Koron III
Introductio et principio: Auferstehung - Druckversion

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- Jack Mahowk - 10-02-2008

Jacks Arm pochte leise vor sich hin. Nachdem er sich entschlossen hatte, nicht zu sterben musste er feststellen, dass die Verwundungen, die das Wesen ihm zugefügt hatten nicht allzu schlimm waren, der Schreck hatte ihm wohl mehr zugesetzt als die klingen artigen Finger dieser merkwürdigen Kreatur. Natürlich sollte der provisorische Verband, den Jack angelegt hatte während er den anderen hinterher gestolpert war schleunigst ersetzt werden, nachdem er die Wunde gesäubert hatte. Aber daran war im Moment wahrscheinlich nicht zu denken. Schließlich war er gerade zu einem „Gefangenen“ degradiert worden. Die ganze Situation verwirrte den Ganger doch enorm, und es wurde nicht besser, als er den anderen durch die Stadt folgte. Die Bauwerke, die Statuen, er hatte noch nie etwas Vergleichbares gesehen und zweifelte auch, dass Gohmor auch nur annähernd etwas zu bieten hatte, was mit diesem Prunk mithalten konnte. Schließlich erreichten sie die Halle mit den anderen „Ratsmitgliedern“

Jack wusste nicht besonders viel über das Imperium, seine Gebräuche und Gebaren. Aber diese degenerierten von Inzest und Wahnsinn zerfressenen Gestalten vor ihm spielten eindeutig imperiale
Loyalität, soviel konnte sogar er erkennen. Was ihn dabei verwunderte, warum war dann ausgerechnet er der „Spion“? Von ihrer kleinen Expedition war bestimmt jeder weit entfernt ein wahrer Gläubiger des Imperators zu sein, aber wenn es so etwas wie eine Skala überhaupt gab war Jack bestimmt näher dran wie Kogan, Balius und sogar Melanie. Es schien fast, als würde hier genau anders herum gerechnet. Vor allem aber fragte er sich, wie sie überhaupt auf ihn kamen, ohne das er auch nur ein Wort gesagt oder irgendetwas Besonderes getan hatte.

Kaum hatte Melanie mit der komischen Frau den Raum verlassen hatte, schaute der „Heermeister“ Jack eindringlich an und klatsche in die Hände. Wieder erschienen zwei Servitoren, die allerdings im krassen Gegensatz zu den vorherigen standen. Ebenso schlecht verarbeitet waren sie aber größer , stärker und augenscheinlich nicht dazu gedacht, Gäste zu bedienen. Drohend bauten sie sich vor Jack auf während der Heermeister an Kogan gerichtet sagte:
Ich werde mich um den Spion kümmern, wenn es recht ist? Wir haben hier sehr gute Möglichkeiten, ihn zum reden zu animieren.
Das konnte Jack sich sehr gut vorstellen und er hatte absolut keine Lust, diesen Möglichkeiten näher zu kommen wie nötig. Seine Hand suchte sein Messer, mit den beiden Servitoren würde er schon fertig werden in ihrem Zustand. Allerdings wollte er auch nicht Kogans Pläne durchkreuzen. So schaute er den Khornediener fragend an...


- Kogan - 10-03-2008

Nachdenklich strich sich Kogan über die Stoppeln seines Dreitagebarts. Unbeeinflussbar, wie es derartige Gedanken zu seinen pflegte, schlich sie die beiläufige Erkenntnis ein das er mal wieder einer Rasur bedurfte.
Brauchte er Jack noch? Rasankur hatte er erreicht, die Ausrüstung, die der Slumbewohner besorgt hatte, war nicht mehr nötig und seine Dienste ebensowenig.
Eigentlich konnten die Servitoren ihn haben.
Andererseits hatte er Mut bewiesen und was noch wichtiger war, er hatte Melanie gerettet als er es nicht gekonnt hatte. Das war auf der Plus- Seite zu verbuchen. Auf der Minus- Seite stand das er nicht kämpfen konnte. Zwar war er geschickt mit dem Messer, doch Messer waren keine Waffen, sie waren Haushaltsgegenstände.
Man schnitt Wurst und Käse damit.
Außerdem hing er dem falschen Glauben an. Während ihrer Reise hatte er zwar keine besondere Frömmigkeit an den Tag gelegt, aber wer konnte schon sagen ob ihn nicht irgendwann doch der religiöse Eifer packte.

Lasst ihn! Ich glaube er wird sich endgültig entschließt unsere Reihen zu verstärken.

Kogan hätte nicht erklären können warum er Jack auslöste. Vielleicht war es ein verdrehtes Überbleibsel seines Ehrgefühls. Das Zeichen das sie nun quit waren. Oder einfach aus einer großmütigen Laune heraus. Eventuell mochte er es auch nicht wenn jemand anderes die Blutarbeit übernahm.
Wie dem auch sei, es ersparte Jack eine Bekanntschaft mit der Folterkammer.

Aber er muss verhört werden, der Feind kann nicht gewinnen.
Eben! Wozu ihn also foltern?
Na weil... äh.


Der Heermeister setzte sich auf einen der hohen Lehnstühle und grübelte über diese, simpel verbogene Logik nach. Immerhin schaffte er es noch die beiden Menschmaschinen mit einem Wink seiner Hand wegzuscheuchen.
Kogans Gedanken gingen derweil in eine ähnliche Richtung wie die des, so eben der Folter entronnenen, Nichtchaosgläubigen.

Sagt mir Freund, wie war es euch möglich diesen Hund als den Spion zu erkennen der er ist?
Erneut erntete er nur verwunderte Blicke.
Er ist nicht besser und somit fehlt im das göttliche Elmsfeuer.
Ah natürlich und wie genau äußert sich dieses Feuer?
Ja seht ihr denn das rote Glühen nicht? Ein jeder hier ist darin eingebettet, nur ihm dort fehlt es.
Natürlich sehe ich es, die Frage war lediglich ob ihr es sehr.


Beeindruckt von der Raffinesse dieses Tests nickte sich der hohe Senat zu und machte gewichtige Gesten des Verstehens.
Sie waren wirklich wie Kinder und Kogan war sicher das, hätte er einen Kartentrick vorgeführt, sie ihn für Ahriman persönlich gehalten hätten.
Es waren ihnen also möglich zu sehen ob jemand dem Einfluss der Anderswelt unterlag. Diese Fähigkeit konnte enorme Möglichkeiten eröffnen. Er machte sich einen geistigen Vermerk dazu und würde später darauf zurückkommen.
Die Tafel war mittlerweile neu gedeckt und Kelche aus Silber füllten sich. Die Zubereitung des Essens schien noch Zeit in Anspruch zu nehmen und so versüßte man sich das Warten mit schwerem Wein. Am Horizont, welcher nun als graues Band durch die Balkontür zu sehen war, tastete sich der nächste Tag heran.
Gern hätte der Krieger sein Haupt zur Ruhe gebettet. Doch vorher wollte er essen sowie Körper und Wunden reinigen. In mehr oder minder direkter Nähe dieses Hofstaates zu schlafen schreckte ihn nicht. Sie waren ein Raub des Wahnsinns, das bestätigte allein die Tatsache das sich zwei Senatsmitglieder just in diesem Moment bemühten dem kopflosen Ekklesiarch auf einen der Stühle zu wuchten, doch für wirklich gefährlich hielt er sie nicht. Als sie bemerkten das der zerschmetterte Kopf nicht halten wollte legten sie ihn einfach vor dem Toten auf den Teller.
Während Kogan das belustigende Schauspiel noch mit ansah wurde die Tür aufgestoßen. Melanie, Grunz und die Schwarzgekleidete kehrten zurück.

Ah! Das ging schnell, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Er winkte die blonde Frau auf seine Seite der Tafel und gebot ihr den Platz zu seiner Rechten. Auch hier goss man den blutroten Rebensaft ein. Zu ihr gebeugt, so das nur sie es zu hören vermochte, sprach er.
Die Schlangenlady hat Geschmack was Kleidung angeht. Nun siehst du wahrlich fast wie eine Contessa aus Bevor er mehr zu ihrem neuen Kleidungsstil sagten konnte wurde das Essen gebracht.
Der Servitoren schleppten gedünstete Früchte und Fleisch in unterschiedlichster Verarbeitung herein. Der Kämpfer fragte sich gerade wo eine Gesellschaft, die offensichtlich keine wirklichen Bauern oder Viehzüchter hatte, solche Mengen von Fleisch hernahm, als die Antwort durch die Tür getragen wurde. Auf einem glänzenden Tablett ruhte, von Früchten umgeben, der gebratene Torso eines Menschen. Die Rippen kunstvoll aufgebogen und mit Gemüsescheiben verziert.


