Der Weg durch die Wüste - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Das Umland von Gohmor (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=16) +---- Thema: Der Weg durch die Wüste (/showthread.php?tid=212) |
- Ayris - 06-06-2009 Eine befriedigende Aufklärung ihrer energischen Frage blieben die Fremden ihr schuldig. Das hinterlistige Glucksen welches sich allerdings der Kehle des Hakennasigen entrang erschien ihr Antwort genug sich nun doch ein wenig düstere Gedanken zu machen. Sowohl der muskelstrotzende Hüne von Krieger als auch die übrigen der Gesellschaft maßen sie eher mit reservierten oder vergnügten Blicken, denn ihre Worte für voll und erhörenswert zu nehmen. Ein Umstand der keinen ersprießlichen Start für eine sinnreiche Diskussion über ihre Rechte und Stellung innerhalb dieses Vagabundenhaufens darstellte. Mit ihren stolzen, fast hochnäsigen Auftritt hatte Ayris versucht etwas zu bezwecken, hatte das kümmerliche Experiment gewagt jenen kruden Gestalten schon vom ersten Moment an ihrer geistige Stabilität und ihren enormen Willen aufzuzeigen in der milden Hoffnung das sie darauf hereinfallen und ihr ihre Freiheit wieder billigen würden. Bedauerlicherweise hatte der Plan auf ersten Anhieb hin nicht gefruchtet, zu geschmackvoll war wohl die Okkasion sich mitten in der Einöde eine unterdrückte, wehrlose Frau anzueignen die einem bedingungslos aufgeliefert war und mit der man jede Schandtat „treiben“ konnte ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Natürlich übertrieb sie, schließlich geschahen solche Gewalttaten und niederen Verbrechen tagtäglich und tausendfach in den Slums oder Penthouse Suites der Makropolen, dennoch ließ das Wissen darum ihren Mund austrocken und entfachte Wut und Streitsucht in ihren Eingeweiden. Auf des Kämpen eindeutiges Kommentar entgegnete sie daher giftig: „Wenn er versucht mir seinen „Spaß“ aufzuzwingen wird der noble Zierbengel schon erleben was ich unter meiner Art des Humors verstehe...“ Während sie dies von sich gab, oder eher spuckte, war der Speichellecker des Adligen nicht untätig gewesen, sondern hatte einen Strick besorgt mit dem er plötzlich vor ihr stand und ihn behände um ihre Eisenbinde wickelte statt ihre Gelenke von diesen zu entbürden. Seine ausgehungerten Klauenfinger schnürten unglaublich schnell und sie schickte sich an ihn sein Werk nicht vollenden zu lassen und wollte ihm schon die Hände entreißen und sie geballt gegen seinen Schädel donnern, doch der breite Rasankuri schien dies zu bemerken und ein drohendes Knurren entquoll seinem Rachen. Die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst ließ sie sich an das Carnak fesseln wie einen belastenden Sack Getreide den man hinterherschleifen konnte. Als er fertig war wandte der zerfurchte Mann - dessen Name Magal war wenn sie richtig gehorcht hatte - sich ihr im Plauderton zu und erklärte ihr beflissen ihren Status um ihr dann zu allem Überfluss auch noch ihre Tasche zu entreißen. „Nein! Das ist meine! Gib sie zurück du Scheißkerl oder ich schwöre dir das du dafür bezahlen wirst! Da ist nichts drin was von euch von Belang ist, gib sie mir wieder, verdammt! Ich brauche sie… sonst werde ich wirklich unausstehlich das garantiere ich dir!“ Wütend blitzten ihre Augen auf und sie griff hinter Magal her ohne ihn zu fassen zu bekommen, als er einige Schritt in eine andere Richtung tat. „Ihr könnt mich so nicht behandeln, ihr gehört doch nicht zu dieser miesen Brut von Kopfjägern oder Renegaten! Das ist ein Missverständnis, ich habe Rechte eben so wie ihr. Ich bin keine Häretikerin, nur Fremdweltlerin, macht mich los ich bin doch kein Tier!