Koron III
Al-Chtan - Druckversion

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- Ayris - 11-18-2009

Ihre innigsten Hoffnungen erfüllten sich nicht, fruchtlos blieb ihr vermeintlich zu zaghaftes Unterfangen sich dem Krallengriff der schwarzen Klerikerin zu entziehen. Den vorsichtigen Versuch der Klammer ihrer kühlen Finger zu entfliehen schien wohl ein zu offensichtliches Zeugnis dessen zu sein das sie etwas zu verbergen suchte. Möglicherweise war es auch ihre plötzliche Scheu und Befangenheit welche das seltsame Mädchen mit den besonderen Kräften misstrauisch hatte werden lassen. Vermochte sie in ihrem Gesicht zu lesen? In ihre Gedanken zu schauen? Konnte es sein das sie eine abtrünnige, nicht sanktionierte Psionikerin war? Beim goldenen Thron von Terra und allen Heiligen ihrer eigenen Welt konnte diese Mutmaßung zutreffen? Denkbar war es durchaus wie Ayris schlagartig bewusst wurde. Diese Erklärung löste eine Menge Mysterien und offene Fragen die sie beschäftigt hatten mit einem Male auf. Lichtete den bedrückenden Nebel den das Wesen jener rätselhaften Konfession umhüllte wie der rauchige Mantel einer gespenstigen Divergenz wenn ihre Annahme denn der Wahrheit entsprach. Doch selbst sollte diese Erkenntnis authentisch sein half es ihr im gegenwärtigen Moment kaum weiter.

Augenscheinlich hatte ihr kleiner Bluff nicht funktioniert, die Unterdrückung ihrer wahren Emotionen ebenso wenig, die blonde Hexe ließ sich nicht derartig oberflächlich abspeisen und täuschen. Fester und bestimmter als zuvor drückten ihre Nägel wie angespitzte Dorne in das weiche Fleisch ihres Halses und Unterkiefers, so stark das es tatsächlich unangenehm wurde und weh tat. Die Hohepriesterin gewährte keine Abwendung von ihrem Antlitz und Ayris war überrascht wieviel Kraft ihren merkwürdig geformten Hände inne wohnte. Unnachgiebig waren sie, gespannt wie Stahlseile. Somit war sie gezwungen weiterhin in die hübsche Fassade des Mädchengesichts zu schauen, dessen Liebreiz enorm war und alle Eigeneheiten besaß dem gegenteiligen Geschlecht die schönsten Träume zu bescheren. Die Haut mutete weich und samtig an, der Teint wie Alabaster, die goldenen Locken umkränzten ihren entzückenden Ausdruck wie eine Sonnenkorona, der Mund war köstlich geschwungen und rubinrot geschminkt, die Wimpern länglich und fein wie Gazefädchen, Nasen und Wangenknochen betonten das Schönheitsideal und die akkuraten Brauen über den smaragdgrünen Augen vollendeten das Bild das eine Göttin unter gewöhnlichen, von Schmutz und Sünde besudelten, Sterblichen schritt. Und diese Augen waren ein einziges Verhängnis.

Die Frau von Azazer Decimus sträubte sich dagegen dem Blick der anderen zu begegnen, sie wollte einen unmittelbaren Kontakt vermeiden, nicht das sie abergläubisch genug gewesen wäre darum zu fürchten das die Hexe dadurch direkt in ihre Seele schauen konnte, doch war es ihr irgendwie äußert zuwider. Letztlich aber blieb ihr nichts anderes übrig, flüchtig huschten ihre Pupillen noch eine knappe Weile unruhig und ausweichend hin und her, nur um dem starren Stieren zu entgehen, doch dann fingen die fixierenden Iriden die ihren ein und bannten sie. Unwillkürlich war da etwas in dem unbarmherzigen Blick das sie schaudern ließ, eine Tiefe, eine Unergründlichkeit, eine Abgründigkeit die nicht von dieser Welt stammte, von nichts was entfernt an irdische Verhältnisse erinnert hätte. Sie wusste nicht was sie da sah, konnte es sich nicht begreiflich machen, selbst ihr Verstand schien gelähmt, lediglich ein Gedanke schob sich in den Vordergrund; Schließ die Augen! Schließ die Augen! Aber es gelang ihr nicht.
Sie stürzte in diese Bodenlosigkeit hinter der verästelten Netzhaut, ähnlich einem Stein der achtlos über den Rand in einen Schacht gestoßen wurde. Für Außenstehende gab dies eine bizarre Szenerie ab, hing sie doch fast wie eine lebensgroße Puppe vor der kleinen Gestalt der Hohepriesterin und glotzte ihr geradezu hypnotisiert in die hygroskopische Mimik ohne noch eine menschliche Regung von sich zu geben, bis auf das sanfte heben und senken ihres Brustkorbs. Dergleichen in eine weitere, fremde Sphäre entführt war es dem in Kunstfaser gekleideten Mädchen auch ein leichtes sich der träumenden Außenweltlerins Arm anzunehmen und an ihm eine Praktik zu vollführen die wohl nur einem ihrer dunklen Riten entspringen konnte.

Auf die entrückte Ayris hatte es die Wirkung dass sie trotz des verworrenen Fluchs welcher auf ihr lag, eines bohrenden Schmerzes gewahr wurde der sich durch alle Reiche; Himmel und Dimensionen brannte und einen Teil von ihr wieder in der Realität verankerte. Ihre Lippen kräuselten sich schon vor Unbehagen und verschmähten so gerade eben noch einen Aufschrei während ihre Ohren dem nymphenhaften Gesang der Kultoberin lauschten. Jene Seite von ihr die noch gefangen war an fernen Orten hinter den schleiernen Augenlichtern duckte und wärmte sich im Klang der Stimme, die rationale, wache Seite hingegen argwöhnte ihr und war zornig und nervös ob dem was da noch folgen sollte. Beide Seiten rangen in ihrem Geist um die Vorherrschaft derweil der Halbling einschritt um couragiert für seine Weg- und Teamgefährtin einzustehen, sie sogar zu verteidigen. Jene die er beschützen wollte bekam dies nur am Rande ihrer Auffassung mit, jedoch seine Bestrafung wegen der er den Abhang herab geschleudert wurde vom Großfürsten persönlich, das registrierte sie sehr wohl. Dies war auch ausschlaggebend dafür dass eine Seite obsiegte.

