Koron III
Ankunft in Rasankur - Druckversion

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- Ayris - 06-30-2009

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Ihre Worte erzielten Wirkung. Wenn auch nicht die welche sie sich erhofft hatte. Kaum der Bedrängnis entronnen von ihren Wärtern niedergeschossen zu werden, die jähe Freiheit vor den Augen, strömten die ehemaligen Sklaven Hals über Kopf aus ihrem zeitweiligen Gefängnis und spritzten in alle Richtungen davon. Den drei Menschenjägern war es tatsächlich gelungen gut ein Dutzend Wesen ihrer Autarkie zu berauben und sie unter ihre Knute zu zwängen, bei den meisten der vorbeeilenden Geschöpfen schien dies auch keine große Herausforderung gewesen zu sein, denn ihre Körper waren ausgemergelt, die Pupillen in den tiefen Höhlen zuckten dumpf bis fiebrig und ihre Bewegungen waren unüberlegt und holprig. Vier der Gestalten waren so sehr mit türmen beschäftigt das Ayris sie lediglich als huschende Schemen wahrnehmen konnte bevor sie im Wirrwarr der Gassen eintauchten und voraussichtlich auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Einen fünften jedoch fing sie ab als er an ihr vorüberziehen wollte und ergriff ihn brüsk am Arm.

Bei ihm handelte es sich um einen Wüstenbewohner, das verriet ihr die ledrige Haut, das schwarze Haar und die kohlenartigen Augen wie auch die schmutzigen und zerrissenen Lumpen, welche um seine hageren Gliedmaßen schlotterten. Erschrocken stierte der Mann ihr ins tropfnasse Antlitz als sie ihn packte und an seiner Flucht hinderte. Aber die Außenweltlerin war zu aufgeputscht um auf seine Angst Rücksicht zu nehmen und fuhr ihn schroff an: „Hey, was denkst du was du da machst? Davonlaufen? Alleine?! Sitzt bei dir noch alles fest oder bist du auch schon so durchgeknallt wie deine ausgerissenen Freunde! Da draußen wartet nur der Tod auf euch, begreift ihr das nicht? Wir müssen zusammenhalten!
Ihr unfreiwilliger Gesprächspartner flatterte daraufhin mit seinen dichten Brauen und schüttelte bockig den Schädel. Ebenso bemühte er sich wieder Herr über seinen Arm zu werden und ihre klammernde Hand abzuschütteln. Was Ayris allerdings ehrlich aufgeben ließ war die Tatsache des Gebrabbels von Sprache welche sich über die dicken Lippen des Beduinen ergoss. Der Knilch verstand nicht ein Wort von dem was sie sagte und umgekehrt war genau dasselbe.

Frustriert stieß sie den quasselnden Idioten von sich und strich ihn von ihrer Gleichung. Der Einheimische stolperte ein wenig zurück und fuchtelte dann wild mit einer Faust an ihre Anschrift. Für Beschimpfungen war anscheinend immer Zeit. Aus welchem Anlass auch immer verlor sich sein Blick aber kurz darauf hinauf zum pechschwarzen Himmel und was er dort schaute, erstickte die Schmährufe in seiner Kehle und ließ seinen Leib erstarren. Einen Moment stand er dann noch da wie ein steifes Abbild seiner selbst, aber im nächsten flogen seine Hände panisch zu seinem Gesicht um eine Veränderung übelster Art vorzunehmen. Die wahnsinnige Umgestaltung vollführten seine Finger und Nägel, den mit diesen Werkzeugen kratzte er sich die Augäpfel aus dem Kopf um nicht mehr sehen zu müssen, zerkratzte er sich die Haut um nichts als den eigenen Schmerz mehr auf ihr spüren zu können, riss er sich die Ohren ab um das quälende Geschrei auszusperren und zerbiss sich die Zunge um nicht den Trügereien des Geschmacks zu erliegen. Wimmernd vor Schmerz brach er hinter der Azazernerin in die Knie und weinte leise vor sich hin. Eine blutige Aufführung der finsteren Autoritäten, eine furchtbare wie scheußliche Zurschaustellung ihrer Macht über den Geist des Schwachen.

Nicht nur ihr jagte dieses plötzliche Geschehnis einen grauenhaften Schauer die Wirbelsäule herab, auch die übrigen, noch nicht Geflüchteten hatten die unvermittelte Verwandlung von blühendes Leben in verwelkenden Tod beobachtet. Der Schrecken war ihnen in die Mienen gemeißelt, aber ein jeder war so gescheit nicht den Fehler des Unglückseligen zu wiederholen. Man forderte keine Götter oder Dämonen heraus. Außer vielleicht einem, mochte man mythologisch veranlagt sein, hätte man durchaus zugestehen können das jener Koloss von Mutant die Stützpfeiler des Himmelszelts hätte zum Wanken bringen können, jedenfalls kam er Ayris in diesem Augenblick so vor wie er stampfend und eine klirrende, schwere Kette um einen massiven Arm geschlungen, auf sie zutrat. Es mussten nicht unbedingt Primarchen oder heilig gesalbte Märtyrer sein, urtümliche, rohe Kraft erschien manchmal desgleichen eindrucksvoll. Die Kreatur war hässlich, gelb gestraffte Haut bedeckte seine Muskelpakete, Wundmale zierten ihn wie Kokarden. Und während die restlichen Versklavten den Blick niedrig hielten, die Leichen der getöteten Fleischfänger durchsuchten - dem Bewusstlosen dabei den Schädel einschlugen – um an Schlüssel, Waffen und anderes Verwendbares zu kommen, giftete die wandelnde Mutation sie an.