“ Beschwörend und eindringlich blickte sie in Ad`razbe weiches Angesicht mit den edelsteingrünen Augen. „Ihr… Ihr seid doch kein Abhumaner, kein Unmensch, Ihr werdet Euch als gebürtiger Edler doch nicht auf das Niveau jenes Aussatzes herabwürdigen. Hört mir zu; was immer diese beiden Schurken Euch erzählt haben, es war erstunken und erlogen! Ich bin widerrechtlich hier auf Koron III in Egir Septimus eingesperrt worden als Opfer einer Intrige, ich bin keine Verbrecherin! Mir gelang die Flucht in die Wüste aber diese Kerle erwischten mich! Ad`razbe, es mag fadenscheinig klingen aber ich bin die Tochter eines angesehenen Hauses auf Azazer Decimus, zumindest war ich das bevor das Schicksal grausam zuschlug, ich bitte Euch von Wohlgeboren zu Wohlgeboren, helft mir, es soll zu Eurem Nachtteil nicht sein!“ Sie hatte soviel Überzeugungskunst in ihre Worte gelegt wie sie es vermochte, was ihr auch nicht weiter schwer fiel denn der überwiegende Teil ihres Vortrages beruhte faktisch auf der bitteren Wahrheit, obgleich sie einige Details weggelassen hatte die ihr zur Komplikation gereicht hätten. Außerdem erwies es sich als günstig das Magal seine Interesse einem weiterem Nomaden zugewendet hatte, der soeben auf ihre Position zustrebte. Woher auf einmal dieser Zustrom an Wesen zu jenem Ort erfolgte war wohl ein Geheimnis der Wüste, jedoch eines dessen Lüftung sie im Augenblick herzlich wenig scherte. Sie hatte andere Probleme, sie musste das Vertrauen eines Höflings gewinnen, ihre Freiheit zurückerlangen und herausfinden was es mit der Erwähnung des Prinzen der Missetaten und Ausschweifungen auf sich hatte. - Naradas - 06-07-2009 Magals Worte waren wie Schläge die sein inneres Erschütterten. Obwohl er selbst keine Ahnung hatte, was genau Magal mit seinen Worten meinte, war er sich sicher das dieser nichts als die Wahrheit sagte. Umso beunruhigender war es auch was dieser zu wissen schien, seine Diagnose, die Magal ihm betont leise offenbarte, stellte ihm ein schlimmeres Ende in Aussicht, als er es sich bisher auch nur hatte ausmalen können. Es existierte nur eine Art von schwarzen Schiffen, von denen er jemals gehört hatte. Zwar traute er es sich zu sich dem Zugriff von Gangern, Sicherheitskräften und sonstigen Verfolgern zu entziehen, wenn aber die Millionen Augen der Inquisition auf der Suche waren konnte nichts und niemand entkommen. Und dennoch bot ihm Magal seine Hilfe an, versprach die furchtbaren Schmerzen zu bändigen, behauptete er könne dafür sorgen, dass er wieder klar sehen konnte, das er wieder denken konnte. Und als Gegenleistung dafür forderte er nichts, als einen Gefallen, aber im Moment hätte Naradas ihm alles versprochen, nur um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin Naradas... und einverstanden, ich werde meinen Wagen hierher holen. Und dann sprach er schon halb im Gehen: Und auch mit dem Anderen... Dann stapfte er beflügelt von dem Gedanken bald die Schmerzen los zu werden, den Geröllhaufen hinauf um den Wagen zu holen. Naradas war so gebannt von Magals Versprechen, das er gänzlich vergaß, über dessen Motivation und Absichten nachzudenken... - Die Stimme - 06-08-2009 Also setzte die kleine Schar ihren Weg wesentlich langsamer fort. Die Geschwindigkeit war der Gefangenen angepasst, die wiederum dazu verdammt war sich dem, mit gesenktem Kopf dahintrottenden, Carnak unterzuordnen. Naradas wuchtiges Fahrzeug bildete die Spitze, Magal saß auf dem