Koron III
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- Die Stimme - 07-22-2009

Der Speisesaal zählte mit zu den geräumigeren Einrichtungen des Schiffes, besaß aber dennoch jene beklemmende Enge, die dem ganzen Innenleben des Giganten anhaftete. Durch die Reihen der festgeschraubten Tische musste man sich hindurchschlängeln, immer in der Hoffnung das kein Luftloch dafür sorgte, dass die Mahlzeit beim nächstbesten Essenden auf Rücken und Kopf landete. Die Möbel selbst war gepolstert, Ecken und Kanten etwa mit dickem Gummi überzogen. So wollte man Verletzungen entgegenwirken. Von der verchromten Einrichtung abgesehen, hielt sie alles in einem deprimierenden Grau, unterbrochen nur von einigen Warntafeln die Rauchen untersagten und drauf hinwiesen die Teller gefälligst in die die dafür vorgesehenen Halterungen zu stellen, wenn man sein Mahl beendet hatte. Selbiges bestand aus etwas das unter den Soldaten gemeinhin als Kettenfett beschrieben wurde. Eine Art Kartoffelbrei, doch sicherlich niemals mit einem Produkt der Natur in Berührung gekommen. Dazu eine Schuhsohle… oder ein Sojasteak, der Unterschied ließ sich schwer bestimmen. Abrundung fand dieser Leckerbissen der PVS- Kochkultur durch “Rot”. Rot war zusammen mit “Braun” und “Gelb” das Gespann, welches die Sparte Soßen, beziehungsweise Nahrungsergänzung, abdeckte. Es gab auch eine offizielle Bezeichnung dafür, doch es nach der Farbe zu benennen war wesentlich einfacher. Zwei Termen boten Getränke an. Da gab es Waldmeister, besser bekannt unter dem Synonym “Grenadierpisse” und das immer beliebte “Fruchtwasser”. Letzteres besaß die sonderbare Eigenschaft nach allen möglichen Sorten von Früchten zu schmecken, jedoch dabei zu vermeiden gut zu sein. Ein Wunder der Chemie.
Schiffspersonal war nur vereinzelt zu sehen. Das mochte an Antipathien zu den Schlammkriechern liegen, vermutlich aber mehr deswegen so sein, weil die Crew das große Gedränge vermeiden wollte. Neben der Essensausgabe, hinter der ein fettverschmierter Servitor seine ewige Pflicht erfüllte, gab es etwas das einem kleinen Kiosk nahe kam. Hier konnte man heimische Zigaretten, importierte LHO-Stäbchen, Hygieneartikel, Porno- und Groschenheftchen kaufen. Munition für diverse Privatwaffen, Postkarten und sonstige Dinge. Eben alles was sich überteuert anbieten lies und eine gute Kulisse für den Handel mit Spirituosen.


- Micheal Banks - 07-22-2009

Obwohl Banks´ Magen sich wie gewöhnlich recht früh durchsetzen konnte, so war deutlich zu sehen, dass sie nicht die ersten waren, denen der Gedanke von gemütlichem Beisammensein oder an ein Fleckchen ruhiger Intimität und Privatsphäre. Es war voll. Noch war der große Ansturm längst nicht, auch wenn der wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, doch sorgte wohl schon ein einzelner Soldat, um im Inneren des Gefährts das Gefühl von Völle zu erwecken. Banks zog sein Kopftuch ab und verstaute es in einer seiner Taschen. Kettenfett und Rot ließen sich leichter vom Kopf abwischen als aus seinem geliebten roten Tuch von der Heimatwelt seiner Familie. Das Essen schien in und wieder die bestehenden physikalischen Gesetze sprengen zu können, achtete man auf den schnell und sporadisch geschrubbten Boden. Bei den vielen Stiefeln war das auch gar nicht anders möglich. Sieht doch einladend aus. Wollen wir? Als sie eintraten, warf man dem äußerst ungleich wirkenden Pärchen allerlei Blicke zu, meist weil man direkt erkennen konnte, dass sie Fremdweltler waren und zunächst noch überwiegend Koroner an den Tischen saßen. Die Leute, die Banks von hinten sahen, richteten ihre Aufmerksamkeit wie so oft auf die große, tiefe Narbe; deutlich zu sehen durch Banks kurzem Iro.


