Koron III
Ein Treffen mit Haus Siris - Druckversion

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- Claire - 02-10-2009

Der Schutzoverall war im tadellosen Zustand, und so sauber wie er jetzt war, war er schon länger nicht mehr gewesen, sogar ihre Stiefel waren geputzt.
Claire hatte alle Sachen, die sie brauchen würde in ihren Rucksack gepackt, etwas deprimiert hatte sie festgestellt, das sie ihr gesamtes Habe ohne Probleme in den Rucksack bekommen hatte.

Wenigstens sah sie ordentlich und dennoch professionell aus, als sie um fünf vor zehn das Cafe betrat, zwar war die Bedienung nicht gerade erbaut darüber, das man sich hier schwer bewaffnet in ihr Cafe setzte, aber da die örtlichen Sicherheitskräfte sie hatten passieren lassen, wagten die Bediensten auch nicht sie auf ihre äußere Erscheinung anzusprechen.

Im Cafe suchte sie sich, sehr zur freude des Personals, einen Tisch in der hinteren Ecke des Lokals, so das sie gut den raum überblicken konnte, während eintretende Personen sie nicht sofort würden erkennen können.

Sie bestellte sich einen großen Kaffee und stellte sich aufs warten ein, sie hatte zwar über Larkin verlauten lassen, das sie zum Treffen pünktlich erscheinen würde, aber man wusste ja nie, wie lange sich die hohen Herren Zeit lassen würden.


- Die Stimme - 02-10-2009

Mister Skotch pflegte seine Geschäfte mit Pünktlickeit zu beginnen, so auch heute. Fünfzehn Sekunden vor Zehn betrat er das Cafe und sondierte die Anwesenden. Claire stimmte fast hundert Prozent mit der Beschreibung überein und er steuerte auf sie.
Fräulein LeCarr, wie ich vermute. Wir haben einen Termin richtig?
Der hoch gewachsene Mann, mit streng gescheitelten Harren und einer kleinen Goldrandbrille, schüttelte ihr die Hand und setzte sich auf den gegenüberliegenden Platz. Seine Erscheinung war vollkommen weiß, weißer Ledermantel, weiße Anzughose und die sprichwörtliche weiße Weste. Nur der schwarze Aktenkoffer machte einen Unterschied.
Ich habe bereits mit Herrn Larkin geredet und einige Fakten abgeklärt. Daher will ich mich kurz fassen, was auch ihnen entgegen kommen dürfte. Sie entsprechen den Kriterien die wir suchen.
Ihre Aufgabe sieht wie folgt aus.
er ließ den Aktenkoffer aufschnappen und entnahm eine Akte. Diese schob er zu Claire herüber. Diese Person ist es auf die sie acht geben sollen, auf zweierlei Arten um genau zu sein. Er tippte auf das Foto, welches das Deckblatt zierte. Es zeigte Kari und war offenbar aus ihrer Militärakte entnommen.
Frau Kari hat Teil an einem Forschungsprojekt von einiger Wichtigkeit, ihr persönliches Wohlergehen lieg uns daher sehr am Herzen. Sie sollen diese Frau bewachen und darüber hinaus acht geben das sie keine Handlungen vollführt, aus Unwissenheit oder Absicht, die der Geheimhaltung zuwider laufen. Wir greifen auf Außenstehende zurück, da Frau Kari ein Umgang mit Hausangehörigen unangenehm sein könnte und wir Bedingungen schaffen wollen die so günstig wie möglich sind. Was sagen sie bis dahin zu der Sache?


- Claire - 02-11-2009

Der Fremde hatte direkt auf sie zu gesteuert und seinem Aussehen nach zu urteilen, war er einer der besseren Laufburschen für Haus Siris.
Kurz und knapp erläuterte er das Anliegen Haus Siris:

"Sie sollen diese Frau bewachen und darüber hinaus acht geben das sie keine Handlungen vollführt, aus Unwissenheit oder Absicht, die der Geheimhaltung zuwider laufen. Wir greifen auf Außenstehende zurück, da Frau Kari ein Umgang mit Hausangehörigen unangenehm sein könnte und wir Bedingungen schaffen wollen die so günstig wie möglich sind. Was sagen sie bis dahin zu der Sache?"

"Hört sich gut an, ich werde den Auftrag auf jedenfall annehmen, allerdings hab ich noch ein paar Fragen, die wir aber auch gerne Unterwegs besprechen können.

Höflich neigte Skotch leicht den Kopf und signalisierte ihr, sie solle fortfahren.

"Ich müsste wissen, ob es irgendwelche Anzeichen einer Bedrohung von Frau Kari´s Leben gab? Ich nehme an, das ich nach eigenem Ermessen handeln darf, sollte Frau Kari mit den ihr zur Verfügung stehenden Informationen hausieren gehen?"

