Koron III
Der Fall von Toghast V - Druckversion

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- Dev Mantris - 11-10-2016

Der Fall von Torgast V



In Scripturis sacris, Diablolus et daemones variis
vocantur nominibus. Inter quae quaedam naturam navitatemque eorum quodammodo innuunt.

Virgo Sacrosancta, qui Satanas, serpens antiquust et draco vocatur .
Hominum adversarius et homicida ab initio designatur, cum per peccatum hominem fecit
obnoxium morti.

Cum autem noxia atque contraria actio Diaboli et daemonum afficiat personas, res, loca et appareat diverso modo, Ecclesia, semper conscia quod dies mali sunt, oravit et orat ut ab insidiis diaboli homines liberentur!






Kopfschmerzen und Müdigkeit. Daten, Zahlen, Berichte. Ihre Welt bestand einfach aus nichts anderem, als eben diesen Dingen. Erschöpft starrte sie aus rot geränderten, mit dunklen Ringen versehenen Augen auf die Flut an Berichten, die sich in der dunklen Kammer an Bord der Jagdbote türmten. Ihr Schreibtisch, ein spartanisches Stück Metall, das den Namen nicht einmal im Ansatz verdient hatte, bog sich schier unter der Last der Datentafeln und Papierberge. Funksprüche lagen neben Aufklärungsergebnissen und Meldungen über vermeintliche Spuren thronten neben den wirren Orakelsprüchen lokaler "Heiliger". Chaos in ihrem Kopf, Chaos auf ihrem Schreibtisch, Chaos in der Welt. Offenbar bestimmte das Chaos ihr Leben. Sie hob ihren Kopf in dem verzweifelten Versuch Mattigkeit und Kopfschmerzen loszuwerden. Der Schriftzug über ihrer Tür, "Die Beweisführung ist schwierig und kann nur von Gelehrten verstanden werden; der Glaube aber ist nötig für die Ungebildeten, für die jungen Menschen und all diejenigen, denen es an Muße fehlt, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Für sie reicht die Offenbarung", spendete ihr dieses Mal nur wenig Trost.
Im flackernden rot-gelben Licht von Kerzen griff sie zu einem weiteren Bericht. Ravan IV, eine mittelgroße Kolonie im Kalimes-System, nicht bedeutend genug, um sofort ins Auge zu fallen, strategisch wie taktisch von untergeordneter Bedeutung, und doch nicht unwichtig genug, um keine Besorgnis zu empfinden, wenn dieser Planet keine Routinemeldungen mehr absetzte. Sie fügten den Namen des Planeten der Liste hinzu, der seit Stunden, wenn nicht Tagen, ihre Aufmerksamkeit gehörte. Eine Liste mit Planeten, die in diesem Subsektor in den letzten Wochen einem ungewissen Schicksal anheim gefallen waren. Es gab ein Muster hinter diesen Ereignissen, ein Muster und eine Bedeutung, die es rechtfertigten, dass jemand von ihrem Rang sich damit beschäftigte. Ein Muster, dass direkt vor ihren Augen tanzte, dass sie nur zu packen brauchte, doch das sich jedes Mal, wenn sie zugreifen wollte, wie Nebel in der Sonne auflöste und sich verflüchtigte. Die Liste der Planeten des Subsektors, die in der letzten Zeit verstummt waren, war lang. Wann immer sie mit ihrem Gefolge an einem der stummen Planeten eingetroffen war, hatte sie eine tote Welt gefunden. Eine Welt, die den süßen Duft des Todes verströmte; ein Duft, der eher in die Gedanken, als in die Nase stieg. Und allem haftete der Makel an. Der Duft war überall: in den Ruinen, in den Wüsten, jeder Stein und jedes Sandkorn der verheerten Welten verströmte ihn. Ein Duft, und gleichzeitig eine Ahnung, ein Traum mit der Essenz des Bösen. Jedes Mal hatte sie spüren können, wie sich die Seelen der Getöteten einen Weg in ihre Gedanken bahnen wollten, hatte ihre Verzweiflung fast schmecken können, hätte fast ihre Schreie hören können. Aber ihre Barrieren hielten und so wusste sie nicht, was geschehen war. Chaos. Soviel wusste sie, dunkle Mächte waren auf dem Vormarsch, aber ihr Ziel, ihre Herkunft, ihre Absicht, all das blieb im Schatten des Warp verborgen. Sie lächelte, eine kalte Geste, der keine Spur von Humor inne zu wohnen schien. Wer könnte je die Absichten der widerwärtigen dunklen Wesen des Warp verstehen? Wer würde je ihre wahren Motive erkennen, ohne sich ihren ketzerischen Einflüssen hinzugeben? Sie schüttelte in einer unbewussten Reaktion auf ihre eigenen Gedanken ihren Kopf, sodass ihr Strähnen ihrer blonden Haare ins Gesicht fielen. Mit einer ebenso unbewussten, automatisierten Geste strich sie sich die Haare wieder aus den Augen und wandte sich erneut den Bergen von Akten zu. Meredem, eine Makropolwelt. Orex III, eine Agrarwelt. Syros, eine Minenkolonie. Keine Verbindungen untereinander. Keine Anhaltspunkte. Man hätte meinen können, dass es Zufall war, dass all diese Welten nun tot waren, wenn nicht dieses nicht greifbare Muster gewesen wäre. Ihre stahlgrauen Augen verengten sich vor Konzentration zu Schlitzen, was ihr in dem flackernden Dämmerlicht etwas katzenhaftes, dämonisches gab. Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie es sehen, direkt vor ihren Augen. Für einen kurzen Augenblick erkannte sie das Muster, sie musste nur noch zugreifen und es festhalten.
Dann flog die die Tür zu ihrer Kammer mit einem Windzug auf, der entfernt an höhnisches Gelächter erinnern konnte. Fast erschrocken fuhr sie zusammen und hatte für einen Augenblick das seltsame Gefühl ertappt worden zu sein. Sie richtete den Blick auf die gerüstete Gestalt, die vor ihr stand und mit der Faust auf ihre gepanzerte Brust schlug, bevor sie auf ein unmerkliches Nicken hin den Raum betrat und einen weiteren Bericht mit ausdrucksloser Mine auf den Tisch legte. Eine hastige, ruckartige Bewegung mit Hand entließ die gerüstete Figur aus ihrer Anwesenheit. Sie beachtete sie nicht mehr, hörte nicht mehr, wie schwere Schritte hinter der Tür verhallten. Ihre Augen ruhten auf der leuchtenden Schrift des Berichtes, den sie gerade erhalten hatte. Nein, kein Bericht - ein Notruf. "Imperator, höre unser Flehen! Errette die Seelen der deinen und vergib uns armen Sündern! Schließe die Hölle und vernichte ihre Brut. Amen. Imperator, höre unser Flehen! Errette.."
Eine endlos wiederholte Wortkette, aus der ein Glied sie förmlich ansprang: die Brut der Hölle. Dämonen! Torgast V, der Ursprung des Notrufes, lag nur eine Wochenreise durch den Warp entfernt, so ihnen der Imperator eine ruhige Reise schenkte. "Torgast V!" murmelte sie, wie ein Mantra. Was hatte sie von diesem Notruf zu halten? War es ein Ersuchen um Verstärkung? War es ein Mortis-Schrei? Mit einem erneuten Kopfschütteln versuchte sie, Ordnung in ihren Gedanken zu schaffen. Sie würde dorthin gehen müssen, soviel stand für sie fest. Ihre Hand zitterte kaum merklich, als sie den Sprechknopf des einfachen, schiffsinternen Voxgerätes drückte. "Captain Pharon, setzen sie Kurs auf Torgast V!" Das leichte Mitschwingen von Erregung wurde durch das Lautsprechersystem unhörbar. Die tiefe, angenehme Stimme des Kommandanten der Jagdbote, der eine Bestätigung voxte, hörte sie schon wieder nicht mehr. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt wieder ihrem Schreibtisch und den Berichten.

