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Der östliche Platz - Druckversion

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- Die Stimme - 11-03-2008

Der Platz unter der östlichen Palastmauer dient als Versammlungsort, für Hinrichtungen und Bekanntmachungen.


- Constantine - 11-03-2008

Als Merochs Stimme ertönte hielten plötzlich alle inne. Sie blieben wie angewurzelt stehen und zum Schlage erhobene Fäuste erstarrten in der Luft. Die Stimme des roten Mutanten klang so autoritär und vernunftgebietend, dass die Blutpaktler den Kampf einstellten und von Balius zurücktraten. Constantine warf diesem einen letzten bösen Blick zu, dann wandten sie sich ab und begannen Ronnies Leiche zu plündern, was sie auch ohne die Aufforderung Merochs getan hätten. Constantine nahm sich den zerschlissenen und am Saum zerfetzten Todeskorpslermantel auf den er schon immer neidisch gewesen war und der sicher noch hilfreich sein konnte. Dann nahm er sich noch Ronnies Stiefel. Ein Ersatzpaar konnte man immer gebrauchen. Ignace griff sich das Schwert und Alarich hängte sich noch das Lasergewehr um. Ronnies Talismane teilten sie unter sich auf und zu guter Letzt trennte Constantine ihm noch einen Finger ab, um ihn zu seiner Sammlung hinzuzufügen.
Derartig ausgestattet trugen sie Ronnie zu einem kleinen Friedhof, auf dem die verschiedenen Todesopfer, die die Stadt bereits gefordert hatte begraben lagen. Danach begaben sie sich zum östlichen Platz, um dem Ruf ihres neuen Fürsten zu folgen.
Wenn Meroch wahr gesprochen hatte, so gab es bald wieder Kämpfe. Also war es endlich wieder so weit. Das Blut würde in Strömen fließen und es gab neue Schädel für seinen Thron...


- Pestor - 11-03-2008

Das große Fest hatte ihn ein wenig mitgenommen und er war am nächsten Morgen im staubigen Schatten einer der Ruinen wieder zu sich gekommen. Ziellos war er durch die Stadt gestapft und hatte darauf geachtet keinem über den Weg zulaufen der so aussah als hätte er was zu sagen.
Bis auf den Palast im Zentrum sah alles sehr provisorisch aus und nun die ganzen Menschen und Mutanten, Leibeigenen und Sklaven die versuchten der Stadt wieder einen Glanz zuverschaffen, Pestor hatte schon überlegt ob er hier und da vielleicht den Arbeitern ein paar Geschenke seines Väterchens überrechen sollte um das Ganze in stocken zubringen, denn es würde bald alles wieder so neu und unberühert ausschauhen aber er hatte diese Idee bald verworfen. Dieser Ort hier war eine Zuflucht für die "Feinde" des Imperiums und sie würden eine Festung brauchen um sich ihm entgegenzustellen, zudem dachte er an die Worte des Fürsten und was er mit Tristan vorhatte, was würde man wohl mit Pestor machen würde man ihn bei der Infizierung der Sklaven und Arbeiter erwischen.
Uhh, keine angenehme Vorstellung was?!
Feigling, Feigling!

Ach, halt die Fresse!

