Koron III
Der Saal der tausend Völker - Druckversion

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- Kogan - 03-01-2009

Wen haben wir hier?
Kogan wandt sich von Melanie ab um der neuen Gefahr zu begegnen. Keine der sieben Gestalten war auch nur annähernd so stämmig wie der Fürst, doch die Tatsache sie keinerlei Furcht oder Zurückhaltung zeigten lies vermuten das sie ihre Klingen beherrschten und körperliche Kraft nicht sonderlich nötig hatten. Kogan schob seine gepanzerte Masse schützend zwischen Melanie und die Angreifer. Einer von diesen lies seine Hand vorschnellen. Eine feingliedrige Kette schoss vor und wickelte sich um Kogans Bein. Der Mörder ruckte daran mit aller Kraft um den Fürsten aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dieser rührte sich freilich kein Stück.
So nicht Freundchen. Er griff nach der Kette und zerrte nun seinerseits daran. Doch der Attentäter war geistesgegenwärtig genug um diese loszulassen. Er tänzelte ein Stückchen zurück und ein anderer Maskierter sprang vor ihn um Kogan zu attackieren. Kein ernsthafter Tötungsversuch, mehr eine Ablenkung um seinem Kameraden der Chance zu geben sein dünnes Schwert zu ziehen.
Der Fürst ließ den vorhersehbaren Hieb am gepanzerten Unterarm abgleiten, Funken stieben auf. Seine eigene Axt beschrieb einen Bogen, durchschnitt jedoch nur die Luft. Ein Dritter nutzte die ungünstige Position des Lords und machte einen Ausfallschritt. Mit kalter Präzision fand seine Klinge eine ungeschützte Gelenkstelle oberhalb der Schulter. Tief drang das Eisen ein und ließ dunkles Blut sprudeln als der Attentäter er wieder herauszog. Er war zurückgesprungen noch bevor der Lord den Schmerz registrierte. Auch hatte Kogan kaum Zeit dem Angreifer einen Schlag nach zu senden, denn schon musste sein Axt einen weiteren Stich parieren. In dem Versuch die geblockte Klinge auszunutzen kam wieder ein Schwert von links, weniger geschickt, da man wohl mit dem verletzen linken Arm rechnete. Kogan jedoch hob eben jene wundige Gliedmaße und packte die Klinge mit der Faust. Beide Männer stießen einen unartikulierten Laut aus, der eine vor Überraschung, der andere vor Schmerzen.
Der Mörder zog an seiner Waffe und die glatte Schärfte durchschnitt den Handflächenschutz und drang tief in des Fürsten Fleisch. Dennoch lies er nicht los.
Die Axt kam von der anderen Seite herbeigeflogen und hackte brachial in die Seite des Schwertkämpfers. Die schlangengesichtige Maske spukte Blut aus Mund und Nase. Dann brach der Angreifer zusammen ohne ein weiteres Geräusch. Die verbliebenen Sechs organisierten sich sofort neu um den Verlust ihres Kameraden auszugleichen. Wieder stach eine Schwertspitze nach ihm, doch dieses mal war der Fürst auf der Hut. Der Unterarm schmetterte mit unmenschlicher Kraft gegen die Waffe und ließ die Klinge in einem Regen aus Metallsplittern explodieren. Eine Art Wurfstern kam aus dem Stoff wirbelnder Gestalten geflogen und prallte singend vom Brustharnisch ab. Da wo er getroffen hatte blieb nur ein dickflüssiger Fleck klebrigen Gifts zurück.
Die Axt teilt wieder die Luft mit dem Geräusch eines Windmühlenflügels. Der barsche Angriff trieb die Attentäter ein Stück zurück.
Obwohl seine Wunde in der Schulter sehr stark blutete lachte Kogan kampfestrunken und blickte, den Kopf leicht zur Seite geneigt, über die Schulter.

Keine Sorge, mit denen werde ich fertig. Die sind sicher nicht mein Schicksal.