Beifahrersitz, Ad'razbe hatte es sich im Stauraum gemütlich gemacht. Lediglich Bane und der Hundemensch hatten auf die Annehmlichkeit einer geschützten Fahrt verzichtet. Letzterer offensichtlich um bei seinem Tier zu bleiben, der Rasankuri hingegen hatte keine Gründe für seinen Entscheidung genannt und niemand war wirklich unglücklich darüber das, ohnehin arg beschränkte, Platzangebot mit dem Hünen zu teilen. Letztlich wurde doch offenbar warum der Rasankuri sich draußen sehen ließ. Es war in einer Übergangszone, stetig wurde die reine Sandwüste zu einem ausgedorrten Land aus gerissenem Lehm, nur durchbrochen von scharfkantigen, schwarzen Felsen. Auf einer der letzten Dünen, die sich keck in das freie Land vorgeschoben hatte, standen sie. Drei Gestalten, ihre harten Schatten wie auf den Boden tätowiert. Es waren Reiter, hochgewachsen und unbeweglich auf den Rücken ihrer Tiere sitzende. Grabsteinen gleich, vom Wind jeglichen Sandes entblößt, ragten sie gegen den wolkenlosen Himmel auf. Tücher, von der trostlosen Farbe der verseuchten Weite, umhüllten sie und waren alles was, durch ihre flatternde Bewegung, in ihnen nicht nur Spukgestalten vermuten ließ. Bane hob den Arm zu einem knappen Gruß, welcher mit einem ebenso spartanischen Nicken beantwortet wurde. Die Drei blieben auf ihrem Posten, die Augen auf den kleinen Track gehaftet und gänzlich ohne Bewegung. Als man nun die Düne passierte lies sich erkennen das sie zwar nicht annähern so dick gepanzert waren wie der begleitende Rasankuri, aber ihre Gesichter dennoch unter eisernen Fratzen verborgen lagen. Masken von eben solcher Machart wie jene, die auch Bane sein Eigen nannte. So grinsten ihnen die stummen Wächter mit eingefrorenem Hohn nach. Sie waren die ersten, aber keineswegs die letzten Boten des nahen Ziels. Erste Spuren von Bebauung ließen sich erkennen. Kaum mehr als Grundmauern, von einem Feind oder dem, nicht minder tödlichen, Wind geschliffen. Sonderbar mutete es an das, einerseits solides Mauerwerk fast gänzlich niedergemacht war, aber an anderer Stelle Amphoren, beinahe unversehrt, in schattigen Nischen lagen. Die Gefäße wiesen eine dicke Kruste aus Salz und anderen Mineralien auf, schienen aber ansonsten unversehrt. Sie mochten zweihundert Jahre oder länger dort gelegen haben. Doch nicht nur dergestalt waren die Zeugnisse vergangener Baukunst. Eingestürzte Kellergewölbe, einsam stehende Torbögen und einmal gar ein Betonsockel, aus dem Stahlträger ragten. In verflossenen Zeiten hatte er wohl einem Strommast oder einem Wachturm Halt verliehen. Der Wind fing sich an der spärlichen Resten menschlichen Bestrebens und verlieh denen, die hier unleugbar ihr Leben gelassen hatten, eine schaurige Stimme. Der Motor wirkte dagegen verhalten und fast zögerlich, als fürchte er altes Grauen aufzuschrecken. Durch dieses Feld, diese Ahnung des Vergangen bewegten sie sich wohl eine oder zwei Stunden. Inzwischen hatten sich neuerlich Wolken aufgetürmt, bestrebt die nahe Dämmerung vorzuverlegen. Es war kalt geworden und Feuchtigkeit lag in der Luft. Man durfte die Meere aus Sand und verbranntem Grund nicht mit einer gänzlich trockenen Wüstenei vergleichen. Im Gegenteil regnete es sogar recht häufig hier. Es war lediglich so, das die unbarmherzige Sonne keine beständige Nässe zuließ und alles gierig aufsog, so bald die Wolken sich verzogen. Nun sprenkelten erste Tropfen die Boden und ließen erkennen warum er so aufgeplatzt war. Der Regen selbst zischte leise, wenn er auf Materialien wie unbehandeltes Plastik oder Stoff