Gedankenverloren war er durch die Gegend gelaufen und kam am östlichen Platz an, dort rissen ihn die schmerzerfüllten Schreie eines Mannes aus den Gedanken.Auf einer Bühne fand das Schauspiel statt. Es waren Tristans Agonien, er war, mit der Brust nach unten, über einen kleinen Tisch geketten, zwei Männer, der Eine ein gigantischer Fleischberg nur mit einem Lendenschutz bekleidet der Andere ein kleinerer Mutant und eher drahtig als kräftig in einfacher Lederkleidung und drei Klauen statt Fingern, entfernten dem Verurteilten grad die Flügel.
Armer Flattermann.
Der Fleischberg riss ihm mit einem Ruck den rechten Flügel aus, der kleinere hatte dafür nicht die nötige Kraft, drehte ihm den Flügel langsam aus dem Gelenk und schnitt die letzten Sehnen mit seinen Klauen durch. Pestor drängte sich durch die Ansammlung von Menschen, um besser sehen zu können, zu weit nach vorn.
Der Fleischberg, aus der Nähe betrachte sah er garnicht mehr so normal aus, die unteren Eckzähne des Mannes waren wie die eines Keilers nur schief aus seinem Maul gewachsen auch die anderen Zähne, die Pestor sah, waren länger und spitzer was den Fleischmenschen unetwegt spucken und sabbern lies,hatte ihn bemerk wie er sich durch die Menschen drängelte.
DU!
Brüllte der Fleischmann und zeigte mit einem seiner riesigen Wurstfinger auf Pestor.
Wer? Ich?
Verwundert sah er sich um ob nicht vielleicht doch jemand Anderes gemeint war aber ...
JA, DU! Komm hier rauf!
Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache und wollte sich wiedersetzen.
Aber...
Willst DU dich etwa den Worten unseres Herren wiedersetzen!?
Welch rethorische Frage. Vielleicht.
Mit Nichten.
Und er stieg auf die Bühne, oben sprach der Fleischklops weiter.
Ihr beide habt doch zusamm im Käfig gesessen, nich dass er dein Freund geworden is und wähn doch dann zeig uns allen auf welcher Seite du jez stehst ...
der kleine Mutant hielt ihm einen Speer hin
töte IHN ...
der Fleischberg wies auf Tristan
und zeig und dass DU wirklich aus der Seite unseres Fürsten stehst. Spieß ihn, mit dem Speer hier, auf!
Pestor war nicht gerade begeistert aber es war immernoch besser als mit Tristan tauschen zu müssen. Er hielt den Speer fest mit beiden Händen, holte etwas aus um mehr Wucht in den Stoss legen zu können und rammte ihm den Fleischspiess unter den rechten rechten Rippenbogen aufwärts zur linken Schulter aber er blieb irgendwo auf halber Strecke stecken.
Tut mir leid man, aber dass wird dir gleich vielmehr wehtun als mir.
Er holte noch einmal tief Luft und stiess den Speer durch bis zur linken Schulter, danach wichen die Lebensgeister sehr schnell aus Tristan.
GUT, GUT und jez verschwinde ...
mit seiner riesigen Fleischer Pranke, so groß wie Pestorsbrustkorb, schubte er ihn von der Bühne in die Menge
ihr habt alle gesehen wie es denen ergeht die sich unserem Fürsten Kogan wiedersetzten!


- Jack Mahowk - 11-04-2008

Als Jack den östlichen Platz betrat bekam er gerade noch mit, wie Pestor Tristan einen Speer in den Leib jagte. Jack spürte eine kleine Welle des Bedauerns, obwohl er selbst den geflügelten Mutanten hatte töten wollen war es doch eine Verschwendung. So viel Kraft und Hass war von ihm ausgegangen die sie hätten nutzen können. So aber blieb davon nur ein verstümmelter toter Körper.

“Ihr habt alle gesehen wie es denen ergeht die sich unserem Fürsten Kogan wiedersetzten!“ rief der Fleischberg und schaute grimmig in die Menge.
Kogan schien vorgesorgt zu haben, anscheinend waren alle verfügbaren Männer hier versammelt. Das grausige Schauspiel hatte sie wohl noch gefügiger machen sollen und es schien zu klappen. Fast alle schauten ein wenig ängstlich auf den toten Mutanten auf dem Podest, nur einige schien das Geschehen so gar nicht interessiert zu haben. Jack wollte die Gelegenheit nutzen, unter diesen Umständen würde es wohl kaum jemand wagen, einen Auftrag im Namen des Fürsten abzulehnen.
Schnell schwang er sich auf das Podest, nickte dem bulligen Mutanten kurz zu und rief “Und genau dieser unser Fürst hat nun eine Aufgabe für Euch. Ich fordere die Mutigsten und Stärksten unter Euch auf, mir zu folgen um dem Feind eine blutige Niederlage zu bescheren.“
Wie erwartetet überschlugen die Männer sich fast, sich freiwillig zu melden. Jack wählte einige von ihnen aus, beobachtete aber eigentlich genau diejenigen, die sich NICHT so vehement nach vorne drängten. Dabei entdeckte er Balius, der zwar interessiert zu ihm herüber schaute aber sich nicht die Mühe machte sich großartig zu melden. Schnell winkte Jack ihn zu sich, Balius' Kampfkraft würden sie auf jedenfall brauchen können.
Plötzlich kam Meroch auf ihn zu, flüsterte ihm etwas ins Ohr und deutete dabei auf eine Dreiergruppe. Erstaunt sah Jack genauer hin. Die Drei? Gegen Balius? “Ihr da“ rief er und zeigte auf Constantine und seine Gruppe “Ihr seid dabei“
Irgendwie fühlte sich davon auch eine vermummte Gestalt angesprochen und bewegte sich mit zur Gruppe. Im ersten Moment wollte Jack den Irrtum aufklären und den gebeugt gehenden Mutanten zurückschicken. Aber irgendetwas im Blick der Gestalt sagte ihm, dass sie ihn mitnehmen sollten.
Gerade, als Jack glaubte, er habe seine Leute zusammen lief Pestor ihm ins Blickfeld. Jack überlegte kurz, aber schließlich hatte Pestor seinen Mut schon bewiesen, viel wichtiger aber war, dass er dabei ruhig und gelassen geblieben war und genau das konnten sie für die kommende Aufgabe auf jedenfall gebrauchen. Also winkte er auch ihn zu sich.

