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- Die Stimme - 01-20-2009 ----------------- Die Szene erinnerte an ein Stillleben des koronischen Malers Alferde Kompjaweli, der es zu seinen Lebzeiten liebte Kunstwerke surrealistischem, Realismus, oder im Volksmund auch Gegenteilskunst, zu schaffen. Er hatte diese Form der Kunst geprägte, in der ein alltäglicher Gegenstand an einem alltäglichen Ort, dennoch eine ungewohnte Perspektive der Dinge gestaltete. Nur war dies eben keine Bild von Kompjaweli. Auf dem gischtnassen Appellplatz der Kaserne stand einfach, ziemlich genau in der Mitte, ein hölzerner Schreibtisch, über den sich ein uniformierte Stabsfeldwebel lehnte und eifrig in einem aufgeschlagenen Aktenordner schrieb. Die Papierstapel, links und recht von ihm, waren mit Briefbeschweren gegen Davonflattern geschützt. Denn der Wind blies kräftig von der Seeseite und trug den salzigen Geruch des Meeres mit hinauf. Jeden zwanzigsten Tag im Monat konnten sich neue Rekruten einschreiben lassen. Dieses taten sie eben genau an diesem Tisch. Auch Versetzte und Nachzügler hatten sich hier zu melden. - Kari - 01-20-2009 Kari strich sich die Haare zurück, die ihr der Meereswind ins zernarbte Gesicht geblasen hatte. Fast wäre ihr dabei der Umschlag, den sie in der anderen Hand hielt, stiften gegangen, doch zu ihrem Glück konnte sie ihn doch noch festhalten, bevor er ihr entglitten wäre. Wieder mit klarer Sicht bestückt, schulterte die Soldatin den vorher abgesetzten Seesack wieder und rückte ihn zurecht, bis er bequem saß. Bequem, aber dennoch offensichtlich schwer für die kleine Frau in Uniform. Schauen wir uns also einfach mal an, was uns hier erwartet. Versetzungsbefehl hin oder her, hier bin ich. Raschen Schrittes machte sie sich weiter auf den Weg in Richtung Appellplatz, wo sie sich melden sollte. Zu ihrer Linken hörte sie Meeresbrausen, zu ihrer Rechten warf gerade ein Soldat einen Lastwagen an, an dem sie vorbei ging, ohne weiter Notiz davon zu nehmen. Vorbei an mehreren Panzergaragen, wo gerade ein Wartungsteam eine Kiste mit Ersatzteilen unabsichtlich der Schwerkraft überantwortete, was sich in lautem Scheppern und ebenso lauten Tiraden eines beaufsichtigenden Maschinensehers äußerte. Reges Treiben hier. Bei dem ganzen Lärm muß ich mich zumindest nicht darum scheren, daß jemand die Servos hört und mich deswegen anglotzt. Dachte sie sich, mit einem leichten Schaudern Entfernung zwischen sich und den mit diversen Kybernetikutensilien bestückten Diener des Mechanicus bringend. Viel hatte sie nicht erfahren, was ihre Versetzung hierher anbelangte. Der schriftliche Befehl, den sie bei sich trug und die wenigen Informationen ihres vormaligen Trupps über ihre neue Stellung hatten nicht viel mehr sagen können, außer der blanken Tatsache, daß sie zum Zehnten beordert wurde. Und das es vermutlich keine Strafversetzung war. Vermutlich. Immerhin nicht die erste Versetzung deiner Laufbahn, Kari. Oder zählte das damals nicht als Versetzung, nach der Sache mit Schacht M11? Waren doch auch auf einmal alles neue Gesichter...auch wenn es eigentlich die alte Truppnummer war. Gab es nicht einen Ausdruck oder Paragraphen dafür, wenn man als Einziger übrig geblieben ist? Einem Schild folgend, bog sie um eine kahle Betonfassade. Hier links. Johnson hatte irgendetwas davon gesagt, daß das Zehnte nicht so ganz dem üblichen PVS-Standard entspräche...weil die meisten der Rekruten von außerhalb kommen würden. Hoffentlich nur das. Es herrschte zwar kein Massenandrang, aber