- Melanie Zaebos - 03-07-2009

Die keimende “Glut” der rapiden Schlagabwandlungen erinnerte mehr an emotionsvolle Folkloretänzelei denn an ernstzunehmendes Kampfgetümmel. Was jener einer durch wohldurchdachte Plattenpanzerung und mächtige Hiebe seiner massiven Schlachtenaxt vertrat, wurde durch das eisige Kalkül eines indoktrinierten Attentäters beinahe gänzlich umgangen, so war es schon verwunderlich das eine derartige Konfrontation hier oben überhaupt möglich war. Ironischerweise mochte man das plötzliche “Eingreifen” der vermummten Spukgestalten ja selbst als glückliche Schicksalsfügung erachten, eben wie in so vielen Dingen welche durch “dämonisch” oder “göttliche” Hände wie im Marionettenspiel gelenkt wurden, sofern diese nur wussten an welchen der akribisch angeordneten, hauchdünnen Schnürchen sie ziehen mussten um irgendeine Figur tanzen zu lassen. Wie ehedem gebar sich der fürstliche Kriegsknecht als des “Lebens überdrüssiger” Fanatiker, welcher nicht einmal reale Bedrohungen seiner Sterblichkeit als bindend erachtet, hm, Moment, hatte sie das eben gedacht? Wie abwegig… War doch dies letztlich was sie ansich forderte, etwas mehr Selbstaufopferungswillen. Wenngleich dieser hier überhaupt nicht bestand, sondern lediglich durch die übliche “Kriegsarroganz” welche ihn über alle Maßen auszeichnete, wie goldene Orden einen hoch dekorierten imperialen Offizier schmückten. Noch während der dämonisch beschenkte Fürstregent seine polternde Stimme siegestrunken und selbstvernarrt erhob, bemächtigte sie sich, von jeglicher “Opposition” unbehelligt, des herumliegenden Stahlsternes, an welchem immer noch fadenscheinige Reste des ätzend dampfenden Toxins klebten. Indessen sich die verhüllten Schattenläufer abermals in kreisförmige Ausfächerungen begaben, drei welche um drei “tänzelten” während jeweils einer eine lange gewundene Dornenkette kreisen ließ an deren Spitze sich eine zweikrallige Kugel befand, gingen dir darunter “sitzenden” in eine leichte Hocke über, eine bizarre Mischung aus Komponentenarmbrust und Doppelklinge ausrichtend.


- Kogan - 03-07-2009

Mit einem Ruck riss der Fürst sich den Schulterschützer und die Armröhre von der verletzen Seite. Im Moment behinderten sie ihn mehr als das sie ihm nützten. Zusammen mit dem Ärmel des Wams landete alles auf dem Boden. Über die narbige Haut Kogans floss dunkles Blut und zeichnete sinnlose Muster auf der weißen Untergrund. Jedes mal wenn sich die Muskeln des Kriegers anspannte wurde mehr des roten Lebenssaftes herausgepumpt. Der Stich selbst war nicht groß, doch offenbar recht tief. Die Wunde prangte auf der Schulter, in halber Höhe zum Hals. Etwas weiter in desser Richtung und er wäre tödlich gewesen. Kogan jedoch ließ weder Schmerzen noch Ermüdung erkennen. Vielmehr forderte er die Attentäter heraus es erneut zu versuchen und sich gefälligst anzustrengen.

Wärt ihr in meinen Diensten hätte ich euch vierteilen lassen für solch eine erbärmliche Vorstellung.

Mit einem Satz sprang der Herr Rasankurs mitten unter sie. Noch während die Attentäter auseinander spritzten ließen sie Hiebe und Stiche auf den Chaoslord regnen. Die meisten prallten am Panzer ab, doch keineswegs alle. Erneut schnitt eine Klinge in den ungeschützten Arm, was eine weitere Blutquelle zur Folge hatte. Auch an der Hüfte drang eines der Schwerter durch die Überlappung. Der Stoß bohrte sich ins Fleisch und der Kriegerkönig brüllte auf wie ein zorniger Bär. Einer der Angreifer nutze diesen Moment des Strauchelns und tauchte unter der totverheißenden Axt hindurch. Er kam hinter Kogan hoch wie der Schatten des Verhängnisses. Noch während seines Manövers hatte der Mörder einen schlanken Dolch gezückt, auf dessen Schneide ebenfalls Gift glitzerte. Dieses wäre nichteinmal nötig gewesen. Ein Stich unter die Achsel und der ungleiche Kampf wäre vorbei. Doch dazu kam es nicht. Die Burschen waren schnell, ganz ohne Frage, doch Kogan hatte es nicht das erste Mal mit Gegnern zu tun deren Geschwindigkeit seine eigene überwogen. Als der Maskierte hinter ihm auftauchte, sicher den Fürsten überrumpelt zu haben, ließ dieser den Ellenbogen in das Gesicht des anderen krachen.
In einem Schauer aus Maskensplittern, Blut und Zähnen taumelte der Getroffene zurück. Die Klinge zuckte blind vor und schabte über das Metall des Harnischs. Ein unartikulierter Laut kam aus der Ruine, die einmal ein Gesicht gewesen war.
Kogan hatte keine Zeit den Todesstoß anzubringen, den schon nutzen die Verbliebenden das Unglück ihres Kameraden aus. Wieder surrten Wurfsterne, wie wütende Insekten, durch die Luft. Sie waren auf den nackten Arm und die Sehschlitze des Helms gerichtet. Halbe gedreht wie er war, konnte er den Geschossen entgehen. Die Meuchelklinge mit dem zerschlagenen Gesicht hatte derartiges Glück nicht. Zwei der Shuriken zerfetzen den wehenden Stoff und blieben im Leib darunter stecken. Der Mann, wenn es denn einer war, stolperte und sank auf die Knie. Zu dem Blut gesellte sich Erbrochenes, als er sich auf den schwarzen Marmor übergab. Weißer Schaum trat ihm aus den Augen und er bekann spastisch zu zucken und zu strampeln. Er krallte nach der Luft, während ihn Krämpfe schüttelten. Dann endlich lag er still.
Kogan hatte kaum Gelegenheit das unschöne Ende seines Feindes zu genießen. Der Mann vor ihm sprang hoch wie ein Zirkusakrobat, drehte sich im Flug um die eigene Achse und verpasste Kogan eine kräftigen Tritt gegen den Kopf. Es dröhnte unter dem Helm als hätte man seinen Schädel unter eine Glocke gesteckt und darauf geschlagen.