Schließlich hatte Jack fast zwanzig Mann zusammen. Er versammelte sie und erklärte ihnen kurz die Situation. Dabei vermied er es natürlich die zahlenmäßige Überlegenheit des Feindes zu erwähnen und auch darüber, dass ihre Rückkehr nicht gerade oberste Priorität besaß schwieg er sich aus. Diejenigen mit etwas Erfahrung würden sich das eh ausrechnen können und diejenigen ohne diese Erfahrung mussten das gar nicht wissen....


- Pestor - 11-05-2008

Die Menge der Schaulustigen hatte Pestors abprubten Abgang von der Bühne etwas sanfter gestaltet, er rappelte sich wieder auf und sah wie sich Jack nach oben schwang und begann einige Krieger zu rekrutieren.
Oh, oh, dass heist bestimmt nix gutes, lass uns hier ma lieber abhau´n, man.
Verdamm, ich glaub er hat uns schon gesehen.
Pestor wollte sich gerad durch die Menschenmenge verdrücken da sah er nach oben auf die Bühne und bemerkte wie Jack auch ihn zu sich herauf winkte. Er überlegte noch kurz...
Eine kurze Flucht, tief und schnell.
verwarf den Gedanken dann aber und bahnte sich einen Weg zum Redner herauf.
Vielleicht bekomm´ wir ja die Chance ein paar von väterchens Geschenken zu verteilen.
Vielleich. Vielleicht wirds ja auch gar nich so schlimm.
Noch etwas in Gedanken kam er oben an, dort wurde sein Blick dann wieder wacher und seine Aufmeksamkeit richtete sich auf Jack.
Wie siehts mit Waffen aus?
Etwas selbstgefällig breitete er die Arma aus und auch ein Grinsen konnte er sich nicht verkeifen.
Was auch immer ihr vorhabt, ich glaub ich werd dafür ´n paar grössere Kaliber brauchen.
Und ´nen Helm und ´ne Rüstung und ´nen Panzer am besten, hier sind mir zu viele Khornies für was leichtes.


- Kogan - 11-06-2008

Die gemurmelten Unterhaltungen verstummten als die gerüstete Gestalt des Kriegerfürsten auf der hochgelegenen Plattform des Palastes erschien. Nur das Knattern der Drachenbanner trotzte dem Gebot der Stille. Kogan ließ seinen Blick über die versammelten Kämpfer schweifen. Grimme Krieger, ohne Zweifel doch wenige, so entmutigend wenige. Wie um diese dummen Gedanken zu strafen kam er mit der Axt gegen die steinerne Umzäunung und der Stahl erzeugte einen hellen Klang. Als wolle die Waffe sagen. “Verzweifle nicht solang du mich trägst.“ Er hatte es nicht vor, nicht solange noch etwas vom alten Kogan in ihm war.

