Al-Chtan - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Rasankur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=75) +----- Forum: Der Stadtstaat (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=76) +----- Thema: Al-Chtan (/showthread.php?tid=484) |
- Ildarnor - 11-04-2009 Der Marsch durch die Nacht war nicht sonderlich berauschend. Auch wenn er ab und an das Gefühl gehabt hatte, dass man sie verfolgte. Ein Blick in die Dunkelheit half da auch nicht weiter und Storn hatte ein oder zwei Feuerstöße nach etwas geschickt, dass wohl in seiner Nähe gewesen sein soll. Er hatte versichert, dass eine Kreatur auf 4 kräftigen Beinen direkt hinter ihm war. Storn war aus ganz bestimmten Gründen nach hinten verfrachtet worden. Sollte es nämlich zum Kampf kommen, dann sollte seine Flammenwand hinter ihnen sein und nicht den Weg gen Schwarzen Drachen verhindern. Aber alle waren sich des Wahnsinns des Pyromanen sicher und deshalb glaubte ihm auch keiner. Bis auf eine. Ayris schien sich in der Diskussion zurückgehalten zu haben und Ildarnor glaubte ein kaum zu sehendes Nicken ausgemacht zu haben. Seit dem Moment an, war er auch selber mehr auf der Hut gewesen. Im Anschluss kam es zu keinem weiteren Gespräch und nur noch das Rauschen des Wüstenwindes, der über den teils sandigen, teils steinigen Boden blies, erfüllte die stille Nacht mit einem Hauch von einem Geräusch. Fast wäre der Hüne beim Gehen eingeschlafen, als er am Horizont einige leuchtende Punkte wahrnehmen konnte. Bald stellte sich heraus, dass es die Truppen des Schwarzen Drachen waren. Je näher sie kamen, desto deutlicher wurde die Streitmacht, die bereit zum Abmarsch war. Innerlich ärgerte er sich darüber, dass er keine Pause bekommen würde und auf demselben Weg in Kürze wieder zu der Pumpstation zurückkehren würde. Sie passierten die zerlumpten und undisziplinierten Palta, die man grob zu einem Mob zusammengepeitscht hatte, dass dieser eine Art Quadrat bildete. Ganz von alleine schienen die in Schwarz gerüsteten Krieger der Rasankuri die Formation gefunden zu haben und hielten sie mit eiserner Entschlossenheit. Nach dieser eindrucksvollen Disziplindarstellung folgte eine ganz seltsame Truppenansammlung. Gänzlich in Leder getauchte Gestalten mit Gasmasken starrten zu ihnen. Bei dem Anblick dieser Kämpfer gaffte Ildarnor nur verblüfft zurück. So etwas Ähnliches hatte er schon einmal irgendwo gesehen. Sie sahen den Truppen des Blutpakts recht ähnlich, sahen jedoch auch wieder anders aus. Dann offenbarte sich Ihnen der Schwarze Drache. Sofort spürte er die Aura, die er ausstrahlte. Diese Macht und Konzentration, konnte durchaus erschütternd sein. Aber ab und an hatte dieses leise, latente Geflüster in seinem Schädel einen Vorteil. Es lenkte von solchen Einflüssen ab. Auch wenn er es nie verstand, vermochte es doch seine Furch zu unterbinden. Ayris war die Erste, die das Wort erhoben hatte und ganz anders als sonst in einer sehr gewählten Sprache mit dem Anführer kommunizierte. Sie benutzte schleimige Worte, die er nie verwendet hätte. Dennoch stimmte ihr bericht, sodass er neben sie trat, um seinen Senf dazuzugeben. Er hatte dabei vergessen sich hinzuknien, wie es der Rest des Lagers bei der Ankunft des Fürsten getan hatte. „Schwarzer Drache. Es stimmt was diese Frau hier sagte. Dennoch wollten einige von uns versuchen das Lager zu infiltrieren, um sich der Beobachtungen sicher zu sein. Leider scheiterte dieses Vorhaben an fehlendem Mut." Verächtlich hatte er auf den Boden neben sich gespuckt, wobei dem Rotzbatzen ein kurzer Blutstrahl folgte, als die Lippe Ildarnors aufgeplatzt war. MIt dem Arm wischte er sich den blutgetränkten Speichelfaden ab und fuhr mit seiner Erklärung fort, während ihm das eitrige Blut in den Mund floss. "Nichts desto Trotz würde ich es nicht so auf die leichte Schulter nehmen, wie die gute Ayris hier neben mir. Es mag ja sein, dass es einfache Hütten sind und eine niedrige Mauer. Aber wer sich dahinter verschanzt kann mit Waffen, die weiter als fünfzig Meter reichen, auch bei Angreifern schweren Schaden anrichten. Zudem befanden sich drei Lastwagen im Lager. Ich zweifle nicht an der Stärke eurer Truppen und auch nicht an eurem taktischen Verstand. Ich wollte euch nur warnen.“ Letzteres hatte er sicherheitshalber noch angefügt, sodass es nicht ganz zum Klugscheißer gemacht wurde. Eine alte Marotte aus Zeiten der Imperialen Armee. Als er geendet hatte, trat er einen Schritt zurück. Mal sehen, was die anderen sagen würden. - Kogan - 11-04-2009 Die als Zügel dienende Eisenkette um die gepanzerte Faust geschlungen blickte der Fürst von seinem Ross auf die zurückgekehrten Späher herab. Im Besonderen auf Ayris und Ildarnor, welche sich scheinbar darin überbieten wollten ihm Bericht zu erstatten. Natürlich konnten sie seine Regung nicht von dem grinsenden Drachenschädel ablesen. Leicht geneigt, in Eisen getrieben und zu ewigem Hohn erstarrt. Kein Muskel bewegte den erzenen Panzer und lediglich das Carnak drehte seine Ohren in die Richtung der Geräusche und schnaubte ab und an, fast so als bewerte es den vorgetragenen Bericht geringschätzig. Auch Balius und Meroch waren hinzugetreten, der eine die Arme vor der fassförmigen Brust verschränkt, der andere seinen grimmigen Hammer geschultert. Weitere Unterführer bildeten einen groben Kreis, ihre verhüllten Gesicht sparten wenigstens die Augen aus und ließen den Menschen erahnen. Bei dem, den sie den schwarzen Drachen hießen, waren an dieser Stelle nur schwärze Löcher. Nun bahnten sich zwei der latexverhüllten Gestalten einen