-Nebenschauplätze- - Druckversion +- Koron III (https://koron3.de) +-- Forum: Der Trojan-Subsektor [ab hier IN-GAME Bereich] (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Koron III (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Rasankur (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=75) +----- Forum: Der Stadtstaat (https://koron3.de/forumdisplay.php?fid=76) +----- Thema: -Nebenschauplätze- (/showthread.php?tid=473) |
- Kogan - 10-15-2009 Ach ist das so, ja? Er sah sie mit einer Ernsthaftigkeit an unter dessen Oberfläche ein Lächeln zu schwimmen schien. Ein Teil der Forscherin lies sich wohl auch von Latex und geflüsterten Götterstimmen nicht unterdrücken. Warum mit der Verpackung aufhalten, wenn man den Inhalt haben kann? Bei dieser Doppeldeutigkeit konnte er ein Grinsen nun nicht mehr verbergen, welchem auch ein eindeutiger Blick auf dem Fuße folgte. Dann wandt er sich dem steinernen Sarg zu und ergriff den Deckel. Im Vergleich zur aufgestemmten Pforte war das hier eine Handvoll Federn. Wie schon beim Brechen des Türsiegels erfolgte wieder ein seufzendes Zischen, als sich die Luft vergangen Zeitalter Bahn brach und mit ihrem jetziger Sein vereinigte. Kogan stellte die Abdeckung hochkant an das Fußende und sah sich an was sie freigegeben hatte. Ein Mensch sagtes du? Seiner Stimme haftete ein gewisser Zweifel an. Nicht verwunderlich, bedachte man das die mumifizierte Gestalt im Inneren fast drei Meter groß sein musste. Die Haut hatte einen bräunlich, grauen Farbton angenommen und spannte sich über die Knochen. An Nase, Mund und Augen hatte sie sich zurückgezogen und entfremde die Gesichtszüge des Toten. Um das Haupt nistete rotes Haar, das dem Krieger bis weit über die Schultern gefallen sein musste, als es denn noch von Leben durchwirkt war. Tatsächlich ging sein Schmuck und seine Grabbeigaben über nichts hinaus, was aus so genanntem, weichen Metall gefertigt war. Der Harnisch bestand aus einem komplizierten Ringgeflecht angelaufenen Goldes. Das die Schutzkleidung entsprechende Schwere besitzen musste war ein Zeugnis der Kraft die im Leben diesen Körper erfüllt hatte. Grüne Jade hielt das Ganze in Form von Fibeln und Spangen zusammen. Die prunkvollen Stoffen, gewiss Geschenke großen Wertes, waren an seinem konservierten Leib zu fadenscheinigen Fetzen zerfallen und machte den Eindruck als würde eine Berührung die Transformation zu Staub vollenden. Neben seinem Kopf ruhte eine bronzene Metallmaske, welche von einigem, handwerklichem Geschick kündete. Doch hätte man die gefletschten Zähne eines Dämons erwartet, wie es bei so vielen Kriegern des Blutgottes üblich war, wurde man enttäuscht. Die Maske stellte ein glattes Jünglingsgesicht zur Schau. Fast schon wirkte es androgyn in seiner Vollendung. Ein sanftes Lächeln umspielte die erzenen Lippen, auf denen der Grünspan wie ein gewollter Effekt wirkte. Das Ganze stand in radikalem Gegensatz zu dem Schwert, welches dem Kämpfer auf die eingesunkene Brust gebettet war und das er mit den Knochenhänden am Griff umklammerte. Es war tatsächlich ein Khopesch, wenn auch in einer sehr urtümlichen, brachialen Form. Kogan, der eigentlich nicht viel von Schwertern hielt, ließ die Augen lange auf der Waffe ruhen. Eine Legierung die vom Himmel gefallen sein soll? Sonderbar! Dennoch muss der Krieger ein Champion gewesen sein, das er ein solches Mordinstrument in die Hand bekommen hat, sieh nur… es ist immer noch scharf. Mit einem gewissen Maß von Faszination in der Stimme beugte er sich tiefer und verwies auf die Schneide der Klinge. Der Feuerschein brach sich in der Schnittkante, was tatsächlich auf immer noch vorhandene Schärfe hindeutete. Nun du liebliche Seherin, sagte er ohne von seine Untersuchungen aufzublicken, wieso bewacht dieser Knabe hier die letzte der Kammern? Und wer war Tul-Nar-Arkhan? Ich war in der Kammer, im Herz Rasankurs. Aber das weißt du, schließlich hast du mich hineingestoßen. Letzteres sagt er ohne sonderliche Regung in der Stimme. Dort hatte