Kinder Rasankurs! Die Akustik des Platzes und der umliegenden Häuser war speziell für Gebete, Reden und Ankündigungen angelegt wurden.
Man hat euch ein gelobtes Land versprochen. Doch ihr fandet nur Ruinen, Sand und große Ideen. Wisset aber das Rasankur kein Ort ist wo Milch und Honig fließt. Kein Paradies wie es sich jene ersehnen die sich furchtsam an die Rocksäume von Priestern klammern und die Hände flehend zu ihrem Leichengott erheben. Unsere Götter sind mächtiger. Sie fordern nicht gestammeltes Gebet und gebeugtes Haupt. Sie verlangen Stärke für ihre Gunst. Eine Stärke die uns erfüllt, durchdringt wie ein höllisches Feuer. Noch ist Rasankur ein Reich aus flimmernd, heißer Luft. An uns liegt es sich dieses Reich selbst gebären zu lassen. Ein Reich voll Macht und Herrlichkeit. Wo niemand ein Niederer ist weil Geburt und Abstammung ihn dazu verdammt. Vor Stärke das oberste Gut ist.
In diesem Augenblick ist ein Heer zu uns unterwegs. Viele Tausend sind sie, gegen uns wenige Hundert. Söhne der Wüste die glauben wir sollten uns ihnen unterwerfen. Die uns zu Sklaven machen wollen noch bevor sich der Drachen erhoben hat. Doch ich sage lasst sie kommen. Sollen sie sich gegen Rasankur werfen und sehen wie sie am Willen und Stahl seiner Bewohner zerbrechen. Sie folgen einem Kriegsherren, grausam und entschlossen. Euch aber führt ein herabgestiegener Gott. Mit welcher Anmaßung, frage ich euch, glaubt dieser Wurm die Waffe gegen uns erheben zu dürfen? Lasst es mehr sein als die Sterne am Himmel, so können wir sicher sein das unsere Schläge nicht fehl gehen. Spülen wir sie mit ihrem eigenen Blut aus unseren Straßen und zeigen ihnen auf wem die Blicke der Götter liegen.
FÜR RASANKUR


Er reckte die Faust mit der Axt in die Höhe. Sie bildete ein bedrohliches Versprechen vor dem Banner des schwarzen Drachen hinter ihm.


- Kain - 11-06-2008

Ea war abzusehen gewesen. Die Khorneanbeter in ihrem Stolz verletzt stürzten sich, gänzlich Khorne untypisch – als Gruppe auf den Riese, vor dem selbst der Mutant Meroch Respekt hatte. Das war folgte war kurz und schmerzhaft. Am Ende hatten die Blutpaktler einen Toten zu beklagen und Balius hatte seine Macht unter Beweis gestellt.
Den hängenden Kopf schüttelnd verließ Kain den Schauplatz des Schlachtens und folgte Meroch auf direktem Weg zum östlichen Platz, wo man scheinbar etwas großes Ankündigen wollte: Krieg. Ein Günstling des Chaosfürsten, ein blond gelockter Engel, ein Milchbübchen zelebrierte die Hinrichtung eines Mutanten mit Flügeln. Nein hier war keine Organisation hier war Terror und Schrecken nach unten und Buckeln nach oben angesagt – eine der vielen Gemeinsamkeiten die das Chaos mit dem Imperium der Leichnanbeter hatte. Die Engelslocke begann das Wort an die Menge zu richten. Er faselte von Ehre von Mut und Stärke, von Ruhm und Sieg und das schlimmste war, die Menge jubelte. Und alle wollten sie dabei sein.
Kain wusste nicht, was ihn dazu veranlasste sich etwas zurückzuziehen und nicht, wie all die anderen nach vorne zu rennen um dabei zu sein. Im Nachhinein musste er feststellen, es war das Blödeste, was Kain zu diesem Zeitpunkt hätte machen können. Kain wurde von der Engelslocke ausgewählt, er hatte nun die ‚Ehre’ für Rasankur zu kämpfen.
Dann trat der Chaosfürst auf die Empore und stieß mit seiner Axt gegen das eiserne Geländer. Der Ton schallte dank der guten Akustik weit über den Platz und sofort kehrte Ruhe ein. Ruhe für eine weitere Rede, Reden wie Kain sie schon zu Tausenden gehört hatte. Sie erzählten einem davon, dass man auf der richtigen Seite stand, das Töten etwas Gutes ist und auch Richtig. Leider konnten diese Reden nie mit den Erfahrungen der Schlacht mithalten. Es waren keine glorreichen Schlachten voll von Heldentaten, nein meist waren es Massaker voller unsinniger Toter. Und diesmal würde es ein Massaker für eine Stadt werden, die Kain nicht kannte, die eigentlich nur eine Station seiner Durchreise werden sollte und nun war der Anhänger des Nurgels Teil des kommenden Massakers für eine Stadt die er nicht kannte.
Mitten in die Stille hinein begann Kain zu husten. Rasselnd, keuchend, ungesund. Dann spie er einen Klumpen gelbgrünlichen, stinkenden Schleims auf den Boden, vorbei am Mundstück der Gasmaske, welches, von einem Lederband an der Maske gehalten, zur Seite weg hing.
Die martialische Geste des Chaosfürsten am Ende seiner Rede entlockte Kain nur ein weiters Kopfschütteln und auch in die Hochrufe der anderen Glücklichen, der Auserwählten stimmte er nicht ein. Der einzige Grund warum Kain nicht auf dem Absatz umdrehte war das Chaos. Es gab eine gemeinsame Konstante für die es sich zu kämpfen lohnte: das Chaos – aber es war auch die einzige Gemeinsamkeit…
Kain rückte seinen Lufttauscher mit Tornister auf dem Rücken zurecht und zog das Gewehr welches statt eines Lederriemens eine Kette zum Tragen hatte, wieder in dir richtige Position, überprüfte kurz die beiden Nahkampfwaffen und lehnte sich dann desinteressiert mit der Schulter an die, von der Sonne gewärmte, Hauswand.