Weg durch die Umstehenden und machten damit ihrer Herrin die Passage frei. Auch wenn die Sonne sich erst träge anschickte das Land zu foltern schritt die Hohepristerin unter einem Sonnenschirm einher. Bespannt war dieser mit etwas das verdächtig nach gegerbter Haut aussah. Auf einer Bahn hätte man glauben können eine verblasste Tätowierung erkennen zu können. Dem Gasmaskenträger schien es vollkommen egal zu sein ob er eine Waffe oder eben diesen Schirm tragen musste. Die Priesterin selbst war in etwas gekleidet das jenen die sich für gewöhnlich als Gottesmänner bezeichneten sicher einen Herzinfarkt eingebracht hätte. Natürlich blieb sie dem Latex treu, mutete der Kunststoff doch an für sie das zu sein was dem Khornekrieger die Bronze. Dennoch hatte das aufreizende Gewand nichts gemein mit den schmucklosen Vollkörperanzügen ihrer schlafwandlerischen Garde. Zwar bestand er aus dem gleichen, nachtfarbigen Material, war aber mit roten Besetzen verziet. Oberhalb der Taille ein enganliegender Anzug, die heikelsten Stellen anrüchig ausgespart, alles zeigend und doch nichts offenbarend. Unterhalb lief diese Huldigung an den dunklen Prinzen in einen knappen Rock aus. Er erlaubte es ihr nur kurze Schritte zu machen, was ihrem Gang etwas Divenhaftes verlieh. Nachdem Melanie es geschafft hatte einen opernreifen Auftritt inmitten von Staub, aufgewirbelten Salz und schwitzenden Kriegerleibern aufzuführen ließ auch Kogan endlich Worte vernehmen. Die tiefe Stimme drang wie aus den Gewölben jener Halle der Toten, verborgen unter den schweigenden Steinen Rasankurs, durch das Metall des Helmes hervor. Diese hier, Niedersten der Nierderen, erhielten einen simplen Auftrag. Erfüllt scheint er wohl zu sein, denn andernfalls ständen sie kaum vor mir. Auch erfahre ich aus ihrem Redeschwall was ich wissen muss. Ausdruckslose Worte, ohne das sich die Waagschale dem Missfallen oder der Anerkennung zuzuneigen schien. Sie kommen zu mir, wie trunken. Sie beugen das Knie nicht vor mir, kriechen nicht im Dreck, wie die Würmer die sie sind. Ihren Worten haftet keine Ehrerbietung an. Nicht für mich, nicht für die Götter, nicht für das Chaos. Verlachen sie seine Macht, die uns alle leitet? So muss es sein, denn spukt dieser dort nicht auf das Land welches mir allein zugestanden ist, durch das Recht meiner Geburt? Sie reden davon wie sie meine Befehle umgehen wollten und es aus Feigheit nicht taten. Schwärzen sich gegenseitig an und erhoffen Nachsicht vor dem Blick des Drachen, auf das sein Atem die anderen verbrennen mag. Mein Handwerk ist das Schlachten. Ich trinke das Blut meiner Feinde und ergötze mich am Geschrei ihrer Sippen. Meine Recht ist simpel. Enthauptet sie, sag ich. Hackt sie in Stücke und werft sie den Hautseglern zum Fraß vor. Pfählt sie, lasst sie von den Bestien des Sandes zerreißen. Kogan nahm die Linke vom Sattelknauf und beschrieb eine gönnerhafte Geste. Ihr seht, ich bin in diesen Dingen nicht sehr fantasievoll. Die Hohepriesterin hingegen... Eine bedeutungsschwangere Pause folgte. Nun sie weiß um die Kunst der Bestrafung, dessen könnt ihr sicher sein. Der Fürst wand sich an Melanie. Was würdest die Stimme der Vier vorschlagen? Was soll diesen hier als Lohn für ihren Eifer widerfahren? - Melanie Zaebos - 11-04-2009 “Erhabenere Männer, wie bezaubernderes Weibsvolk verneigte sich in den äonenalten Sand zu euren Füßen, mein Fürst, bedeckten ihre geschorenen Häupter mit blutvergorener Asche manches Imperiums, euch zu huldigen. Doch wie mir scheint, gleichen manche eurer Krieger dem Vogel Phönix, welcher sich aus der umgebenden Brandstätte zu neuem feurigen Glanze erhebt um seinem eigenen Schöpfer nur leidigen Spott zukommen zu lassen. Er ist ein wagemutiger, wankelmütiger und allzu feiger Gefährte, dieser brennende Adler, welcher uns allen so sehr verhasst ist, und in gewisser Weise vermag man seinen degenerierenden Makel an diesen Leibern zu erschmecken, wie die Schlange, welche zum Zeichen ihres Zischelns, die Spitzen mit der Fährte bestreicht und jene somit erkennt. Es sind ihrer zwei, ein schönes Kind und ein wahrhaftig eitriger Talos, aus den brütenden Tümpeln des Großväterchens entstiegen diese holde Jungfer wohl zu beschilden? Senkt die Augen herab zum spitzen Stiefelspieß, schlagt die Lider nieder, beugt die Knie und fallt in den Staub, wie es eurem Range entspricht, Paltasklaven. Hütet eure unwürdigen Zungen, welche nicht geschaffen mit den göttlichen Entitäten zu palavern, geschweige denn ihnen den Sinn zu erklären, oder man möge sie euch aus dem Rachen reißen und euch am eigenen Blute ersaufen lassen, wie es einem Lügner und Verräter gebührt. Doch sagt mir, Kind, aus welchem Stamme entspringt ihr, dass ihr nichts wisst über die Sitten und Gebräuche dieser Welten, und dennoch in einer solchen Heerschar reißt? Ich sehe es in eurem Herzen… treibend auf der spiegellosen Oberfläche eures Seelensees… Furcht, Angst? Panik umschlingt euer trommelndes Herzlein mit eisigen Ranken, verengt euch den Muskel und quetscht ihn gleichsam? Dennoch, sprecht ihr wohl gesittet und voller Lungen, als wäre diese nicht etwa euer göttlicher Gebieter und unsterblicher Messiahs, ihr zögert nicht und zögert dennoch wissend um den Lohn welcher euch droht, sollte die eure Aussage missfallen. Und eine eigentümliche Gesellschaft ist es, in welcher ihr reist, nicht wahr, denn wo ich in euch den flüchtigen Kuss des Prinzen zu erspüren gemahne, zieren jenen die Liebenswürdigkeiten seines verfaulenden Ahnherren, wie manch anderem ein Diadem. Ihr beide, eigentümliches Paar, entspringt nicht