- Die Stimme - 07-22-2009

Die bootsartige Ausbuchtung der Kommandobrücke dieses imperialen subortibalen Leviathans, entsprach sämtlichen technologischen Standards der Armada des unsterblichen Imperators und übertraf jene in einigen Punkten noch bei weitem. Nur die wenigsten, eingeweihten Technokratenfetischisten und Reißbrettarchitekten wussten um die genauen Konstruktionspläne der Artichendes, welche sich in Wahrheit auf ihrer majestätischen Jungfernfahrt befinden sollte. Experimentelle Technologie, von vielen Angehörigen des Kriegskabinetts als “Siris-Teufelei” abgetan, besaß dieser Prototyp vollkommen neuartige Ortungssysteme, Wartungsroutinen und etwas das entfernt an ein vollständiges Nervensystem hätte erinnern können. Die ganze Sache wurde insgeheim unter Verschluss gehalten, die Anwesenheit der planetaren Verteidigungsstreitkräfte war lediglich die offensichtlichste Vertuschungsaktion aller Zeiten, eine lächerliche Maske, welcher jeder Laie hätte durchsehen können, wenn er nicht eben darum wüsste. Die “Schnauze” der Brücke lief nach vorne hin spitz zusammen, darin fanden gerade mal drei Steuermänner Platz, während beiderseits schräg dieser erhöhten Position weitere zwanzig Mann Platz finden konnten, dahinter, eine Vertiefung, wie der Tiefgang eines reelen Schiffs, in welchem ein “angeschlossener” Navigator schmerzhafte Verrenkungen vollführte, während er scheinbar jegliche Schraube innerhalb des stählernen Bestienleibes wahrnehmen konnte, gleichzeitig war sein Hirnanhang, beziehungsweise das Stammhirn, von drahtigen Wülsten und Kabeln durchzogen. Egal wie intensiv dessen “Wahrnehmung” sein mussten, die digitalisierten Anzeigen auf Oberst Namols Kommandosessel flackerten im besänftigenden Grün, darauf etwas wie “100 % Leistung bei 35 %iger Auslastung”, in groben Worten. Nichts schien ernstzunehmende Komplikationen heraufzubeschwören, sämtliche Funktionen erwiesen sich als stabil. Mit einem entnervten, unterdrückten Grunzen signalisierte er dem zweiten Maat, Olioz Chera, das er seine Schicht übernehmen möge, solange er auf dem Aussichtsdeck verweilen würde um sich die oxidierende See dreizehntausend Meter tiefer besichtigen wollte. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber für seinen altgedienten Geschmack war dieses “Schiff” der Horror jedes klassischen Piloten oder Navigators, da es die “Arbeit” einfach zu sehr vereinfachte. Kaum hatte der Obrist seine Paradeabsätze über die Schwelle der Brücke gesetzt, schien sich die Anzeige wie von Zauberhand zu manipulieren. “150 % Leistung bei 40 %iger Auslastung”, Chera blickte einen winzigen Augenblick von seiner imposanten Tätigkeit der navigatorischen Kartenstudien auf, der “Angeschlossene” wirkte dennoch seelenruhig, einer der rangniederen Aufsichtsoffiziere stellte irgendetwas von einem “Leckschaden im Unterdeck” fest, sandte dann auch alsbald einen anderen Maat hinab um sich des technischen Problems anzunehmen. Auf einem anderen Deck offenbarte die Überwachsungskamera einige herumgaukelnde Rekruten aus der Lebendfracht, wie sie die angehörigen der konventionellen PVS herabwürdigend betitelten. Irgendwann würde einer dieser Idioten sicher noch etwas beschädigen, aber warum sich sorgen machen, vermutlich würde derjenige ohnedies vorher schon erschossen werden… “Ärger im Anmarsch”, wie er schmunzelnd sinnierte als sich von hinten ein ledergewanderter Kettenhund an die Gesellen heranpirschte.


- Kurt Messer - 07-24-2009

Kurt stand der Sinn nicht wirklich nach essen, aber einer Gewohnheit folgend schaufelte er eine reichliche Portion in sich, ohne das er wirklich etwas geschmeckt hätte. In den Jahren des Krieges hatte immer die Devise gegolten, „Is wenn du kannst, iss soviel zu kannst. Du weißt nicht wann es das nächste mal etwas gibt.“ Das mochte im geregelten Ablauf der PVS anders sein, doch so schnell gewöhnte man einem alten Grox das Knurren nicht ab, wie es hieß. Während er die, großzügig als Mahlzeit zu bezeichnende, Ladung vertilgte, war sein Blick unvermittelt auf den kleinen Kiosk gerichtet. Als er geendet hatte blieb er noch einen Augenblick sitzen und beobachtete sehr genau ob nicht irgendwo schwarzes Leder zu sehen war. Als er dies ausschließen konnte schlenderte er zu dem Ausgabefenster und der mürrischen Dame dahinter. Sie war es scheinbar gewohnt Bestellungen anzunehmen die von der Führung der jeweiligen Truppe nicht gerade mit Wohlwollen aufgenommen worden wären, hätten sie darum gewusst. Für zehn Schekel bekam Kurt also einen Gohmor Guardian, welcher etwas sonderbar zusammengerollt war. Fast so als befänden sich darin zwei handhohe Fläschchen mit Schnaps. Nachdem dieser Kauf getätigt war, wollte Kurt auf das Aussichtsdeck gehen und vielleicht, in einer unbeobachteten Minute, eine Zigarette rauchen. Danach würde er sich mit der Zeitung aufs nächst beste Klo zurückziehen und ihren Inhalt ausgiebig studieren.