traf. Benetzte er die Haut, so brannte es, als hätte man in Nesseln gegriffen. Am nördlichen Horizont zuckten Blitze fiebrig über die drohenden Schemen der Berge. Das Carnak schob die milchigen Nickhäutchen über die Augen und machte nun den Eindruck einer erblindeten Kreatur. Während sich der Boden in lehmig, braunen Schlamm verwandelte, der an den Füßen sog als wolle er neue Leichen in sich betten, erreichten sie etwas das einst eine asphaltierte Straße gewesen sein musste. Auch sie war von Schlamm verkrustet, gestattete aber dennoch ein leichteres Vorankommen. Der brüchige Weg wandt sich auf eine Spalte zu, der wie eine geschlagene Wunde in dem Plateau prangte, dessen Wände sich, mit jedem weiteren Schritt, vor ihnen in die Höhe schoben. Einer natürlich gewachsenen Mauer gleich, die ihre zackigen Steinspeere den Eindringlinge trotzig entgegenreckte. Inzwischen hatten die Scheibenwischer des Wagens ordentlich mit den Sturzbächen geöffneter Himmelsschleusen zu kämpfen. Immerhin hatten die Wassermassen das meiste Gift aus der Luft gespült und ätzten nun weniger impertinent. Der Durchlass in der Hochebene bot ein wenig Schutz vor dem Unwetter, ließ aber die künstliche Nacht beinahe perfekt werden. Naradas schaltete die starken Scheinwerfer ein und ihre Lichtfinger fraßen sich durch die Dunkelheit. Wo sie den Stein beleckten starrten wahnwitzige Figuren auf die Reisenden herab. Monstren und verdrehte Ungetüme, wie sie dem Steinmetz nur im Albtraum erschienen sein konnten. Erosion und Ablagerungen hatten den Abbildern zugesetzt, dennoch waren sie mit solcher lebensnahen Kunstfertigkeit geschaffen, das sie jeden Moment aus dem Stein greifen mussten um die Wandere in ihre nachtmahrische Sphäre zu zerren. Da gab es aufgedunsene Spotgeburten und schlangengliedrige Wesen von verstörender Schönheit die mit bulligen Bestien tanzten, kämpften oder kopulierten. Wohl etwas von allem. Dann offenbarte sich ein Zug von steinernen Skeletten, im Reigen bei den Händen gefasst und zur Musik eines dürren, mit einem krummen Schnabel bewehrten, Flötenspielers einhertanzend. Sich ringelnde Schlangen, froschartige Bestien und verdreht Veitztänzer mit überproportionalen Klauen und Scherenhänden. So zeigte sich ein Pandämonium aller Wesen und Unwesen die einen Träumer heimsuchen konnten. Der Ausgang aus diesem Pfad der Schrecknisse war nun gänzlich zu einem Tunnel gewachsen und die Künstler, oder viel mehr wahnsinnigen Schöpfer, hatten diesem das Angesicht eines drachenartigen Fabelwesen gegeben. Den gähnenden Schlund weit aufgesperrt lud es die Pilger ein sich selbst, ihm zum Fraße zu verdammen. Der Wagen rumpelte an granitenen Zähnen von Mannsgröße vorbei und in den Rachen der Bestie. Der Effekt des unrettbaren Verschlungenwerdens erzielte sich dadurch, das eine geschickt angelegte Biegung des Weges kein sprichwörtliches Licht am Ende des Tunnels sehen ließ. Als das Vehikel dann ins Freie rollte schien es der Unterwelt entronnen. Vor ihnen lag Rasankur! Der Ausgang der Spalte lag auf einen weiteren, kleinen Plateau, einer Abstufung der eigentlichen Walls. Hinter dunstigen Regenschleiern brütete der Moloch der verfluchten Stadt, zog sich aber in die aufkommende Nacht zurück. Im schwindenden Licht ließen sich jedoch die Vorstädte gut ausmachen. Auch sie lagen in Trümmern, war aber wesentlich besser erhalten. Viele der Gebäude besaßen noch mehrere Stockwerke und ihre Mauern hatten dem Zahn der Zeit getrotzt. Auffälliger waren jedoch die Spuren eines Kampfes, oder mehrerer, eilig geplünderter, Heerlager. Hier