Das Ungetüm überragte sie um gut eine halbe Manneslänge, von der Breite gar nicht zu sprechen, die Pranken vermochten sie zu zerquetschen, dennoch erwiderte sie seinen einschüchternden Drohblick und hob selbstbewusst das Haupt um keine Unterlegenheit zu demonstrieren.
Ob ihr mir zu Dank verpflichtet seid das ich eure erbärmlichen Leben gerettet habe überlasse ich euch! Einige von eurer Rotte scheinen ja geradezu erpicht darauf zu sein geradewegs in ihr eigenes Verderben zu rennen nachdem man sie aus ihrem gegenwärtigen erlöst hat!“ keifte sie nicht minder aggressiv dem Riesen entgegen.
Hirnlose Bande… ich will hoffen das wenigstens einer unter euch ist der noch halbwegs bei klarem Verstand ist! Du scheinst mir… recht intelligent und stark wenngleich du auch unerträglich stinkst, im Grunde habe ich nichts gegen Abhumane… aber in unserer Lage kann man sich wohl kaum seine Verbündeten aussuchen! Hör zu; da oben über uns öffnet sich irgendeine Bösartigkeit und diese Stadt ist durchdrungen von Mördern, Geistern und anderem abscheulichen Gesindel, hilf mir und ich helfe dir!“ Sie ging ein gewaltiges Risiko ein indem sie auf den Mutanten zuschritt, die Stahlklinge von sich schleuderte und ihm ihre Eisenfesseln hinhielt um ihm zu bedeuten sie davon zu befreien. Die metahumanoide Kreation konnte nun wenn sie es denn wollte ihren Kopf zwischen seinen Pranken zerdrücken und sie lachend in den Bodensatz stoßen oder aber sich auf ihre Seite schlagen und somit zu einem bizarren Partner werden. Die Entscheidung lag bei ihm oder dem prinzipienlosen Wirken der Vorsehung die über alle Geschicke des Universums bestimmte.


- Magal - 07-01-2009

Unser Bestreben liegt wohl eher darin nicht selber die Beute einer Jagd zu werden. Es war sinnlos, wollte man Bane erklären das er sie fast gänzlich ohne Schutz zurückgelassen hatte. Magal war sich sicher das der Rasankuri das Prinzip dahinter ohnehin nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen würde. Wer in dieser Umgebung einer Armee angehörte und dazu schienen die schaurigen Krieger zu zählen, hatte sich sicher nicht gerade durch Mitgefühl ausgezeichnet. Darüber hinaus lies die Erleichterung, darüber das der Kämpfer nun wieder an ihrer Seite war, jeglichen Vorwurf unausgesprochen. Magal war an wesentlich furchteinflößenderen Orten gewandelt, doch gerade darum wusste er um die Gefahren die hier lauerten. Nicht vielleicht oder unter Umständen, sondern faktisch existent.
Um eine dieser Bedrohungen handelte es sich sicherlichter auch bei der Masse aus Fleisch und Muskeln, die sich da vor ihnen aus der Dunkelheit schälte. Sicherlich war der Mutant, etwas anderes konnte es nicht sein, die Ursache für die panische Flucht, die sie beobachtet hatten.
Der Hexer zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die Kreatur um Bane darauf aufmerksam zu machen.
Geehrter Bane, wenn ihr meinen bescheidenen Rat hören wollt, dann erschießt diese Bestie dort.
Dann plötzlich ließ sich eine weitere Gestalt ausmachen. Die entflohene Sklavin! Dieses unselige Weibsstück, das nichts anderes als Verzögerung und Ungemach über sie alle gebracht hatte. Halb würtend auf sich selbst, war er es doch gewesen der die Verhandlungen um ihren Erwerb geführt hatte, keifte er Bane zu. Auf Heimlichkeit nicht länger bedacht.
Tötet sie! Tötet beide und befreit die Welt von dieser Pest! Gefahr und Ärger in einem Zug beseitigt.


- Bane Karagoth - 07-02-2009

Was?

Bane blickte zu dem zugegeben ungleichen Paar herüber. Mit einem Mal zeigte Magal eine ganz andere Seite von sich, zuvor hatte Bane noch gedacht der kleine Kerl würde alle Probleme mit seiner flinken Zunge lösen. Aber jetzt hatte ihn anscheinend irgendetwas so sehr getroffen, dass das beharrliche Lächeln wie fortgewischt war.

Dann schuld ich Ad`razbe ein Dreirad…zumindest wenn er noch lebt. Abgesehen davon das ich dann neue Munition brauche. Und was den Dicken angeht, er hat sich mehr oder weniger allein befreit, offensichtlich wurde er von den Göttern gesegnet, warum also sollte ich diesen Funken Göttlichkeit ohne Not auslöschen?

Die beiden hatten sie entdeckt, alles andere war auch nicht gerade realistisch, wenn man Magals Ausbruch bedachte.