ein paar Soldaten und Rekruten waren bereits anwesend, als sie auf den Appellplatz trat. Die wenigsten der in einer Schlange stehenden Leute trugen das Königsblau der Koroner PVS, vermutlich war sie wirklich eine der wenigen Einheimischen. Zumindest ein paar der mehr oder minder geduldig wartenden Männer muteten auf die Entfernung für Kari so an, als würden sie auf jeden Fall von außerhalb des Koron-Systems kommen. Die kleine Frau blickte sich noch kurz um, rückte das Imperialis auf ihrer Uniform zurecht und ging weiter in Richtung des Schreibtisches, um sich in die Wartenden einzureihen. - Mathis - 01-21-2009 Mathis war fast eine vielleicht auch anderthalb Stunden durch die Gebäude geirrt, bis er einem Gefreiten begegnet war der ihn bis kurz vor den Apellplatz geführt hatte. Jetzt stand er hier, die Briese die vom Meer auf ihn einschlug war ziemlich kalt und auch sehr nass, sodass seine Uniform, es war immer noch die seiner Ursprungsarmee der Volponer Garde, vollkommen durchgeweicht war. Na das kann ja noch spaßig werden! Ich hoffe das Wetter ist nicht ständig so auf diesem Planeten. Er ging auf die lange Schlange zu, die vor einem Schreibtisch sich gebildet hatte. Als er dort ankam, kam er sich total fehl am Platz vor, alle trugen sie einen Kombi in Königsblau und er hatte noch immer die alte Uniform an. Das ist doch scheiße, ich falle hier auf wie ein bunter Hund! Mir wäre es echt lieber, wenn ich irgendwie eine zivile Kleidung an hätte, das würde nicht so sehr auffallen! Dann fiel ihm auf, dass direkt vor ihm ein Mädel stand. Wie hier werden sogar die Frauen in den Kampf geschickt? Das kenne ich gar nicht. Als sie sich die Haare aus dem Gesicht wischte, konnte er ein dichtes Narbengewebe erkennen. Mathis musste plötzlich die Luft ausstoßen, was sie scheinbar gehört hatte. Denn sie drehte sich zu ihm um. - Kari - 01-21-2009 Kari war inzwischen ein wenig in Gedanken versunken, während die Schlange vor ihr Mann um Mann kleiner wurde, auch wenn es noch dauern würde, bis sie am Schreibtisch angelangt wäre. Zumindest schien der Soldat, den der Offizier am Tisch gerade vor sich hatte, etwas länger zu brauchen, aus Gründen, die Kari nicht ersichtlich waren. Der Großteil der Leute hier scheint recht jung zu sein, ich frage mich, ob die restliche Truppe ähnlich strukturiert ist oder ob das nur am Rekrutenalter liegt? Stimmt eigentlich, warum habe ich mir bislang noch keine Gedanken darum gemacht, in was für einen Trupp ich wohl versetzt werden mag? Hm...irrelevant, werde ich vermutlich früh genug erfahren... Thron bewahre, wenn ich in eine völlige Neulingstruppe mit heißblütigen Frischlingen versetzt werden sollte...das würde kompliziert werden. Ein Geräusch hinter ihr riß sie jäh aus ihren Gedanken, nachdem ihr der Wind abermals Haare ins Gesicht geweht hatte. Ursprung war der Soldat, der sich gerade hinter ihr eingereiht hatte. Kari war sich zunächst nicht ganz sicher, ob das eben ein Niesen oder Keuchen gewesen war, denn der Mann in der ihr fremden Uniform sah ziemlich durchnäßt aus. Als sie jedoch bemerkte, wie der hochgewachsene Soldat sie ansah, war ihr recht schnell klar, mit was sie es zu tun hatte. Sie kannte das Schema von einigen Offizieren her, deren Bekanntschaft sie hatte machen müssen. Innerlich rollte sie mit den Augen. Mhm, richtig erkannt, Soldat. Weiblich, klein, kein Muskelpaket und ein Scherbengesicht obendrein. Welch ein Grauen, mit so etwas in der gleichen Armee sein zu müssen! War es das?, dachte sie sich im Stillen, bevor