Der Weg durch die Wüste - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Das Umland von Gohmor (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=16) +---- Thema: Der Weg durch die Wüste (/showthread.php?tid=212) |
- Ayris - 05-22-2009 Jewel und Helkosh – wenn es denn ihre wahre Namen waren – hatten ihre verwilderten Antlitze mit einem dermaßen freundlichen Lächeln geziert, das beinahe so warm anmutete wie der harsche Schein der Sonne. Über unrasierten Kiefern blitzten gelblich weiße Zahnreihen auf, höflich zur Sichel geformt, kein verräterisches Muskel zitterte an ihren Schläfen oder den Wangen, stattdessen betonten ihre leuchtenden Augen wie sehr sie sich offenbar über diese Begegnung erbauten. Der schwüle Wüstenwind heulte wimmernd über die Einöde, verfing sich in den Säumen ihrer Staubmäntel und zerrte ein wenig daran. Gelbes Himmelslicht glänzte auf ihren Stirnen, die von einem Schweißfilm überzogen waren. Der Sprecher – Jewel – wagte sich am weitesten vor, kannte vermeintlich keine Scheu vor den Fremdlingen, und ging bis auf zwei Schritte an den gut gekleideten, der als Anführer der Truppe auftrat, heran. Die Hände breitete er kurz in einer Geste der Friedfertigkeit zu beiden Seiten seines Körpers aus und bedeutete dass er keinerlei Hinterhältigkeit in ihnen versteckte. Seine feuchte Zunge leckte einmal über seine spröden Lippen während er den Kopf der Gruppe betrachtete und seinem Empfang horchte. Helkosh fiel hinter ihm etwas zurück, hielt es wohl für angebrachter mehr des Abstandes zu wahren. Die Begrüßung des attraktiven Mannes hatte einen anderen Inhalt als die beiden Ankömmlinge zunächst erwartete hatten, was auf Jewels Miene einige poröse Falten aufwarf. „Oh… wir haben ein Herrschaftsgebiet betreten? Davon wusste ich, nun, wir gar nichts, aber Grenzmarken sind hier draußen ohnehin eine leicht schwindende Sache, das kennt ihr sicherlich auch. Auf jeden Fall danke ich euch für euer herzliches Willkommen, habt nicht gleich auf uns geschossen, das spricht für sich und Bände. “ Er lachte floskelhaft, gekünstelt um die Unterhaltung aufzulockern. „Aber… aber es ist ausgesprochen schade das ihr keine Interesse daran hegt Geschäfte mit uns abwickeln zu wollen, doch wenn ihr nichts habt kann ich das natürlich verstehen. “ Lässig drehte er sich zu seinem Partner um und zuckte lachend mit den Schultern. „Tja Andan, die Wüste macht aus uns allen arme Bastarde, wir sind wahrlich Verdammte!“ Jetzt fassten seine Arme jeden ein der in der Nähe stand. Wie der Stich einer Moskitofliege kribbelte es ihm plötzlich an der linken Seite und als er sich umwandte bemerkte er den mürrischen Blick des muskelbepackten Kriegers mit der flammenroten Tätowierung. „Rasankuri… also das ist er sagtet Ihr?! Und ihr seid einfach nur Ad`razbe und jener hinter Euch heißt Magal… ein Diener und Gehilfe nehme ich an. Und der da kann bestimmt nicht reden was? “ Das war an die Adresse der Hundemutation gerichtet gewesen. Eine wegwerfende Handbewegung. „Ist auch egal, will meinen Riecher schließlich nicht überall so tief reinstecken, aber mein bester Ad`razbe seid Ihr absolut sicher das wir uns gegenseitig nicht ein bisschen aushelfen könnten? Ihr scheint mir intelligent und eine Ahnung zu haben was dort hinten vorgefallen ist… das ist ne Menge Rauch und Ihr erwähntet etwas von einem „neuen“ Herrscher diese Landes… was, was hat es damit auf sich?“ Ich weiß nicht mal von einem alten… außer naja diese Sandflöhe, diese Beduinenstämme, aber die haben sowas doch nicht oder doch?