Es ist nicht meine Aufgabe befreite Sklaven zu erschlagen, wer seine Sklaven nicht unter Kontrolle halten kann, dem geschieht das gerade Recht. Und wenn es Ad`razbe nicht gelingt seine Sklavin wieder einzufangen, dann wird wohl ein anderer den Besitz beanspruchen, der stärker ist. Und bildet euch nicht ein, dass ihr mir Befehle erteilen könnt.

Hinter der stählernen Teufelsfratze konnte man Banes Gesichtausdruck nicht erkennen als er an Magal und Naradas vorbeistapfte und sich den beiden aufrecht und sichtlich unbeeindruckt näherte. Die Schrotflinte wanderte langsam von rechts nach links, nicht zielgerichtet aber dennoch bedrohlich wie der Kopf einer Schlange die sich vor und zurück wiegt bevor sie zustößt.


- Naradas - 07-02-2009

Magals Aufforderung war ebenso überraschend wie Banes bestimmte Reaktion darauf. Naradas nachm sich zusammen und erhob sich langsam. Heimlichkeit war jetzt sinnlos, der gelbe Riese und die entlaufene Frau hatten sie gesehen, Bane wirkte so als wolle er die beiden oder auch nur einen der beiden in ein Gespräch verwickeln, jedenfalls hatten seine Worte deutlich gemacht, das er kein Interesse daran hatte die beiden an Ort und stelle zu töten. Was die Situation noch seltsamer machte. Bis jetzt hatte Bane mehr den Anschein erweckt, das er ein gnadenloser Totschläger war und nichts lieber tat als zu töten. Vielleicht waren das nur Worte aber zumindest erweckte er den Anschein als wäre Blutdurst und Gier nicht der einzige Beweggrund der ihn antrieb. Andererseits war es seltsam das es Glaube sein sollte, was ihn wirklich bewegte. Wenn die Truppen in dieser Region sich vom Glauben inspirieren ließen, war es mehr als notwendig, das er sich Wissen über deren Glaubensstrukturen verschaffte, vor allem weil er sich so gut wie sicher war, das die Zuflucht von der in dem Schreiben die Rede gewesen war, diesen oder zumindest einen Ort wie diesen gemeint hatte. Die Hinweise waren mehr als deutlich. Noch extremer als in den Worten die Tarian, Abarion und Ashoka zwischen den Zeilen geliefert hatten, wurde hier der Glaube an einen Götterkomplex dargestellt, welcher sich der Imperialen Doktrin stark entgegensetzte. Das Wissen um den Glauben der hier Lebenden, mochte helfen, in dieser Einöde besser zurechtzukommen. Für ihn selbst, der sich niemals mehr als nötig mit dem Glauben an sich beschäftigt hatte, war es seltsam, dass sich gestandene Männer und Frauen in ihren Handlungen so stark beeinflussen ließen. Er konnte verstehen das man als Teil des Klerus in den Genuss mächtiger Verbündeter und an zahlreiche Ressourcen gelangen konnte. Aber worin, in einer staubigen Wüste in der es an erster Stelle ums Überleben gehen musste, der Nutzen eines Glaubenssystem bestand war ihm nicht klar. Trotzdem, wenn eine ganze Stadt die vollständige Auslöschung riskierte, so hatte man es wahrscheinlich mit Wahnsinnigen zu tun. Andererseits hatte Tarian zumindest gewusst, was er wollte. Und auch er hatte von Göttern gesprochen.

Von welchem Segen redet er? Der Dicke sieht aus als wurde er nicht länger als ein paar Tage überleben. Der Haut nach hätte ich gesagt er ist schon gestern gestorben. Ich denke auf einen solchen Segen kann ich verzichten.

Da er sich langsam wieder zu erholen schien, reichte er Magal den rechten Arm, damit sich dieser daran hochziehen konnte, zumindest wenn er sich wieder Halbwegs beruhigt hatte. Gleichzeitig hoffte er das Magal nicht auf die Idee kam vor lauter Wut von ihm zu fordern, das er sich um die Beiden kümmern sollte, denn es wahr unwahrscheinlich, dass er auch nur einen Hauch einer Chance haben würde, wenn er in seinem Zustand in den Nahkampf käme. Andererseits er bezweifelte das Magal sich zu einem derart Verstandsfernen Gefallen hinreißen ließ. Denn dann hätte dieser ihn auch so verrecken lassen können, ohne sich die Mühe machen ihn zu heilen.


- Ildarnor - 07-05-2009

Chaos in seiner reinsten Form – bei der Ruine mit Bane und Ayris, im Hintergrund weitere Gestalten