Lebendigkeit trat wieder in ihren Blick und sie lockerte das magische Band das sie an die Verführerin gekettet hatte. Eine steile Falte zeichnete sich oberhalb ihres Nasenrückens ab und grimmig zog sie die Brauenlinien zusammen.
Herrin, verzeiht mir abermals, aber ich beschwöre Euch, ich habe nichts verfälscht, ich würde nie wagen Euch anzulügen. Meine Aufrichtigkeit ist echt, ich bin bereit meinen Anteil zu leisten und für den schwarzen Drachen und auch für Euch dort unten zu kämpfen, das Blut dieser… Wegelagerer und Diebe zu vergießen um Rasankur das Wasser wiederzugewinnen auf das es angewiesen ist und so nötig braucht. Ich fühle mich gut genug dafür… Herrin, ich werde Euch keine Schande bereiten, das gelobe ich Euch!“ sprach sie im Brustton der Überzeugung und Zusicherung. Der Drang ihren geprüften Arm den peinigenden Krallen zu entwinden war gewaltig, doch sie biss die Zähne aufeinander und stand es aus bevor die Priesterin noch auf die Idee kam das sie sich ihr willentlich widersetzte und sie ebenso „bestrafen“ ließ wie Thar. Parallel zu ihr grollte Ildarnor soeben sein Einverständnis die Standarte des ehrwürdigen Drachens in den Kampf zu tragen und rauschte kurz darauf los, die Senkung hinab um den Sturm zu führen. Nun nahm es seinen Anfang, dachte Ayris, die Schlacht um Al-Chtan war eingeleitet und die nächste Stunde würde darüber entscheiden wer lebte und wer starb, wer Ruhm erwarb und wer Schmach.


- Die Stimme - 11-21-2009

Der fliegende Zwerg war verwirrend gewesen. Unter anderen Umständen sogar komisch. Verdammt, selbst unter diesen Umständen war es komisch. Einen zukurzgeratenen Unterhändler per Katapult, oder was immer ihn hierher befördert hatte, dem anderen Unterhändler entgegen schießen? Ein echter Brüller. Casim fragte sich einmal mehr wer diese Leute waren. Ihre Banner trugen die Zeichen alter Zeiten, aber das sagte an sich nicht viel aus. Viele beschworen den Geist der Vergangenheit, die kriegerische Geschichte des schlafenden Volkes. Den Drachen oder das Sigul der Erweckung sah man oft auf den Flaggen beduinsicher Räuberbanden und herumziehender Verwüster.
Es lief immer gleich ab. Sie kamen mit viel Gezeter und bildeten sich etwas auf ihre paar Waffen ein. Waffen die sich nicht trinken konnten und mit denen sie die Verteidiger der Quelle nicht überwinden mussten. Diese Burschen hier hatte ja nichteinmal mehr als zehn Carnaks bei sich. Manchmal griffen sie sofort an und holten sich erst einmal eine blutige Nase, bevor sie dann Vernunft annahmen. Letztlich kam es immer zu Verhandlungen und auch die folgten stets einem ähnlichen Muster. Der Bandenführer, für gewöhnlich ein aufgeblasener Möchtegern, der zwei Karawanen überfallen hatte und sich jetzt für einen Kriegsherren hielt, kam mit wüsten Drohungen daher. Das er die Gebäude schleifen, alle Männer töten und die Frauen in die Sklaverei verschleppen würde. Solche Dinge eben. Das war der Moment bevor man ihm klar machte das es so nicht laufen würde. Das man genügend Möglichkeiten hatte ihre Angriffe abzuwehren. Das man Lebensmittel besaß und einer Belagerung weitaus länger standhalten konnte als diejenigen die in offener Wüste den Aggressor spielten. Tja, so war das! Am Ende handelten die tapferen Krieger. Genau so wie jeder Beduine im Tiefsten seiner Seele ein Krämer war.
Sie bekamen ihr Wasser ohne das jemand dafür hätte getötet werden müssen. Im Gegenzug landete das meiste der, üblicher Weise sehr kargen, Ausbeute der Überfälle in den Taschen der Ela Harmatsippe. Die hier gaben sich alle Mühe ihnen Angst zu machen und er musste zugeben das sie sich darauf verstanden. Nur Krach und Gebrüll ließen keine Mauern einstürzen. Ein Beleg für ihre grundlegende Bereitschaft zu Verhandlungen war ja wohl auch dieser fliegende Bote hier. Im Augenblick versuchte sich der Winzling wohl irgendwie zu orientieren und herauszufinden was da eigentlich mit ihm geschehen war.

Mir scheint ihr habt euch die falschen Freu....Casim stockte und blickte auf. Die Anhöhe kam nun noch jemand heruntergelaufen. Heruntergestürmt! Hatte man über den Kleinen noch lachen können, so war dieser dort alles andere als ein komischer Anblick. Geister der Ahnen! Stieß der Reiter erschrocken aus und vergaß dabei das er ja zivilisiert war und eigentlich seinem Erschrecken mit “Mächtiger Imperator“ oder “Thron Terras“ hätte Luft machen müssen. Dieser Mann, dieses Ding, war riesig und es war definitiv nicht gesund. Wie um das Offensichtlich zu belegen wehte der morgentliche Wind einen fiebrig, heißen Gestank aus der Richtung des Hünen. Der Zwerg und der Riese! schoss es Casim durch den Kopf. Die Absicht der Ungetüms ließ sich kaum falsch deuten und der Beduine hatte nicht vor ihn soweit heranzulassen, das sein Verwesungsatem ihm ins Gesicht schlagen konnte. Hastig fingerte er die Maschinenpistole hervor und riss sie durch.