- Melanie Zaebos - 10-04-2008

Verfrüht, wohl genauer noch vor dem opulenten Festschmaus welche alle imperialen Ratsherren und Leidensgenossen gleichermaßen heiß ersehnten, hatte sie sich zurückgezogen. Menschlichkeit mochte ein weit dehnbares Wörtchen sein, wie etwa Ehre oder Moral, dennoch, so empfand sie, galt es einige wenige Grenzen zwischen bewusstseinsfähigem Lebewesen und herkömmlicher, geistloser Bestie deutlich abzustecken. Mochten jene, welche sich selbst im Name des Schädelthrons mit warmen Blut und Eingeweiden besprengten, anstelle einer humanistischen Gewissenstaufe, auch weiterhin die getrampelten Pfade marschieren, mochten sie das angeblich süßliche Fleisch ihrer vormaligen “Artgenossen” kosten, sich daran ergötzen und in der Infamie derartiger Dekadenz noch Stunden schwelgen, während sie Goldkelch um Goldkelch schweren gewürzten Messweins becherten, und von den kärglich erwirtschafteten Feldfrüchten reichlich schlemmten. Wohl aus Trotz und übereifrigem Imperiumshass heraus, verwarfen sie mit jedem saftigen Bissen ganze Epochen humanioider Evolution, verkamen vom denkenden Aufrechtgeher, zum rasendsten, primitivsten Wüterich, dessen einziges emotionale Bindegewebe an diese stoffliche Welt, der Drang von Blut, Hass und Verachtung war, in welchem permanenten Rausch sie allem Dasein lange schon überdrüssig wie Wasserleichen trieben. Sie vergaßen sich, ließen Sapiens und Humanitas verächtlich hinter sich und überschritten jene letzte Schwelle, von welcher an, weder Rückkehr noch Reue möglich waren. Brachen sie wohl eben den gedünsteten, hochgebogenen Kinderrippen auf, um daraus das schlüpfriggraue Mark zu saugen, knackten sie des Schädels Sanktuarium, um wie an des Gottes eignem Hofstaat, daraus gesüßte, gebratene Mandeln vermengt mit gewundenen Hirnsträngen zu schaben. Alles einerlei, und sollten sie daran ersticken, so würde man wohl keine noch so kleine salzige Träne nach ihnen allen vergießen, gleichgültig wer oder was, allesamt waren verkommene Individuen, kaum fähig sich rationell zu artikulieren, geschweige den moralische Grundfesten zu halten.

Sie war von deren Seite gewichen, scheute Kogans Rechte, welcher es dem verräterischen Gesinde gleich tat, und ebenfalls beherzt von menschlichem Fleisch nahm. Es ekelte sie, allein der Gedanke daran machte sie schaudern, ließ sie die grauenhaften Szenarien jener “Zubereitung” aufrollen, den unweigerlich handelte es sich bei jenen Leichnamen, um selbige, verlorene Kinder, welche auch zusammengepfercht in der “Eitergrube” kauern mussten. Weniger der Umstand selbst, das jene erlöst von Pein und Qual, dahingemetzelt worden waren, sondern der leidig, verstandslose Gemütszustand, in welchem jene eingekerkert schienen, machte sie sinnieren. Überzüchtetes Geschmeiß, ohne jegliche Frage, doch was machte sie zum Richter über alles Sein und Handeln, was zum Ankläger ganzer Welten und was die Axt des Kriegers zum Scharfrichter ganzer Existenzen? Sie wusste um die närrische Naivität hinter jedem erdachten Geisteswort, wenngleich sie schon viel weiter vorangeschritten war, als der unmündige, schweigsame Rest ihres Volkes, von welchem sich Kogan und seine Schar bereits vor Jahren abgewandt, dennoch, wo waren die Grenzen, wo die Barrieren? Es galt hier nicht etwas vereiste Gebirge, gähnende Schluchten und glühendes Magmagewirr zu überwinden, sondern lediglich das Kernprinzip, den… motivierenden Antrieb hinter besagtem Scharadespiel ausfindig zumachen. Verschlang man arglose Kinder fremder Lenden, aus selber heißer Leidenschaft geboren wie alles menschliche Leben, war man dann im Grunde des eignen Herzens wenig Schlechter als die imperialen Häscher, welcher mit Knute und Gewehr, jeglichen Widerstand, jedes freie Denken erstickten? Wohl nicht, den wie die unermüdliche Kriegsmaschinerie dieses Leviathan, verschlangen nun sie in der Ratshalle, im Senatorum Imperialis, feinst gewandet Existenzen und Seelen, sich selbiger Sünde ebenso bewusst wie all jene, welche Infanteristen in tobende Höllen von Artillerie, Panzer und MG-Sperrfeuer hetzten. Schlimmer, während jene sich mit dem kargen Gedanken des Todes befriedigten, rieben sich diese Schaudergestalten irgendwelcher bizarren Albträume dabei noch regelrecht die Unterleiber aneinander, schwelgten und schlemmten in ihren verkommenen Lüsten, um dabei abermals beflügelt, noch größere Schandtaten gegen sensitives Streben zu schmieden.

Nein, sie mochte es nicht dulden, konnte und durfte das so nicht hinnehmen, allein im Namen ihrer Bildung schon nicht. Was diese Barbaren vollzogen entglitt jeglichem Sinn, war bar und nackt bis auf die grausame Tat selbst, es erfüllte keine Zweck, sondern einzig die Abschreckung eines nicht vorhandenen Widersachers, welcher selbst besseres zu tun wusste, als sich in goldenen Prunksälen Trunkenheit und Ausschweifung hinzugeben… Das verstümmelte, über Jahre hinweg geschändete Zerrbild eines menschlichen Torsos, verdrahtet, durchbohrt und verkabelt wie eine Schaltkreisarmatur, wankte watschelnd auf hydraulischen Spinnenbeinchen durch den eingeengten Raum empor, relativ zielstrebig und dennoch unklar im Gebaren. Man hatte ihn, den jauchestinkenden Servitor, voran geschickt, wie einen Spähhund, die Fährte zu erschnüffeln, was gleicher wohl auch vermochte, mit dem schlauchartigen Filter einer anachronistischen Militärgasmaske, welcher die freigelegten Gesichtsmuskulaturen so trefflich verhüllte, das dennoch darunter ein deutlicher Maß an Eiter und schleimigen Pusteln hervortrat, wie man es sonst nur von fett quakenden Kröten kannte. Dennoch, schienen eingeübte, programmierte Wegfindungsroutinen nach all den dienstreichen Knechtschaftsjahren noch überaus exakt zu funktionieren, denn, des “Generalkommandanten” vorgeschriebener Pfad, führte untrügerisch an eine tief ins Gemäuer eingelassene Pforte, an welcher sie dann auch stumm zurückgelassen wurde, während sich das selbstjustierende Räderwerk des mechanischen Servitorenauges erneut surrend, anziehend der Dunkelheit des Korridors zuwandte, einzig durch schwach flackernde Kerzenleuchten erhellt.

Aufgestoßen und durchritten, das ornamentreiche Goldgehäuse des umrahmten Ebenholzes beiseite gleitend, offerierte sich ebensolch verschwenderisch exklusiver Luxus wie überall in diesen vergessenen Hallen gefallener Allherrschaftsträume. Man sparte nicht an lähmenden Pomp, übertrieben stilisierten Fensterbögen, welche reichlich kunstbeflissen mit sandelhölzernen Einlegearbeiten verziert worden waren. Es waren ihrer genauer sogar drei, für je die Zwischenhimmelsrichtungen, mit Ausnahme des Südostens, gen welchen keine Öffnung zeigte. Über das buntgeäderte weiße Marmor herab, schmiegten sich seidenbestickte Lotusteiche, gewoben zu erhaben anmutenden Wandteppichen, selbst die gewärmten Labyrinthskacheln welche alles von Eck zu Eck überspannten, waren feinstzisiliert ausgearbeitet worden, so verbargen sich hinter winzigen Runentäfelchen etwaige Kontinente vormals eroberter und oder kolonisierter Gestirne. Was immer sie mochten, hatten einstige Großmeister und Kammerherren erreichten können, fügte sich doch der Wille ungezählter Menschengeister einzig ihrem Gutdünken, was sich hier unverblümt in edelhölzernen Beistelltischchen, tuchbespannten Armstühlchen und reichlich geschmückter Vasen widerspiegelte. Wie viele Jahresetate ganzer Welten hier wohl in wenigen Tagen verschleudert worden waren, vermochte sie sich trotz ihrer mathematischen Begabung nicht auszurechnen, wie derartiger Staatsschatz allerdings möglich war, genauso wenig. Massive Ausbeutung, sowie Sklaverei oder Ausblutung ganzer Landstriche hätte derartige zweifellos ermöglicht, doch waren zu jenen Zeiten, wohl kaum mehr als einige angrenzende Welten erschlossen worden, wenn überhaupt. Nein, auch sie mussten sich einstmals vergessen haben, sich des Lebens überdrüssig in Staatsschulden gestürzt haben, um somit den eignen Sündenfall heraufzubeschwören, so unzweideutig einer viel älteren Kultur ähnlich. Und von all den dargebotenen Annehmlichkeiten, erschien ihr, von blumengezierten Diwanen und ausgestreckten Ottomanen abgesehen, einzig das über siebzehn kaskadenartige Marmorsockel erreichbare Nachtlager von gewissem Reiz, so groß war die schiere Sättigung und Überflutung an Impressionen. Ungeniert bandelten kringelnde Nebelschleier, auferstanden aus den inzwischen gräulich schimmernden Kohlen eines entsprechenden “Beckens” beiderseits der Ruhestatt, als dünngesäte Rosen und Chrysanthemen Odeurs auf dem Mezzanin.