“ - Magal - 05-23-2009 Magal hatte sich gesammelt und trat nun vor. Die Worte seines Begleiters waren diesem zu leichtfertig über die Lippen gekommen und er hatte nun vor die beiden Gestalten zu sondieren. Verzeiht, mein Herr gibt sich nicht mit niederen Dingen, wie plumpem Handel ab. Derartiges überlässt er geflissentlich mir. Was nun den, sogenannten Herrscher dieses Landes angeht, so ist er wahrhaftig kaum mehr als einer jener unzivilisierten Carnaktreiber, die sich erdreisten Anspruch auf Land zu erheben das dem Gouverneur gehört, auf das aber schlimmstenfalls die Hautsegler mehr Anspruch haben als diese Wilden. Darin seit ihr mit mir doch sicher einer Meinung, meine Freunde? Wenn es dort hinten ein wenig raucht, dann doch wohl nur weil diese Tölpel sich darüber in die Haare geraten sind, wer zuerst die schönste Ziege besteigen darf. Er lachte schallend und ebenso unecht wie sein Gesprächspartnern. Hatte aber in gespielter Fröhlichkeit weit mehr Erfahrung als dieser. Was nun den Handel betrifft, so steht mir wohl die Frage nach Angebot und Nachfrage an. Mit was könntet ihr das Krämerhandwerk wohl betreiben, so abseits aller Wege und gefährlich nah an einem Gebiet dem man tödliche Verstrahlung nachsagt? - Naradas - 05-25-2009 Schnaufend arbeitete sich der Geländewagen langsam aber sicher den trostlosen Geröllhaufen hinauf. Fahrzeug wie Fahrer konnte man die Strapazen der vergangenen drei Wochen deutlich ansehen. Dicker Staub bedeckte jeden Zentimeter des Fahrzeugs, in jede Ritze hatte sich Sand, Kiesel und die allgegenwärtige Hitze geschafft. Am Anfang seiner Reise hatte er noch die Klimaanlage in vollem Umfang genutzt, doch schon kurz darauf war Naradas klar geworden, das er sich einen solchen Luxus nicht mehr würde leisten können, falls er weiter in die Wüste vordrang. Da er jedoch keine Wahl hatte als die üblichen Wege hinter sich zu lassen, hatte er also Kühlsysteme und ähnliche unnötige Einrichtungen relativ bald deaktiviert. Einzig die Energiezellen von RS-47 bekamen regelmäßig eine neue Ladung, nicht zuletzt weil er ansonsten, von der ewigen Stille der Wüste, wenn man vom Lärm der Motoren einmal absah, wahnsinnig geworden wäre. Außerdem hatte er nach der zweiten Woche in der ewigen Wüste begonnen etwa viermal am Tag mit der Funkausrüstung auf allen möglichen Frequenzen nach Sendern zu suchen, nur um überhaupt irgendwie zu erfahren ob auf diesem verdammten verseuchten Planeten auch nur noch ein einziges intelligentes Lebewesen existierte. Bis jetzt war aber außer Rauschen und Knistern noch nichts gesendet worden, was er auch hätte empfangen können. Seit zwei oder drei Tagen aber folgte er jetzt schon einer Spur, welcher nur ein blinder nicht hätte folgen können. Dank dieser Spur hatte er bis jetzt sechs kleine verborgene Wüstendörfer und winzige Oasen oder Wasserlöcher gefunden. Nachteil der ganzen Sache war, diese allesamt verseucht und die Dörfer verlassen waren. Zum auffrischen der schon jetzt eher spärlichen Wasservorräte kam er daher kaum, wenn überhaupt konnte er meist nur mithilfe von chemischen Zusätzen und Medikamenten ein zumindest kurzfristig nicht schädliches Trinkwasser erzeugen. Auch wenn er einige der Rationen verwendet hatte um bei einigen umherziehenden Wüstenbewohnern Treibstoff einzutauschen, war zumindest diese Versorgung gewährleistet, der unbekannte Freund, war sehr großzügig gewesen. Trotzdem, seine Kopfschmerzen waren nach und nach schlimmer geworden, die Schmerzmittel mit denen er begonnen hatte diese zu bekämpfen, wurden schon nach so kurzer Zeit nahezu nutzlos, vor einer Anwendung von erhöhten Dosen schreckte er noch immer zurück, auch wenn mit jedem weiteren Pochen in Naradas Kopf die Hemmung genauso bröckelte, wie die Felswüste unter den verstärkten Reifen des Geländewagens. Oben angelangt musste er vom Fahrersitz aus feststellen, das die andere Seite des Schotterberges ncht sonderlich anders aussah als die, der hundert Hügel vorher. Wenn man einmal von der öligen Rauchsäule über einer etwas weiter entfernten Stadt und einer kleinen Personengruppe samt Fuhrpark am Fuße des Geröllhaufens absah. Sichtlich erfreut aber auch etwas unzufrieden, das ihm die Rauchsäule nicht schon früher aufgefallen war, stellte er den Motor ab, schnappte