und da flatterten zerrissene Banner im Sturm. Zelte hatten sich an vorstehenden Erkern verfangen. Hautsegler, durch den Regen am Fliegen gehindert, hüpften über die Straßen und schlugen ihre augenlosen Knochenschädel in Leichen, die vereinzelt herumlagen. Ob Gewitter oder Plünderer, viel hatten beide nicht zurückgelassen. Der Weg führte in die ausgedünnten Gassen und verbarg die Überreste des Wüstenheeres gnädig vor den Blicken. Die Vororte waren umfangreich und ließen erkennen das ein Erreichen der Stadt noch nicht unweigerlich das Erreichen des Ziels bedeutete. Unvermittelt holten die Scheinwerfer ein anderes Vehikel aus der Dunkelheit. Es war ein LKW, neuerer Bauart, offenkundig mit einer Überlebensausstattung bestückt und ohne erkennbare Beschädigung. Er stand mitten auf der Straße, die Räder von angehäuftem Flugsand bedeckt, der sich zusehends in Schlamm verwandelte. Die ursprüngliche Farbe, oder etwaige Beschriftung, war nicht mehr zu erkennen, denn der Wind hatte sie wie ein Sandstrahl abgeschmirgelt. So stand der Fahrzeug dort, im stumpfen Grau und mit glanzlosen Scheiben. Was keiner der kleinen Gruppe wissen konnte, war das in diesem Vehikel zuvor andere Suchende angekommen waren. Das war noch nicht sonderlich lange her. Namentlich waren das Melanie Zaebos gewesen, ein gewisser Unterstädler namens Jack und ein, mehr oder weniger geistig klarer, Brutalo mit Namen Kogan. Von dem Schweinetier ganz zu schweigen. Und genau wie bei dieser ersten Gruppe versagte plötzlich, haargenau, gleichauf mit dem verlassenen LKW, der Motor ihres fahrbaren Untersatzes. Kein Stottern oder Rucken. Der Motor ging aus, sämtliche Elektronik versagte und war auch durch noch so energisches Zündschlüsseldrehen nicht mehr zum Laufen zu bringen. weier hier >>> - Abarion - 12-23-2009 Als Abarion wieder zu sich kam, lag er im Wüstensand. Besser gesagt, er lag fast unter dem Wüstensand und das einzige was er, in seiner jetztigen Haltung, außer Sand und dem Himmel sehen konnte war: Eine Kreatur mit roter Haut und einem schwarzen Fell die sich langsam, wie ein Jäger, ihm näherte. Aarion dachte stark nach, irgendwo hatte er doch schon mal von solchen Kreaturen gehört. "Hatte uns dieser komische Hexer von diesen Viechern erzählt? Nein, das ist schon sehr viel länger her! Aber woher kenne ich solche Kreaturen? Die Kreatur näherte sich immernoch und vermittelte Abarion den Eindruck sie sei total Ausgehungert. Doch plötzlich fiel es ihm wieder ein: Natürlich! Daher kenne ich diese Kreatur. Damals im Kult auf Wehrweyh hatte ich gelernt, so würden die niedrigsten Kreaturen des meltonperat aussehen. Doch was tut eine solche Kreatur hier auf diesem Planeten, wie er auch immer heißt." Abarion gab sich Mühe aus dem Sand heraus zukommen und schaffte dies auch nach einigen kostbaren Sekunden. Doch das was er gehofft hatte an seiner Hüfte zu finden, war nicht dort und so suchte er seine Laserpistole aber auch diese war nicht zu finden. Er sah sich einen Augenblick um und sah die beiden Sachen in einigen Metern Entfernung im Wüstensand liegen, genauso wie seinen Rucksack. Er hätte noch dort hin sprinten können, doch war leider der Buthund bereits auf drei Meter herangekommen und umkreiste den Khorniten. Was ihm aber die ganze Zeit nicht aufgefallen war, dieses Wesen sah nicht sehr Alt aus es sah fast eher wie ein Welpe aus. Also dürfte es eher weniger eine Gefahr werden diesen Welpen sich vom Körper fern zu halten. Doch was die Kreatur dann tat, verwunderte Abarion aufs tiefste. Die Kreaur legte sich