Weibisches Herumgehampel! Er hackte nach dem Angreifer, zerteilte aber nur Stoff.
Einer warf sein Schwert und er fegte es mit der gepanzerten Hand aus der Luft.
Was ist ihr Affen? Gehen euch die Ideen aus?

Das ihnen nicht die Ideen ausgingen bekam er sogleich zu spüren. Zwei seiner Feinde täuschten einen gemeinsamen Angriff an indem sie ihn, zum Schein, in die Zange nahmen. Kogan reagierte indem er den Linken der beiden direkt angriff, ihn so zum Rückzug zwang und die Deckung des anderen dadurch aufhob. Doch da beide nicht wirklich vorgehabt hatten die Klingen mit dem Rasenden zu kreuzen sprangen sie katzengleich zurück.
Ein Dritter kam, mit beträchtlichem Anlauf, von der Seite gerannt und sprang, mit beiden Beinen voraus, in die Flanke des Fürsten. Hätte er es kommen gesehen, ihm hätte der Rempler wohl nicht mehr ausgemacht als einer Eiche, an der sich ein Carnak rieb. Doch da ihn der Sprung auf dem falschen Fuss erwischte stolperte er ungeschickt zur Seite.
Während der Springer sich zurückzog, setzten die Verbliebenen wie ein Mann nach. Messer und Schwerter stachen auf ihn ein. Ein grober Schlag mit der Axt zwang einige der Mörder zum Abbruch. Vor anderen Treffern bewahrte ihn einmal mehr die Rüstung. Doch ein Dolch, gerade und mit großer Kraft geführt, durchdrang die Rückenplatte zwischen den Schulterblättern.
Hier blieb die Klinge stecken, aus ihrer Basis floss ein dünner, aber stetiger Blutstrom.
Kogan fing sich und gewann seinen Stand zurück. Ächzend taste er nach dem Messer, konnte es aber nicht erreichen. Die Mörder gingen auf Abstand und bildeten erneut einen Kreis. Ein jeder nahm die Nachahmung, der Haltung, des Wesens an, das von seiner Maske dargestellt wurde.
Der Fürst atmete schwer, packte jedoch die Axt entschlossen mit beiden Händen.


- Melanie Zaebos - 03-07-2009

Unwiederbringliches Chaos entbrannte wo zuvor noch markante Ordnung herrschen durfte, zerstobene Gesteinsbrocken schimmerten auf, während sich durch kinetische Energien aufgeladene Stahlspitzen surrend und funkensprühend um sie herum wandten. Selbst immer noch unbeachtet von den verhasst kämpfenden Mannen, starrte sie hinab auf ein leidlich inszeniertes Scharadenspiel, welches sich dennoch langsam aber sicher einem unrühmlichen Ende zuwenden musste, wie in jedem akzeptablen Schaustellerstück dereinst ein schwerer, schwarzer Vorhang fallen musste, und wenn es allein darum notwendig war, das jeder noch so dämliche Betrachter erahnen konnte das die Inszenierung vorüber war. Ungehindert prasselten würzige Hasstiraden von der fürstlichen Zunge, brüllend und auffauchend wie ein verwundetes Fabeltier, metzelte das Henkersbeil regelrecht eine blutige Schneise, jedoch nicht ausreichend um ihn selbst vor Schaden zu bewahren. Tzeentch würdige Intarsienwerke flossen in Purpur und Scharlach vermengt über die ungeschützte Flanke, reflexartig zuckende Muskulatur korrigierte wohl beizeiten jeglichen erlittenen Schnitt, ebenso wie sich die widerspenstige Hornhaut zusammenfügte wie veraltete Narben. Die dämonischen Essenzen welche diesen sterblichen Leib durchfluteten arbeiteten zwar geschickt, doch vermochten sie in ihrem jetzigen Stadium kaum mehr als oberflächliche Abschürfungen augenblicklich zu regenerieren, möglicherweise konnte eine derartige unnatürliche Genesung auch andernfalls tödliche Stiche “abschwächen”, worauf sie instinktiv baute. Wie auf ein unsichtbares Handzeichen hin, schritten die verschleierten Meuchelmörder eilig bis an die Tempelpforte zurück, während das unscheinbare Mädchen bedenklich vorsichtig näher an den Hochregenten schritt. In einer halbgeschlossenen Hand, zwischen drei Fingern geschützt, den vergifteten Todesstern haltend, ihn lustlos wie ein kleines Kind fallen lassend, Interesse verloren. Behutsam legte sie zunächst nur eine Hand um das ledergebundene Heft der Klinge, stützte dann den Ellbogen der anderen in Höhe seines Beckens und begann vorsichtig die eher spitze den scharfe Waffe durch die in den Harnisch getriebene Öffnung herauszuziehen, ehe sie sie entlang ihres künstlichen Saums abstreifte.