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Sie hatte sich eben einen der Befreiten gegriffen gehabt und was darauf passierte, hatte der Pesthüne noch nie in seinem Leben gesehen. Doch anstelle von Ekel oder Erschrockenheit reagierte er dem Folgenden mit regem Interesse, was ihn doch sehr überraschte. Wie konnte er bei diesen Bildern noch so gelassen sein? Bei dem Geschnatter was der Kerl von sich gab? Bei dem irren Blick, der nach oben gerichtet war? Es lies ihn kalt…unglaublich kalt. Kein Zucken ging durch den Leib Ildarnors, als der Sehnerv zwischen den Fingern des Irren herunterbaumelte und samt zerquetschtem Augapfel zu Boden fiel. Auch regte er sich nicht, als der Mann sich selbst die Haut zerkratze, dünne rote Rinnsale aus den zerfurchten Stellen liefen und auch immer noch nicht, als seine Hände zu den Ohren wanderten, an ihnen zerrten und rissen. Selbst als sich der Kiefer dieses Wahnsinnigen schlossen, um die Zunge vom Leib zu trennen, war der Riese die Ruhe in Person. Der Mann rollte sich auf dem durchweichten Boden zusammen, verdreckte die Wunden und schluchzte heftig.
Sein Leben ist verwirkt. Kein Grund es länger ansehen zu müssen.
Fast hatte er Mitleid mit diesem gequälten Wüstenbewohner. Doch die Laute, die der gegeißelte Beduine von sich gab, dröhnten in seinem Schädel. Ildarnor näherte sich gelassen dem sich krümmenden Würmchen im Schlamm. Er kniete sich hin und auch wenn der Typ vor sich seiner Sinne beraubt hatte, starrte er den Mutanten doch tatsächlich mit seinem blutigen Augenhöhlen an. Und obwohl er nicht mehr sprechen hätte können, bewegte er seine Lippen und formten ein Wort, was eindeutig war und im Kopf Ildanors erklang: Leben. Kopfschüttelnd ergriff das Monstrum des Nurgle, der ehemalige loyale und moralisch korrekte Soldat, den Schädel des Mannes. Mit einem Ruck war es vorbei. Ein martialisches Knacken untermalte das spontane Ableben eines von den Göttern gefolterten Geschöpfes.
Ildarnor war eine Bestie geworden, aber hatte unwissend einen Teil seiner Menschlichkeit beibehalten.
Auch wenn er einen Moment lang unachtsam gewesen war, war er sich sicher, dass man ihn nicht angreifen würde. Ihm fehlte zwar jede Erklärung zu dieser Annahme, aber er war sich einfach sicher gewesen. Sein Umfeld bestätigte ihm auch diese. Die Befreiten waren zwar verstört, durchsuchten jedoch, wenn auch nun bedeutend zurückhaltender, weiterhin die Leichen nach Wertgütern. Ayris kam derweil auf ihn zu und machte doch tatsächlich ein Angebot zur Zusammenarbeit. Dabei warf sie ihre tödlichen Klingen beiseite und hielt die Hände, die übrigens auch in Ketten waren, in seine Richtung. Jetzt wo sie so vor ihm stand, fiel ihm ihr attraktiver Körper und das hübsche Gesicht auf. Sie war nicht sonderlich aufgetakelt, doch ihre schlichte Schönheit gefiel ihm sehr. Eine hübsche Frau die kämpfen konnte und dazu noch äußerst mutig war. Nein. Ihr würde er nichts antun. Vor allem, da sie gerade das gegenseitige Helfen vorgeschlagen hatte. Jemand der sich so in die Hände eines unbekannten begab, konnte entweder nur dämlich sein oder aber genau das Gegenteil. Ildarnor fackelte nicht lange. Er ergriff mit seinen rauen und groben Pranken die Kettenverbindung zwischen den Schellen. Noch einmal blickte er in die traurigen und doch so trotzigen Augen der Frau, ehe er mit Leichtigkeit die eisernen Fesseln trennte.
„Gut. Du kennst nun meine Antwort. Nenn mich Ild…“

Plötzlich ertönte Gekeife. Rasch huschte sein Blick auf die vermutete Position. 3 weitere Personen standen dort und stritten wohl gerade. Hatten sie das Schauspiel von eben mitbekommen und planten nun ihre nächsten Schritte? Ziemlich unklug das auf offener Straße zu machen. Eine ihm nicht minder große Gestalt löste sich plötzlich von dem Dreiergespann und bewegte sich zielgerichtet auf sie zu…im Anschlag eine Waffe. Ildarnor wusste noch, wo das Lasergewehr gelegen hatte. Weil die ihnen wahrscheinlich feindlich gesinnte Gruppe zu laut gewesen war, hatte er noch genug Zeit zum Reagieren gehabt. Er warf sich zur Seite, brüllte zu Ayris:“Runter!“, rollte durch eine Pfütze, ergriff das Lasergewehr und drückte ab. Er wusste, dass er kein guter Schütze war. Seine Augen machten ihm immer Probleme. Der Schuss ging dementsprechend ein paar Meter neben Bane in den Boden und verspritzte heißen Schlamm.
„Ein Warnschuss! Noch weiter und in deiner Brust klafft ein Loch, durch dass ich deine Begleiter bestaunen kann.“
Schrie er selbstsicher hinüber. Ein Bluff musste gut sein, wenn er funktionieren sollte. Mit angelegter Waffe kniete der Hüne zielend auf Bane in einer Suppe aus wässriger Erde, Blut und anderen kleineren Organen.