Erhebend über all der wüsten Welt arglos leidenden Unrat, schritt sie wie die größter aller Diven hinweg über all das dargebrachte, über all die lobpreisenden Zweckdienlichkeiten und opferwilligen Schreibpinsel, welche sichtlich verstaut in ebenso goldenen Schächtelchen wie die Sonne selbst lagen. Hinweg über aufgeschlagene Folianten, kündend vom einstmaligen Herrschaftsanspruch Rasankurs, welche seit wohl zweihundert Jahren jegliche Gesetzlichkeit verloren hatten. Sollten sie alle träumerisch die Häupter recken und vom stolzen Erbe ihrer Geschlechter prahlen, sich vor den blutlüsternen Äuglein fremdländischer Barbaren erniedrigen, welche sie gar für Abgesandte und Götterboten halten mochten. Sollten sie es. Dies war nicht länger ihr Metier, nicht ihr winzigste Interesse, nicht jetzt, nach angestrengter, forschender Flucht und “Heimkehr” in diese Gestade. Wie der Impuls, dessen resultierendes Echo einstmals alles Leben hier verschlungen hatte, war die Resonanz dieser Kammer von beachtlicher Gewalt, derart hünenhaft, das sie selbst noch jetzt auf sie eindrang. Alles hier schien verwoben zu sein mit dem was einst gewesen war, ja selbst die glitzernde Wachspolitur welche die Kacheln so spiegeln ließ, mochte aus menschlichen Fetten gewonnen sein, wie alles wohl, was diese Kreaturen mit den Klauen besudeln konnten. Die Siebzehn galant überwindend, schlüpfte sie aus der stoffbeschichteten Umarmung des schwarzen Gehrocks, fertigte ihn regelrecht mit kurzem Ruck ab, scheute sich des unterdrückten Dranges jenem nachzuspähen, während er sich als zielstrebiges Tüchlein über einen der Diwan säumte. Windig wankendes Morgenlicht, vom Glutrot ins weiche Orange sich wandelnd, drang als grüßende Korona durch die Fensterblättchen hindurch, was folgte, war ursprünglich wohl gar unsinnig, doch wie zum ungesprochenen Befehl, fügten sich die violett gehaltenen Lotusteiche nahtlos über die ausgefeilten Öffnungen, erst im Schleier jener schwach beleuchtenden Kohlebecken, glitt sie beinahe lautlos, noch ohne sich hindernder Gewänder entledigend, bauchlings auf die ausgebreitete purpurfarbene, mit goldenen trällernden Nachtigallen und radschlagenden Pfauen bestickte Tagesdecke, strecke entspannend die eingehüllten Hände von sich. Noch ehe sich ein anderer, möglicherweise differenzierender Gedanke sich ihrer hätte bemächtigen können, schlummerte sie entkräftend dösend hinüber in ein unberührtes, friedliches Eiland, welches weder kriegerische Handlung, noch den kontaminierten Schwefelgestank jenes Koron kannte. Schon war sie geistig erschlafft, weggetreten… Stillschweigend genießend…


- Kogan - 10-04-2008

Bäh! Das ist echt abartig.
Mit gerümpfte Nase begutachtete Kogan den aufgetafelten Braten.
Ananasstückchen!
Er schnippte die Dekoration von dem Fleisch fort und ergriff das brachiale Schlachtermesser. Großzügig schnitt er ein Stück, samt zweier Rippen, heraus und lud es auf seinen Teller. Der eigene Saft diente als Soße und der Geschmack war nicht durch übertriebenes Würzen verdorben. Herzhaft biss der Chaoskrieger hinein.
Es war köstlich!
Zart und weich, leicht salzig. Ein wahrhaft krasser Gegensatz zu den Trockenrationen der letzten Tage und Wochen. Selbst auf der Zuflucht hatte es kaum Vergleichbares gegeben.
Die spitzen Zähne erleichterten ihm das Abnagen und er beeilte sich Nachschlag zu ergattern. Der Wein floss in Strömen und die Reste des Menschenkindes wandelte sich zusehends in ein weißknochiges Skelett. Dem Schädel wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet und man war bedacht darauf das jeder einen gleichen Anteil des Hirns herhielt. Die, nussig schmeckende Delikatesse war der passende Ausklang des Gelages und man reichte gekühlte Früchte dazu.
Nach einer guten halben Stunde lehnte sich Kogan, mehr als gesättigt zurück und konnte einen Rülpser nur knapp unterdrücken. Anerkennend prostete er ihren Gastgebern zu.

Der Senat versteht es seine Verbündeten zu bewirten.

Angedeutete Verbeugungen und dankende Gesten antworteten ihm.
Melanie wusste ja gar nicht was sie verpasst hatte. Sie war gleich nach dem Hereintragen des Festbratens gegangen. Kogan hatte glaubt Empörung oder gar Ekel in ihrem Blick gesehen zu haben. Vermutlich anerzogene Vorbehalte gegen diese Form das Kannibalismus. Derartiges war nur schwerlich abzulegen, das war Kogan bewusst und er hatte sie daher nicht zum Bleiben aufgefordert. Außerdem blieb so mehr für ihn. Die Knochen des Schmauses bekam Grunz der sich sogleich an deren Verzehr machte. Brechende Knackgeräusche begleiten seine Bemühungen alles gleichzeitig in die Schnauze zu schaufeln.
Wäre es nach dem Kämpfer gegangen so hätte er, nach dieser kleinen Stärkung, sogleich mit der Suche nach den Waffenkammern begonnen. Viel Anderes gab es darüber hinaus zu tun. Er musste sich ein genaues Bild der Stadt machen, die Karte aktualisieren oder eine gänzlich neue anfertigen lassen. Diesem selbsternannten Senat musste er die neuen Machtverhältnisse klarmachen, denn er hatte nicht vor die Herrschaft zu teilen. Dann galt es zu überlegen wie man an Menschenmaterial gelangen konnte. Das diese gezüchteten Abhumanen als Soldaten nichts taugten war ihm längst klar. Dann war das noch Jack. Er würde ein paar Worte mit dem Burschen wechseln müssen. Kogan wollte wissen wo der Slumbewohner stand. Konnte er sich im Ernstfall auf ihn verlassen? Sicher war jedenfalls das es für Jack nur zwei Möglichkeiten gab. Konvertieren oder die Existenzebene wechseln. Beim Chaos gab es keine halben Sachen.
Doch all diese Vorhaben mussten warten.
Ruhe war jetzt von Nöten. Ein erlahmter Körper führte zu einem erlahmenden Geist und brachte somit keinen Vorteil.
Also erhob er sich und verkündete das es nun auch für ihn Zeit wäre sich zurückzuziehen. Sogleich wurde ihm, genau wie Melanie, eine Unterkunft angeboten. Doch der Krieger lehnte ab. Mit der Begründung das er sich sowieso vorher noch reinigen wollte und eh recht wählerisch war was sein Nachtlager anging. Die Wahrheit war jedoch das er nicht wollte das jeder wusste wo er sich dem Schlaf überantworten würde. Er verabschiedete sich so höflich wie es einem Kind des Blutgottes möglich war und wand sich zum gehen.
Komm! forderte er seinen bestialischen Begleiter auf.
Dieser verspürte jedoch offensichtlich wenig Verlangen sein Mahl frühzeitig zu beenden. Er hob den zotteligen Kopf kurz und vergrub ihn dann wieder in den Knochen.
Kogan zuckte mit den Schultern und richtete das Wort an Balius.
Sei so gut und nimm das Vieh nachher mit, wird langsam launisch auf seine alten Tage.
Daraufhin verließ er den Ratssaal und wählte den Weg den sie gekommen waren. Irgendwo dort musste es sanitäre Anlagen oder ähnliches geben. Die Senatsmitglieder waren schließlich mutiert, aber keineswegs dreckig gewesen.
Tatsächlich fand er jene Räume, die sicher einstmals den Bediensteten zugedacht gewesen waren. Die Einrichtung war noch immer edel, wenn auch wesentlich zweckdienlicher. Schlafsäle für viele Personen, Kochstellen und Vorratskammern. Das meiste war dem nagenden Zahn der Zeit zum Opfer gefallen, lediglich ein Raum war noch in Nutzung. Hier wurde scheinbar gekocht und die Tätigkeiten des leiblichen Wohls besorgt. Konserven, Flaschen und Dosen stapelten sich in einer Ecke. Frische Dinge, wie Obst und Gemüse in einer anderen. In einem Erker stand, unheilsschwanger ein gewaltiger Hauklotz, die Axt noch darin steckend. Blut und Haare zeugten davon wozu beides diente. Der Krieger konnte der natürlichen Neigung nicht wiederstehen und ging auf die Fleischerstätte zu. Er packte die Axt und wog sie prüfend in der Hand. Schlecht ausbalanciert war sie ebn doch nur ein Werkzeug. Er hieb sie zurück in den Block.
An die Räumlichkeiten der Küche schlossen sich Waschgelegenheiten an. Duschkabinen die den Dienern Reinigung nach Schichtwechsel ermöglicht hatten.
Skeptisch begutachtet Kogan die Anlage. Sie war sicherlich seit der Katastrophe nicht mehr in Betrieb gewesen und er bezweifelte das sie noch funktionierte. Doch probieren ging über studieren und so drehte er an dem Rad für die Wasserzufuhr.
Zwei Minuten lang geschah gar nichts. Dann drang ein tiefes Rumoren aus den Leitungen. Sie ächzten und husteten wie erwachende Ungetüme. Schließlich drückte sich eine stinkende braune Brühe aus den Duschköpfen. Schlammig und zähflüssig. Weitere Minuten quälten sich die Brausen mit dieser Gülle, doch dann klärte sich das Wasser tatsächlich. Wurde erst rötlich und schließlich vollkommen klar.
Es sprach für das Können der Installateure und die Hochwertigkeit der Anlage. Immerhin war sie uralt. Es war auch bemerkenswert das es irgendwo noch sauberes Wasser geben musste. Tief unter der Stadt vermutlich.
Der Krieger entkleidete sich und entledigte sich auch der blutigen Verbände. Schorf hatte die Wunden gut verschlossen und er war sicher das lediglich Narben zurück bleiben würden. Weitere Exponate in der Sammlung.
Das Wasser war eisig, doch das war ihm nur recht. Belebend floss es über die müden Glieder, betäubte den Schmerz der Verwundungen. Blut und Dreck schruppte er vom Körper und es verlieh dem abfließenden Wasser wieder die Färbung der ersten Minuten.
Nach der Waschung fühlte er sich wieder munter, wenn er auch wusste das es eine trügerische Frische war. Das Körper verlangte nun einmal sein Recht.
In der Küche fand sich sogar ein großer Fetzen der sich als Badetuch zweckentfremden lies. Sorgfältig trocknete er Haar und Leib. Was würden es für Ruhmeslieder sein in denen der Held sich eine Erkältung zuzog?
In Ermangelung neuen Verbandzeugs ließ er Binden und Armschlaufe weg. Das Fleisch würde auch so wieder zusammenwachsen. Das hatte es bisher immer getan.
Lediglich die Hose wählte er als Kleidung. Denn Rest wollte er, wenn es schon nichts frisches gab, später waschen oder wenigstens auslüften. Also bettete er alles in der Schalenform des Brustharnisches und klemmte sich selbigen unter den Arm.
Als er nun wieder durch die Küche schritt kam ihm der Gedanke auch seine Axt säubern zu können. Dazu bediente er sich einer der Spülen, in denen das Wasser anstandslos floss. Er entfernte die Verkrustungen von den tödlichen Stacheln und dem wuchtigen Blatt. Unter dem kalten Wasserstrahl erhielten die unregelmäßigen Klingen ihren alten Glanz zurück.
Er würde dafür sorgen das es nicht lange so blieb.
Endlich war er mit dem Ergebnis zufrieden und wollte sich auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz begeben. Er nahm sein Brustpanzer auf, als sein Blick auf die Früchte ringsum fiel. Er dachte an Melanie die ohne die geringste Speise zu Bett gegangen war. Ihre letzte Mahlzeit war vor dem Angriff der Schlangenbestien gewesen und sie musste gewiss hungrig sein. Warum sie das Fleisch verschmäht hatte war ihm ein Mysterium. Die meisten Tiere standen Zeit ihrem Lebens bis zum Bauch im eigenen Dreck. War es da nicht klüger einen wesentlich sauberen Menschen zu verspeisen?
Nun ja, die Kindersoldaten hatten auch nicht gerade in Luxus geschwelgt, aber es ging ums Prinzip. Fleisch war Fleisch und das Abweisen guter Nahrung war die eigentliche Sünde. Hätte sie den Hunger wirklich gekannt hätte sie dies sicher begriffen.
Einen tiefen Seufzer ausstoßend begann er einen silbernen Teller mit Speisen zu bestücken. Dabei ließ er ihr ihren kindischen Trotz und verzichtete auf Fleisch.
Früchte, Gebäck und sogar Schokolade fand seinen Platz auf dem Geschirr. Er fragte sich beiläufig wo der Senat wohl Naturalien wie Milch und Getreide hernahm. Doch derartige Gedanken waren nichts was den Krieger umtrieb und er schob sie beiseite. Kogan packte das, mittlerweile als Frühstück zu verstehende, Essen auf die Wäsche in seinem Panzer und ließ auch noch eine Flasche Rotwein dazugleiten. Der Rebensaft war über zweihundert Jahre alt und auf dem freien Mark hätte eine Kiste davon gereicht um sich zur Ruhe zusetzen.
So beladen machte er sich auf die Suche nach ihrer Unterkunft. Sollte diese verschlossen sein konnte er den Teller davor abstellen oder, falls er sie gar nicht fand, würde er sich die Speisen später selbst zu Gemüte führen.
Auf der Etage, auf welcher die hergerichteten Zimmer liegen sollten trat unvermittelt die schwarzgekleidete Schlangenfrau aus dem Schatten. Kogan war kurz davor alles fallen zu lassen und die Axt hoch zu bringen, doch sie hob beschwichtigend die leeren Hände.