er sich das Fernglas, stieß die Tür auf und betrachtete von der Hügelkuppe aus die Gruppe. Diese wiederum war ein wild zusammengewürfelter Haufen, bestehend aus einem hundsköpfigen Mutanden,vier oder fünf Menschen, darunter einem schwer gerüsteten Hünen, zweier schmutziger Typen die man eher in einer heruntergekommenen Kneipe erwartet hätte. Dann war da noch ein gut gekleideter und eine ziemlich kleiner Mensch. Auch die Zusammenstellung der Fortbewegungsmittel war kreativ. Zwei motorisierte Untersätze und ein einheimisches weißes Carnak. Und alle mehr oder weniger bewaffnet. Während er halb rutschend und halb laufend den Geröllhaufen herunterstolperte, fragte er sich ob es wohl klug war sich einer größeren, schwerer bewaffneten Gruppe zu nähern, andererseits hatte er wohl kaum eine Wahl. Wenn er es nicht tat, würde er auf kurz oder lang in der Wüste stehen bleiben und an einen gemütlichen schattigen Plätzchen langsam vertrocknen…wenn ihm nicht vorher das Hämmern in seinem Schädel offenbarte, das er einen Ork in seinem Kopf gefangen hielt, der nichts besseres zu tun hatte, als tag ein tag aus sein Gehirn durch den Schädel zu treten. Es wurde dringend Zeit das er einem Arzt besuchte. - Ayris - 05-26-2009 Das unangemeldete Einschreiten des weißhaarigen Adjunkten entlockte Mithus Jewel eine verblüffte Physiognomie. Sein unbewölktes Mienenspiel erstarrte für den Bruchteil einer Nanosekunde als er die sich einmogelnde und durchaus gebildete Stimme vernahm mit der der hakennasige Assistent für seinen Herrn einsprang und das Ruder des Gespräches an sich brachte. Des Kopfgeldjägers rechte, strohige Braue zuckte zweimal unkontrolliert, dann gelang es ihm sich auf den Wörterschwall des Lakaien zu konzentrieren und seinen zuvor heiteren Ausdruck wieder vollends herzustellen. Leicht irritiert sprang sein Pupillenpaar von den noblen Ad`razbe zu dessen Diener, dann wieder zurück und verweilte ab dann einfach mal auf dem einen anschließend auf dem anderen. „Ach so handhabt Ihr das… entschuldigt, das war mir… nun, nicht klar. Euer Herr konnte seine Neugierde wohl nicht zügeln und wollte sogleich in Erfahrung bringen woran er bei uns ist… jetzt weiß er es, nichts für ungut. Aber natürlich, behelligen wir ihn nicht mit so niederen Verrichtungen wie… ermüdenden Handel. Ihr habt Recht dafür genügt es wenn ich mit Euch verkehre. Ihr scheint mir beschlagen genug...“ Knittrige Falten formten sich um seine Augenwinkel als er angestrengt versuchte in die Ferne zu schauen, dorthin wo die grauschwarzen Qualmkegel den senfgelben und mit rostigen Streifen versehenen Horizont besudelten. „Soso, ein verwilderter Carnaktreiber hat das angerichtet? Ein ganz schönes Feuerchen für einen… verlausten Ungläubigen, der zwischen Dung und Sand geboren wurde. Und Ihr seid gewiss dass von dort keine Gefahr droht? Oh… ja sicher, der Gott-Imperator beschützt!“ rezitierte er dann rasch und grinsend. „Obwohl ich glaube das dem Gouverneur ziemlich am Ar… Allerwertesten vorbeigeht was hier draußen passiert. Ich will hier ja keine Warpbestien an die Wand malen aber… das Denken der Großen und Mächtigen reicht doch höchstens bis an ihre Stadtmauern und den Pylonen ihrer Schutzschirme. Alles was dahinter liegt und sie nicht direkt betrifft…“ Jewel stieg ebenfalls in Magals schallendes Gelächter mit ein und winkte dabei einmal vielsagend mit der Hand als wolle er etwas in der drückenden Luft verscheuchen. „Aber lassen wir das Gezeter, kommen wir zum Geschäftlichen; Ihr passt gut auf, lobenswert. Ja, in der Tat haben wir nicht sonderlich viel, wie ihr sind wir hauptberuflich keine Trödler, doch die Wüste lehrt uns das alles eher verdorrt und verlottert als man gucken kann. Und da dachten wir uns…“ Fast wie von selbst wanderten Jewels Hände in die Nähe seiner beiden gehalfterten Pistolen wobei er den Finger seiner Linken abspreizte und so seinem Hintermann Helkosh