Sie stand auf der Brücke der Jagdbote. Die Antriebssysteme der schnellen Fregatte liefen auf einem Viertel ihrer Leistung, um sich so langsam dem Planeten Torgast V zu nähern. Sie trug nicht mehr die einfachen, ihre weibliche Figur verhüllenden Roben, sondern eine mit feinen Intarsien verzierte Rüstung. An ihrer Hüfte baumelte ein von Ketten gehaltenes und in abgewetztes Leder gebundenes Buch. "Wir nähern uns jetzt in einem weiten Bogen dem Planeten, Herrin." Der tiefe, kehlige Dialekt des Kapitäns der Jagdbote ließ sie ihre Mundwinkel in der Andeutung eines Lächelns verziehen. Auch das Wort "Herrin" kam so ehrfurchtsvoll, dass es sie fast erröten ließ. Ein wohlverdientes Zeichen des Respekts, sagte sie sich. War sie nicht auserwählt, um den Willen des Imperators durchzusetzen? "Danke, Captain", erwiderte sie mit einer ruhigen, fast lieblichen Stimme, der man trotzdem sofort entnehmen konnte, dass sie gewohnt war, Befehle zu geben. Ihre schmalen Augenbrauen zogen sich kurz drauf über der geraden, wohlgeformten Nase zusammen, als sie sich auf die taktischen Displays der Fregatte konzentrierte. "Irgendetwas Ungewöhnliches?" fragte sie in die nur von den Arbeitsgeräuschen der Brücke unterbrochene Stille. "Abgesehen natürlich von dem Fehlen jedweder Kommunikation", fügte sie in Gedanken hinzu. Auch wenn das hier nicht Hydraphur war, so hätte es doch zumindest den üblichen zivilen Funkverkehr geben müssen. "Ein Schiff verschwand auf der uns abgewandten Seite des Planeten kurz nach unserem Eintreffen. Die Langstreckensensoren konnten so schnell nicht volle Leistung entwickeln. Die Kennung ist daher unklar. Aber alle Hinweise deuten auf ein ziviles, imperiales Schiff hin. Keine Schiffe der Verteidigungsflotte sind im System, kein Funkverkehr, alle Frequenzen sind tot. Keine Signale vom Planeten. Unsere Sensoren empfangen aber...seltsame Ausschläge im energetischen Bereich von der Oberfläche."
Der Captain zuckte zusammen, als sich ihr Blick auf ihn richtete. "Captain, wir waren nur acht Tage im Warp. Torgast V hatte drei systemgebundene Monitore, ein stehendes Heer von einer halben Million Soldaten der PDF, Arbites und paramilitärische Milizen in den größeren Städten. Irgendetwas MUSS noch da sein! Spezifizieren Sie "Energiespitzen"!" Captain Pharon schluckte. "Die Sensoren erfassen nichts, Herrin. Die Ausschläge haben Ähnlichkeit mit den Signaturen, die Schiffe hinterlassen, die aus dem Warp austreten, sind allerdings nicht so stabil und viel zu nah an der Oberfläche des Planeten. Ich habe so etwas noch nie gesehen." Ihr Gesicht verdunkelte sich. Im Gegensatz zum Kommandanten der Jagdbote kannte sie dieses Phänomen sehr wohl. "Sehr gut, Captain. Halten Sie den Kurs und lassen die Crew auf Gefechtsstationen. Das Gellerfeld bleibt aktiv. Ich werde auf dem Planeten landen. Bei Erreichen von Torgast V gehen Sie in einen geostationären Orbit und warten dort fünf Stunden! Danach betrachten Sie uns bei nicht erfolgter Rückkehr als tot und kehren nach Thracian Primaris zurück. Sollte das verschwundene Schiff wieder auftauchen, halten Sie Abstand und informieren Sie mich sofort!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Brücke - und einen besorgt aussehenden Captain Pharon.
Sie ging in die kleine Kapelle der Jagdbote und kniete vor den im Halbkreis angeordneten Statuen nieder. In der Mitte, umspielt von geschickt angeordneten Leuchten und umschmeichelt von Weihrauch, den zwei Servitoren in autistischer Monotonie aus alten, schweren Gefäßen aufsteigen ließen, war schwebend eine überlebensgroße Statue des Imperators angebracht und starrte mit strengem Angesicht und leblosen, entrückten Augen auf sie nieder. Unter ihm, fast verborgen in all den Nebelschwaden, war ein niedriger Altar, auf dem halb vertrocknete Blumen und zwei, dicke, verstaubte Bücher lagen. Den Altar selber zierte an der Front ein verblichenes, verwundetes Herz, aus dem ein einsamer Bluttropfen quoll. Sie sank auf die Knie, und faltete die Hände. "A spiritu dominatus, Domine, libra nos, From the lighting and the tempest, Our Emperor, deliver us. From plague, Temptation and war, Our Emperor, deliver us, From the scourge of the Kraken, Our Emperor, deliver us. From the blasphemy of the Fallen, Our Emperor, deliver us, From the begetting of daemons, Our Emperor, deliver us, From the curse of the mutant, Our Emperor, deliver us, A morte perpetua, Domine, libra nos. That thou wouldst bring them only death, That thou shouldst spare none, That thou shouldst pardon none, We beseech thee, destroy them."
Immer wieder wiederholte sie diese Worte, fand Frieden in ihrem vertrauten Klang und Zuflucht in ihrem Inhalt. Dann legte sich eine gepanzerte Hand von hinten auf ihren rechten Schulterpanzer und riss sie aus ihrer Apathie. Sie blickte auf und sah in ein von Brandnarben grässlich entstelltes Gesicht, das in krassem Gegensatz zu ihren feinen Gesichtszügen mit den roten, vollen Lippen stand. "Ihr werdet erwartet, Prioris." Sie hatte nicht bemerkt, wie viel Zeit vergangen war, seit sie in die Kapelle gekommen war. Sie nickte stumm und sah noch einmal zum Gesicht des Imperators auf. Doch der steinerne Riese blieb stumm.