Nichts arges liegt mir im Sinn! Allein Sorge trage ich im Herzen.
Sorge?
Die goldhaarige Psionikerin war nicht gebunden.
Hä?
Ich band sie um ihren Geist zu zähmen.
Ah ja! Schon klar, vielen Dank auch.


Er wollte sich an ihr vorbei schieben als sie ihm die Hand auf die nackte Brust legte.
Sie zu lenken ist nun ein Leichtes, denn sie ist gebunden.
Ja ich hab’s ja kapiert!
Doch du benötigst Instrumente der Beherrschung.


Aus einer kleinen Tasche am Gürtel holte sie eine, etwa einen Meter lange Lederleine und zwei, gegensätzlich miteinander verbundene Karabiner. Da er die gesunde Hand nicht frei hatte legte sie beides auf das Sammelsurium in dem umfunktionierten Körperschutz und machte Anstalten sich wieder zu entfernen.
Kogan hielt sie mit einem Wort zurück und erfragte die Richtung zu Melanies Quartier. Sie wies den Weg und entschwand. Kopfschüttelnd beschritt Kogan den bedeuteten Pfad. Die Schwarzgekleidete hatte ihn nicht fehlgeleitete und so stand er endlich vor der verzierten Tür.
Er klopfte!
Keine Reaktion folgte und so war er drauf und dran den Teller einfach abzustellen und sich ein eigenes Bett zu suchen. Allerdings war der Gang staubig und er hatte nichts womit er die Speisen hätte abdecken können. Des weiteren mochte es hier Ungeziefer wie Ratten geben. Es war vielleicht besser es direkt ins Zimmer zu stellen.
Kogan war vollkommen klar das es Vorwände waren die er sich da zurechtlegte. Dennoch drückte er die Klinker herunter, halb in der Erwartung das Schloss verriegelt vorzufinden. Doch der Bolzen glitt zurück und die Tür schwang, leise knarrend auf. Sie, mit der Schulter, gänzlich aufdrückend betrat er das Gemach.
Durch die Fenster wehte Morgenluft, bewegte die seidenen Vorhänge. Kühl, wenn auch schon mit der Ahnung der kommenden Tageshitze darin. Dahinter zeichnete sich die Stadt ab. Tot und melancholisch, die Ruhe eines Grabes ausstrahlend.
Der Raum selbst war eine Ausgeburt von Prunk und Protz. Kogan hatte bisher nichts Vergleichbares gesehen. Nunja schon, aber das hatte entweder gebrannt oder wurde gerade geplündert und verwüste.
Das Zentrum des Gemaches dominierte definitiv die “Schlafpyramide“. Eine exzentrische Art sich selbst im Schlaf über andere zu erheben. Fast zwei Meter hoch verhinderte die Perspektive das man erkannte wer dort oben ruhte. Aber da Melanie nirgendwo zu sehen war würde sie wohl dort liegen. Eine beeindruckende Wandlung, dachte er. Vor nicht alt zu langer Zeit war sie noch Beute gewesen, die in seiner Stube auf der Zuflucht an den Heizkörper gekettet gewesen war. Jetzt brachte er ihr das Frühstück in ein Gemach dessen sich eine Königin nicht hätte zu schämen brauchen.
Die Wege des Chaos waren sonderbar!
Sein Fuß senkte sich auf die erste Stufe. Jetzt wo er hier war wollte er, wie er sich eingestehen musste, auch einen Blick auf die schlafendende Frau werfen.
Das Erste was er von ihr sah waren lange Absätze und die Sohlen ihrer Stiefel. Das sie den Gehrock abgelegt hatte, hatte er freilich schon unten gesehen, doch war die Müdigkeit so groß gewesen das sie, sie übermannte hatte noch ehe sie sich ihrer Stiefel entledigt hatte? Auch unter die Decke zu kriechen war ihr nicht mehr gelungen. Das nachtfarbige Schuhwerk zog sich bis zu den Oberschenkeln und wurde dort von rotem Latex abgelöst. Kogan stutzte als er dies gewahrte. Davon war vorhin nichts zusehen gewesen. Er wusste nicht wie richtig er gelegen hatte als er der Schlangenfrau einen guten Geschmack für Kleidung attestiert hatte. Wie eine zweite Haut umschmeichelte der Kunststoff ihre weiblichen Rundungen und gaukelte Nacktheit vor ohne diese wirklich zu offenbaren. Das Gegenstück zu den Stiefeln waren Handschuh von gleicher Färbung.
Das Gesicht lag, halb von den blonden Haaren verborgen, auf der Seite.
Die wilde Schönheit, die er in der Kapelle bewundert hatte, war nun dieser weiblichen Perfektion gewichen.
Der Schlächter schalt sich selbst einen verliebten Narren der sich wie ein verblendeter Jüngling gebärdete. Dennoch konnte er den Blick nicht von ihr lösen. Bedachte man wie alles gekommen war, ihre Reise und die Zeit davor so hätte es wohl Stoff für einen Roman oder ein Bühnenstück geliefert.
Leise schritt er die schmale Stufe entlang bis zur Höhe des Kopfendes. Dort stellte er den Harnisch auf einen Vorsprung der wohl auch als Ablage gedacht war.
Sie regte sich, murmelte etwas unverständlichen, vielleicht an ein Traumgespinst gerichtet. Der Krieger verharrte als sie sich auf den Bauch drehte.
Seine Augen entdecken die Riemen an Hand- und Fußgelenken, nicht ohne vorher andere Teile ihres Körpers ausgiebig betrachtet zu haben.
Die Gabe der Schlangenfrau kam ihn den Sinn. Nach einigem Wühlen fand er den Doppelkarabiner und prüfte seine Funktion.
Nun setzte er sich auf die Kante der Bettstatt und beugte sich über sie. Er nahm ihren Duft auf, vermischt mit den Aromen verschiedener Öle und Wässerchen die sie sich im Badewasser gehabt hatte.
Die Fingerspitzen streiften die rote Zweithaut, kühl und glatt war sie. Sachte fuhr er den Arm zum Gelenk hinab.
Klickend schnappte eine Seite des Karabiners ein. Nun galt es den anderen Arm in Position zu bekommen. Leicht drehte er sie, an der Schulter, in die Seitenlagen. Ein kurzes, unregelmäßiges Atmen, als sie diese Tat sicherlich in ihren Traum einflocht.
Auch die zweite Seite fand ihren Platz am Ring des Riemens. Die Hände waren ihr somit auf dem Rücken gebunden.
Kogan grinste!
Nicht nur gab es sicherlich kaum einen Mann dem es nicht Spaß gemacht hätte eine solche Gelegenheit dergestalt zu nutzen, er musste jetzt auch weder auf Messer noch auf ihre, immer mehr zu Krallen werdenden Finger, achten. Obendrein würde sie es jetzt schwerer haben die Nahrung weiter zu verweigern.
Er drehte sie erneut, dieses mal weniger vorsichtig. Sie grummelte etwas, ließ sich Morpheus Fängen jedoch nicht entreißen. Dem Axtschwinger fiel erneut der Ring am Halsband auf. Auch die Leine war ihm natürlich eingefallen und mit einem verschmitzten Lächeln brachte er sie an ihren angestammten Platz.