- Melanie Zaebos - 11-22-2009

“Welch löbliche Erkenntnisse du dir selbst erschlossen hast, Magd. Wenn selbst du nicht zu verstehen magst, was da wahrhaftig deine berauschten Lippen verlassen haben könnte. Wer sprach nun von süffisanter Lüge? Mein Wort war die veränderte Wahrheit, keinesfalls das erdachte Wort. Warum also nützt du derartige Aussprache, wo sie doch gemäß deinem Sinn, so gänzlich fremd zu sein scheint? Möglicherweise, da du selbst sie dir ersonnen hast? Impliziert eine Lüge allerdings nicht auch die Wahrheit, welche zu verbergen sie bemüht war in einem negierenden Aspekt abstrakter Logik? Wer weiß, wer weiß, wer weiß. Nicht nymphenartiges Gepräge, welches trachtet zu verderben? Sag, Kind, Magd, mir, was begehrst du zu entfliehen, wenn alles was ich sage nicht dem entspricht wie die Geschicke dich geleitet? Welcher Widerstand ist es, welcher deinen Schädel furchig spaltet, gleich dem bestellten Acker durch den kräftig gezogenen Pflug aus hartem, festen Stahl? Schmerz? Treibt dich erbarmungswürdiges Geschöpflein jener infantile Kindeswunsch noch an? Gestraft zu werden? Allein wo du nun stehst, meine Liebe, allein der ungepflegte Horst aus drahtigen Silhouetten und verkohlten Spänen in welchem du nistest. Ist es was du begehrst? Wenn nun, so sagen wir, die Welt um dich zerbersten würde, was Leben ist zu Tod erstarrt, was Frieden ist zu Krieg mutiert, was Existenz war, zur Vernichtung resultiert, wärest du nicht dankbar allein für dargebotenen Schutz vor all den schädlichen Elementen? Sag mir, liebes Kind, wenn nicht dereinst ein fürstlicher Freier um deine sahnig weiche Mädchenhand gehalten, niederkniend auf funkenspeienden Steinkohlen, welcher wahre Liebschaft magst du dann in diesem Leben noch gewinnen? Welchen Sinn und welchen Lohn wagst du dir zu erdenken für all dies was am heutigen Tage noch geschehen mag? Überlebst du ihn auch, was wird sein für den nächsten Tag? Was für den übernächsten? Derart…. Reine, unmutierte Chromosomen sowie genetische Stränge sind überaus selten dieser Tage, dieses Ortes… In einem gepferchten Lager ausgehungerter Schakale, welcher würde sich nicht daran machen wollen, eine unverfälschte zärtliche Knospe wie du nur eine bist dahinzuraffen? Was denkst du wohl, wie viele der ungezählten Legionen sich deiner herrischen Habhaft werden möchten, sofern sie dich nur in derart bekömmlicher Körperpracht erspähen möchten? Welch elegante Hure du doch wärest in diesem Heerlager… eine blütenweiße, zögerliche Kreatur, bar des Missgeschicks menschenunwürdiger Entstellung…”, sie rahmte deren Gesicht mit feenhafter Gelassenheit in beide ausgestreckten Hände, während sie malträtierend Fingerglieder über den entfliehenden Unterkiefer gleiten ließ, Daumen, liebkosend wie einem unflätigen Tier entlang der dargebotenen Sühnekehle, “Jener etwa hier an deiner erlauchten Flanke, betrachte du ihn mir, eine kräftige, maskuline Beuge, sowie ausgeprägte Schultern, wie geschaffen für den Kriegsdienst. Stramm und aufrecht stehend, sich wohl seiner unverfälschten Treueschwüre bewusst, welcher er noch einstmals leisten muss im Namen des Schwarzen Drachen. Sieh ihn dir an, in all seiner triftigen Herrlichkeit, gleich einem heroischen Epos wohl entsprungen, während seine schweißgefleckte Büßerhaut durchwirkt von Obsidian und dunklen Sulfiden. Ist er nicht durchwirkt von sehnigen, spannenden Muskelfasern und größer den jeglicher Knappe denn du jemals das Lager teilen durftest? Nicht seine Augen erfüllt von einem azurnen Himmelsschein, welcher allein dem Niedergang ganzer Imperien folgen konnte? Dieser Knecht führt einen kligenschwangeren Stab, welcher selbst deiner Gefälligkeit Genugtuung verschaffen könnte, Liebes. Sprich, mein gesplitterter Obsidiankrieger, würdest nicht auch du gerne dieses kokette Lebewesen mannigfaltiger Deutung einmal wild besteigen wollen, sofern dir die Absolution im Voraus gegeben wäre? Sprich nur frei, keiner wird es dir übel nehmen, nicht wahr meine teuerste Tochter?”


- Naradas - 11-25-2009

Reglos verfolgte er wie Ildarnor in die Tiefe stürmte. Unwillkürlich verzog sich sein Gesicht zu einer resignierten Grimasse. Die Tat war absolut selbstmörderisch. Genau in diesem Moment hatte der kranke Fanatiker sein Schicksal aus der Hand gegeben und der Möglichkeit entsagt, seinen Werdegang selbst zu bestimmen. Tatsächlich erinnerte ihn dieser Augenblick an die wenigen Worte, welche er mit dem seltsamen Kerl in der Makropole hatte wechseln können. Damals hatte er sich keine Gedanken darüber machen müssen, dass man ihm beispielsweise wegen seiner Schuhe ein Messer in den Rücken rammte. Tarian war der Name des Alten gewesen und es war ihm offensichtlich wichtig gewesen über allerlei Dinge zu reden. Unter anderem hatten sie beide, also Tarian und er selbst, sich über einige religiöse Einflüsse unterhalten welche seiner Ansicht nach, einen tumben Schläger nach Stärke und Schwäche brachten. Während dieser Gespräche hatten sie sich auch über Schicksal unterhalten und gerade eine Passage hatte sich besonders in seinem Geist eingebrannt:

Männer wie ihr und ich haben die Möglichkeit erhalten dies zu tun, Krieger wie unser Freund geben diese Segnung auf, folgen blind ihrem Gott. Wir jedoch wissen, dass ein wacher Geist und ein offenes Auge von Nöten sind um diese Welt neu zu erschaffen, für den einzig wahren Gott. Euer Vergleich mit der Straße beschreibt es sehr gut, seht wie viele Wege sich kreuzen, oft werden sie neu gebaut, oft führen sie in Sackgassen oder bringen euch an den Anfang zurück. Jene Straßen die ihr meint, sind alle schon gebaut, doch welche wir begehen liegt in unserer Hand, solange der Wandel über uns wacht!