ich das Vergnügen mich den ehemaligen Herren der Stadt vorzustellen und mit ihrem vereinigten Pseudowillen die Waffe zu kreuzen. Ein Kampf der weit über die physische Ebene hinaus ging. Sicherlich brauch ich dir nichts beschreiben was du selber weiß. Endlich geht es auch nur darum, das mir jeder vergangene Fürst seine Schmähungen in den Geist schlug. Auch ihre Namen waren mächtige Hiebe dabei. Ein Tul-Nar-Arkhan war allerdings nicht darunter. Erkläre mir das! Wieso ist er mir nicht bekannt und warum wählt er sein Refugium abseits der Stadt? - Melanie Zaebos - 10-15-2009 “Ihr habt mir offenbar nicht zugehört, mein Fürst. Tul-Nar-Arkhan ist keine Person im unmittelbaren Sinn, und wie es sich herausstellt gehört diese Gruft tatsächlich einem längst verschiedenen. Nein, wie ich es zu erklären versuchte, handelt es sich bei Arkhan um eine abgeänderte, einheimische Sprachwandlung des Namens Khorne. Derjenige den wir unter diesem Namen kennen, war in der antiken Sprache eben so bezeichnet worden. Gewissermaßen könnte ich mir allerdings vorstellen das diese Stätte älter ist als die Stadt selbst, was bedeuten würde das man keinerlei Möglichkeit fand jede Krypta genau zu markieren oder irgendwie nachzuvollziehen. Vielleicht aus einer Zeit da das meiste Geschehen noch mittels mündlicher Überlieferung weitergegeben wurde, nicht schriftlich wie wir es aus späteren Zeiten belegt wissen. Dieser Bursche hier hatte ja offensichtlich Geschmack, was dagegen spricht das es sich dabei tatsächlich um einen Angehörigen des ersten Blutkultes handeln kann. Meine Vermutung würde eher dahin gehen, das dieser hier nicht mehr als eine gewöhnliche Grabbeigabe war, warum sonst die übereifrige Dekoration mit diesseits bezogenen kostspieligen Materialen, wenn man doch um die Schlächternatur des weihenden Gottes wusste? Vielleicht auch ein Nachfahre oder Erbe, einer der in der Stammeshierarchie als Prinz gewertet werden konnte. Vieles spricht dafür, auch das man ihm eine derartige Klinge anvertraut…”, was in Kogans Augen von menschlicher Faszination sprechen mochte, widerspiegelte sich keineswegs in der ihrigen, während sie sich vornüber beugte und relativ unwissenschaftlich die gebleichten Knochenfinger brach um sich der Bronzeklinge zu bemächtigen, wiegte diese dann mit einem gewissen Grad an Abschätzung leicht im Handballen, sie war beträchtlich schwerer als sie es rationell angenommen hätte, “… die eigentümliche Krümmung würde auf einen älteren Ursprung hinweisen als selbst wir annehmen könnten. Genau wie die eher grobschlächtige Verarbeitungsweise…”, ungerührt schlug sie den Khopesch mit der flachen Seite gegen den Steinsockel, antiker Staub, verklebtes Spinnengewebe sowie Knochenreste rieselten daran als schauderhafter Nebel herab, “… das ist Bronze, keine besondere Legierung, aber von eigenartiger Konsistenz. Sie erscheint bedeutend härter als es dieses edlere Metall für gewöhnlich sein sollte. Man könnte damit vermutlich selbst eine stählerne Klinge fein säuberlich durchtrennen… oder eine Rüstung…”, sie warf ihm eines dieser vielsagenden Augenfunkeln zu, “… oder aber Knochen. Es wäre wohl im Dienste der antiken Wissenschaften würden wir diese… äh… Klinge einbehalten, meint ihr nicht auch, mein Fürst?” - Kogan - 10-15-2009 Wenn ich dir nicht zuhöre meine Liebste, so allein weil es andere Dinge gibt die mich ablenken. Während sie den Toten auf wenig einfühlsame Art seiner Waffen beraubte begutachtete Kogan noch einmal die Ausrüstung des Mannes. Die Verehrung des Blutgottes schließt Pracht nicht unbedingt aus, nur weil die Diener Khornes sich nichts daraus machen. Hast du jemals das Bildnis eines World Eaters gesehen? Würde ich das Edelmetall seiner Rüstungsverziehrungen abkratzen könnte ich dich vergolden lassen und in mein Schlafgemach stellen. Was soll’s? Ob Krieger oder weichlicher Erbschleicher, mehr als staubige Knochen sind nicht von seiner Herrlichkeit geblieben. Er lies vom Harnisch ab, für den so mancher Grabräuber seine linke Hand gegeben