diesen abgelegenen Gestaden und wurzelt nicht in das selbe Fleisch und Erdenreich wie all die anderen, euch haftet ein triefender Abszess an, ein verstecktes Aufflackern, ein ersterbendes Kerzlein, welches gemahnt an die einstmalige Verdorbenheit, ein Leichenmal, welches der Hüne wohl auf seiner Brust getragen haben muss.”, was nun folgte mochte eine absurde Groteske sein, denn offensichtlich schien sie kaum weiteres Interesse an der umgebenden Welt zu besitzen, anstelle dessen erfüllte sich ihre innere “Leere” vielmehr mit stagnierenden Emotionsfetzen, überfließende schwungvolle Palladen aus unterschiedlichen vernarbten Mäulern gewispert, bedrängend, wie befreiend vom Ungewissen, aber auch hochgradig gefährlich wenn man dies nur ansatzweise zuließ, “O großmächtigster Fürst von Nacht und Meer, jene Sklaven behaftet der Makel des lodernden Leichengottes, wenngleich sie ebenso Zeichen und Gaben der mächtigen Vier tragen. Ihr gesprochenes Wort erscheint mir von zweifelhaftem Wert, allein der Enkelsohn ermahnt seine Gefährten und nennt sie schadhafte Feigling, welche nicht gewillt waren ihr erbärmliches Leben für eure allgewaltige Herrlichkeit zu opfern. Durch ihre zögernden Taten und ihre suhlende Schande erweisen sie ihrem Gebieter schlechte Ehre, und gemäß der Tradition, werden sowohl Sklaven als auch deren Treiber bestraft. In Ermangelung des Namens, ist es die Kür der Zunge des Bekenners, jenen zu offenbaren, auf das man ihn bestrafen mag, mitsamt seiner Schar, sofern diese nicht vermag wahrhaftigeres Zeugnis abzulegen.” - Kogan - 11-05-2009 Nun! Da hört ihr es... Die Stimme aus dem Drachenhaupt klang immernoch ausdruckslos in ihrem dumpfen Tenor. Doch nun legte Kogan die Hand wieder geduldig auf den Sattelknauf und beugte sich ein wenig nach vorn. Weisheit liegt in den Worten der, die hinter den Schleier trügerischer Realitäten zu sehen vermag. Sie geht hinter den Reihen, sie hört das Wispern der Götter wie ein Brüllen. Welche Anmaßung, würden wir ihr Gesagtes ungehört verklingen lassen. In den Rängen der Meinigen sind also Männer und Frauen die das Joch des doppelköpfigen Adlers noch nicht vollends abgelegt haben. Das mag wohl angehen, einigen erschließt sich die Wahrheit nicht in einem Blitz des Erkennens und es bedarf der stetigen Wohltat des Warps um sie zu befreien. Ich beuge mich dem Rat der Priesterin und räume euch die Chance auf das Leben ein. Wie ihr vielleicht bemerkt habt bin ich niemand den die Zurschaustellung von Aufmüpfigkeit beeindruckt, nur weil ihr sie in euer Dummheit mit Mut verwechselt. Es gibt jene die sich über ihren Stand erheben und sie sollen meine Herolde sein, doch euch haftet diese Aura der Bestimmung nicht an. Es reduziert sich auf eine einfache Frage. Deren Antwort über Leben oder Sterben entscheidet. Wieso kehrte ihr zurück ohne auf den Rat eures Kameraden zu hören und die Siedlung zu infiltrieren? - Ad`razbe - 11-05-2009 Sie liefen in die Schwärze, doch in ihm flackerte das Feuer der geschürten Wut. Dummschwätzer, dilletante Schauspieler, schwachsinnige Ignoranten. Warum ausgerechnet er? Hatten sie es wirklich nicht verstanden oder war es Blindheit? Egal, sie hatten es geschafft ohne ein Massaker geschlossen den Rückweg anzutreten und doch, die Zeit spielte gegen sie. Zügigen Schrittes trieb ihn sein Körper voran, der bereits wieder in die schmerzvolle Monotonie des Gewaltmarsches verfallen war. Die Gruppe trieb sich, Atem für unnötges Geschwätz war zum Glück nicht vorhanden und somit hing wohl jeder seinen Gedanken nach. Rechtzeitig oder nicht erreichten sie schließlich ihren Ausgangspunkt. Eine versammelte Masse, bereits in grober Formation wartete, wartete wahrscheinlich auf sie. Die Sonne war daran wieder einen tödlichen Tag zu bescheren, doch noch war es kühl und die Nacht hatte die Oberhand. Ob Magals Frage überlegte sich Ad`razbe in die Rolle des Überbringers zu schlüpfen und verwarf diese Idee doch wieder. Er würde nicht vortreten und freiwillig hier schreien, nicht freiwillig als Sündenbock dienen. Nein, wenn schon Magals Entscheidung darauf fällt seine Redekünste hinter Schranken zu halten, so würde auch er diesem Beispiel folgen. Sollte jemand anders den Anfang machen, man konnte immernoch reagieren. Sie schritten an den sonderlichen Kriegern vorbei, Ad`razbe beäugte die Sänfte für mehrere Augenblicke etwas genauer und wunderte sich ausgerechnet so ein Fortbewegungsmittel hier anzutreffen. Viel mehr fragte er sich wer damit gereist sein mochte, denn dem Schwarzen Drachen traute er dies nicht zu, wenn er sich mal nicht in ihm täuschte, aber das Bild des mächtigen Carnaks und dem schwer gepanzerten Reiters bestärkte ihn in seinem Verdacht. Sie schritten näher, doch während zumindest Ayris und Ildamor recht nahe herangingen, hielt er selbst einen gebührenden Abstand, senkte ein Knie auf den Boden und verneigte das Haupt. Wirklich wohl fühlte er sich in dieser Geste natürlich nicht, dennoch waren es Bildung, Verstand und Ehrfurcht, die ihn eines Besseren gelehrt hatten. Wie vermutet ergriff Ayris das Wort, doch selbst zu seinem Erstaunen wirkten ihre Worte gewählt und entschlossen, als habe sie sich diese ihre ganze Reise schon zurecht gelegt. Leider vergaß sie dabei jegliche Etikette und für den berüchtigten Tropfen, der nun das Faß zum Überlaufen brachte, war sich Ildamor nicht zu schade. Wie ein Henkersbeil knallte die Antwort des Schwarzen Drachen auf sie hinab, aber es hätte genauso gut seine Axt sein können. Schwer war der Speichel den Hals hinab zu schlucken, sein Herz pochte in seiner Brust wie als