Prioris Jana Tordredson vom Orden des Verwundeten Herzens schritt durch die Korridore der Jagdbote. Seit sie von ihrer Principalis den Auftrag bekommen hatte, die Vorgänge im Helican Subsektor zu untersuchen, war sie ihrem Ziel nie so nahe gewesen. Sie wusste immer noch nicht, womit sie es zu tun hatte - aber sie wusste, dass sie es vernichten musste. Das war sie dem Imperator schuldig. Sie war sich nur nicht sicher, ob ein Trupp Celestias, auch wenn es zweifelsohne die Besten des Ordens waren, ausreichen würde. Sie schob ihre Zweifel beiseite und strich sich mit einer Hand eine Strähne ihres blonden Haares aus der Stirn. Wie alle Schwestern ihres Trupps trug sie keinen Helm, vier rechtschaffene Godwyn-Bolter und ein schwerer Flammenwerfer mussten heute genügen. Und wenn sie erst hinter das Geheimnis des Musters gekommen wäre, konnte sie immer noch Verstärkung anfordern. Zunächst sollte ihre Konzentration jedoch ihrer derzeitigen Mission gelten. Sie musste herausfinden, was auf diesem Planeten geschehen war. Was auf den anderen Planeten geschehen war.
Im Hangar angekommen, warteten bereits ihr Arvus und ihre Schwestern auf sie. Vier Veteraninnen von untadeligem Ruf; jede mit der Erfahrung aus mehreren Kreuzzügen. Sie brauchte keine lange Rede, um ihnen zu vermitteln, was sie zu erwarten hatten. "Schwestern, das ist eine Aufklärungsmission. Vermutlich dämonischer Befall. Unser Auftrag ist es, nach Hinweisen Ausschau zu halten. Wir werden unsere Suche im Palast des Gouverneurs beginnen." Sie faltete die Hände. "Lasst uns gemeinsam unsere Seelen dem Imperator empfehlen und um seinen Schutz bitten." Wie ein Person fielen die Schwestern des Adeptus Sororitas auf ein Knie und begannen zu beten. Erst nach einer für einen unbeteiligten Zuschauer gefühlten Ewigkeit beendeten sie ihre gemeinsamen rituellen, fast archaisch anmutenden Gebete und verschwanden im Arvus. Kurz darauf betete Captain Pharon auf der Brücke der Jagdbote im Angesicht der schnell verschwindenden Triebwerke des Landungsschiffes für eine sichere und vor allem schnelle Rückkehr der Schwestern.

Der Planet bot ein Bild des Grauens. Es war nicht der Tod in all seinen Facetten, der auf die Schwestern gewartet hatte, nicht die völlige Zerstörung, die das Chaos hinterließ. Das hier war anders. Keine Toten, keine Zerstörung, außer den geschändeten Insignien des göttlichen Imperators. Trotzdem war es in der Luft: der süßliche, ekelerregende Gestank des Chaos, wie Moschus oder das aufdringliche und gleichzeitig anziehende Parfum eine Hure.
Die Prioris umklammerte ihren Bolter. Hätte sie nicht ihre Rüstung getragen, so hätte man sehen können, dass auf ihren feingliedrigen Fingern jeder Knöchel weiß hervorgetreten war. "Diora, Graniel, Aletta - ihr drei geht entlang der Allee und nähert euch dem Palast von hinten. Das Archiv liegt im ersten Stock. Babeta, ihr kommt mit mir. Wir werden den direkten Weg nehmen." Während Graniel zum letzten mal ihren schweren Flammenwerfer kontrollierte, murmelten ihre Schwestern ein kurzes Gebet über ihre Bolter. Danach trennten sich die Wege der Celestias.
Der Arvus hatte sie in einem eigentlich dicht besiedelten Gebiet abgesetzt, genauer in einem Park. Nebelschwaden zogen über das saftige grüne Gras und ließen alles, was weiter als 30 Schritt entfernt lag, zu Schemen verschwimmen. Doch nirgends waren die Spuren von Kämpfen zu sehen, nichts deutete darauf hin, dass es hier jemals Krieg gegeben hatte. Auch aus der Luft hatte man entlang der Hauptstadt des Planeten keine Anzeichen für Gefechte gefunden. Langsam ging die Prioris in den Nebel, den Bolter immer entlang ihres Blickes gerichtet, den Finger nur einen Millimeter vom Abzug entfernt. Ihre Anspannung nahm mit jedem Schritt zu, den sie in den Nebel ging. Sie ging an Bäumen vorbei, die ihr falsch vorkamen, ohne dass sie sagen konnte, warum. Das Gras war grüner, als es sein sollte und lud förmlich dazu ein, es sich darin gemütlich zu machen. Sie konnte förmlich die verliebten Paare sehen, die hier vor nicht allzu langer Zeit Arm in Arm gelegen hatten. Tordredson verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung. Schemenhaft war vor ihr eine Mauer oder Hecke zu erkennen, dahinter hohe, dunkle Schatten, die das Ende des Parks bedeuten mochten. Das war der Moment, in dem der Wind aufkam. Und mit ihm die Stimme.
Leises Wispern erfüllte ihren Kopf, drang in ihr Hirn. Worte, die sie nicht verstand, Worte, die schön und abstoßen zugleich waren. Für eine Sekunde war die Prioris versucht, sich den Stimmen hinzugeben. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie versucht, ihre Eide zu brechen. Nicht länger. Der Moment des Zweifels verging, als sich Tordredson in einen Mantel aus Gebeten hüllte, sich ganz und gar von der Kraft des Glaubens durchströmen ließ. Die Tonart der Stimmen änderte sich, aus schmeichelnden Flüstereien wurde zuerst hönisches Gelächter, dann leise Wut. Dann verschwanden die Stimmen und die Welt versank wieder in der unmenschlichen, leeren Stille. Die Prioris blickte sich um und sah Schwester Babeta, die sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. "War...war...was war das?" stammelte die Celestia. "Beim Imperator, so etwas habe ich noch nie erlebt. Meine Mutter hat zu mir gesprochen. Prioris, diese Welt ist falsch!" "Mut, Schwester", gab Prioris Tordredson zurück, "Mut und Glaube sind unser Schild. Der Imperator beschützt die seinen!" Was immer auch zu ihrer Schwester gesprochen hatte, war nicht ihre Mutter gewesen. Die Schwestern des Adeptus Sororitas hatten keine Mutter - nur einen Vater auf dem Goldenen Thron. Ein Griff zum Voxgerät öffnete einen Kanal zu den anderen Celestias, aber nur statisches Rauschen und Interferenzen antworteten ihren Worten. "Der Imperator beschützt!" murmelte sie, bevor sie mit einer knappen Geste andeutete, dass es weiter ging.
Tordredson ging voraus und durchbrach den Nebel, der über dem Park lag. Die Häuser dahinter wirkten unscheinbar, Habblocks wie in jeder imperialen Siedlung üblich. Unüblich waren die Gemälde. Männer, die Frauen zu Füßen lagen, Frauen mit Peitschen, Frauen mit nur einer Brust und obszönere Perversionen. Kultgemälde. Tordredson erschauerte, als sie die Handschrift erkannte, die die bis hierhin unsichtbare Macht hinterlassen hatte. Vorsichtig ging sie weiter, doch das Leben schien die Hauptstadt geflohen zu sein. Die Stille schien die beiden Schwestern zu umhüllen wie Watte. Nach einer Zeit, die beiden Schwestern vorkam wie eine Ewigkeit, ragten die hohen Türme des Imperialen Palastes vor ihnen auf, dem Sitz des planetaren Herrschers. Jeder einzelne Adler, jeder Blitz, einfach jedes Emblem des Imperiums war verstümmelt worden. Die Statuen, die einstmals stolz und erhaben über den Weg zum Haupttor des Palastes gewacht hatten, waren entweiht und durch ekelhaft pervertierte, lüsterne Gestalten ersetzt worden, die an ihrer statt nun vom Niedergang der Gesellschaft auf Torgast V kündeten. Die große Tür des Basilika-ähnlichen Baus stand offen. Tordredson versuchte erneut, in Verbindung mit ihren drei anderen Schwestern zu treten, doch dieses Mal erhielt sie nicht einmal statisches Rauschen als Antwort auf ihre Fragen.