zwei Meter vor ihm auf den Boden und vergrub die Schnauze im Sand. Abarion ging langam Rückwärts um sich seine Ausrüstung wiederzuholen und den Dämonenhund nicht aus den Augen zu verlieren. Als er alles aufgenommen hatte, ging er wieder näher zu dem Dämonenhund und kniete sich neben ihm hin. "Warum bist du hier? Und noch besser was willst du von mir?" Dann fielen ihm die Worte dieser Dämonenkreatur ein, als er dachte er würde im sterben liegen: "Dieses Mal schicke ich dich nicht alleine zurück! Du bekommst ein kleines Geschenk von mir, pass bloß gut darauf auf und wehe dir solltest du nochmal fast sterben. Dieses war das letzte Mal, dass ich dir das Leben rette! Du willst doch zu etwas solchem werden? Oder etwa nicht mehr?" War dieser Bluthund etwa das Geschenk von dem die andere Kreatur geprochen hatte? Abarion störte es nicht, er richtete sich auf und sah sich um, jetzt konnte er in weiter Entfernung Schemenhaft eine Stadt sehen. "vide usht niab jire sodak drowash. ... drowash to worde sas otak irt!" Somit begann er sich, zusammen mit Drowash, in Richtung der Stadt zu bewegen. - Lyra - 12-30-2009 Laut der Karte, hätte der Flug von Gohmor aus, 20 Flugstunden gedauert. Doch kein Tank fasste genug, um so lange durch zu fliegen. Das vier Tonnen schwere Ungetüm aus Stahl, bahnte sich langsam, aber entschlossen seinen Weg durch die Wüste. Durch den zusätzlich benötigten Treibstoff, hatte der Flieger seine maximale Beladungslast erreicht. Mittlerweile wurde schon eine beachtliche Menge des Kraftstoffes von den Motoren verschlungen, umgewandelt in Energie, welche die Turbinen betrieb. Lyra hatte sämtliche Systeme, welche nicht für den Flug notwendig waren, dazu gehörte auch das Radar, abgeschaltet. Sie erhoffte sich dadurch einen geringeren Energieverbrauch, und wenn es ihr nur bringen würde, dass der Flieger ein paar Meter weiter flog, so war es ihr das Wert. Sollte sie jemand verfolgen, würde sie ihn nicht bemerken, aber wer sollte sie schon verfolgen? Sehr viele Piloten, die freiwillig durch diese Wüste flogen, gab es nicht. Sie erinnerte sich noch an die Schauerdgeschichten aus ihrer Kindheit, Monster aus der Wüste, die sie im Schlaf entführen würden um sie dann aufzufressen, sollte sie nicht brav sein. Ihre ältere Schwester wusste, dass dies alles nur Märchen waren, dazu da, kleinen Kindern Angst zu machen und sie dazu zu bringen, brav zu sein. Theresa wusste, dass die kleine Lyra damals diese Geschichten glaubte und deshalb angst hatte, doch anstatt ihr zu erklären, dass das alles Lügen waren, machte sie sich Lustig über sie oder brachte ihren früheren Freund dazu, sie in der Nacht zu erschrecken, indem er sich verkleidet hatte und in ihr Zimmer schlich. Das waren alles Lügen, nichts weiter. Lügen... genauso wie der Imperator eine einzige Lüge ist. Ihr ganzes Leben lang war sie dem Imperator treu ergeben, hätte sich auch der PVS angeschlossen, wenn sich ihre Eltern nicht quer gestellt hätten. Sie hätte sich dem Imperator mit Freuden geopfert. Doch was war, als sie Hilfe vom Imperator brauchte? Stille. Nichts. Keine Antwort auf ihre Gebete. Der Imperator ist nichts weiter als eine einzige große Lüge. Stattdessen hat jemand anderes Lyra erhört, sie gerettet und auf den richtigen Weg geleitet. Und was verlangte dieser dafür im Gegenzug? Dass sie seinem Diener diene. Das war so viel weniger, als was vom imperialen Kult verlangt wurde. Der imperiale Kult... das war wohl der Grund, warum sie alle so viel Angst vom sogenannten Chaos hatten, denn diese sprachen die