- Die Stimme - 07-05-2009

[CENTER]Einstiegspost für Kelvin Thar[/CENTER]

Wochen, Tage? Unmöglich zu bestimmen. Mal war es dunkel, der Himmel verdeckt von Wolken, schwärzer als die schwärzeste Nacht. Dann wieder grelle Sonne, ein Kosmos aus weißem Licht, unbarmherzig und grausam. Stürme ohne Zeit, zugebracht in Höhlen, Felsnischen oder vergraben in giftigem Sand. Sein Begleiter? Ein wortloses Gespenst, groß und dünn, wie die abgestorbenen Bäume, Totenfingern gleich in den Himmel weisend.
Nicht einmal, während der ganzen Reise durch das tote Land, nahm er die Atemmaske ab, schien kein Gesicht zu haben außer das der glotzenden, runden Sichtgläser, die langezogene Filterschnauze, die Haut aus schwarzen Gummi. Sicherlich aß er nur wenn Kelvin schlief. Wie sollte es auch anders sein? Nichteinmal dieser merkwürdige Kamerad kam ohne Wasser und Nahrung aus.
Oder?
Weiten aus gebackenem Boden. Salz, das unter den Füßen knirschte, Nebel aus Chlor über brodelnden Tümpel aus giftigem Schlamm. Wenn es eine Hölle gab, so war dies hier ihr Botschaftsgebäude im Diesseits.
Selbst konnte der Halbling sich nur von faden Proteinriegeln ernähren. Styropor hätte wohl ein geschmacklich höherwertiges Mahl abgegeben. Immerhin erhielt sie am Leben und in der Wüste stellte sie damit eine Ausnahme dar. Irgendwann ging die flache Ebene in eine, von Dünen dominierte, Sandeinöde über. Ab und an erhob sich ein schwarzer Felsen wie ein Eiland aus einem Meer. Wie ein Ozeane bewegte sich auch der Sand. Wachte man nach einer unruhigen Nacht des Erschöpfungsschlaf auf, sah alles verändert aus. Selbst die monolithischen Felsen schienen ihren Standort zu verändern, allein aus dem bösartigen Verlangen heraus arglose Wanderer, die sie als Wegmarke nutzen mochten, ins Verderben zu navigieren.
Das Ende dieser Odyssee sollte noch einmal zeigen das es die verkrüppelte Natur war, die in diesem Reich des Todes herrschte. Ein gewaltiges Unwetter versuchte die Welt zu ertränken. Sturzbäche verseuchten Wasser verwandelten eine ausgedörrte Landschaft in schlammige Sümpfe und tückische Gruben aus Treibsand. Vielleicht wäre eine dieser Fallen ihr Verhängnis gewesen. Doch zum Zeitpunkt des Gewitters, das Blitz und Donner in ihrer Bedrohlichkeit neu zu definieren wollen schien, bewegten sich Kelvin und sein unheimlicher Führer über eine Felsformation aus schwarzem Gestein, glitschig und feucht. Jeder Schritt ein Kampf um Halt und festen Griff, als Strafe für Fehltritt scharfkantige Steinzacken unter ihnen.
Stunden des qualvollen Klettern, nur Blitze als Lichtquelle, keine hilfreich gereichte Hand des teuflischen Wegbegleiters. Als sie den Kamm erreichten langte auch das Unwetter auf dem Höhepunkt seiner Wut an. Kaskaden aus Licht beleuchteten kränklich grüne Wolken, Regenschleier verhinderten jedoch jegliche Aussicht, auf das was vor ihnen lag.
Dann der Abstieg!
In seiner Mühsal klarer Siegen, gegen den Aufstieg. Einmal löste sich ein Steinschlag und stürzte über ihre Köpfe hinweg in die Dunkelheit. Kündete ihnen vom Schicksal derer, deren wunde Finger und taube Zehen einen losen Vorsprung fehldeuteten.
Als sie schließlich wieder ebenen Boden erreichten verließ auch das Gewitter die Lust sie zu peinigen. Es zog nach Süden ab und suchte sich neue Opfer. Die beiden ungleichen Gefährten unterdessen schritten durch Ruinen einer steinernen Stätte unbekannter Vorzeiten. Verstörende Verzierungen und wirre Kunstfertigkeit starrte von dem auf sie nieder, was noch aus alten Epochen künden konnte.
Plötzlich blieb sein Begleiter stehen. Wie zu einer der Säulen erstarrt, die sie umringten.
Sein Arm kam hoch, das ätzende Wasser der letzten Nachzügler des Niederschlages tropfte daran herunter. Der spinnendünne Zeigefinger erhob sich zu einem Deut in die Finsternis der mondlosen Nacht.
Dort!
Sei Tagen das erste Worte und gleichsam sein Abschiedszeichen.
Was immer ihm Kelvin im Gegenzug gegeben hatte, bessen von diesem anderen Ich, das irgendwo in seinem Hinterkopf lauern mochte, der Fremde hatte es entweder schon erhalten oder würde es zu einem späteren Zeitpunkt einfordern. Das dieser Pakt nicht auf Nächstenliebe beruhte war jedoch klar.
Die Gestalt schritt an dem Halbling vorbei, würdigte ihn keines weiteren Blickes und ließ ihn an einem Ort zurück der mehr Friedhof als alles andere zu sein schien.

[CENTER]Stille![/CENTER]
Da! Ein leises, entferntes Zischen! Nicht schwer zur deuten für jemanden der so lange in einer Welt des Militärs gelebt hatte.
Ein Laserschuss!