- Dev Mantris - 11-10-2016

Ein leises Klicken ertönte, als die Prioris ihren Bolter entsicherte. Ein zweites Klicken und Barbeta hatte ihren Bolter ebenfalls entsichert. Sie betraten die große Vorhalle und wussten, was mit der Bevölerung geschehen war. Hunderte Leiber lagen in der Halle verstreut. Übereinander, nebeneinander, sie hingen von der Decke und an den Wänden. Gobelins aus Haut und Innereien zierten nun, was einstmals eine sauber, imperiale Vorhalle gewesen war. Gemälde aus Blut überdeckten den feinen Stuck, Girlanden aus Gedärmen überspannten rot gesprenkelte Kronleuchter. In der Mitte dieser Hölle stand eine junge Frau, gekleidet in reinste weiße Seide, mit lieblichem Gesicht und verstörenden, violetten Augen. Ihre fragile Gestalt und der entspannte Gesichtsausdruck passten ebenso wenig in diesen Raum, wie es die drei Körper zu ihren Füßen taten. Drei schwarz gerüstete Frauen, jede ohne erkennbare Wunden und doch so regungslos und kalt, dass kein Zweifel daran blieb, dass das Licht des Lebens aus ihnen gewichen war. "Willkommen, Prioris!" sagte die Frau und ihre Stimme schnitt in die Gedanken von Jana Tordredson. "Ich habe euch bereits erwartet!" Mit einem Schrei der Wut, voller Hass und rechtschaffenem Eifer riss die Prioris ihren Bolter hoch und krümmte ab. Donnernd entlud sich die Waffe in ihren Händen und fünf oder sechs Projektile verließen die Mündung, um den zierlichen Körper der widernatürlichen Frau zu zerfetzen.
Sie fanden nie ihr Ziel. Mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck löste sich der Körper des Wesens auf und verschwand wie Nebel im Wind. Schwer atmend nahm die Prioris ihren Bolter aus der Schulter und blickte sich um. Barbeta starrte auf ihre Schwestern und zitterte. Blut lief ihr aus Nase und Ohren. Ihre Augen waren unnatürlich geweitet. "Warum habt ihr das getan?" Der Blick ihrer verbliebenen Schwester richtete sich auf die Prioris. Wieso habt ihr sie getötet? Tordredson starrte ihre Schwester mit zusammengekniffenen Augen an. "Sie war ein Geschöpf des Chaos, ein Dämon, gekommen, um uns zu verführen. Wir müssen stark sein, es ist noch nicht vorbei!" Wie benommen schüttelte die andere Celestia ihren Kopf. "Nein Prioris. Keine von ihnen war ein Geschöpf des Chaos!" Tordredson blickte wieder zu ihren toten Schwestern. Aus Einschusslöchern am Rücken jeder einzelnen quoll Blut auf den glitschigen Boden und vermischte sich mit all den Körperflüssigkeiten der anderen Toten. "Ich... wie..." stammelte die Prioris entsetzt, als ihr klar wurde, was geschehen war. "Imperator, gib mir Kraft!" dacht sie noch, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Barbeta ihren Bolter in Anschlag brachte. "Legt eure Waffe weg, Prioris!" befahlt die Schwester mit zitternder Stimme. Wie konnte sie es nur wagen? Wer dachte sie, dass sie war? "Seid nicht albern, Barbeta und nehmt die Waffe herunter. Der Feind bin nicht ich, es ist das Chaos." Traurig schüttelte Barbeta den Kopf. "Nein, Prioris, wir müssen zum Schiff zurück und berichten, was hier geschehen ist. Aber ich kann euch nicht mehr trauen, legt eure..." Ein einzelner Donnerschlag unterbrach Barbeta und kurz darauf explodierte das Boltergeschoss in ihrem Kopf und bespritzte Tordredson mit Hirnmasse und Knochenfragmenten. Der Bolter in der Hand der letzten überlebenden Celestia qualmte noch kurz, dann drehte sie sich um und ging tiefer in den Palast hinein. Barbeta wusste nichts. Sie würde den Quell des Übels finden und ausmerzen. Der Imperator beschützt die, die sein Reich beschützen. Ein wohliges, angenehmes Kribbeln stieg bei diesem Gedanken in ihr auf und erfüllte sie mit neuem Mut.

Tordredson verließ die Vorhalle und betrat ein Treppenhaus. Einstmals war hier ein Teppich gewesen, den wohl die Dientsboten betreten hatten, da ihnen der Weg über den bequemeren Grav-Aufzug nicht erlaubt war. Tordredson lächelte in sich hinein, während sie über die Treppen nach oben stieg. Der Teppich war unter einer ineinander verschlungenen Masse aus Leibern verschwunden, die sich wie eine lebendige Haut über die Treppen gelegt hatten. Diener und Herren, Männer und Frauen, vereint im Frieden des Imperators. Kaum einer von ihnen trug Kleidung, keiner trug Waffen. Wozu auch? In den Armen des Imperators gab es keinen Bedarf, denn der Imperator beschützt. Stufe um Stufe stieg Tordredson in Richtung Archiv, erfüllt von heiligem Eifer, erfüllt von dem Ziel, den Ursprung der Qual zu ermitteln. Ihr Chronograph war stehengeblieben, und als sie es bemerkt hatte, hatte sie einen flüchtigen Gedanken an Captain Pharon an Bord der Jagdbote verschwendet. Ob er noch im Orbit wäre? Ob er auf sie warten würde? Sie konnte die Antwort auf ihre Fragen einmal mehr nicht finden. Also hatte sie nicht einmal in ihrem Aufstieg inne gehalten, sondern war weiter über die verwobenen Leichen gestiegen, um das Archiv aufzusuchen. Begleitet wurde sie nur von den letzten intakten Zeugnissen des Imperiums: Blinde Putten hingen pausbäckig und dumpf an dünnen Schnüren von der Decke und krächzten weiter ihre Lobpreisungen an den Imperator hinaus, was inmitten all des Todes einen morbid-zynischen Humor der Invasoren bewies. Tordredson ignorierte die Puppen, wie sie die Toten ignorierte. Wie sollte der Imperator sich um die Lebenden kümmern können, wenn er doch mit all den Toten beschäftigt war. Diese Puppen verschwendeten ihren Atem. Nein, der Imperator war auf sie angewiesen. Sie, die Prioris, musste sein Werk tun. Dazu war sie ausgebildet. Ein Leben lang. Ihre Hingabe hatte sie mit Feuer und Schwert unter Beweis gestellt und heute würde sie genau das ein weiteres Mal tun: kämpfen und bluten für die Toten. Mit einem erschöpften Seufzen erklomm die Celestia die letzte Stufe und sah sich um. Das grausame Bild von Leichen, die auf bestialische Weise abgeschlachtet waren, setzte sich auch hier fort. Wohin sie auch blickte, an jeder Ecke, in jedem Winkel eine neue Perversion. Hier eine Frau, die auf den abgetrennten Arm eines Mannes gepfählt worden war, dort ein Mann, in dessen Mund die abgetrennten Brüste einer Frau gestopft worden waren, während seine Hand in dem offenen Bauch eines anderen versunken war. Immer mehr solcher Bilder stürmten auf Tordredson ein. Sie nahm alles auf, verzog keine Miene und wandte sich ab. Eine tiefe. schwarze Leere war in ihr. Die Greul des Krieges waren ihr bekannt. Sie musste den Verantwortlichen finden.
Langsam ging sie in das Archiv.
Die weiß gekleidete schlanke Frau erwartete sie bereits. "Willkommen, Jana." Ihre pupillenlosen Augen blickten direkt in das blutbespritzte, weiße Gesicht der Celestia. Dann wurde die Welt schwarz und die Wirklichkeit löste sich in ein Meer von Farben auf.