Warnung. Dann kam der Auftritt. Bereits bevor er auch nur das Geringste sehen konnte aus seiner Position, erfüllte ein süßer Duft seine Nase. Mochten es seltene Blütenextrakte sein? Nein, eine leichte Unternote schwang mit, seltsam, sie hatte etwas Bitteres. Er könnte schwören er kannte den Duft und doch war er ihm auf einer Weise befremdlich. Er erkannte noch eine Note, noch etwas was er nicht zu deuten vermochte. Lang nicht so deutlich wie der Hauptduft oder die andere Note und doch noch weniger vertraut. Oder vielleicht doch? Es war nicht einmal im Ansatz vergleichbar mit irgend einem Parfum, das er kannte. es lockte ihn, verführte seine Sinne nach Tagen der Reise in dieser Öde, es war ein einzigartiges Erlebnis. Schritte näherten sich ihm, dennoch konnte er selbst mit einem seitlich geschielten Blick nur Bruchstücke der Person ausmachen. Der Sand verbarg ihr Schuhwerk, aber es waren auch die freien Beine die seinen Blick einfingen und fesselten. Erst als sie ihre Stimme erhob besann er sich wieder auf seine Etikette und starrte auf den sandigen Boden vor sich. Eine weibliche Stimme, sie sprach in Metaphern, jedes Theater hätte sich daran ein Beispiel nehmen können. Es war Freude und Angst zugleich, ein Ohrenschmaus, wenn er doch nicht selbst in dieser Lage wäre. Nein, sie alle waren nun misslicher Lage, sie gleichen einem Spielball, hin und hergeworfen zwischen dieser Unbekannten und dem Schwarzen Drachen. Die Frage des Kriegsfürsten war ein harter Schlag ins Gesicht, der nicht hätte besser gerichtet sein können. Jetzt mussten sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, einen zweiten Anlauf würde man ihnen nicht gewähren. Er wurde es tun. Wenn sie auch sterben mussten, dann hatte er wenigstens selbst die Chance genutzt und sie nicht sinnlos an einen der Minderbemittelten vergeben. "Ehrwürdiger Schwarzer Drache... Erlaubt einem eurer bescheidenen Diener das Wort zu erheben." Er machte eine Pause, lauschte in die entstandene Stille auf nähernde Schritte oder eine andere Reaktion auf seine Worte. Er sollte keine empfangen, lediglich ein gefühltes Grunzen aus dem unheilvoll anmutenden Helm schien ihm eine Art Erlaubnis zu erteilen. Ohne seinen Blick zu erheben fuhr er mit einem unwillkürlichen Schlucken fort. "Wir hatten stets den uns erteilten Befehl im Visier. Wir sollten die Siedlung auskundschaften und mit den gewonnenen Informationen zu Euch zurückkehren. Eine Infiltration stand zur Debatte, doch die örtlichen Gegebenheiten bargen ein zu hohes Risiko entdeckt zu werden. Der Abstieg in die Senke stellt eine freie Fläche dar, ohne große Möglichkeiten der Tarnung. Wären wir entdeckt worden, so wäre es ihnen ein leichtes gewesen uns aufzureiben und schlimmer noch, es wäre die Verteidigung in Alarmbereitschaft versetzt worden. Ich will mir nichts anmaßen was Eure Pläne angeht, doch wir wollten kein unnötiges Risiko eingehen, welches Euer Vorhaben gefährden könnte." - Naradas - 11-05-2009 Zuerst hatte Naradas versucht sich beim Eintreffen ins Lager zurückzuziehen und sich der Berichterstattung vollständig zu entziehen. Nachdem man sie entsannt hatte die Lage auszukundschaften, hatte er nicht erwartet das sich in der Zwischenzeit das gesamte Heerlager vergrößern und in Bewegung setzten würde. Als ihnen also nichts übrig blieb, als sich direkt unter den Augen von Meroch und einem weiteren Heerführer dem Schwarzen Drachen zu stellen, hatte er sich dezent im Hintergrund halten wollen. Zusätzlich hatte die Anwesenheit der dämonischen Energien welche der Fürst in sich trug, Einfluss auf Naradas Körper genommen. Die sonst so dezente Mutation seiner Augen brach sich in Form kalt, hellblau glühender Augäpfel bahn, welche dünnen Nebel absonderten. Natürlich war ihm die Ursache nicht vollständig klar, dennoch waren die Veränderungen deutlich spürbar. Sein gesamtes Sichtfeld war in einem leichten blau gehalten, manche Bewegungen erschienen ihm besonders deutlich und verlangsamt, während andere in den Hintergrund traten, Manch ein Gesichtsausdruck war wie von einer hochauflösenden Kamera festgehalten, manch anderer verwaschen und kaum zu erkennen. Nichtsdestotrotz war der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens deutlich zu erkennen. Je länger das Gespräch andauerte, desto mehr packte ihn de Lust Ayris und den sturen Ildarnor ein Messer in den Rücken zu jagen. Möglicherweise war es ihnen nicht bewusst oder einfach nur egal, auf alle Fälle waren sie dabei sie alle in eine sehr unschöne Lage zu bringen. Wusste der Teufel warum Ayris und vor allem Ildarnor sich in den Vordergrund hatten drängen müssen, der alte Magal war vielleicht der einzige der sicher in der Lage war den Fürsten mit Worten zufrieden zu stellen. Zumindest den Fürsten. Als dann auch noch Adrazbe wie ein Wurm zu Grabe kroch ohne ein besseres Bild als völliges Scheitern auf sie warf musste er eingreifen. Im Unterbewusstsein war sich Naradas sicher, dass ihn die beunruhigende Anwesenheit der in Latex gehüllten, grünäugigen Schönheit, deren Augen und Worte bei ihm den bitteren Geschmack der Vernichtung hinterließ, dazu brachte noch vor Ayris und Ildarnor zu treten. Die verschlungenen Worte und ihr herausforderndes Auftreten machten deutlich, dass der Fürst sie zwar alle erschlagen würde, wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzten, die Frau jedoch schien in der Lage zu sein, den Weg zum Tod weit steiniger zu gestalten. Wenn man annahm, dass es damit ein Ende hätte. Wie auch immer er befand sich sogar noch näher am Fürsten und seiner Begleiterin und versucht