Melanie! säuselte er. Schwielige Finger strichen Haare aus dem fein geschnittenen Zügen.
Melanie! noch immer nicht mehr als unbewusste Lippenbewegungen. Eben diese Lippen waren es die eine zu große Versuchung für den Schlächter darstellten. Er beugte sich vor und versiegelte ihren Mund mit dem seinen. Halb erwiderte sie die Liebkosung im Schlaf, erwachte jedoch noch immer nicht.
Die könnte nicht mal ein schwarzer Kreuzzug wecken,kam es als Murmeln.
Nun ergriff er eine Frucht die an eine Erdbeere denken ließ.
Sacht führte er die Köstlichkeit an ihre Lippen, ließ sie den Geschmack erträumen.
Ihre Augenlieder flackerten...


- Melanie Zaebos - 10-04-2008

Mislastrien lag so friedlich. Unbekümmert, welche zärtliches Land, naiv in seiner grenzenlosen Unschuld, jene welche Koron vor vielen Jahrhunderten schon verloren hatte. Sachte imitierten erblühende Frühlingskuppen grünend die milde wogende See, deren salzige Gischt weiß schäumend über buckelige Sandstrände heraufspritzte. Ferner, jenseits und darüber hinaus, hisste fischendes Wasservolk kontrastierende Segel, welche geschaffen um die vom Meer herein blasenden Winde gefügig zu machen. Nass umspielt, streckten sich dünne Landzungen hinaus, gekrönt durch backsteinerne Zitadellen, auf welchen wiederum ein helles Feuer über alle Lande hinaus brannte. An deren Fuße, siedelten sich niedere, meist ein oder zweistöckige Handwerkshäuser, traubenförmig um ein galant wasserspeiendes Figürlein, welches vielerorts noch Namenspatron von Sippschaft und Gemeinde war. Ums alabasterne Bassin herum, herrschte reges, lauschiges Dörfertreiben, es war Markttag, man bot die emsig herangeschaffte Ware feil, spekulierte, handelte bei süßem Gebäck und mildem Tee, tauschte Salz und Fleisch, zahlte den Zehnt an den Obristen oder kaute schlicht an gewürzten Häppchen, welche wohl auch als marktwirtschaftliche Kaufanregung dienen sollten. Uraltanmutende Vetteln saßen auf hölzernen Bänkchen, übelste Fantastereien von den Lippen schnalzend, Zwirn spielerisch zwischen gichtigen Fingerlingen gespannt, mal Schlaufe mal Knoten erzeugend. Gleichsam beschwipst wie fröhlich munter, torkelten ältere Herren, klappernd auf des Steges abgelegener Promenade, während sich die diebischen Seevögel hurtig noch ein zwei Leckebissen aus heran gekarrten Kuttern schnorrten. Fluchend verjagte ein rotbärtiges Skipper, tabakgestopfte Pfeife im Mundwinkel, ein besonders wagemutiges Federvieh, welches eben eine kaiserliche Senatorenkrabbe wegschnappen wollte. Teufel noch eins, waren diese kaum handtellergroßen Aasfresser doch sage und schreibe siebzig Goldkopeken wert, und das wo sie gerade mal zwanzig Gramm brauchbares Fleisch hergaben. Ringend schloss er die Pranken um den dürren Fliegerhals, drückte zu und entwand die rare Köstlichkeit dem wütend kreischenden Schnabel. Von alledem aberwitzigen Treiben gänzlich und gar erheitert, lustwandelte ein gentiles Pärchen, von zarten zwanzig Sommern, entlang des Tempelpfades, welcher weißgesäumt hinauf über den Zungenrücken zu den possierlichen Zypressenwäldern führte. Das würdevoll gealterte Holz war von verschwenderischen Aromen behaftet, vielgliedriges Nagegetier huschte über flache Breitwurzeln, entnahm so mancher Stelle eine kostbarst verborgene Nuss, welche dennoch nicht als eiserne Ration hatte herhalten müssen und nun, aufgrund kontinuierlich ansteigender Temperaturen, genießerisch schwelgend verzehrt wurde. Knackend brach die bräunliche Schale unter groben Zähnchen, emsig leckend, förderte es pikante Bröckchen aus dem Dunkel empor, schmatzend beide Kieferbacken angeschwollen, mit winzigen Rehäuglein das frühabendliche Atoll überblickend. Idyll und Harmonie, kreisend senkten sich vergilbend krächzende Meersvögel auf dem schmalen Grad des Horizonts herab. Im Herzen einer kirschroten Dämmerungssee turtelnd stehend, umschlungen wie aus Mutterssegen, jenes unbescholtene Pärchen von nunmehr zwanzig Sommern. Sie, galant im weißenspitzen Sommernachtsrocks, er, adrett in silbergemusterter Paradenuniform, den Kragen hochgeschlagen, die Ärmel garnisonstüchtig gestickt, das schwarze Haar wie Eschenlaub zurückgekämmt. Herzig wohl, das jüngere Glück, wenn zwei Seelen symbiotisch harmonierend, vom selben Liebeslied getragen, sich einigst küssend, des anderen zögerlicher Zärtlichkeit hingaben.

Besiegelt durch das schmerzend heiße Kerzenwachs, aufgedrückt den Wappenstempel, wonnig süß umschlossen ihre Lippen, wurde sie von lauschigem Sirenenlied, aus des friedlichen Traumes zartem Wiegensang gerufen. Ohne noch die ehernschweren Augenlider aufgeschlagen zu haben, kostete sie vom wärmend entfliehenden Lebenshauch des Mannes, dessen kosender Berührung sie sich bereits gewogen fühlte. Erwachend, schmächtig wie sie wahr, sehnte sie die entfliehenden Lieblichkeiten abermals herbei, das schwarzgelockte Haupt freigiebiger den je umschlingend, an ihr pochendes Herz gepresst, innig küssend, nicht mehr entfliehend, streckte eben jene Linke aus, um den großen Wunsch sich zu erfüllen. Schon drang verräterisch metallisch scharrend, von Stahl auf Stahl, des Lügners Tat an ihr Ohr. Abermals, abermals, abermals. Je stärker innigstes Begehr, desto schallender die klingelnde Barriere, welche sich wohl als unsichtbarer Faden zwischen ihre behandschuhten Hände gesponnen hatte. Entmutigt schon, die gestiefelten Beine angewinkelt, zum schelmisch schwachen Widerstand empor geschoben, unverwandt ein weiteres zerrendes Ungetüm an ihrem Halse prangend nagen wollte, sie wie paralysiert in seinen klaffenden Fängen haltend. Hochgebogener Mundwinkel, dennoch spärlich nur erschrocken, gewahr sie, ein geschwärzte Lid schlitzweise geöffnet, den feist, erheitert und gar wohlgesonnenen grinsenden Götterecken, welcher um seine versteckt unterm rechten Arm hervorlugende linke Hand, den dünnen Lederriemen ihrer Knechtschaft gewickelt hatte. War dies die liebesdienstliche Manier, auf welche er sein höheres Fürstenrecht noch geltend machen wollte, so beschloss sie, das man jenes Posenspiel nur mit zweierlei Figuren spielen konnte. Eins der smaragdenen Äuglein zuzüglichst aufgeschlagen, folgte sie mit gelassner Fräuleinsmanier dem schwarzen Verlaufe jenes Bändleins hin zu seinen Fingern, über jene die muskelstrotzenden Säulen just empor, hin zu seines starken Nackens solider Basis, empor zum noch verzückender den je gebognen Munde. Versiegelt schon, dennoch freudig gebend, wie es die von allen ungekannte Sitte war, war er göttergleicher Triumphant und sie lediglich der güldne Unterpfand zum ewiglichen Erhalte dieses geschmiedeten Paktes. Er wars gewesen, der sie band, damals wie in dieser Stund, doch so vollkommen unterschiedlich gar die Intention, wusste sie es doch von seinen gütlichsten Augen abzulesen. Dargeboten durch seine offerierende Hand, eine mildere Opfergabe als das garstige Menschenfleisch, eine purpurne Sammelfrucht, von Art einer anderstweltlichen Erdbeere. Vergnüglich biss sie, zärtlichst besaitet, nun beide Augen weich geöffnet, Liderschlagend, deren weisender Spitze sinnlichst ab, inhalierte das karamellisierte Fruchtaroma und sog am köstlichen Ambrosia. Neckisch wie sie nun war, erwiderte sie ein maskiertes Lächeln, sofern sollte auch er sich am zweisamen Posenspiel erheitern. Sie beide wohl, solange, intensiv, innigst sie nur konnten. Lieblichst, schwach seitlich an die eigne Schulter angelehnt, ohne gedrungene Atemluft an tückische Silben zu verprassen, nahm sie sich vom kärglichen Halbrund jenes Früchtchens, mit der Zungenspitze noch erahnbar angedeutet, des großen Mannes freigiebige Fingerkuppen berührend.


