauen immer am längsten und unwirtlichsten vorkam, dass sie sich derbe Späße und Ungebührlichkeiten sparten. Jene Stunde zwischen Nacht und Tag die entvölkert von jeder Belebung schien und in der sich die ganze Welt im Traum befinden musste. Sie wurde auf die Füße gestellt und erneut durch Gänge geführt, diesmal jedoch einen anderen Weg als den, den sie gekommen waren. So passierten sie eine verrauchte Wachstube und gelangten endlich in die lichteren Teile des Gemäuers. Offensichtlich gehörte dieser zu den Wehranlegen der Stadtmauer, denn der Blick durch die schmalen Schießscharten ging weit über das öde Land und den Dämonentritt, jene U- förmige Felsenformation, in deren Umarmung Rasankur lag. Gute zehn Minuten waren zu gehen bis sie seitlich des Zugangs, zum inneren Stadtkern herauskamen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, oder auch nur Rücksicht auf ihren gebrochenen Arm zu nehmen, stießen ihre Wärter sie ins Freie, unter dem Torbogen. In der Luft lag noch die Kälte der Nacht, verlor den Wettstreit mit der Hitze des Tages aber bereits. Aus einer schattigen Nische zischte sie ein Verteidiger an und verschwand in einer Kanalisationsöffnung, die viel zu schmal für ihn aussah. |