hätte und beobachte wie sie sich mir der ungewohnten Waffe befasste. Wenige Schläge und das Schwert schien wie frisch aus der Esse gehoben. Freilich wirkte es recht unpassend in den feingliedrigen Fingern der blonden Frau. Das süffisante Glitzern in ihren Augen und die Andeutung auf die Schneidefähigkeit dies altertümlichen Klinge veranlassten ihn erneut dazu die spitzen Zähne zu entblößen. Das ein Schwert Fleisch und Knochen zu durchtrennen vermag bedeutet noch lange nicht das eine gewisse Seherin das auch bewerkstellig kriegt… Er hob die Axt und lies den langen, vorderen Dorn gegen die Spitze des Khopesch klirren. Der glockenhelle Ton trug weit durch das Gemäuer. Der kleine Klapps hatte ausgereichte um dem Schwert soviel Dynamik aufzuzwingen, das Melanie der Bewegung nach links folgen musste und sichtliche Mühe hatte das Schwert auf Höhe zu halten. Reichen dir Dolche und Giftspritzen nicht mehr? Bedenke, wenn du den Weg des Feldes wählst, könnte deine schöne Haut der meinen sehr ähnlich werden. Er hob den Arm und drehte ihn, als hätte sie das dichte Narbengewebe übersehen können welches seinen Körper überzog. Ich weiß nicht ob mir das so zusagen würde. Aber behalte es nur. Wert wird es alle Mal haben und vielleicht können wir etwas daraus machen was besser zu deiner Statur passt. Ein kleines Geburtstagsgeschenk vielleicht? Grinsend hob er eine Augenbraue und widmete sie dann wieder dem Ruhebett des nun waffenlosen Streiters. Dein Schwert bist du los mein Freund. Mach dir nichts daraus, es sind immer die Frauen die einen letztlich entwaffnen. Jetzt wollen wir sehen welcher Ort es wert ist das du ihn noch im Tode behütest. Kogan stemmte sich gegen den Sarkophag und ein unangenehm lauten Kratzen von Stein auf Stein berichtete vom Erfolg seines Treibens. Die Mumie protestierte nicht, als man sie so schnöde von ihrem Posten ablöste. Nun trennte nur noch eine Sandsteintür die beiden Reisenden vom sprichwörtlichen Paradies. Der Fürst Rasankurs vertraute erneut auf seine Kraft, die jedem Abbruchteam gut zu Pass gekommen wäre. Allein dieses letzte Hindernis zeigte sich starrsinnig. Zwar knirscht und knackte der Felsen, rührte sich jedoch keinen Fingerbreit unter den Bemühungen. Endlich musste sich der Kriegerfürst geschlagen geben und sah achselzuckend und schwer atmend zu ihr herüber. Scheinbar wird es dieses Mal nichts, dich mit meiner Männlichkeit zu beeindrucken. - Melanie Zaebos - 10-15-2009 “Nicht immer mag es überpotente Kraft oder selbstherrliche Mannhaftigkeit sein, welche verschlossene Pfade zu Paradiesen eröffnen...”, niedergeschlagener Lider beschwichtigte sie seinen energischen Tatendrang, wog dann abermals das Schwert, dieses mal mit beiderseits geöffneten Handflächen, “Möglicherweise benötigen wir einen weniger offensichtlichen Schlüssel oder eine Art Blutopfer. Womöglich auch ganz etwas anderes.”, schmunzelnd verzog sie die leicht ins purpurne variierenden Lippen zu einem gehässigen Lächeln, “Und wer weiß… bewachten nicht von Alters her ehrenwerte Seraphane mit flammenden Schwertern die Pforten des Paradieses vor eindringenden Unholden? Dämonen und Teufeln… möglicherweise ist unsere Präsenz nicht erwünscht. Nicht jetzt… Ohne dies scheint mir allmählich die umliegende Kälte der Wüste in die Knochen zu fahren… Wir sollten umkehren, nachforschen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederkehren, es muss Referenzen oder dergleichen geben, wenigstens Legenden oder Mythen innerhalb der uns ergebenen Stämme. Darüber hinaus scheinen sich unsere geschuppten Freunde ebenso für dieses Grabstätte zu interessieren, scheint dieser doch eine Kultstätte des Vipernkultes zu sein… außerdem sollte es allmählich Zeit werden euch wieder zu rüsten, mein Fürst. Nicht sonderlich Standesgemäß…”, diese Silbe war kaum schnalzend über ihr vorderste Zungenspitze gekommen, da wandte sie die Bronzeklinge schwunghaft herum und ließ die edle Schärfe über seinen durch Kraftaufwand und Muskelspiel angespannten Rücken schneiden. Nicht