- Constantine - 11-06-2008

Constantine fand sich mit seinen beiden verbliebenen Kameraden auf dem östlichen Platz ein, um endlich den Fürsten zu sehen und seinen Worten zu lauschen.
Der lies aber noch etwas auf sich warten, denn zuallererst beobachteten sie die grausame Bestrafung eines geflügelten Mutanten. Erst wurden ihm in einem symbolischen Akt die Flügel ausgerissen, dann stieß ihm ein stark verdreckter Mann einen Speer in die Seite. Das Blut floss in Strömen, Constantine sah seine erste Rasankurer Hinrichtung, die er gespannt verfolgte und beobachtete wie der Mutant sein Leben aushauchte.
Doch damit war die Sache immer noch nicht beendet. In der Stille, die auf den Tod des Mutanten folgte schwang sich ein junger Mann behend auf die Bühne. Er sah nicht unbedingt aus wie ein Krieger, trug nur eine Armaplastweste und war spärlich bewaffnet.
Dennoch, er stellte sich offenbar als ein hoher Diener des Fürsten heraus, vor dem sogar Meroch Respekt zu haben schien. Er verkündete ihnen den Beginn einer notwendigen, wenn auch hochgefährlichen Mission und fragte nach Freiwilligen. Wie nicht anders zu erwarten war, stürmten sofort alle begeistert nach vorne um sich Ruhm und Ehre in der Schlacht zu verdienen. Constantine belächelte sie. Diese Mission hörte sich fast schon wie ein Selbstmordkommando an, was man daraus schließen konnte, dass dieser Mann seine Kämpfer allesamt handverlas, und um daran teilzunehmen musste man entweder verrückt oder unwissend sein. Constantine tippte, dass die Leute hier letzteres waren. Er selber war dann wohl von der wahnsinnigen Sorte, denn einerseits wusste er ungefähr was auf ihn zukäme, andererseits war er ganz heiß darauf endlich wieder ordentlich Blut zu vergießen. Umso erfreuter war er, als der Mann auf dem Podium auch ihn und seine zwei Freunde auswählte, nachdem Meroch ihm etwas zugeflüstert hatte.
Als sich etwa zwanzig Krieger auf dem Podium versammelt hatten, trat der schmutzige Mann von der Hinrichtung vor und fragte nach Waffen. Er tat gut daran danach zu fragen, denn nach den Verhältnissen in dieser grausamen Welt war er mit seiner Pistole fast schon unbewaffnet. Im übrigen fand er die Frage sowieso ausgezeichnet. Er war zwar schon sehr gut ausgerüstet aber die Vorräte aufzustocken schadete nicht. Und vielleicht konnte er selber auch noch was Cooles abstauben.