- Ad`razbe - 07-05-2009

Seit die Schießerei ihren Anfang genommen hatte verblieb er ruhig zwischen den Steinen, nicht mehr liegend, dafür auf den Knien um gerade zu den Lichtblitzen der Schüsse und dem Schein des Feuer hinüberspähen zu können. In all der Hast seines Aufbruchs hatte er keinen Gedanken daran verschwendet, dass sich hier draußen noch mehr herumtreiben könnten, immerhin hatten sich auf ihrer Reise durch diese scheinbar verfluchten Ruinen keine Anzeichen dafür gefunden. Nun fuhr es ihm erstmals durch den Kopf, auch er könnte hier in Gefahr geraten, vom Jäger zum Gejagten abgestempelt. Vor Stunden hatte er noch seinen einzigsten großen Besitz hier draußen gegen die Sklavin eingetauscht, nun sollte genau sie seinen Untergang darstellen? Die perfekte Geschichte für ein Theaterstück. Sollte er je nach Gohmor zurückkehren, so müsste er die Geschichte nur noch etwas aufpeppeln und an die richtige Adresse schicken - voila - ein Meilenstein der Theatergeschichte. Ad`razbe musste glucksen, die Vorstellung trieb ihm ein Lächeln ins Gesicht.
Plötzlich kam mehr Bewegung in die Schatten an der Ruine. Rechts der Schützen gesellte sich eine zweite Gestalt hinzu, kurzer Prozess und einer von ihnen ging leblos zu Boden. Ad`razbe fragte sich wer nur so tollkühn oder doch lebensmüde sein konnte und diesen Angriff wagte. Sicherlich waren alle Beteiligten der Schießerei abgelenkt und doch könnte ein kleiner Fehler die Situation schnell zum Tode führen. Seine Befürchtungen blieben allerdings unbestätigt, auch die zweite sichtbare Person wurde von dem Schatten niedergestreckt, souverän, eiskalt und blutrünstig. Mehr als ein Zeichen, dass man sich mit ihr wahrscheinlich nicht anlegen sollte, dennoch war diese Schnelligkeit auch seinem eigenen Kampfstil inne und deshalb empfand er weniger Furcht oder Bestaunen, sondern hegte nun große Interesse an der Identität.
Nein... du also... Das Feuer verriet den Schatten, verlieh mehr Kontur und brachte Farbe auf eine helle Haut und weibliche Züge. Er kannte sie nur zu gut. Gerade noch hatte er sie gejagt, nun waren zwei Leichen auf ihrem Konto und er kniete hier im Dreck. Seine Ehre war angekratzt, wie konnte sie nur auf die Idee kommen auf der Flucht plötzlich zur Offensive zu schreiten? Kannte sie jemanden der Sklaven? Wohl kaum, sonst hätte sie andere Worte gewählt. War sie ein Samariter? Ging sie nun, beflügelt von ihrem schrecklichen Schicksal, in einer neuen Rolle als barmherziger Helfer auf? In ihm nagte es an seinem Stolz - Was bildete sich dieses verzogene Biest nur ein? Hatte er ihr nicht deutlich seine Absichten zu verstehen gegeben? War das der Dank? Sie fiel ihm in den Rücken, brachte ihn in Gefahr und wer wusste wie es den anderen ging? Ein wölfisches Knurren entfuhr seinem Mund, nur schwerlich rang er sich dazu durch sich wieder etwas zu beruhigen.
Eine weitere Gestalt gesellte sich zum Schauspiel dazu. Dieses Mal musste Ad`razbe nicht lange warten bis das Feuer die wahre Identität verriet. Zu markant war Statur und Rüstung, die vorgehaltene Waffe. Ad`razbe folgte dem gegangenen Weg mit seinen Augen, wollte die Richtung ausmachen, aus die er kam. Er sah weitere zwei Gestalten, eine davon wieder mit auffällig bekannten Konturen, die er Magal zuordnen konnte. Waren sie ihm also doch gefolgt? Auf den Knien rutschte er aus seiner Deckung nach hinten weg und richtete sich zu einem gebuckten Gang auf. Immer schneller wurden seine Schritte, er spurtete gewandt, dabei mehr seine Schrite auf jegliche Steine setzend, um nicht im Wasser und Matsch schmatzende und auffällige Geräusche zu produzieren. Die letzten Schritte ging er nur noch langsam, sein Brustkorb hob und senkte sich in kurzen Intervallen, als er wieder versuchte genug Puste zu sammeln. Selbstverständlich bemerkten die beiden Gestalten alsbald seine Gegenwart, tatsächlich war eine davon wie vermutet Magal, die andere war Naradas. "Ihr habt euch Sorgen gemacht?" Seine Stimme war gesenkt, kurz deutete er mit dem Kopf in Banes Richtung. "Scheint als habe die Sklavin einen neuen Freund gefunden... Wenn das vorbei ist sollte ich ihr gehörlich Manieren beibringen..." Auch wenn er sich bemühte gelassen zu wirken, so war die ziiternde Stimme ob der mitklingenden Wut nicht zu überhören.