Naradas konnte nicht sicher sagen, wie Tarian den gelblichen Hünen eingeschätzt hätte, aber er war sich fast sicher, dass kaum eine Handlung kontroverser zu Tarians Einstellung hätte sein können. Erst als so etwas wie eine zunehmend wahrnehmbare Spannung zu spüren war, so wie sich das Opfer eines Scharfschützen fühlen musste, kurz bevor ein geschmeidiges Zupfen am Abzug den vernichtenden Schuss löste, oder wenn ein Henker die Axt zum tödlichen Schlag erhoben hatte, wandte er sich von dem Spektakel ab. Sicherlich konnte es sich nur noch um wenige Sekunden handeln, bis der Riese im Kugelhagel unterging, aber die nahe liegende Gefahr befand sich in unmittelbarer Nähe. Mit einer flüssigen Bewegung die er schon hunderte und tausende Mal durchgeführt hatte, rammte er den leeren Schaft des Klingenstabes auf den metallenen Dorn der Doppelklinge. Während er langsam die ausgewogene und nur unwesentlich schwerere Doppelklinge aus dem provisorischen Halfter zog, wandte er sich vorsichtig zu der bizarren Frau um, deren Stimmungsschwankungen seiner Meinung, zwangsläufig zu einer Vielzahl von Katastrophen führen mussten. Tatsache, wenn man bedachte, was Kelvins Unachtsamkeit, gewollt oder nicht, an Auswirkungen mit sich gebracht hatte. Ihm schien es geradezu, als würde die latexverhüllte Hexe nur darauf lauern, dass der nächste in die säuberlich ausgelegte Schlingen trat, sich darin verhedderte und dann unsanft aus dem feinen Netz geschüttelt wurde. Unglücklicher Weise war in diesem Fall das Schütteln eher ein Sturm mit dem ein gewisser jähzorniger Heerführer sich Bahn brach. Die Tatsache, dass ihr dieser Umstand bewusst sein musste machte es nicht besser, ganz im Gegenteil, es schien ihr zu Gefallen den Rasenden zu manipulieren. Gerade deshalb stellten sich Naradas sämtliche Nackenhaare. Wie konnte man sicher sein das ihre Aufforderung nicht eine weitere Falle war, sondern nur eine erneute Demütigung. Offensichtlich erwartete sie aber eine Antwort und hatte die Frage nicht nur in den Raum, beziehungsweise die Wüste geworfen. Die Doppelklinge deutlich zu Boden gerichtet aber trotzdem angespannt, kniff er die Augen zusammen und blickte die Melanie und Ayris aus blau funkelnden Augen an.

Vielleicht würde ich euerem Angebot zu einem späteren Zeitpunkt zustimmen. Ihr versteht aber sicher, dass ich erst einmal herausfinden möchte, wie die Dinge so laufen, damit ich mich danach richten kann und nicht aus Unachtsamkeit Dinge tue, sage und benutze, die ich besser in Ruhe gelassen hätte. Wie ihr ja bereits bemerkt habt, erlerne ich gerade erst die Besonderheiten der Etikette, welche in Gegenwart solch atemberaubender Persönlichkeiten Recht und Billig sind. Ihr könnt euch darauf Verlassen, dass ich meine Unzulänglichkeiten nach Vermögen hinter mir lassen werde. Nicht zuletzt deshalb weil die Art der uns auferlegten Buße unter Umständen nicht zulassen würde das meine Wenigkeit weitere Fehler abbüßen kann.

Naradas machte eine geschmeidige leichte Verbeugung, deren Tiefpunkt zufällig vom Stottern einer Schnellfeuerwaffe, die unten im Tal ihre Ladung verteilte, begleitet wurde. Ein Zufall? Der greise Tarian wäre sicher anderer Meinung gewesen…


- Kogan - 11-25-2009

Es ist vergebliche Mühe, Priesterin. Der Fürst ließ den Blick nicht von dem nurgeldienenden Krieger, neugierig darauf wieviele Kugeln er wohl aushalten würde. Sie begreifen es nicht. Nicht etwa weil ihnen der Willen dazu fehlt, sondern weil sie unvermögend sind. Sie verstehen das Chaos nur als einfache Opposition zum Imperium, glauben den alten, staubigen Moralvorstellungen entflohen zu sein. Aber sieh sie dir an. Sie sind noch immer Knechte des Leichenkaisers, verennen sich in Ausflüchte, verstehen nicht woraus die größte aller Mächte ihre Kraft zieht.
Dieser dort!
Er nickte zu dem Hünen hinunter. Er hat es möglicherweise begriffen. Intuitiv vielleicht... wer weiß? Ein amüsiert, vorfreudiger Unterton schwang in seiner Stimme mit. Wie beim Beobachter einer Sportvorführung, der auf einen möglichst komplizierten Knochenbruch spekulierte.
Gib es auf. Sie mögen in den Reihen der Palta ihren Zweck erfüllen. So sie lange genug überleben bekommen sie vielleicht eines Tages den Becher gereicht. Die Verbindung zwischen ihnen scheint zu bestehen, doch sie ist vergeudet wie du siehst. Über den Rang eines Rasankuris werden sie sich niemals erheben können. Laufende Waffen, im allerbesten Fall.


- Kelvin Thar - 11-25-2009

Es ging alles so schnell. Eben wollte er Ayris helfen diese komische Frau loszuwerden, da packte ihn auch schon irgendwas. Er versuchte sich zu wehren, aber das war zwecklos. Das nächste was er mitbekam war, dass er losgelassen wurde und nun anscheinend fiel. Mein Gewehr schoss es dem kleine Kerl durch den kopf als er seine Arme darum schloss und versuchte es mit dem Körper zu beschützen. Ein ungeheuerer Rausch ergriff ihn plötzlich. Es war eine Mischung aus Verwirrung, Aufregung, Wut und Angst und Spaß. Er fühlte wie das Adrenalin durch seine Adern pumpte. Gleichzeitig blitzte sein Leben vor seinen Augen ab. Es war unmöglich, dass er dies überlebte. Er würde irgendwo aufschellen und sofort tot sein. Das letzte Bild seines Lebens gefror vor seinem inneren Auge. Ein riesiger Zahn zusammen mit ein paar Fetzten Stoff. Es machte ihn traurig und wütend zugleich. Genau deswegen war er hier. Dieses Bild wollte er aus seinem Kopf haben. Dieses Bild wollte er nicht mehr sehen. Und wenn der einzige Weg darin bestand hier zu sterben, dann sollte es so sein. Kurz vor dem ersten Aufprall huschte ein erlösendes Lächeln über seine Lippen.

Als dann endlich der physische Schmerz den seelischen übertönte lag das kleine Bündel schon unten nicht wit von einem Carnak. Der Scharfschütze wusste nicht ob er soviel Adrenalin in sich hatte das er die Verletzungen unterschätzte oder ob er wirklich nur ein paar schürfwunden, einige Prellungen und viele blaue Flecke zugezogen hatte. Jedenfalls ging es ihm recht gut, wenn nicht sogar blendend. Der Adrenalinschub hielt noch an, das konnte er fühlen. Langsam rappelte sich der kleine Kerl wieder rauf und wollte grade sehen wo er gelandet war, da stellte sich ihm jemand vor. Ein gewisser Casim. Sein Interesse für den Halbling schien nur von kurzer Dauer denn im nächsten Moment wurde er zittrig und nervös, fummelte hektisch an seiner Maschinenpistole rum. Der Grund war eine kleine Staubwolke, die sich wohl kurz nach ihm in Bewegung gesetzt hatte. Das Gefährliche war jedoch das Große, Klumpige in der Wolke. Zwar sah es von ihr so aus als würde sich das Wesen in Zeitlupe bewegen, jedoch verriet das Grinsen der kleinen Kreatur vor dem berittenem Carnak, dass man den Heranstürmenden dennoch ernst nehmen sollte. Das sah wohl auch der Reiter so denn in diesem Moment eröffnete er, etwas ungeschickt und immer noch total nervös, das Feuer.