- Kogan - 10-05-2008

Er erinnerte sich gut an ihren Blick, damals als er sie festgesetzt hatte. Soviel Hass und Abscheu das es einem Diener seines Gottes gut zu Gesicht gestanden hätte. All die Höllenqualen die sie ihm an den Hals gewünscht hatte. Auch an seine Gefühle konnte er sich entsinnen, oder besser die Abwesenheit selbiger. Enttäuschung wäre vielleicht zu nennen. Enttäuschung darüber das sie nur von zwei Leibwachen begleitet gewesen war. Auch hatte er mit dem Gedanken gespielt ihren Kopf ebenfalls zu nehmen. Das Gezeter und die Uneinsichtigkeit in ihr Schicksal schien ihm, in jenem Dschungel, den zu erzielenden Preis nicht wert zu sein. Heute dankte er der verantwortlichen Göttergestalt seine Hand zurückgehalten zu haben. Der Kopf der Frau gefiel ihm da wesentlich besser wo er saß.
Hass auf das Universum und jedes Lebewesen darin hatte ihn einst in die Umarmung des Chaos getrieben. Hätte ihm damals jemand gesagt das er auf diesem Weg eine Umarmung ganz anderer Natur finden würde, derjenige hätte seinen Satz in der nächsten Welt beenden können. Doch ihm hatten sich neue Einsichten eröffnet, sein Geist war zugänglich für neue Wahrheiten. Erkenntnisse die in diesen grünen Smaragden verborgen liegen mochten. Denn nun sprühten ihre Augen keinen Hass, wie in jenen Tagen.
In ihnen funkelte... ja was? Verlangen, Sehnsucht nach Nähe in einer Welt die nur den Eingennutz Regie führen ließ. War es gar Liebe? Konnte man etwas wie Kogan lieben? Eine Waffe, der man ihren Verstand gelassen hatte um effektiveres Töten zu gewährleisten?
Es war ihm egal!
Was immer zwischen ihnen beiden war, es fühlte sich gut an also hinterfragte er es nicht. Morgen mochte ihn Klinge oder Kugel niederwerfen. Warum also nicht das Jetzt genießen?
Mit gewolltem Zufall streifte ihre Zunge seine Finger, verlangte nach mehr als nur der schnöden Frucht. Mit der Leine zog er sie zu sich, ruckte den eigenen Kopf zurück so das ihr fordernder Mund ins Leere ging. Betrachtete sie einen Augenblick, ließ sie warten. Schließlich lotste er, das Lederband als Führung nutzend, ihre Gesicht dem seinen zu. Erneut umfingen sie sich so, ließen ihre Zungen tun was den Körper bisher verwehrt geblieben war. Hier war es anders als in der Kapelle. Keine drohende Gefahr kein bizarrer Ort und keine mangelnde Zeit. Dem Tribut zollend schien der Kuss kein Ende nehmen zu wollen. Erdbeerartige Süße vermischt mit ihrem ureigenen Geschmack. Seine brauchbare Hand erkundete erneut den schlanken Frauenkörper, erforschte jede Rundung, echte Berührung jedoch vom Latex vereitelt. Nach Minuten löste er sie von ihr, drückte sie zurück aufs Lager und förderte die Weinflasche zu Tage.
In Ermangelung eines Korkenziehers musste die Axt herhalten. Der kleinste Dorn an ihrem Blatt genügte als Öffner. Eine Zweckentfremdung, zugegeben! Als Wiedergutmachung würde er ein paar besonders starke Gegner fordern und den Stahl beschwichtigen.
Der Kämpfer legte sich nun gänzlich neben sie, den Oberkörper soweit erhaben das er sie besehen konnte. Einen Becher hatten sie ohnehin nicht zur Verfügung und so musste der Schlächter eine andere Methode des Trinkens ersinnen. Behutsam ließ er einen kleinen Schluck des kostbaren Nasses in seine Handfläche fließen, kaum mehr als ein Fingerhut voll. Er führte die Hand über ihr Gesicht und ballte sie zu jener Faust die so vielen das Ende bedeutet hatte.
Zwischen den Fingern bahnte sich der Wein seinen Weg. Tropfen, Blut gleich, fielen auf Lippen Kinn und Nase, benetzen die weiße Haut in lieblichem Kontrast. Sie fing den süßen Regen, versuchte das was den Mund verfehlte mit der Zunge zu erhaschen.

Mehr?

Eifriges Nicken.
Also kniete er sich hin und zwang sie durch Leinenführung es ihm gleich zu tun. Selbst in derartiger Gebetshaltung überragte er sie noch ein gutes Stück. Die Flasche wurde ergriffen und dieses Mal strömte die Flüssigkeit großzügiger in die hohle Hand.
Nachdem das grüne Glas seinen Standplatz wieder eingenommen hatte unterstützte die zweite Hand den geformten Kelch. Diese natürlichen Schale bot er ihr fordernd dar.


- Melanie Zaebos - 10-05-2008

Beschleichende Müdigkeit war wie hinfort gefegt durch den beständigen Sturm des Wandels, was blieb waren die knisternden Entladungen ohnehin längst aufgestauter Energien, welche nun aus der gedanklichen Versenkung als Feuervogel emporstiegen. Adrenalin wurde in unkontrollierten Stößen durch den kleineren Herzkreislauf gepumpt, ehe das stark verdünnte Blut sich über den äußeren Zyklus in sämtliche Gliedmaßen ergoss. Entmenschlicht entflammte jenes dämonische Wirken hinter seiner großen Macht, welches sie wie ein unbedeutendes Windspiel umblies, so das sie flach atmend rücklings liegen durfte. Was folgte, erwies sich als überaus groteske Ritualisierung, goss nicht etwa der Khornite den schweren, gewürzten Rasankur-Wein in die Kelle einer Hand. Götzendienerisch streckte er sie prophetisch empor, durchs Gebälk einbrechendes Morgenlicht hüllte sein Haupt wider den nachtschwarzen Kontrast jener Halle in eine blutenden Korona, noch während er “ehrerbietig” ein frisches Opferherz zwischen seinen unbarmherzigen Fingern ausquetschte und es wie blutige Schlieren hindurch sickerte. Mühevoll kriecherisch wie nur die allereifrigsten aller Messdiener, fing sie jedes spärlich versiegende Tröpflein mit blanker Zunge, haschte danach und verinnerlichte Jahrhunderte vergessene Delikatessen.

Beflissen forderte sie mehr des nelkenschmeckenden Nektars, welche Gaumenfreude es doch war, in frühen Morgenstunden schon. Ohne sinnlos wankelmütiges Geschnatter oder gar beschwichtigende Anekdoten und überflüssige Gestik, riss er sie an ledernen Verhängnis unwirsch in die Büßerpose. Wohl sinnlich gar die “Koganische Kommunion” empfangen wollend, hatte sie noch tunlichst arbeit, sich nicht etwa zierlichen Nacken oder Beine in den wenig komfortablen Stiefeln zu brechen, welche annähernde handspannenhohen Absätzen nicht für derlei bestimmt waren. Vom Schlachterwerk schwielende Fingerknöchel, zum heiligsten Gral gefaltet, geformt und einzig durch die lodernde Flamme innigsten Verständnisses gehärtet, empfingen den dunkelroten Segenstrom, welcher sich aus schmalem Halse hier entleerte. Vorgebeugt, Balance suchend, schöpfte sie von animalischer Manier inspiriert, einzig mit dem Zungenlappen heraus, während sein gemäßigt anmutendes Augenmerk ruhig in ihrem Nacken schlummernd schien. Als sie dies “Mahl” verschlungen hatte, trat sie kniekriechend den imperialen Bittgang an, so wären nicht die hohen Schäfte gewesen, wäre sie ungleich rascher an seinem Torso angelehnt gewesen, welcher sie wohl um ein gutes Maß überragte. Liebelnd schmiegte sie ihr Köpflein an des starken Mannes nackte Schultern, “saugte” sich manchem Wesen gleich, an seiner schweißgetränkten Haut fest, während sie mit geöffneten Lippen mal gleitend, mal mit der Zungenspitze zärtlich tändelnd, sich an dessen stiergleichen Nacken vergriff. Rasselnd verhakten sich Ringe und Verschlüsse ineinander, als sie reckend ihn umschlingen wollte, presste sich sobald ihr Oberleib an den seinen, während sich ihr eines Knie um sein rechtes Bein drapierte. Unbeeindruckt ob der sinnlichsten, gehinderten Bemühung ihrerseits, erhob sich despotisch nun sein Kinn, gerade als würde er sie leidig nur erspähen können. Als bereite es ihm, just in diesen heißdurchlebten Augenblicken, ungenierten Herzensschmerz, auch nur das kleinste Grämmchen von ihr sehen zu müssen. Kunstvoll, mehr theatralisch den real, erbost, “knabberte” sie mit den vordersten Schneidezähnen, am knospenartigen Gebilde seiner linken Brust. Ob es ihm behagte oder eben nicht, vermochte sie nicht am seelischen Gemüt abzulesen, jedoch, so war ihr, verspürte sie am einen Knie keimenden leichten Druck, als presse er ihr, den Knöchel seines Fußes gar entgegen. Just sein massigeres Körpergewicht verlagernd, forderte dies Tribut in ihren eingeschränkten Radien, glitt sie doch mit einem Stiefel vorwärts, während anderer Absatz sich verhakte und somit das Bein abgewinkelt blieb. Der Krieger selbst, begrub sie somit förmlich unter sich, während sie nun am Oberschenkel gar den knöchernen Ansatz seines rückentwickelten Steißbeins zu spüren glaubte, sich darin jedoch tunlichst täuschte, weshalb sie selbst korrigierend Partei ergriff.

“Blut… dem Blutgott…” , bahnte sich verrucht gehauchter Schall hindurch zwischen Lippen und Gebiss.