ihren, beziehungsweise letzten, oder auch einzigen Trumpf auszuspielen, zumindest soweit Naradas informiert war. Großmächtiger Herr der Ebenen, mächtiger Drache. Durch die vorangegangenen Worte ermahnt, ging er in die Knie und beugte sein Haupt vor dem gepanzerten Reiter und dessen Begleiterin. Er hasste sich selbst, dafür das er dazu gezwungen war. Und sein Gegenüber dafür, dass er ihn dazu zwang. Sein Zorn lies die glühenden Augen noch weiter aufflammen, sodass der Boden vor seiner Nase von leichtem Blau erhellt wurde, bevor er sein Haupt wieder erhob und auf den Knien zu dem Fürsten aufblickte. Sicher werdet ihr nicht erwarten, dass die zugegeben unbeholfene Einführung alle Informationen und Hintergründe enthält, die den aktuellen Fortgang der Mission beeinflusst haben und immer noch tun. Sicherlich war es unklug, ohne eine klare Kommandostruktur eine derartige Mission anzutreten, doch die Notwendigkeit zu Eile verhinderte entsprechende Regelung. Naradas Auge wanderte weg vom Fürsten und zog ohne das sich der Kopf auch nur um einen Millimeter bewegte, zu der peitschentragenden, blonden Hexe herüber, bevor es ruckartig wieder dahin zurückzuckte, wo es hingehörte. Nämlich starr auf den Fürsten gerichtet, auf ein winziges Zeichen lauernd das Einsicht liefern würde in die Psyche seines Gegenübers. Aber gerade der Aufmarsch des Heerzugs bestätigt doch die Entscheidung welche getroffen wurde, auch wenn die Einfalt dem unübersehbar Kurzsichtigen bedachtes Vorgehen als Furcht erscheinen mag. Missionen wie diese müssen es doch sein, die unter den Niederen, jene offenbaren, die sich durch besondere Eigenschaften von dem blinden Befehlsempfängern unterscheiden, beispielsweise wenn der Befehl erfüllt wird, auch wenn sich die Umstände ändern. Auch wenn es wider erwarten gelingen sollte den Kopf aus dieser Schlinge zu ziehen, was würde es nutzen wenn er aus versehen den Auftraggeber bloßstellte und dieser ihnen dann klammheimlich Schaden zufügte. Wieder wanderte sein Auge zu einer anderen Person, er fasste Meroch ins Auge der offensichtlich in der Lage wäre den Kopf jedes einzelnen von ihnen mit eine einzigen Hand zu zerquetschen. Er musste seine Worte noch vorsichtiger Wählen… da war auch noch Bane der mit der Schrotflinte auf sie wartete. Immerhin dieser Gedanke brachte ein leichtes Lächeln auf Naradas Gesicht. Da ja offensichtlich der Aufmarsch der Truppen bevorstand, wie es ja auch der Fall ist, erschein es sinnvoll, das Risiko nicht einzugehen, den Versuch zu wagen weiter in die Gebäude einzudringen und in Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden, was ja unmittelbar mit der erhöhten Wachsamkeit der Bewohner verbunden gewesen wäre. Ich hoffe ihr bedenkt, dass die offensichtlichen Ziele, die mit der Eroberung verbunden scheinen, die näher zu erwähnen ja unnötig ist, im Falle einer Entdeckung sicher gefährdet wären. Ihr werdet sicher bemerkt haben, dass ich zu Beginn erwähnte, das die Mission immer noch fortgeführt wird auch wenn doch alle entsandten Personen hier sind. Wenn ihr erlaubt… Langsam aber nicht so das es den Eindruck hätte erwecken können das Naradas der Meinung wäre, der Fürst müsse Attentate aus nächster Nähe fürchten, schlug er den Mantel zur Seite und offenbarte das allerlei Gerät welches er am Gürtel trug, unter anderem die einzelnen Elemente des Klingenstabes und holte das Kom hervor, mit dem eine Verbindung zu RS-47 hergestellt werden konnte. Wenn es euer Wunsch ist, kann ein von mir selbst konstruierter mechanischer Wächter euch über alle sichtbaren Geschehnisse informieren. Außerdem kann er genaue Daten über die Maße der Gebäude und die in der Zwischenzeit vonstatten gegangenen Wachwechsel oder auch Patroulliengänge liefern. Er hob die Hand in die Höhe, sodass der schwarze Drache, das auf der offenen Hand ruhenden Kom erkennen konnte. Wenn es euer Wunsch ist, so wird ich mir Freuden die vollständige Freigabe der Dateien, Aufzeichnung und des Nutzerprotokolls von RS-47 initialisieren. - Ildarnor - 11-05-2009 Ildarnor war die Anspannung nicht entgangen. Die Luft war so schwer und voller Energie. Die Mächte des Warps waren hier so stark in zwei Gestalten vertreten, die nicht unterschiedlicher sein konnten. Fast konnte man meinen, dass Ildarnor und Ayris die schwachen Gegenstücke vom Drachen und seiner Begleiterin waren. Doch jeder der diese Anmaßung getroffen hätte, wäre seine Existenz auf der Stelle losgeworden. Genau wegen dieser Gedanken, die Ildarnor in den winzigsten Windungen seines Gehirns vernahm, kniete er sich hin und zollte dem mächtigen Herrscher vor sich den ihm gebührenden Respekt. Auch sein massiger Kopf senkte sich mit Blick auf die verstaubten Steinplatten.Er hörte ruhig der in Leder gekleideten Frau zu, wie sie von dem Imperator sprach und dass eine Kerze ausgehen würde. Prophetisches Gerede, mehr war es für den ehemaligen Soldaten nicht. Doch genau daraufhin hatte sich der Fürst ein wenig beruhigt und fragte mittlerweile nach den Gründen der Zurückhaltung. Gründe, die ihm Ildarnor gerne gegeben hätte. Aber es gab einige Personen, die ihm zuvorkamen. Naradas und Adrazbe. Schlemig und kriecherisch versuchten sie ihre Haut zu retten. Entweder man stand zu dem, was man tat oder man biss halt in den sauren Apfel. Einer nach dem anderen versuchte gerade den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Für ihn war wichtig, dass er seinen Standpunkt vertrat. Vielleicht gab es in dieser neuen Welt ein wenig mehr Freiraum für Individualismus - die imperiale Armee gestattete herzlich wenig davon. Als Naradas zu Ende