“Lass mich dir helfen, Liebster.” , hauchte sie in einer unendlich liebenswürdiger Manier, die ungeteilte Konzentration des Fürsten weiterhin auf den schauderhaften Attentätern wissend, während sie des Stiletts erneut jungfräuliche Spitze abschätzig über sein geschmiedetes Rüstzeug gleiten ließ, “Vertraue niemals den Liebenden, vertraue auf wahrhaft Hassende, mein Fürst!” , Worte deplatziert und dennoch frei jeglicher menschlicher Ironie, während sie, wohl zum ersten Male in ihrer kurzen Existenz, mittels einer köstlich leichten Stichwaffe einen Menschen niederstach, den fein wie die blitzende Spitze einer Nadel durchbohrte der Stahl sein Äquivalent auf Kogans Haut schützend getragen, ehe sich schmatzend ein dickflüssiger, pechschwarzer Schwall dämonischer Essenzen über ihre verhüllten Finger ergoss. Zurückweichend beobachtete sie die schmerzhafte Krümmung des fürstlichen Despoten, wie er sich aufgespießter Leber aufheulend gebar.


- Kogan - 03-07-2009

Ein Schrei des Schmerzes und der Überraschung entrann sich seiner Kehle. Seine Hand griff nach dem Dolch, taste zittrig danach, hielt inne und wollte nach ihr greifen, glitt dann doch mit den Fingern zum Helm und zog ihn achtlos vom Haupt. Seit tausenden Jahren mochte es dieser Gesichtsausdruck sein der Despoten über die Züge glitt wenn sich die Verschwörerklinge in ihre Pläne einmischte. Wenn blanker Stahl einen blutigen Strich durch die Rechnung selbsternannter Heilsbringer machte.
Wut, Enttäuschung, aber vor allem anderem, maßlose Überraschung. Er machte einen wackeligen Schritt auf Melanie zu. Griff nun doch den Dolch und zog ihn aus dem Fleisch. Blut sprudelte hervor, auch die hastig darauf gepresste Hand konnte nicht verhindern das, dass Leben aus ihm ran wie Wasser durch ein grobes Tuch. Es lief ihm ebenso aus dem Mundwinkel und aus der Nase. Auch die Wunde am Hals, die sie ihm mit dem Rasiermesser zugefügt hatte, an jenem Tag in der Wüste, brach wieder auf. Das obwohl sie bereits gut und vollständig verheilt war.
Ihre grünen Augen funkelten halb, wie der Fürst zu erkennen glaubte, im Fieber der eigenen Tat, halb im Bestreben die Tragweite der selben zu erfassen.
Kogan lachte ein bitteres Lachen, welches mit Dämonenblut vermischt über seine Lippen kam. Nicht in der gewundenen dunklen Sprache klangen seine letzten Worte, sondern im kehligen Slang der Unterstadtgangs.

Scheiß, theatralische Ironie!

Dann verfinsterten sich seine Augen im geistlosen Hass der Berserker. Roter Nebel brandete über sein Denken. Melanie war vor ihm zurückgewichen, doch sein Arm und die Axt die zu ihm gehört wie Finger und Daumen waren lang. Sie würde mit ihm gehen und was immer auf der anderen Seite sein mochte, Kogan würde dafür sorgen das es für sie den Namen Hölle haben würde.
Die Axt kam hoch!
Feurig fing sich der Schein der Esse auf dem gerinnenden Blut, welches dick an den schartigen Dornen klebte. Doch die Waffe, die ihm Zeit seines Lebens mehr Freund gewesen war als es je ein Wesen gekonnt hätte, verriet ihn nicht anders als es die Frau getan hatte. Mit dem Blut, durch unheiligen Pakt gesalbt, verließ ihn auch die Kraft die es ihm gegeben hatte. Die erhobene Axt wog schwer, lies ihn rückwärts torkeln. Egal! Noch konnte sein Hieb sie erreichen, ihr den heuchlerischen Sirenenkopf von den Schultern trennen oder das weiße Fleisch in rote, leblose Klumpen verwandeln.
Doch der fatale Zug des Gewichtes überstimmte den bloßen Wunsch nach Rache. Weiter wankte er bis zur niedrigen Umfassung des Essenschlundes. Sein gepanzerter Fuß stieß gegen die Mauer und die Rüstung tat ihr Übriges.
Kogan ruderte nicht mit den Armen, schrie nicht und fuchtelte nicht im Bestreben Halt zu finden.
Er fiel einfach. Wenig spektakulär. Kippte über den Rand und entschwand den Blicken der Anwesenden.
Sein Leben zog nicht an seinem inneren Auge vorbei, kein großen Offenbarungen oder grenzwertigen Erfahrungen bemächtigten sich seiner. Im Gegenteil stellte er profan fest das er sich geirrt hatte. Dies war nicht der Schacht in den sie ihn damals gestoßen hatte. Dieser hier lag direkt über der Esse. Ein angemessener Ort für eine Ruhestätte, mochte man meinen. Auf den glühenden Kohlen zu Asche verbrannt, nicht schlecht. Eines Königs würdig.
Doch nicht für Kogan bestimmt. Um direkt auf der Glut zu landen hätte er mit Anlauf in den Schacht springen müssen. So würde er daneben aufschlagen.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er was ihn dort unten erwartete.
Ein hölzerner Waffenständer. Vollgestellt mit Schwertern, Speeren und Piken. Gut hundert Klingen die sich ihm entgegen streckten.
Begierig den Herren Rasankurs in Empfang zu nehmen...