- Samira Lissé - 07-27-2009

Die teils rassischtischen, teils begierigen Blicke der anderen Soldaten ließ Samira an sich abprallen wie Laserentladungen an der Außenhülle eines Schlachtkreuzers. Das Banks bei ihr war, war vielleicht ein Segen. Wäre er es nicht gewesen, hätte sie vermutlich einige Soldaten abschütteln müssen die ihre sexuelle Abstinenz mithilfe von LOHs, Alkohol, Drogen oder Scheckeln bei ihr eintauschen wollten. Doch mit dem massigen Soldaten an ihrer Seite wagte es niemand ihr länger als ein paar Sekunden auf Hintern und Brüste zu starren, geschweige denn anzusprechen.
Die Speise...Halle, anders konnte man den riesigen Raum einfach nicht beschreiben war erfüllt von Leben. Zwar herschte noch kein Hochbetrieb, aber überall wuselten Soldaten der verschiedensten Einheiten herum oder saßen an Tischen und aßen Kettenfett mit Gelb, Rot oder Braun. Nicht lecker, aber angeblich sollte alles drin sein, was der menschliche Körper braucht. Samiras Meinung nach könnte der Menschliche Körper durchaus weniger bekommen, wenn es denn dem Geschmack zuträglich wäre. Zwar war vieles in der PVS "besser" aber das Essen war schlechter. Schleppte ein Garde-Regiment immer einen riesigen Tross hinter sich her der die Essensversorgung der Soldaten sicherte oder zumindest zwischen den regulären Mahlzeiten für kulinarische Hochfefühle sorgte so fehlte dies in der PVS gänzlich.
Da Samira weder nach Kettenfett noch nach Rot oder sonst einer Soße war entschied sie sich, erst dem Kiosk einen Besuch abzustatten. In ihrer zerknitterten LOH-packung hielten zwein einsame Stäbchen und ein Feuerzeug tapfer die Stellung, doch Samira fragte sich wie lange noch und vor allem, wann sie die nächste Gelegenheit erhalten würde LOH´s zu kaufen.
Lass uns erst zum "Kiosk" gehen. Ich brauche LOHs und vielleicht gibt es dort auch etwas das nicht nach Grox-Scheiße schmeckt.


- Metalus Mongrel - 07-27-2009

Die Bilder verblassten allmählich in Mongrels Kopf und es machte sich eine alles verschlingende Leere breit. Dann fing sein Magen an seine Bedürfnisse Kundzutun, er musste etwas essen.
Mit dem Plan seinen Gierschlund zu besänftigen erhob sich Metalus und trottete in Richtung "Büffet". Der Raum war überfüllt von Leuten, zum Glück war er noch vor dem Massenandrang gekommen, obwohl er nicht sagen konnte ob es noch voller geht. Sein Blick schweifte über die Menge, er sah Alte Hasen und junge Grünschnäbel, ihm schlugen Blicke der Verachtung und des Ärgernisses entgegen, diese jedoch gepflegt ignorierend, ging er auf die Schlange für die "Essens"ausgabe zu.
Die Kantine war vom Beständigen Lärm der Gespräche erfüllt, die sogar fast den beständigen Maschinenlärm übertöhnten.
Langsam glitt die Schlange vorwärts und bald wurde ihm ein Zerkratzter Teller gereicht. Darauf kam Kettenfett mit Gelb, er bezweifelte das es das war was Soldaten brauchten. Als er aus der Schlange trat suchte er den Raum nach einer Sitzgelegenheit ab und fand diese an einem der Überfüllten Langtische. Er nahm neben einem geschätzten 2,30m großen Kerl in schlecht sitzender Uniform platz und machte sich widerwillig an sein "Essen".