gesprochen hatte, fuhr Ildarnor mit gesenktem Kopf direkt fort: "Schwarzer Drache, Furcht und vermeintliche Schläue liegen manchmal nah beieinander. Bestraft uns, wenn euch danach ist, doch wisst, dass ich und vielleicht einige der für euch Mitgereisten keine Angst vor dem Tod hatten. Ich hätte nicht einmal Angst davor, von euch getötet zu werden." Einige der Umstehenden schluckten bei dieser wahrhaft ausgesprochen Farce, doch ehe die Aussage jemand in den falschen Hals bekommen konnte, korrigierte Ildarnor seinen vermeintlichen Fehler. "Ich wäre gerne gestorben, in dem Wissen, mit einem mächtigen Wesen wie ihr es seid, gekämpft zu haben. Ich habe ein neues Leben begonnen. Dafür kämpfe ich. Denn der Imperator ist ein verdammter Lügner!" auch bei Ildarnor machte sich die unglaubliche Warpenergie bemerkbar. Einige Eiterpusteln platzten auf und ließen seinem "Blut" freien Lauf. Seine Augen quollen leicht hervor und seine Stimme hatte sich in eine viel düstere verwandelt. Es mochte auch sein, dass die Energien Nurgles Einfluss auf Ildarnor nur verstärkten. "Ein abscheulicher Schwächling der die Gerechtigkeit predigt und tatenlos in seiner Kammer liegt. Sollte er jemals wieder auferstehen, wird das Chaos zur Stelle sein und das Recht sprechen, welches er verdient hat." Es war eindeutig und jeder wusste, dass Ildarnor bei weitem nicht die Mächte hatte, um mit einem Wesen solch einer Stärke zu konkurrieren. Er könnte sich ja nicht einmal mit dem schwarzen Drachen messen. Doch es bewies in seinen Augen seine Überzeugungen und Ambitionen. Außerdem waren der letzte Satz bezüglich des Sieges des Chaos über das Imperium war bereits vergessen und ein leicht dümmlicher Blick wäre in den Augen des Mutanten zu sehen gewesen, hätte er nach oben geschaut. Ildarnor fand, dass er genug geredet hatte und verharrte nun still und schwieg. Sollten die anderen weiter versuchen ihre Haut zu retten. - Kogan - 11-05-2009 Er lenkte das Tier näher an den knienden Ad'razbe heran und zog bedächtig die Axt aus der Lederschlaufe am Sattel. Das dornenbewehrte Blatt besaß in etwa den gleiche Höhe wie der Brustkorb des Adligen. Du! Kogan legte die flache Seite an die Schulter des Palta und drückte ihn beiseite wie ein Kind. Tritt zurück in die Reihen, du bist entlassen. Nun drehte sich der Drachenschädel Naradas zu. Das Geschübe der Rüstung machte dabei keinen Laut. Du glaubst mich belehren zu müssen über die Grundzüge von Strategie und Taktik, kleiner Mensch? Mich, der ich bei der Belagerung der ewig roten Festung von Arra-Ttul die Mauern erstürmte, vor zweitausend Wintern, als die Bestienmenschen König Lengurs das Land mit Feuer überzogen? Nur die Wahrheit deiner Worte legt sich als Gegengewicht auf die Schwere deines Hochmuts. Aber es ist ein trügerisch leichter Ausgleich. Meinst du denn ich hätte nicht meine Späher ausgesandt, Männer und Frauen die für das Leben was euch auf so harte Probe gestellt zu haben scheint, wenn ich nicht mehr bezweckte als die Anzahl derer zu erfahren, deren Köpfe schon heute Mittag meine Banner zieren werden? Du glaubst also Eile hat euch keinen Befehlshaber zugestanden, ja? Ich führe ein Heer durch die lebensfeindlichste Ödnis dieser Welt und du kommst zu der Überzeugung meine Organisation wäre so mangelhaft das einem Trupp Palta kein Anführer zugedacht werden kann. All das Gerede dieser Unwürdigen brachte Kogans ohnehin nicht sonderlich strapazierfähigen Gedultsfaden zum Reißen. Melanie mochte für kaltes Überlegen und Deuten gemacht sein, er war es nicht. Ihre Argumente drangen nicht länger an sein Ohr, dieses unwürdige Bestreben ihm ihre Vorstellungen und ihre Motivationen zu erläutern. Sie hatten zu tun was er sagte, weil er es sagte! GENUG! Das Geschwätz dieser Narren erzürnt mich! Ein Fuß kam aus dem Steigbügel und trat Naradas so häftig gegen die Brust das er rückwärts fiel und ein gutes Stück durch den körnigen Salzsand rutschte. WENN ES MEIN WUNSCH IST? Zu gütig, mächtiger König der Lumpensammler. Wenn ich dich nicht zerquetsche wie die Made die du bist, dann nur weil das Fünkchen Information in deiner Hand zehn mal mehr Wert besitzt als deine erbärmliche Existenz. UND DU! Die Axt zuckte jetzt wie ein ausgestreckter Finger gegen Ildarnor. Du willst für mich sterben? Mit einem, den gegebenen Sporen zu verdankenden, Satz war das Reittier neben dem Geschöpf Nurgels und Kogan ließ die Flachseite der Axt seitlich gegen den eiternden Schädel krachen. Ein heller Ton von Metall auf Knochen hing eine Sekunde in der klaren Morgenluft. Sogleich setzte er einen zweiten Hieb nach. Was weißt du Auswurf vom Tod? Du fürchtest ihn nicht? Wie überaus tapfer, niemand fürchtet den Tod wenn er ihm wie eine Erlösung erscheint. Und das wird er, sollte ich mich entschließen die Hohepriesterin herausfinden zu lassen wie weit es mit der Schmerzresidenz eine Seuchendieners her ist. Nun ließ er das Carnak auf der Hinterhand wenden und richtete die Stimme an seine versammelten Gefolgsleute. Ausreichend haben leere Worte die Luft meiner Wüste verunreinigt! Lassen wir Klingen und Gewehre die Rede führen! Zustimmendes Gejohle und aneinander schlagende Waffen. Ihr führt uns! Seine gepanzerte Hand schloss die Spähergruppe mit einer Geste ein. Sterben wollt ihr? So sei es denn! Ihr werdet die Ersten sein die auf den Feind zustürmem. Die Peitsche sollte euer Schritt wanken, den Tod sollten es die Götter wollen, den Becher wenn ihr noch atmet so die Sonne im Zenit steht! Das Heer setzte sich in Bewegung wie ein erwachender Leviathan, anfangs schwerfällig, doch mit jedem Schritt