Jana Tordredson fand sich in einer Welt wieder, die unfertig war - zumindest war das der erste Eindruck, den sie hatte. Alles war noch grob, fast urtümlich, als hätte der Erschaffer der Welt noch keine Gelegenheit gehabt, den Feinschliff vorzunehmen. "Unbehauen" und "künstlich" waren Adjektive, die ihr im Zusammenhang mit dieser Gegend wohl als erstes einfielen. Alle Formen die sie sah, waren auf eine gewisse Weise falsch, ohne dass sie hätte sagen können, warum. Die Details ergaben in der Summe nicht das, was man zu erwarten gehabt hätte. Die Winkel schienen zu groß oder zu klein, die Formen zu unpassend und zu gleichmäßig, die Farben zu intensiv, zu leuchtend. Tordredson blickte sich um. Sie saß auf einer einfachen Holzbank, die auf einer verstörend lila anmutenden Sanddüne stand - ohne dass die Farbe dabei zu sehen gewesen wäre. Sie fühlte, dass die Umgebung einen lila-Stich haben musste. Ein Sand- und Steinmeer erstreckte sich in jede Richtung soweit sie sehen konnte bis zum Horizont. Überall fielen ihr die Formen auf: kantige, geometrisch unmögliche Formationen von unpassenden Steinen, die die karge Einöde der Sanddünen unterbrachen. Tordredson war nicht allein. Sie wusste nicht, ob sie schon die ganze Zeit da war, oder ob sie gerade erst aufgetaucht war, aber neben ihr saß die junge Frau aus dem Palast. Nicht Frau, korrigierte sie sich insgeheim, Dämon! Ein Blick auf das verstörend hübsche Äußere der Dämonin ließ Tordredson trotz der Hitze, die die grelle, rote Sonne in dem viel zu blauen Himmel aussandte. War sie tot? War ihre Seele nicht wie versprochen durch den Imperator gerettet, sondern in die Surrealität des Warp gesogen worden? "Nein, Jana, bist du nicht." sagte eine sanfte, zärtliche Stimmte neben ihr. Tordredson hätte schwören können, dass ihre pupillenlosen Augen dabei amüsiert funkelten. Konnte die Dämonin Gedanken lesen? Was war mit ihren mentalen Barrieren passiert? "Du bist jetzt in meiner Welt, in meinem Reich, Kind. Die Gesetze deines Volkes gelten hier nicht." Ihre Stimme, vordergründig einfühlsam und lieblich, troff vor Hohn. Tordredson öffnete ihren Mund, um etwas zu erwiedern, schloss ihn aber wieder unverrichteter Dinge. Ihre Gedanken rasten. Was tat sie hier? Sie konnte sich doch unmöglich mit Dämonen einlassen; sie, die geschworen hatte, die Diener des Chaos wo immer möglich zu bekämpfen. Ihre Neugier siegte. "Was tue ich hier?" presste sie schließlich zwischen zusammengekniffenen Lippen hervor. "Du warst auf der Suche. Du hast gefunden. Du hast aber nicht erkannt. Der Grund, Kind. Ich bin hier, um dir die Wahrheit zu geben, die du verdienst! Und welcher Ort wäre für unser erstes Gespräch besser geeignet, als meine Heimat, mein Reich, mein Planet im Warp?" Um ein Haar hätte Tordredson aufgeschrien. Warp! Das Wort brannte sich so schmerzhaft durch ihr Hirn, wie ein heißes Messer durch Butter gleitet. Sie war im Warp. Allein. Ohne Hilfe. Gefangen in einem Reich des Wahnsinns, des Lasters. Ihr Blick wurde zu stein, dumpf und hohl. Dann sah sie die Dämonin das erste mal an.
Ihr ganzer Körper schien dem Traum aller der schwachen Männer entsprungen zu sein, die ihr kärgliches Dasein damit verbrachten, nach ihrer Arbeit in den H u r en häusern der Makropolen ein wenig Zuneigung zu finden - oder ihre ekelhaften Fleischeslüste zu befriedigen. Der erste Stein auf dem Weg zum Fall, hatte man sie gelehrt. Das wohlgeformte Gesicht der Dämonin wies exakt die richtigen Proportionen auf, um wunderschön zu sein und dabei doch eine exotische Erotik auszustrahlen und wurde durch rote, seidige Haare eingerahmt, die ihr bis auf die ebenen Schultern herab fielen. Hohe Wangenknochen und eine reine, fast weiße Haut, die dabei aber nicht blass wirkte, verliehen ihrem Antlitz fast aristokratisch-edle Züge, ohne sie unantastbar wirken zu lassen. Der feingliedrige, perfekte Körper war weder zu groß, noch war er zu klein, aber trotzdem konnte Jana Tordredson spüren, das er eine Kraft beheimatete, die weit über das zu erwartende Maß hinaus ging. Als der Blick der Menschenfrau abwärts wanderte, sah sie den einzigen Makel in dem sonst so perfekten Körper: Statt in Füße überzugen, endeten die schlanken Beine der Dämonin direkt unterhalb der Fesseln in zwei Hufen. Eigentümlicherweise aber minderte das den Reiz der Dämonin nicht, sondern schien vielmehr zusammen mit ihren Augen den Hauch des Exotischen noch einmal mehr hervorzuheben.