Claire lächelte zwar nach wie vor ihr freundliches Geschäfts lächeln, fuhr sich aber beim letzten Satz mit dem Zeigefinger über den Hals, eine eindeutige Geste was Kari zu stoßen würde, sollte sie plaudern.

Das ist doch auch der wahre Grund, warum ihr kein Hauspersonal nehmen wollt, falls es notwendig sein sollte Kari umzulegen, wollt ihr keine Verbindung zu eurem Haus haben

"Ansonsten bliebe nur noch zu klären, wann der Auftrag beginnt und wie ich bezahlt werde. Ach und da wäre noch eine Kleinigkeit, ich möchte von ihrem Geheimprojekt so wenig wie möglich wissen, das erhöht die Lebenserwartung."

Bei diesen letzten Worten musste Claire unwillkürlich grinsen, was sie jünger und weniger kühl erscheinen ließ.


- Die Stimme - 02-11-2009

Nein es gibt keine akute Gefahr für Frau Kari… nunja das ist nicht ganz richtig. Sagen wir die Gefahr ist nicht genau verifiziert. Sie müssen wissen das, dass Projekt, dessen sie teilhaftig ist, von einiger Wichtigkeit im Bereich der planetaren Rüstung ist. Da bleibt es nicht aus das Neider auf den Plan treten. Diese können jegliche Form annehmen. Von konkurrierenden Firmen und Häusern, über Terroristen, bis hin zu fehlgeleiteten Individuen aus den eigenen Reihen, Mit Letzterem meine ich natürlich das koronische Militär in dem es viele Elemente gibt die sich Neuerungen gegenüber verweigern. Natürlich tun wir alles um ein Höchstmaß an Geheimhaltung zu gewährleisten, doch auch die Gegenseite hat ihre Experten und es liegt daher durchaus im Bereich des Möglichen das sie etwas zu tun bekommen.
Was ihre Bedenken, in Bezug auf eine Involvierung in das Projekt, angeht so kann ich sie weitgehend beruhigen. Natürlich wird es nicht ausbleiben das sie einige Abläufe mitbekommen, allein schon wegen ihrer, auftragsbedingten Nähe zu Frau Kari. Dennoch werden sie weitergehend aus den Einzelheiten herausgehalten.
Was noch? Achja, der Punkt ihrer Bezahlung. Sie erhalten frei Kost und Logis dazu dreihundert Schekel pro Woche, was der Standartsatz für hausexterne Kräfte ist. Sollte es tatsächlich erforderlich werden das sie, im Rahmen ihrer Fähigkeiten, tätig werden müssen, so erhöht sich der Betrag auf fünfhundert Schekel. Sind sie mit diesen Konditionen einverstanden setzte ich die Papiere auf und wir können den schriftlichen Teil im Schweber erledigen.



- Claire - 02-12-2009

Ruhig und geduldig hörte Claire den Ausführungen des Hausangestellten zu.

Wie interessant, das du den Punkt wie weit meine Befugnisse gehen, nicht weiter aufgreifst, werten wir das ganze als stillschweigende Übereinkunft

Als Skotch zum Punkt ihrer Bezahlung kam, lächelte Claire auf eine ihr eigene schiefe Art, 300 Schekel und zwar pro Woche, sie hatte schon für den Bruchteil eines Wochenlohns ihr Leben riskiert oder sich verkauft.

Mädchen, das hier ist deine Chance, versau es jetzt nicht!

"Ja die Bedingungen sind annehmbar, sie können gerne die Verträge aufsetzten."

Claire bezahlte ihren Kaffee und begleitete Skotch dann zum Schweber, beim Verlassen des Cafe´s gaben sie die Parodie eines Paares ab, er ganz in Weiß mit seinem Schwarzen Aktenkoffer, sie neben ihm im olivfarbenen Schutzoverall und schwer bewaffnet.

Claire bewunderte die Ausstattung in dem Schweber, sie hatte noch nie in einem gesessen und genoß die Aussicht, als der Schweber langsam höher stieg.
Es fiel ihr nicht gerade leicht sich den kurzen Moment auf die Papiere zu konzentrieren, den sie benötigte um alles erforderliche zu Unterzeichnen.

Gerade als sie die alle Verträge abgehandelt hatten durchbrach der Schweber die Wolkendecke und Claire sah zum ersten mal echtes Tageslicht.
Sie sah aus dem Fenster und betrachtete fasziniert die sich ihr bietende Szenerie.
Mr. Skotch der dies bemerkte, schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln, welches von Claire mit einem fröhlichen Grinsen erwiedert wurde.

Das ist es, bis hierher wolltest ich es schaffen, so sieht also die Welt oben aus, oberhalb des Elends und des Kampfes.

Der Gleiter nahm jetzt Kurs auf eine der Turmspitzen der Makropole, die in einiger Entfernung zu sehen war.

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