wahrhaft tief, dennoch ausreichend um das Gewebe in einem ungesund anmutenden “Fleischlaut” aufreißen zu lassen und einen erträglichen Strom roter Quelle hervortreten zu lassen, während sie das kalte Metall darin nachschwingen ließ, “… und außerdem macht euch dies Verwundbar.” und erhob dabei ein sardonische spitzes Gelächter. - Kogan - 10-17-2009 Schlüssel und Blutopfer? Wieso so umständlich? Ein paar Stangen Dynamit sind manchmal ein ebenso guter Schlüssel wie gemurmelte Beschwörungen. Er drehte sich um und bedachte den massiven Sandsteinblock mit einem missmutigen Blick. Er kapitulierte ungern vor diesem Felsbrocken und tröstete sich damit das wohl Bolzen und Sperrriegel dem Ganzen zusätzliche Festigkeit verleihen mochten.Paradies! Sagte er und betonte das Wort wie einen Fluch. Mein Paradies schaffe ich mir selber, dazu brauche ich keinen... Der Satz brach ab als Kogan zischend die Luft einsog. Brennender Schmerz zuckte über seinen Rücken, so als wäre eine der gemeißelten Schlangen zum Leben erwacht und habe die gehauenen Giftzähne in die geschlagen, die ihren Schlaf zu stören gewagt hatten. Der Fürst wirbelte herum, in jener Sekunde vom Vorhang roten Zornes von der rationalen Welt abgetrennt. Was früher noch Tod für Freund und Feind bedeutet hätte wehrte jetzt nur eine Sekunde. Dann erkannte er Melanie und was sie getan hatte. Eine Neckerei unter Liebenden, die kleine Heimzahlung für seinen Scherz über ihre kämpferischen Fähigkeiten. Es kam dem hohen Fürsten freilich nicht in den Sinn das es vielleicht nicht ganz der Norm junger Pärchen entsprach sich gegenseitig aufzuschlitzen. Wäre ihm diese Abweichung doch aufgefallen, so hätte das nur für das unerfüllte Liebesleben anderer gesprochen. Der glühende Kuss ihres neusten Spielzeugs schmeckte ihm ebensosehr als hätte er ihn direkt von ihren Lippen erhalten. Schon stimmte er brüllend ihn ihr Gelächter ein und als beider Lachen durch die gespenstischen Kammern des Grabtempels hallte wäre einen fiktiven Zuhöhrer sicherlich lieber wieder mit den Geistern der Toten allein gewesen. Kogan hatte unterdessen entschieden das ihm die Liebkosung blanken Stahls doch nicht ausreichte und er packte sie am Handgelenk um sie in den Klammergriff der eigenen Umarmung zu nehmen und soweit von den Füßen zu heben, das sein Mund den ihren bequem verschließen konnte. Nachdem ihre Zungen es eine Weile den verschlungenen Schlangenornamenten gleich getan hatten ließ er von ihr ab. Wäre es nach dem gierigen Fieber in ihm gegangen, so wäre ein alter Sarg ein ebenso brauchbares Bett wie weiche Daunen. Doch leider hatte sie recht mit ihren Argumenten für ein sofortiges Verlassen der Anlage. Also kämpfe er seine niederen Triebe soweit wie möglich herunter folgte ihr zurück zum Ausgang. Dort wartete noch immer der getreue Grunz, der gelangweilt auf dem Oberschenkelknochen einer Mumie herumkaute, der mehr abhanden gekommen war als nur ihr Schwert. Draußen zischten und fauchten die geschuppten Ungetüme und hackten nach der Luft als würden sie die Frevler selbst angehen. Kogan spähte bereits nach den größten der Kreaturen. Seine Hoffnung bestand darin das das Ableben dieser, wie er meinte, Anführer oder Leittiere die anderen zur Flucht bewegen konnte. Er erinnerte sich gut daran wie knapp ihr letzter Kampf gegen diese Gesellen ausgefallen war und dieses mal war weitaus weniger auf der Habenseite zu verbuchen. Allein, ein Kampf war gar nicht von Nöten, wie sich herausstellte. Melanie hielt das Schwert vor die Brust, als würde sie auf einer Parade marschieren und siehe da, die Sandteufel wichen zurück. Nicht ehrfürchtig oder gar ängstlich. Vielmehr als würde eine unsichtbare Kraft sie wegschieben. Kogan und Grunz hielten sich dicht an der Frau und es musste komisch wirken wie der kraftstrotzende Hüne und die gewaltige Kampfbestie sich hinter das zierliche Persönchen schmiegten. Der Erfolg rechtfertigte freilich das bizarre Bild. Am Fuße der kleinen Hügelkette ließen die Schlangenmenschen von ihren fruchtlosen