ein Zeichen gab, dann aber plötzlich noch einmal inne hielt als ihn ein frischer Gedanke durchzuckte. Sein von unwahrer Fröhlichkeit verstelltes Gesicht wandelte sich zu einem abgefeimten Grinsen. Kurz durchlief er seinen Entschluss abermals im Kopf und richtete seinen geheimnisvollen Blick danach auf Magal. „Hmm, sag an, ist dein Herr noch von Wohlstand und… Barschaft? Denn wenn dem so wäre… hätte ich möglicherweise etwas für ihn. Dies setzt allerdings voraus das er sich… nun ja, hierher in die Öde aufgemacht hat um weniger konfessionelle Aktivitäten zu betreiben, was ich übrigens vermute. Scharade hin oder her…“ Funkelnde, intensive Augen und ruhige Haltung offenbarten das Jewel nun mit offenem Kartendeck spielte, nicht mehr der naive Landfahrer war für den er sich noch vor Momenten ausgegeben hatte. „Wenn dein Herr zu der Sorte Mensch gehört, die gerne… der Unsitte, Frivolität, Überschreitung frönen oder auf der Suche nach „Lustspitzen“ oder einfach Verbotenem ist, könnte ich da etwas haben was sein Interesse wecken, nein, sein Interesse fesseln wird. Und ich kann dir beteuern dass… sie ihren Preis wert sein wird…in vielerlei Hinsicht.“ Er ließ es bewusst offen um sein Gegenüber sinnen zu lassen. "Aber bevor wir weiter plaudern muss ich erst einmal wissen ob ihr überhaupt die richtigen für mich seid oder ob ich nur meine Zeit verschwende. Also… “ Bedeutungsschwer legte sich seine rechte Hand an den Waffenholster, indes die Linke erneut ein Zeichen an Helkosh kreierte, der einen zylinderförmigen Gegenstand bereithielt. „...kommen wir ins Geschäft?“ - Ad`razbe - 05-26-2009 Im ersten Moment wusste Ad`razbe nicht was der davon halten sollte, dass sich Magal ohne große Vorwarnung "vorschob" und verharrte im Schweigen, während sich seine Augenbrauen kurz nach oben schoben. Mit seiner einnehmenden Art hatte er sich heruasgenommen das Wort für die Gruppe zu erheben und jetzt war es doch Magal, der die sanften Worte wählte, zumindest nach Ad`razbes Empfinden. Es störte ihn nicht, im Gegenteil, er hatte keine Lust sich mit diesen Schergen abzuplagen. Für andere musste solch eine Begegnung ein Segen sein in dieser leeren Einöde, gottverlassen schien sie allemal nicht, doch diese schmierige Art, besser gesagt war sie überspielt schmierig und falsch, widerte ihn einfach nur an. Es war schön in Magal ein Sprachrohr der besonderen Art zu haben und die Vorstellung Magal in der Rolle eines Bediensteten zu sehen erfüllte ihn mit einem innerlichen Schmunzeln. Es war bequem, fast schon luxuriös, er konnte sich gar daran gewöhnen. Dennoch sah er mehr in diesem alten Mann, dieser Kautz war immer für gute Ratschläge und vor allem neuen Wissen gut, genau das was er als Wohlhabender Städtler hier draußen gut gebrauchen konnte. Wie in einer Spirale kreiste der Schmierfink vor ihm um das Wesentliche herum, er hielt wohl nicht viel davon auf den Punkt zu kommen. Dafür war dieser Punkt genau das, was Ad`razbe aufhorchen lies. Wer nicht dumm war konnte hier die Worte wie ein Puzzle zusammenreimen. Was sollte schon so kostbar hier draußen sein, dass man es gerade ihm anbot? Zwar war er nicht in gepflegtester Verfassung, dennoch musste man ihm seine Herkunft oder seinen Stand in irgend einer Weise ansehen. Entweder hatten diese Gestalten eine Glückssträhne beim Plündern erlebt und etwas Kostbares gefunden oder sie hatten etwas bei sich was hier draußen einen hohen Wert beim Handel darstellte, wie Wasser oder Sklaven. Da war das Wortpuzzle komplett, es schien sich um Letzteres zu handeln, eine "Sie". Für einen Moment überlegte sich Ad`razbe seine Antwort an Magal zu richten, damit dieser weiter vermitteln konnte. Magal, richtet den Herren aus, dass ich Interesse bekunde.... Wie herrlich überzogen das doch wäre... ein Jammer... Sein Blick richtete sich auf den Zylinder und er rechnete kurz nach wie viel er noch in seiner Reisekasse hatte. Die