Wahrheit. Diese mysteriöse Stimme... Lyra war sich sicher, dass sie vom Gott des Chaos stammte. Sie glaubte es zumindest. Egal wer du bist, der du mich gerettet hast, ich danke dir dafür. Im Gegenzug verlangst du, dass ich deinem Diener eine treue Dienerin sei, und das will ich sein. Ein Blick auf die Tankanzeige verriet, dass diese nun abermals beinahe erschöpft war, weshalb Lyra mitten in der Wüste landete. An einem festen Seil, welcher dafür konstruiert wurde, Lasten von mehreren Tonnen halten zu können, hing ein großer Behälter aus Stahl, welcher bei Abflug prall gefüllt mit Treibstoff war. Vorsichtig setzte Lyra diesen Behälter am Boden ab bevor sie ein wenig weiter daneben landete. Nachdem sie durch die Seitenluke des Cockpits ausgestiegen war, welche nicht mehr war, als die gesamte Fläche des Glases, welche hochgeklappt wurde, ging sie zu der Tanköffnung des Fliegers. Die Öffnung im hinteren Bereich des Rumpfes konnte leicht geöffnet werden, und mittels eines Schlauchs wurde der Kraftstoff aus dem Behälter in den Rumpf gepumpt. Dies funktionierte wieder sehr angenehm, da an dem einem Ende des Schlauchs eine kleine Art Turbine eingebaut war, welche bei Aktivierung zu saugen begann und so die Flüssigkeit weiterführte. Na du Geist der Maschine? Du bist doch auch nur eine Lüge! Die Motoren des Fliegers starten, wenn ich den „Start“-Knopf drücke, und nicht, wenn ich irgendwelche Litaneien rezitiere. Und bei einer Waffe ist es auch egal, ob ich den Geist der Maschine irgendetwas sage, oder nicht. Wenn man den Abzug betätigt, schießt sie. Und wenn man ein guter Schütze ist trifft man auch, und nicht weil man da wieder eine andere Litanei vorgesagt hat. Bis vor kurzem hatte Lyra nie allzu viel Erfahrung mit Lügen gehabt. Nun aber, da sich herausstellte, dass ihre gesamte Vergangenheit, ihr gesamtes bisheriges Leben sogar, nur auf einer riesigen Lüge basierte, waren Lügen für sie das wohl schlimmst möglichste. Die erbarmungslos herabbrennende Sonne hat in den letzten Stunden erfolgreich ihren Tribut gefordert, würde man Lyra nun einen Kübel Wasser überschütten, würde sie nicht sehr viel anders aussehen. Der Rüstung hatte sie sich auch schon lange entledigt, lag sie doch ebenso wie alles Andere, nicht unbedingt notwendige, im rückwärtigen Lagerraum. Ein kleines Piepsen verriet ihr, dass der Stahlbehälter nun vollends leer war, weshalb sie den Schlauch auf eines der anderen Gefäße im inneren des Fliegers umlegte. Das Trageseil rollte Lyra sorgsam wieder zusammen, soweit dies bei der Armesdicke des Seiles möglich war, und verstaute es wieder im Laderaum des Fliegers. Schon kurz daraufhin war der Tank voll, in dem Stahlbehälter war wohl doch noch mehr drinnen gewesen, als sie ihm zugetraut hatte. Egal. Nachdem sie wieder alles für den Abflug vorbereitet hatte, stieg sie ein und startete die beiden Motoren. Den Stahlbehälter würde sie zurücklassen, sie hatte hier ohnehin keinerlei Verwendung dafür. Wichtiger als der Stahlbehälter war jedoch, was sie schon kurz nach dem Abflug bemerkte: nördlich von ihr war ein Sturm, und der Wind ging Richtung Süd-Süd-West. Dass diese Stürme EMP felder vor sich her schoben, wusste sie nicht, doch auch sie wollte nicht in einen Sturm hinein. Sie sollte Glück haben, denn der Wind drehte ausnahmsweise Mal nicht und der kleine Flieger konnte relativ unbehelligt seinen Flug fortsetzen, zumindest bis es langsam dunkel wurde. Lyra war müde, sie war am frühen Vormittag abgeflogen und seitdem hatte sie fast keine Möglichkeit sich auszuruhen. Ihr Magen