Versuchen ab und waren bald nichteinmal mehr eine Erinnerung im sandigen Wind. Der sonderbaren Führung des Hinwegs beraubt gestaltete sich der rückwärtige Marsch kräftezehrende. Ab der Hälfte etwa trug er die leichte Last der Seherin um sie und sich zu wärmen und um ihre milchfarbenen Fußsohlen nicht länger spitze Steine zumuten zu müssen. So erreichten sie schließlich das schlafende Lager. Wenn sie Wachen bemerkten, so waren diese klug genug nicht zu sehen, was sie da sahen. Von dem Ausflug blieb also eine frische Narbe auf Kogans Rücken und ein merkwürdiges Schwert für Melanies Sammlung merkwürdiger Sachen. - Melanie Zaebos - 10-17-2009 Angekommen. Sicherheit. Eine wohlüberlegte und dennoch besiegelte Reise. Wohlüberlegt war sie jedoch nicht, keinesfalls, sie entsprang einem wirbelnden Strudel intuitiver Wahnsinnstaten. Während ein einzelner Mensch möglicherweise lediglich auf Irrpfade geleitet wurde, entmachtete ein anderer aus selben Motiven heraus womöglich ganze Stadtstaaten oder stürzte sich in ein überaus blutlüsternes Unheil. Nicht selten waren sogenannte “Amokläufe” Werke besonders hingebungsvoller Kultisten, welche sich erdreisteten dem Blutsäufer besonders “reichliche Festtafeln” zu bereiten. Letztlich jedoch, war es ihr eigenes welches verfließen musst, um im höchsten Aspekt des Gefühls auch nur das niemals erreichbare Blinzeln eines Schlächters zu erhalten. Dies jedoch was ebenso anders wie ungewollt. Sich einem geschlagenen Hunde gleich auf einem der niederen Samtdiwane nieder bettend, glitzerten die allmählich erblindenden Sterne einer sterbenden Nacht über die vertäfelte Flurbeschaffenheit. Einsam und dennoch vereinigt, für den herzschlaglangen Atemzug, verblieben sie zusammen in einer berauschenden Welt mangelhaften Lebens. Sein Selbst war abwesend, irgendwo angelehnt an eine der soliden Sänftenwände, sein nackter, sehniger Leib gürtete sich bereits abermals in das schwere Rüstzeug. Zündelndes Phosphor getränkt mit anschwellenden Schwefelwölkchen wog in den Schleiern ihrer Pupillen, während sich die stählerne Schärpe um seine zerschlitzten Bauchmuskeln legten, seufzend gewahr sie dem signifikanten Überstreifen der vor Enthauptung schützenden Schulterplatten, sowie dem reflexartigen Anschnüren der Beinschienen. Man hatte wohl veranlasst das diese kultischen Objekte gewissermaßen “überliefert” wurden, denn wenngleich er nicht vollends gerüstet kam, so schien nur sein prachtvolle “Leibgarde” anwesend zu sein. Sein finaler, todentziehender Schild gewissermaßen. Andererseits ähnelte der ansonsten ruchlose “verunstaltete” Manneskörper dadurch mehr einer reizlosen Statuette eines dahingeschiedenen Monarchen feudaler Welten. Selbst wenn die herabhängenden, widerhakenversehenen Kettenglieder seines Umhanges reizend wirkten. Nachdem sie sich demonstrativ dekadent aus ihrer weichen Ruhestätte erhoben hatte, schlenderte sie hüftbetonend in seiner Nähe herum. In seinem gewissermaßen ungeschützten Rücken ließ sie die Nagelspitzen durch das stählerne Ringgeflecht wandern, ein verwaisendes, glücklos metallisches Singsang wurde dabei vernehmbar. Die kriegerische Hünengestalt überstieg ihre eigene, eher kleinwüchsige Mädchenhaftigkeit bei weitem, so waren es etliche Handbreit welche ihren gekämmten Blondschopf von seinem Scheitelbein trennten, während sie unter seiner aufmerksamen Behütung hindurch schritt. Was wohl dieses einen gespielten Augenblickes durch seine geistigen Kaskaden strömte? Kaskade, welch lustvoller, verruchter Niederlass all jener welche merkwürdige Zerstreuung und verwerfliches Vergnügen suchten. Unmittelbar zu seinen spitz zulaufenden Stiefelklauen verharrte sie, blinzelte empor in seine herab stierenden Paare. Ungerührt seines merkwürdigen Mienespiels strich sie sich die wallenden Strähnen aus dem Antlitz, warf jene gleich einem monotonen Regenbogen über die Schultern und fasste sie dort allein mit der abgewinkelten Rechten zu seinem Strang, die Brust dabei etwas hervorgestreckt, ehe sie mit der linken