Rechnung war schnell angestellt. Abzüglich den paar Schekel, die er im letzten Dorf liegen gelassen hatte umfasste sein Barvermögen eine recht überschaubare Summe gelinde gesagt. Er hatte nie die Absicht seine Reise als wohlhabendes Individuum anzutreten, so etwas lockt nur Aasgeier an. "Ein nettes Angebot. Ihr habt wahrhaft Interesse in mir geweckt, doch leider sehe ich keine Ware dessen Wert man abschätzen könnte." - Magal - 05-26-2009 Und vorher… führte Magal Ad’razbes Rede zu Ende, können wir leider nicht genauste Auskunft über unser Vermögen geben. Immerhin sind wir friedvolle Reisende, die sich kaum ihrer Haut erwehren könnten, kämt ihr auf den Gedanken,… rein hypothetisch natürlich nur, sehr mir meine Frechheit nach, dem Handel letztlich mit Blei zu besiegeln. Wie gesagt, nie würde ich auf die Idee kommen euch derart niedere Motive zu unterstellen, schließlich sind wir doch alle Ehrenmänner. Doch ihr werdet aus eigenen Erfahrung wissen das Vorsicht die größte Tugend ist, wenn man das öde Land bereist. Die Überlegungen des Hexer waren denen seines vermeintlichen Meisters nicht unähnlich gewesen. Auch er war inzwischen zu dem Schluss gekommen das die beiden Spießgesellen menschliche Ware anzubieten hatten. Die ganze Situation war überaus brenzlich. Sie hatten hier zwei Halunken denen man ansah das sie Halsabschneider waren. Nahmen die beiden an das sie bei Ad’razbe viel holen konnten, dann entschlossen sie sich vielleicht Ware und Bezahlung einzubehalten und die Verkaufsverhandlungen mit ihren Waffen zu führen. Magal war sich sogar ziemlich sicher das, dass bisher nur noch nicht geschehen war, weil der stämmige und offenkundig kampferprobten, Rasankuri auf ihrer Seite war. Naja… wohl mehr auf ihrer Seite als auf der dieser Beiden. Genauso gut konnte sich der Krieger entschließen das ihm die Sache zu bunt wurde und es besser wäre alle den Hautseglern zu überlassen. Außerdem hatten Magals Fragen ans Licht gebracht das ihre Handelspartner mehr dem Imperium zugehörig waren, als dem Chaos. Wenn diese Zugehörigkeit auch nur in der floskelhaften Phrasendrescherei bestand, so konnte die ganze Geschichte ziemlich hässlich werden, sollte das Gespräch theologische Aspekte ansteuern. Magal beschloss also das Spielchen noch ein wenig weiter zu treiben. Ich bin aber bereit eine Geste des Einvernehmens zu machen. Einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer gewinnbringenden Beendigung unserer Geschäfte, für beide Seiten. Er kramte in einer seiner Taschen und zog ein Fünf- Schekelstück hervor. Der, ansonsten grünlich-braune, Kupferton der Münze ging diesem Stück ab. Es blitzte golden. Er warf es zwischen die beiden Parteien in den Sand. Seit versichert, mein Herr weiß die schönen Dinge des Lebens zu schätzen und er weiß auch das sie ihren Preis haben. Einen Preis den er zu zahlen bereit ist. … wenn die Qualität stimmt! - Ayris - 05-27-2009 Eine fiebrigheiße Windböe heulte über sie hinweg, verfing sich abermals in langen, von der Sonne gebackenen Gewändern und wirbelte in den offen getragenen Haartrachten der beiden gegensätzlichen vom Schicksal Aneinandergeschmiedeten. Der eine Herr und Meister, der andere Ratgeber und Lakai. Trotz der gesellschaftlichen Unterschiede kombinierten sie sich beiderseitig hervorragend, ergänzten sich aufs vorzügliche. Auf Jewel wirkte es als wäre dieser Magal seines Herrn gewissenhaftes und bedächtiges Sprachrohr, jemand der seine Position liebte und alles dafür tat sie zu behalten, jemand der seinem Herrn Gefallen wollte, denn geschähe seinem Dienstherren Böses wäre auch er unabwendbar davon betroffen. Eine Entwicklung die sicher nicht in seinem Bestreben lag. Nur zu gern kam er seinen Herrn zuvor als fürchte er das dieser zu impulsiv oder zu eilfertig handeln könnte, ohne die möglichen Gefahren für sich und andere dabei richtig abwägen zu können. Dass sich damit ein