sie knapp fragte: "Ja?" - Mathis - 01-21-2009 Als sich das Mädchen plötzlich umdrehte, musste Mathis erschrocken zu Boden sehen. Warum hat sie das gehört? Warum musste sie sich unbedingt umdrehen? Er sah auf, die Narben in dem Gesicht des Mädchens waren echt furchtbar. Dieses Mal konnte Mathis sich jedoch beherrschen und musste nicht erschrocken ausatmen. Dann jedoch sprach sie ihn an. Erst wusste er nicht was er antworten sollte, dann schoss es ihn in den Kopf. Entschuldigung, aber ... er stutzte und war sich nicht sicher ob er es wirklich sagen sollte, ... also wenn ich ehrlich bin, ich bin erschrocken über deine Narben. Tut mir Leid war wohl etwas gemein von mir. Darf ich dich fragen wie du heist und wo du her kommst? - Kari - 01-22-2009 Zumindest ist er ehrlich und redet sich nicht raus. Auch wenn er ein wenig herumdruckst. Sollte mich wohl damit abfinden, daß das in nächster Zeit noch öfters passieren könnte und vermutlich wird. Vor allem, wenn der Altersdurchschnitt hier wirklich den Anwesenden entspricht. Und dabei gehöre ich doch noch nicht mal zu den wirklichen Veteranen. Kari neigte den Kopf etwas zur Seite und schaute den etwas zaudernden Soldaten an, bevor sie antwortete. "Gefreite Kari, vormals fünfte Kompanie der PVS Koron. Und die Reaktion ist vermutlich normal." Sie versuchte zumindest, nicht allzu unfreundlich zu sein. Ob es ihr gelang, sie hatte keine Ahnung. Zumal sie nur zu genau wußte, wie sie aussehen würde, hätte sie ein Lächeln oder ähnliches aufgesetzt. Der Mann vor ihr schien so schon einen eher unschönen Tagesverlauf erlebt zu haben. Stimmt, hat die zehnte Kompanie eigentlich überhaupt ein Spezialgebiet? In der fünften hätte sich keine Augenbraue über Narben gehoben, aber hier scheint es etwas anders zu laufen. Oder liegt das wieder nur an den Rekruten? Fragen über Fragen... Beim Schreibtisch hatte sich der junge Soldat, der eben noch so lange brauchte, um seinen Papierkram vorzuweisen, gefasst und war entsprechend vom Offizier abgefertigt worden. Kari rückte zusammen mit dem Rest der Schlange einen Schritt vor und fragte den vermuteten Fremdweltler hinter ihr, ohne sich voll umzudrehen: "Nicht aus diesem Sektor?" Dämliche Frage, eigentlich. Mit der Uniform stammt der niemals von hier. Und wenn ich es so betrachte, sagen mir die restlichen Uniformen hier genau so wenig...gehört die 10. wirklich zur PVS oder ist das hier bereits gut getarnte Imperiale Armee und ich werde mit dem nächsten Transport auf Thron weiß was für eine Welt verschifft? Grandiose Idee, aber wohl eher nicht. Im Hintergrund peitschte eine weitere Welle nochmals brodelnde Gischt empor, während der Unteroffizier in aller Seelenruhe den nächsten Rekruten empfing. - Mathis - 01-22-2009 Mathis war verwundert, er hatte irgendwie keine Antwort erwartet, aber irgendwie war er doch schon froh eine zu bekommen. Dann drehte sie sich um und ging einen Schritt weiter. Anscheinend war einer von denen vor ihnen fertig geworden mit seiner Einschreibung. Es waren aber immer noch zu viele, die dort vor ihnen standen. Dann fragte das Mädchen vor Mathis, ihn nach seiner Herkunft. Entschuldige wie unhöflich von mir! Ich bin Gefreiter Mathis Pistner, von dem wunderschönen Volpon. Wie gerne wäre Mathis, nach dem Vorfall, wieder nach Hause zurück gekehrt, aber er war nun mal Soldat und somit ging das gar nicht. Man konnte Mathis seine Gedanken genau ansehen, da seine Mundwinkel sehr tief sanken und sein Blick leer wurde. Aber um ja nicht darauf sprechen zu kommen, fragte