- Melanie Zaebos - 03-08-2009

“Die herrschenden Kasten werden allesamt stürzen, während sich eine ältere, mächtigere Dynastie aus den antiken Gerippen dieser Welt erhebt…” , womöglich in irgendeiner menschlich unlogischen Variante betroffen, wirkten ihre mimischen Spielereien dennoch vereister den jemals zuvor, während sie durch beißenden Gasdampf hinab blickte wo vormals noch ein Fürst gestürzt war, “… nun da dieser jämmerliche degenerierter Schwächling endgültig vernichtet wurde und seine verachtenswerte Seele zweifellos von jenen boshaften Sonnendämonen zerfetzt wird welche er huldigte, ebnen sich uns vormals versperrte Pfade.” , niederbeugend bemächtigte sie sich der blutgetränkten Verräterklinge welche irgendwie melodramatisch eingebettet in den beinahe kohlschwarzen Lebenssaft des Niedergestochenen herumlungerte, besichtigte das kostbare “Artefakt” wie andere wohl einen geschliffenen Facettendiamanten begutachten würden, ehe sie mit nackter Zunge über die tödliche Spitze strich, ein letztes Mal wie eine Sommelière eine überaus rar gesäte Traube verköstigen mochte, merkte alsbald auch wie sich ziehend die knöcherne Struktur innerhalb ihres milchigen Zahnfleisches verzerrte, „Leb wohl, mein teuerster Fürst, wie schade das du letztlich nicht erahnen konntest welche Opfer wahre Macht erfordert.“ , sie wandte sich mit ihrem Augenmerk den verbliebenen Attentätern zu, „Überbringt eurem großmächtigen Gottkönig Al Chalik die glückselige Botschaft, der verräterische Usurpator wurde geschlachtet, sein Leichnam vernichtet auf das keine Schreine und kein Gedenken seiner verdorbenen Seele geweiht werden kann. Bei Anbruch der Dämmerung möge man den Ansturm auf die östlichen Stadtportale forcieren, zur siebten Stunde werden die Pforten bersten und alles dagewesene Leben vernichtet werden, zum höheren Ruhme seines unsterblichen Glanzes. Eilt euch, ich werde seinen Willen arrangieren…“


- Kogan - 03-09-2009

Wie eine groteske Marionetten, der ein grausames Kind die Fäden durchgeschnitten hatte, hing der einstmalige Herrscher Rasankurs in dem Gewirr aus Stichwaffen. Wenig würdevoll mutete der verdrehte Körper an und keine Dämonengabe, mochte sie auch noch so mächtig sein, hatte ihn vor dem Unausweichlichem retten können. Leise tropfte das Blut auf die uralten Steinquader des Bodens, bildete bereits einen kleinen See unter ihm. Die Klingen hatten ihn gespickt wie gestelltes Wild. Keine Gliedmaße war unverschont geblieben. Selbst durch Hals und den geöffneten Mund war das Eisen gedrungen. Die stumpfen Augen waren des fiebrigen Glanzes ewigem Hasses beraubt, die schlaffen Finger fassten keine Axt mehr.
Das Feuer in der Esse, es brannte unmerklich nieder, verkam zu einem Glimmen und erlosch schließlich. Stille senkte sich wie ein Leichentuch über die dunkle Esse. Nur das leise Tropfen des erkaltenden Blutes störte die perfekte Lautlosigkeit.
Kogan war tot…