Untergebener solcherlei Freiheit herausnahm, ungestraft herausnehmen durfte, erstaunte Jewel tatsächlich ein wenig, aber er ließ es sich nicht anmerken. Was er erreichen wollte hatte er erreicht. Er hatte die Aufmerksamkeit Ad`razbe wieder für sich gewonnen. Zugegeben, nach seiner mehr oder weniger offenkundigen Drohung wäre ein anderes Verhalten auch ziemlich befremdend gewesen. „Ah, es erfreut mein waidwundes Herz das Ihr euch erbarmt doch noch in unser Gespräch wieder einzusteigen werter Ad`razbe, als der Mann… nun ja, des Reichtums. Aber sagen wir ich hatte eine Ahnung womit ich Euren vielbeschäftigen, hoch kultivierten und integeren Intellekt wieder auf unsere kleinen Verhandlungen hier umlenken konnte. Und eines garantiere ich Euch, Eure Beachtung wird nicht vergebens gewesen sein, ich würde mir nie erlauben einen Mann euren Formates zu enttäuschen oder mit Belanglosigkeiten zu… zu langweilen. Was meint Ihr? Oh ja, Abschätzung der Ware… na schön, ich will mal nicht so sein.“ Erst jetzt kümmerte er sich um den Einwurf des hohlwangigen Adjunkten, der sie intuitive Interessenbekundung seines Meisters sogleich mit einem Schwall beigefügter Sätze erweiterte in die er auch noch konsequente Doppeldeutigkeiten einflocht was die üblichen Methoden der Kopfjäger anbelangte. Mithus Jewel schenkte Magal ein komplizenhaftes Nicken, er verstand das Anliegen des Dieners und wenn er genauer darüber nachdachte wollte er auch immer weniger ein Blutvergießen. Die Hundekreatur war wirklich verdammt groß und der Rasankuri-Krieger blickte von Minute zu Minute finsterer. Die beste Lösung schien wahrhaftig ein vernünftiges Geschäft… unter Vorbehalt dass sie zahlungskräftig waren. Das goldene Schillern einer im Sand landenden Fünf-Schekel Münze bezeugte dies schon einmal ironisch. „Hehe, Geste des Einvernehmens…klingt gut, muss ich mir merken. Fein, nachdem eine… Anzahlung bereits geleistet wurde wüsste ich nichts was dagegen spräche Euch nicht einen Blick auf die Ware werfen zu lassen. Oder was meinst du Andan?“ Sein Gefährte zuckte nur die massigen Achseln. „Na wunderbar, dann steh da nicht rum wir zur Heiligenstatue gehauen und hol sie her, aber ein bisschen fix wenn ich bitten darf… die Herrschaften haben schließlich dafür bezahlt!“ rief Jewel grinsend und zog verheißungsvoll die ausgebleichten Augenbrauen in die Stirn. Was kommt jetzt? rauschte es Ayris unheilvoll durch den Kopf als sie durch das kleine Fenster spähte und sah wie sich der muskelstrotzende Partner ihres Entführers umwandte und schlendernden, aber nachdrücklichen Schrittes zum Fahrzeug zurückkehrte, wahrscheinlich nach einer scharfen Aufforderung seines Genossen hin. Seinem Gang jedenfalls haftete etwas Griesgrämiges an und auch sein Gesicht spiegelte dieselbe Emotionsbandbreite wider was in ihr, in ihrer eingeschränkten Lage, keine feierlichen Gefühle wachsen ließ. Prompt erinnerte sie sich der Androhung Jewels ihr den derben Kerl als Bestrafung auf den Leib zu schicken, fragte sich aber im nächsten Moment weshalb er das plötzlich tun sollte, sie hatte sich doch bis jetzt brav an seinen Anweisungen gehalten. Trotzdem rutschte sie von der Aussichtsluke weg und spannte ihre Beinmuskulatur an, was immer die da draußen besprochen hatten, vielleicht war es nicht zu ihrem Vorteil gewesen. Womöglich galt sie akut nur noch als Ballast der noch einmal benutzt werden sollte ehe sie sie in der Wüste aussetzen würden oder aber… sie dachte in die völlig falsche Richtung. Sekunden später öffnete sich scharrend die Panzertür der Hinterkabine und greller Sonnenschein begrüßte sie. Der schwitzende Kerl stieg ein und griff nach ihr. Erst im letzten Augenblick konnte er einen mächtigen Tritt in seine Kronjuwelen vereiteln. Erbost fluchte er und zischte etwas wie „Scheiße, ich will dir doch gar nichts. Beweg dich oder ich mach dir Beine!