Den kleinen Kerl schien er total vergessen zu haben. Ein schelmisches Grinsen huschte über dessen Gesicht, als das bisher so gutbehütete Gewehr auf dem mit salzkristallen bedeckten Boden landete. Das wird mehr Spaß ohne das Ding machen. Wie war das noch mal die Standarte muss stehen. Die Standarte muss stehen brüllte er auf einmal und ließ sich nach vorne fallen. Kurz bevor er das Gefühl hatte umzukippen setzten seine Beine nach vorne und sprintete los. Er brauchte soviel Schwungenergie wie er in dem kurzen Anlauf sammeln konnte. Erneut ertönte Die Standarte muss stehen kurz darauf gefolgt von Blut für den Schwarzen Drachen, als sich K wie ein wildes Tier vom Boden abstoß und auf Casim stürzte. Er musste ihm vom Pferd bekommen. Hier sollte ein Exempel statuiert werden. Ein besonders blutiges noch dazu was der kleinen Kreatur ein gemeines und leicht verrücktes Lachen auf die Wangen zauberte während er alles darauf setzte, die Karte in seiner Hand, leicht geknickt mit 2 Gesichtern abgebildet..


- Ayris - 11-26-2009

Zugegeben, Ayris wusste von sich selbst das sie nicht auf der Höhe ihrer kognitiven Fähigkeiten war, sie gestand sich sogar ein von diesem Maximum weit, sehr weit entfernt zu sein, doch das augenblickliche Szenarium sorgte annähernd mühelos dafür das sie die Erschöpfung welche sie noch vor Minuten empfunden, die ihr Blut in flüssiges Blei und ihre Gedanken wie in klebriges Netz gesponnen hatte, von einen auf den anderen Moment in völlige Vergessenheit geraten und nahezu fortgeblasen war. Seit die anregende Hohepriesterin des Rasankuri Kultes ihre Aufmerksamkeit auf sie gerichtet und sie versucht hatte sie mit ihrem verlockenden Blick einzufangen war in der Außenweltlerins Geist und Körper kein Platz mehr für Unachtsamkeit oder Dumpfheit, mit der Interesse jenes blonden Geschöpfes an ihr war auch ein inneres Warnsystem angesprungen das sie von vorneherein vor den Einflüssen des Mädchens zu schützen trachtete. Eine unbestimmbarer Stimme in ihrem Kopf riet ihr äußerste Vorsicht walten zu lassen, eine genaue Quelle der Bedrohung war nach irdischen Begebenheiten zwar nicht messbar, dennoch war unbestreitbar das sie von dieser jungen Frau ausging. Sie verfügte eindeutig über große telepathische, vielleicht sogar telekinetische Kräfte. Wo ihr Gefährte, der Kriegerfürst seinen Wuchs und die brachialer Ausstrahlung sein Eigen nannte, stellte sie den buchstäbliche Gegenpart dar, der schlanke Leib steckte verhüllt und doch nichts versteckend in einem atemraubenden hautengen Überzug, zierliche Figur stand gegen robuste Statur, die Eisen und Stahl bevorzugte. Urzeitigte, männliche Stärke gepaart mit der anmutigen Schönheit der Medusa. Derartige Vergleiche und Monologe konnte man unendlich fortführen, doch war dies nicht relevant für die akute Situation und half der sich in einer Klemme befindenden nicht weiter. Sowohl die anstrengende Enträtselung der Ausführungen der Priesterin wie auch ihre „zärtlichen“ Behandlungen waren mitunter entscheidend dahingehend das Ayris wacher bei Verstand war als man ihr vor einer Stunde noch zugemutet hätte, vor allem nachdem sie sich bereits schon selbst halbtot im Wüstensand gesehen hatte.

Aber sämtlicher Abschweifungen zum Trotz durchfuhr es sie eiskalt als sie allmählich verstand wovon die finstere Psionikerin und Manipulatorin erzählte, worauf sie mit ihrem seitenfüllenden Vortrag hinauswollte. Das Begreifen sickerte wie zäher Sirup in ihr Hirn, die Ungeheuerlichkeit die in ihren bestrickenden Worten lauerte wie eine hinterhältige Bestie. Neben all ihren philosophischen Mutmaßungen und ihren epischen Sprachkünstlereien, die gewiss Wahrheiten wie Unwahrheiten in sich bargen, war es doch das einfache Wort Hure das etwas Wildes, unzähmbares in ihr weckte. Es glich fast so etwas wie einem Aktivierungscode um ein schlafenden Programm zu starten, bloß das es hier eine simultane biologische Reaktion hervorrief die sich in außergewöhnlicher Widerspenstigkeit gebar.
Nie, noch nie in meinem - wissen die Sterne wie - verpfuschten Leben hat mich jemand ungestraft eine Hure genannt! Die plötzliche Wut welche in ihr entbrannte hatte weniger mit der Profession der käuflichen Geliebten als solches zu tun, sondern galt eher der abschlägigen, beleidigenden Bezeichnung jenes verrufenen Gewerbes.

Von einem Wimpernschlag auf den darauffolgenden ging eine merkliche wie sichtbare Verwandlung mit der Azazernerin vonstatten, die demütige Haltung versteifte sich zunächst und spannte sich anschließend fühlbar an, ebenso funkelten ihre graublauen Augen ergrimmt auf und begegneten dem Blick der Hohepriesterin nun nicht mehr mit der gebührlichen Ergebenheit und Gefügigkeit, statt dem waren Zorn und Individualpräsenz an deren Stelle getreten.
Verhöhnt mich als Hure und tritt selbst wie eine auf, dieses abartige Miststück! Mit deinem überlegenden Intellekt scheinst du diese Barbaren ja gut unter deine Fittiche bekommen zu haben, den größten und kräftigsten hast du dir ja fein säuberlich rausgepickt und dir seine rohe Muskelmasse angemessen willig zum Geschenk gemacht, als Gegenleistung ist er es wohl der der dich regelmäßig „besteigen“ darf, du Psi-Schlampe! jagten ihr ziemliche angriffslustige Gedanken durch den Schädel, die dann aber doch zu prekär waren als das sie sie sogleich ausgesprochen hätte. Schließlich mochte sie ihren Kopf und gedachte ihn noch ein wenig zu behalten. Sofern die nächsten Minuten ihr dies ermöglichten. Sicher war das keinesfalls. Sie war schon kurz davor dem blonden Gift den ersten verbalen Konter zu erteilen, als sich deren glänzende schwarze Handschuhe plötzlich um ihre Wangen schlangen und bald danach hinab zu ihrer Kehle glitten. Ayris verbot es sich zusammenzuzucken, denn sie spürte deutlich die scharfen Spitzen der Finger unter dem bedeckenden Latex. Eine falsche Bewegung und ihr Mund wäre auf immer versiegelt.