- Melanie Zaebos - 03-24-2009

Munter wanderten entbrannte Fackelzüge unterhalb der vermeintlichen Sicherheit des Palastaufbaus herum, zirkulierten in der beengten, sperrigen Dunkelheit der Gassen und Straßengewinde, oder brachen sich an anderen, wesentlich größeren Wegefeuern. Selbst in den dämmrigen Zwielichtern Rasankurs war es wenig verwunderlich, entfachte Flammen rasch aufspüren zu können, marschierten sie doch mit konischen, schwadenartigen Kohlewolken einher, beißen auf Zunge und innerhalb der Nasenflügel, unangenehmer Gestank welcher sich nur allzu willig an jeglicher Kleidung festsetzte und beschmutzenden Rückstände hinterließ. Auf einer künstlerisch einwandfreien “Kampfplattform” etwas oberhalb des zentralen Palasttores, dennoch außerhalb des Gardequartiers wo sich die verbliebenen “Hauptmänner” energisch berieten, konnte man das vorzügliche Panorama wie in einer Theaterlogge genießen, stillschweigend für sich, oder wie es wohl die Krieger bevorzugten, laut plärrend in zusammengepferchten Rudeln, wie räudige, alte Wölfe, welche wussten das bereits ein grünbemantelter Jagdgeselle munter auf sie zielte, die tödliche Büchse eichend. Verspielt ließ sie die blutbeschmierte Stilettspitze wie eine Primadonna umherkreisen, allmählich ja selbst ins sorgsam verwitterte Felsgestein winzigkleine Mulden treibend, dann wieder abwechselnd Zickzackmuster und Lebenskreise, je nachdem wie ihr gerade die Laune lag.

“Vom Osten her, sie kommen vom Osten her, die große Mauer ist durchbrochen!” , japste wild gestikulierend einer der betuchten Ordonanzmänner, das ihm der spitze Rauschebart gerade so schlangenhaft herumpeitschte während er nachhaltig die eine Hand in der andere Fläche versenkte, “Mehr Männer! Wir müssen die Palastwache entsenden! Wir müssen sie solange wie möglich binden!”
“Bah! Du glaubensloser Hund, Sohn einer gohmorschen Hure, die Wache wird im Westen gebraucht! Solange der Feldherr des Göttlichen noch steht, können wir diese Welle brechen, ja zurücktreiben.” , warf ein zweiter erbost ein, während ein Dritter nochmals wilder hinabstierte.
“Vom Osten und Westen strömen sie heran, wie Schwärme unsäglicher Hautsegler! Beides ist verloren, seht ihr das denn nicht? Nein, verbarrikadiert die Palastbollwerke und lasst uns ausharren! Noch verfügen wir über trinkbares Wasser und genügend Fleisch um Wochen oder gar Monate zu verweilen, bis dahin wir Chalik der Wille schon nach anderem stehen!”
“Verräter! Wurmbrut! Der Göttliche möge zornig strafend über euch herabkommen wie der brennende Phönix des Feuerrades, euch die Haare vom Schädel brennen und eure Lenden vertrocknen! Allesamt! Aufrecht kämpfend sterben wir, nicht anders! Verteidigen und ausharren? Das Geschwätz trächtiger Weiber! Greift zum Säbel und prescht voran, wir ernten reich deren Schädel und spießen sie auf unsere Lanzen! Welch glorreicher Bluttag dies sein mag! Ruhm und Ehre!”
“Unsinn! Selbstmord, Wahnsinn! Wir müssen uns Chalik unterordnen, verhandeln müssen wir! Geben wir ihm den Palast ohne auch nur einen Schuss, so möge uns sein Gemüt wohl gesonnen sein und eine milde Strafe uns ereilen! Wir müssen klug sein, Brüder, der gestrafte Lügekönig fiel, wir alle wissen es, sterblich war er, der uns zu diesem Wahnsinn trieb! Dieser Fremdländer, ein Unwürdiger verdammte uns! Nein, lasst uns ihm diese vermaledeite Stätte aushändigen, und dann schnelle Carnaks satteln und eins werden mit dem Wüstenwinde noch ehe er uns erhaschen kann!”
“SCHWÄCHLING! Wirst nicht den ganzen Palast diesem Südländerhund überlassen, niemals! Lieber erstick ich am eigenen Blut als das ich diesen Tag kommen sehe!”
“Der Klan der al Schiwar war immer schon närrisch, vom Schwachsinn geschlagen, wenig verwunderlich das dies eure Worte sind!”
“Wagt es nicht meinen Klan zu beschmutzen!” , schon rasselten die pompösen Hauptmannsklingen eines wesentlich technokratischeren Rasankurs von ehedem, als sich kreuzend die beiden Kriegsmänner näher kamen, wie Vipern einander belauernd, wartend auf die rechte Bissgelegenheit. Indes jegliche aufzubringenden Konzentration an der Streithähne Klingen gebannt war, bemerkte wohl niemand den geradezu perfekten metallischen Cuirass welcher kugelrund über die aufsteigenden Simse herabpurzelte. Nur einer, ersterer, drehte erschrocken seine mahagonibraunen Mandelaugen herum, das gekrächzte Wort erstarb ihm jäh im pockennarbigen Halse als allesamt wie von Panzergranate getroffen sich in blutige Wölkchen verwandelten und zusammen mit einigem Schutt ins tobende Wirrwarr stürzten. Einige der weniger direkt versammelten Kriegsherren zuckten sogar noch melancholisch an die dekorierten Außenwände geschleudert, während sie wohl einzelne Körperteile vermissten.