Jana Tordredson war verloren, das wusste sie. Allein zwischen den Mächten des Warp, auf sich allein gestellt, weit entfernt von ihren einstigen Verbündeten und gefangen im Reich ihrer Feinde bestand wenig Hoffnung auf Rettung. Langsam wich ihr Trotz und machte einer eigenartig unbeschwerten Leichtigkeit Platz. Resignation stellte sich ein. Von dem einstmals tosenden Inferno ihres Glaubens und ihres Trotzes blieb danach nur noch eine einsame Flamme übrig. Ihr Glaube... es war ihr Glaube gewesen, der sie erst in diese Situation geführt hatte. Es war ihr Glaube gewesen, der ihr die Aufgaben gebracht hatte, der sie bis zu diesem verfluchten Planeten gebracht hatte. Jetzt redete Jana sich ein, auf das winzige Flämmchen zu schauen, auf das, was von ihrem Glauben noch da war. "Was ist die Wahrheit?" fragte sie, und die Dämonin enthüllte perfekte, weiße und spitze, raubtierhafte Zähne, als sie lächelte.

Janas Welt änderte sich erneut. Es war keine plötzliche, ruckartige Veränderung, keine langsame Überleitung, sondern ein flirrendes Hinübertreten, das zu nichts anderem führen konnte, als einer Veränderung. Trotzdem war Jana überrascht, als sie inmitten der Hauptstadt von Torghast V zurück in eine Realität fand. Realität? Anders als bei ihrer ersten Ankunft erfüllte das Geschäftige brummen einer Stadt die Luft, durchdrang jeden Winkel und kroch durch jede noch so kleine Ritze. Mit blinzelnden Augen betrachtete Jana ihre Umgebung. Dicke Teppiche lagen auf dem Boden des Zimmers, in dem sie sich befand und zwei nackte, nicht unansehnliche Frauen lagen auf einem luxuriösen Himmelbett, dessen durchsichtige Seidenvorhänge wenig von dem verhüllten, was sich dahinter abspielte. Ein alter, dicklicher Mann lag zwischen den Frauen, in eine vorne offenen Robe mit ketzerischen Symbolen gekleidet, während eine Frau in weißer Seide am Kopfende des Bettes stand und den drei Gestalten zusah. Just in diesem Augenblick sagt die junge Frau: "Es gefällt dem Herrn der Freude, wenn ihr Gefallen an den Freuden habt. Gebt euch der Lust hin und seine Geschenke werden neue Freuden sein. Lasst seinen Willen geschehen und Extase wird euch begleiten, Gouverneur." Jana hielt den Atem an. Dann sah die Frau in weiß sie an. "Schön, dass du kommen konntest, Jana. Hier ist die Wahrheit die du suchst. Hier und in den Tempeln, die dein Gott sich bauen lässt!". Jana wollte näher treten, wollte sehen, was die weiße Frau tat. Die aber deutete mit dem Finger auf die Tür. "In deinen Tempeln wirst du den ersten Teil deiner Antworten finden, nicht hier." Also ging Jana. Zunächst versteckte sie sich, um nicht erkannt zu werden. Dann aber fiel ihr auf, dass niemand Notiz von ihr nahm. So wanderte sie durch die Gassen, vorbei an jungen und alten Menschen, vorbei an Manufakturen und Bettlerhäusern. Ohne Ziel irrte sie durch die Stadt und stand doch plötzlich vor dem größten Gebäude von Torghast V - der Basilika - Kathedrale der Ekklesiarchie. Die gigantischen Tore standen offen und ein muffiger Geruch nach Weihrauch und Alter wehte ihr aus dem kalten Steingebäude entgegen. Langsam drückte sie eine Pforte in der großen Eingangstür auf und trat in das finstere Zwielicht, dass sie aus ihrem Leben so gut kannte. Im Innern der Kirche fand sie das, was sie erwartet hatte. Hallende Schritte kündeten von Menschen, die auf der Suche nach Trost die Kirche betraten, flackernde Kerzen waren bemüht, die Kälte zwischen den dicken Mauern zu vertreiben und scheiterten kläglich, monotoner Singsang aus dem Kirchenschiff erfüllte die Stille der Kathedrale mit klagenden Lauten. Und über all dem thronte inmitten der Kuppel des Gebäudes eine gigantische Figur des Imperators. Kerzen und Texte auf den Altären zu seinen Füßen kündigten von Sünden und Gelöbnissen der Gläubigen, die Tag für Tag hier um seine Hilfe beteten. Gebote des reinen Lebens zierten die Wände und Säulen der Kirche. "Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne vom Imperator; wo aber Obrigkeit ist, die ist vom Imperator verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt des Imperators Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil empfangen." stand in großen, schweren Lettern auf einem der Altäre. Der Schriftzug "So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er besitzt." zierte einen anderen. Sprüche von heiligen Märtyrern, die das Leben der Menschen prägen sollten. Jana sah in die Gesichter der Menschen, die die Kirche betraten. Verhärmte Gesichter, bar jeder Hoffnung. Und über ihnen, entrückt und unerreichbar der Imperator. Jana wandte sich von seinem Bildnis ab und verließ diesen Ort, der ihr früher einmal Trost gespendet hatte. Nun fühlte sie sich leer, so als ob der Imperator selbst diese Kirche verlassen hatte und nur toter Stein geblieben wäre.
Wieder wanderte sie durch die Straßen, bis sie zum Raumhafen kam. Ein steter Strom von Schiffen startete und landete hier. Ein Standard-Raumhafen, der sich nicht von den Millionen anderer Raumhäfen unterschied. Mit einer Ausnahme: Am äußersten Rand des Areals war ein Schiff, eine zivile Yacht, die sie magisch anzog. Sie ging auf das elegante, stromlinienförmige Fahrzeug zu. Eine Frau stand an der Rampe und lächelte sie an. "Hallo Jana, Libitina hat mir gesagt, dass ihr kommen würdet." Damit verschwand sie im Inneren ihres Schiffes. Jana folgte ihr.
Das Schiff war geräumig und luxuriös ausgestattet. Weiche Diwane auf dem Boden, kostbare Gobelins an den Wänden und exquisite Liegen standen in dem Raum, in den sie durch die seltsame Frau geleitet wurde. Jana sah sie von oben bis unten an. Hätte sie nicht kurz vorher die Dämonin gesehen, so hätte sie sicherlich gesagt, dass diese Frau perfekt war. Ihr offenes Gesicht mit den schmalen Augen, die langen Haare, das spitze Kinn, die sanften Rundungen ihres Körpers, alles passte zusammen - aber es war noch nicht perfekt. "Wer seid ihr?" fragte Jana und erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Gastgeberin die erste Person seit ihrer Ankunft auf dem Planeten, die sie außer der Dämonin wahrnahm. "Ich bin Terpsichore, Jana. Ich bin der Katalysator, die Befreiung und der Weg." Jana wich einen halben Meter zurück. "Es war euer Schiff, dass hinter dem Planeten verschwunden ist, als wir eintrafen. Ihr habt die Dämonen ins System gebracht!" Der Schrecken in ihrer Stimme saß tief. Terpsichore machte ein bedrücktes Gesicht. "Die Wesen, die du Dämonen nennst, waren bereits hier. Ich habe sie nicht gerufen, das waren die Menschen hier. Ich habe ihnen nur die Wege gezeigt, um aus der Monotonie ihres Glaubens auszubrechen." Erschrocken starrte Jana Terpsichore an und wich noch einmal zurück. "Wer seid ihr?" fragte sie noch einmal. Terpsichore lächelte und streckte ihre Hand aus. Unwillkürlich hielt Jana inne, wich nicht zurück und schloss die Augen. Dann sah sie. Wie im Zeitraffer rasten die Bilder an ihr vorbei. Die "Sternentraum" trat ins System ein, landete, Terpsichore verließ das Schiff. Eine Audienz, ein Gespräch mit dem Gouverneur, Sex, geflüsterte Worte. Andere Treffen, mehr Sex, mehr geflüsterte Worte. Eine Bewegung im Untergrund, heimliche, unkeusche Treffen. Blut. Mit einem Schrei riss Jana die Augen auf.