- Kelvin Thar - 07-05-2009

Was? Das war’s jetzt? Dafür habe ich mich durch diese trostlose Gegend gekämpft. Mich vor Wind und Wetter versteckt. Gar dem Tod mehrmals in die Augen gesehen. Und alles nur um auf einem Friedhof mit überdimensionalen, halbwegs begehbaren Grabsteinen zu enden.
Er dachte an die ganzen Strapazen der letzten Tage. Die Unwetter, welche ohne Vorwarnung über einen hereinbrachen und den giftigen Tod in flüssiger Form verteilten. Oder die Sonne, die mit ihrer heißen Aura alles niederbrannte und einem selbst das letzte ungiftige Wasser aus den Poren zog, um es im hoffnungslos- trockenem Wüstensand zu vergeuden. Ganz zu Schweigen vom Berg, der, in Kombination mit der Nässe, eine wahre Todesfalle darstellte. Nicht nur einmal hatte er sich von Steinen erschlagen, oder von Felsen aufgespießt gesehen als seine Füße mit Hilfe des glitschigen Belages versuchten ebenfalls ein Eigenleben zu entwickeln. Manchmal fehlten nur Bruchteile um aus dem „Rutschen“ ein „Fallen“ werden zu lassen. Und sein Führer, da war er sich sicher, hätte keinen Finger gerührt um ihm eine helfende Hand zu reichen. Anfangs war er sich unsicher warum dieser so wenig Interesse an seiner Gesundheit aufbot. Schließlich war er doch stark auf die Schekel angewiesen. Sonst würde man doch nie freiwillig in solch eine feindliche Umgebung reisen. Oder doch? Das alles konnte er nur vermuten, denn so sehr er sich auch bemühte, viele Wörter kamen nicht unter der Maske des Fremden hervor. Nach ein paar Tagen beließ es Kelvin dabei. Er unterhielt sich dann doch lieber mit sich selbst. Da wusste der kleine Kerl wenigstens, dass er eine Antwort bekam. So erfuhr er auch den Grund für das Ausbleiben von geheucheltem Interesse seitens seines Begleiters. Anscheinend hatte K ihn im Voraus bezahlt und die gesamte Kasse dafür geplündert. Grade mal 5 mickrige Schekel säumten nun seinen Geldbeutel. Darauf hin gestaltete sich eine bizarre Szene in einer als Unterkunft dienenden Höhle, bei der sich der Halbling wütend selbst anschrie und diskutierte warum man jemand Fremdes, dem man schon das Leben anvertraute, nicht auch noch das letzte und einzige Druckmittel entzog. Seit dem war für die restlichen Tage der Reise, zum ersten Mal seit Monaten, Funkstille zwischen Kelvin und seinem 2. Ich. Erst als der unbekannte Führer ihn verließ, vernahm er einen innerlichen Jubelschrei. Ein Gefühl das sein Herz vor Freude hüpfen ließ und ihm gleichzeitig bestätigte, dass es nur Ks Gefühle sein konnten. Denn ihm war im Moment so gar nicht nach hüpfen als er alleine in der Dunkelheit auf die, vom Wetter und dem Zahn der Zeit, angefressene Ruine starrte.
Ist doch schön hier Ich fühl mich schon heimisch meldete sich sein anderes Bewusstsein im glucksenden, kichernden Ton. Der Scharfschütze wusste, dass ihn die Stimme in seinem Kopf verhöhnte und am liebsten hätte er ihm eine geknallt. Jedoch sah er es nicht ein warum er doppelt leiden sollte. Ihm würde schon noch etwas einfallen was nur K wehtat.

Aber zumindest wollte Kelvin ihm noch mal die Meinung sagen. Nicht zuletzt da er wirklich gehofft hatte so etwas wie ein Heim hier zu finde nund nun sichtlich entäuscht war über diese Pleite. Aber ein leises, trotzdem klares, Zischen unterbrach seinen Gedankengang und ließ ihn hochschrecken. Unfehlbar, das war ein Laserschuss! Plötzlich war der kleine Kerl wieder putzmunter. In seinem Kopf begannen die Gedanken wild zu rasen.
Noch mehr Verrückte in dieser Einöde? Oder die Imperiale Armee? Hier draußen haben sich mich gefunden? So schnell? Die Angst stieg in ihm hoch. Langsam versuchte er sich zu beruhigen. Aber die Ungewissheit nagte an seinen Nerven. Er musste Wissen wer ihm hier noch Gesellschaft leistete. Also fasste der ausgebildete Soldat einen Entschluss, zog sich seinen Mantel tief ins Gesicht, checkte noch kurz seine dem Verkaufsrausch entkommende Energiezelle, das Gewehr und die Fliegerbrille bevor er sich langsam zu seinem ersten Deckungspunkt hinter einer halb eingestürzten Mauer schlich. Zumindest war der Halbling nun in seinem Element. Da war wenig Platz für Angst und verwirrende Gedanken. Hoch konzentriert tapste er durch die verlassenen Gassen entlang an der Wand und vorbei an beschädigten Statuen und Häuser. Immer wieder erfolgte der geübte Blick durch das Zielfernrohr, welches ihm jede nicht vom Stein verhüllte Wärmequelle anzeigte. So schlich er sich von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, völlig im Wahn den Schützen zu finden bevor dieser ihn finden würde. Die Mühe lohnte sich. Denn nach einer Weile erspähte der völlig in schwarz Gehüllte ein Feuer. Wenig später machte er auch mehrere Lebewesen aus, welche sich in dessen Nähe befanden. Der Ort war aber noch gut 100 Meter Luftlinie entfernt Und so war es dem Scharfschützen nur möglich Mutmaßungen mit Hilfe seines Zielfernrohres anzustellen. Zum Beispiel verriet die geringe Wärmesignatur, dass einige, wenn nicht schon tot, diesem aber sehr nahe waren. Außerdem schienen alle sehr verstreut. Die einzige Gruppe bestand aus 3 bis 4 Zielen und war etwas abseits. Der kleine Kerl atmete erstmal tief durch. Wie Soldaten der Imperialen Armee verhielten sich diese Wesen bei weitem nicht. Aber warum waren sie hier? Er beschloss das Geschehen erstmal weiter zu beobachten.