“ Ihr grimmiger Blick bohrte sich in seinen, er ging aber nicht einmal darauf ein sondern packte sie grob am rechten Oberarm und zerrte sie aus dem Wagen. Ihre Stiefel versanken einige Zentimeter tief im Oberflächensand und ihre Augen musste sie wegen der abrupten Helligkeit zusammenkneifen, doch was sie außerhalb erwartete hatte sie schon durch das Fenster revidiert. Nicht gerade mit Herzlichkeit zog der Menschenjäger sie hinter sich her und stellte sie schließlich gut sichtbar für alle Präsenten zwischen sich und seinen Kameraden, eine Pranke weiterhin um ihren Arm geschlossen. Das Ekel Jewel trat dichter an sie heran, so dicht das sie seine schorfige, ausgetrocknete Fratze fast vor Augen hatte und seinen aasigen Atem riechen konnte. Mit zwei Fingern einer Hand strich er ihr in einer Geste der Zärtlichkeit eine Strähne schwarzen Haares von der glatten Wange, was sie rebellisch den Kopf zur Seite drehen ließ. Schon sammelte sie Speichel in ihren Mund. „So, das ist er also der große Moment. Der Moment wo man entweder enttäuscht wird oder aber das erhebende Gefühl des Glücks in seiner Brust verspürt. Ihr müsst für euch selbst entscheiden welches von beidem nun für euch zutrifft. Doch wenn ihr mir erlaubt eine persönliche Anmerkung zu machen, die Ware ist von ausgesuchter Qualität, sie ist nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch brandgefährlich wenngleich sie auf den ersten Blick nicht so wirkt. Dennoch ist sie eine leibhaftige Ketzerin deren Ergreifung das Imperium beträchtlich honoriert. Keine Ahnung was sie alles auf dem Kerbholz hat, aber sie ist ne verurteilte Terroristin und ihr ist’s gelungen von Egir Septimus zu fliehen, eine beachtliche Leistung… mir hat sie ihr Geheimnis wie sie das vollbracht hat noch nicht verraten, vielleicht vermögt ihr es?!“ Abwechselnd schaute er zu Ad`razbe wie Magal. „Und das da…“ Er schüttete das einsame Goldstück mit einer Fuhre staubigen Sandes zu. „ist nicht meine Währung, ich rechne ihn Tausenderschritten oder… Truhen.“ - Magal - 05-27-2009 Aha! Magal klang nicht sonderlich begeistert oder beeindruckt. Vielmehr überaus skeptisch. Er trat vor und schenkte dem Mädchen einen langen, prüfenden Blick. Ganz so wie es ein Viehhändler getan hätte, der ein Squam- Squam begutachtete. Das er ihr nicht in den Mund griff um die Zähne zu begutachten schien der einzige Unterschied zu sein. Er umrundete Ayris einmal und besah sich ihre Kehrseite eingehend. Dann legte er eine Hand ans Kinn, so als ringe er mit sich selbst. Etwas alt ist sie, wohl über die fünfundzwanzig. Schwarze Haare…hmmm. Er blickte zu Ad`razbe als wisse er ganz genau das dies nicht unbedingt dessen Vorlieben entsprach. Mir scheint es doch etwas absonderlich das ihr ihre Eigenständigkeit so hervortut. Nicht gerade eine Tugend für eine Sklavin. Temperament gut und schön, mein Herr ist erstklassig darin einen Willen zu brechen, doch dieses Weib scheint mir weniger Wildkatze, als denn reißende Bestie zu sein. Wenn sie eine gesuchte Verbrecherin ist, dann sind ihr sicherlich allerlei Kopfgeldjäger, vielleicht sogar die Behörden, auf der Spur. Wir würden uns kaum mehr als Ärger einkaufen. Außerdem, wenn sie den Tätigkeiten nachging die ihr so ausladend beschriebt, dann hat sie sicher Narben, oder gar Krankheiten. Wer weiß denn wem sie sich im Gefängnis alles verkaufen musste? Nein meine Freunde, was ihr habt ist keine gute Ware. Eine alternde, gefährliche Irre, vermutlich mit Verfolgern auf dem Hals und sicherlich vollkommen ungeschult in der Liebeskunst. Mir scheint für dieses Stück Fleisch müsstet ihr uns bezahlen, damit wir es euch vom Hals schaffen. Und dennoch… In der Wüste ist eine hellhäutige Frau… ihr einziger Vorzug wohlgemerkt, nicht vollkommen ohne Wert. Vielleicht tun wir euch den Gefallen und nehmen euch diese Belastung ab. Ihr erlaubt das wir uns beraten ja!? Das war weniger Frage, als Feststellung und Magal wartete auch keine Zustimmung