- Kogan - 10-05-2008

Acht auf deine Worte Frevlerin. schalt er sie in gespielter Ernsthaftigkeit. Deine Vorwitzigkeit könnte Strafe nach sich ziehen.
Die bewährte Leine zwang sie ein weiteres Mal seinem Willen zu folgen. Er zog sie soweit in die sitzende Position wie es ihre Haltung zuließ. Verschloss den lästernden Mund erneut. Mit dem Bein musste sie wohl gespürt haben was ihre Liebkosung bei ihm veranlasste, denn sanft strich der Stiefelschaft daran entlang. Ihr Kuss endete als sie Atem schöpfen mussten. Schelmisch sah sie ihn an , während sich den Fuß rhythmisch weiter an ihm rieb.
Dem Blutgott ist es gleichgültig wessen Blut fließt, ein sich andeutendes Lächeln konnte er nicht verbergen,oder wohin!
Seine Hand kam zwischen ihren Brüsten zum ruhen und er lehnte sich vor, wie um wiederholt ihre Lippen zu fordern. Ehe die gebundene Frau seinem Fordern jedoch dienen konnte versetzte er ihr einen sanften Stoß.
Einen unterdrückten Schrei der Überraschung ausstoßen fiel sie nach hinten, einen Kometenschweif blonden Feuers hinter sich herziehend. Rrücklings tauchte sie in die Weichheit von Decke und Federbett ein.
Wie der Sieger eines Zweikampfes thronte er über ihr. Begutachtete die Unterlegende ausgiebig. Ihm fiel auf das ihr blutfarbender Anzug wohl tatsächlich zur Lusterzeugung hergestellt wurden war. Kleine, kaum sichtbar eingelassene Reißverschlüsse, in Schritt und Brustbereich, ließen darauf schließen. Sie selbst war jetzt zweifach an Bewegung gehindert. Durch die Fesseln und ihr eigenes Gewicht auf den Armen. Somit hatte der Krieger alle Zeit der Welt sich zu überlegen was er jetzt mit ihr zu tun geruhte.
Er bettete sich neben ihr und stützte den Kopf auf die Hand. Ein Griff zum silbernen Teller holte ein weiteres Erdbeer- Äquivalent heran. Knapp außer Reichweite ließ er es über ihr schweben so das sie danach schnappen musste. Während sie die Köstlichkeit genoss widmete er sich dem entdeckten Verschluss über den festen, weiblichen Rundungen. Mit dem Fingernagel schob er den Mechanismus zurück und trennte die Zähne so voneinander. Die offenbarte weiße Haut war gekrönt von der rosa Knospe die sich ihm frech entgegen reckte und somit verriet das ihre Lust keineswegs nur gespielt war. Nun war es an ihm ihre Tat zu vergelten. Also umschloss er die verbotene Frucht mit dem Mund und umkreiste sie mit tastender Zungenspitze. Reizte durch sanften Biss die Grenze zwischen Schmerz und Lust aus. Die suchende Hand fuhr zwischen die Schenkel, eben so wie schon in der ruinösen Kapelle. Ahmte die Bewegung des Stiefels an seinen Lenden nach, vertauschte jedoch die Rollen. Durch den hautgleichen Latex vermochte er das Ziel seines Strebens wohl erfühlen, nicht jedoch erreichen. Lediglich ihre Reaktion kündete von der Empfindsamkeit jenes gelobten Landes.


- Melanie Zaebos - 10-05-2008

Infam dünkte ihr des epischen Heroen neckisches Launenspiel. Nicht von Lust und Lüsternheit, sondern vom hochgeschätzten Sündensang auf schwarzen Schwingen emporgehoben, tändelte seiner Kuppen schonungslose Schmeichelei über ihre Venus geweihten Sinnesbahnen. Eingenistet wie in luftigste Himmelsherden, leicht im aufgezwungenen Innehalten über seines Leibes noch verhüllte Bindeglieder wippend, empfing sie seiner lodernden Lippen liederlichen Mannstribut. Ertasten wie auf Fingerzeig, rieben zähnchenkleine Zäcklein über ihre auferstandnen Knospen, abgesehen von der zynisch, sticheligen Manier, mit welcher dieses sie umfingen, genoss sie schwerlich atemschöpfend jeglich noch so winzge Körperregung, zirkulierte gar wie vom Rhythmus seines brache liegenden Herzens, als sich seines an das ihre schmiegte. Ungleich stärker noch und schwerer gar, presste sein ungeharnischter Torso drückend sie unweigerlich an des Gestells unterste Grenzen. Gebieterisch wie ehedem, wenig schmeichelhaft am Bändchen reißend, schien ihr sterblicher Leib der seinige, so bedingungslos schien er zu gehorchen auf des “Fremden Mannes” Urbegehr. Nahm sich was er sein empfand, mal purpurn von den Lippen, mal schelmisch, neckisch zwickend in der Rosen zärtlichst blühende Knospen, mal ganz und gar noch ungeschönt, an des dritten Menschen Wiege possierlich mit den weingetränkten Knöcheln reibend. Heißer noch vom schmerzlich erbrachten Liebesglück, quoll siedend dampfender Bronzeatem aus ihrem Munde und den geblähten Nüstern, ungekrönt vom Haupte her, umfingen sich sein düstrer Schatten mit des Fräuleins scheidender Goldtiara. Aufgewiegelt durch übermäßige Tollerei, raunten Kettenglieder an der Leibesmitten, während sich Handschuh schwerlich noch ins holde Glück verkrallten. Ehern eingepresst in gescholtne Lungen, glühte ihr der stockend Atem, ringend in der Liebe Spiel, kosde sie des “schnaubend” Mannes emporgereckte Männlichkeit mit verhüllten Oberschenkeln. Natürlich wars, vom erhabnen Schicksal wohl gewollt, als sich störrisch dienend, der beiden allmählich dampfenden Leiber glühend von der Esse nun, wie Stahl um Stahl zusammenfügten. Was er mocht, das sollte sein, was sie wollt, das wart geschehen. Liebelei und wonnig umgarnende Flüchtigkeiten, Zärtelei und verborgne Rangeleien, einerlei, was fruchtend hier in schweißgebadeter Traufe lag, war vom Anbeginn dazu bestimmt, als kühnste unter allen roten Rosen, heller noch als des Weltenfeuers lodernder Schein, empor zustrahlen, greifend nach Unsterblichkeit, diese wohl weislich auch umschlingend. Wusst sie es wohl, was nur noch kommend konnt, als sich seine Arm um ihre Hüften schlangen, Echidnen gleich wie ehedem, fordernd nach dem Preis. Tiefer noch der Welt entrückend, hinab gestiegen ins aufgeworfne Nachteslager, griff sein fest entschlossnes Händeringen, nach ihren bindenden Gliedern, nicht jedoch um diese willentlich zu lösen, sondern anpackend wie der Schmiede schweren Hammer. Verblüfft ob entfliehender Liebesdienste, sie nun die Smaragdgloben weitest aufgeschlagen, lechzend nach der süßlichen Leckerei, welche er ihr zu Verweigern drohte. Was nur, was nur war in des erhabnen Kriegers Geist just eingefahren? Doch allen Göttern seis gepriesen, als sich nur der fleischlich Segen über sie herab gebeugt, von Neuem ans Erobern macht. Ungewiss strahlte es in seinen Obsidianen, schwelgerisch den ihren. Sie konnt es nicht, nicht vor den alten Säulen Rasankurs, nicht länger wollt sie es verbergen, schnappte eifrigst noch nach seinen Lippen, erhaschte gar noch süßlich schwebend, seiner Zunge wilden Kuss. Was einst geeinigt, nun getrennt, nach vergangenem Philosophenspruch, fand als feste Einheit wieder seinen Brauch, fest umschlungen, unzertrennlich, einer an des andren Herzen fest gedrückt. Atem sich in Atem wand, Zunge sich um Zunge band, jedes Seufzen, Stöhnen, Verslein gar, einigste Sonate war. Wenn empfundener Hass sich an Hassesstelle lieben tat, wenn Ordnung, Welt und Todesschatten plump erloschen, wenn sich geeint was nicht getrennt gewesen, dann war wahrlich des Chaos erste Stunde angebrochen. Küssend er sie empfing, schlingend er sie umschlang, regungslos dennoch nicht verdammt, kroch sie unter seines lebenden Leibes nackter Fülle, atemschwer und dennoch liebend, nicht von des versiegelnden Mundes schöpfend, sondern durch Nüstern nach der Kostbarkeit haschend. Er wars, er war der eine, vorbestimmt durch geworfne Gebeine, fester sich nun sein Schwertarm um sie wand, ausgepresst die Lungen waren. Dargebracht als Opferlamm, weiterhin in seinen Winkeln schwelgend, den Schenkel an seine Flanke, seinen Schritt gepresst, presst er mit einem Male gar noch fester. Niedersinkend in des aufgewühlten Bettes Saum, prachtvoll samten noch umschlungen, folgten seinen Lippen den ihren nach, unablässig wie des größren Herren ewiglich geknechtetes Bluteshündlein. Ihr wurd bang und bänger, verstreichend sich finstre Schatten wandten, schmerzlich schon die Lungen brannten. Nicht weichen wollt er, gleich tat sie es, zitternd schon im Schritte malträtierend, Resonanz durch seinen wuchtgen Körper war, das sich zwei noch ungenutzte Finger um ihre Nase schlossen. Panisch schon und dennoch liebend, stieg innerlich die unwohlige Wärme empor, während sich sein unermüdliches Becken weiter auf das ihre senkte. Endlich wars wohl doch vollbracht, stählern sich gleißend Lanzen in die Leibesmitten bohrten, umnachtet schon und dennoch wachend, gewahr sie spießend seine Eitelkeit rücklings an den Hüften. Angstvoll, gramerfüllt die großen Äuglein aufgerissen, sklavisch in sein Antlitz trachtend, bar jeglicher Emotion, ließ er nicht ab, genoss viel mehr das Mienenspiel, als solches das es war. Ihr sank der Atem, brach die Brust, glitt zurück voll Frust, entziehend sich der Welten rund, rasch zurückzog über den Schlund. Noch erspürte sie flüchtigst sein Gebaren, sie bettend für schlummernde Erholung. Erwidernd wollte sie, seufzte, stöhnte, bettelte noch aus letzten Atemzügen, vergeblich, sie entglitt in Morpheus weites Reich, verstummend nun der Verse Klagen in seinem gierigen Mund…


- Kogan - 10-06-2008

Nachdem sie in jenen Zustand, nicht ganz Schlaf und nicht ganz Ohnmacht, übergeglitten war setzte sich der Kämpfer auf die steinerne Ummauerung der Liegewiese. Mit der brauchbaren Hand fuhr er durch das narbige Gesicht.