Hand berichtigend nachwirkte und den ganzen Kopf wiegend in die Schultern legte, das untere Kiefer dabei leicht streckend. Deutlich kenntlich dabei ihre innerlich des Mundes “zirkulierende” Zunge. Nachdem dies nur scheinbar keine wahrnehmbare Reaktion beschwor, glitten ihre anmutig spielenden Finger allmählich über ihre hinteren Kurven, umfassten das geschmiedete Heft, welches noch immer achtlos in diese offerierten Kissen gebettet lag. Ungeniert riss sie dabei die geschwungene Khopeschklinge herum, was einer tänzerischen Pirouette gleichkam, einen eisig schneidenden Schweif ziehend, arglos wider seine starren, lebenswichtigen Halswirbel gerichtet. Schicksalsmächte allein würden darüber bestimmen, ob man schwarze Drachen derlei überrascht erschlagen konnte oder ob sie zum höheren Zwecke parieren mochten. - Kogan - 10-17-2009 Das sie um ihn schlich wie eine Katze mit Schabernack im Sinn hielt ihn nicht davon ab die Rüstung anzulegen. Als sie dann unvermittelt vor ihm verharrte und mit soviel Unschuld in den Augen aufsah hielt er unwillkürlich inne. Soviel Arglosigkeit um Blick hätte Kogan schon bei jedem anderen Menschen aufmerken lassen, bei ihr war es gleichbedeutend mit dem beiläufigen Laden einer Kanone. Somit kam ihr Angriff dann auch nicht wirklich überraschend und die Reflexe, die ihm über die Jahre bessere Dienste geleitet hatten als Freundschaft, Planung oder moderne Waffentechnologie, hätten ausgereicht ihr das Genick zu brechen noch ehe sie das Schwert ganz über den Kopf erhoben hatte. Als es niedersauste wischte er es mit einer geradezu spielerischen Geste beiseite. Laut klirrte die Unterarmschiene gegen die Seite der Klinge und lenkte sie ab. Das Schwert flog davon und zwischen die prunkvollen Polster, welche diese Behandlung dem Strapaziertest der letzten Stunden eine weitere Kategorie hinzufügen konnten. Aber nein, Sehnsucht meiner mondlosen Nächte. säuselte er übertrieben theatralisch und zog den nackten Leib gegen das kalte Metall des Panzers. Wie man einen Feind immer mit der Sonne im Rücken angreifen sollte, so musst du vermeiden wie ein unschuldiges, kleines Mädchen zu schauen. Er ließ den stahlummantelten Finger über ihren Hals und über die Brüste gleiten. Die Kälte, welche dem Handschuh anhaftete, zeigte freilich ihre Wirkung, als er ihre rosa Knospe passierte. Der Fürst sah er mit Vergnügen und stoppte den abwärtigen Lauf nicht. Denn wenn man der Farbe Weiß die Unschuld nachsagt, so ist deine Seele schwarz wie das Gefieder der vorwitzigen Raben. Vergnüglich spürte er wie ihr Bauch vor der kalten Fläche zurückzuckte. Wenn es dich gelüstet einen Gegner anzufallen dessen Kampfgeschick über deinem liegt, so versuche es mit einen kurzen, unerwarteten Stich. Auf das Gesicht etwa, oder den Hals. Andernfalls könnte dich dein Gegenüber überwältigen und auf Rache sinnen. Mittel- und Ringfinger vollendeten ihren Marsch über die blasse Ebene und hakten sich forsch unter sie, um sie schließlich ein Stück anzuheben. Also? Was lernen wir aus dieser Lektion? - Melanie Zaebos - 10-17-2009 Resignierend “nahm” sie auf seiner nifelheimgeborenen Pranke Platz, stählerne Kacheln, welche sich einharkten in das empfindlichste Gewebe und dabei einen frostigen Schauder durch ihr Mark jagten. Schier genießerisch wand sie sich darauf wie eine gepfählte Viper, welche selbst in ihren ersterbenden Todeszuckungen noch der entthronten Goldscheibe huldigte. Entfesselte Naturgewalten hätten wohl kaum mehr namhafte Macht verfügen können, denn dieser hier, denn mit schier kindlicher Müßigkeit hob er sie empor, ein Kraftakt welcher einem gewöhnlichen Mann trotz ihres geringen Gewichts wohl dennoch etwas abgefordert hätte. Nicht so ihm, welcher noch hämischen Schalk betrieb und bissigen Spottes Schulmeisterte als wäre dies nicht eben der Versuch gewesen sein Haupt “chirurgisch” zu entfernen. Um seiner “Übermacht” nötigen Respekt entgegen zu bringen, schlossen sich ihre Gelenke zu einer abwehrenden Geste zusammen, ließ sie auf seinem