Was jedoch weiterhin seitens des mutierten Mädchens folgte verlangte ihr ihre gesamte Beherrschung ab um ihr nicht ungesäumt schallend ins Gesicht zu schlagen. Wofür hielt diese Schlange sich? Sie befanden sich inmitten der Leere der Wüste, im Angesicht eines vielzähligen Feindes und sie spekulierte herum wie gern und wie oft manche Kerle sie, die arme Palta Sklavin, zu benutzen wünschten. Das war abscheulich, ekelerregend, pervers. Nicht dass sie das Subjekt ihres Interesses um ihre Billigung gefragt hätte, nein sie verfügte einfach über sie, bot ihren Körper feil wie ein Stück weichen Fleisch oder eine süße Frucht. Und dann sollte es auch noch Naradas sein der sie beglücken durfte, wenn er sich denn einverstanden erklärte. Nicht das der dunkelhäutige Korsar eine schlechte Wahl gewesen wäre, verglichen mit der Konkurrenz der übrigen Gewaltwesen der Horde, doch allein der Umstand dieses höchst unmoralischen „Angebots“ peitschte ihr Blut dermaßen auf das sie den Klingenstabträger ohne viel Federlesens ein drittes Loch in die Stirn gebrannt hätte, wäre er darauf eingegangen, gleichgültig was das für Nachwehen bedeutete. So, und das rechnete sie ihm hoch an, wiegelte er die Offerte der Hexe ab, womöglich hatte er tatsächlich einen winzigen Augenblick mit sich gerungen ob er es nicht einfach wagen sollte, doch am Ende war es wohl zu riskant erschienen. Guter Naradas, dachte sie und sandte ihm einen flüchtigen dankbaren Blick. Im Gegensatz zu den meisten anderen mochte er noch einen Rest von Anstand und Würde beibehalten haben. Bruchstücke von Werten eines langsam verbleichenden, früheren Lebens.

Aus dem Tal unter ihnen drang das ratternde Geräusch eines automatischen Gewehrs das seine Munition verschoss, es vermischte sich mit dem Brüllen Ildarnors das wie ein Gewitter von den kahlen Felsen hallte. Wann rückten die Palta und Rasankuri nach? Unerwartet ergriff der Schwarze Drache wieder das blechernde Wort und anempfahl seiner Seherin sich die Mühe zu sparen unter den „Niedersten der Niederen“ wahre Vollkommenheiten des Chaos zu finden. Die schwarzhaarige Fremdweltlerin konnte ihm nur beipflichten.
Ja, recht hast du, lasst uns – nein, mich explizit, in Ruhe und verschwindet dahin wo ihr hergekommen seid! Die leicht zudrückende wie schmiegsame Kralle an ihrem Kehlkopf enervierte sie ohnehin schon sondergleichen, sodass sie schließlich die Gelegenheit am Schopfe packte.
Bei aller gebotenen Ehrerbietung Herrin“ das Herrin klang dabei wie eine Ansammlung widerlichen Schleims den sie von ihrem Lippen befördern wollte
ich maße mir nicht an zu verstehen was in Eurem erlauchten Köpfchen so alles vor sich gehen mag, denn ich sehe das Universum und diese götterverfluchte Staubkugel nur mit den gewöhnlichen Augen einer Sterblichen, aber zu gewissen, spezifischen Erkenntnissen und Rückschlüssen bin auch ich fähig. Und eines will ich Euch sagen, Ihr schafft es vielleicht andere mit Euren verwirrenden und nebulösen Sprachgaben zu beeindrucken, aber Verehrteste unter allen Hexengeborenen mir imponiert ihr damit wenig. Ich bin eine Tochter erhabener Herkunft auch wenn mir das momentan nicht anzusehen ist, ich habe Bildung genossen und dieser Drecksklumpen ist nicht meine angestammte Heimat. Mich verbindet nichts mit diesem bestialischen, rückständigen Ort, ich verachte ihn, ebenso hasse ich die Anhänger des Adlers wie ihr sie nennt, ich hasse das Imperium wie alle es kennen. Ich bin eine ihrer erklärten Feinde!“ Immer mehr gewann ihre Stimme an Kraft, wurde zur Rage.
Sie haben mich von meiner Welt verschleppt, hierher an den Rand der Galaxis, und in ein stinkendes, schäbiges Gefängnis geworfen indem eure räudigen Schakale bereits hausten. Dort habe ich mich ihrer schon zu erwehren gewusst und hier wird es nicht anders sein. Die Ketten Terras vermochten mich nicht zu halten und Eure werden das auch nicht, ich bin eine freie Frau und niemand anderes als ich selbst werde über mein Schicksal befinden.“ Obgleich dies eine Tat war die eine mögliche Todesstrafe nach sich zog, packte Ayris das vorgereckte Handgelenk der Hohepriesterin und löste ihre Finger gewaltsam von ihrem Hals. Entschlossen erwiderte sie deren Blick.
Ihr könnt eure Bettstatt ja warm halten mit wem ihr wollt, doch ich suche mir meine Gefährten lieber selbst aus! Und nun könnt ihr entweder den Befehl geben mich für meine Anmaßung richten zu lassen oder wir besiegen endlich diese elenden Banditen dort zu unseren Füßen!