- Magal - 07-05-2009

Magal hatte sich wieder in die Deckung der Säule begeben, als der erste Laserschuss die, von Feuchtigkeit noch schwere, Luft durchschnitten hatte. Ihm konnte man keine Vorwürfe machen, immerhin hatte er angeraten den Riesen, der offensichtlich des Großväterchens Berührung genossen hatte, zu erschießen. Die Leute waren generell besser bedient wenn sie auf ihn hörten, aber naja… das kannte man ja.
Er spähte um die Deckung herum und konnte Bane, sowie den Riesen ausmachen. Erstere stand auf offner Straße, die Flinte locker in der Hüfte haltend, der andere kniete weiter voraus und zielte über Kimme und Korn eines Lasergewehres. Sie erinnerten an die Gestalten aus einem Groxtreiberfilm, die sich um zwölf Uhr Mittags zum Duell vor dem Salon trafen. War auch die Umgebung nicht ganz passend, so fehlte doch nur noch die Mundharmonika um das Bild abzurunden.
Wäre er nicht so erschöpft von der Austreibung gewesen, er hätte diesen Streit sicherlich niederreden können. Eine seiner leichtesten Übungen. Doch unter den gegebenen Umständen war es Klüger zu warten wer das Schießen gewann.
Dann plötzlich tauchte Ad’razbe auf als wäre die Dunkelheit es Leid ihn zu beherbergen.
Das solltest du allerdings… dieses Verhalten ist impertinent, für eine Sklavin. Wir können nur hoffen das Bane die Situation zu unseren Gunsten klärt. Dieser Mutant ist ein unerwarteter Faktor und zu allem Überfluss hat er auch noch ein Lasergewehr. Ich muss sagen das ich von deinen Fähigkeiten, eine gefesselte Frau zu domestizieren, mehr erwartet hätte.


- Bane Karagoth - 07-06-2009

Ohne besondere Eile blieb Bane stehen. Der Warnschuss war nur gerade eben in seine Richtung gegangen. Durch die hohlen Augen der Teufelsfratze die er als Helm gewählt hatte, starrte er den Schlamm- und Blutverschmierten Kerl an. Gut er war von Sklavenjägern gefangen genommen worden, wahrscheinlich war ihm nicht klar, wo er war und mit wem und vor allem was er sprach. Er selbst hielt es für seine heilige Pflicht den Fehlgeleiteten auf den rechten Weg zurückzuführen, auf das er noch länger die Segnungen seines Gottes würde verbreiten können, wenn auch besser nicht bei Bane selbst. Er verehrte die Wunder und das Werk von Großväterchen Nurgle, aber nicht mehr oder weniger, wie er die Werke und das Wesen der anderen Götter achtete. Seiner Meinung nach machten zu viele den Fehler, einzig einen nahe liegenden Aspekt der Macht des Chaos zu nutzen und machten sich damit zum Sklaven ihrer blinden Gier, während ein wahrer Gläubiger sich dem Dienst an der Existenz des Chaos selbst ergötzte. Aber das war eine Sache, die hier nicht zur Diskussion stand, er musste dem Riesen klar machen, wer in dieser Stadt das sagen hatte. Und dabei vergessen das er selbst ja noch gar nicht lange hier war. Abgesehen davon musste er auf Ayris acht geben die den Anschein erweckte, dass sie selbst nicht so lange gewartet und sich nicht erst mit einem Warnschuss begnügt hätte. Aber immerhin war sie noch unbewaffnet, wenn der gelbe Riese auch ihre Fesseln gelöst hatte. Ohne Ayris gänzlich aus den Augen zu verlieren, wandte Bane sich deutlich von ihr ab und direkt an Ildarnor.

Jetzt pass gut auf Dicker. Du nimmst jetzt deine Waffe herunter, und sperrst deine Ohren weit auf, dann werde ich darauf verzichten dich für deine Respektlosigkeit zu bestrafen, einen Rasankuri in der Stadt der Götter bedroht zu haben. Da du anscheinend neu hier bist, konntest du wohl nicht wissen, was du tust und zudem möchte ich dem Herr der Plagen nicht einen solch vortrefflichen Diener vor seiner Zeit nach Hause schicken. Du bekommst sogar die einmalige Gelegenheit, dich dem Schwarzen Drachen, dem Herrn dieser Zuflucht zu unterwerfen und deinen Teil beizutragen. Zumindest wenn du für würdig vor den Göttern befunden wirst.

Reglos ohne seinen Blick von Ildarnors Gesicht zu wenden blieb Bane ungerührt stehen, immer noch die Waffe im Anschlag, die immer noch zwischen diesem und Ayris wanderte.
Innerlich war er sehr gespannt, ob er schon bald an den Tafeln der Götter speisen würde, oder ob der andere klug und weitsichtig genug war, seinem Rat zu folgen.