Ihr Götter gebt mir Kraft!
Kam ein gemurmeltes Stoßgebet. Der Beistand eines Warpwesens schien ihm bei dieser Frau nicht ausreichend. Er drehte den Oberkörper und blickte sie an. Die Frage, wie eine so zierliche Person derartige Kräfte beherbergen konnte reihte sich in die Schlange der Rätsel die ihm die junge Frau aufgab. Sie hätte sich ihm hingegeben, davon war er überzeugt. Hier und jetzt. Hatten ihre Augen nicht sogar darum gebettelt, ihr Körper gefleht?
Dennoch war er davor geflohen indem er ihr das Bewusstsein geraubt hatte.
Aus einem einfachen Grund.
Kogan hatte andere Frauen gehabt, hatte sie genommen aus dem Selbstverständnis eines Mannes heraus, der die Stärke und die Skrupellosigkeit besaß seine Gier zu stillen. Sie war die erste Person die sich ihm ohne Zwang oder Bezahlung hingegeben hätte und dennoch wies er sie das zweite Mal schon zurück. Nicht etwa das ihm nicht auch nach ihr verlangt hätte. Das, beinah schmerzende, Pochen in seinem Schritt kündete immerhin vom Gegenteil. Doch er musste sicher sein, musste wissen was sie ihm gegenüber empfand. Er verspürte nur Hass und Verachtung für das Leben, sie war die einzige Ausnahme und bevor er dieses unsägliche Gefühl gedeihen lassen konnte musste er Gewissheit haben. Eine Liebesnacht, aus spontaner Leidenschaft geboren, hatte keine Aussagekraft, trotz all der Freuden die sie versprach. Er hatte sie genötigt, gefesselt und verführt, doch um zu wissen ob auch von ihrerseits so etwas wie Liebe herrschte musste sie einen ersten Schritt tun. Wenn es sie nach seiner Nähe gelüstete sollte es sein. Zwingen wollte er sie jedoch nicht, wollte sie nicht herabwürdigen auf die Stufe von Huren und Kriegsbeute.
Das sie seinen Kuss erwidert hatte, obwohl sie fürchten musste zu ersticken, ließ ihn bereits auf Liebe hoffen doch ihm fehlte die Erfahrung in solchen Dingen um derartiges zu beurteilen.
Mit einem Seufzer beugte er sich über sie und löste die Fesseln um die Handgelenke. Melanie drehte sich, die wiedererlangte Bewegungsfreiheit nutzend, in eine bequemere Position. Leise flüsterte sie seinen Namen, im Grenzgebiet von Traum und Wachsein.
Er zog einen Mundwinkel nach oben und strich ihr eine Strähne aus dem blassen Gesicht. Die Augen wanderten unwillentlich ihren Schwanenhals entlang und den Leib hinab. Schon wollte er sie wieder berühren und erneut die weiche Haut spüren. Doch er zwang sich zum Abwenden. Ergriff die Weinflasche wie um sich daran festzuhalten. Ein gieriger Schluck spülte seine Kehle hinunter, sofort von der Reue gefolgt ihren Geschmack von seinen Lippen gewischt zu haben. Wieder der Blick zu ihr.
Entschlossen sprang er auf, ergriff die Axt und stolperte fast die Stufen hinunter.
Bei Khorne, er brauchte etwas Richtiges zu trinken um seine Lust zu ersäufen.

Der Kämpfer steuerte die Küche an, die Hoffnung hegend dort Schnaps oder etwas ähnlich Starkes aufzutun. Doch er befürchtete das ein ganzes Fass nötig sein würde um sein Verlangen in die Schranken zu weisen.
Ihr setzt euch einer Gefahr aus!
Er wirbelte herum. Erneut stand die Assassine vor ihm, wie aus dem Boden gewachsen.
Verdammt was wollt ihr?
Ihr wart zu lange bei der Psionikerin, sie ist gefährlich für die aufrechte Verstärkung und darf nur für die Verteidigung genutzt werden. Gebunden ist sie nicht mehr als eine Waffe und der Kontakt ist untersagt.
Kogan hörte kaum auf das was das verrückte Senatsmitglied sich zusammenreimte. Was wusste dieses Weib schon über Psioniker oder richtigen Krieg? Doch etwas anderes wurde ihm gewahr. Hier eröffnete sie eine Möglichkeit das abzubauen was sich in ihm, dank Melanie, aufgestaut hatte. Die Schlangenfrau war nicht wirklich schön, hager mit hervorstehenden Wangenknochen und langem Gesicht. Dem Krieger ging es in diesem Moment jedoch nicht um vorteilhaftes Aussehen.
Eure Unvorsichtigkeit stellt eine Gefahr für ganz Rasa…

Eine echte Dienerin des Officio Assassinorum hätte seinem Schlag ohne größere Probleme ausweichen können. Doch sie war nun einmal keine Angehörige der Mördertempel und so schmetterte die Dornenaxt ungebremst in ihre Schulter, durchschlug diese und grub sich in den Marmor dahinter. Sie schrie, doch der Schlächter sprang herbei und drückte seine Lippen auf die ihren. Nicht etwas mit der Zärtlichkeit mit der er Melanie geküsst und liebkost hatte, sondern mit der tollwütigen Gier eines Tieres. Seine spitzen Zähne gruben sich in das Fleisch ihrer Zunge, Blut füllte beide Münder. Mit einem Ruck, unterstützt durch seine unheilige Stärke, riss er den Kopf, einem Wolf gleich, herum. Begleitet von dem Geräusch sich abtrennen Fleisches riss er ihr die Zunge heraus. Spuckte sie auf den Boden, während ihre Schreie zu unartikuliertem Gurgeln verkam.
Von irgendwoher hatte sie ein langes Stillet gezückt, vermutlich aus dem Röhrenschaft ihres Stiefels. Doch in der ungelenken Attacke lag weder Finesse noch Kraft und Kogan entwand ihr die Waffe wie einem Kind.
Nun in Besitz der Klinge trennte er ihren Anzug auf, zerschnitt dabei Haut und Fleisch so das strömendes Blut den Schnittweg bezeichnete. Sie ihrer Kleider entledig schändete er sie mit wuchtigen Stößen. Ein Trost mochte sein das die Unglückliche dies nicht mehr spürte. Das Leben war ihrem Körper entflohen noch ehe er keuchend über ihr erbebte.
Die Bewegung ihres Leibes stammte lediglich von der, durch sein Bemühen, bewegten Axt die ihre toten Nervenenden stimulierte und sie zucken ließ.
Nachdem er geendet hatte säuberte er sich an einem Vorhang in der Nähe. Der Leiche schenkte er keine größere Beachtung, sie hatte ihre Schuldigkeit getan und sackte zusammen als er seine Waffe aus Mauer und Frau befreite. Grade wollte er sich zurück zu Melanies Quartier begeben als ihm in den Sinn kam was sie wohl denken mochte. Ihn selbst beschlich keine Reue schließlich war die Tat aus Liebe zu Melanie geschehen. Aber vielleicht fasste sie die Sache anders auf. Die Abneigung gegen den Kannibalismus hatte gezeigt das sie teilweise noch immer in althergebrachten Mustern dachte. So lange wandelte sie eben noch nicht im Glanz chaotischer Erleuchtung.
Also packte er den Kadaver am Fuß und zerrte ihn hinter sich her. Eine breite Blutspur kennzeichnete dabei seinen Weg. Er würde sie irgendwo aus dem Fenster werfen und sich des Problems so entledigen. Als er gerade auf eine geeignete Öffnung zuhielt klappte unweit eine Tür. Der Heermeister watschelte auf den Flur, der von Balius gebrochene Fuß noch immer unbehandelt. In einer Hand hielt er den Bruder der Flasche die, die beiden Liebenden eben noch genossen hatten.
Er stutzte!
Blickte auf die Tote, dann zu Kogan.

Lieber Freund, was habt ihr mit der Großmeisterin vor, wenn mir die Frage erlaubt ist?
Loswerden!
War Kogans barsche aber ehrliche Antwort. Schon machte er sich bereit auch diesen Mutanten zu erschlagen, sollte er Alarm schlagen wollen.
Lange schon gelüstet es mich nach der Gesellschaft der Großmeisterin. Hättet ihr die Güte sie mir zu überlassen?
Von mir aus, nehmt sie. Aber gebt mir die Flasche die ihr da habt.
Ein guter Tausch.
Sie führten den grotesken Handel durch.
Ihr seit ein sehr mildtätiger Mann!
Kogan funkelte die kleine Missgestalt diabolisch an.
In der Tat!

Seine Triebe nun befriedigt kehrte er zu Melanie zurück. Sie lag so wie er sie verlassen hatte und er eilte sich die Stufen zu erklimmen und zu ihr zu gelangen. Seine Stiefel polterten die Treppe hinunter nachdem er sich ihrer entledigt hatte. Die morgendliche Kühle kroch ins Zimmer und er zog die Decke unter der Schlafenden weg, nur um sie dann über ihr auszubreiten und selber darunter zu kriechen. Nah rückte er heran und legte den Arm um sie. Die Frau, von seinem Tun ein Stückweit in diese Welt zurückgeholt, schmiegte sich an ihn, halb auf seinem Oberkörper ruhend.
Kogan bettet sein Kinn im goldenen Haar, streichelte sie zärtlich und schloss seinerseits die Augen.

Nur was weggebracht! Erklärte er seine Abwesenheit.