ab. Gemeinsam mit dem Rasankuri und dem Slaaneshanhänger brachten sie einen kleinen Abstand zwischen sich und die beiden “Händler“, ohne sie jedoch dabei aus den Augen zu lassen. Magal ergriff das Wort. Wir müssen sie töten! Wir haben nicht wirklich etwas das wir ihnen feil bieten können, allerhöchstens das Trike. Sollten sie auf den Handel jedoch nicht eingehen werden die Waffen sprechen. Was meint ihr Freund Bane, erster der Rasankuri, könnt ihr es mit ihnen beiden aufnehmen? - Bane Karagoth - 05-27-2009 Bane zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet das der kleine Kerl etwas anderes tun würde als die beiden zu Tode zu reden. Mittlerweile konnte er es aber kaum erwarten, den beiden Plünderern kräftig in den Arsch zu treten. Trotzdem, Bane hob den Kopf und warf einen weiteren Blick zu den beiden Kerlen hinüber, von denen einer die fremde Frau festhielt. Dann blickte er wieder auf den Kleinen herab und brummte: Vielleicht. Braucht ihr die Frau? Weil die beiden ziemlich viel Sprengstoff bei sich haben. Aber ich auch. Eine nur mäßig gut gezielte Granate, und es gibt einen großen Knall. Da die beiden keine Rüstung tragen, sollten sie eigentlich nicht einmal meine Granate überleben, ganz zu schweigen was ihr eigenes Material anrichten wird. Dafür wäre es aber besser wenn ihr auch nicht zu nahe dran steht. Das gleiche Problem gibt es falls ich einen mit der Flinte umniete. Die einzige Alternative wäre der Nahkampf. Dabei sind sei aber leicht im Vorteil, der eine ist sehr stark, und ohne Rüstung sind sie viel schneller. Trotzdem. Sollte auch klappen, solange sie nicht auf die Idee kommen, mit ihren eigenen Granaten zu werfen… Er verstummte, wartete was die beiden erwidern würden, während er geschützt von Magals und Ad`razbes Körper nach einer Granate an seinem Gürtel griff. - Magal - 05-31-2009 Magal nickte, nachdem kein Einspruch von Ad'razbe zu hören war. Also straffte er sich kurz und wandt sich um. Sein Gesicht wandelte sich von einer Sekunde auf die nächste, von ernst und entschlossen, zu gelassen und gönnerhaft. Wie ein Vater, derr seine Söhne nach Jahren der Trennung wiedersieht, breitete er die Arme in großer Geste aus. Meine lieben Freunde, so kommt unser unverhofftes Treffen zu einem glücklichen Abschluss, wie mir scheint. Mein Herr ist bereit euch diese, fluchbeladene, krumbeinige Dirne abzunehmen und euch von ihrer, unzweifelbar unangenehmen Gegenwart zu befreien. Nun werdet ihr euch sicher fragen zu welcher Summe, die nicht mehr als freundschaftliche Geste sein kann bei einer solchen Fettel, der ich meine verstorbene Frau, der Imperator möge ihrer Seele mit samt Übergewicht gnädig sein, vorziehen würde. Er lacht und schöpfte gleichzeitig neuen Atem. Zu welchem, kleinen Obolus also? Sicherlich habt ihr schon gedacht das wohl ein zweistelliger Betrag mehr ist als dieses Geschöpf je wert sein wird. Und... er hob in gespielter Drohung den Zeigefinger, ginge es nach mir, so wärt ihr gewiss nicht so vorteilhaft davongekommen. Aber ach, mein Meister ist zu gnädig für diese Welt, ja vermutlich für alle Welten, die um die Sonnenkrone unseres geliebten Imperiums kreisen. Ich muss es wissen, dringe ich doch immer wieder auf ihn ein um seine Mildtätigkeit etwas zu mindern. Doch was kann einer wie ich schon ausrichten gegen die Gesinnung eines Heiligen? Hört also zu welch großzügigem Angebot er sich hat hinreißen lassen. Eine theatralische Pause folgte. Er ist bereit euch das Fahrzeug zu überlassen. Magal trat beiseite um den Blick auf das staubige Vehikel frei zu geben. Unglaublich, nicht wahr? Dieses Schmuckstück, umweltabgeschirmter Technologie gegen dieses, er hielt die flache Hand seitlich neben den Mund, als befürchte er sie könne mithören, leider ganz und gar nicht abgeschirmte Weibsbild. Ich an eurer Stelle würde einschlagen und das Weite suchen eher mein Herr erkennt was er da erworben hat. |