Entsetzt, alarmiert durch höllisches Getöse platzte ein Gardeoffizier herein, gehüllt in die mittlerweile alltäglichen “goldenen” Tücher der edelsten Beduinen, in seinen ledrigen Händen das Sturmgewehr fest umschlossen, den Mundschleier lose an der Schulter baumelnd. Gerade einige Herzschläge schneller und er hätte wohl erkennen können wie die “Geliebte” seines obersten Regenten belustigt den metallischen Ring des Abreißzünder hinfort warf.

“Feindlicher Granatbeschuss…” , dokumentiere sie ungerührt und vollkommen reulos das gewaltsame Ableben des “Generalstabs”, “… ein allzeit vorhandenes Risiko…. Die Hauptmänner wurden getötet oder sind im Felde, Kriegsmeister Balius befindet sich in der Schlacht… Infolgedessen obliegt mir wohl die schwere Bürde der Palastverteidigung… Hundertschaftsführer, geben Sie Befehl die äußeren Pforten zu versiegeln, was von der “Garde” noch übrig ist, soll sich im Hof sammeln…” , mit einer knappen Bemerkungen verschwand die kantige Gestalt, aus welchen nicht nachvollziehbaren Wüstengründen auch immer dieser keine Anstalten machte ihre “Autorität” anzufechten. Einerlei… Das sorgsam gehütete Stilett fortlegend zückte sie eine der aufbewahrten Zigarren aus dem “Etui” des gefallenen Gottes, schnitt die Spitze ab und schmauchte genüsslich, während sich weitere Glutströme unterhalb ihres Blickfeldes ergossen. In einem Punkt hatten sie wohl recht behalten, welch wunderbares Blutvergießen…


- Kogan - 03-24-2009

Die dünne Rauchsäule zeichnete sich vor dem finsteren Himmel ab, da sie um einiges dunkler war. Sie schlängelte sich aus einer der oberen Etagen des Palastes und kündete von einer Detonation oder einem Brand. Die Kämpfe waren zwar weiter westlich, doch scheinbar hatte eine verirrte Grante eine Öffnung gefunden.
Kogan wandt seinen Blick ab. Im Moment gab es Wichtigeres als die letzten Zuckungen des Widerstandes. Der Kriegerfürst hatte sich dem Strom der Feinde angeschlossen, der wie aus einer natürlichen Neigung heraus nach Westen eilten. Sie alle wollten den triumphalen Einzug ihres Gottes miterleben und bald hatte sich eine große Menge Kämpfer entlang der westlichen Hauptstraße versammelt. Lediglich die Krieger, die den Druck auf Balius, wenn er es den war der die verbleibenden Kräfte führte, aufrecht erhielten, fehlten. Kogan schob sich unwirsch nach vorn um sehen zu können was vor sich ging.
Seine Grobheit wäre nicht nötig gewesen denn die Sicht sollte sich ziemlich schnell klären. Zuerst erklang eine Folge langer, trompetenartiger Töne, woraufhin sofort absolute Ruhe einkehrte. Einen Augenblick später sank das ganze Heer, die tausenden von Männern, auf die Knie. Sie drückten die Stirn in den Staub und ließen lediglich Kogan aufrechtstehend zurück.
Dieser konnte nun sehen vor was sie sich verneigten.
Auf der breiten Straße schritt eine Prozession einher die jedem Grafen oder Baron des Imperiums zu Ehren gereicht hätte. Sah man einmal von den blasphemisch Bannern ab. Unglaublich, kannte man die minimalistische Lebensweise der Beduinen. Derartige Pracht passte nicht in das Bild der genügsamen Wüstenbewohner und Kogan erkannte einmal mehr das hier Erinnerungen ein Unleben führten. Er blickte in eine Vergangenheit wie sie vor Zeitaltern ausgesehen haben musste.
Denn Anfang machte eine Abteilung Bogenschützen. Sie waren sicherlich ritueller Natur, denn ihre Kurzbögen konnten es kaum mit den Vertretern moderner Fernkampfwaffen aufnehmen. Sie fächerten auseinander und bildeten eine Spalier für die Nachfolgenden. Diese bestanden Kindern die geflochtene Weidenkörbe vor sich hertrugen und schwarze Blüten ausstreuten. Es sprach für die weitreichende Macht Caliks das er Blütenblätter, in der Wüste fast so selten wie Wasser, inflationär vor sich verteilen lassen konnte. Den kindlichen Wegbereitern folgte nun endlich die Sänfte des Eroberers Rasankurs. Mehr ein mobilgemachter Zelt als denn eine gewöhnliche Herrschertrage, wurde sie von etwa dreißig Sklaven bewegt. Diese waren alle samt nackt und ihre Haut weiß wie Kreide. Wie dieser Effekt unter der glühenden Sonne erreicht werden konnte war Kogan ein Rätsel. Womöglich sorgte man dafür das sie dem Tageslicht nicht ausgesetzt waren. Durch die helle Färbung und die umfangreichen, in den Boden gesteckten, Fackeln waren die Tätowierungen der Träger deutlich zu erkennen. Jede war auf den Vor- und Hintermann abgestimmt, so das sie gemeinsam ein einheitliches Bild erzeugten. Es schien daher als bewegte sich die Sänfte auf dem Rücken eines zuckenden, sich winden Riesenwurms.
Kogan zögerte nicht länger.
Ein paar entschlossene Schritte brachten ihn in die Mitte der Straße und ließen den Zug ins Stocken geraten. Entsetztes Gemurmel erfüllte die Reihen.