angespannten Unterarm ruhen. Es war als würden ihre Finger auf seinen unter leblosem Metall begrabenen Blutarterien spielen, gleich wären es launische Saiten eines Instrumentes, ohne eine natürliche Konsequenz. Hochblickend nahm sie nun ein grässlich verdorbenes Äußeres an, gerade als würde sie ihm ihre konsequent ruinierte Menschenseele anvertrauen, satyrisch, bleckenden, scharfen Gebisses, allein gebogene Huftiehörner fehlten an diesem Gestirn, dafür schien das hell glitzernde Juwel in ihrem Stirnbein akribisch formende Varianten anzunehmen und just gemahnte es an ein regungslos starrendes Schlangenauge. Die eingekerkerte Pupille darin erschien wie ein lidloser Schemen, dessen geschlitzter Abgrund drohend lockte, im selben Augenblicke jedoch unverhohlene Macht jenen versprach, die es tatsächlich wagen würden sich darin zu reflektieren. Mit abgespreizten Fingern strich sie über seine gepanzerten Schienen empor, einen grausen Raureif darauf zurücklassend wo sie länger denn einige Herzschläge verharrt hatte, die gebildete Materie wirkte unstet, dafür expandierte sie regelrecht aggressiv, ekstatische Dämpfe abstoßend wo vertrocknetes Blut sich Schichtweise abgelagert hatte. Der sich dabei entwickelnde “Rauch” hätte kostspieligsten Messweihrauch erblassen lassen, wie eine schnöde, fade Mischung irgendwelcher aufgerappelten Wurzeln, dies hier jedoch, stieg die Nostrilen empor und verfeinerte sich zu aromatischen Zwischenexistenzen, gerade als wäre dies selbst belebte Materie welche den Körper durchdrang, gleichsam einer impulsiv reagierenden Droge. Verführung, tollwütige Verführung welche zerrend an den menschlicheren Sinnen riss, wer war dagegen gefeit? “Nun ist es einmal Sitte… das mein vermeintlich bestialischer Feind mich zu überwältigen trachtete, mein Fürst…” - Kogan - 10-18-2009 Nicht erschrocken, das Gesehene reichte nicht aus um ihm einen Schrecken einzujagen, aber doch verwundert ließ er die Hexe wieder herab und zog den unschicklichen Sitz zurück. Mit mahlenden Kiefern betrachtete er den Raureif, den ihre Finger auf seiner Brustplatte hinterließen und der eine passende Antwort auf sein eigenes Bestreben war, sie mit kaltem Panzerhandschuh zu ärgern. In der Stille des Raumes war gar das leise Knacken sich ausbreitenden Frostes zu hören. Als er nun den Kopf hob um Antworten in ihrem Gesicht zu finden musste er das leuchtende Mal unweigerlich erblicken. Kurz stockte er, fasste mit der Pranke, beinahe so breit wie ihr in diesem Augenblick sardonisch anmutendes, Gesicht und verharrte dann auf der Hälfte der Strecke. Er streifte den gerade erst angelten Fäustling ab und berührte das Auge mit bloßem Daumen. Schlangen... murmelte er geistesabwesend, während das unheilige Symbol unter seinem Finger kribbelte wie Elektrizität. Vor nicht all zu langer Zeit wäre er vor der Macht, die er ohne Vertun in ihr pulsieren spüren konnte, furchtsam zurückgewichen. Eine Angst die sich dann freilich in Hass und Aggression ihren Weg gebahnt hätte. Doch das war Vergangen und er war froh drüber. Sein Verlangen nach ihr schien dabei ebenso unnatürlichen Ursprungs wie Kraft und Widerstandsfähigkeit. Eine deformierte Liebe die sich aus Begierde, Besessenheit und Faszination speiste und sie für ihn weit über jedes rationale Handeln erhob. Selbst jetzt, da ungeahnte Energien durch den kleinen Raum knisterten stieß er die quelle dieser unheilsschwangeren Kraft nicht etwa von sich. Vielmehr machte er einen Schritt auf sie zu, als fürchte seine tief brennende Eifersucht etwas könnte sie ihm wegnehmen. Einen Arm um sie geschlungen und so am Rücken haltend befühlte die andere noch immer ihre Stirn, deren faltenlose Perfektion nun von jenem geschlitzen Auge durchbrochen war. Als könne er hinter das Geheimnis kommen drückte er vorsichtig jene Stelle. Woher kommt das? Was gestattet es dir zu tun? Kann es auf andere Art sehen als das Auge eines Menschen? Die Fragen klangen fast schuljungenhaft. Wie von einem Burschen der etwas wunderbar Neuartiges entdeckt