Die Frage nach der Ausrüstung wurde jedoch nicht weiter erörtert, denn in genau diesem Moment trat eine beeindruckende Gestalt auf einen der hoch liegenden Balkone. Der Rede nach zu urteilen, die nun folgte, und der andächtigen Stille aller auf dem Platz Versammelten nach, war die Identität des Mannes eindeutig. Es war der Fürst. Der Fürst von Rasankur. Herrlich und furchteinflößend zugleich, berichtete er ihnen von ihren neuen Feinden, von den Göttern und entfachte die Kampfeslust in den Herzen der Menschen und Mutanten. Es war nicht schwer zu erkennen, wie es diesem Mann gelungen war die Macht über Rasankur an sich zu reißen.
Als der laut hinausgeschriene Name Rasankurs ertönte und anzeigte, dass der Fürst geendet hatte brach die versammelte Menge in Jubel aus.
FÜR RASANKUR !, erklang es aus hunderten Kehlen und erfüllte die Stadt mit lautem Geschrei und Lobgesängen auf den Fürsten.
Wieder konnte Constantine nur über die blinde Torheit der Menge lächeln. Aber er musst zugeben, dass die Rede sehr gut war. Solche Reden waren notwendig, die Schwachen zu motivieren.


- Die Stimme - 03-25-2012

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Eine beachtlich Menschenmenge hatte sich auf dem großen Platz eingefunden und die Ursache war dieses mal keine Ansprache oder eine Heerschau. Auf den ersten Blick war es eine Banalität die sich abspielte, doch in Wahrheit war es ein Symbol für das Wachsen der Stadt, dem langsamen aber stetigen Aufstieg. Die Schlacht um Al Chatan hatte der Stadt Wasser gebracht, nun wurde ein weiterer Schritt getan.
Meroch stand auf einem simplen Karren, umringt von Rasankuri, welche sich ihrerseits von einer großen Anzahl von Bürgern umstanden sah.
Volk der Stadt! Rief der Sechsäugige und seine volle, melodische Stimme trug weit.
Unser herrlicher Fürst, vier mal preist seinen Namen, ist grausam in seinem Zorn und die Gebeine seiner Feinde sind ein weiter Teppich unter seinen Füßen. Doch so unbarmherzig er gegen jene ist die wider ihn stehen, so gnädig und huldvoll ist er gegen jene die ihm nachfolgen. Am heutigen Tage sind euch die Früchte seines Wohlwollens gegeben. Der mächtige Mutant griff in die Körbe, welche die Fracht des Karrens darstellten. Seine Pranken hielten zwei Leibe hellen Brotes in die Höhe. Der Drachen bringt euch den Willen der Götter, er bringt euch den Sieg auf dem Khornesfeld, er bringt euch labendes Nass und er bringt euch Brot, auf das ihr euch nähren sollt. Die Menschen drängten heran und die Rasankuri hielten sie nicht zurück, lenkten sie lediglich in gesittete Bahnen.
Hände reckten sich nach vorn und nachdem die Stimme des Bekenne die ersten Brote noch persönlich verteilt hatte wurden die Körbe auf den Boden gewuchtet und die Leute konnte selbst zugreifen. Weitere Wagen warteten voll beladen am Rand des Platzes.
Meroch beobachtete das Treiben etwas Abseits, nachdem er Platz gemacht hatte um den Leuten den Zugang zu gewähren. Der Fürst hatte ihm die Organisation der Brotverteilung überlassen und so ungestüm wie heute würde es freilich nicht mehr zugehen. Aber Meroch wusste das derartige Ereignisse mit einem gewissen, einprägsamen Auftakt inszeniert werden mussten. Heute konnte jeder soviel nehmen wie er tragen konnte und dieser Überfluss würde in der Erinnerung bleiben, auch wenn später eine geordnete Zuteilung erfolgen würde.
Ihm war nicht bekannt das Menschen seit dem Erwachen verhungert waren, irgendwie hatte sich immer Nahrung auftreiben lassen. Nach der Schlacht gegen Al Chalik hatte es Fleisch im Überfluss gegeben und noch heute gab es eingesalzene Vorräte. Dennoch war ihm das Kalkül des Fürsten bewusst. Die kostenlose, tägliche Verteilung nahm den Druck von den Menschen, all ihr Streben und Trachten auf den Nahrungserwerb zu richten. Alles was über Brot und Wasser hinaus ging würde zwar eigene Anstrengungen erfordern, doch die Grundversorgung war gesichert.
Dies hob den Staat Rasankur schon über viele imperiale Institutionen, die ihre Sklaverei damit zu kaschieren versuchten, dass sie den armseligen Mutanten unter ihrer Knute einen Hungerlohn zahlten, welcher doch kaum für eine dünne Suppe zum füllen der Mägen reichte.
Auf seinen Streithammer gestützt sah der Krieger zufrieden auf das Treiben und nahm die Dankesbezeugungen der Palta entgegen.