Du! Der Fürst deutete auf einen Mann der vor den schwitzenden Trägern einherschritt. Kogan hatte ihn noch nie gesehen, allerdings kannte er die Waffe, die der Kerl trug. Immerhin hatte er sie selber geschmiedet und durch Blut sowie unheiligen Anrufungen ins Leben gerufen.
Sag deinem Meister das diese Stadt von Göttern regiert wird und er daher keinen Anspruch auf den Thron des Drachen erheben kann. Der Fürst stieß den Finger in die Richtung der Sänfte. Er, der er glaubt sich meiner durch Mörderhand entledigen zu können. Der den Kampf scheut, da er um seine eigene Sterblichkeit weiß. Sag ihm wer ich bin und das ich ihm hier und jetzt die Gelegenheit gebe sich mir zu stellen. Soll er vor all jenen hier beweisen das es kein Blender, kein Scharlatan ist dem sie folgen. Das sie ihren Mut und ihre Hingabe nicht an einen Sterblichen vergeuden, der Mietklingen sein hinterhältiges Werk verrichten lässt, weil die Furcht in seine Eingeweiden rumort sobald er meinen Namen vernimmt!

Stille herrschte, in der nur der Wind sein höhnisches Lied sang und die Geräusches des Kampfes von Fern herüber trug. Kogan stand bereitbeinig auf der Straße den primitiven Speer auf


- Die Stimme - 03-24-2009

Reglosigkeit. Erstarren. Harmonie? Nichts. Primitive Projektil Waffen hagelten Gewitter, grollender Musketendonner erschall, Erschütterungen der Haubitzen, Säbel klirrten, alles war gut, alles war in Ordnung, irgendwo, irgendwann, nur niemals hier. Unbemerkt empor gerichtete Augenpaare zehntausender Kriegssklaven folgten gespenstisch jeglichem Winkelzug, eine derartige Dreistigkeit vermochte noch keiner ihrer Ahnenväter jemals zu berichten, unglaublich. Ein jeglicher unter ihnen hatte schon frühester Kindstage an von den heldenhaften Eroberungen und Schlachtzügen Chaliks gehört, dieser Mann, wenn man ihn den so bezeichnen konnte, war kein einfacher “Mensch”, vielmehr eine kollektive Bewusstseinserscheinung, selbst ihre Urgroßväter mochte in manchem Märchen noch von ihm erzählt haben. Dennoch kannten nur die aller wenigsten die Ursprünge, oder gar die Herkunft des einen Kriegsfürsten, welchen sie mittlerweile als göttergleich huldigten, man wusste das er aus dem ferneren Osten herangewandert war, damals schon eine große Schar kriegslustigen Volkes um sich geschart, mehr aber eben auch nicht.

Umso größer die aufgestaute Erregung, als sich da doch tatsächlich der seitliche Paltachin spaltweise auftat und eine hünenhafte Gestalt hervortrat. Kopf bis Fuß in makellose schwarze Roben gehüllt, vom erschreckend blassen Gesicht um die Nase herum, lediglich ein zinnoberrotes Iridenpaar erkenntlich, verkohlte Asche, wo er seinen gefiederten Schritt aufsetzte, welche wie Schuppen von seinen Kleidern rieselte. Schwankend, einwenig wie ein betrunkener Unhold, torkelte einige wenige Schritte herab. Schwer atmend, die zeremoniellen Tücher stellenweise schweißdurchtränkt. Sichelmonde unter den Achseln.

“Welcher… Bauerntölpel wagt es… den Tross seiner Herrlichkeit aufzuhalten… nenne deinen… unwürdigen Namen… Sklave!” , die erlauchte Sprache, vor allem deren prinzipielle Formulierung, sowie das rasselnde Atemringen zwischen einzelnen Vokalen, betonte die Schwierigkeiten welcher dieser hatte, offensichtlich überhaupt Töne aus seinen Stimmbändern zu quetschen.