hatte und dessen Begeisterung weit größer war als das Verstehen der Sache. - Melanie Zaebos - 10-18-2009 “Treibende Windböen möglicherweise. Schlieren, umherziehende Wimpel unterschiedlichster Färbungen, welche sich aus zerrissenen Fäden zusammenschließen, irgendwo aus einem schweigenden Abgrund hervorgehoben. Schwingend, wie angezupfte Saiten. Es ist faszinierend. Als würde man über die eingeschränkten Sinne hinauswachsen, es ist wie gespannter Garn in einem Schlitten, welcher erst durch die Schicksalsgebenden Rahmen geschossen werden muss. Die rohen, grobschlächtigen Strukturen, auf welchem gewissermaßen alles beruhen könnte. So man die Augen schließt… eine Ewigkeit. Unbeschreiblich. Würdest du jeglicher beherrschenden Emotion Töne oder schematische Färbungen zuordnen, wie würde sich uns diese brache Welt darstellen? Übersinnlich. Kilometerlange schwingende Wellen, auf deren gischtlosen, formlosen Kronen lebloses Leben reitet. Nicht diese nämliche Form des Lebens, eine andere Beschaffenheit, andere Substanzen. Du siehst wie jung und unscheinbar alles sein muss, wie verklärt die vermeintlichen Wahrheiten sein müssen, in der größten Ferne… dort… ja in dieser Richtung… ein lodernder Scheiterhaufen kreischender Seelen und wie gierige Parasiten umschlingen dieses Licht dunkelste Schatten und reißende Bestien. Wäre doch nur der Körper nicht verankert in dieser Ebene… man könnte danach greifen, man könnte die Immaterie zwischen den Gliedern formen und manipulieren, es scheint wie fließendes Wachs, leicht, gefügig, beugsam. Man müsste nur die Hand danach strecken, sie darin baden, mit jedem winzigsten Fingerschlag könnte man lebendige Fäden durchtrennen, Kreationen vernichten und Welten hineinreißen in dieses urtümliche Chaos. Nicht länger dieses schnödes Staubkörnchen im namenlosen Nirgendwo, darüber hinaus… konzentriert man sich nur darauf… und dort auf einer anderen… auf einem Mond… unserem Mond… tadelt ein tobender Maschinist seinen Gehilfen… irgendwo in den verbergenden Nebeln grassieren gewaltige Bestien geschlechtsloser Pilze… die Sicht… ist überwältigend, raubt einem den natürlichen Sinn, äschert den Verstand nahezu ein vor unglaublicher Hitze, wenn man sich die wölbenden, stetig wandelnden Sonnenströme besieht… Gleich einem Spinnennetz auf welches man nicht etwa seinen Fuß eicht, sondern seine Existenz, die Seele. Verzweiflung, Hass, Lüge, Blasphemie, zehntausende Gedankengänge kanalisiert. Während wir hier stehen, erheben sich anderorts Imperien und versinken Nationen in blutigen Strömen. All diese empfundenen, durchlebten Ereignisse nicht im Hier und Jetzt gewoben, möglicherweise auch, doch manche zukünftig, andere vergangen… Im selben schlagenden Zeitpunkt zerfetzen marodierende Ras-an-Kuri die Palastgarden Gohmors… versiegen die milchigen Ströme der Ekklesiarchie welche sich ergießen in den Schmelztiegel des Glaubens… die Säulen und Grundstrukturen des hohen Hauses stürzen… irgendwo erhebt sich ein verwirrter Mensch aus seinem nächtlichen Lager und schreitet dergestalt zu einer Pforte sein Schicksal zu eröffnen…. Anderorts prasseln umherschwirrende Kugeln durch engste Korridore, während ein einzelner Mann dem Wahnsinn verfallen zehntausende zu Vernichten droht… aber im selben Augenblick noch erblicke ich einen dahindonnernden Schwertransporter welcher gleich einem gespannslosen Schlitten durch die wandelnden Dünen prescht… erkenne ich einen stählernen Riesen, welcher sich selbst über seinen sterblichen Stand erhebt und fortan zwischen den unsterblichen Parasiten zu residieren gedenkt. Du nimmst ein winziges Fragment von alledem wahr, blickst wie in einen bodenlosen Schlund, zerbrichst angesichts des Spiegels und vernimmst das Zersplittern bevor es geschah und Jahre nachdem es geschah. Jedoch nicht zu diesem Zeitpunkt. Im Augenblick gerade, reißen wütende Massen einen beschwingten Schmetterling in blutige Fetzen, zu einem anderen durchbohrt eine zugespitzte Patrone einen davonlaufenden Soldaten. Es ist… fantastisch!” |