zielstrebiger der Beute entgegen. Tatsächlich stellte man Ildarnor, Ayris, Magal, Kelvin, Narradas und Storn an die Spitze der Kriegsschar. Nur der Adlige konnte die relative Sicherheit des Gewalthaufens genießen während hinter den anderen die Peitschen der Sklavenjäger knallten. Doch der Platz Ad'razbes blieb keineswegs unbesetzt. Auch Bane fand sich an der Schnauze der Streitmacht wieder. Ganz so wie die Seherin es angeregt hatte. Man hatte niemanden seiner Waffen beraubt aber das war auch nicht wirklich nötig, hatte man eine Formation Rasankuri im Genick. Doppelt traf es Naradas, denn zu ihm schloss Meroch auf und verlangte die gesammelten Daten zu sehen ohne dabei den Schritt zu verlangsamen. Auf dem Dach eines nicht so weit entfernten Hauses stieß bald darauf ein Wächter einen heißeren Warnruf aus und gestikulierte in westliche Richtung. Füße rannten über gestampften Lehmboden, gebrüllte Befehle weckten schlaftrunkene Männer und ließen sie die Waffen ergreifen. Im Westen stieg eine Staubwolke in der Morgenröte auf. - Bane Karagoth - 11-05-2009 Bane war alles in allem nicht gänzlich unzufrieden. Immerhin war es fast sicher gewesen, dass die Truppe mit ihrem Auftrag überfordert sein würde. Trotzdem war es ihnen nicht gelungen den Job sosehr zu versauen, dass man sich die Mühe gemacht hätte, den Kopf vom Rumpf zu trennen. Jetzt hatte man sie in die erste Reihe geschafft und hatte sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, ihn und die anderen als Kugelfang einzusetzen um das Feuer von dem schweren Fußvolk abzulenken. Glücklicher Weise folgten ihnen so viele Gepanzerte das sie zwar an der Front standen, aber trotz allem ein relativ kleines Ziel darstellten. Gerne hätte er sich mit der Gruppe einmal näher unterhalten, doch der zügige Vormarsch verhinderte das, genauso wie Meroch der sich die Zeit damit zu vertreiben schien, Naradas mit Fragen zu löchern, die er möglichst gründlich zu beantworten suchte. Noch bevor das befestigte Haus und die darum liegenden Schuppen im Sichtbereich auftauchte, teilte Naradas oder vielmehr die blecherne Stimme aus dem Kom dem Heermeister mit, dass das feindliche Lager offensichtlich ihre Ankunft bemerkt hatte und sich daran machte ein paar Männer zu mobilisieren. Die blecherne Stimme fügte noch zahlreiche, zahlenfrohe Sätze hinzu, gespickt mit Optimierungsvorschlägen und prozentualen Angaben über nicht eingetretene Wahrscheinlichkeiten. Bane war gespannt, ob es noch zu weiteren Anweisungen kam oder der gesamte Heerhaufen wie ein Speer auf die winzige Siedlung geworfen würde. - Ayris - 11-06-2009 Ayris wusste nicht was sie hatte erwarten dürfen, genaugenommen hatte sie nur ihrem Instinkt vertraut und danach gehandelt. Wie so oft wenn man auf dem Lebenspfad einschneidende Entscheidungen zu treffen hatte und nur wenig Zeit die richtige heraus zu analysieren. Eines war jedoch definitiv, was sie sofort nachdem sie die große Anführerin markiert über sich selbst herausgefunden hatte; es war ungeheuer töricht und übereilt gewesen. Aus unerfindlichen Gründen existierte in ihrem Hirn immer noch die Karikatur eines drittklassigen Warlords der über eine Meute Briganten herrschte oder das Plagiat eines größenwahnsinnigen Gangsterbosses der sich eines kruden, okkulten Fanatismus bediente um seine Anhänger bei der Stange zu halten. All das war der stählerne Riese vor ihr garantiert nicht. Selbstredend hatte sie schon bei seiner Ankunft bemerkt dass er sich von ihren bisherigen Vorstellungen und Hirngespinsten deutlich unterschied, dass es sich bei ihm um keinen Schwindler oder abgefeimten Betrüger im außerordentlichen Stil handelte, denn dafür fristete er sein Dasein einfach in einer zu gefährlichen Umgebung und umrankte sich mit den lebensverachtendem Geschmeiß das die Völker des Multiversums zu bieten hatte, in solch einer Situation behauptete man sich nicht auf ewig mit leeren Versprechungen und hohlen Taten. Er, der Schwarze Drache, entsprach exakt dem Bild des berüchtigten Fürst wie die leisen Stimmen an den nächtlichen Lagerfeuern ihn beschrieben hatten. Für gewöhnlich hielt man derartige Geschichten für unglaubwürdig oder puren Aberglaube, bestenfalls für übertrieben, doch in seinem Falle wurde seine Erzählung wahrhaft korrekt weitergereicht, von zitternden Lippen, tuschelnd von Mund zu Mund. Jetzt wo sie ihm so nah war, spürte auch sie plötzlich die Intensität die von ihm ausging, irgendwie gleich dem strahlenden Schein den die Sonne absonderte bloß… andersherum. Sie vermochte sich seine mysteriöse Ausstrahlung nicht zu erklären und ihr Körper weigerte sich auf unbegreifliche Weise auch dagegen dies Rätsel zu erforschen. Doch mit der Erkenntnis dass sie einer echten Inkarnation oder eines Berührten des Warpraums gegenüberstand nicht genug, zu seiner imposanten Gestalt gesellte sich noch eine zweite hinzu. Hatte sie vorab noch die flüchtige Frage beschäftigt wie sich denn eine Sänfte in das Lager jener Verlorenen mitten in der Einöde verirrt hatte, immerhin ein Gefährt das Majestäten oder Eminenzen vorbehalten war, schritt nun die Antwort darauf anreizend durch die stummen Reihen der schwarzverhüllten Krieger. Ihre „Gewandung“ - wenn man es so nennen wollte - war alles andere als die schlichte, züchtige Robe einer Priesterin, stellte eher den feuchten Traum eines libidinösen oder von sexuellen Devianzen heimgesuchten Makropoler Nachtclubbesucher dar, auf eine gewisse komödiantische Art gesehen. Ohne Zweifel war sie ein Augenschmaus für die präsente Männlichkeit, blondes Haar, schillernde grüne Pupillen, ein herrlich