- Micheal Banks - 07-27-2009

Lass uns erst zum "Kiosk" gehen. Ich brauche LOHs und vielleicht gibt es dort auch etwas das nicht nach Grox-Scheiße schmeckt. Wenn die Schlammpampe denn wenigstens nach Groxmis schmecken würde... Dreimal runter und wieder hoch die Speiseröhre; so sieht das da aus. Meinst Du, ich bekomme neue Stiefel an der Ausgabe? Hab Lust meine eigenen Schuhsohlen zu essen, brauche die da dann nicht mehr. Mit diesen Worten lenkten Banks Muskeln und Gebeine Samira und sich selbst zu jenem Kiosk, nicht unweit davon Messer. Dann stöber Du mal, in der Einkaufsmeile des Imperators höchstselbst., scherzte der Halbcatachaner.


- Samira Lissé - 08-02-2009

Was Samira als erstes ins Auge fiel als sie den Verkaufsstand betrachtete war die Packung LOH-Stäbchen von der Marke "Vulture". Samira fing grinste innerlich die Vulture-Stäbchen kamen von Pryarch und waren dort vor allem aufgrund des Namens und des Emblems auf der Verpackung unter den Soldaten beliebt. Aufgrund des langen Importweges waren die Pakete aber nicht ganz billig, Samira kaufte trotzdem drei aufeinmal und zahlte dafür stolze 60 Scheckel, doppelt soviel wie für Koroner LOHs. Snacks gab es zar auch, aber Samira entschied sich für den Fraß der Essensausgabe, nachdem sie schon so viel für die LOHs bezwahlt hatte.
Cat, Ich hol mir was von dem Kettenfett hohlen, willst du auch was, oder kaufts du dir was?


- Kurt Messer - 08-02-2009

Das Aussichtsdeck, war eigentlich ein Gefechtsdeck. Als Kurt durch die niedrige, armdicke Panzerschleuse trat fiel sein Blick zuerst auf die drei, sich stufenförmig überragenden, Geschütztürme. Es waren gewaltige Kanonen. Nicht die größten die er je gesehen hatte, aber die größten die ihm je auf einem Luftschiff begegnet waren. Im Augenblick waren sie abgedeckt und die Mündungen, mit Kappe verschlossen. Dennoch nahm das nichts von der, von ihnen ausgehenden, Drohung. Anerkennend pfiff Kurt durch die Zähne. Das Geräusch klang jedoch weniger wie ein Pfeifen, denn wie ein Röcheln. Dem Atmenfilter sei Dank. Genervt zog er sich die Maske vom Gesicht. Das war nicht ganz ein so tollkühner Akt wie man glauben mochte, hatte Kurt doch bemerkt das einige Mannschaftsmitglieder ihrer Pause ohne Maske nachgingen. Einen kurzen Hustenreiz kostete ihn die Aktion dennoch. Einige nah stehende Maschinisten lachten leise.
Kurt räusperte sich zwei, drei Mal dann ging es. Unwillkürlich musste er an Schwimmhallen denken, war die Luft doch von Chlor geschwängert. Er spazierte einmal quer über das Deck und blickte über die Rehling, welche ebenfalls in regelmäßigen Abständen mit MG- Nestern und kleineren Kanonenständen unterbrochen war. Zu sehen gab es freilich nicht viel. Die Suchscheinwerfer huschten wie Riesenfinger über die dichte Wolkendecke und holten nichts wirklich Aufregendes aus der Nacht.
Also verzog sich Kurt hinter eine der Riesenkanonen, lehnte sich gegen den kühlen Stahl und steckte sich eine Zigarette an.


- Micheal Banks - 08-05-2009

Nach der gemeinsamen Mahlzeit zwischen den Leibern in der nun gut besuchten Kantine führte Banks immer noch hungrig und leicht muffelig "seine Kleine" aufs Ausichtsdeck. Nachträglich wäre "Cat" doch lieber zur Ausgabe gegangen, um sich neue Stiefel zu holen und seine eigenen Sohlen zu essen. Sein eigenes Stück Proteinsteak war nicht herunterzuwürgen und führte fortan ein Dasein unter einem der vielen Sitzgelegenheiten der Kantine. Banks wurde ja ohnehin nie wirklich satt. Als seine von Gebrauchsspuren übersähten Stiefel das neue Deck betraten, da sprangen ihm die Eindrücke kaum besiegbarer imperialer Macht entgegen. Große Waffen und eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Kaliber.
Die Architendes war ein wahrlich beeindruckendes Luftgefährt; an Größe und an Feuerkraft.