Sie saß auf einer Holzbank, inmitten einer Landschaft, die aus Sanddünen und Gesteinsformationen bestand. "Hallo, Jana." Die Frau in weiß saß wieder neben ihr. "Du hast Terpsichore kennengelern?" Ihre Worte waren im allgemeinsten Plauderton gehalten. "Ja." antwortete Jana knapp. Sie war verwirrt, orientierungslos und verängstigt. "Wer seid ihr? WAS seid ihr?" Die Frage, die ihr von Anfang an auf der Zunge lag, drängte schlussendlich aus ihr hervor. "Wir sind Diener, Jana. Dein Körper ist ein Tempel, um den Göttern zu dienen. Wir können euch zeigen, wie man das macht. Ihr betrauert euren Glauben an euren Imperator, seht in ihm die einzige Möglichkeit, euch zu retten. Wir zeigen euch andere Möglichkeiten. Ihr seid mürrisch, verlorene Seelen auf der Suche nach Sinn. Wir geben euch Freude. Wir sind ein Heer der Freude, eine Schlachtreihe der Lust. Wir dienen im Namen unseres Herrn, Slaanesh!" Ihre Augen glühten als sie sprach, ihre Stimme voller Güte und Eifer. Jana seufzte. "Ihr habt den Tod gebracht!" klagte sie an. "Die Erlösung!" hielt die weiße Frau dagegen. "Aber zu welchem Preis?" Jana sah sich in die Ecke gedrängt. "Ist der Preis höher, als der den euer falscher Imperator nimmt?"

Jana wurde diesmal brutal durch die Zeit geschleudert und brauchte mehrere Herzschläge, bevor sie sich darüber klar wurde, dass sie einmal mehr auf Torgast war. Wieder erfüllten der Geruch und die Geräusche einer Stadt ihre Sinne. Sie stand auf einem Versammlungsplatz. Bewaffnete in den Uniformen der lokalen Arbites schirmten einen Ort in dessen Zentrum ab. Ein Scheiterhaufen war dort aufgebaut worden, zu dem eine junge Frau und ein junger Mann gezerrt wurden. "Hallo, Jana." Die weiße Frau. Natürlich. Als Jana sich umdrehte, stand da aber nicht die Erwartete, sondern eine in einen Ledernen Kampfanzug gehüllte Schönheit, wie sie wohl in alten Legenden der Germani aufgetaucht wäre. Eine Rüstung, die mehr entblößte, als sie schützte, dazu ein Helm, der die Weiblichkeit mehr unterstrich, als er verbergen konnte und Stiefel, die bis zu den Knien hochgingen - eine fleischgewordene Walküre. "Wer seid ihr?" Diese Frage kam mittlerweile mit einer gewissen Leichtigkeit über ihre Lippen. Jana hatte sich an die Umgebung von Dämonen gewöhnt, schien es. "Ich bin Crotalistria, ein Herold unserer Göttin." erwiderte die Angesprochene. "Ich dachte euer Gott wäre ein Mann?" Crotalistria lächelte ein betörendes Lächeln. "Slaanesh ist das, was wir uns wünschen. Ein Mann, eine Frau...er ist die Freude und die Sehnsucht, das Verlangen und die Befriedigung." Ihre kryptischen Worte wurden durch einen Priester unterbrochen. Der kleine, runzlige Mann betrat eine Art improvisierte Kanzel, die wohl für ihn errichtet worden war. Er war gezeichnet vom Alter, doch seine Augen funkelten in einem Feuer, dass von nichts anderem als religiösem Fanatismus zeugen konnte. Er begann seinen Sermon einleitungslos. "Inzucht und Gottlosigkeit haben Einzug gehalten. Wir führen Krieg gegen den Verfall der Moral. Und ich sage euch: In solch einem Krieg ist es recht und ein Werk der Liebe, die Feinde getrost zu würgen, zu rauben, zu brennen und alles zu tun, was schädlich ist, bis man sie überwinde. Ob es wohl nicht so scheint, dass Würgen und Rauben ein Werk der Liebe ist, weshalb ein Einfältiger denkt, es sei kein reines Werk und zieme nicht einem Gläubigen zu tun: so ist es doch in Wahrheit auch ein Werk der Liebe! Denn dies ist unser Terra, das anfangs frei war und durch die Grausamkeit der Heiden zur Magd erniedrigt wurde! " Der Redner war nun in Rage geraten und fuhr fort, während im Geifer aus dem Maule spritzte: "So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Ketzers erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn. Und sollte einer unter euch sein und an der Rechtmäßigkeit der mir durch die Kirche und damit den Imperator selbst gesandten Worte zweifeln, so frage ich: Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen? Verbrennt die Ketzer! Sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur nur dazu da sind, gefangen und getötet zu werden! Und wie sagte einst der heilige Konfesser Petrus von Amion? >>Ich selbst habe meine heiligen Krieger aufgeboten, ich habe sie alle zusammengerufen, meine hochgemuten, jauchzenden Helden, damit sie meinen Zorn vollstrecken.<< Heute ist der Tag, an dem wir seine Krieger sein müssen, sein Werk weiterführen müssen." Seine rotgeränderten Augen richteten sich auf die beiden jungen Menschen, die mittlerweile auf dem Scheiterhaufen festgebunden waren. "Seht hier die Ketzer, Bruder und Schwester. Ketzer. Überführt durch die heilige Kirche. Im Namen der Ekklesiarchie: Lasst sie brennen!" Beim letzten Wort überschlug sich seine Stimme und obrigkeitshörig beugten sich ein dutzend Ministranten, um mit ihren Fackeln den Scheiterhaufen zu entzünden. Doch seine flammende Rede hatte keine Wirkung auf die Masse der Menschen, die sich auf dem Platz versammelt hatten. Kein Jubel, nur ausdruckslose Minen und grimmiges Schweigen begleiteten die Schmerzensschreie der beiden Todgeweihten auf dem Scheiterhaufen, die den Abgang des Priesters von seiner Bühne untermalten. Das Bild der Brennenden brannte sich in die Augen von Jana. Sie sah weg, schloss die Augen...