- Naradas - 04-07-2012

Eine viertel Silberstange als Bestechung, ein weiteres Viertel als Anreiz, ein dreigehörnter Rüstungsschmied und fünf Schmiedehelfer, drei Stunden Zeit, den Rest der Silberstange schluckte die Bezahlung, welche mit Absicht großzügig ausfiel. Der Mann war geschickt im Umgang mit seinem Werkzeug, damit waren seine Fertigkeiten mehr als wertvoll. Er verstand sich auf viele kleine Tricks und Kniffe, die den Meister vom Adepten unterschied, arbeitete auf einem Niveau, welches sein eigenes mit Abstand überstieg, eben das Werk eines Mannes, der Zeit seines Lebens an der Esse verbracht hatte. Lortzing, der Schmied lebte für seine Arbeit, die Restauration eines antiken Einzelstücks aus einer eigentlich geschlossenen Abteilung der Rüstkammern hätte er wahrscheinlich sogar umsonst übernommen, aber Naradas hatte keine Zeit um darauf zu warten, das ausreichend Freizeit vorhanden wäre. Ordentliche Bezahlung, eigene Professionalität und eben Bares, vielleicht sogar das Wissen darum Hand an die Ausrüstung eines Deimos gelegt zu haben waren ausreichend Motivation.

Das Stück war vor Jahrhunderten schon ein Meisterwerk gewesen, es hatte die Zeit überdauert und strahlte wieder in frischem Glanz. Flexible Panzerbänder, frische lederne Unterkleidung, zahllose Kevlarriemen und Streifen, schädelgeschmückte Schulterpanzerung, massive Arm- und Beinschienen mit eingearbeitetem bläulichem Kristall, ein schlichter, funktionaler Ledermantel, von einem doppelten Gürtel locker zusammengehalten. Und sie saß perfekt, anders als das zusammengestückelte Etwas, welches Naradas hatte zurücklassen müssen, war die Behinderung minimal. Bevor er die glühende Schmiede verlassen hatte, hatte Lortzing ihm Nahe gelegt, die Rüstung nach den ersten wirklichen Einsatz ein weiteres Mal überprüfen zu lassen. Ein Glitzern in den Augen des Schmieds wies darauf hin, dass es mehr um die Bestätigung seiner Arbeit, als um wirkliche Zweifel an der Qualität ging. Trotzdem war er gewillt der Aufforderung nachzukommen, vielleicht würde er sogar versuchen den Mann anzuwerben.

Als er auf der Straße stand, löste sich auch das Problem mit der Nahrungsaufnahme, unter lautem Geschrei stürmten Palta die Straße herunter, die meisten davon bepackt mit runden Brotfladen, oftmals so vielen, dass sie nicht allzu wenige verloren. Naradas hatte erst einen abseits zu Boden gefallenen Brotleib aufgehoben und war dann in Richtung der dröhnenden Stimme losmarschiert, Merochs pfeifender Tonfall war aus hunderten und tausenden sicher Herauszuhören. Vielleicht konnte die Zunge ihm Information über den blauhäutigen Mutanten liefern.