- Ildarnor - 11-26-2009

In der Senke angekommen verlangsamte er seinen Gang. Der Aufwind hob das Banner und lies es in seinen Wogen aufflattern. Ildarnor atmete schwer und kam nur sehr langsam vorwärts. Seine Lunge pumpte und pumpte und konnte nur sehr wenig Sauerstoff in den Körper transportieren. Sie fühlte sich an, als wäre sie voller zäher Flüssigkeit. Und in gewisser Weise traf dies auch treffend zu. Nurgles Geschenk brachte dem Hünen nicht nur gutes. Es hinderte ihn oft daran und erinnerte ihn ebenso oft an sein vorheriges Leben. So als wollte der Seuchenherr ihm jeden Tag aufs Neue zeigen, dass es ein anderes Leben gab, welches ruhiger und gefasster vergehen sollte, als das eines imperialen Soldaten. Doch genau dies wünschte er sich. Er wollte rennen können und seinen Feind mit dem Bajonett erstechen. Was nützte alle Kraft der Welt, wenn der Gegner schneller war und man nicht erreiche? Grummelnd schob sich die Fleischmasse voran und trat Steine vor sich. Ildarnor wollte wieder vorpreschen. Aber ein ihm vertrautes und bedrohliches Geräusch zerschnitt die Luft und erst jetzt hatte er es tatsächlich wahrgenommen. Aus seinen Armen troff gelblicher Eiter, der mit rötlichen Fäden durchzogen war. Es waren hauptsächlich Streifschüsse. Eine Kugel musste jedoch irgendwo in seinem Arm stecken, er spürte das Projektil, wie es von seinem Kreislauf eingeschlossen wurde und gegen einen Muskel drückte. Zornig zog sich seine Oberlippe hoch und die Stirn zog tiefe Furchen. Das würde er sich nicht noch einmal gefallen lassen und er setzte wieder an. Dabei lief er kreuz und quere, damit ihn nicht noch weitere Kugeln trafen. Das Rattern wurde nun immer lauter, als er sich tief einatmend dazu zwang, sich seinem Opfer zu näher. Ganze zwanzig Meter vor seinem Ziel angekommen brach der Metallhagel ab und der Typ auf dem Pferd, als was er ihn gerade noch erkannt hatte, wurde von etwas kleinem herunter gestoßen. Ildarnor hockte sich hin, die Standarte zwischen die Arme und dem nun gezogenen Gewehr geklemmt und visierte. Er war nicht der beste Schütze, aber gehörte auch nicht zu den Unfähigsten. So lief der Mutant zwar Gefahr seinen eigenen Mitstreiter zu treffen, aber er musste es für das höhere Wohl tun. Für die Gerechtigkeit. Grinsend drückte er ab und schickte einen bläulichen kurzen Strahl in Richtung Handgemenge. Doch anstelle einen der beiden Kämpfenden zu treffen. hatte er das Rückgrad des Carnaks durchschossen. Das Pferd ging zu Boden und fing an wild zu zucken, kurz nachdem das Fleisch, die Wirbelsäule und die darunter liegenden Nerven kautarisiert wurden. Wiehernd und schreiend sielte es sich nun auf dem Boden direkt neben Kelvin und Casim. Sich des Elends ergötzend legte der Koloss die Waffe ab und näherte sich dem Bodenkampf, der entbrannt war. Auf seinem Gesicht war immer noch der absurd grinsende Ausdruck zu erkennen und man erkannte auch in seinen Augen, dass er in seinem Element war. Im Kampf und im Krieg. Er war eine Waffe und egal wer sie führte, er würde töten. Er würde den gerechten Tod über diejenigen bringen, die nicht verstanden, was Gerechtigkeit bedeutete.

Die Standarte würde stehen. So wie es der Halbling vor wenigen Momenten noch herausgeschrieen hatte. Nur worin…das würde Ildarnor gleich allen demonstrieren.


- Kogan - 11-28-2009

In den Todesschrei des Tieres mischte sich der des Reiters, als Ildarnor den Schaft des Banners durch den Leib des unglücklichen Herolds rammte. Sein Stoß besaß dabei soviel Wucht, das Bluttropfen den weißen Stoff sprenkelten und das Feldzeichen zitternd in der Leiche stecken blieb. Hochrufe und zustimmendes Gegröle schwang aus den Reihen der Rasankurischen. Die Beduinen hingegen schienen wie gelähmt. Allerdings hielt dieser Zustand nur wenige Sekunden an. Wahrscheinlich sahen sie solch eine Missachtung des Parlamentär auch nicht zum ersten Mal. Die Reaktion ließ jedenfalls nicht auf sie warten. Ein Schuss krachte und ließ Sand neben den Füßen des Seuchenknechts aufspritzen. Ein weitere stimmte ein und verursachte seinerseits ein unangenehmes Schmatzen im noch warmen Fleisch des Carnaks. Das tote Tier bot den beiden opponierten Kämpfern im Augenblick auch das einzige was den Namen Deckung verdient hätte. Gefährlicher waren ihnen hier nun jedoch die Pfeile und Bolzen. Vielleicht primitiv in ihrer Funktionsweise, abgeschossen von Bogen und Armbrust. Doch konnte ein geübter Schütze sie in eine indirekten Flugbahn lenken und die beiden ungleichen Krieger trotz ihres makaberen Schutzwalls treffen.
Kogan hatte das Geschehen unterdessen mit einiger Belustigung verflogt und keinerlei Aufmerksamkeit für den Disput der beiden Frauen erübrigt. Auch jetzt würdigte er sie keines weiteren Blickes, ganz so als sei ihm das kleine Spiel um Kar-ta und das Durchschauen hintergründiger Wahrheiten nun, im Angesicht eines neuen, aufregenderen Spiels, zu langweilig um auch nur einen weiteren Gedanken daran zu vergeuden.
Ein harter Ruck am Zügel ließ sein Reittier herumfahren. Es trug den Fürsten vor die Reihen der Streiter und mir erhobener Axt ritt er die Linie der Lehnsmänner ab. Für große Reden war weder die Zeit, noch gestattete die Kampfgier in Herr und Untergebenen solch schmückendes Beiwerk.
ES BEGINNT! und TÖTET SIE! war alles was er zu verkünden hatte. Es genügte vollauf. Die Rasankuri ließen sich sogleich auf Knie oder Bauch sinken und eröffneten das Feuer auf die Stellungen der Verteidiger. Die Palta ergossen sich zeitgleich in die Senke. Verständlich das ihr Pulk das meiste Blei und gebündelte Licht auf sich zog. Zu sagen das auf jedem getanen Schritt einer der Niederen fiel, wäre keine Übertreibung gewesen.
Einen weiteren, etwas kleineren Angriffskeil bildeten die Linienbrecher. Auch sie zogen natürlich Beschuss auf sich, doch die dicken Harnische boten vorzüglichen Schutz. Die Geschosse schlugen Funken, ließen die muskelbepackten Ungetüme straucheln, schickten aber nur die Wenigsten in den Sand.
Die Bewacher der Oase ließen routinierte Entschlossenheit erkennen. Sie schossen ohne Panik und wählten ihre Ziele mit Bedacht. Hinter der Mauer, mit den gedeckten Gewehrträgern, war eine grobe Reihe aus Bogenschützen aufgestellt, die über die Köpfe der ersten Abwehrlinie hinwegschossen und schwarzgefiederten Eisenregen auf die Anstürmenden niedergehen ließen. Sie befanden sich in keinerlei Deckung und eigentlich hätte es den Rasankuri ein Leichtes sein müssen sie mit ihren automatischen Waffen auszuschalten. Tatsächlich sank auch der ein oder andere blutspuckend danieder. Man musste aber auch bedenken das, seit Ildarnor die Standarte gesetzt und die ersten Rasankuri ihre Magazine gewechselten hatten, weniger als fünfundzwanzig Sekunden also, enorm viel Staub aufgewirbelt worden war. Auffrischender Wind und hunderte, laufender Krieger zeichneten dafür verantwortlich.
Kogan jedenfalls hatte nicht vor sich das Spektakel vom Feldherrenhügel aus anzusehen. Viel zu lang hatten ihn Dekadenz und verworrene Gedankentraktate in einer Welt des Undurchsichtigen umgarnt. Nicht das ihn derartige, neue Einsichten und Perspektiven nicht fasziniert hätten, oh nein, ganz im Gegenteil. Die aufgezeigten Möglichkeiten hatten ihn bereits viel erreichen lassen und dabei war kaum an der Oberfläche dieses Potenzials gekratzt. Allerdings ändert das nichts daran das ein Leben als Dichter und Denker, so man sich zu diesen, auf Kogan so wenig passenden Vergleich einlassen wollte, Zweckentfremdung gleichgekommen wäre. Alles an diesem Mann war auf den Dienst am Krieg ausgelegt, ganz gleich welche Gesinnung oder Überzeugung sich im Moment in seinem Kopf festgefressen hatte. Die Instinkte waren bei ihm lange vor dem Nachdenken dagewesen und obendrein war Kogan nie jemand der sonderlich viel Kraft aufwandt um sich Neigungen zu erwehren die ihm Spaß machten.
Er trieb sein Reittier also auf die feindlichen Reihen zu, die übellaunige Chimärenkreatur an seiner Seite.