knurrte, verlangte nach Essen. Der Tank und die Maschine hätten sicherlich noch weiter fliegen können, doch Lyra wollte nicht den Autopiloten fliegen lassen, während sie schlief. Und sie wollte diesen auch nicht aktivieren, denn das würde nur Energie verbrauchen. Nachdem sie gelandet war, plünderte Lyra ihren Vorrat an Konservenessen. Der Geschmack war höchst ungewöhnlich, sie war sowas nicht gewöhnt, und wie ihr die Magenschmerzen am nächsten Morgen auch bestätigen würden, war es ihr Magen auch nicht. Doch der Hunger allein reichte, dass sie davon aß. Als sie nun satt und sitt war, spannte Lyra eine Plane über den Flieger. Diese war in einem hellen Rot gehalten, war sie doch dazu da, im Falle eines Absturzes als Zelt zu funktionieren und durch die gute Sichtbarkeit den Rettungstruppen das Finden der Überlebenden zu erleichtern. Da die „Göttliche Rettung“ ein Transporter war, mit Platz für mehrere Männer, war die Zeltplane auch entsprechend Groß, um Unterkunft für zehn Menschen zu bieten. Es war ein leichtes, das gesamte Flugzeug damit zu verdecken, als weitaus schwieriger erwies es sich jedoch, die Heringe in den Boden zu rammen, und zwar so, dass sie auch halten. Nachdem mehrere Versuche gescheitert waren, befestigte Lyra die Plane, anstatt wie vorgesehen mit Heringen am Boden, mit einem Seil an den Landekufen und der Hülle. Von außen gesehen musste das ein interessanter Anblick sein, ein Flecken Rot mitten in der Wüste. Im Cockpit machte sie es sich bequem. Dies gelang zwar nur teilweise, war jedoch besser, als auf den Fässern hinten zu schlafen. Die Laserpistole lag griffbereit auf ihrer Schoß, sie hoffte jedoch, dass sie diese nicht benutzen musste. Was war das? Ein Schreck durchfuhr Lyra, ihre Hand raste zu der Pistole und klammerte sich Fest an den Griff. War da etwas? Es war Lyra so, als ob sie etwas gehört hatte. Aber jetzt war nichts mehr da. Warte, war da gerade wieder was? Hmm... man konnte nichts hören... Sehen konnte man auch nichts, es musste wohl mitten in der Nacht sein. Lyra traute sich jedoch nicht, ein Licht anzumachen. Da war nichts, schlaf weiter, versuchte sie sich einzureden, doch es gelang nicht. Sie sollte erst eine geschlagene Stunde später vor Erschöpfung einschlafen. Die Augen öffneten sich, und blinzelten sogleich, um die Müdigkeit zu vertreiben. Rotes Licht viel auf den Innenraum des Cockpits, in welchem Lyra im sitzliegen geschlafen hatte. Kaum wollte sie sich bewegen, machten sich Schmerzen im Rücken und im Magen breit, ein Ergebnis des gestrigen Essens und der ungewohnten Art zu schlafen. Die Luft war Stickig, gab es doch keine Luftzirkulation im inneren den Zeltes. Diesem schaffte Lyra schnell Abhilfe, indem sie die Zeltplane entfernte und wieder sorgsam verpackte. Der Sand, welcher sich über Nacht durch Winde auf der Plane angesammelt hatte, machte dies nicht gerade leicht. Es war ein wundervoller Tag, wäre sie hier nicht mitten in der Wüste und Fern von jeder Zivilisation. Nach einem weiteren Konservenfrühstück, welches ihr Magen noch immer nicht so ganz vertragen wollte, und nachdem die halbvollen Tanks wieder vollständig gefüllt wurden, erhob sich die „Göttliche Rettung“ erneut, auf ihrem andauernden Weg nach Rasankur. Ein Glück, dass man für entsprechendes Zusatzgeld diese Kraftstoff-Konzentration bekommen kann... drei Liter normalen Stoffes haben ungefähr die selbe Wirkung wie zwei von dieser Konzentration. Ohne dem wäre ich jetzt wahrscheinlich beinahe ohne Tank... mitten in der Wüste... keine schöne Vorstellung... Weiter ---> |