... und saß im nächsten Augenblick wieder auf der Holzbank. Ihr Kopf schmerzte. "Hallo, Jana." Die weiße Frau saß unberührt neben ihr und sah sie aus ihren pupillenlosen Augen an. "Die Wahrheit, Jana. Du wolltest sie sehen. Hast du genug gesehen?" Jana schüttelte den Kopf. "All die Toten..." sie brach ab. Wie konnten diese guten Wesen für all die Greul im Palast des Gouverneurs verantwortlich sein? "Sie haben sich hingegeben, Jana." Der blick der weißen Frau wandte sich der Ferne zu. "Slaanesh bietet viele Freuden. In seinem Palast hören sie nie auf." Das klang logisch. Freude, Extase, der Klang der Worte weckte etwas in Jana. Die Frau lächelte ein warmes, freundliches Lächeln. Jana stand auf und sah die weiße Frau an. "Ich kenne euren Namen nicht." Stellte sie fest. "Ich habe viele Namen, Kind. Hier nennt man mich Libitina. Ich bin Teil der Heerscharen der Virgo Sacrosancta." Jana sah Libitina mit großen Augen, die vor kindlicher Neugier stahlten, an. "Zeigt mir alles!" bat sie, fast flehentlich. Libitina lächelte weiter und nahm ihre Hand. Ihre Welt wurde schwarz und wieder änderte sich die Szenerie.

Sie stand inmitten eines wütenden Mobs, der die Basilika stürmte. Viele waren nackt und hatten sich anmutige, wunderschöne Zeichen in die Haut geschnitten, um ihre Hingabe zu beweisen. Die Kirche war leer. Viele der Priester, Adepten und Bediensteten hatten sich der Kultbewegung angeschlossen. Die Zeichen des Imperator-Kultes wurden zerschlagen. Sie sah zu wie es passierte. Die Kirche wurde von dem sie seit Jahrhunderten in seinen Fängen haltenden Geruch befreit und durch süße, parfumartige Gerüche erfüllt. Räucherstäbchen wurden entzündet und viele Paare krallten sich in einem ausartenden Liebesspiel aneinander. Dann verschwamm die Wirklichkeit. Die Menge verließ die Kathedrale und sang und tanzte. Inmitten der Menschen tauchten neue Wesen auf, liebliche Kreaturen mit ästhetischen Körpern, wunderschön und schrecklich zugleich. Immer mehr dieser Wesen erschienen und mischten sich unter die ausgelassene Menge. Ihnen voran ging eine Schönheit, die selbst Libitina in den Schatten stellte. Ihr folgten alle, tanzend zu einer Melodie, die keiner hörte und doch jeder wahrnahm. Im Imperialen Palast, dem Sitz des Gouverneurs, traf sich die Menge, strömte durch die offenen Tore und tanzte in den Gängen. Der Palast war voll. Überall zwischen den Menschen bewegten sich die anmutigen Gestalten, die wie kleinere, noch nicht perfekte Abbilder von Libitina aussahen. Ihre Schönheit war betörend. Dann erklangen die ersten Schreie. Keine Schmerzenslaute, sonder wilde Extase. Jana sah, wie ein Mann sich einer der Gestalten hingab. Sah seinen verklärten Gesichtsausdruck, die Vollendung all seiner Lüste. Sie sah, wie ihm die Dämonin das Fleisch langsam mit einer langen Scherenhand von den Knochen löste, sah wie sich der Boden rotfärbte, als das Blut sich auf den Boden ergoss. Sie sah wie Frauen Männer bis auf die Knochen blutig kratzten, wie Menschen einander stöhnend in animalischer Wut und mit extatischen Augen abschlachteten. Sie sah einen Mann, dem eine der Dämonin seinen Arm mit der Schere abkniff, damit er eine Frau pfählen konnte. Auf den Gesichtern der beiden Kultisten war kein Schmerz zu sehen, nur niemals endende Lust. Der Arm des Mannes, der noch intakt war, riss einem anderen den Bauch auf, bevor er am Blutverlust starb. Sie sah unaussprechliche Greul. In dem Moment war ihr, als flackere die Flamme in ihr, die sie längst verloschen glaubte, noch einmal auf. Sie nahm das Morden in sich auf, sah die Besessenheit jedes einzelnen und schrie. Sie schrie und rannte, weg von dem Treiben, weg vor ihrer eigenen Schande, ihrem Fall, den sie nicht hatte kommen sehen, bis es zu spät war. "Der Imperator beschützt, der Imperator..." Immer wieder wiederholte sie dieses Mantra, klammerte sich an diesen Strohhalm und wünschte sich nichts mehr als ihren alten, naiven und unschuldigen Glauben zurück, während sie vor der neuen Offenbarung flüchtete. Sie rannte vorbei an korpulierenden Toten, rannte an grausam entstellten Leichen vorbei, denen die Haut in Fetzen vom Leibe hing. Der Ausgang. Sie musste raus aus dem Palast. Ihr Weg führte sie vorbei an Dämonen, die die Seelen all der leichtgläubigen Menschen verschlangen. Sie rannte vorbei an den Wesen, die ihr vor wenigen Minuten noch als göttliche Erscheinungen vorgekommen waren. Ihr kreischendes Gelächter, erfüllt von Bosheit und Niedertracht verfolgte sie auf dem Weg. Die Tür. Nur noch wenige Meter und sie wäre in Freiheit. Ihr Kopf dröhnte, ihr Atem ging stoßweise. Quälend langsam wurden die Meter bis zur Freiheit weniger. Dann erreichte sie die Tür. Sie legte eine Hand auf den großen, schweren Türknauf. Er fühlte sich warm an, fast organisch. Die Tür öffnete sich und Licht fiel auf die perverse, grausame Szene hinter ihr. Ihr war, als würde ein Luftzug in den Palast wehen. Mit einem Fauchen verlosch die winzige, verbliebene Flamme in ihr, als sie aus der Tür trat. Sie stand inmitten eines wütenden Mobs, der die Basilika stürmte. Viele waren nackt und hatten sich anmutige, wunderschöne Zeichen in die Haut geschnitten, um ihre Hingabe zu beweisen. Die Kirche war leer. In ihrem Kopf erscholl ein hässliches, höhnisches Lachen und es war ihr, als hätte sie Libitina inmitten der Menge gesehen. Die Zeichen des Imperator-Kultes wurden zerschlagen. Sie sah zu wie es passierte.






Übersetzung des Textes vom Anfang: „In heiligen Schriften werden der Teufel und die Dämonen mit verschiedenen Namen benannt. Damit kennzeichnen einige auf bestimmte Weise ihr Wesen und ihr Verhalten.

Die "Virgo Sacrosancta", die Satan, alte Schlange und Drache gerufen wird, wird von Anfang an als Widersacher der Menschen und Mörder bezeichnet, weil sie durch Sünde den Menschen dem Tod verfallen macht.

Weil aber die schädliche des Teufels und der Dämonen auf Personen, Sachen und Orte einwirkt und auf verschiedene Weise sichtbar wird, hat die Ekklesiarchie (eigentl. Kirche), immer mit darum wissend, dass es schlechte Zeiten gibt, gebetet und betet, dass die Menschen von den Hinterlisten des Teufels befreit werden.“