- Melanie Zaebos - 11-29-2009

“Wie überaus… interessant. Unser zierliches Sklavenmägdlein erweist sich entgegen seiner beschworenen Knechtpose als rebellisches Geschöpf unserer Schöpfung. Wie wenig wir gebildeten Menschen uns doch erhoffen, von vermindert angesiedelten Kasten, welche vermeintlich meinen, ihr sogenannter “Adel” würde sie erheben über alles Gezücht welches Welten und Universen beherrscht. Und dennoch, dennoch glaubt ihr an wesentliche Elemente eurer sorgsam gehüteten Entscheidungsfreiheit, nicht wahr? Was ist der Mensch, oder der Balg, welcher geboren sich selbst begreift? Siehst du meine Liebe in einen Spiegel, erkennst du dann dich oder eine andere? Vermagst du es noch dir selbst in die Augen zu starren, nach allem was du vollbringen musstest nur um letztlich… wieder im staubigen Unrat zu eines Fürsten Sohlen zu landen? Wenn du einstmals von nobler, gönnerhafter Geburt gewesen sein magst, so bist du dies nun nicht länger. Wenn du dich einstmals gegen Schakale und Hyänen erwehren vermochtest, so kannst du dies nun nicht länger, den wo die Ketten deines beschworenen Terra aus geschmiedetem Stahl und abergläubischer Furcht bestehen, so sind derartige “Materialien” hier rar. Nicht etwa die Furcht, jedoch wird diese aus anderen Quellen geschöpft.”, mit einem lascheren Fingerzeig wischte sie abermals über das nun erregt anmutende Antlitz der rabenverzauberten Schönheit, welches der Emotion ehrerbietend deutlich kochendes Blut pochen ließ, “Du bist überaus hübsch, Liebes, doch darum weist du, nur allzu gut, wie es mir erscheint. Wie du zu verkünden wusstest, erfahren nymphenhafte Wandlerinnen mancherorts die obskure Gnade, sich ihres Bettgenossen selbst annehmen zu dürfen, sie verfügen über eine bescheidene Auswahl in diesen sakralen Angelegenheiten. Nicht jedoch jene welche gezeichnet oder gebrandmarkt wurden, wie Vieh, welches man zum Schlachthof führt, oder welches einem anderen Herder angehört. Einer anderen Sippschaft… einem anderen Klanfürsten… Ihr alle glaubt euch als menschliche Lebewesen darüber erhaben, da ihr ja von nämlichem Intellekt, Anstand und moralischen Tugenden durchwirkt seid, wie ein edleres Gewebe. Gleichfalls nehmt ihr wohl an, eure naturgegebene Makellosigkeit wäre etwas gewolltes, durch eine höhere Macht gefügtes. Und ihr sehnt euch den erlösenden Tod herbei, welcher diese reizenden Formen konservieren würde, euch für kommenden Generationen erhalten würde, sofern dies nur durch rechte Mittel und Wege ermöglicht worden wäre, nicht wahr? Erlaubt euch nicht eine derartige Korruption des logischen Sinnes, Liebe, Vergänglichkeit kündet von der unabwendbaren Sterblichkeit jener, welche niemals gelernt haben, gänzlich abzulegen was sie an diese oder jene kommende Welt binden mag.”, während sie noch im fließenden Gespräch verfangen schien, trübte sich nicht ihr beständiger Sinn für die sie umgebende biotische Umwelt, selbst dann nicht als sie dem aufmüpfigen Geschöpf eine schallende “Ohrfeige” verpasste, allerdings dieser grausamen Natur, das sich mindestens drei der geschlagenen Striemen blutig entlang der Wangen der auserwählten Palta abzeichneten, “Meine Liebste, was mich von euch trennt, erscheint mehr als eine Welt, selbst in euren rustikal anmutenden Äuglein. Der Tod allein erscheint mir nicht als schändliche Schmach, sondern als glorreiche Erlösung… ihr werdet nicht sterben, nicht solange ich darüber verfügen kann… doch, ihr werdet welken, bedauerlich angesichts eurer divinen Reinheit und scheinheiligen Betulichkeit. Womöglich werde ich euch brandmarken, euer zartes, milchweißes Gesichtlein zerfetzen, euren zerbrechlichen Leib entstellen und genussvoll Stück für Stück eurer übermäßigen Selbstachtung abtragen lassen, während nicht einmal mehr Aussätzige, Huren und Bastarde sich an diesem gebrochen, fauligen Kadaver ergötzen wollten. Ich werde dich, Liebste, auf bestialische Weisen schänden, dir jegliche Möglichkeit biologischer Replikation entreißen und dich dann in den schleimigen Morast pferchen aus welchem du hervorgegangen bist… diese Gesetzmäßigkeit bürde ich auf jede sterbliche Menschenseele, welche sich aufrichtig der “Befreiung” verschrieben hat… egal welchen Geschlechts… egal welcher Herkunft… Ich hoffe, ihr versteht dies, meine Liebe?”