er nach: Darf ich erfahren, woher deine Narben sind? - Kari - 01-22-2009 Volpon? Sagt mir nichts, soweit ich wüßte. Aber wen verwundert das schon, bin ja noch nicht mal wirklich je aus der Makropole gekommen. Aller Wahrscheinlichkeit werden mir hier in der Zehnten noch so einige Weltennamen um die Ohren gehauen, die ich noch nie gehört habe... Gedanklich kopfkratzend, versuchte sie den Namen nochmals einzuordnen, beließ es aber dann dabei. Auf Mathis' Frage drehte sie kurz den Kopf nach hinten und antwortete kurz und knapp: "Drei Jahre Dienst als Pionier in der Fünften." Und ein gefühltes halbes Leben mit ähnlicher Arbeit. Aber das muß ich ja nicht unbedingt in aller Öffentlichkeit preisgeben. Und auf die Nase binden muß ich ihm das nun ja auch nicht zwingend. Kari schulterte ihren Seesack um, um ihn bequemer tragen zu können. Vor ihnen machte die Schlange einen erneuten Schritt nach vorn, als der nächste Rekrut vorgelassen wurde, um seinen imperialen Papierkrieg zu zollen. Sein ehemaliger Vordermann sputete sich derweil, möglichst schnell vom feuchtnassen Appellplatz zu kommen. Wenn ich es recht bedenke, bin ich noch mit vergleichsweise wenig Aktenwerk für heute gesegnet, immerhin geht es bei mir ja nur um eine interplanetare Versetzung. Bei den Folianten, die manche von den Leuten hier mit sich tragen, kann ich mich wohl wirklich glücklich schätzen. Und die Füße plattstehen kann ich mir bei der geliebten Bürokratie ja auch nicht mehr. Wieder ein Vorzug der Dinger. - Die Stimme - 01-22-2009 Der Nächste! Der Feldwebel sah nicht einmal von seine Unterlagen auf, da er voraussetzte das die neuen Rekruten zügig nachzogen. In einem Ton der verriete das er diese Worte schon so oft wiederholt hatte, das sie jegliche Bedeutung für ihn verloren hatten, leierte er seinen Text herunter. Name, Vorname, Alter, Größe, Herkunft, militärische Vorkenntnisse, wenn ja welche? - Kari - 01-23-2009 Auch wenn es eine halbe Ewigkeit zu dauern schien, Schritt um Schritt ging es in Richtung Schreibtisch. Langsam wurde es auch Kari ein wenig klamm, auch wenn es ihr im Vergleich zu ihrem Hintermann noch verhältnismäßig gut damit ging. Hätte ich nur mal meine ASK an, wäre das hier kein Problem. Aber in der normalen Uniform merkt man das Meer doch schon. Brrr...verflucht, ich hoffe die Feuchtigkeit macht den Dingern keine Probleme auf Dauer. Jetzt war noch ein Rekrut zwischen ihr und dem Tisch. Sehen konnte sie trotzdem noch nicht viel mehr, denn der Kerl vor ihr war fast so breit wie er groß war. Als sie an der Reihe war, salutierte Kari vor dem Unteroffizier, der gerade seine Sammlung an Stempeln in Ordung brachte, welche teils vom Meereswind umgekippt war und sagte kurz und bündig: "Gefreite Kari, 26 Standardjahre, 1,59 Meter, Koron 3, drei Jahre Dienst in der 5. Kompanie der Gohmorer PVS als Pionier. Hier ist mein Versetzungsbefehl." Damit überreichte sie dem Unteroffizier ihr Papierwerk und wartete auf wahlweise eine Reaktion oder artverwandtes. Sie rechnete nicht damit, irgendeine Sonderbehandlung zu bekommen, nur weil sie eine Einheimische war, vor allem, da sie immer noch nicht genau wußte, warum sie eigentlich hierher geschickt wurde... So, und wenn es jetzt doch eine disziplinarische Versetzung war, sollte ich es jetzt hoffentlich erfahren. Oder auch nicht. Werfen sie einen Blick hinein, Herr Unteroffizier, oder sind wir nach dem Dutzend Fremdweltler zu mißmutig dafür und wollen die Sache möglichst schnell zu Ende bringen, um aus dem Feuchtbiotop hier zu kommen? |