gerundeter Leib der seine Grazie nicht im Geringsten durch unnötige Bekleidung bedeckte. Gemeinhin mochte eine böse Zunge behaupten dass sich diese junge Frau, fast noch ein Mädchen, die das klerikale Oberhaupt einer Glaubensgemeinschaft sein sollte, aussah wie eine schamlose Prostituierte wie man sie überall in den Slums der Unterstädte vorfinden konnte. Beschaute man sie sich aber expliziter so fielen einem die markanten Verschiedenheiten zu einer gewöhnlichen Sterblichen sehr wohl auf, in etwa die feinen Branchien an ihrem schmalen Hals oder die spitz zulaufenden Zähne die ab und an zwischen ihren blutroten Lippen aufblitzten während sie eine prosaträchtige Flut aus verwirrend aneinander gebundenen Wörtern über der Gruppe ausschüttete, deren Sinn und Bedeutung wohl nur ihr selbst oder einem weiteren entrückten Genius vollständig klar waren oder sein würden. Ayris, die bei den ersten Äußerungen des Schwarzen Drachen bereits schwer zu schlucken hatte und sich innerlich wappnete schon jeden Moment von einer scharfen Klinge enthauptet zu werden, bekam von der labyrinthischen, parabelhaften Redensart der Hohepriesterin Kopfschmerzen. Sie bemühte sich ausnehmend den Zusammenhang ihrer Predigt zu erfassen, doch der Inhalt entschlüpfte ihr beinahe so schnell wie die Blonde sie aussprach. Trotz ihres völlig übermüdeten und überforderten Verstandes filterte sie doch einige für sie wichtige Eckpunkte heraus. Der mächtige Kriegsherr referierte von sich selbst als Schlächter, er horchte auf das Wort der Hohepriesterin durch die vermeintlich die vier… was? Götter des Abseits und Chaos Verbindung mit der Welt der Irdischen aufnahmen. Das Mädchen für sich schien traumverloren, war aber dennoch geistesgegenwärtig, zumindest teilweise. Das was ihren Mund verließ war in Form und Bildung bizarr und künstlerisch, Erzeugnisse eines wahnsinnigen Geistes oder tatsächlich Produkt fremder Einflüsse? Wie auch immer, der Schwarze Drache glaubte ihr und beide schienen überein zu kommen das das Joch oder der Schatten des doppelköpfigen Adlers noch über einigen der Gruppe lastete, woraufhin sie daraus schlossen das diejenigen treulos oder unwürdig seien. Die Außenweltlerin wollte schon zur verbalen Gegenwehr ansetzen, sich und ihre Motivation verteidigen, ihm darlegen was sie vom heiligen Imperium und Terras Licht hielt, aber Ad`razbe, Naradas und Ildarnor kamen ihr zuvor. Nacheinander erklärten sie sich und schilderten ausschweifend dass sie die einzig richtige Entscheidung für die Mission gewählt hatten indem sie sich zurückzogen. Irgendwann explodierte der gerüstete Hüne und schrie sie zur Ruhe. Er brüllte herum, stauchte die besonders Vorlauten und Anmaßenden zusammen und schwafelte seltsames, schwer nachvollziehbares Zeug. Arra-Ttul? Zweitausend Winter? Bestienmenschen? Ihr schwirrte der Kopf, was oder wer war dieser sagenumwobene schwarze Drache? Und dann waren sämtliche Gelegenheiten verstrichen ihre Auslegung nochmals vorzubringen um sich von den anderen abzugrenzen, denn das Ende des Liedes der Schande sollte sein an der Spitze des Heerwurms gegen den Feind zu stürmen, welchen sie vor wenigen Stunden noch ausspioniert hatten. Hätte der Irrsinn in just diesem Augenblick an ihre Schädelpforte geklopft, Ayris hätte ihn begrüßt und eingelassen. Später... Die vereinte Streitmacht war noch keine Stunde in der graurötlichen Morgendämmerung unterwegs, als die Azazernerin plötzlich zu straucheln begann und beinahe zu Boden gestürzt wäre wenn sie nicht gegen die ausfüllende Breite von Ildarnors Mutantenleib gestolpert wäre. Umgehend durchfuhr sie ein Fieberschub als sie in Kontakt mit der dicken, kränklichen Haut geriet und ihr Magen stülpte sich um. Für die Dauer fünf rasender und fünf langsamer Herzschläge, klammerte sie sich an den unförmigen Tonnenkörper da ihre eigenen Beine ihr den Dienst versagten, Hitze und Kälte schüttelte sie wegen der direkten Berührung zu der Seuchenkreatur, ihr wurde speiübel und sie erwartete jede Sekunde sich derart schrecklich übergeben zu müssen das sie danach nie wieder aufhören könnte. Ob es nun der Schlafmangel war, die schlechte Ernährung der letzten Tage, der übermäßige Drogenkonsum, die geballte Aufregung, die ständige Adrenalinausschüttung, das ungesunde Brachwasser in ihren notdürftigen Flaschen oder die verfluchte Wüste selbst, Ayris wurde sich schmerzlich bewusst das sie vollends am Ende war. Sie hatte ihrem Körper schon vorweg zu viel abverlangt, Schonung war nirgends zu erhoffen gewesen, stattdessen hatte sie weitergemacht, hatte sich aufgeputscht gehalten unter allen Umständen. Das rächte sich jetzt. Sie war ausgebrannt, total erschöpft. Sie stand kurz vor einen Kollaps, das spürte sie. Verzweifelt krallte sie ihre Fingernägel an den wandelnden Krankheitserreger, warum musste er ausgerechnet Unwohlsein verströmen? Hätten es nicht feste Muskeln und ein starker, stützender Arm sein können? Nein, das Glück hatte sie schon vor einer Ewigkeit im Stich gelassen. Sie ließ sich von Ildarnor mitschleifen, der ihr Leichtgewicht an sich zunächst gar nicht bemerkte. Abscheuliche Hilflosigkeit stieg in ihr auf, sie musste würgen und husten, ihre Nerven schrien gepeinigt auf und die Welt um sie herum trübte sich. Tränen der Wut und Verzagtheit füllten ihre Augen, sie hatte nicht so lange durchgehalten um nun elendig in der Wüste niederzugehen. „Komm schon… komm schon… reiß dich zusammen… na los…du kannst noch…“ murmelte sie sich anfachend zu, konzentrierte all ihre verbliebende Willenskraft darauf die Taubheit aus ihren Beinen zu verbannen. |